Shadows in Time: A Choice For The Future


 

Kapitel 6

 

„Au", stöhnte Buffy und bewegte sich ein wenig auf der Couch.

 

„Was ist los?", murmelte Angel mit bedämpfter Stimme, da sein Mund gegen Buffys Haar gepresst war.

 

„Ich glaube nicht, dass auf dieser Couch zwei Menschen schlafen sollten", antwortete sie und gähnte dann.

 

„Mmph", war seine einzige Erwiderung.

 

Der Hauch von warmer Luft, die Angel ausstieß, kitzelte Buffy hinten in ihrem Nacken und schickte einen Schauer ihren Rücken hinab. In diesem Moment holte die Realität sie wieder ein und schneller als sie eigentlich sollte, drehte sie sich auf der Couch herum, um Angel anzusehen und fiel dabei fast hinunter.

 

“Du bist immer noch hier", flüsterte sie und Tränen drohten zu fallen, als sie seine Wange berührte, so als wollte sie sich seiner Gegenwart versichern.

 

Bei dieser Geste wurde Angel von einem Schuldgefühl erfasst. Er wusste, weshalb sie dies sagte. Sie war nach den beiden Malen, die sie zusammen gewesen waren, alleine aufgewacht. Beim ersten Mal war er Angelus geworden und hatte sie monatelang ohne Ende gequält. Und beim zweiten Mal hatte er die Stadt verlassen und wurde für sieben Jahre nicht mehr gesehen. Das war ihr erster richtiger ‚Morgen danach’.

 

“Ich werde immer hier sein", beruhigte er ihre Ängste. “Du wirst niemals mehr alleine aufwachen müssen."

 

Buffy entspannte sich ein wenig und ihr wurde klar, dass die Dinge jetzt ganz anders waren als bisher. Trotzdem konnte sie die Stimme in ihrem Kopf nicht stoppen, die ihr sagte, dass er sie wieder verlassen würde. Es war nicht so, dass sie ihm nicht glaubte, dass er bleiben würde. Es war einfach zu schwer, die Jahre der Abwehr an einem Tag abzubauen.

 

“Ich bin froh, dass du hier bist", sagte sie mit einem Lächeln zu ihm, zuckte dann aber zusammen, als sie versuchte, sich in eine bequemere Position zu begeben.

 

“Bist du okay?", fragte Angel, als er den schmerzerfüllten Ausdruck in ihrem Gesicht bemerkt hatte.

 

“Ja. Ich bin nur ein wenig…..wund", erwiderte sie zögernd, während sich eine leichte Röte auf ihrem Gesicht zeigte.

 

“Ich…ich habe dir wehgetan?", sagte er und wurde plötzlich von Schuld geplagt.

 

Er wies sich sofort dafür zurecht, dass er nicht behutsamer mit ihr gewesen war.

 

“Nein. Du…es ist einfach eine Weile her", entgegnete Buffy leise.

 

“Wie lange?", fragte er, bevor sein Verstand ‚nein’ sagen konnte. “Es tut mir Leid. Ich hätte das nicht fragen sollen."

 

“Das ist okay", sagte sie zu ihm und überlegte sich, wie sie diese Frage beantworten sollte. “Ungefähr fünf Jahre oder so", gab sie nach einer Minute zu.

 

“Oh", murmelte Angel und erkannte sofort die Andeutung in ihren Worten.

 

“Es tut mir Leid", entschuldigte sich Buffy für ihre Untreue und wandte ihren Blick von ihm ab.

 

“Nein Buffy", warf er schnell ein. “Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen musst. Ich wollte, dass du glücklich bist."

 

“Ich habe es versucht", meinte sie. “Es war einfach schwer."

 

“Willst du….willst du mir davon erzählen?", fragte er, nicht sicher, ob er es wirklich wissen wollte.

 

Buffy sah ihn neugierig an, während sie an ihrer Unterlippe kaute. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihm von ein paar Dingen erzählen wollte, als er nicht da gewesen war, aber ihr erschien die Wahrheit als der beste Weg. Wenn sie nicht ehrlich miteinander sein konnten, machten sie sich selbst etwas vor, wenn sie dachten, dass sie eine Zukunft miteinander haben konnten.

 

“Bist du sicher, dass du das hören willst?", fragte sie schließlich.

 

“Ja", sagte Angel, nachdem er eine Sekunde darüber nachgedacht hatte. Er wollte schon mehr sagen, als Buffys Magen laut zu knurren begann, was sie beide zum glucksen brachte. “Vielleicht sollten wir uns etwas zum Frühstück suchen, bevor wir….sprechen."

 

“Ja. Ich denke wir haben eine Menge, über das wir sprechen müssen."

 

Sie wusste, dass er Recht hatte. Es gab immer noch so viel was sie ansprechen mussten.

 

“Das haben wir wohl irgendwie übersprungen, nicht wahr?", sagte er, als ihm klar wurde, dass sie nicht viel Zeit damit verbracht hatten, sich zu unterhalten.

 

“Ja", stimmte Buffy zu und errötete wieder.

 

Sie bemerkte dann einen nachdenklichen Gesichtsausdruck bei Angel und fragte sich, woran er dachte.

 

“Was?”

 

“Ich…ich…vielleicht hätten wir warten sollen, bevor wir….” Er verstummte, bevor er noch seine guten Manieren vergaß.

 

“Oh. Du bedauerst, was wir getan haben?", fragte sie nervös.

 

“Nein!", erwiderte Angel nachdrücklich. “Ich könnte niemals bedauern, dich zu lieben. Es war absolut wundervoll. Es ist nur….vielleicht…wir haben so viel zu klären. Vielleicht hätten wir warten sollen."

 

Buffy dachte einen Moment darüber nach, bevor sie sprach.

 

“Ich will nicht länger warten. Ich lange genug auf dich gewartet. Was auch immer wir besprechen müssen, werden wir tun. Und wir werden es klären, aber ich will nicht länger damit warten, dass wir unser Leben zusammen beginnen."

 

In der Sekunde, als die Worte aus ihrem Mund waren, wurde Buffy klar, wie wahr sie waren. Vielleicht akzeptierte sie zum ersten Mal wirklich, dass Angel zurück war, dass er vorhatte zu bleiben, und dass sie das wollte. Sie wollte ihn in ihrem und in Ashlynns Leben, wollte jeden Tag neben ihm aufwachen und mit ihrer Familie auf Picknicks gehen. Sie konnten das jetzt alles haben und sie wollte es.

 

Angel lächelte sie strahlend an, so als könnte er die Gedanken spüren, die durch ihren Kopf gingen.

 

“Ich liebe dich", flüsterte er in einer Stimme, die so sanft wie eine Zärtlichkeit war.

 

“Ich liebe dich auch", erwiderte sie und fragte sich, ob sie jemals nicht weinen musste, wenn sie diese Worte hörte.

 

 

*****

 

 

Eine kleine Weile später saßen sich die beiden auf Buffys Bett gegenüber, mit einem Tablett voller Essen zwischen sich. Sie knabberten ein paar Minuten an den Bagels und den frischen Früchten. Niemand war sicher, wie man dieses ‚miteinander sprechen’-Ding beginnen sollte, das sie machen mussten. Es war schließlich Buffy, die das Schweigen brach.

 

“Ich habe Lindsey nicht lange nach Ashlynns Geburt kennen gelernt", begann sie über das Thema zu sprechen, von dem sie wünschte, dass sie es nicht ansprechen musste. “Er hat bei der Eröffnung des Clubs gesungen. Die Menge liebte ihn, also ließ Lorne ihn regelmäßig singen. Wir wurden ziemlich schnell Freunde. Ich genoss es, mit ihm zu sprechen."

 

“Er hat mir gesagt, dass ihr beiden nicht zusammen wärt", bemerkte Angel leicht verwirrt.

 

“Sind wir nicht. Wenigstens jetzt nicht", korrigierte sie sich. “Eine Weile waren wir Freunde und haben viel zusammen herumgehangen. Ich wusste, dass er mehr wollte, aber ich konnte es nicht. Dann, ungefähr anderthalb Jahre, nachdem ich ihn kennen gelernt habe….haben wir uns eines Abend geküsst."

 

“Ich war so verwirrt, weil ich dich immer noch so sehr liebte, aber ich mochte Lindsey. Und Willow sagte mir ständig, dass ich es tun sollte. Also haben wir angefangen miteinander auszugehen", fuhr sie fort und dachte an die Zeit zurück, die sie bereute. “In der Nacht des zweiten Jahrestags des Clubs hatte Lorne eine riesige private Party. Wir alle sind total versackt."

 

Angel zuckte innerlich zusammen. Er hatte ein Gefühl, dass er wusste, was sie als Nächstes sagen würde.

 

“Ich wachte am nächsten Morgen mit einem schrecklichen Kater auf und ich war in seinem Bett", erklärte sie und ihre Augen wurden feucht. “Ich versuchte mir zu sagen, dass es okay war, dass er ein wirklich toller Typ war und dass er toll mit Ashlynn war. Aber es fühlte sich alles so falsch an."

 

Zu hören, dass sie mit jemand anderem zusammengewesen war, tat weh, aber Angel war nicht aufgebracht deswegen. Er wusste, dass sie jedes Recht gehabt hatte, es zu versuchen und ihr Leben weiterzuleben. Und auch wenn er es gar nicht zugeben wollte, schien Lindsey doch ein wirklich toller Typ zu sein. Er hasste es jedoch, dass sie litt, also wechselte er auf die andere Seite des Bettes und zog sie in seine Arme.

 

“Shh, es ist okay. Ich bin nicht sauer auf dich."

 

Er besänftige ihre Tränen.

 

“Es fühlte sich nur so an, als hätte ich dich betrogen", sagte sie leise.

 

“Das hast du nicht", meinte er entschieden. “Ich wollte, dass du glücklich bist, und dass du alle Dinge hast, die ich dir nicht geben konnte."

 

“Du bist der Einzige, der mich glücklich machen kann", erwiderte sie und wischte sich die Tränen weg, die gefallen waren.

 

Angel lächelte sie liebevoll an, bevor er feinfühlig fragte, was er als nächstes wissen wollte.

 

“Was ist mit Lindsey passiert?”

 

Seufzend kuschelte sich Buffy an Angels Brust zurück.

 

“Als er aufwachte, lag ich schluchzend auf dem Boden des Badezimmers. Ich glaube, er wusste, dass es niemals wieder passieren würde, weil er mich nur mit einem traurigen Lächeln ansah. Dann ging er und übergab sich in die Toilette."

 

Trotz der Ernsthaftigkeit ihrer Diskussion, mussten sie über die Vorstellung lachen. Angel schob ihr das Haar aus ihrem Gesicht und küsste sie auf die Stirn, um ihr zu versichern, dass er nicht sauer wegen dem war, was sie ihm erzählt hatte.

 

“Ich nehme an, ihr habt entschieden, dass ihr Freunde bleibt?", fügte er mehr als Frage hinzu.

 

“Ja." Buffy nickte. “Er ging hinterher eine Weile weg, um mir Raum zu geben und weil er verletzt war, aber er kam wieder zurück. Es war eine Weile komisch zwischen uns beiden, aber wir haben uns unterhalten und ich habe ihm gesagt, dass ich nur Freunde sein wollte."

 

“Ich kann mir nicht vorstellen, dass das gut verlief", fragte sich Angel laut.

 

“Nein, nicht wirklich, aber er hat es akzeptiert", sagte sie mit einem Achselzucken. “Ich denke, er hat geglaubt, wenn er mir genug Zeit geben würde, dass ich ihm eine zweite Chance geben würde. Ich versuchte mir das selbst sehr oft zu sagen, aber ich konnte einfach nicht."

 

Angel dachte ein paar Sekunden nach, bevor er sie ernsthaft fragte.

 

“Aber warst du glücklich? Ich meine mit deinem Leben hier?”

 

“Ja", antwortete Buffy ohne zu zögern. “Ich mag meinen Job, und ich habe meine Freunde und Ashlynn. Sie hat jeden Tag lebenswert gemacht. Es gab jedoch auch ein paar schwere Zeiten."

