Choices

 

 

Kapitel 17

 

Die Tage schienen sich hinzuziehen und gleichzeitig zu verfliegen. Jedenfalls für Buffy und Spike. Es gab so viele Tage während der Woche bis zur Ausstellung, an denen Buffy einfach nicht mehr warten und es Angel sagen wollte. Es gab so viele Gelegenheiten, wo sie alleine waren. Wann auch immer sie jedoch ihren Mund öffnete, um etwas zu sagen, war es, als würden ihr die Worte im Hals stecken bleiben. Wie schwer war es, zu sagen 'Ich liebe Spike und er liebt mich auch'? Scheinbar sehr schwer.

 

Die ganze Sache zerrte an ihren Nerven und machte sie unruhig. Das und die Ausstellung in der Galerie. Sie war aufgeregt deswegen, aber sie wusste auch, wie schwer es sein würde, zum ersten Mal ohne ihre Mutter da zu sein. Sie wusste, dass Angel das auch fühlte und er war genauso unruhig. Spike hatte angeboten, auf jede Weise zu helfen und Angel hatte das Angebot angenommen.

 

Während sie also damit beschäftigt waren, die Dinge herzurichten, zog Buffy Willow mit sich raus, um nach etwas Passendem für den großen Abend zu suchen. Es war in zwei kurzen Tagen und sie hatte nichts. Sie schien sich jedoch nicht konzentrieren zu können. Was, wenn Spike etwas raus rutschte, während er Angel half? Was, wenn sie deswegen zu Hause einen Kriegsschauplatz vorfand? Was, wenn...nein, Angel würde Spike nicht pfählen, oder? Der Gedanke ließ sie erschrocken erstarren. Sie wühlte schnell durch ihre Tasche und griff nach ihrem Handy. Mit ihrem eigenen Geld hatte sie allen ein eigenes Handy gekauft.

 

"Spike" sagte sie in das Telefon und klopfte mit ihrem Fuß, während es klingelte.

 

"Hallo?"

 

"Spike, geht es dir gut?"

 

Sie atmete erleichtert aus.

 

"Nun, ja. Gibt es irgendeinen Grund, warum nicht?"

 

"Nur ich und meine wilde Fantasie"

 

"Ich weiß, Kätzchen. Sorg dich nicht. Alles ist OK. Nicht wahr, Peaches?"

 

Sie lächelte, als sie hörte, wie Angel im Hintergrund Spike angrummelte.

 

"Okay, gut, ich lass dich dann wieder an deine Arbeit"

 

"Okay, Kätzchen. Ich seh dich dann später"

 

"Bye"

 

Sie legte auf und bemerkte, dass Willow vor ihr stand.

 

"Hast du was gefunden?" fragte der Rotschopf.

 

"Äh, nicht wirklich. Ich musste Spike anrufen und fragen, wie es ihm geht"

 

"Um sicherzugehen, dass keine ekligen Dämonen hinter ihm her waren?"

 

Buffys Kinnlade fiel runter. Genauso wie ihr Handy. Und ihre Augen flogen auf.

 

"Was?"

 

Willow lächelte.

 

"Du dachtest, ich wüsste es nicht, was?"

 

"Wa--? Wie--? Was hast--?"

 

"Oh, komm schon, Buffy. Ich bin mir dir in die High School gegangen, weißt du nicht mehr? Ich habe die Geschichten gehört. Ich habe deine Stärke aus erster Hand gesehen, wenn du dachtest, keiner hätte es bemerkt. Ich weiß auch, dass ich nie von deinen 'Brüdern' gehört habe, bevor du fünfzehn warst. Und ich weiß, dass Spike und Angel Vampire sind" sagte Willow, während sie Buffys Handy aufhob und es ihr reichte.

 

Wenn Buffys Augen noch weiter vorstehen würden, dann würden sie ihr aus dem Kopf fallen. Und sie war sich ziemlich sicher, dass sie keine Kinnlade mehr hatte.

 

"Woher weißt du das?"

 

"Oz ist ein Werwolf. Er konnte es spüren. Sie verströmen komplett andere Vibrationen"

 

"Warum hast du nie etwas gesagt? Hast du nur Informationen gesammelt, um sie später gegen mich zu nutzen? Hast du hinter meinem Rücken über mich gelacht?"

 

"Nein, natürlich nicht! Nun, ich habe über dich gelacht, Aber nur, weil deine Lügen so kitschig waren. Ich habe darauf gewartet, dass du es mir selbst erzählen würdest. Ich hatte geplant, wenn du kommen und es mir erzählen würdest, dass ich es dir sagen würde und damit zeigen würde, was für eine tolle Freundin in wäre, weil ich dein Geheimnis sogar vor dir geheim halte!"

 

Sie lächelte, stolz auf sich selbst.

 

"Und was bringt dich jetzt dazu, es mir zu sagen?"

 

Willow zuckte mit den Achseln.

 

"Ich bin wirklich nicht sicher. Vielleicht einen perversen Nervenkitzel, um dein geschocktes Gesicht zu sehen. Es könnte auch sein, weil du in der vergangenen Woche so nervös gewesen bist und ich gedacht habe, dass es etwas damit zu tun haben könnte mit dem...was du tust. Was machst du eigentlich genau?"

 

"Ich töte Dämonen, Vampire. Ich bin wie Batman und Newport ist mein Gotham City. Was waren das für Geschichten in der High School?"

 

"Dass du nachts deine ganze Zeit mit zwei Vampiren auf dem Friedhof verbringst"

 

"Auf unheimliche Weise richtig. Wer hat mit den Gerüchten angefangen?"

 

"Cordelia Chase. Ich glaube, sie hatte für Angel geschwärmt und war eifersüchtig"

 

"Diese blöde Schlampe hätte sogar in der Hölle keine Chance bei Angel!" explodierte Buffy.

 

Beide Mädchen stoppten und starrten sich mit großen Augen an.

 

"Wo kam das denn her?" fragte Willow.

 

Buffy zog ihre Augenbrauen zusammen.

 

"Ich bin nicht sicher. Ich schätze, ich fühle mich in der letzten Zeit ein wenig fürsorglich bei Angel"

 

"Warum? Ist denn eine blöde Schlampe in der Nähe?"

 

"Nun, nein...."

 

"Weil er dich total mag. Genauso wie Spike"

 

"Oh mein Gott..." Buffy nahm ihren Kopf in ihre Hände. "Ich denke, mein Kopf explodiert gleich" Sie blickte auf. "Hast du gesagt, dass Oz ein Werwolf ist?"

 

"Komm, lass uns einen ruhigen Platz zum Reden suchen. Ich habe das Gefühl, dass wir uns eine Menge zu sagen haben"

 

"Denkst du?"

 

Willow lachte und führte eine geschockte Buffy aus dem Einkaufszentrum.

 

 

*****

 

 

Eine Stunde später saßen die Mädchen zurückgezogen in Buffys Zimmer und informierten sich darüber, was wirklich in ihrem Leben passiert war.

 

"Er hat also er vor ein paar Jahren angefangen, sich zu verwandeln? Und er schließt sich jeden Vollmond ein?"

 

Willow nickte.

 

"Yep. Also wenn du sagen würdest, dass Oz ein Tier wäre, dann hättest du Recht"

 

Sie grinste frech und Buffy lachte.

 

"Also" fuhr Willow fort und griff nach einem Cheeto. "Was läuft mit Spike und Angel? Ich verstehe, dass sie dich beschützen und so, und dass du eine Art Superheld bist, aber was habt ihr drei für eine, äh Beziehung? Macht...ihr es alle?"

 

Buffys Kinnlade fiel zum tausendsten Mal an diesem Abend runter.

 

"Was? Es machen? Oh, nein...nein, nein, nein, nein. Sex hat keiner von uns. Nun, nicht ganz. Ich meine, Spike und ich sind sozusagen ein Paar, aber es ist kompliziert. Nun nicht wirklich kompliziert. Nur kompliziert wegen Angel--"

 

"Whoa, whoa, whoa. Noch mal von vorne. Du und Spike seid zusammen, aber nicht wirklich? Wie ist das möglich?"

 

"Okay sieh mal. Vor ein paar Wochen haben Spike und ich uns gestanden, dass wir Gefühle füreinander haben. Ich liebe ihn. Er liebt mich. Das einzige Problem ist Angel"

 

Willow nickte.

 

"Weil er dich auch liebt"

 

"Was? Nein. Angel liebt mich, aber nicht so"

 

"Du machst Witze, oder?"

 

"Was meinst du?"

 

"Buffy, ich konnte schon nach fünf Minuten sagen, dass beide vollkommen in dich verliebt sind. Dazu noch die Gerüche von ihnen"

 

"Erklär das bitte"

 

"Nun sieh mal, Oz ist ein Werwolf. Werwölfe sind wie Hunde, nur sehr viel intensiver. Tiere geben einen Geruch ab, wenn sie sich paaren wollen"

 

"Wie Erregung? Vampire riechen das Zeug auch"

 

"Wie ich gesagt habe, sind Wehrwölfe intensivere Kreaturen. Tierischer könnte man sagen, denke ich. Sie spüren Dinge ein wenig stärker als ein Durchschnitts- äh 'Fabel'wesen"

 

"Also willst du damit sagen, dass Oz die Tatsache 'riechen' kann, dass Angel und Spike mich lieben?"

 

"Genau. Es war eine feine Veränderung, die nur Oz wahrnehmen konnte"

 

"Nun, du hättest Recht, wenn du über Spike reden würdest--"

 

"Nicht nur Spike, Buffy. Angel auch. Er sieht dich an, als ginge mit dir die Sonne auf"

 

Buffy konnte Willow nur anstarren. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und ihr Gesicht trug den perfekten Ausdruck der Verwirrung.

 

"Du merkst das überhaupt nicht?"

 

"Angel ist immer...aufmerksam gewesen, Ich weiß, dass er mich gern hat. Ich habe ihn auch gern. Aber da war nie so etwas zwischen uns"

 

"Also was ist dann das Problem mit Angel?" kam es prompt von Willow.

 

"Er äh, ich meine Spike und ich haben ihm nichts von uns erzählt -- meinst du wirklich, dass er mich liebt?"

 

Willow nickte langsam.

 

"Warum habt ihr beiden Angel noch nichts über euch erzählt?"

 

"Ich denke einfach, dass es die Dinge schwierig machen würde. Ich denke, dass es ihn verletzen würde. Nicht, weil ich denke, dass er mich liebt, sondern weil drei so lange zusammen gewesen sind. Wir sind eine Familie und es würde alles auseinander fallen"

 

"Ich denke, dass du Recht damit hast. Außer solltest du meiner Meinung nach hinzufügen, dass er niedergeschmettert sein würde, weil du in Spike verliebt bist und nicht in ihn"

 

"Warum drängst du so mit dieser Angel-liebt-mich-Sache?"

 

"Ich denke, du musst dir dessen bewusst sein, Buffy. Besonders wenn du mit Spike zusammen bist und ihr plant, Angel von eurer Beziehung zu erzählen. Wenn er deswegen durchdreht, ist es am Besten, wenn du weißt, warum er ausflippt. Außer wegen der Tatsache, dass er eine Familie seid"

 

Buffy stand auf und lief hin und her.

 

"Du irrst dich. Du bildest dir das nur ein. Angel empfindet nicht so für mich"

 

"Buffy, ich wollte nicht, dass du deswegen ausflippst"

 

Buffy hörte auf mit dem Gerenne.

 

"Ich flippe nicht aus!"

 

"Warum schreist du dann?"

 

Beide Mädchen machten einen großen Satz, drehten sich um und sahen, dass Spike und Angel in der Tür standen.

 

Angel starrte zu ihr.

 

"Was ist los?" fragte er und blickte anklagend zu Willow.

 

Buffy starrte Angel an. Mit trockenem Mund und ihrem rasenden Herzen. Oh Gott, sie fühlte sich wie damals, als ihr klar geworden war, dass sie etwas für Spike empfand. Als wenn der Raum um sie zusammenbrach. Angel konnte nicht, er tat es nicht. Willow irrte sich....oder?

 

"Wir hatten äh gerade über den Kurs von mir gesprochen, den ich belege und dass--"

 

Buffy konnte nicht mehr gerade denken, um ihr Leben zu retten.

 

"Und dass sie am Montag einen Test schreiben muss. Ihr wisst schon, am Wochenende davor die große Galerieausstellung und er ist ziemlich schwer, dieser Test. Ich denke, sie ist einfach deswegen gestresst" beeilte sich Willow zu erklären.

 

"Ich bin mir sicher, dass das gut klappt, Buffy. Kein Grund, sich zu sorgen. Du kannst dir Freitag und Samstag frei nehmen und statt dessen lernen. Dann hast du auch noch den ganzen Tag über am Sonntag, um zu lernen. Ich helfe dir aus" sagte Angel beruhigend zu ihr.

 

Er legte eine Hand auf ihren Rücken und sie machte einen riesigen Satz.

 

"Ist das alles, was quält, Pet?" fragte Spike mit erhobener Augenbraue.

 

Buffy nickte.

 

"Ja, weißt du...mit dem Ganzen. Ja, äh, Willow, wolltest du nicht noch in den späten Film?"

 

"Ja, du hast Recht. Das wollte ich. Wir sollten gehen" Willow stand vom Bett auf und griff nach ihrer Tasche. Sie griff nach Buffys Hand. "Lass uns gehen. Wir wollen die Vorschau nicht verpassen! Das ist doch der beste Teil!"

 

Die Mädchen eilten aus dem Appartement und ließen einen sehr verwirrten und einen sehr besorgten Vampir zurück.

 

"Was war das denn jetzt?" fragte Angel.

 

"Manchmal denke ich, die Mädchen sind auf Crack"

 

 

Kapitel 18

 

"Das war ein bisschen peinlich, Buffy. Du bist ausgeflippt. Hast du eine Panikattacke? Brauchst du eine Papiertüte?" schwafelte Willow weiter, während sie durch die halb leeren Straßen von Newport gingen.

 

"Ich habe nur....Ich habe nur einen Schock. Wegen dem, was du über Angel gesagt hast. Es kann nicht wahr sein"

 

"Ich könnte mich irren"

 

"Und wenn nicht?"