 

“Als du das bekommen hast?", vermutete Angel, während seine Finger unter ihr Shirt glitten und die lange Narbe berührten, die sich an ihren Rücken nach unter schlängelte und weiter ihre Seite.

 

Er hatte sie in der Nacht zuvor gesehen und war vollkommen schockiert gewesen. Er wusste schon beim Anblick, dass es eine ernsthafte Verletzung gewesen sein musste. Als sie ihm schließlich sagte, wie es passiert war, wollte er weinen und sich selbst verfluchen, weil er nicht da gewesen war, um sie zu beschützen. Aber Angel konnte die Dinge der Vergangenheit nicht ändern. Er war jedoch verdammt sicher, dass er da sein würde, um sie in der Zukunft zu beschützen.

 

“Ja", sagte sie und nickte zustimmend mit dem Kopf. An die Schlacht zu denken, war etwas, das sie zu vermeiden versuchte. “Und die ersten paar Monate, nachdem wir Sunnydale verlassen haben, waren schwer."

 

In den nächsten zwei Stunden erzählte Buffy Angel von den verschiedenen Dingen, die passiert waren, seit er Sunnydale verlassen hatte. Er hatte bereits einiges von Cordelia und Willow gehört, aber es bedeutete mehr, sie von Buffy zu hören. Sie konnte ihm die Einzelheiten mitteilen, die einem Außenstehenden nicht bekannt waren.

 

Also hörte er zu, wie sie darüber sprach was passiert war, als sie herausfand, dass sie schwanger war und was danach geschah. Sie erzählte ihm in jeder Einzelheit wie es war schwanger zu sein, und dann eine Mutter zu sein. Sein Herz schmerzte und jubilierte darüber, all das zu hören. Er wünschte sich, dass er sie hätte sehen können, als mit seinem Kind gewachsen war, und dass er bei der Geburt seiner Tochter hätte dabei gewesen sein könnte.

 

Sie erklärte ihm mehr über Doyle, Lorne und dem Club, dann wie es dazu kam, dass Willow und Oz bei ihnen geblieben waren. Geschichte über Geschichte erzählte sie ihm über die Jahre, die er nicht da gewesen war. Als sie zum Tod ihrer Mutter kam, hielt er sie, als sie wegen der Beziehung weinte, die falsch gelaufen war und die niemals wieder besser werden konnte. Er versprach ihr, dass sie alle bald eine Fahrt nach Sunnydale machen würden, um sich gründlicher zu verabschieden.

 

“Ich wünschte, ich hätte bei all dem hier sein können", meinte er bedauernd.

 

“Ich wünschte auch, dass du hier gewesen sein könntest", stimmte Buffy mit ein wenig Wut in der Stimme hinzu.

 

Angel hörte den Unterton in ihrer Stimme und bewegte sich auf dem Bett, damit er sie ansehen konnte.

 

“Ich musste gehen, Buffy. Du verstehst das, oder?”

 

“Ich versuche es", antwortete sie, während ihr Blick dem seinen auswich.

 

“Ich wollte nur, dass du alles bekommst, was du verdienst. Dinge, die ich dir nicht geben konnte", entgegnete er und nahm ihre Hände in seine. “Ich wollte, dass du Picknicks in der Sonne hast, und eines Tages Kinder….”

 

“Ich denke, den Teil mit den Kindern haben WIR schon geschafft", wies Buffy ihn hin.

 

“Wir wussten damals gar nicht, dass es möglich war", erwiderte Angel. “Und dann war da der Fluch, wegen dem wir uns Sorgen machen mussten."

 

Dieses Mal sah Buffy Angel direkt an.

 

“Aber ich habe dir doch gesagt, dass mir Sex egal ist."

 

“Irgendwann wahrscheinlich nicht", lehnte er ernsthaft ab. “Aber es war auch nicht der Sex, der den Fluch ausgelöst hat. Es war das Glück, dich zu lieben und dich hinterher zu halten. Ich empfand das erste Mal Frieden seit ich verflucht worden bin. Und ich begann mir Sorgen zu machen, dass so etwas einfaches, wie dich schlafen zu sehen, mich zu glücklich machen würde. Jeden Tag habe ich mich gefragt wie glücklich zu glücklich wäre. Ich konnte das Risiko einfach nicht eingehen, Angelus wieder freizulassen."

 

Als sie seine Worte hörte, die mit einer solchen Ernsthaftigkeit ausgesprochen wurden, wurde Buffy zum ersten Mal bewusst, mit was er sich damals hatte befassen müssen. Sie hatte niemals in diesem Ausmaß an die Einschränkungen des Fluches gedacht. Er war für sie immer mit Sex gleichgesetzt worden. Aber von seinen Sorgen zu hören, gab ihr eine Perspektive, die sie vorher nicht gehabt hatte.

 

“Du hättest damals über all das mit mir sprechen müssen, Angel", meinte sie traurig und verletzt über seinen Mangel an Ehrlichkeit zu ihr.

 

“Ich weiß und es tut mir Leid", entschuldigte er sich und zog ihre Hände in seinen Schoß. “Ich….alles war so verwirrend damals. Ich wusste nur, dass ich gehen musste. Ich wollte dich nicht verletzen oder dich nicht denken lassen, dass ich dich nicht liebte."

 

“Ich weiß das", antwortete sie ernsthaft, bevor sie sich gerade aufsetzte und sich zu Angel drehte. “Wenn das zwischen uns klappen soll, Angel, dürfen wir uns nichts vorenthalten. Ich kann nicht….Ich werde das nicht alles noch einmal durchmachen. Ich will mit dir zusammen sein, aber du musst respektieren und darauf vertrauen, dass ich meine eigenen Entscheidungen treffen kann."

 

“Ich vertraue dir, von ganzem Herzen", erwiderte Angel leise. “Ich verspreche dir, von jetzt an die Dinge mit dir zu diskutieren. Ich bin jedoch nicht perfekt, Buffy. Deshalb musst du mir etwas versprechen."

 

“Was?", fragte sie, ziemlich überrascht über seine Bitte.

 

“Du kannst nicht davonrennen, wenn die Dinge schwer werden, oder wenn du wütend bist oder wenn ich etwas falsch mache", erklärte er und sah sie direkt an. “Es löst gar nichts und wir können unsere Probleme nicht klären, wenn wir davon rennen. Wir müssen über sie sprechen, ob es nun um uns geht, die Jagd oder etwas zwischen dir und deinen Freunden."

 

“Ich…ich…", stotterte sie und sah nach unten, als sie versuchte, seine Behauptung zu widerlegen.

 

“Du weißt, dass ich Recht habe", sagte er mit einem Seufzen. “Nach…nach Angelus bist du weggerannt und Willow hat mir erzählt, wie du Sunnydale verlassen hast. Und dann, als ich hergekommen bin, hast du versucht mir auszuweichen. Du musst die Menschen reinlassen, Buffy."

 

“Es ist einfach…es ist so schwer. Es ist einfacher, es zu ignorieren und zu hoffen, dass es wieder verschindet", flüsterte sie in dem Wissen, dass seine Worte wahr waren.

 

“Aber was auch immer es ist, es wird nicht verschwinden. Es bildet nur noch mehr Probleme, wenn du ihnen davon rennst", sagte er zu ihr. “Wenn ich nicht geblieben wäre, als du…”

 

“Als ich dich wie den letzte Dreck behandelt habe?", warf sie ein.

 

“Ja… Ich hasse es daran zu denken, was passiert wäre", fuhr er fort und seine Stimme brach bei dem Gedanken daran, wie Buffy hätte sterben können.

 

“Es tut mir Leid, dass ich dich so schlimm behandelt habe", sagte sie schuldbewusst. “Es war ein solcher Schock. Ich habe nicht gedacht, dass ich dich wiedersehen würde und ich war nicht darauf vorbereitet."

 

“Ich verstehe. Ich hätte wahrscheinlich genauso empfunden“, entgegnete Angel und strich mit seiner Hand ihren Rücken auf und ab. “Nichts ist jemals perfekt, aber ich verspreche dir, dass ich mein Bestes versuche, um dich glücklich zu machen."

 

“Dich hier bei mir und Ashlynn zu haben ist genug, um mich glücklich zu machen", gab Buffy zurück.

 

Angel lächelte, drückte Buffy an sich und küsste sie auf den Kopf. Es fühlte sich so natürlich an, sie in seinen Armen zu haben, auch wenn sie so lange getrennt gewesen waren. Er hätte niemals gedacht, dass er diese Chance haben würde. Seine Tage waren dazu bestimmt, im Dunkeln und in der Einsamkeit zu sein, aber durch ein Wunder hatte er jetzt eine Chance für alles. Er hatte vor, den Rest seines Lebens an der Seite seiner Geliebten zu verbringen und wem auch immer zu danken, der für die Welt zuständig war, dass er eine zweite Chance im Leben bekommen hatte.

 

Eine Weile sagte niemand etwas. Buffy war einfach zufrieden damit, in seinen Armen zu liegen. Seine Arme um sie geschlungen zu haben, ließ sie sich immer sicher und geliebt fühlen. Es brachte Tränen in ihre Augen zu wissen, dass er jetzt für immer da war. Wenn sie darüber entscheiden könnte, dann würde sie nie einen Tag ohne ihn in ihrer Nähe verbringen. Und wenn sie daran dachte, dass sie ihn fast weggeschupst hatte und ihn dazu gebracht hatte zu gehen, wollte sie sich selbst dafür treten, dass sie so gehandelt hatte. Es war jedoch jetzt egal. Sie hatte ihren Angel und sie hatte vor ihn zu behalten.

 

“Du hast mir noch nicht erzählt, was du in den letzten sieben Jahren gemacht hast", fragte Buffy schließlich nach einigen Minuten der Stille.

 

“Es gibt nicht viel zu erzählen", antwortete er gleichgültig.

 

“Ich will es trotzdem hören", erwiderte sie und drehte beide so, dass sie am Kopfteil des Bettes lagen.

 

“Ich bin meist nur herumgereist", begann Angel und zuckte ein wenig mit den Schultern. “Ich bin von Ort zu Ort gereist und nie länger als drei oder vier Monate geblieben."

 

“Wie kommt das?", fragte sie, bevor ihren Lippen ein Gähnen entwich.

 

“Ich weiß es wirklich nicht. Es schien einfach richtig so", erklärte er und zog dann die Decke über sie beide, als ihm klar wurde, dass Buffy müde war.

 

“Oh. Und was hast du an all den Orten gemacht?", fragte sie und kuschelte sich an ihn, um es sich gemütlich zu machen.

 

“Ich bekämpfte Dämonen, wenn es nötig war und sorgte für die Sicherheit der Menschen. Ich las und versuchte eigentlich nur zu existieren", fuhr er fort und schämte sich ein wenig, da er nichts besseres mit seinem Leben angestellt hatte.

 

“Klingt einsam", entgegnete Buffy müde.

 

“Das war es. Jeden Tag habe ich mir gewünscht, dass du bei mir wärst", antwortete er und die Liebe klang in seiner Stimme.

 

“Ich wünschte das auch", sagte sie leise und stellte dann die Frage, zu der sie bereits die Antwort wusste. “Was hat dich zurückkommen lassen?”

 

Angel seufzte und zögerte einen Moment, bevor er Buffy von seiner Begegnung mit Spike erzählte. Er erklärte, was der blonde Vampir ihm gesagt hatte und wie er geglaubt hatte, dass sie tot war. Und dass er es sicher wissen wollte. Dann erklärte er weiter, wie er nach Sunnydale gekommen war und nach ihr gesucht hatte. Und von seinen Begegnungen mit Xander und Faith.

 

“Ich kann nicht glauben, dass ich das sage, aber ich bin froh, dass du gedacht hast, ich wäre tot. Ich hätte dich nicht zurückbekommen, wenn du das nicht getan hättest", meinte sie leise, bevor sie erneut gähnte.

 

“Ich weiß was du meinst", stimmte Angel zu.

 

Er hatte es gehasst zu glauben, dass sie tot war, aber er wusste, dass sie Recht hatte. Wenn er Spike nicht begegnet wäre, wäre er nicht in der Position, in der er jetzt war.

 

“Du solltest etwas schlafen."

 

“Ich will nicht", antwortete Buffy, aber ihre Augen fielen zu.

 

“Warum nicht?", fragte er, verwirrt durch die Heftigkeit in ihrer Stimme.

 

“Weil ich Angst habe, dass du nicht hier bist, wenn ich aufwache", antwortete sie nach einem Moment des Zögerns.

 

Die aufrichtige Angst in ihrer Stimme riss an Angels Herz, aber er wusste, dass sie Gründe hatte, das zu sagen.

 

“Ich werde am Morgen hier sein, Geliebte."

 

“Versprochen?”

 

“Ich verspreche es", schwor er fest. “Schlaf, Baby."

 

“Mmm, ’kay", murmelte Buffy schon halb eingeschlafen.

 

Angel küsste sie auf die Stirn und zog die Decke um ihren Körper. Er blieb ein wenig länger wach, zufrieden, das Heben und Senken ihrer Brust zu beobachten während sie schlief. Aber bald fühlte er auch, wie ihm die Augen zufielen. Angel zog Buffy näher zu sich und schlief mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht ein.

 

 

Kapitel 7

 

“Wirst du wohl still sein!", zischte Cordelia gerade laut genug, damit Doyle sie hören konnte.

 

“Was?", fragte er und senkte immer noch nicht seine Stimme.

 

“Die ganze Welt könnte dich hören, so laut wie du hier brüllst!", flüsterte Cordy harsch. “Wir versuchen uns hier reinzuschleichen! Die Betonung liegt auf ‚schleichen’, was bedeutet, dass du endlich den Mund halten sollst!”

 

“Jetzt weiß ich, was es bedeutet, kein ‚Morgenmensch’ zu sein", brummelte Doyle vor sich hin.

 

“Das habe ich gehört", blaffte sie ihn an, als sie ihren Kopf durch die Tür am Ende des Treppenhauses steckte.

 

“Können wir das nicht endlich beenden? Ich weiß sowieso nicht, warum wir hier sind", grummelte er und folgte seiner Verlobten durch die Tür und in das Appartement.

 

“Nun, ich höre kein Geschrei, das ist ein gutes Zeichen", sagte sie leise und ging weiter in den Raum, während sie sich umsah. “Und es sieht auch nicht so aus, als hätten sie sich getötet. Noch ein gutes Zeichen."

 

Doyle seufzte und schüttelte gleichzeitig den Kopf. Er liebte Cordy. Das tat er wirklich, aber sie konnte einen Mann manchmal in den Wahnsinn treiben.

 

“Denkst du nicht, dass wir uns schon zuviel eingemischt haben?”

 

Mit den Augen rollend ignorierte Cordelia die Frage und sah sich weiter im Wohnzimmer nach Zeichen um, dass die Dinge nicht so gelaufen waren wie geplant. Es sah soweit okay aus, keine Zeichen eines Kampfes, bei dem Gegenstände geschmissen worden waren. Die Couch sah ein wenig zerknautscht aus, aber das war nichts Ungewöhnliches. Soweit konnte sie nichts sehen, das ihr Sorgen machte.

 

Die absolute Stille im Appartement war jedoch entnervend. Kein einziger Laut war zu hören. Also hatte entweder einer geschafft, den anderen zu töten und hatte einen Fluchtweg gefunden, oder sie waren gar nicht im Appartement. Natürlich gab es eine dritte Option und das war diejenige, die sie unterstützte. Sie beinhaltete, dass sie zusammen in Buffys Schlafzimmer waren. Hoffentlich schlafend, denn Cordy wollte wirklich nicht dort auftauchen, wenn sie nackt waren.

 

“Ich will einfach nur nicht, dass sie es vermasseln", beantwortete sie endlich Doyles Frage von vorhin. “Sie sind beide so verdammt stur."

 

“Cordy!", rügte Doyle. “Sie müssen das selbst auf die Reihe bekommen."

 

“Und das werden sie!", kam Cordys aufgebrachte Widerlegung. “Ich sorge nur dafür, dass sie es richtig machen. Wenn du also nicht helfen willst, dann geh zu den anderen nach unten und hör auf mich zu stören!”

 

“Schön. Ich sage nichts mehr. Bist du jetzt glücklich", schoss er sarkastisch zurück.

 

“Immens", erwiderte Cordy mit einem finsteren Blick in seine Richtung.

 

Vorsichtig, damit sie keine Geräusche machte, schlich sie den Flur entlang zu Buffys Zimmer. Bevor sie die Tür öffnete, gestikulierte sie zu Doyle, dass er hinter ihr warten und leise sein sollte. So geräuschlos wie möglich steckte Cordy ihren Kopf gerade weit genug durch die Tür. Als sie zu Doyle zurücksah, leuchtete ein breites Grinsen in ihrem ganzem Gesicht.

 

“Und?", drängte Doyle ungeduldig.

 

So sehr Cordys Einmischung auch nervte, wollte er doch wissen, wie die Dinge zwischen seiner Freundin und dem Ex-Vampir liefen.

 

“Shhh!", brachte sie ihn schnell zum schweigen.

 

Cordelia drehte sich zur Tür zurück und steckte erneut ihren Kopf durch die Tür. Sie musste grinsen bei dem, was sie drinnen sah. Buffy, ihre beste Freundin auf der ganzen Welt, lag an Angel gekuschelt und mit einem friedlichen Lächeln im Gesicht, das Cordy seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie zusammen zu sehen, wie es schon immer sein sollte, brachte eine Träne in ihre Augen.

 

Sie starrte sie einfach nur eine weitere Minute an, bevor sie sich erinnerte, dass Doyle wartend in der Nähe stand. Genauer hinsehend stellte sie fest, dass die beiden im Bett scheinbar angezogen waren, als trat sie einen Schritt zur Seite und winkte Doyle zu ihr. Er zögerte einen Moment, stellte sich dann aber neben sie. Sobald er sah, was sie so glücklich gemacht hatte, musste er breit lächeln.

 

“Hast du gut gemacht, Prinzessin", flüsterte er in ihr Ohr, nachdem er sich rübergelehnt hatte.

 

“Natürlich!", stimmte die glücklich zu, bevor sich ein boshaftes Lächeln auf ihrem Gesicht bildete.

 

Cordy drehte sich zu Doyle und schüttelte sanft das kleine schlafende Mädchen auf seinem Arm.

 

“Was?", murmelte Ashlynn verschlafen und sah mit ihren großen braunen Augen zu Cordelia hoch.

 

“Sieh mal, Süße", sagte sie und deutete auf das Bett, wo Buffy und Angel fest schliefen.

 

“Mommy! Daddy!", rief das kleine Mädchen und wand sich aus Doyles Armen, bevor er sie stoppen konnte.

 

In dem Moment, als ihre kleinen Füße auf dem Boden standen, rannte sie zum Bett und sprang hinauf.

 

Die Personen auf dem zuvor erwähnten Bett erschraken, als die Matratze durch den neuesten Gast wackelte. Von ihrem Platz auf Angels muskulöser Brust riss Buffy ihre Augen auf und war sich sofort ihrem unerwarteten Besucher bewusst. Sie hörte Angel etwas murmeln, das mit ‚schlafen’ zu tun hatte, aber sie war sich nicht sicher, wie der Rest des Satzes gewesen war. Bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, wurde ihr klar, dass das Bett immer noch wackelte.

 

Buffy runzelte genervt die Stirn, hob ihren Kopf und starrte in die tiefbraunen Augen ihrer lebhaften und sehr wachen, sechs Jahre alten Tochter. Sie blinzelte langsam mit den Augen und versuchte zu verarbeiten, was sie da sah. Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah das kleine Mädchen sie immer noch erwartungsvoll an.

 

“Ashlynn?", meinte Buffy verwirrt.

 

Als er hörte, dass der Name seiner Tochter genannt wurde, riss Angel schließlich seine müden Augen auf und war überrascht, dass das besagte Mädchen glücklich auf dem Ende des Bettes hüpfte. Aus dem Augenwinkel erblickte er Cordy und Doyle, die im Türrahmen standen und wegen der Szene vor ihnen grinsten.

 

“Hi Mommy! Hi Daddy!", quietschte Ashlynn aufgeregt, bevor sie im Bett weiter hoch krabbelte, damit sie sich zwischen Buffy und Angel quetschen konnte.

 

“Hi Liebes. Was, äh, was machst du denn hier?", fragte Buffy und rutschte rüber, um ihrer Tochter etwas mehr Platz zu machen.

 

“Wir haben uns entschlossen früher zurückzukommen, um sicher zu gehen, dass alles hier in Ordnung ist", erklärte Cordy und trat in den Raum.

 

Buffy machte einen kleinen Satz bei den Worten der Brünetten, da sie ihre Gegenwart vorher nicht bemerkt hatte. Sie blickte auf und sah ihre beste Freundin da stehen, die sie mit einem kaum zu verbergenden Grinsen auf dem Gesicht ansah. Mit den Augen rollend, und da sie wusste, dass Cordy nicht aufhören würde von ihrem erfolgreichen Plan zu erzählen, setzte sich Buffy mit einem Seufzen im Bett auf.

 

“Alles ist in Ordnung", antwortete sie ruhig.

 

“Uh, huh. Das kann ich sehen", entgegnete Cordy amüsiert und sah bedeutungsvoll zum zerwühlten Bett.

 

Zum zweiten Mal mit den Augen rollend wollte Buffy gerade darauf antworten, als sie von Ashlynn unterbrochen wurde.

 

“Wirst du bleiben, Daddy?", fragte das Mädchen ängstlich und sah Angel mit großem Hundblick an.

 

Der bittende Unterton in ihrer Stimme ließ Angels Augen feucht werden. Einen Moment lang sah er sie nur liebevoll an. Er hatte so viel von ihrem Leben verpasst, aber trotzdem vertraute sie ihm bereits bedingungslos. Es war ein erhebendes Gefühl. Aus ganzem Herzen wünschte er sich, dass er für Buffy während der ganzen Schwangerschaft, und den Problemen, die daraus resultiert waren, da gewesen sein konnte. Und er wünschte sich, dass er hätte sehen können, wie sie durch ihr Kind zugenommen hatte, er wünschte sich, dass er die Geburt gesehen hätte und jeden Meilenstein, der gefolgt war, Die Vergangenheit konnte aber nicht geändert werden. Nun war er jedoch hier und das war es, was wirklich wichtig war.

 

“Ja", erwiderte er schließlich, zog Ashlynn in seine Arme und drückte sie fest an sich. “Ich werde bleiben."

 

Ashlynn lächelte ihn strahlend an und kuschelte sich an ihn.

 

“Für immer?", fragte sie.

 

“Für immer", versprach Angel und küsste sie auf den Kopf.

 

Buffy beobachtete die ganze Szene, während ihr Freudentränen die Wange hinunterliefen. Dieser Moment war alles, wovon sie so lange geträumt hatte. Und jetzt wurde es wahr. Angel war zurück und ein Mensch. Sie hatten ihre Tochter und jetzt würden sie eine Familie sein. Eine echte, wirkliche Familie.

 

 

*****

 

 

“Du siehst aus wie die Katze, die den Kanarienvogel verschluckt hat", neckte Willow sie und ließ sich auf den Stuhl vor Buffy fallen, wo diese sich ihr Glas mit Diätcola nachfüllte.

 

Alle waren im Club versammelt und bereiteten sich darauf vor, in einer Stunde zu öffnen. Nachdem sie schließlich das Appartement wieder verlassen konnten, hatte die ganze Gang sich Buffy und Angel genähert, da sie wissen wollten, ob alles okay war. Buffy hatte ihnen missgünstig wegen ihrer Einmischung gedankt, sobald sie ihnen versichert hatte, dass es ihr und Angel gut ging und dass sie die Dinge geklärt hatten.