 

"Dann...weiß ich es nicht"

 

"Dann wird Angel niedergeschmettert sein. Mehr als ich gedacht habe" Sie blieb stehen und drehte sich zu Willow. "Ich will ihm das nicht antun, Will"

 

Willow zog Buffy in eine Umarmung.

 

"Ich weiß, Buffy. Niemand will jemanden verletzen, den man liebt" Sie zog sich zurück und sah ihre Freundin an. "Du hast jedes Recht, mit Spike glücklich zu sein. Angel wird verletzt sein, aber wenn er dich liebt, wird er letztendlich wollen, dass du glücklich bist. Und wenn Spike der Mann ist, der dich glücklich macht, dann wird Angel das akzeptieren müssen"

 

"Das wird er nicht" flüsterte Buffy. "Ich habe ein wirklich schlechtes Gefühl, Will. Wenn das, was du gesagt hast, wahr ist, dann wird er das nicht"

 

Willow umarmte sie erneut.

 

"Es wird alles gut werden, Buffy. Ich bin hier, um auf jede Weise zu helfen, die ich kann. Du weißt das, nicht wahr?"

 

Buffy nickte.

 

"Ich habe das Gefühl, dass ich dich in der nahen Zukunft oft brauchen werde"

 

 

*****

 

 

Buffy kam an diesem Abend spät nach Hause. Sie und Willow waren letztendlich doch ins Kino gegangen, um sich von dem drohenden Unheil abzulenken und um ihren Vampiren auszuweichen. Buffy bemerkte, dass sie, wenn überhaupt, gut darin war, etwas auszuweichen. Nun, versuchte auszuweichen jedenfalls. Da gab es gewisse andere, die sie nicht ließen.

 

So beiläufig wie möglich schlenderte sie in ihre Wohnung und entdeckte Spike, der in der Küche auf sie wartete. Er sagte kein Wort. Aber das brauchte er auch nicht, denn sein Blick sagte alles.

 

"Mir geht es gut" sagte sie zu ihm.

 

"Wirklich?"

 

Sie nickte.

 

"Ich bin jetzt nur ziemlich müde. Können wir später reden?"

 

Spike blickte nach unten, da er nicht sehr glücklich mit diesem Vorschlag war. Er war aber gewillt, dem nachzugeben. Er blickte zu ihr hoch und nickte ihr knapp zu.

 

"In Ordnung

 

"Danke"

 

Sie schlenderte an ihm vorbei. Als sie dann schließlich in ihrem bequemen Bett lag wurde ihr klar, dass sie ihm kein Gute-Nacht-Kuss gegeben hatte.

 

Sie löschte das Licht und starrte auf die Plastiksterne, die ihre Decke bedeckten. Ein schwaches Klopfen ließ sie leicht aufspringen. Sie streckte sich und machte das Licht wieder an. Dann rutschte sie hoch, damit ihr Rücken gegen das Kopfteil gestützt war.

 

"Komm rein" rief sie.

 

Da sie Spike erwartete, war sie überrascht, als sie Angel erblickte. Sie zog sofort ihre Decke höher über ihre Brust und umarmte ihre Beine, die sie an ihre Brust gezogen hatte.

 

"Hey" sagte er ruhig und setzte sich neben sie. "Wie war der Film?"

 

"Gut. Wie ist es heute Abend gelaufen?"

 

"Gut" Er lächelte. "Ich habe Spike nicht gepfählt, also denke ich, dass man es einen Erfolg nennen kann"

 

Das wäre witzig gewesen, wenn sie nicht vorher genau deswegen Angst gehabt hätte.

 

"Also war die Panikattacke nur wegen einem Test?"

 

Buffy schluckte und nickte.

 

"Äh ja. Außerdem die ganze Sache mit der Galerie. Und ich habe kein Outfit gefunden...Ich bin lange aufgeblieben zum Üben und die Patrouillen und das Zeug und ich denke, ich reagiere bei allem ein wenig übertrieben. Ich meine, du könnest mir sagen, dass es morgen regnet und ich hätte einen Zusammenbruch"

 

Angel nickte.

 

"Nun, wie ich gesagt habe, ich werde dir helfen und du kannst dir etwas frei nehmen"

 

"Ich weiß und danke. Aber ich will das nicht. Ich meine, ich will wirklich ein Teil der Galerie sein. Es hat meiner Mom soviel bedeutet und ich will es richtig für sie machen...und für dich"

 

"Mich?"

 

Sie nickte.

 

"Du hast soviel gemacht, Angel. Du hast fantastische Arbeit in der Galerie geleistet. Ich weiß, dass meine Mom sehr erfreut wäre"

 

"Danke Buffy"

 

"Und es ist noch mehr als das, Angel. Du..."

 

Sie starrte ihn an und versuchte, die richtigen Worte zu finden, um ihm zu sagen, was er ihr bedeutete. Hatten seine Augen schon immer eine solch warme, schokoladenbraune Farbe gehabt? Wie schaffte er es. gleichzeitig wie ein Mann und ein Junge auszusehen?

 

Sie bemerkte, dass sie ihren Blick nicht von ihm losreißen konnte, so sehr sie es auch versuchte-

 

"Du bist derjenige, der uns alle zusammenhält. Du bist so selbstlos, Angel und das finde ich toll. Nie bittest du um etwas, du...tust es einfach ohne einen Gedanken an dich selbst zu verschwenden. Du warst immer so unterstützend und auch wenn ich ein vollkommenes Miststück war, warst du immer so unglaublich geduldig mit mir. Ich weiß einfach nicht, was ich ohne dich machen würde."

 

Sie überraschte sich selbst, aber sie konnte sich nicht davon abhalten, sich in seine Arme zu werfen. Sie hielt sich an ihm fest, als wäre er ihr Anker.

 

Und das war er.

 

Seine starken Arme umgaben sie und sie schloss ihre Augen.

 

"Dein Herz rast" murmelte er an ihrem Nacken, wodurch ein Schauer durch sie lief.

 

Sie zog sich lächelnd zurück.

 

"Gefühlvolle Momente machen mich--"

 

Sie wurde von Angel Lippen unterbrochen, die die ihren bedeckten. Sie erstarrte und zog sich zurück. Sie sah ihn an. Sein Blick war erst, hoffnungsvoll und verzweifelt. Seine Lippen waren so weich...

 

"Buffy--"

 

Dieses Mal wurde er von ihren Lippen unterbrochen, die seine bedeckten. Er zog sie näher an sich, so dass ihre Brüste gehen seine breite Brust gedrückt wurden. Sie küsste ihn wie wahnsinnig. Sie musste ihn spüren, ihn schmecken.

 

"Oh Pet, du musst aufhören"

 

Sie riss ihre Augen auf und ihr Blick landete auf Spike, der über ihr ragte. Sie keuchte. Sie hatte geträumt....oh Gott, sie hatte von Angel geträumt. Jetzt würde sie wirklich einen Zusammenbruch haben. Verdammte Willow! Verdammt seien die schlimmen Träume! Sie starrte in Spikes coelinblaue Augen und fühlte eine riesige Schuld. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich nach unten.

 

"Ich liebe dich, Spike" flüsterte sie.

 

"Ich liebe dich auch, Kätzchen. Es tut mir Leid, dass ich dich geweckt habe. Ich bin hereingekommen, um dir einen Gute-Nacht-Kuss zu geben. Ich wollte dich nicht aufwecken"

 

"Das ist okay. Es tut mir Leid, dass ich dir keinen Gute-Nacht-Kuss gegeben habe. Ich bin so furchtbar zu dir. Ich bin solch eine schreckliche Freundin"

 

Spike versuchte, sich von ihr zu entfernen, aber sie hielt ihn fest. Er musste wissen, er musste wirklich wissen, dass sie ihn liebte.

 

"Du bist keine schreckliche Freundin. Warum sagst du das?"

 

"Ich bin solch ein Dummkopf. Ich verspreche, ich werde es besser machen"

 

Dieses Mal schaffte er es, sich zu entfernen. Er betrachtete sie.

 

"Du musst mir nichts beweisen, Buffy. Du musst nicht 'besser' in allem sein. Du hattest in den vergangenen Wochen eine Menge in deinem Kopf, eine Menge Veränderungen, eine Menge Dinge. Wir machen das zusammen, weißt du noch? Nicht nur das mit Angel, auch alles andere -- das hast du verstanden, oder? Du brauchst mich bei allen -- und ich meine ALLEM -- und ich bin dein Mann, verstanden?"

 

Sie nickte und wickelte sich wieder um ihn.

 

"Ich weiß. Du bist auch so einer....immer geduldig mit mir. So unglaublich loyal"

 

"Auch einer?"

 

"Neben Willow" redete sie sich schnell raus.

 

"Immer loyal zu denen, die ich liebe. Und dich liebe ich am meisten"

 

Sie umfasste sein Gesicht mit ihren Händen und studierte ihn. Sie lächelte ihn zärtlich an.

 

"Du bist so wunderschön, Spike. Und ich rede nicht nur vom körperlichen. Ich meine....alles"

 

Sie küsste ihn sanft und süß.

 

Er stöhnte und schob sie weg.

 

"Muss aufhören, bevor ich nicht mehr aufhören kann. Ich muss duschen. Kalt. Geh wieder schlafen, okay?"

 

Sie nickte und huschte wieder unter die Decke, während sie ihn mit einem breiten, unschuldigen Lächeln beehrte. Er küsste sie schnell und stiefelte aus dem Zimmer.

 

Bilder aus ihrem Traum kamen zurück. Es war alles Willows Fehler. Ihre Verstand spielte ihr einen Streich. Sie hatte keine Gefühle für Angel. Sie wollte Angel nicht so. Sie mochte ihn und das Gespräch mit Willow hatte die Grenzen der Realität verwischt. Ja, das war es. Sie war übermüdet, gestresst und so besorgt wegen allem, dass ihr Verstand ihr einen Streich spielte. Sie musste sich richtig ausschlafen. Ihre Mom hatte immer gesagt, dass alles verständlicher wäre, wenn man sich richtig ausgeschlafen hätte.

 

Mom, lass mich jetzt nicht im Stich.

 

Kaptitel 19

 

Sie sah grässlich aus. Das war die einige Art, es zu beschreiben. Der Rest ihrer Nacht war traumlos gewesen. Sie musste sich ewig hin und her geworfen haben, bevor sie nach fünf Uhr erschöpft eingeschlafen war. Ihr Wecker klingelte um neun Uhr und sie zwang sich benommen aus dem Bett, um sich für die Arbeit fertigzumachen. Sie fühlte sich wie ein Zombie. Und nachdem sie ihre Seife in der Dusche ein Dutzend Mal fallengelassen hatte, ihr Shampoo auf ihre Füße lief, sie ihr Müsli verschüttet hatte und dann angefangen hatte, mit der Gabel anstatt mit dem Löffel zu essen, hatte sie genug. Sie schob ihre Schüssel zur Seite und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Das war nutzlos.

 

"Liebling, ich dachte ich hätte dir gesagt, dass du heute nicht arbeiten brauchst" sagte Angel.

 

Sie hielt erstarrt ihr Gesicht in den Händen. Sie war nicht bereit, ihn jetzt anzusehen. Ihr Traum verfolgte sie. Sie sah ständig, wie gutaussehend er war, erinnerte sich, wie sehr sie sich nach seiner Berührung sehnte....würde er am Tag genauso sein? Oder würden die Gefühle ihres Traumselbst am Tag verschwinden? Sie hatte Angst, ihn anzusehen und zu entdecken, dass seine Augen tatsächlich eine warme schokoladenbraune Farbe hatten und dass sie sich genauso sehr nach seiner Berührung sehnte, wie in ihrem Traum.

 

"Ja, ich weiß"

 

"Geht es dir gut?"

 

"Ich bin müde"

 

"Dann geh zurück ins Bett"

 

"Ich denke, das werde ich"

 

"Buffy, sieh mich an"

 

"Nee"

 

"Warum willst du mich nicht ansehen?"

 

Denk schnell nach.

 

"Mein Augen schmerzen"

 

"Wovon?"

 

"Schlafmangel?"

 

"Ich habe dir gesagt, dass du zurück ins Bett gehen sollst"

 

"Okay"

 

Sie stand auf, immer noch mit dem Blick nach unten. Das war wirklich lächerlich. Würde sie die nächsten Tage damit verbringen, Angel auszuweichen und es vermeiden, ihn anzusehen? Benimm dich wie eine Erwachsene, Buffy.

 

Sie stellte sich aufrecht hin und sah direkt in die warmen schokoladenbraunen Augen, die nur zu Angel gehören konnten. Zusammen mit dem engelsgleichen Gesicht. Ja, sie war jetzt in Schwierigkeiten. Okay, das ist normal. Das ist genau wie in der High School, als sie von dem Typ geträumt hatte, der neben ihr in Geschichte saß. Sie hatte das Prickeln ungefähr einen Tag gehabt und am folgenden Tag war es verschwunden. Es war nur ein Teil von den Träumen, die sie verwirrten. Es bedeutete nichts.

 

Waren seinen Lippen immer schon so voll und küssenswert gewesen? Okay, Buffy. Abbruch, Abbruch!

 

"Buffy?"

 

Sie schüttelte ihren Kopf.

 

"Häh?"

 

"Du starrst. Bist du krank? Deine Augen sind glasig"

 

"Mir geht es gut" zwitscherte sie und stellte ihre Schüssel in das Becken. "Ich sehe dich später!"

 

Sie verschwand in ihr Zimmer, knallte regelrecht die Tür zu und verschloss sie. Sie musste sich für eine Weile zurückziehen.

 

Irgendwie schaffte es Buffy, den Tag zu überstehen, ohne einen der Vampire oft zu sehen. Sie kam sich wie eine schreckliche Person vor. Sie musste sich wirklich zusammenreißen. Sie fühlte sich so voller Emotionen, dass sie nur zwei wirklich bestimmen konnte: Liebe und Verwirrung. Danach war alles durcheinander. Deshalb der Teil mit der Verwirrung.