 

Buffy schüttelte ihren Kopf und grinste gleichzeitig.

 

“Ich bin einfach glücklich."

 

Lachend nahm Willow eine von Buffys Händen.

 

“Ich bin nur froh, dass sich die Dinge zwischen dir und Angel geklärt haben. Ihr beide verdient es."

 

“Vielen Dank", akzeptierte Buffy freundlich.

 

“Hey Buff", grüßte Oz und ging zu Willow. “Entschuldigt die Unterbrechung, aber Lorne braucht deine Hilfe bei etwas, Willow."

 

“Okay. Wir sprechen später, Buffy!”

 

Buffy lächelte, als sie die beiden Hand in Hand weggehen sah. Sie waren süß zusammen. Sie war so froh, dass die Menschen um sie herum glücklich waren.

 

Als sie sich herumdrehte, um sich einen Strohhalm zu nehmen, machte Buffy einen Satz, als sie entdeckte, dass Lindsey hinter ihr gegen den Tresen lehnte.

 

“Lindsey! Du hast mich erschrocken."

 

“Tut mir Leid", entschuldigte er sich, grinste jedoch so, als würde er es nicht so meinen.

 

“Was gibt’s?", fragte sie, wickelte ihren Strohhalm aus und steckte ihn in ihr Glas.

 

“Ich….", begann er, seufzte jedoch, als er an die ganzen Veränderungen dachte, die passiert waren.

 

“Was?", drängte Buffy ernst und drehte sich zu dem Mann um, der eine lange Zeit ihr irgendwie-Partner gewesen war.

 

“Ich wollte dir nur sagen, wie sehr ich mich für dich freue", erklärte er aufrichtig und schluckte seinen Stolz hinunter, weil er die Frau verloren hatte, die er schon so lange gewollt hatte.

 

“Lindsey…” Buffy legte versöhnlich eine Hand auf seinen Arm.

 

“Du musst es nicht sagen, Buffy", schnitt er ihr das Wort ab. “Ich wusste seit langer Zeit, dass ich nie eine Chance hatte. Ich…ich wollte es nur nicht sehen."

 

“Du bist ein toller Freund gewesen und ich hoffe du weißt, wie sehr ich das zu schätzen weiß. Ich will nicht, dass sich das ändert", sagte sie aufrichtig zu ihm.

 

“Ich werde immer dein Freund sein, Buffy", erwiderte er und lächelte, als er sie in seine Arme zog.

 

Buffy umarmte ihn ebenfalls, glücklich darüber, dass er alles taktvoll akzeptiert hatte. Sie wusste, dass es für ihn nicht leicht sein konnte. So lange hatte er gehofft, dass sie ihm eine Chance geben würde, aber ihr Herz hatte das nicht zugelassen. Jetzt, so nahm sie an, war es so am Besten gewesen. Wenn sie zusammen gewesen wären, als Angel zurückgekommen war, wusste sie nicht, was dann passiert wäre. Und auf diesem Weg konnten sie Freunde bleiben ohne die ganze Feindseligkeit.

 

“Tust du mir einen Gefallen?", fragte Lindsey und zog sich zurück, um Buffy in die Augen zu sehen.

 

“Alles", versprach Buffy.

 

“Sei einfach glücklich", verlangte er.

 

“Ich denke, dass ich das tun kann", antwortete sie mit einem Glucksen.

 

“Gut." Lindsey nickte und entließ Buffy aus der Umarmung. “Okay, ich bereite besser alles weiter für die Show heute Abend vor."

 

“Okay. Wenn du etwas brauchst, lass es mich wissen", bot Buffy ihm an und drückte seine Hand, um ihn wissen zu lassen, dass ihr Angebot weiter reichte als nur für die Vorbereitung der Show.

 

Als Lindsey ging hörte Buffy Angel in der Nähe sprechen.

 

“Hey."

 

“Hey", grüßte sie und lächelte strahlend.

 

“Alles okay?", fragte Angel und blickte zur Bühne, wo Lindsey seine Ausrüstung fertig machte.

 

“Ja, gut", versicherte sie ihm und sah ihn neugierig an. Ihre Augen zwinkerten verschmitzt, als ihr klar wurde, was los war. “Du bist eifersüchtig, nicht wahr?", neckte sie ihn.

 

“Nein", leugnete Angel und blickte erneut zu Lindsey. “Okay, ja."

 

“Angel." Buffy nahm eine von seinen Händen in ihre. “Es gibt keinen Grund eifersüchtig zu sein. Lindsey ist ein Freund, ein guter Freund. Ich hoffe, du kannst das akzeptieren."

 

Angel seufzte, da er wusste, dass er ein wenig überreagiert hatte.

 

“Ich weiß. Es tut mir Leid. Ich weiß, er ist nur ein Freund und das ist okay für mich."

 

Gerade als Buffy antworten wollte, rannte Ashlynn zu Angel und stürzte sich auf sein rechtes Bein.

 

“Hab dich! Du bist dran, Daddy!", schrie sie und kicherte gleichzeitig.

 

“Ich bin dran, was?" Angel lachte. “Dann versuche ich wohl besser dich zu fangen."

 

Ashlynn kreischte und rannte quer durch den Raum davon. Und Angel hinterher. Buffy lachte und schüttelte über das Duo den Kopf.

 

“Sie verhalten sich bereits so, als würden sie sich ewig kennen", sagte Cordelia und näherte sich Buffy.

 

Angel zuzusehen, wie er Ashlynn durch den leeren Club jagte, schien Buffy das Lächeln nicht aus ihrem Gesicht wischen zu können.

 

“Ja. Ich bin froh. Ich war nicht sicher, wie sie auf ihn reagieren würde."

 

“Sie ist ein kluges Kind", machte Cordy ihr klar. “Ich denke sie versteht, dass er hier gewesen wäre, wenn er es gekonnt hätte."

 

“Ja", stimmte Buffy zu.

 

“Und jetzt kann er hier bei euch beiden bleiben", fuhr die Brünette fort und sah dann erwartungsvoll zu Buffy.

 

“Was?", fragte diese, verwirrt wegen dem fragenden Blick.

 

“Was war das eigentlich alles mit dem gegenseitigen Ignorieren?", stellte Cordy die allererste Frage, die ihr durch den Kopf ging.

 

Sie war immer noch ein wenig verblüfft darüber, wie die beiden auf Angels Rückkehr und seiner anschließend neugefundener Menschlichkeit reagiert hatten. Seufzend stellte Buffy ihr Glas auf die Theke und lehnte sich gegen das stabile Holz.

 

“Ich denke, ich war einfach wütend."

 

“Wütend?", wiederholte Cordy.

 

“Es ist irgendwie alles auf einmal zurückgekommen, was in Sunnydale passiert ist und die aktuellen Sachen", erklärte sie zögernd. “Ich war einfach wütend und verletzt, dass er mich scheinbar nie mit in die Entscheidungen einbezogen hat, die uns beide angingen. Ich meine, ich verstehe, warum er überhaupt gegangen ist, aber er hat es getan, ohne mit mir darüber zu sprechen."

 

“Das ist aber schon eine lange Zeit her", warf Cordy ein.

 

“Ich weiß, aber es tut immer noch weh, vor allem nach der Art und Weise, wie er wieder aufgetaucht ist", fuhr Buffy fort und blickte hinter sich, wo Ashlynn kicherte, weil sie von Angel gekitzelt wurde. “Und dann bei dem Orakel….er wollte den Handel nicht eingehen, trotz der Tatsache, dass ich es wollte. Es war so, als wäre es ihm egal, was ich dachte."

 

“Ich kann verstehen, warum dich das ärgert", erwiderte Cordy mit einem Kopfnicken. “Also nehme ich an, dass ihr alles geklärt habt?”

 

“Wir haben uns unterhalten", sagte Buffy ausweichend.

 

“Unterhalten? Ist das alles?", drängte Cordy.

 

“Ich weiß nicht, worauf du anspielst", antwortete Buffy, errötete aber einen Augenblick und wich Cordys Blick aus.

 

“Oh komm schon! Ich bin deine beste Freundin! Du musst es mir erzählen!", bat Cordy mit Nachdruck.

 

“Ok, schön", seufzte Buffy frustriert. “Es wurde gesprochen, eine Menge gesprochen sogar, und….ein….paar andere…..Dinge."

 

“Uh huh. Ich wusste es! Du bist beglückt worden!", zwitscherte sie und grinste die Blondine an.

 

“Wenn du es unbedingt wissen musst, ja", antwortete Buffy mit einem Augenrollen.

 

“Und wie war es?", wollte Cordy wissen und lehnte sich verschwörerisch näher zu Buffy.

 

“Warum bist du so neugierig über mein Liebesleben?", schoss diese zurück.

 

“Buffy! Du hast die letzten fünf Jahre wie eine Nonne gelebt", antwortete Cordy, als würde dies alles erklären.

 

“Und?", fragte Buffy neugierig.

 

“Ich will wissen, ob es das wert war", stachelte Cordy.

 

“Das werde ich nicht beantworten", meinte Buffy trotzig.

 

“Ich nehme das mal als ein ja", grinste sie siegesgewiss.

 

“Hast du nicht etwas, das du erledigen musst?", änderte Buffy plötzlich das Thema.

 

Cordy runzelte wegen Buffys Ablenkung die Stirn, seufzte dann und schüttelte ihren Kopf.

 

“Unglücklicherweise habe ich das, aber das bedeutet nicht, dass diese Unterhaltung vorbei ist!”

 

“Ich merke es mir", gluckste Buffy und rollte mit den Augen.

 

Cordelia lachte ebenfalls und hob dann eine Augenbraue, als sie auf der anderen Seite des Clubs etwas eigenartiges sah.

 

“Also das ist interessant."

 

“Was?”

 

“Diese beiden", antwortete Cordy und deutete quer über die Tanzfläche, wo Lindsey und Faith sich unterhielten und lachten. “Sie sehen ziemlich vertraut aus."

 

“Und?", fragte Buffy und beäugte Cordelia verwirrt.

 

“Es stört dich nicht?", drängte sie.

 

Buffy dachte eine Sekunde nach und schüttelte dann ihren Kopf.

 

“Nein. Auf die Weise habe ich nie für ihn empfunden. Er ist nur ein guter Freund."

 

“Sie wären sicherlich ein interessantes Paar, aber egal. Ich gehe besser an die Arbeit, bevor Lorne wieder anfängt gereizt zu werden", grummelte die Brünette.

 

Als Cordelia begann wegzugehen, streckte Buffy ihre Hand aus und berührte ihren Arm. Als die Brünette umdrehte und wieder zu ihr sah, sprach Buffy erneut.

 

“Danke für alles, Cordy. Ich weiß nicht, was ich ohne dich gemacht hätte."

 

“Dafür bin ich doch da", entgegnete Cordy einfach, bevor sie irgendwo anders in den Club hinschlenderte, die Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme aber die leichtfertige Bemerkung Lügen strafte.

 

Buffy gluckste über die Selbstzufriedenheit der Brünetten und hob ihr abgestelltes Glas mit Cola hoch. Als sie das getan hatte, entdeckte sie Giles, der ein paar Meter entfernt herumlungerte und so aussah, als würde er versuchen sich Mut zu machen, um sich ihr zu nähern. Sie war nicht überrascht. Sie wusste, dass er früher oder später mit ihr sprechen wollte. Persönlich hatte sie gehofft, dass es später sein würde, aber es schien so, als könnte sie dem nicht länger ausweichen.

 

“Giles", sagte sie, blickte ihn an und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

 

“Buffy, ich, äh, habe mich gefragt, ob ich vielleicht mit dir sprechen dürfte", bat er nervös und vermied dabei Augenkontakt.

 

Ihr erster Instinkt war ‚nein’ zu sagen und dann wegzugehen, aber Angels Worte vom Tag zuvor hallten durch ihren Kopf. Sie versuchte wieder vor den Problemen zu flüchten. Und so sehr sie auch diese Unterhaltung nicht führen wollte, wusste Buffy doch, dass sie es tun musste. Es war der einzige Weg, die Vergangenheit hinter sich zu lassen.

 

“Schön. Lassen Sie uns ins Büro gehen", antwortete sie ein paar Sekunden nach ihrer Überlegung. Und ohne dann auf seine Antwort zu warten, drehte sie sich um und ging auf die Treppen zu, anstatt zum Aufzug, da ihr das mehr Zeit geben würde, sich darauf vorzubereiten.

 

 

Kapitel 8

 

“Nun", sprach Buffy, sobald sie beide im Hauptbüro des Club standen und Giles noch nichts gesagt hatte.

 

Der ehemalige Wächter zog sich seine Brille aus und kniff sich währenddessen in seinen Nasenrücken. Dann setzte er die Brille wieder auf und atmete tief ein, bevor er endlich zu Buffy sah.

 

“Ich denke, ich schulde dir eine Entschuldigung."

 

“Und was lässt Sie das denken?", fragte sie ernst und lehnte eine Hüfte gegen ihren Schreibtisch.

 

“Ich habe mich in Sunnydale schlecht verhalten, nachdem du uns gesagt hast, was passiert ist", erwiderte er, obwohl er wusste, dass sie ihn nur dazu zwang, seinen Fehler zuzugeben.

 

“Denken Sie", schnaubte Buffy entrüstet.

 

“Ich hätte nicht tun sollen, was ich getan habe", fuhr Giles trotz Buffys ablehnendem Tonfall fort. “Es ist seitdem kein Tag vergangen, an dem ich nicht bereut habe, was ich getan habe. Es tut mir aufrichtig Leid."

 

Buffy sagte nicht sofort etwas, sondern starrte ihren Ex-Wächter nur an. Sie entfernte sich von ihrem Schreibtisch und ging eine Minute durch das Büro, bis sie ihre Gedanken gesammelt hatte. Als das passiert war, drehte sie sich wieder zu ihm.

 

“Wissen Sie, wie weh es getan hat?", fragte sie gedankenvoll. “Ich brauchte Ihre Unterstützung und Sie haben mir einfach den Rücken zugedreht und mir zudem noch gesagt, was für eine Enttäuschung ich war."

 

Giles seufzte wegen ihren unverblümten Worten und ihm wurde klar, dass das so schwer werden würde wie er es erwartet hatte.

 

“Ich war wütend, Buffy, und erschrocken. Ich habe mich von diesen Emotionen leiten lassen."

 

“Das macht es deswegen nicht richtig", wiederlegte Buffy, innerlich zerrissen, ob sie bereitwillig seine Entschuldigung akzeptieren sollte.

 

“Ich weiß, dass es das nicht macht", erwiderte er leise. “Aber du musst verstehen, wo mein Verhalten herkam. Du hast freiwillig mit Angel geschlafen und das in dem Wissen, welche Konsequenzen das haben konnte."

 

“Ich weiß, dass das falsch war", stimmte Buffy zu und ihre Stimme zitterte ein wenig. “Aber Sie wissen nicht wie es ist, wenn Sie denken, dass die Person, die Sie von ganzem Herzen lieben, einfach weggehen wird und Sie die Person wahrscheinlich nie wiedersehen werden. Sie wissen nicht, wie es sich anfühlt, wenn Ihnen das Herz aus der Brust gerissen wird!"

 

“Nein, ich weiß wirklich nicht, wie sich das anfühlt", gab Giles zu, doch seine Gedanken wanderten zu einer gewissen Zigeunerin, die vor Jahren gestorben war und auch noch durch die Hände von Angelus.

 

“Ich habe das Beste getan, was ich konnte, Giles. Ich weiß, dass ich Fehler begangen habe, aber ich würde nichts davon ändern wollen", erklärte sie aufrichtig.

 

Giles nahm sich ein paar Sekunden, um sich die Umgebung anzusehen und über das Leben nachzudenken, das Buffy jetzt führte.

 

“Nein, das nehme ich auch nicht an", erwiderte er in dem Wissen, dass sie die Worte so meinte.

 

Er konnte ihr das wirklich nicht vorwerfen. Sie hatte das Leben, von dem er immer die Hoffnung gehabt hatte, dass sie es so führen könnte.

 

“Mir für meinen Teil tut es Leid, dass ich so etwas Riskantes getan habe, aber am Ende bedauere ich es nicht", sagte sie und schob ihr Kinn trotzig vor.

 

“Du bist so erwachsen geworden", sagte er plötzlich.

 

Buffy zuckte mit den Achseln.

 

“Das musste ich."

 

Die Bemerkung tat weh, aber Giles konnte erkennen, dass sie nicht böswillig gegen ihn gerichtet war. Es war nur eine wahre Aussage. Sie war gezwungen gewesen, sich über Nacht und alleine von einem Teenager zu einer Mutter zu verwandeln. Nein, er nahm an, dass sie nicht alleine gewesen war. Sie hatte Cordelia, Doyle und all die anderen, die ihre Unterstützung geworden waren.

 

“Was es dir auch wert sein mag, ich bin stolz auf all das, was du hier geschafft hast", kommentierte er aufrichtig.

 

“Vielen Dank."

 

“Ich weiß, dass du mir vielleicht nie mehr vertrauen wirst, aber ich würde gern ein Teil in deinem Leben sein", fuhr Giles fort und leitete damit die Unterhaltung wieder auf das ursprüngliche Thema.

 

Buffy versteifte sich bei der Bitte. Sie wollte ja sagen. Immerhin war Giles mehr ein Vater für sie gewesen als ihr eigener, aber trotzdem, ein Teil von ihr wusste einfach nicht, ob sie es schaffen würde. Er hatte sie vor Jahren so sehr mit seinen Worten verletzt. Konnte sie diesen Schmerz überwinden? Sie wusste, dass sie es niemals vergessen würde, aber konnte sie darüber hinweggehen? Ehrlich gesagt wusste sie es nicht.

 

“Ich kann das jetzt nicht beantworten. Geben….geben Sie mir einfach etwas Zeit und wir werden sehen", antwortete sie und zuckte ein wenig zusammen bei dem Schmerz, der in seine Augen getreten war.

 

“Ich verstehe.” Giles nickte traurig.

 

“Danke." Buffy erwiderte das Nicken. “Ich gehe besser wieder an die Arbeit."

 

 

*****

 

 

“Wie ist das?", fragte Buffy leise, als sie und Angel auf dem Dach des Appartementgebäudes saßen und den pinken, orangen und roten Farben zusahen, die sich am Himmel zeigten.

 

“Wie ist was?", fragte Angel und schlang seinen Arm enger um Buffy.

 

“Den Sonnenaufgang wieder sehen zu können", verdeutlichte sie und kuschelte sich näher an seine Brust, um die morgendliche Kühle abzuhalten.

 

“Es ist….", fing er an, rang aber darum, wie er es richtig beschreiben konnte. “Es ist unglaublich. Ich hatte vergessen, dass all die Farben da waren und wie strahlend es war."

 

“Das kann ich mir vorstellen", erwiderte sie leise. “Ich habe mich daran gewöhnt, hier hin und wieder hochzukommen, um den Sonnenaufgang zu sehen, und ich musste daran denken, dass du es niemals sehen konntest."

 

“Aber jetzt kann ich es", fügte er hinzu.

 

“Ja, das kannst du", stimmte Buffy ihm zu und hob ihren Kopf, um Angel sanft zu küssen.

 

Seufzend trennten sie sich Sekunden später, zufrieden damit, nur zusammenzusitzen und sich gegenseitig zu umarmen. Sie beobachteten schweigend den Sonnenaufgang und schwelgten in der neuen Erfahrung, die ihnen durch die Rückkehr von Angels Menschlichkeit geboten worden war.

 

“Ich habe gehört, das du heute mit Giles gesprochen hast", meldete sich Angel.

 

“Ja", bestätigte Buffy mit gleichgültiger Stimme.

 

Ihre Gefühle für ihren ehemaligen Wächter waren immer noch durcheinander. Seine Entschuldigung hatte aufrichtig geklungen, aber sein Verhalten tat immer noch weh. Sie wusste nicht, ob sie vergeben und vergessen konnte.

 

“Was hat er gesagt?", fragte Angel und schlang seinen Arm fester um Buffy, da er wusste, dass das ein sensibles Thema für sie war.

 

“Er hat sich für das entschuldigt, was damals in Sunnydale passiert ist und hat erklärt, warum er sich so verhalten hat", zählte sie mürrisch auf, da sie es hasste, an diese schreckliche Periode ihres Lebens zurückzudenken.

 

Angel spürte ihr Zögern. Er konnte sich nur vorstellen, wie schwer es gewesen war, sich dem Wächter wieder zu stellen.

 

“Du denkst nicht, dass er aufrichtig war?”

 

“Ich weiß es nicht. Ich denke schon", antwortete sie mit einem Schulterzucken. “Es ist einfach so schwer. Ihn zu sehen, bringt alle Erinnerungen an das, was passiert ist, wieder zurück."

 

“Es ist nicht gut, länger in der Vergangenheit zu verweilen", meinte Angel zu ihn.

 

“Ich weiß", sagte sie mit einem übertriebenen Seufzen. “Aber wie kann ich alles vergessen und mich so verhalten, als wäre es nie passiert. Ich brauchte seine Unterstützung, Angel und er hat mir im wahrsten Sinne des Wortes den Rücken zugedreht."

 

“Du musst es nicht vergessen, Buffy", korrigierte er sie. “Aber du kannst ihm vergeben und dein Leben weiterleben."

 

“Ich…ich weiß einfach nicht, ob ich das kann. Ich habe ihm gesagt, dass ich Zeit brauche", erklärte Buffy wie ihr Gespräch mit Giles geendet hatte.

 

“Was auch immer du entscheidest, ich werde dich unterstützen", bot er ihr an und legte sein Kinn auf ihren Kopf.

 

“Danke." Sie akzeptierte es und entspannte sich in seiner Umarmung. Nach einigen Sekunden der Stille, legte sie ihren Kopf ein wenig zur Seite. “Es ist merkwürdig, alle hier zu haben."

 

“Ja, es ist fast so wie damals in Sunnydale, außer….” Er verstummte, da er den Namen der fehlenden Person nicht aussprechen wollte.

 

“Xander", ergänzte Buffy. Sie spuckte den Namen aus als wäre er Gift. “Ich wäre vollkommen zufrieden, wenn ich ihn niemals wiedersehen müsste."

 

Angel fing an etwas zu sagen, stoppte dann aber, da er wusste, dass es nicht gut gehen würde. Da sie die angefangenen Worte gehört hatte, fragte Buffy:

 

“Was?”

 

“Willst du nicht irgendwann versuchen, die Dinge mit ihm zu klären?", fragte er schließlich.

 

“Angel", begann Buffy und drehte sich leicht in seinen Armen, damit sie ihn ansehen konnte. “Du hast die Dinge nicht gehört, die er zu mir gesagt hat. Sie waren gemein, hasserfüllt und grausam. Ja, ich weiß, dass er seine Gründe hatte, aufgebracht und wütend zu sein, aber ich kann niemals vergeben und vergessen, was er mir angetan hat."

 

“Ich denke, das kann ich verstehen", gab Angel nach.

 

Er wusste nicht was genau Xander gesagt hatte. Von Buffy, Willow und Cordelia hatte er nur das Wesentliche der verletzenden Worte gehört, aber er wusste, dass sie genauso gewesen waren, wie Buffy gesagt hatte: grausam.

 

“Ich habe ihn gesehen, als ich mit Doyle, Cordy und Ashlynn vor ein paar Wochen in Sunnydale war", sagte sie zu ihm und ihr wurde klar, dass sie es ihm gegenüber während ihrer vorigen Unterhaltung nicht erwähnt hatte.

 

“Das hast du mir gar nicht gesagt", erwiderte er.

 

“Ich habe es vergessen. Ich denke, ich habe es ausgeblockt", erklärte sie und zuckte mit den Schultern.