 

Als Willow anrief und sie fragte, ob sie mit ihr kommen wollte, um Oz Band spielen zu sehen, ergriff Buffy die Gelegenheit. Laute Musik, kein Nachdenken -- das war es, was sie brauchte. Sie rauschte aus der Tür, gab die kürzeste Erklärung ab, die möglich war und versprach, sich zu melden. Die beiden hatten kaum die Chance 'Bye' zu sagen, bevor Buffy aus der Tür und auf dem Weg zu Willow war. Sie hatte vor, in dieser Nacht nicht nach Hause zu kommen und sie später anzurufen, um ihnen kurz zu sagen, dass sie bei Willow schlafen würde.

 

"Also werden Angel und Spike die Party hier stören?" fragte Willow, als sie darauf warteten, dass die Band anfing.

 

Sie waren etwas früher angekommen, um einen Platz zu finden, bevor Dingo's Ate My Baby begannen.

 

Buffy schüttelte ihren Kopf.

 

"Ich bezweifle es. Ich war sehr sparsam mit den Einzelheiten. Ich habe ihnen gesagt, dass ich nach dem vielen Üben etwas unternehmen wollte. Und mit unternehmen meinte ich nicht, dass ich etwas töten wollte. Ich habe ihnen auch nicht gesagt, dass ich bei dir übernachte. Ich werde sie später anrufen und es ihnen sagen"

 

Willows Augenbrauen hoben sich und sie nahm einen Schluck von ihrem Getränk.

 

"Ist etwas passiert, das du mir nicht erzählt hast?"

 

Buffy fühlte, wie ihre Wangen rot wurden. Es gab kein Leugnen, sie konnte die Hitze sofort spüren. Sie schüttelte ihren Kopf, zuckte mit den Achseln und blickte weg.

 

Willow griff nach ihrem Ellbogen und zog. Buffy sah sie an und versuchte, Unschuld vorzutäuschen.

 

"Was ist passiert?"

 

"Ich will jetzt wirklich nicht darüber reden, Will. Ich hatte soviel Spaß bisher...mein Make-up aufzulegen, deine Klamotten anzuprobieren" Sie lachte kurz. "Du weißt schon, Mädchenkrams, den ich nie gemacht habe. Ich war in den vergangenen Stunden nicht mehr angespannt, seit ich dein Appartement betreten habe und ich möchte, dass es so bleibt"

 

Willow nickte.

 

"Ich verstehe. Später dann"

 

"Danke Wills"

 

Buffy hatte eine schöne Zeit. Sie lachte so sehr, dass sie ihr Getränk ausspuckte und sie tanzte, bis ihre Beine schmerzten. Mit einem Wort, sie fühlte sich frei. Sie konnte nicht anders, als sich ein paar Mal zu wünschen, dass Spike und Angel hier wären, um mit ihr die schöne Zeit zu haben, aber sie schob diesen Gedanken schnell weg. Das war eine Mädchennacht, um sich abzureagieren und ihre Probleme zu vergessen.

 

Die Dingos beendeten ihren Auftritt und begannen abzubauen. Oz versprach, sich danach zu ihnen zu gesellen. Willow und Buffy tanzten zu der House Music und unterhielten sich gelegentlich zwischendurch. Sie hatten sich gerade Getränke geholt und waren auf dem Weg zurück zu ihrem Tisch, als Willow stehen blieb. Buffy blickte verwundert auf ihre Freundin und Willow deutete auf etwas.

 

Buffy blickte quer durch den Raum und sah Angel, der durch die Tür kam.

 

"Bei aller Liebe..." begann sie irritiert.

 

Sie konnte nicht anders, als die Freude zu bemerken, die sie bei seinem Anblick verspürte und das Flattern in ihrer Brust.

 

"Er ist nicht allein. Wer sind die?" fragte Willow, als Angel ein dunkelhaariger, kleinerer Mann folgte und dann -- Faith.

 

Buffy blickte böse, da sie sich erinnerte, wie dieses nuttige Miststück versucht hatte, Spike anzumachen. Sie ballte ihre Faust an ihrer Seite.

 

"Wer sind die, Buffy?"

 

"Ich bin nicht sicher"

 

"Willst du rüber gehen und 'hi' sagen?"

 

Sie öffnete ihren Mund, um 'ja' zu sagen, änderte dann aber ihre Meinung.

 

"Nein"

 

Das erschrak sie beide.

 

"Denkst du, dass Angel auf der Suche nach dir war?"

 

"Nein, Spike würde so etwas machen, aber nicht Angel. Angel hatte Arbeit in der Galerie -- oh! Ich weiß, sie müssen ein Teil der Veranstaltung morgen Abend sein. Obwohl, ich würde mich an Faith erinnern"

 

"Hey--, ist das nicht das Mädchen, das bei Willy Spike angebaggert hat?"

 

"Ja" antwortete Buffy durch zusammengebissene Zähne.

 

"Bist du sicher, dass du nicht rüber gehen willst, um 'hi' zu sagen? Würde Angel nicht aufgebracht sein, wenn du ihn nicht wenigstens wissen lässt, dass du seine Anwesenheit bemerkt hast?"

 

"Herrgottnochmal, wenn du es so ausdrückst....kommst du mit mir?"

 

"Sicher, warum nicht"

 

Während sie hinüber gingen, beobachtete Buffy, wie Faith sich mit Angel unterhielt. Sie sprach lebhaft mit ihm, aber ihr Arm war um den anderen Mann geschlungen.

 

Angel sah sie direkt an, als noch nicht die Hälfte des Weges hinter sich gebracht hatten. Er lächelte sie warm an und Buffy fühlte wieder das verdammte Flattern in ihrer Brust. Er musste wirklich aufhören...nun, Angel zu sein.

 

"Hey Buffy, ich wusste nicht, dass du heute Abend hier wärst" begrüßte Angel sie.

 

Sie lächelte ihn an und dann seine Gesellschaft.

 

"Ich habe dich hier auch nicht erwartet. Was macht das schon aus! Und Sie sind?" fragte sie den Mann spitz.

 

Er war ein kleines bisschen größer als sie mit seinem kurzen, dunkelbraunen Haaren, Brille und wachen Augen. Er trug glattgebügelte Khakihosen und ein blaues Knöpfhemd mit einer Weste.

 

"Du bist Buffy Summers? Joyces Tochter?" fragte der Mann.

 

Buffy bemerkte den englischen Akzept der Oberklasse.

 

"Das bin ich. Kannten Sie meine Mom?"

 

"Das habe ich, nun irgendwie. Ich bin Wesley Windham Price. Ich bin ein Künstler. Meine Gemälde werden ein Teil der Ausstellung morgen Abend sein. Deine Mom und ich haben ein paar Mal über meine Arbeit gesprochen. Ich war damals nur ein Neuling und sie hat mir gesagt, wenn meine Arbeit einmal fertig wäre, wäre sie glücklich, sie zu zeigen. Ich bekam nie die Chance--" Er stoppte. Sein Blick wanderte auf den Boden und dann sah er sie mit einem entschuldigenden Lächeln an. "Sie hatte jedenfalls niemals die Gelegenheit gehabt, meine fertige Arbeit zu sehen"

 

"Oh" Buffy wusste wirklich nicht, was sie darauf sagen sollte. "Nun, ich bin sicher, dass sie aufgeregt wäre, sie zu sehen, Mr. Price"

 

"Bitte nenne mich Wesley"

 

Buffy lächelte grüßend.

 

"Wesley"

 

"Wir haben uns in der Galerie getroffen. Ich hatte ein paar Dinge, dich ich mit Angel durchgehen wollte und ich habe ihn gefragt, ob er mich und Faith zu einem Schlummertrunk begleiten wollte"

 

"In einem Nachtclub?" fragte Buffy.

 

"Es war meine Idee. Ich mag es, mich zu bewegen, wenn du weißt, was ich meine" kam es schließlich von Faith.

 

Buffy blickte zu ihr und wollte nichts anderes, als das Mädchen weiter zu ignorieren. Faith jedoch ließ sich nicht ignorieren.

 

"Wie geht's dir, B.?" fragte Faith hämisch grinsend.

 

"Ihr kennt euch?" fragte Angel.

 

"Nein, nicht wirklich" antwortete Buffy und starrte sie böse an.

 

"Wir haben uns mal bei Willy getroffen. Sie hat sich gerade an einem heißen, jungen Hengst gerieben und ihr Ritter Spike kam zu ihrer Rettung"

 

"Gerieben?" fragte Angel.

 

"Es hab kein Reiben. Hört mal, also es war nett, dich zu treffen, Wesley. Ich bin nur rüber gekommen, um hallo zu sagen. Ich lasse euch jetzt alleine. Komm schon, Wills"

 

"Woher kennt Wesley Faith? Sie scheinen die vollkommenen Gegensätze zu sein"

 

"Gegensätze ziehen sich an? Ich weiß nicht. Solange sie von Angel weg bleibt, kommen wir miteinander aus"

 

Willow blieb stehen und griff nach Buffys Arm, damit sie sie ansah.

 

"Okay, was ist los?"

 

"Was meinst du?"

 

"Hast du gehört, was du gerade gesagt hast?"

 

"Was?"

 

"Du hast gesagt, solange sie von Angel wegbleiben würde, würdet ihr miteinander auskommen. Dann war da vor ein paar Tagen dieser Miststück-Kommentar über Cordelia, weil sie sich an Angel rangemacht hatte"

 

"Und? Ich habe dir gesagt, dass ich bei ihm beschützend bin"

 

"Sagen war mal, wenn dieses Mädchen--" sie deutete auf einen Rotschopf mit langen, schwarzen Schnürstiefeln und einem roten Top mit V-Ausschnitt "-- Angel um eine Verabredung bitten würde. Wäre das okay, weil es nicht Faith oder Cordelia ist?"

 

"Nun, erstens hat sich Faith an Spike rangemacht, weiß du noch? Natürlich hasse ich sie. Zweitens war Cordelia ein Snob, die Geschichten erfunden hat -- okay sie waren wahr, aber das wusste sie nicht! Drittens ist dieses Mädchen nicht Angels Typ. Er bevorzugt Blondinen"

 

"Wie du"

 

"Wie ich -- warte, nein! Du hast mich ausgetrickst!" Sie deutete mit ihrem Finger auf Willow. "Fang damit nicht an, Willow Rosenberg. Es hat doch wegen dir erst angefangen, dass ich von ihm geträumt habe und angefangen habe, diese Gefühle zu haben. Überall Schmetterlinge und das ist dein Fehler!" rief sie anklagend aus.

 

"Welche Gefühle? Welcher Traum? Was ist los, Buffy?"

 

"Ich habe letzte Nacht von Angel geträumt, auf die äh romantische Art--"

 

"Oh meine Göttin" rief Willow aus und schlug sich die Hand vor den Mund.

 

"Ja ich weiß. Und heute Morgen konnte ich ihn dann nicht ansehen, ohne daran zu denken und ich habe angefangen, diese Gefühle zu haben und....sie sind immer noch da"

 

"Gefühle wie du sie im Traum hattest?"

 

Buffy nickte ernst.

 

"Buffy, das ist vollkommen okay. Es ist normal. Ich habe mal von Devon geträumt, bevor ich Oz getroffen habe. Und obwohl ich ihn kaum ausstehen konnte, hatte es für ungefähr einen Tag geprickelt"

 

"Will, es darf bei mir nicht wegen Angel prickeln, überhaupt nicht. Ich bin mit Spike zusammen, weißt du noch?"

 

"Abgesehen davon, dass du Angst hast, es Angel zu sagen -- oh meine Göttin!"

 

"Was jetzt?"

 

Willow deutete auf sie.

 

"Du hast Gefühle für Angel!"

 

Buffy sah sich verwirrt um und dann zu Willow.

 

"Habe ich das nicht gerade gesagt?"

 

"Nein, ich meine, du hattest sie die ganze Zeit. Es ist dir aber erst jetzt bewusst geworden! Wegen deinen Traum. Weil ich den Samen gepflanzt habe!"

 

"Sei ruhig! Sei jetzt ruhig!" rief Buffy aus und ging von ihr weg.

 

"Aber es ist wahr! Der Grund, warum du Angst hast, es Angel zu sagen, ist, weil du ihn auch liebst und ihn nicht verlieren willst!"

 

"Auch?"

 

"Nun natürlich liebst du Spike auch"

 

"Ich kann nicht zwei Männer zur gleichen Zeit lieben. Ich kann Angel nicht auch lieben und ich kann dieses Gespräch nicht weiter führen, Willow! Du setzt schlimme Gedanken in meinen Kopf, die dort nie zuvor gewesen sind, bevor du mit deinem....deinem...Gerede gekommen bist"

 

"Buffy--"

 

"Schluss, Will. Lass es"

 

"Buffy--"

 

"Ich meine es"

 

"Sieh zu Faith und Angel"

 

Buffys Blick glitt sofort durch den Raum, bis er auf Faith und Angel auf der Tanzfläche fiel.

 

Es spielte ein halb-langsames Stück und Faith tanzte, mit den Armen über ihrem Kopf, um Angel herum. Ihre Brust ragte hervor und sie wiegte ihre Hüften langsam und verführerisch zur Musik. Ihr rubinroten Lippen lächelten ihn einladend an und ihre ganze Körpersprache sagte, dass sie Angel wollte. Doch Angels Körpersprache sagte, dass er überall sein wollte, nur nicht hier.

 

Buffys Gesicht zog sich empört zusammen.

 

"So tanzt man nicht mit Angel" murmelte sie abwesend.

 

"Wie tanzt man denn mit Angel?"

 

Buffy bewegte sich quer durch den Raum mit der Absicht, Angel zu retten. Sie wollte Faith schlagen, aber Buffy war nicht allzu besorgt, dass Angel von Faith angetan sein würde. Angel war eine ganz andere Klasse. Er war vornehm und freundlich. Er war ein echter Gentleman. Faith hätte nicht die Spur eine Chance bei jemandem wie Angel.

 

Ohne nachzudenken klopfte Buffy auf Faiths Schulter. Das Mädchen drehte sich um und blickte irritiert wegen der Störung.