 

“Ich nehme an, die Begegnung lief nicht gut", vermutete Angel durch den Tonfall ihrer Stimme.

 

“Nein, wirklich nicht", bestätigte Buffy und dachte an das Treffen zurück. “Er war einfach nur voller Hass. Er hat mir gesagt, dass ich kein Recht hätte, nach Sunnydale zurückzukommen."

 

“Du warst in Sunnydale, bevor ich da war", murmelte er halb zu sich selbst, da ihm etwas klar wurde.

 

“Und?”

 

“Ich habe Xander gesehen, als ich da war. Er hat gesagt, dass er nicht wüsste, wo du warst oder was mit dir passiert ist. Und doch hatte er dich gerade erst gesehen", erklärte Angel, was ihm gerade bewusst geworden war.

 

Buffy schüttelte ihren Kopf.

 

“Ich denke, das sollte mich nicht überraschen. Manchmal frage ich mich….” Sie verstummte.

 

“Fragst dich was?", drängte er.

 

“Ich frage mich, ob die Dinge anders gelaufen wären, wenn ich von einem anderen schwanger geworden wäre und nicht von dir", sagte sie und sprach damit ihre Gedanken aus.

 

“Oh", murmelte Angel und versteifte ein wenig.

 

“Nein Angel. So habe ich das nicht gemeint", korrigierte Buffy. “Ich würde kein anderes Kind bekommen wollen, sondern nur deins. Ich meine nur….er hasste dich so sehr und so habe ich mich gefragt, wie er sich verhalten hätte, wenn es nicht von dir gewesen wäre."

 

“Er würde die Person wahrscheinlich trotzdem hassen, weil es immer noch bedeuten würde, dass du jemand anderen ihm vorgezogen hast", meinte er.

 

“Hmm. Das ist wahr. Ich denke es ist egal", fasste sie zusammen. Es war wirklich egal. “Außerdem bin ich froh, dass Ashlynn dein Kind ist. Ich wünschte….”

 

“Wünschtest was?", fragte Angel neugierig.

 

“Ich habe niemals herausfinden können, wie wir ein Baby zeugen konnten. Ich meine, du hast mir gesagt, dass Vampire keine Kinder bekommen können", erinnerte sie ihn an ihre Unterhaltung auf dem Friedhof vor ein paar Jahren. “Ich war vollkommen geschockt, als mir klar wurde, dass ich schwanger war. Nachdem wir nach Seattle gegangen sind, haben mir Doyle und Cordy bei der Recherche geholfen, wie so etwas möglich war, aber wir haben nie etwas herausgefunden."

 

“Ich weiß wie", sagte Angel, der sich plötzlich schuldig fühlte, weil er vergessen hatte, ihr das zu sagen.

 

“Wirklich?", rief Buffy aus, entzog sich ihm und sah ihn erwartungsvoll an.

 

Sie hatte immer schon herausfinden wollen, wie es möglich gewesen war, dass sie Ashlynn empfangen hatte.

 

“Ich hätte nie gedacht, dass es möglich wäre. Immerhin war ich eigentlich ein Dämon in einem toten Körper", begann er und nahm Buffys Hände in seine. “Ich wollte wissen, wie es passieren konnte und habe das Orakel gefragt."

 

“Und?", drängte sie aufgeregt.

 

“Es war das Blut…dein Blut….als ich….dich….gebissen habe", murmelte Angel und zuckte bei der Erinnerung daran zusammen. “Dein Blut war immer noch in meinem System. Das Orakel hat gesagt, dass wir deshalb ein Kind zeugen konnten."

 

“Ich denke das macht Sinn….irgendwie", sagte sie und bemerkte nicht, dass Angel scheinbar in Gedanken war.

 

Angel hob seine linke Hand, bis seine Finger die Narbe berührten, die nie an Buffys Hals verblasst war. Er fuhr über die erhöhte Haut und wurde von Schuldgefühlen überkommen wegen dem Zeichen, und wegen der Tatsache, dass er sie gebissen hatte.

 

“Es tut mir Leid", entschuldigte er sich.

 

Buffy legte eine Hand auf seine, die auf ihrem Nacken lag und sah ihm in die Augen.

 

“Nicht nötig. Ich habe es niemals bereut. Du wärst gestorben, wenn du nicht mein Blut getrunken hättest. Es hat dir das Leben gerettet und jetzt, wo wir wissen, dass wir deswegen Ashlynn haben, macht es alles zu etwas Besonderem."

 

“Trotzdem…”

 

“Keine Reue, Angel", befahl Buffy leise. Da sie das Thema ändern wollte, bevor Angel in reinste Grübelstimmung versank, wandte sie sich wieder ihrem ursprünglichen Thema zu.

 

“Wann hast du es von dem Orakel herausgefunden?”

 

“Oh…ich habe gefragt, bevor ich dem Handel um dein Leben zu retten zugestimmt habe", erklärte er und versuchte die Schuldgefühle über die vergangenen Ereignisse abzuschütteln. “Ich wollte es einfach wissen."

 

Buffy nickte, bevor sie sich wieder gegen Angel lehnte. Seine Arme schlangen sich sofort wieder um sie und hielten sie fest an sich gedrückt. Buffy seufzte und sie beobachteten erneut, wie die Sonne am Horizont aufging. Buffy dachte an all die Veränderungen, die in der letzten Zeit passiert waren und entschied sich, die Frage zu stellen, die sie ihm Hinterkopf gehabt hatte.

 

“Warum hast du es getan, Angel?”

 

Er sah zu ihr runter, verwirrt durch die Frage, die aus dem Nichts kam.

 

“Was getan?”

 

“Dein Leben für mich aufgegeben", erklärte sie in der Hoffnung, dass er nicht aufgebracht werden würde, weil sie das gefragt hatte.

 

“Weil ich alles für dich tun würde", erwiderte Angel aufrichtig. “Ich habe ein langes Leben gelebt, Buffy. Du bist immer noch so jung und du hast so viel, für das du leben kannst: Ashlynn, deine Freunde, dein Job. Im Vergleich zu deinem Leben, bedeutet meins gar nichts."

 

“Aber das tut es!", rief sie aus und drehte sich zu ihm “Als ich dachte, dass du tot warst, wirklich tot, da dachte ich, ich würde mit dir sterben."

 

“Nein, das würdest du nicht", widersprach er mit einem Schütteln seines Kopfes. “Du bist stärker als du denkst, Buffy. Du hättest einen Weg gefunden weiterzuleben."

 

“Vielleicht, aber ich hätte es nicht gewollt", flüsterte sie und berührte seine Wange.

 

“Das ist jetzt aber nicht wichtig. Wir sind jetzt beide hier und wir sind zusammen", meinte Angel, da er nicht auf die Schmerzen der Vergangenheit eingehen wollte.

 

“Du hast Recht", sagte Buffy und kuschelte sich wieder an ihn.

 

Einen Moment später schraken beide aus ihrer gemeinsamen Stille hoch, als sie hörten, wie die Tür zum Dach geöffnet und wieder geschlossen wurde. Gleichzeitig drehten sie sich um und sahen Giles, der mit einem verblüfften Gesichtsausdruck auf sie zukam.

 

“Ah, Buffy und Angel. Ich habe euch gefunden", sprach er, sobald er nah genug war.

 

“Giles? Sollten Sie nicht schlafen?", fragte Buffy und sah ihn seltsam an.

 

Er hatte Tweedhosen an, ein T-Shirt und seine Haare standen in alle Richtungen.

 

“Oh, also….das habe ich, aber dann habe ich einen Anruf bekommen", erklärte er verlegen, als ihm klar wurde, wie unordentlich seine Erscheinung sein musste.

 

“Äh, okay. Also haben Sie sich entschieden, hier hochzukommen und uns das zu sagen?", fragte sie immer noch verwirrt.

 

“Der Anruf…es-es war ein Freund von mir, der Teil des Rates ist", begann Giles die Neuigkeit zu erklären, die ihn vor einigen Momenten zunächst betäubt hatte. “Anscheinend hat Quentin Travers in der letzten Nacht einen tödlichen Herzanfall erlitten."

 

“Er ist tot?", fragte Buffy freiheraus mit aufgerissenen Augen.

 

“Ja."

 

“Hm. Ich mochte ihn sowieso nie", sagte Buffy mit einem angewiderten Schnauben über den verhassten, jetzt toten Mann.

 

“Da ist mehr", fuhr der ehemalige Wächter fort. “Sein Tod war anscheinend eine Gelegenheit für eine Gruppe von Wächtern, die dachten, dass der Rat die Art und Weise ändern sollte, wie er sich verhält. Sie haben es geschafft, den Vorstand zu übernehmen."

 

“Und Sie sagen uns das weshalb?", fragte sie sich laut.

 

Der Rat gehörte nicht auf die Liste mit ihren Lieblingssachen. Ihr konnte es egal sein, was sie auch taten. Nun, solange sie nicht versuchten, sie zu töten.

 

“Buffy", tadelte Angel sie. “Was bedeutet das, Giles?”

 

“Nun…sie…sie haben mich gebeten, der Leiter des Rates zu werden", sagte er schließlich.

 

Buffy und Angel waren beide geschockt bei dieser Bemerkung. Trotz ihrem Mangel an Verbindung zum Rat in den vergangenen Jahren, verstanden beide die monumentalen Auswirkungen dieses Schachzugs.

 

“Nun, ich denke, dass erklärt es", brachte Angel eine Minute später heraus.

 

“Erklärt was?", fragte Buffy.

 

“Das Orakel…Es hat gesagt, dass bald etwas großes passieren würde, das alles verändern würde", verdeutlichte er den Gedanken, der ihm gekommen war.

 

“Oh….ja. Ich denke, du hast Recht." Sie nickte zustimmend. “Werden Sie also akzeptieren?”

 

“Ich denke schon", entgegnete ein verblüffter Giles. “Es ist eine exzellente Gelegenheit, die Art und Weise zu ändern, wie der Rat agiert."

 

“Gut. Die müssen lernen, wie man die Jägerinnen besser behandelt", sagte Buffy sarkastisch.

 

“Herzlichen Glückwunsch, Giles", warf Angel ein, bevor Buffy eine Tirade über die Art und Weise des Rates beginnen konnte. “Ich, wir wünschen Ihnen ganz viel Glück."

 

“Vielen Dank. Das ist alles so überwältigend. Ich muss eine paar Anrufe machen", plapperte Giles und begann bereits wegzugehen.

 

“Also das war unerwartet", meinte Buffy und gluckte über die Merkwürdigkeit von Giles.

 

“Ja, aber ich denke eine gute Sache", brachte Angel seine Freude über die Neuigkeiten zur Sprache.

 

“Mmmm, ja, ich denke schon. Vielleicht müssen zukünftige Jägerinnen wegen dem Rat nicht mehr all das durchmachen, was ich durchgemacht habe", erwiderte sie und gähnte dann.

 

Angel bemerkte ihr Gähnen und blickte auf seine Uhr.

 

“Du bist müde. Wir sollten etwas schlafen. Wir sind Stunden hier oben gewesen."

 

“Sind wir? Habe ich gar nicht bemerkt", antwortete sie, schlang einen Arm um Angel Taille und legte ihren Kopf müde auf seine Brust.

 

Angel lächelte auf sie hinab und fühlte eine Leichtigkeit in seinem Herzen, die er noch nie gespürt hatte. Er griff dann nach unten und hob Buffy in seine Arme.

 

“Ab ins Bett, Geliebte."

 

“Mmm, Bett klingt gut", murmelte Buffy, die schon fast in seinen Armen schlief.

 

Angel gluckste, küsste sie auf ihren Kopf und entfernte sich dann von der Bank, auf der sie gesessen hatten. Als er die Tür zum Treppenhaus erreichte, blieb er stehen und drehte sich um, um zur Sonne zu sehen, die über dem Horizont auftauchte. Er starrte ein paar Sekunden auf die Vielseitigkeit der Farben, bevor ihm klar wurde, dass der Sonnenaufgang auch morgen da sein würde und an jedem Tag danach. Er würde ihn wiedersehen können, wann immer er wollte, und mit Buffy an seiner Seite.

 

 

Kapitel 9 (Epilog)

 

 

Fünf Monate später

 

 

“Oh Gott, ich glaube, ich muss mich übergeben!", stöhnte Cordy und hob eine Hand an ihren Mund.

 

Dort wo sie auf dem Boden vor ihrer Tochter kniete, musste Buffy ein Lachen unterdrücken. Sie befestigte die Schleife an Ashlynns Kleid, bevor sie aufstand und zu Cordy ging, die aufgeregt hin und hier lief. Sie griff nach dem Arm der Brünetten und brachte sie damit dazu stillzustehen.

 

“Cordy, du musst dich beruhigen. Warum bist du so nervös?", fragte Buffy ruhig.

 

“Warum ich nervös bin?", kreischte Cordy. “Was denkst du denn!? Ich heirate in fünfzehn Minuten!”

 

“Äh, ja, aber du weißt doch schon ein Jahr lang, dass du heiraten wirst", sagte Buffy und wies sie auf die offensichtliche Einzelheit hin, die Cordy zu vergessen schien.

 

“Ich weiß! Aber….aber vorher habe ich nur daran gedacht! Heute werde ich es wirklich tun!", rief sie aufgebracht über Buffys Mangel an Verständnis aus.

 

Buffy zog ein wenig an Cordys Arm und dirigierte sie zur Couch hinüber, die an einer Seite des Brautzimmers in der Kapelle stand. Sie zwang die nervöse Frau sich zu setzen und folgte ihr dann sofort.

 

“Atme tief ein, Cordy. Es gibt nichts, weswegen du nervös sein müsstest. Doyle liebt dich und du liebst ihn", gab Buffy in einem so ruhigen Tonfall wie möglich weiter.

 

“Ich weiß", seufzte Cordy und versuchte sich zu entspannen. “Es ist nur….ich heirate heute! Doyle! Wer hätte je gedacht, dass ich jemanden wie ihn heiraten würde?”

 

“Doyle ist ein guter Mann und er liebt dich. Das ist alles, was wichtig ist", meinte Buffy ernst. “Und außerdem sind die unerwarteten Dinge nicht immer die schlechtesten."

 

“Ja, du hast Recht", stimmte Cordy zu und die Gedanken beider Frauen wanderten zurück zu den Jahren, als sie eine merkwürdige Freundschaft eingegangen waren und sich auf den Weg gemacht hatten. “Wer hätte gedacht, dass wir heute hier enden würden, hmm?”

 

Sogar siebeneinhalb Jahre, nachdem sie Sunnydale verlassen hatten, waren ihnen die zufälligen Folgen der Ereignisse, die zu zusammengeführt hatten, immer noch frisch im Gedächtnis. Wenn ein kleiner Teil anders abgelaufen wäre, wenn Cordy sich entschieden hätte, Sunnydale ein paar Tage früher zu verlassen, wenn Buffy zu einem anderen Motel gegangen wäre, wer wüsste schon, wo sie dann jetzt wären. Niemand hätte voraussagen können, was aus ihrem gemeinsamen Abflug aus Sunnydale hätte werden können.

 

“Ich hätte es ganz sicher nicht gedacht", antwortete Buffy mit einem Glucksen. “Aber ich würde nichts ändern wollen."

 

Und das würde sie wirklich nicht. Cordelia, und dann Doyle und Lorne waren ihre Retter gewesen, ob jetzt mit Absicht oder nicht. Wenn außer Ashlynn etwas aus der schlimmsten Zeit in ihrem Leben gekommen war, dann war es die Gruppen Menschen, die ihre engsten Freunde geworden waren. Ohne sie hatte sie keine Ahnung, was aus ihr geworden wäre. Sie wäre wahrscheinlich entweder tot oder eine müde, überarbeitete Mutter mit Sozialhilfe. Aber sie waren in ihr Leben gekommen und dafür würde sie auf ewig dankbar sein.

 

“Ich auch nicht", entgegnete Cordy mit einem weichen Lächeln im Gesicht.

 

Bevor eine noch etwas sagen konnte, erklang ein leises Klopfen an der Tür und schon bald steckte Angel seinen Kopf in den Raum.

 

“Daddy!", quietschte Ashlynn, rannte zu Angel und sprang in seine Arme.

 

In den etwas mehr als fünf Monaten seit seiner Rückkehr, war die Verbindung zwischen dem ehemaligen Vampir und seiner Tochter weiter gewachsen. Man konnte kaum noch erkennen, dass er die ersten sechs Jahre ihres Lebens nicht anwesend gewesen war. Aber jetzt war sie Daddys kleine Prinzessin, wie Buffy ihn gerne neckte.

 

“Siehst du nicht hübsch aus", sagte Angel mit einem Grinsen und tippte leicht auf Ashs Nase.

 

“Ich durfte mir mein Kleid aussuchen!", rief sie stolz wegen ihrem blassrosa Spitzenkleid aus, das sie trug.

 

“Du hast ein gutes ausgesucht", antwortete er mit einem Nicken und drehte sich dann zu Buffy und Cordelia. “Seid ihr bereit? Es ist Zeit."

 

“Oh Gott!", kreischte Cordy nervös und hielt sich wieder eine Hand vor ihren Mund.

 

“Atme Cordy", befahl Buffy. “Denk nur daran, dass du in ein paar Minuten Doyles Frau sein wirst."

 

“Das werde ich, nicht wahr?", fragte sie und atmete dann tief ein. “Also dann lasst uns sehen, dass ich unter die Haube komme!”

 

Cordelia raffte die Schleppe von ihrem Kleid und marschierte aus dem Raum. Sie ließ eine lachende Buffy, einen lachenden Angel und eine verwirrte Ashlynn zurück. Das kleine Mädchen zuckte wegen der Merkwürdigkeit der Erwachsenen mit den Schultern und folgte Cordy dann und hob auf dem Weg den Korb mit den Blütenblättern auf. Angel schlich sich währenddessen von hinten an Buffy heran und schlang seine Arme um ihre Taille.

 

“Du siehst absolut wunderschön aus", sprach er leise in ihr Ohr.

 

“Vielen Dank, Sir", erwiderte Buffy und seufzte beim Gefühl seiner Arme um sie.

 

“Ich kann es gar nicht erwarten, dich später aus dem Kleid zu bekommen", flüsterte er ihr verrucht zu.

 

“Angel!", tadelte sie, errötete aber in einem sanften Rot.

 

“Was?", fragte Angel unschuldig.

 

“Nichts", gluckste Buffy und schüttelte ihren Kopf. “Komm schon, Geliebter. Wir müssen zu einer Hochzeit."

 

 

*****

 

 

Einige Stunden später war der Hochzeitsempfang mit den engsten Freunden und der Familie der Gang in vollem Gange . Alle tanzten und hatten Spaß. Buffy konnte das Lächeln auf ihrem Gesicht nicht unterdrücken bei all dem Glück, von dem sie umgeben war. Alles war absolut perfekt. Sie hatte ihren Angel, ihre Tochter und all ihre Freunde. Was gab es da noch mehr?

 

Cordelia sah absolut atemberaubend aus und Doyle sah aus, als hätte er in der Lotterie gewonnen, als die beiden im Hauptbereich des Clubs tanzten. Buffy war froh, dass sie sich gefunden hatten. Es war eine seltsame Verbindung, das musste sie zugeben, aber manchmal waren das die besten. Immerhin war sie eine Jägerin, die sich in einen Vampir verliebt hatte. Es gab nichts Merkwürdigeres als das. Am Ende war nur wichtig, dass sie sich glücklich machten und sie wusste, dass sie das taten.

 

Sie sah sich im Raum um und suchte nach all ihren Freunden. Willow und Oz wiegten sich in einer Ecke. Tara tanzte mit ihrer Freundin, auch eine Hexe, die sie vor ein paar Monaten bei einer Klausurtagung kennen gelernt hatte. Buffy war ein wenig überrascht gewesen, als sie die junge Frau zum ersten Mal getroffen hatte, aber Tara schien glücklich. Wer war Buffy denn, ihren Lebensstil zu beurteilen?

 

Ein lautes Kichern, das von ihrer Tochter kam, erreichte Buffys Ohren. Sie blickte suchend durch den Raum und sah Ashlynn, die wie eine Hyäne lachte, während Angel auf übertriebene Weise mit dem kleinen Mädchen in seinen Armen tanzte. Es war ein amüsierender Anblick, wenn man wie Buffy wusste, dass Angel es hasste zu tanzen. Aber er würde alles tun, um seine kleine Prinzessin glücklich zu machen.

 

Dann landete ihr Blick auf Lindsey und Faith, die fast so aussahen, als klebten sie aneinander. Es schien nicht genug Platz zu geben, um ein Stück Papier zwischen sie zu schieben. Für Buffy war es ein wenig seltsam, sie zusammen zu sehen, aber sie war froh, dass sie sich gefunden hatten. Lindsey verdiente jemanden, der ihn lieben konnte, und Faith benötigte einen stabilen Einfluss in ihrem Leben.

 

Die dunkelhaarige Jägerin war drei Monate in Seattle geblieben. Es war riskant, den Höllenschlund unbewacht zu lassen, aber Giles hatte Quellen, die ihn wissen lassen würden, wenn es Ärger gab. Er hatte sie gebeten, in Seattle zu bleiben und gab an, dass es bei dem Durcheinander im Rat sicherer wäre, in der Nähe von Menschen zu bleiben, denen man vertrauen konnte. Also war sie geblieben, hatte im Club und bei der Jagd ausgeholfen und hatte auch Lindsey besser kennen gelernt.

 

Als sie nach Sunnydale zurückgegangen war, nachdem Giles ihnen versichert hatte, dass es für sie alleine sicher sein würde, war Lindsey ihr nicht allzu lange danach gefolgt. Buffy hatte ihren Freund vermisst, aber sie sprachen immer noch viel am Telefon und jetzt waren er und Faith zu Cordelias Hochzeit zurückgekommen.

 

“Wie kommt es, dass du hier so alleine bist?", meldetet sich Willow und riss Buffy aus ihren Gedanken.

 

“Häh? Oh! Ich wollte mir nur etwas Punsch holen", antwortete Buffy und hielt das Glas mit der roten Flüssigkeit hoch. “Sind sie nicht süß?”

 

“Wer?”

 

“Angel und Ashlynn", sagte Buffy und deutete auf ihren Freund und ihre Tochter.

 

“Oh ja, sind sie", stimmte der Rotschopf zu, obwohl sich ihre Stimme traurig anhörte.

 

“Geht es dir gut?", fragte Buffy und drehte sich zu Willow, nachdem sie den deprimierten Tonfall gehört hatte.

 

“Ja", erwiderte Willow mit einem Seufzen.

 

“Immer noch kein Glück, was?”

 

Buffy hatte einen Moment gebraucht, bis ihr plötzlich klar wurde, was die Stimmung ihrer Freundin so verändert hatte. Willow und Oz versuchten ein Baby zu bekommen, aber bisher hatte sie noch nicht empfangen können.

 

“Nein und wir haben es versucht. Sehr oft", erklärte Willow und ließ ihre Schultern hängen, während sie sprach.

 

“Das tut mir Leid", entschuldigte sich Buffy und legte tröstend eine Hand auf Willows Arm.

 

“Danke. Die Ärztin hat gesagt, dass wir beide gesund sind, und dass wir uns einfach entspannen müssen damit es passiert", wiederholte Willow.

 

“Nun, da hat sie wahrscheinlich Recht", stimmte Buffy zu.

 

“Ich weiß, ich hasse nur das Warten", schmollte Willow so halb. “Ist übrigens Giles hier? Ich habe ihn nicht gesehen."

 

“Er ist zur Zeremonie gekommen und musste dann wieder nach England zurückfliegen", antwortete Buffy.