 

"Was ist, B.?"

 

Buffy blickte zu Angel hoch.

 

"Darf ich abklatschen?"

 

Er seufzte erleichtert und nickte.

 

"Wenn du uns entschuldigst" sagte Buffy zu Faith und schob sie regelrecht aus dem Weg.

 

Sie achtete nicht weiter auf Faith, als sie ihre Arme um Angels Nacken schlang und sich an ihn presste. Seine Hände landeten auf ihren Hüften und sie konnte seine unnötigen Atemzüge auf ihrem Nacken spüren.

 

"So tanzt man mit Angel" murmelte sie. "Weil er es nicht mag, auffällig zu sein und in der Mitte aller Aufmerksamkeit zu stehen. Er mag es, nur mit der anderen Person zusammenzusein, deren ganze Aufmerksamkeit zu haben und von keinem anderen. Er bevorzugt es langsam und ruhig, denn das ist seine Persönlichkeit. Die ganze Welt verschwimmt, wenn du mit Angel tanzt und so mag er es. Sich zur Schau stellen wie eine Hure ist nicht der Weg in Angels Herz. Du musst echt, klug und süß sein. Stimmt das nicht, Angel?"

 

Sie blickte dann zu ihm auf.

 

Ihr Herz flatterte nicht mehr. Es hatte einen gleich bleibenden Rhythmus, da es akzeptiert hatte, von dem es wusste, dass es wahr war. Es wartete nur darauf, dass der Rest von ihr aufholen würde. Und es schien, dass dies jetzt auch begann.

 

Er nickte. Seine Blicke waren so voller Liebe und Zärtlichkeit, dass ihr fast die Tränen kamen.

 

Angels Liebe bewegte sie, Spikes Liebe erschütterte sie.

 

Oh Gott, Spike. Ihre Augen weiteten sich und sie schob sich von Angel weg. Sie sah schmerzerfüllt zu Angel hoch.

 

"Buffy--" begann Angel und griff nach ihr.

 

Sie schüttelte ihren Kopf und tat, worin sie gut war.

 

Sie rannte.

 

 

Kapitel 20

 

Buffy kam nicht sehr weit, weil nicht nur Angel ihr auf den Fersen war, sondern auch Willow. Angel erreichte sie zuerst, griff nach ihrem Arm und wirbelte sie herum, damit sie ihn ansah.

 

"Buffy, was zur Hölle ist gerade passiert?"

 

"Ich habe mit dir getanzt"

 

"Buffy, das war...Können wir bitte irgendwo hingehen und reden?"

 

Sie war nachlässig darin, Angel irgend etwas zu versagen, aber das war etwas, was sie ganz bestimmt NICHT machen wollte. Vor allem weil sie sich nicht traute, ihre Handlungen und Gefühle Angel zu erklären, wenn sie sie selbst erst noch herausfinden musste. Gekoppelt mit der Tatsache, dass sie sich fast geküsst hätten und sie sich seiner Liebe zu ihr mehr als sicher war, fühlte sie eine riesige Schuld wegen Spike.

 

"Du kannst Wesley nicht zurück lassen. Du bist mit ihm gekommen, weißt du noch?" erinnerte sie ihn und versuchte damit verzweifelt, einen Ausweg zu finden.

 

"Ich bin mir sicher, dass es ihm nichts ausmacht. Wir können ja hier sowieso nicht viel besprechen. Ich kann ihm einfach sagen, dass etwas passiert ist, weil, nun, das ist es"

 

Er bat sie inständig und sie bemerkte, dass sie ihn nicht ansehen konnte. Wenn sie ihm in die Augen sehen würde, würde sie nachgeben. Spike hatte die selbe Wirkung auf sie. Ein Blick in diese tollen blauen Augen voller Aufrichtigkeit und sie war verloren. Sie mussten hierher gesandt worden sein, um sie wahnsinnig zu machen. Dämonen und Vampire würden sie nicht töten. Die zwei Vampire, die sie beschützen sollten, würden es.

 

"Nein, wirklich Angel, das solltest du nicht. Wesley ist ein Klient und du solltest bei ihm bleiben. Ich gehe sowieso zu Willow"

 

Angel blickte niedergeschlagen. Er rieb sich über seine Stirn.

 

"Also kommst du heute Nacht nicht nach Hause?"

 

Sie schüttelte ihren Kopf.

 

"Ich sehe dich morgen"

 

"Wann? Wann wirst du zu Hause sein? Wir müssen reden, Buffy"

 

"Worüber? Einen Tanz? Komm schon, Angel. Es ist ja nicht so, als hätten wir zuvor nie getanzt"

 

"Nur ein Tanz? Ich erinnere mich nicht, dass du so davongelaufen bist, als wir früher getanzt haben"

 

Seine Stimme klang gereizter, was sich von seinem niedergeschlagenen Gesichtsausdruck unterschied. Nahm er jetzt bei Spike Unterricht darin, wie man sie bloßstellte? Alles was sie machen konnte, war, sprachlos da zu stehen.

 

"Äh Buffy, du hast deine Jacke vergessen. Oz und ich gehen jetzt. Kommst du?"

 

Willow als Rettung.

 

Sie schnappte aus ihrer Betäubung und starrte Willow an, die da erwartungsvoll stand und nervös zwischen ihr und Angel hin und her blickte.

 

"Ja, ich komme....mit dir"

 

"Buffy" versuchte Angel es ein letztes Mal sie anzuflehen.

 

"Angel, ich sehe doch morgen"

 

Er ließ seinen Kopf niedergeschlagen hängen.

 

"Schön. Geh"

 

Er entfernte sich und sie stand nur da und beobachtete, wie er davonging, während sie sich wie das größte Miststück der Welt vorkam.

 

"Äh Buffy? Was zur Hölle ist hier draußen passiert?" fragte Willow.

 

Buffy drehte sich dann zu Willow. Sie fühlte sich selbst niedergeschlagen.

 

"Houston, wie haben ein Problem"

 

 

*****

 

 

Eine Stunde später saßen Buffy und Willow auf dem Boden von Willows Schlafzimmer mit Schokolade, Chips und Cola vor ihnen ausgebreitet. Willow hatte in der Situation die Kontrolle übernommen und Oz informiert, dass sie und Buffy eine Mädchennacht brauchen würden. Oz, der keiner war, der sich beschwerte, hatte keine Probleme damit und verschwand mit seinen Bandkameraden in die Nacht.

 

"In Ordnung Buffy, raus damit"

 

Buffy atmete tief ein.

 

"Wo soll ich anfangen?"

 

"Wie wäre es damit, was auf der Tanzfläche passiert ist? Es sah nicht danach aus, als wäre er mit jemandem, der nicht in ihn verliebt ist, da gewesen. Die Art, wie ihr beide euch angesehen habt, bevor du davongestürmt bist, war ziemlich heftig. Außerdem dachte ich, dass entweder du Faith den Kopf abreißen würdest oder dass sie deinen Kopf abreißen würde, nachdem du abgeklatscht hattest. Ich werde jetzt nicht weiter auf den Busch klopfen, Buffy. Ich werde dir eine Frage stellen und du wirst ehrlich zu mir sein. Wenn ich denke, dass du nicht ehrlich warst, werde ich dich so lange fragen, bis du ehrlich bist, verstanden?"

 

"Okay, kämpferische Willow"

 

"Frage Nummer eins: Liebst du Spike?"

 

"Ja"

 

"Liebst du Angel? Warte, lass mich das anders formulieren. Bist du in Spike verliebt?"

 

"Ja"

 

"Bist du in Angel verliebt?"

 

Stille.

 

Willow machte ein Geräusch wie ein Alarm und sagte dann:

 

"Die Zeit ist um! Während die Stille mir meine Frage beantwortet, werde ich dich erneut fragen. Und du wirst antworten, denn das ist der einzige Weg, auf dem du jemals damit klar kommen wirst, indem du es zugibst und akzeptierst"

 

"Du durchschaust mich, was?"

 

"Bist du in Angel verliebt?"

 

Wenn Willow einmal anfing, machte sie es richtig.

 

Buffy atmete tief ein, verzog ihr Gesicht, schloss fest ihre Augen und antwortete:

 

"Ja"

 

"Danke. Ich wusste das. Ich habe es dir gesagt!"

 

"Das hilft überhaupt nichts. Es macht es nicht besser, es macht alles nur viel schlimmer!"

 

"Das ist eine Möglichkeit"

 

"Möglichkeit? Versuchs mal mit ganz bestimmt! Ich hatte schon Angst davor, Angel von Spike zu erzählen. Wie zur Hölle soll ich dann Spike von Angel erzählen? Wie kann ich zwei Männer gleichzeitig lieben? Es gibt keine Cosmo Artikel darüber. Nun, eigentlich schon. Aber da geht es gewöhnlich darum, den falschen abzuschießen, um mit dem richtigen zusammen zu sein. Was passiert, wenn beide die richtigen sind? Ich kann nicht zwischen den beiden wählen, Will. Ich kann es nicht und du kannst es nicht von mir verlangen. Das wäre so, als wenn man mich fragen würde, welchen Körperteil ich lieber verlieren würde: Mein Arm oder mein Bein? Weil ich sie beide brauche!

 

Angel ist mein.....Engel. Er ist süß und einfühlsam, er ist diplomatisch und zärtlich, aber doch hart wenn es sein muss. Er ist immer an meiner Seite und er ist der süßeste und liebevollste Mann, den ich je getroffen habe. Wenn ich jemanden brauche, der einfach für mich da ist, kann ich immer auf Angel zählen. Und dann ist da Spike....mein Champion. Während Angel meine Tränen trocknet und mich tröstet, kämpft Spike für mich und tötet meine Drachen. Er hat eine solche zart Seite an sich, dass es mich umhaut. Er lässt nicht zu, dass ich mich vor mir selbst verstecke und lässt mich die Dinge sehen, wie sie wirklich sind. Er akzeptiert keinen Unsinn von mir.

 

Beide sind so loyal und beschützend zu mir. Sie sind so tüchtig und fantastisch, dass ich keine Wahl treffen könnte. Ich sollte aber fähig sein, sie zu machen, oder? Ich bin kein Mormone. Ich mach nicht dieses Polygamie-Ding. Wenigstens dachte ich das nicht. Aber jetzt bin ich hier und liebe zwei Männer. Mit einem habe ich schon eine Beziehung und habe ihn bereits verletzt, weil ich nicht ehrlich mit Angel sein kann.

 

Also, was soll ich machen? Ich sage Angel, dass ich mit Spike zusammen bin und dann was? Ich verletzte ihn, breche sein Herz -- was ganz sicher auch meins brechen würde -- und verliere ihn dadurch. Und dann? Bin ich ehrlich mit Spike? Sage ihm, dass ich in Angel verliebt bin? Wenn ich das mache, verletzte ich ihn und verliere ihn dann auch. Oder halte ich meinen Mund und bleibe bei...wem? Einem von ihnen. Ich wähle einen und bleibe bei ihnen, während ich den anderen im Geheimen liebe. Wie fair ist das für sie? Für mich?

 

Die ganze Zeit, Will....die ganze Zeit mit Spike habe ich immer empfunden, als würde etwas fehlen. Jetzt weiß ich genau was es ist. Es ist Angel. Ich brauche beide. Sie sind meine Arme, meine Beine und ohne sie bin ich kein kompletter Mensch. Mein Herz kann nicht zwischen ihnen entscheiden und trotzdem ist es das, was ich gezwungen bin zu tun.

 

Alles was ich will, ist, dass es wieder normal ist. Ich will einfach, dass sie wieder Angel und Spike sind, die Vampire, die über mich wachen, die Vampire, die meine besten Freunde sind - ohne romantische Gefühle der Liebe von beiden. Ich will wieder ahnungslos darüber sein, was sie empfinden. Ich will meine Mom hier haben, damit sie mir sagen kann, was ich tun soll. Ich will, dass sie mir sagt, ich soll mich nicht so wie ein Kind benehmen. Und dann, was ich machen soll, weil ich das ganz sicher nicht weiß. Und die Entscheidungen, die ich treffe, helfen keinem!"

 

Buffy beendete ihre Tirade und stieß ein Schluchzen aus. Sie war erschöpft - emotional, körperlich und mental. Willow schlang einfach ihre Arme um sie und streichelte ihrer Freundin über den Rücken, während sie weinte.

 

"Bei jemandem ist es vorherbestimmt, dass er verletzt wird, Buffy. Egal was passiert" erklärte Willow behutsam. "So ist das einfach in der Liebe. Der Herz liebt, wen es liebt. Auch wenn es zufällig beide sind. Es ist wie....eine Mutter. Eine Mutter mit drei Kindern. Du kannst eine Mutter nicht fragen, welches Kind sie wählen würde, wenn sie eins loswerden müsste. Eine Mutter wäre nicht fähig, diese Entscheidung zu treffen. Lass mich dir eine Frage stellen: Wenn du die beiden in einem Wesen vereinigen könntest, würdest du es tun?"

 

Buffy sah zu ihrer Freundin auf und wischte sich die Tränen ab, während sie über die Frage nachdachte.

 

"Ich würde denken, dass ich ja sagen würde, weil sie, du weißt theoretisch, zusammen den perfekten Mann ergeben würden. Aber ich kann sie nicht kombinieren. Manchmal brauche ich Angel, an dem ich mich festhalten kann. Und zur gleichen Zeit brauche ich Spike, um meine Drachen zu töten. Ich brauche sie beide, manchmal zusammen, manchmal einzeln. Es ist schwer zu erklären, aber ich brauche beide mit all ihren Ähnlichkeiten und Unterschieden, um mich vollkommen zu machen. Macht das Sinn?"

 

"Ja"

 

"Kannst du dann den Cosmo Artikel für mich schreiben und mir sagen, was ich tun soll? Was mache ich jetzt, Willow?"

 

Willow schüttelte ihren Kopf und betrachtete Buffy mit einem sympathischen Blick.

 

"Ich weiß es nicht, Buffy. Ich weiß es einfach nicht"

 

 

Kapitel 21

 

Buffy konnte nicht schlafen. Sie lag auf ihrem Rücken in Willows riesigem Bett und starrte nur an die Decke. Ihr Körper war müde, aber ihr Verstand wollte nicht abschalten. Sie rollte vom Bett, schnappte sich ihr Handy und ging ins Badezimmer, um alleine zu sein.

 

"Hallo?" kam die verschlafene Stimme.

 

"Hi, ich bin's"

 

"Buffy?"

 

Sie lächelte.

 

"Yep"

 

"Hey, Luv. Wie geht es dir?"

 

"Ich kann nicht schlafen"

 

"Das kommt daher, weil ich nicht da bin, um dich zu halten"

 

"Das könnte sein"

 

"Ich vermisse dich"

 

"Ich bin noch nicht einmal eine ganze Nacht weg"

 

"Egal, ich vermisse dich trotzdem"

 

"Ich liebe dich. Das weißt du, oder?"

 

"Ich weiß es, Kätzchen und ich liebe dich auch"

 

"Vergiss das niemals, okay?"

 

"Was ist los, Buffy? Du machst mir langsam Angst"

 

"Ich wollte nur, dass du das weißt"

 

"Kann ich dich sehen?"

 

"Was, jetzt?"

 

"Ja, jetzt. Ich will dich in meinen Armen haben, wenn ich zu dir 'Ich liebe dich' sage"

 

Ihre Augen wurden feucht.

 

"Oh Gott, Spike. Mach das doch nicht"

 

"Was? Was habe ich gemacht?"

 

"Wenn du solche Sachen sagst, muss ich heulen"

 

"Heulen auf gute oder schlechte Weise?"

 

"Auf gute Weise" erwiderte sie, dachte aber 'beides'.

 

"Dann ist das okay. Also, kann ich dich sehen?"

 

"Wir können nicht, Spike. Willow wird sich Sorgen machen"

 

"Hinterlass ihr eine Nachricht"

 

"Und Angel ist zu Hause und wird wissen, dass etwas los--"

 

"Ist nicht hier"

 

"Was?"

 

"Er ist nicht nach Hause gekommen"

 

"Er ist nicht nach Hause gekommen? Spike, weißt du, wo er hingegangen ist? Es kann ihm etwas passiert sein--"

 

"Entspann dich, Kätzchen. Er hat angerufen. Ihm geht es gut. Er ist mit irgendeinem Klienten in eine Bar gegangen"

 

"Wann hat er angerufen? Es ist fast zwei Uhr"

 

Es mussten mindestens drei Stunden her sein, seit sie ihn gesehen hatte.

 

"Er hat vor ungefähr vier Stunden angerufen. Letzter Anruf und der ganze Unsinn. Er ist wahrscheinlich auf dem Weg nach Hause"

 

Sie war jetzt besorgt.

 

"Ja, du hast Recht. Ihr beiden sorgt euch immer um mich. Ich denke, ich darf mich auch um euch sorgen"

 

Und ich flippe ganz sicher aus, weil Angel noch nicht zu Hause ist.

 

"Du wirst dich nicht mit mir treffen, oder?"

 

"Tut mir Leid"

 

Er seufzte.

 

"Vielleicht hole ich mir noch einen runter, bevor ich wieder schlafen gehe"

 

"Spike!"

 

Er lachte.

 

"Ich liebe es, dich aufzuregen"

 

Sie lächelte und schüttelte ihren Kopf.

 

"Gute Nacht, Spike. Ich sehe dich morgen. Ich liebe dich"

 

"Ich liebe dich auch, Kätzchen. Nacht"

 

Sie klappte ihr Handy zu und kaute auf ihrer Unterlippe, bevor sie eine Entscheidung traf. Sie öffnete es wieder und sagte:

 

"Angel"

 

"Hallo?"

 

"Oh Gott sei Dank"

 

"Buffy?"

 

"Wo bist du? Was machst du? Warum bist du nicht zu Hause?"

 

"Woher hast du gewusst, dass ich noch nicht zu Hause bin?"

 

"Ich habe angerufen und Spike hat gesagt, dass du noch nicht da bist"

 

"Oh. Hast du angerufen, um mit mir zu sprechen?"

 

"Äh, nein, aber als er es gesagt hat, dass du nicht da wärst, war ich besorgt"

 

"Nun, mir geht es gut"

 

"Bist du bei Wesley und Faith?"

 

"Nicht mehr. Ich habe mich vor etwa einer Stunde von ihnen verabschiedet"

 

"Bist du auf dem Weg nach Hause?"

 

"Nicht direkt"

 

"Warum nicht? Du patrouillierst doch nicht, oder?"

 

"Wir spielen wohl ein wenig die Mutter, oder?"

 

"So rum ist es nur fair. Du machst das immer mit mir"

 

Er gluckste.

 

"Das ist wahr"

 

"Also, was machst du?"

 

"Komm raus und schau es dir an"

 

"Was?"

 

Ihr Herz begann in ihrer Brust rasend schnell zu klopfen.

 

"Komm raus und schau es dir an"

 

Wie im Trance ging Buffy zur Vordertür und öffnete sie. Es war dunkel.

 

"Spielst du mir einen Streich?"

 

"Nein"

 

Und dann sah sie, wie er hinter einem Baum hervorkam und sie anlächelte.

 

Sie blieb wo sie war und er blieb fest verwurzelt wo er war.

 

"Was machst du?" fragte sie in das Telefon.

 

"Dich belauern"

 

Sie lachte.

 

"Bist du betrunken?"

 

"Nein. Ich wünschte jedoch, ich wäre es"

 

"Warum?"

 

"Weil ich dann den Mut hätte, dir zu sagen, was ich dir sagen muss"

 

Ihr Magen machte einen Überschlag.

 

"Was?" flüsterte sie und umklammerte das Telefon fest mit der Hand.

 

"Ich liebe dich"

 

Sie schloss ihre Augen. Die Worte rollten durch ihren Körper wie eine warme Welle.

 

"Ich weiß" sagte sie sanft.

 

"Tust du das? Tust du das wirklich? Denn ich meine nicht, wie ein Bruder eine Schwester liebt, Buffy. Ich meine es wie ein Mann eine Frau liebt"

 

"Ich weiß"

 

"Ich würde alles für dich tun. Das weißt du schon. Ich denke nur nicht, dass dir klar ist, was du mit mir getan hast. Du hast mich für alle anderen ruiniert - für immer. Wenn man davon ausgeht, dass ich ein Vampir bin, ist 'für immer' alles was ich habe" Er begann langsam auf sie zuzugehen. Seine Stimme war fast ein Flüstern "Ich sehe dich jeden Tag, jede Nacht. Alles was ich will, ist, dich zu berühren, dich zu halten und dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe. Du hast dir in der ersten Nacht deinen Weg in mein Herz gegraben, Buffy. Du hast das größte Herz von allen, die ich jemals getroffen habe. Und alles was ich jemals machen wollte, war, dich zu beschützen, so dass du niemals verletzt würdest und dein Herz nie gebrochen würde. Ich liebe dich so sehr, dass ich manchmal nicht mehr gerade schauen kann. Also, wenn ich mich ein wenig verrückt verhalte, wie jetzt, ist es, weil du meine ganze Welt bist und ich ohne dich verloren wäre"

 

Er stand jetzt vor ihr und schloss sein Handy.

 

Sie starrte zu ihm hoch und das Mondlicht beleuchtete ihn. Sie konnte immer noch den weichen Blick sehen, mit dem er sie immer angesehen hatte und sie fragte sich zum tausendsten Mal, wie sie immer so blind gewesen sein konnte, nicht zu wissen, was er fühlte. Angel trug sein Herz auf der Zunge. Das hatte er immer und trotzdem hatte sie es irgendwie übersehen. Er nahm ihr das Telefon aus der Hand, verschloss es und steckte es in die Tasche.

 

"Buffy, ich bitte dich nicht darum mir zu sagen, dass du mich liebst. Ich bitte dich jetzt um gar nichts. Die Tatsache, dass du wenigstens zugehört hast, lässt mich fühlen, dass ich wenigstens etwas Hoffnung habe. Ich verspreche dir das: Auch wenn du niemals meine Liebe erwidern kannst, werde ich dich nie verlassen. Du bist zu sehr ein Teil von mir, um dich jemals so gehen zu lassen. Egal was passiert, ich bin immer bei dir"

 

"Meinst du das wirklich?"

 

"Das tue ich. Wann habe ich jemals ein Versprechen nicht gehalten?"

 

"Niemals. Das ist eines der Dinge, die ich am meisten an dir liebe"

 

"Also dann musst du nicht -- was hast du gerade gesagt?"

 

"Ich sagte, das ist eines der Dinge, die ich am meisten an dir liebe"

 

Er blinzelte.

 

"Buffy, wenn du das sagst, meinst du--"

 

Sie unterbrach ihn, indem sie ihren Finger auf seinen Mund legte. Buffy nahm die Angelegenheit in ihre eigenen Hände und schlang ihre Arme um ihn. Sie spielte ein wenig mit den Haaren in seinem Nacken. Sie blickten sich an. Angel versuchte den Sinn zu erfassen von dem, was hier passierte und Buffy wollte einmal nicht denken, sondern nur fühlen. Sie hatte das von Spike gelernt: Erst schießen, später entschuldigen. Alles was sie wollte, war, sich in dem Mann zu verlieren, den sie, wie ihr bewusst wurde, liebte und anbetete. Sie wollte in dem Mann versinken, der sie immer wieder gerettet hatte, der sie bedingungslos liebte und der ihr gerade sein Herz ausgeschüttet hatte. Sie konnte ihn so nicht gehen lassen. Sie hatte es nicht in sich, um das zu tun.

 

Sie strich leicht wie eine Feder mit einer Hand über sein Gesicht und fühlte die Weichheit und die Kühle seines Gesichts. Er war so gutaussehend, so sexy. Groß, muskulös, stark und einfach ein Mann. Sie lehnte sich näher.

 

"Ich liebe dich auch, Angel. Ich liebe dich, wie eine Frau einen Mann liebt"

 

Und sie küsste ihn, zuerst zögernd, da sie darauf wartete, dass er sich von dem Schock ihrer Worte erholte. Wartete darauf, dass ihm klar wurde, was sie gesagt hatte und was sie meinte.

 

Ihr war in der Minute klar, dass er es verstand, als seine starken Hände sich um sie schlangen, sie an sich zogen und ihren Körper an seinen viel größeren drückten. Er küsste sie verzweifelt und hungrig, als hätte er Angst, dass sie jede Minute verschwinden würde. Ihre Füße hoben vom Boden ab und sie brauchte eine Minute, bis ihr klar wurde, dass sie nicht schwebte, sondern dass Angel sie hochgehoben hatte. Instinktiv schlang sie ihre Beine um seine Taille und fühlte sehr genau den Beweis seines Verlangens. Von Spike daran gewöhnt, ängstigte sie es nicht sehr. Es erregte sie eher, dass sie auf Angel die gleiche Auswirkung hatte wie auf Spike. Plötzlich hatte sie ein drängendes Gefühl. Wenn alles für sie in die Luft gehen würde, wie es sicherlich passieren würde, dann wollte sie alles. Sie fand die Knöpfe von Angels Hemd und begann sie zu öffnen, als er ihren Kuss unterbrach und eine Hand auf ihr Handgelenk legte.

 

"Nein, Buffy" sagte er heiser zu ihr.

 

Seine Stimme war rauh voller Lust.

 

Buffy erstarrte. Ihre Augen öffneten sich und sie starrte Angel an.

 

"Ich will schon, Gott, ich will es. Aber wir können nicht. Nicht hier, nicht so. Es ist dein erstes Mal. Es muss etwas besonderes sein, nicht draußen wie hier" sagte er, als sie an seinem Körper nach unten glitt.

 

Er stieß ein Stöhnen aus, als sie das tat. Sie trat von ihm zurück und begann ihre Kleidung zu richten.

 

Ihr Verstand kam langsam wieder zu ihr zurück und plötzlich kam sie sich wie die Schlampe vor, die sie nicht in Angels Nähe haben wollte.

 

"Komm mit mir nach Hause" Er griff nach ihrer Hand und zog sie näher zu sich. Er lehnte sich vor und küsste sie schnell. "Bitte?"

 

"Ich--Ich kann nicht. Spike"

 

Das klang zusehends immer vertrauter und Buffy hoffte, dass sie wieder träumte. Wenn sie das nicht tat, war sie in Schwierigkeiten.

 

Angel wurde ernst und nickte.

 

"Wir werde es ihm sagen müssen, aber du hast Recht. Jetzt ist nicht die Zeit"

 

Buffy war nicht sicher, ob sie bitterlich lachen oder weinen wollte.

 

'Wenn das ein Traum ist, lass mich bitte bald aufwachen!'

 

Er neigte ihren Kopf nach oben und sah sie liebevoll an.

 

"Ich liebe dich"

 

"Ich liebe dich auch" flüsterte sie.

 

Er lächelte und küsste sie träge, bevor er sich zurückzog.

 

"Träume ich?"

 

"Es scheint nicht" murmelte sie.

 

Eines der Telefone begann zu klingeln und Buffy griff sofort in seine Tasche, um nach ihrem Telefon zu greifen.

 

"Es ist meins" sagte er zu ihr und klappte es auf. "Es ist Spike. Hallo? Ja, mir geht es gut...ja, sie hat schon angerufen...nein, keine Patrouille, ich komme nach Hause. Okay, bye"

 

"Du gehst besser, Angel" sagte sie schuldbewusst.

 

Sie trat zurück. Er griff nach ihrem Handgelenk und zog sie näher. Er küsste sie träge. Dann zog er sich zurück und sie war atemlos. Er ruhte mit seiner Stirn gegen ihre.

 

"Wann kommst du morgen nach Hause?"

 

"Ich, äh, ich bin nicht sicher"

 

"Ich kann dich nicht überreden, jetzt mit mir nach Hause zu kommen?"

 

Sie schüttelte ihren Kopf.

 

"Zu riskant"

 

Das war Schuld in Stereo.

 

Er nickte verstehend und zustimmend.

 

"Okay, ins Bett mit dir. Komm so schnell wie möglich nach Hause, okay?"