 

Die Dinge zwischen ihr und ihrem ehemaligen Wächter liefen besser als zuvor, aber zu machen Zeiten war ihre Beziehung immer noch ein wenig angespannt. Sie wusste nicht, ob sie jemals wieder die enge Beziehung haben würden, die sie einmal gehabt hatten, aber sie versuchte ihr Bestes, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen.

 

“Er reißt ja ganz schön viele Flugmeilen", meinte Willow.

 

“Ich weiß, aber der Rat zieht in sein neues Hauptquartier um, also hat er keine große Wahl", erklärte Buffy und dachte an all die Veränderungen, die sich seit dem Tod von Quentin Travers in Bewegung gesetzt hatten.

 

Eine von Giles ersten Entscheidungen als neuer Kopf des Rates war es gewesen, den Rat zu einem größeren Gelände, das er im nördlichen Kalifornien erworben hatte, umzusiedeln. Er hatte gesagt, dass es für die Gruppe nicht gut wäre, so weit von beiden aktiven Jägerinnen entfernt zu sein. Um den Jägerinnen besser so dienen, so sagte er, war es vorteilhafter für sie näher zu sein. Also war er im Moment schwer damit beschäftigt, alles und jeden in das neue Haus des Rates zu transferieren.

 

Der Umzug war nur einer von vielen Veränderungen. Eine andere sofortige Entscheidung, die Giles initiiert hatte, war die Abschaffung des Cruciamentum Test, dem Buffy aus vollem Herzen zustimmte. Sie hatte immer gedacht, dass dies etwas Schreckliches war, was man den Jägerinnen angetan hatte. Das Vorstand des Rates suchte auch nach neuen Möglichkeiten im Umgang mit den Jägerinnen, wie man ihnen helfen konnte, besser zu kämpfen und länger zu leben.

 

“Er kommt nächste Woche zurück, oder?", fragte Willow.

 

“Ja. Er hat ein paar Sachen, die er mit Angel und mir durchgehen will."

 

Das war noch etwas, das sich verändert hatte: Ihre Mitwirkung beim Rat. Jetzt da Giles am Ruder saß, hatte Buffy ihren Kontakt mit dem Rat wieder aufgenommen. Das war aber nicht das einzige, was sich in Bezug auf ihre Position geändert hatte. Da sie die am längsten lebende Jägerin, und Angel ein ehemaliger Vampir mit einem riesigen Ausmaß an Wissen war, waren sie beide zu Giles respektierten Ratgebern geworden.

 

Zunächst war Buffy unsicher gewesen, eine solch aktive Rolle im Rat zu übernehmen, aber dann hatte Angel mit ihr darüber gesprochen, wie viel sie tun konnten, wenn sie dem Rat halfen. Und er hatte Recht. Das war ihre Chance, ihre gemeinsame Chance, die Welt zu einem besseren Ort zu machen und alles zu tun, um das Leben der zukünftigen Jägerinnen ertragbarer zu machen. Deshalb sprachen sie nun oft mit Giles und den Mitgliedern des Vorstandes über die Veränderungen, die sie machen konnten. Es war eine gewaltige Aufgabe, aber sie und Angel wussten, dass es das wert war.

 

“Dürfte ich diesen Tanz haben?", flüsterte eine Stimme in Buffys Ohr, wodurch sie einen Satz machte.

 

Sie drehte sich um und grinste den Sprecher an.

 

“Ich weiß nicht. Mein Freund wird irgendwie sauer, wenn ich mit anderen Kerlen tanze."

 

“Du tanzt besser nicht mit anderen Kerlen", knurrte Angel besitzergreifend.

 

“Würde ich nicht von träumen!", neckte sie ihn unschuldig.

 

“Oh, geht ihr zwei endlich tanzen!", befahl Willow und rollte wegen ihrer Verspieltheit mit den Augen.

 

Es störte sie nicht wirklich, aber sie genoss es einfach, sie zu ärgern. Sie war glücklich, dass sie alles geklärt hatten.

 

“Ich denke, wir gehen besser tanzen", antwortete Angel und zog Buffy auf die Tanzfläche.

 

Sie fielen sich in die Arme und wiegten sich langsam zu dem ruhigen Lied, das über die Lautsprecher spielte. Die, die Buffy und Angel kannten und von ihrer tragischen Vergangenheit wussten, lächelten die beiden an, die so abgeschnitten von der Welt zu sein schienen.

 

 

*****

 

 

Drei Wochen später

 

 

“Das ist der perfekte Tag für ein Picknick", seufzte Cordelia glücklich, als sie sich auf ihr Handtuch zurücklegte. “Ich hatte einen freien Tag so nötig."

 

Die ganze Gruppe hatte sich entschlossen, den Tag am Strand vor dem Strandhaus von Lorne zu verbringen. Es war seit Cordelias und Doyles Hochzeit vor drei Wochen die erste Gelegenheit zur Entspannung, die sie wegen der Arbeit im Clubs hatten, und weil Buffy und Angel Giles im Rat geholfen hatten. Ein Tag am Strand war ganz sicher nötig.

 

“Ein freier Tag?", wiederholte Willow mit einer angehobenen Augenbraue. “Du bist letzte Woche erst aus deinen Flitterwochen zurückgekommen!”

 

“Und?", fragte Cordy und bemühte sich nicht einmal, zum Rotschopf hochzusehen.

 

“Schon gut", sagte Willow und schüttelte über Cordys Seltsamkeit den Kopf.

 

“Hey Mann", grüßte Doyle Angel, als er sich neben ihn unter den großen Schirm setzte, bei dem Buffy darauf bestanden hatte, dass sie ihn brauchten, damit Angel nicht von der Sonne verbrannt wurde. “Wo sind deine Mädchen?”

 

“Sie sind unten am Wasser", antwortete Angel und nickte in die Richtung, wo er sie zuletzt gesehen hatte.

 

Angel blickte neugierig hin, als er bemerkte, dass Buffy vor Ashlynn kniete und scheinbar etwas ins Ohr ihrer Tochter flüsterte. Da er so weit von ihnen weg war, konnte er die geheime Unterhaltung nicht verstehen, aber er sah, dass Ashlynns Gesicht aufleuchtete und er bemerkte Buffys Blick in seine Richtung. Angel wollte schon aufstehen und nachsehen, worüber die beiden sprachen, als Ash auf ihn zu gerannt kam.

 

“Daddy! Daddy! Daddy!", schrie das kleine Mädchen den ganzen Weg bis zu dem Stuhl, auf dem ihr Vater saß.

 

“Was ist denn, Prinzessin?", fragte er und fiel fast nach hinten, als Ashlynn sich auf seinen Schoß warf.

 

Sein Blick wanderte einen Moment über diesen kleinen blonden Energieball und suchte dann hinter ihr, wo Buffy lässig auf die Gruppe zuschlenderte.

 

“Weißt du was?!", rief Ashlynn aufgeregt aus.

 

“Was?", fragte er und versuchte seine sich windende Tochter festzuhalten.

 

“Mommy hat gesagt, dass ich bald einen Bruder oder eine Schwester bekomme!", verriet sie laut, so dass jeder in der Gruppe den Kopf in ihre Richtung drehte.

 

Angel war durch die Worte wie erstarrt. Er brauchte ein paar Sekunden, bis die Bedeutung ihm wirklich bewusst wurde. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder, weil er keine Worte fand. Schnell sah er hoch, wo Buffy ein paar Meter entfernt stand. Sie nickte mit dem Kopf und bestätigte damit, was Ashlynn gerade zu ihm gesagt hatte.

 

Angel erhob sich eilig, stellte Ashlynn vorsichtig in den Sand und eilte zu Buffy. Er riss sie in seine Arme, während Tränen bereits aus seinen Augen liefen.

 

“Wir bekommen ein Baby?", fragte er leise, als er sich zurückzog, um ihr ins Gesicht zu sehen.

 

“Ja", bestätigte Buffy und berührte mit ihrer warmen Hand seine Wange.

 

“I-I…Ich weiß nicht, was ich sagen soll", brachte Angel heraus, völlig geschockt von den unerwarteten Neuigkeiten.

 

“Freust du dich darüber?", fragte sie nervös.

 

Sie hatten nicht versucht, ein weiteres Baby zu bekommen. Wie beim ersten Mal war es einfach passiert.

 

“Ich bin begeistert", schrie er fast als Erwiderung und küsste sie dann gründlich.

 

Als sie den heißen Kuss sah, lehnte sich Cordelia zu Willow hinüber und flüsterte ihr zu:

 

“Ich würde sagen, dass er sehr glücklich darüber ist."

 

“Denke ich auch."

 

Willow lachte zustimmend.

 

Als der Kuss vorbei war, starrte Angel liebevoll in Buffys Augen. Er konnte fast nicht glauben, dass sie noch ein weiteres Kind haben würden. Und dieses Mal würde er alles erfahren können. Er würde sehen, wie sie mit ihrem Kind wuchs, und würde die ersten Bewegungen unter ihrer Haut fühlen können. Er konnte bei der Geburt dabei sein und beim ersten Atemzug. Das war alles, wovon er je geträumt hatte.

 

Glückstränen liefen Buffys Wangen hinab, als ihr Blick auf den von Angel traf. Sie wusste einfach woran er dachte. Es regte ihn immer noch von Zeit zu Zeit auf, dass er so viel aus Ashlynns Leben verpasst hatte, aber jetzt würde er bei ihrem zweiten Kind dabei sein. Es würde die vorige Abwesenheit nicht auslöschen, aber es würde die Schmerzen der Erinnerung lindern oder eher dem Mangel daran.

 

“Ich denke, es war gut, dass ich das heute mitgebracht habe", meinte Angel plötzlich, trat einen Schritt von Buffy zurück und griff in die Tasche, die neben seinem Stuhl stand.

 

Sie beobachtete mit weit aufgerissenen Augen, als er eine kleine samtene Schachtel hervorbrachte und sich dann vor sie in den Sand kniete.

 

“Angel?", fragte sie verblüfft.

 

“Ich hatte das für später heute Abend geplant, aber ich denke, jetzt ist besser", fing er an. “Ich liebe dich, Buffy. Das habe ich seit dem ersten Moment, in dem ich dich gesehen habe. Und ich habe nie damit aufgehört, sogar in all den Jahren, die wir getrennt waren. Ich hätte nie gedacht, dass wir ein Leben miteinander haben könnten. Doch jetzt können wir und will dich nie wieder gehen lassen. Willst du mich heiraten?”

 

Fast eine Minute sagte Buffy nichts. Ihr Verstand versuchte immer noch die Benommenheit abzuschütteln, die sie umgab. Als ihr klar wurde, dass sie alle, und am wichtigsten Angel, anstarrten und auf eine Antwort warteten, riss sie sich wieder in die Wirklichkeit.

 

“Ja! Natürlich will ich!", antwortete sie schließlich mit atemloser Stimme und sprang in Angels wartende Arme.

 

“Ich liebe dich", verkündete Angel leise und schlang seine Arme um seine jetzt Verlobte.

 

“Ich liebe dich auch.", wiederholte Buffy genauso leise, bevor sie ihre Lippen auf seine presste.

 

Sie küssten sich zärtlich, eine Bestätigung der Liebe, die sie füreinander empfanden. Um sie herum sahen ihre Freunde mit feuchten Augen zu und umarmten ihre Partner, überglücklich wegen dem Frieden und dem Glück, das alle ihre Freunde gefunden hatten.

 

Der Weg war nicht einfach gewesen. Er war gezeichnet gewesen von ein Muster an Schatten, das auf dunklere Zeiten hinwies. Sie hatten jedoch überlebt und ihren Weg aus den Schatten und zueinander gefunden. Das Schicksal hatte ihnen mehr Hindernisse in den Weg geworfen, als man zählen konnte, aber sie hatten sich allem gestellt, hatten beharrlich ausgehalten, wenn alle anderen aufgegeben hätten und ernteten jetzt die Belohnung. Es war ihnen endlich möglich zusammen zu sein und das war es auch in Wirklichkeit, was sie je gewollt hatten.

 

Sappy…ähm….Happy End :-)

 

THE END

 

 

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