 

Sie nickte. Und so begannen die Lügen und die Täuschungen. Dumme, dumme Buffy.

 

Er küsste sie schnell.

 

"Geh, bevor ich nicht aufhören kann"

 

Sie nickte und ging wie betäubt ins Haus von Willow. Sie wurde von Willow begrüßt, die auf der Couch saß und sie erwartungsvoll ansah.

 

"Ich bin aufgewacht und du warst nicht da. Ich habe draußen Stimmen gehört und siehe da, da warst du und hast mit Angel geknutscht. Buffy....was tust du da?"

 

"Ich spiele mit dem Feuer"

 

 

Kapitel 22

 

"Du weißt, was passiert, wenn du mit dem Feuer spielst, oder?" fragte Willow rhetorisch und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.

 

"Ja, man wird verbrannt. Ich denke, meine Schuld hat mich jedoch gewissermaßen schon angesengt. Ich fühle mich schuldig, weil ich Spike liebe. Ich fühle mich schuldig, weil ich Angel liebe. Wenn ich katholisch wäre, würde ich eine Nonne werden. So wie es ist, denke ich, dass die Homosexualität im Moment ziemlich gut aussieht"

 

"Nee, dann würdest du dich nur in zwei Frauen verlieben und wärst genau wieder am Anfang"

 

Buffy warf ihr einen Blick zu.

 

"Wie komisch, Willow. Danke für die Unterstützung"

 

Willow seufzte.

 

"Tut mir Leid, es ist einfach....Ich mag sie beide wirklich und du bist meine beste Freundin und das ist einfach nicht gut"

 

"Denkt du, ich weiß das nicht? Denkst du, ich will einen von ihnen verlieren? Denkst du, ich will einen von ihnen verletzen? Das will ich nicht. Ich bin ausdrücklich dagegen"

 

"Vielleicht könntest du dich einfach von beiden trennen, wegziehen und dann EINEN netten, normalen Freund finden"

 

"Habe ich versucht. Weißt du noch mit Xander?"

 

"Du bist nicht weggezogen"

 

"Ich kann nicht wegziehen, Willow. Zum einen ist das mein Zuhause. Und zum anderen kann ich nicht so einfach von Spike und Angel weg. Aus irgendeinem Grund haben die Mächte der Ewigkeit die beiden mir zugeteilt. Und noch ein weiterer Grund: Auf keinen Fall würden Spike oder Angel mich so gehen lassen. Obwohl ich denke, dass ich ziemlich geliefert bin, wenn das alles raus kommt"

 

"Seltsam, dass dir zwei Vampire zugeteilt worden sind. Warum denkst du, wurde das gemacht?"

 

"Ich denke, dass beide gefragt worden sind, für den Fall, dass einer es nicht machen wollte. Ich weiß nicht. Ich denke, es wurde nicht damit gerechnet, dass beide die Gelegenheit ergreifen würden, eine jammernde kleine Göre zu beschützen, die ich war. Und immer noch bin. Und verdammt selbstsüchtig, wenn du mich fragst"

 

"Buffy, du bist keine jammernde kleine Göre und du bist nicht selbstsüchtig" mahnte sie Willow.

 

"Oh? Bin ich nicht? Ich bin in zwei Männer verliebt, Willow. Nicht einen, zwei. Wie selbstsüchtig ist das, wenn ich beide will? Ich will nicht nur meinen Kuchen, ich will ihn auch essen.....obwohl, was ist denn der Sinn eines Kuchens, wenn man ihn nicht essen kann?"

 

"Sag ich ja!"

 

Willow brach in Gelächter aus und Buffy stimmte mit ein, was die Anspannung etwas löste.

 

"Du bist nicht selbstsüchtig, Buffy. Du bist nur....ich weiß das Wort dafür nicht. Die Sache ist jedenfalls so: Du hast solch ein großes Herz, dass du Platz für beide hast, nicht nur für einen. Okay, du musst von Oz wegbleiben"

 

"Willow!"

 

"Ich ziehe dich nur auf. Ich kann verstehen, wie es passiert ist"

 

"Kannst du?"

 

Buffy sah Hoffnung.

 

"Ja. Ich meine, zum einen sind sie total heiß. Spike ist dieser typische Bad Boy mit dem weichen Herz und Angel ist der empfindliche Typ, aber doch teuflisch, wenn die Dinge es erfordern. Du bist auf sie angewiesen und vertraust ihnen mit deinem Leben. Du bist schon eine lange Zeit mit ihnen zusammen und ihr habt alle eine Menge gemeinsam - Vampire und Dämonen zu töten, aufeinander zu achten. Nachdem deine Mom gestorben ist, seid ihr drei um so mehr aufeinander angewiesen"

 

"Also kann meine Liebe zu ihnen und ihre Liebe zu mir ein Produkt der Trauer sein?"

 

"Nein, überhaupt nicht. Buffy, ich denke wirklich, auch wenn deine Mom noch am Leben wäre, ihr wahrscheinlich das gleiche Problem haben würdet, das ihr es jetzt habt. Nur hat der Tod deiner Mom die Dinge ein wenig beschleunigt. Wenn jemand stirbt, sehen wir das Leben etwas anders, auch wenn wir es vielleicht gar nicht realisieren.

 

Die Sache, die du mit Spike und Angel hast, da glaube ich wirklich - und ich denke, dass du es weißt, ob sie es gesagt haben oder ob du es im Unterbewusstsein gespürt hast - dass sie dich immer geliebt haben. Und ich glaube wirklich, dass du sie immer geliebt hast. Es hat nur ein wenig Zeit gedauert, bis es dir klar geworden ist. Ich weiß jetzt schon eine Weile, wie du für Angel empfunden hast und du hast es gerade erst herausgefunden! Du bist ein wenig schwer von Begriff, Buffy"

 

Buffy nickte langsam und verarbeitete, was Willow sagte.

 

"Ich denke, du hast Recht" Sie setzte sich auf den Stuhl gegenüber von Willow. "Wann auch immer ich an meine Zukunft gedacht habe, was ich machen würde, mit wem ich zusammen sein würde, waren Spike und Angel immer ein Teil davon. Ich habe mir nie einen Ehemann vorgestellt. Es waren immer nur Spike und Angel. Ich habe es nie angezweifelt, nie analysiert. Es war, als hätte ich es einfach akzeptiert. Als ich angefangen habe, Gefühle für Spike zu haben, hat es mich sozusagen aus der Bahn geworfen. Aber zur gleichen Zeit fühlte es sich so richtig an -- als wenn es das wäre, was passieren sollte. So sehr ich es auch bekämpfte. Jetzt weiß ich, warum ich es bekämpft habe. Weil ich die ganze Zeit auch in Angel verliebt war und die Idee, ihn von meiner Liebe auszuschließen, schien unnatürlich für mich. Auch wenn mein Herz beide vollkommen akzeptiert und beide will, sagt mir mein Kopf immer noch, dass das ein Durcheinander ist"

 

"Was wirst du machen, Buffy?"

 

"Ich muss es ihnen sagen. Was kann ich sonst machen? Sie anlügen, herumschleichen? Nicht nur, dass sie nicht dumm sind, sind sie auch Vampire. Sie werden es spüren. Es hat soweit geklappt, meine 'Affäre' mit Spike vor Angel zu verbergen, aber auf keinen Fall ich kann ich beide vor dem anderen geheimhalten. Gott, ich solch eine Schlampe!"

 

"Du bist keine Schlampe, Buffy. Du bist eine verliebte Frau. Liebe lässt dich so verrückt handeln. Was du für sie empfindest geht über Lust und Leidenschaft hinaus. Ich denke nicht einmal, dass Liebe ein Wort ist, das stark genug für das ist, was du mit ihnen hast. Es basiert nicht nur auf Anziehung und Sex....es ist....rein. Du liebst ihre Herzen, ihre Seelen, ihren Verstand. Du liebst alles an ihnen. Was du mit Spike und Angel hast ist reiner als das, was die meisten Menschen mit einer Person haben"

 

"Wow, Willow. Das war....heftig. Kannst du es ihnen für mich sagen? Ich denke, wenn du sagst, was du gerade gesagt hast, werde ich vergoldet"

 

Willow warf ihr einen strengen Blick zu.

 

"Ich werde es nicht machen und ich bin ziemlich sicher, dass es keine Hallmark Karten dafür gibt -"

 

"Vielleicht Schuhkartons?"

 

"Ich bin froh, dass du wenigstens Witze darüber machst"

 

"Mit ein wenig Bitterkeit"

 

"Wie und wann wirst du es machen?"

 

Buffy seufzte heftig und setzte sich zurück. Sie legte ihren Kopf auf das Kissen.

 

"Ich weiß es nicht. Wie sagst du zwei eifersüchtigen, besitzergreifenden Vampiren, die sich zeitweise wie Kinder zanken und in zwei verschiedene Ecken geschickt werden müssen, dass du in sie beide verliebt bist?"

 

"Darauf habe ich keine Antwort"

 

"Wo du doch gerade so gut drauf warst"

 

Willow lächelte.

 

"Es gibt nur einen Weg, es zu machen" verkündete Buffy und setzte sich wieder auf. "Ich muss es schnell machen. Und dann rennen, um mich zu verstecken"

 

"Ich kann dich verstecken, wenn du es brauchst"

 

"Ich werde es ganz sicher brauchen. Obwohl ich den heimlichen Verdacht habe, dass ich für eine Weile in dem Appartement alleine sein werde. Denn auf keinem Fall werden sie in meiner Gesellschaft oder in der des anderen sein wollen"

 

"Sie könnten dich überraschen, Buffy"

 

"Ja, und dem Huhn wachsen Lippen"

 

 

*****

 

 

Buffy fiel schließlich in einen erschöpften, traumlosen Schlaf. Sie schlief in den Tag, da sie ihr Telefon abgestellt hatte und Willow dafür sorgte, dass sie nicht gestört wurde. Das Mädchen musste für das, was passieren würde, ihre Batterien aufladen.

 

Im Tageslicht wurde es Buffy noch bewusster, dass sie nicht nur wegen einiger Gründe wütend auf sie sein würden. In beide verliebt zu sein, war nur die Spitze des Eisbergs. Angel würde sie hassen, weil sie ihn angelogen hatte. Spike würde sie hassen für das, was sie getan hatte - und fast getan hätte - mit Angel. Spike würde am stärksten getroffen sein, und bei dem Gedanken zog sich Buffys Herz zusammen. Sie hatte überhaupt nicht nachgedacht.

 

Hätte sie es zu Ende geführt? Hätte sie Sex mit ihm gehabt?

 

Wenn man es nach ihrer übermütigen Handlung in der vergangenen Nacht beurteilte, deuteten alle Zeichen auf ja. Jedoch glaubte Buffy tief in ihrem Herzen, dass sie nicht fähig wäre, es zu Ende zu führen. Nicht weil sie fühlte, dass Spike ihre Jungfräulichkeit verdienen würde, obwohl es manchmal so schien, als würde sie es das, sondern weil sie fühlte, dass BEIDE ihre Jungfräulichkeit verdienten. Sie hatte keine Ahnung wie das passieren sollte. Sie hatte das Gefühl, dass sie niemals jemandem etwas geben würde.

 

Buffy wusste, dass sie es verdiente, was auch immer die beiden für eine Wut und welchen Schmerz sie fühlten. Es gab einfach keine Möglichkeit, dass sie einem von ihnen Schmerz ersparen konnte. Also war es für sie das Beste, reinen Tisch zu machen und anzunehmen, was auch immer sie austeilten.

 

Sie hoffte nur, dass sie mit der Zeit einen Weg durch das Durcheinander finden würden. Wie wollte sie, dass es endete? Sie war sich nicht sicher. Sie zog die Idee in Betracht, dass sie alle drei zusammen leben könnten, mit ihnen als ihre Liebhaber. Aber das war eine Fantasie und hier war die Wirklichkeit. In der Wirklichkeit, das wusste sie, würde sie entweder beide für immer oder mindestens einen verlieren. Beide Szenerien verängstigten sie. Sie begann zu überlegen, dass Willows Idee, wegzuziehen, überhaupt keine so schlechte Idee wäre.

 

So machte sich Buffy mit einem schweren Herzen dafür fertig, was ein glücklicher Abend in der Galerie sein sollte. Die Eröffnung nach dem Tod von Joyce. Sie bekämpfte die Tränen, die zu fließen drohten und wünschte sich mit jeder Faser, dass ihre Mutter jetzt bei ihr sein könnte. Sie brauchte sie so verzweifelt in dieser Zeit.

 

Willow legte eine warme Hand unterstützend auf Buffys Rücken, als sie sich in ihrem einfachen, aber eleganten schwarzen Kleid der Galerie näherte. Der Rotschopf hatte ihr versprochen, sie zu unterstützen und auf jede Weise zu helfen, wie sie konnte. Buffy lächelte sie müde an und sie betraten die Galerie.

 

Es war herrlich. Es war leuchtend, bunt und voller Menschen. Kellner und Kellnerinnen trugen Tabletts voller Essen umher und Buffy gratulierte sich innerlich dazu, auf diese Idee gekommen zu sein. Jazzmusik spielte leise im Hintergrund und verbreitete eine leichte, gemütliche Atmosphäre. Alles harmonisierte so perfekt zusammen und Buffy wusste, dass Joyce an dem Abend da war und von oben auf sie herablächelte.

 

'Das ist alles für dich, Mom'

 

"Buffy"

 

Spike.

 

Spike kam zu ihr und sein Gesicht strahlte sie an. Er sah so glücklich aus und so verdammt gutaussehend in seinem Smoking. Ihr Herz rutschte ihr in die Hose und ein Kloß bildete sich in ihrem Hals.

 

'Ich kann das nicht machen. Ich kann nicht'

 

Sie in seine starke Arme schließend, flüsterte er in ihr Ohr:

 

"Du siehst heute Abend hinreißend aus, Kätzchen"

 

Sie konnte ihre Arme nicht dazu bringen zu funktionieren. Sie wollte ihn halten, ihm sagen, dass sie ihn liebte, aber ihre Gliedmaßen und ihre Stimme weigerten sich zu funktionieren. Das war schwerer als sie dachte. Dann war Angel bei ihr. Er kam mit einem breiten Lächeln im Gesicht von einer Gruppe Menschen und seine Augen zwinkerten ihr zu, als er sie ansah.

 

"Kann ich auch eine Umarmung bekommen?" fragte er.

 

"Sicher, Mann"

 

Spike löste sich von ihr und Angel schwang sie in seine Arme.

 

"Du bist nicht nach Hause gekommen" bemerkte er.

 

"Nein, ich, äh, hatte was zu erledigen" sagte sie leise zu ihm.

 

Das war keine totale Lüge.

 

"Ich bin froh, dass du hier bist"

 

"Das würde ich nicht verpassen wollen. Es ist für meine Mom"

 

"Komm mit. Da sind ein paar Leute, die du treffen solltest"

 

Er nahm ihre Hand und führte sie durch die Menge. Sie blickte über ihre Schulter und sah Spike, der sich mit Willow und Oz unterhielt. Sie hoffte, dass beide Vampire für den Rest des Abends beschäftigt werden konnten.

 

Angel war angeregt damit beschäftigt, sie allen Besuchern vorzustellen, die eine Verbindung zu Joyce gehabt hatten und den neuen Künstlern. Er blieb dicht bei ihr, berührte ihren Arm, hielt ihre Hand und lächelte sie an. Sie konnte nicht anders, als das Lächeln zu erwidern. Er hatte all das zu Ehren der Erinnerung von Joyce zustande gebracht und dafür fühlte sie sich Angel noch näher. Als er sie zu einem anderen Teil des Raums begleitete, um eine weitere Person zu treffen, flüsterte er in ihr Ohr:

 

"Ich liebe dich"

 

Sie fand ihre Stimme nicht, um etwas zu sagen, weil sie Spike sah, der sie liebevoll von der anderen Seite des Raums ansah. Er salutierte mit einem Glas Champagner und machte diese sexy Sache mit seiner Zunge, die er hinter seinen Vorderzähnen kräuselte. Verdammt, dieser sexy Vampir. Sie nickte und das schien beide Vampire zu beruhigen.

 

Nach noch mehr Gerede hatte Buffy das Bedürfnis nach einer Pause, um einfach mal Luft zu holen. Sie entschuldigte sich und sorgte dafür, dass Spike sie nicht beobachtete. Sie suchte sich ihren Weg durch Angels Büro und in das Badezimmer. Sie setzte sich mit einem Seufzen auf die Toilette und versuchte sich an einer tiefen Atemübung, um sich zu entspannen. Sie nahm ihren Kopf in ihre Hände und fragte sich, wie sie es schaffen konnte, eine weitere Nacht nicht nach Hause zu gehen. Sie musste sich nur etwas ausdenken und hoffen, dass es glaubhaft klang. Sie hatte ein Gefühl, dass es gefährlich wäre, Spike und Angel zur gleichen Zeit mit ihr im selben Haus zu haben. Einer oder beide konnten sich in ihr Zimmer schleichen. Vielleicht könnte sie eine Krankheit vortäuschen. Sie stand auf und verließ das Badezimmer. Sobald sie Angels Büro betreten hatte, wurde sie von hinten von starken Armen umfangen.

 

"Hallo Kätzchen" schnurrte Spike, als er ihr Ohrläppchen küsste. "Kann ich jetzt einen richtigen Kuss bekommen?"

 

Sie wand sich in seinen Armen und versuchte, Abstand zwischen sie zu bringen. Es klappte aber nicht, da Spike nicht daran interessiert war, sie in nächster Zeit gehen zu lassen.

 

"Spike, wir können nicht. Nicht hier"

 

"Angel ist mit seinen Gästen beschäftigt. Wir sind für ein paar Minuten alleine. Er hat nicht mal gesehen, wie ich hier rein gekommen bin. Nur ein kleiner Kuss. Bitte?"

 

Jetzt schmollte er.

 

Sie war eine schwache, schwache Frau, wenn es um ihre beiden Vampire ging.

 

"Schnell" sagte sie zu ihm und bedeckte seinen Mund mit ihrem.

 

Sie stöhnte unfreiwillig und ihr Körper entspannte sich bei ihm, was sie wissen ließ, wie sehr sie ihn vermisst hatte und wie sehr sie ihn brauchte.

 

"Nimm deine verdammten Hände von ihr!"

 

Die Zeit schien sich in Zeitlupe zu bewegen, als Angel mit Vampirgesicht hereinstürzte und Spike von Buffy wegriss. Buffy beobachtete voller Schrecken, als Angel begann auszuholen, um Spike zu schlagen.

 

"Erstarre!" schrie sie und stoppte Angel mitten im Schlag.

 

Spikes Augen waren weit aufgerissen, als er Angel anstarrte, der über ihm ragte, die Faust in der Luft erstarrt. Er erholte sich von dem Schock und blickte Angel ruhig an.

 

"Mann, es ist in Ordnung. Ich habe sie nicht belästigt"

 

"Du hast sie geküsst!" spuckte Angel durch zusammengebissene Zähne. "Sie ist MEIN Mädchen"

 

Hier kommt das Feuer....

 

Spike schüttelte seinen Kopf.

 

"Ich weiß, dass du so denkst, Angel. Ich weiß, dass du Gefühle für sie hast--" Er blickte zu Buffy. "-- ich habe es dir gesagt, Buffy" Er blickte zurück zu Angel. "Aber es ist Zeit, dass du die Wahrheit erfährst, Angel"

 

"Welche Wahrheit?!" brüllte Angel. "Buffy, würdest du bitte?"

 

"Solange du versprichst, Spike nicht zu schlagen"

 

"Schön" grummelte Angel.

 

"Weg mit dem Dämon" sagte sie zu ihm.

 

Als er sein Dämonengesicht abgeschüttelt hatte, bewegte sich Spike um ihn herum und stellte sich neben Buffy. Angel wirbelte herum und knurrte.

 

"Ich will dich nicht bekämpfen, Angel" sagte Spike zu ihm. Er drehte sich zu Buffy. "Es ist Zeit, Pet. Es ist Zeit, es ihm jetzt zu sagen"

 

"Mir was zu sagen? Jemand sagt jetzt besser mal was!" bellte Angel. "Was zur Hölle geht hier vor, Buffy?"

 

"Es tut mir so Leid" wimmerte Buffy.

 

"Buffy, sag's ihm" drängte Spike.

 

Sie trat einen Schritt von Spike weg und sah ihn entschuldigend an. Er sah sie an und den Abstand zwischen ihnen.

 

"Buffy...was geht hier vor?"

 

Buffy ballte ihre Hände an ihrer Seite zu Fäusten und verkündete mit einer festen Stimme, die aber eine kleine Andeutung von Furcht hatte:

 

"Ich bin in euch beide verliebt"

 

 

Kapitel 23

 

"Was?" stotterten Spike und Angel total entgeistert.

 

"Ich bin in euch beide verliebt"

 

Beide standen da und starrten sie an. Spike war der erste, der sich bewegte und er schüttelte seinen Kopf.

 

"Nein, Pet. Ich weiß, dass du Angel liebst. Ich weiß, dass du ihn wie einen Bruder liebst, aber du bist IN MICH verliebt. Du kannst es ihm jetzt sagen. Er ist hier. Er hat uns beim Küssen gesehen"

 

Sie schüttelte ihren Kopf.

 

"Nein, Spike. Ich bin auch in Angel verliebt"

 

"Was meinst du mit 'auch'?!" schrie er.

 

"Buffy, du hast es mir letzte Nacht gesagt. Du hast mir gesagt, dass du mich liebst" sagte Angel schnell.

 

"Und das tue ich. Ich liebe dich. Die Sache ist, dass ich euch beide liebe. Wenn ich es entscheiden könnte, wäre ich mit euch beiden zusammen. Ich kann nicht zwischen euch wählen. Ich kann nicht sagen, dass ich nur mit einem von euch zusammen sein will, weil ich euch beide auf die gleiche Weise liebe"

 

Beide starrten sie wieder an.

 

"Buffy, bist du und Spike.....hast du und Spike--?" fragte Angel.

 

"Wir hatten keinen Sex, wenn es das ist, worauf du hinaus willst"

 

"Wir sind jedoch intim gewesen. Lass uns nicht vergessen, dass wir auf intime Weise zusammen waren, seit du MIR gesagt hast, dass du mich liebst"

 

"Ihr seid die ganze Zeit zusammen gewesen? Waren dafür die Patrouillen spät in der Nacht? Wie lange läuft das schon? Ihr habt dies vor mir VERBORGEN? Du sagst mir letzte Nacht, dass du mich liebst, hast fast Sex mit MIR und warst die ganze Zeit intim mit IHM?"

 

Angels Stimme wurde mit jedem Wort lauter. Die Wut war deutlich auf seinem Gesicht zu sehen, ebenso wie der Schmerz, während er zu verstehen versuchte, was passierte.

 

Spike sah aus, als wäre er mit Weihwasser verbrannt worden. Er begann seinen Kopf zu schütteln.

 

"Buffy, du hast nicht...du liebst mich....Du hast es nicht. Sag's Buffy, sag mir, dass es nicht wahr ist, sag mir, dass du es nicht....nicht mit ihm, mit MIR"

 

Die Qual in Spikes Stimme trieb ihr die Tränen in die Augen.

 

"Du verdienst es nicht zu weinen!!" schrie Spike sie an.

 

Der Damm brach.

 

"Ich wollte dich nicht verletzen. Ich schwöre, das wollte ich nicht. Ich wusste es nicht, Spike. Mir war bis gestern Nacht nicht klar, wie ich für Angel empfinde--"

 

"Bis er dich hat kommen lassen? Ist es das? Ich das alles, was benötigt wird, Buffy?"

 

Sie fühlte sich, als wäre sie gerade ins Gesicht geschlagen worden. Sie keuchte durch die Kraft seiner grausamen Worte.

 

'Du verdienst es, weißt du noch? Sieh ihn an. Sie seinen Schmerz, der in seinem gesamten Gesicht geschrieben steht'

 

"Ich bin keine Hure. Alles was ich getan habe, war, weil ich euch beide geliebt habe. Ich wollte es dir sagen--" Sie blickte zu Angel, der still war. Und das verängstigte sie noch mehr. "Ich wollte es dir sagen, aber ich hatte Angst. Spike....er wollte es auch, deshalb kannst du ihm nicht die Schuld geben, dass wir es geheim gehalten haben. Nur ich war es. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich wollte nicht, dass du mich verlässt. Deshalb habe ich es für mich behalten. Ich wollte es dir nach heute Abend sagen. Ich wollte reinen Tisch machen und dir sagen, dass ich in Spike verliebt bin. Dann hat mir Willow erzählt, dass sie denkt, dass du auch in mich verliebt bist und ich bin ein wenig durchgeknallt. NICHT, weil ich schockiert darüber wäre, sondern weil der Schaden dann schlimmer wäre, wenn du es herausfinden würdest. Ein paar Tage abzuwarten schien eine gute Idee zu der Zeit. Aber es war eine schlechte Idee--oder gut, je nachdem, wie man es sieht--"

 

"Komm zum Punkt, Buffy!" rief Angel aus.

 

"Ich habe angefangen, Gefühle für dich zu haben. Aber ich denke, auf einem gewissen Level waren sie die ganze Zeit da. So richtig war es mir einfach nicht klar, bis ich gesehen habe, wie du letzten Abend mit Faith getanzt hast. Ich war so eifersüchtig und wollte sie nicht in deiner Nähe haben. Dann bist du letzte Nacht zu mir gekommen und -- und ich konnte es nicht länger vor dir verbergen. Du hast mir gesagt, dass du mich liebst und ich konnte dir nicht ins Gesicht sehen und lügen. Ich konnte dir nicht sagen, dass ich dich nicht liebe, denn das tu ich"

 

"Und ich? War ich nur eine nette Zerstreuung für dich?" fragte Spike, dessen Stimme kaum zu vernehmen war durch Seelenqual und Wut.

 

"Nein, natürlich nicht! Spike, ich liebe dich. Ich liebe dich so sehr. Alles was ich zu dir gesagt, alles was wir getan haben, war, weil ich dich liebe. Was ich für euch beide fühle....ist echt. Ich liebe nicht einen mehr als den anderen"

 

"Wie lange bist du mit Spike zusammen, Buffy? Wie lange hast du mich angelogen?"

 

Angel sah sie nicht einmal an.

 

"Fast einen Monat jetzt"

 

"Da sie jedoch die ganze Zeit über in dich verliebt war, war sie nie wirklich mit mir zusammen. Nun, außer ein paar Mal, richtig Buffy? Ich denke, ich konnte dir zu ein paar Erfahrungen verhelfen für deinen heiß geliebten Angel. Ist das nicht so, wie es läuft?"

 

"Halt die Klappe, Spike!" schrie Angel ihn an.

 

"Nein, so war es überhaupt nicht, Spike" sagte sie fest zu ihm.

 

"Du hast mich angelogen. Du hast es vor mir verbogen und die ganze Zeit ...letzte Nacht, als du gesagt hast, dass du mich liebst, hattest du Spike"

 

"Hast du ihn gesehen bevor oder nachdem du mich angerufen und mir gesagt hast, dass du mich liebst?" wollte Spike wissen.

 

"Danach" flüsterte Buffy und ließ ihren Kopf hängen.

 

"Nein, lass deinen Kopf nicht hängen, Buffy. Du hast bekommen, was du wolltest. Du hast beide von uns um deinen Finger gewickelt, oder? Hast uns beide zum Spielen bekommen. Hast dir selbst zwei geschlagene Vampire besorgt, nicht wahr?"

 

"Nein, Spike, bitte, hör--"

 

"Ich habe genug gehört. Nun, Buffy, du brauchst dich nicht darum zu sorgen, eine Wahl zu treffen. Die ist gemacht worden. Hier ist Angel ganz für dich. "

 

Und damit stürmte er hinaus.

 

Die Tränen fielen jetzt frei und sie wünschte sich inständig, dass zumindest einer von ihnen ihr zuhörte, sie verstand. Sie blickte flehend zu Angel.

 

"Wie konntest du mich anlügen, Buffy. Nach allem, war wir durchgemacht haben, hast du deine Beziehung zu Spike geheim gehalten. Du sagst mir, dass du mich liebst. Dann sagst du, dass du uns beide liebst? Hilf mir zu verstehen, was in deinem Kopf vorgeht"

 

"Ich wollte dich nicht anlügen, Angel. Ich hatte Angst, es dir zu sagen, weil ich dich nicht verletzen wollte"

 

"Du weißt, dass es ein größeres Unheil anrichtet, mich anzulügen"

 

"Ich weiß! Aber ich hatte Angst, dass du sauer auf uns wirst und dass du gehen würdest. Das könnte ich nicht ertragen. Es war mir da nicht klar, aber das war, weil ich in dich verliebt war und es nicht wusste"

 

"Also was erwartest du jetzt? Was soll passieren? Dass Spike und ich dir zu Füßen liegen, dir danken, dass du uns beide liebst und wir dann glücklich bis ans Ende aller Tage leben?"

 

Sie schüttelte ihren Kopf.

 

"Ich habe nichts erwartet. Ich habe gar nichts erwartet"

 

"Es scheint, dass es das ist, was du bekommst. Nichts"

 

Er ging aus der Tür und Schluchzer zogen durch Buffys Körper.

 

Sie sank auf den Boden. Ihr Herz brach in ihrer Brust. Sie hatte sie verloren. Hatte beide verloren. Sie wusste, dass es schlecht laufen würde, aber ihr war nicht klar, wie überdimensional schlecht. Es fühlte sich an, als würde ihre ganze Welt zusammenbrechen. Der Schmerz in ihrer Brust fühlte sich an, als würde ein Messer durch sie gerissen.

 

"Buffy, oh Gott Buffy" Willow war plötzlich da und hielt Buffy in ihren Armen, während sie schluchzte. "Lass uns nach Hause gehen...zu mir. Ich schicke Oz, um ein paar Sachen zu holen, okay?"

 

Buffy konnte nur nicken.

 

"Lass uns gehen, Liebes"

 

Willow half ihr vom Boden hoch.

 

Willow wischte fieberhaft über ihre Tränen und half ihr, sich wenigstens etwas präsentabel zu machen, bevor sie das Büro verließen. Sie gingen durch die Menge. Leises Geflüster machte die Runde, als sie durch den Raum schritten. Buffy warf einen Blick auf Angel, der da mit steinernen Gesichtsausdruck stand. Das traf sie wie ein Messerstich. Nicht nur, weil er ungerührt schien, sondern weil Buffy wusste, was es ihm innerlich antat. Angel mit steinernem Gesicht bedeutete Angel mit gebrochenem Herzen und verzweifelter Angel.

 

Das war das letzte, was sie beiden antun wollte. Aber wie es aussah, war es das letzte, was sie ihnen jemals antun würde.

 

 

Kapitel 24

 

Eine Woche verging, in der Buffy nicht viel machte, außer zu schlafen und weinen. Willow zwang sie zu essen. Oz zwang sie zu duschen. Sie hatte sich nicht viel von der Couch bewegt und konnte nur traurig schauen, als Oz mit was auch immer sie von zu Hause brauchte, herein schlenderte. Sie wollte fragen, wie es ihnen ging, war aber zu ängstlich, dass sie ohne sie ausgehen würden, sie hassten oder es ihnen genauso schlecht gehen würde wie ihr.

 

"Buffy, du musst etwas tun" sagte Willow ihr an einem Abend, als sie sich neben ihr auf die Couch fallen ließ und die Stereoanlage ausschaltete.

 

"Ich gehe morgen in den Unterricht, Will"

 

"Nein, Buffy, du musst mit ihnen reden. Obwohl, es ich auch eine gute Idee, in den Unterricht zu gehen. Es stimmt mich traurig, dich so Trübsal blasen zu sehen"

 

"Ich weiß, Will und ich fühle mich wie ein Schnorrer. Ich verspreche, mich zu bessern. Es ist nur...dieser Schmerz in meinem Herzen.....Was kannst man machen, damit er aufhört?"

 

Willow blickte ihre Freundin mitfühlend an.

 

"Ich weiß es nicht, Buffy. Wenn ich das wüsste....müssten wir uns niemals mehr über ein gebrochenes Herz sorgen. Ich weiß, dass du vielleicht, wenn du mit ihnen reden würdest, da sich jetzt alle beruhigt haben, vielleicht anders empfangen werden würdest"

 

"Damit Angel mich dieses Mal als Hure bezeichnet anstatt Spike?"

 

"Du bist kein Hure, Buffy. Er war verletzt. Menschen sagen ständig Sachen, die sie nicht meinen, wenn sie verletzt sind"

 

"Ich weiß das, Will, aber...ein Teil von mir fühlt sich, als wäre ich wirklich eine Hure. Ich meine, ich mache mit Spike rum und dann mache ich nur Minuten, nachdem ich mit Spike gesprochen habe, mit Angel rum. Ich habe mich ihnen an den Hals geworfen"

 

"Du hast dich ihnen an den Hals geworfen? Buffy, du hast das komplette Gegenteil gemacht, wenn du mich fragst. Von dem was du mir erzählt hast, was zwischen dir und Spike passiert ist, hast du dir nur sehr zögernd eingestanden, dass du ihn liebst. Nachdem ich alles weiß, was mit Angel passiert ist, warst du in einem ständigen Zustand der Verleugnung. Du hattest soviel Angst, ihn zu verletzen und für Ärger zu sorgen, dass du nichts als zögernd und besonnen wegen ihren Gefühlen warst"

 

"Nicht sehr besonnen, Spike vor Angel geheim zu halten, wie ich es getan habe. Nicht zu vergessen, wie ich es beinahe mit Angel hier vor den Haus getan hätte"

 

Sie stoppte dann und schluckte.

 

"Es ist vorbei, Buffy. Du kannst diese Dinge jetzt nicht mehr ändern. Nun musst du daran arbeiten, Wiedergutmachung zu leisten"

 

"Wie kann ich das tun, wenn es diese Dinge gewesen sind, weswegen sie sie mich jetzt hassen?"

 

"Sie hassen dich nicht, Buffy. Sie lieben dich"

 

Buffy schüttelte ihren Kopf.

 

"Nein, tun sie nicht. Nicht mehr. Ich habe sie beide verloren, Will"

 

"Du wusstest, dass es nicht einfach sein würde, Buffy. Du wusstest, dass beide verletzt sein würden. Als wären sie perfekt. Ich erinnere mich daran, wie du mir ein paar Geschichten aus ihrer Zeit vor der Seele erzählt hast. Als könnten sie gerade reden"

 

Buffy lächelte.

 

"Ich bin sicher, dass würde in einer Diskussion mit ihnen nichts bringen"

 

"Es war einen Versuch wert"

 

Buffy seufzte.

 

"Nun, weißt du was? Du hast Recht. Es wird nichts gelöst, wenn ich hier Trübsal blase. Vielleicht könnte ich auf Patrouille gehen"

 

"Denkst du, das ist klug? Du bist nicht in der besten geistigen Verfassung"

 

Buffy zuckte mit den Achseln.

 

"Ich denke, etwas zu töten, wird ein paar Anspannungen lösen. Nach dem, was ich auch von gebrochenen Herzen weiß, wird es eine Weile dauern, bis ich in der richtigen geistigen Verfassung bin. Deswegen könnte ich die melancholische Energie direkt in etwas Produktives umwandeln und die Friedhöfe von Newport säubern, richtig?"

 

 

*****

 

 

Als Buffy über den Friedhof schlenderte, wanderte ihr Verstand, während sie ihrer Pflock auf ihrer Handfläche drehte und wendete. Sie versuchte den genauen Moment zu bestimmen, in dem bei ihr alles schiefgegangen war. War es, als sie sich in Spike verliebt hatte? War es, als sie sich in Angel verliebt hatte? Oder war es, als sie sich in Spike verliebt und es vor Angel verborgen hatte? Obwohl, was wäre passiert, wenn sie es Angel erzählt hätte und ihr dann später klar geworden wäre, dass sie in ihn verliebt war. Was wäre dann passiert? Wahrscheinlich etwas ähnliches, stellte sie sich vor. Wirklich, in zwei Männer verliebt zu sein, war eine Verlustsituation.

 

Außer natürlich, beide Parteien waren fürs Teilen. Angel und Spike jedoch waren keine Typen, die teilten. Ein Bild von ihnen zu dritt wirbelte durch ihren Verstand. Von ihr zwischen den beiden, wo Spike sie auf den Mund küsste und Angel an ihrer Schulter saugte. Sie blieb stehen und ließ diese Fantasie in ihren Verstand eindringen. War das, was sie erwartet hatte, dass es passieren würde? War das, was sie WOLLTE, dass es passierte?

 

Nun, ja.

 

Sie wollte beide. Wenn sie jedoch nur zu ihr zurückkommen würden und keine romantischen Absicht hätten, käme sie damit klar. Solange sie sie nur zurückbekam. Sie vermisste sie so sehr, dass sie sich fühlte, als fehlten ihr ein paar Gliedmaßen.

 

"Du solltest vielleicht aufpassen oder jemand könnte sich an dich ranschleichen"

 

Sie wirbelte sofort herum und ihr Herzschlag nahm zu.

 

"Spike" hauchte sie.

 

Er sagte kein Wort, sondern sah sie nur missbilligend an.

 

"Ich patrouilliere" sagte sie einfach.

 

"Ich sehe das. Ich habe nicht angenommen, dass du nach einer Party suchst"

 

"Was machst du?"

 

Er antwortete nicht.

 

"Du solltest besser aufpassen, Buffy. Ich habe mich ohne Probleme an dich rangeschlichen. Ich erwähne gar nicht erst, was das auch könnte"

 

"Ich merke es mir"

 

"Dann kannst du jetzt weitermachen" sagte er zu ihr und stand abwartend da.

 

Sie legte ihren Kopf zur Seite.

 

"Folgst du mir etwa?"

 

Ein Ausdruck der Überraschung huschte für einen so kurzen Moment über sein Gesicht, so dass jemand, der nicht aufgepasst hatte, es nicht bemerken würde. Aber zum Glück für Buffy hatte sie ganz genau aufgepasst.

 

"Du bist mir gefolgt!" rief sie aus und pikste ihn in die Brust. "Woher wusstest du, dass ich patrouilliere?"

 

"Das wusste ich nicht. Ich bin jede Nacht gekommen für den Fall, dass du hier wärst" brummelte er.

 

Hoffnung stieg in ihr auf und sie griff nach ihm. Er trat zurück und hob seine Hand.

 

"Nicht Buffy. Trotz allem was passiert ist, habe ich immer noch einen Job zu erledigen"

 

Das tat jetzt weh. Jede mögliche Chance, die sie vielleicht hätte haben können, war sofort zerstört worden. Sie sah zu Boden.

 

"Oh"

 

"Denk an das Gefühl, das du gerade jetzt hast, Buffy. Multipliziere es eine Millionen Mal und du kommst noch nicht einmal nur in die Nähe dessen, wie es sich anfühlt zu wissen, dass du nicht nur Angel liebst, sondern dich ihm fast geschenkt hättest"

 

Das löste etwas in ihr aus.

 

Wut.

 

Sie riss ihren Kopf hoch und starrte ihn böse an.

 

"Denkst du, dass ich nicht verletzt bin? Denkst du, ich wollte, dass das passiert? Denkst du wirklich, dass das alles ein Spiel für mich ist? Für jemanden, der so verdammt klug ist, bist du wirklich verflucht dämlich. Ich wollte nie, dass das passiert. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich dir gesagt, dass ich keine Beziehung wollte, dass es zu riskant wäre, dass ich Angst vor einer Sache hätte: Euch beide zu verlieren. Also steh hier nicht rum und führ dich so auf, als wärst du der einzige Beteiligte, der verletzt ist, Spike, denn das bist du nicht. Ich habe nicht darum gebeten -- um GAR NICHTS davon. Wenn du glauben willst, dass ich nur eine bösartige Absicht hatte, schön, wie du willst. Aber weißt du was? Wenn es das ist, was du wirklich glaubst, dann kennst du mich überhaupt nicht und hast mich auch die vergangenen sechs Jahre nicht gekannt!"

 

Sie stürmte blind vor Wut davon.

 

Seine Hand umklammerte ihren Arm. Sie wirbelte herum und schob ihn weg.

 

"Nicht! Ich will es nicht mehr hören. Ich will nicht mehr hören, was für eine schreckliche Person ich bin, weil ich während des vergangenen Monats nicht anderes gemacht habe, als mich im Selbstmitleids zu suhlen. Und sogar noch mehr während der vergangenen Woche. Du hast mir einmal erzählt, dass ich unschuldig wäre, wenn es um Liebe und Sex geht. Jetzt bist du hier und wirfst mir vor, dass ich mit dir gespielt hätte. Weißt du, wie sehr mich das verletzt?"

 

Sie bemerkte die Tränen kaum, die ihr aus den Augen liefen, während sie tobte.

 

"Du und Angel seid alles, was ich jemals hatte - bevor meine Mutter starb und nachdem meine Mutter gestorben ist. Ich wollte nie etwas tun, wenn die Gefahr bestand, euch zu verlieren. Du bist mir gefolgt, Spike, nicht anders herum. Ich weiß kaum etwas darüber, jemanden zu lieben, schon gar nicht zu reden von Zweien. Und die einzigen Menschen, zu denen ich auf der Suche nach Hilfe gehen wollte, sind die Menschen, die mich jetzt hassen! Also wenn alles, was du hier tust, nur dein Job ist, dann lass es. Ich will deine Hilfe nicht. Ich bin sicher, du kannst jemand anderen finden, dem du helfen kannst. Du brauchst mich nicht"

 

Sie stürmte davon und ließ ihm nicht die eine Chance einer Artwort. Sie hörte nicht wie Spike, der ihr traurig hinterher blickte, zugab:

 

"Ich brauche dich, Buffy"

 

 

 

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