Babies Daddy

 

 

Kapitel 1

 

Buffy watschelte in die Küche, während sie sich mit der linken Hand den Rücken abstützte. Sie fragte sich, ob ihr Bauch noch größer werden würde, so dass sie einen Rollstuhl brauchen würde, um sich zu bewegen. Wenn ihr jemand gesagt hätte, dass eine Schwangerschaft so schwierig sein würde, dann hätte sie es sich bestimmt zweimal überlegt.

 

„Liebes, warum bist du denn auf?", fragte Joyce, da sich ihre Tochter erst vor zwanzig Minuten auf die Couch gelegt hatte.

 

„Ich kann einfach keine Minute mehr das Liebesleben in Seifenopern sehen", ärgerte sich Buffy und setzte sich an den Küchentisch. „Das erinnert mich zu sehr an mein Leben."

 

„Also wenn du es ihm vielleicht gesagt hättest", versuchte Joyce es zu begründen und fühlte sich zum ersten Mal dabei wohl, das Thema zur Diskussion zu bringen.

 

„Oh ja, als wenn er mich gewählt hätte. Seine Frau über die Frau, die die Mutter seines erstgeborenen Sohnes ist. Jetzt bin ich die Ex-Frau und er hat sich mit seiner neuen Familie niedergelassen."

 

„Du hättest ihm die Wahl geben können, bei welchen Kind er der Vollzeitvater sein will", sagte Joyce und fragte sich, warum ihre Tochter ihren jetzt Ex-Mann nie über die Schwangerschaft informiert hatte.

 

„So habe ich es nie gesehen. Er hatte die Wahl. Er wusste, dass wir eine Familie gründen wollten. Er hätte wissen müssen, dass ich schwanger sein könnte, als er sich entschieden hat zu gehen", entschied sich Buffy zu erklären, warum sie Spike nicht über ihren Zustand informiert hatte.

 

Joyce setzte sich Buffy gegenüber. Sie legte ihre Hand über die von Buffy, drückte sie ermutigend und bot der jungen Frau ihre Unterstützung an.

 

Die Tränen begannen ihre Wangen runterzufließen, als sie ihrer Mutter mehr erzählte.

 

„Statt dessen hat er nicht mal gefragt, ob ich empfangen haben könnte und er hat auch seitdem keinen Versuch gemacht, es herauszufinden. Das sagt mir, dass weder ich, noch ein Kind, das wir gezeugt haben, ihn interessiert."

 

Joyce fühlte sich, als hätte ihr jemand in den Magen getreten. Den Schmerz in der Stimme ihres Babys zu hören und die Qualen in ihrem Gesicht zu sehen, verursachte bei ihr Übelkeit. Ihre Hand hielt Buffys fester und sie wünschte, sie könnte etwas von der Bürde übernehmen und ihrer ältesten Tochter helfen., die Last zu erleichtern.

 

„Denk dir nur, ich muss mit ihm keine Besuchsrechte absprechen und mich ihm nicht wegen dem Kindesunterhalt verpflichtet fühlen. Wenn die Babys geboren sind wird es wieder Zeit, mit der Schule anzufangen. Ich werde wieder arbeiten und wir werden unser Leben leben. Und vielleicht wird er dann nur noch eine schlechte Erinnerung sein", sagte Buffy zu ihrer Mutter und hoffte mit allem, dass ihre Worte eines Tages wahr sein würden.

 

„Ich werde dir so viel helfen wie ich kann, das weißt du“, versprach Joyce, als sie aufstand, um das Mittagessen der beiden fertig zu machen. „Du weißt, dass Rupert und Dawn das auch machen werden."

 

„Ich weiß und darum weiß ich auch, dass es klappen wird", versicherte Buffy ihrer Mutter, auch wenn sie sich vorkam, als würde sie fast ihren Verstand verlieren.

 

Buffy sah voller Traurigkeit auf ihren großen, runden, siebeneinhalb Monate schwangeren Bauch hinab. In ihrem Bauch trug sie Zwillinge, eine Erinnerung, dass ihr Ex-Mann sie nicht so sehr liebte, wie er es ihr früher gesagt hatte.

 

„Sorg euch nicht, ihr Kleinen, es ist sein Verlust", flüsterte sie und dachte, dass ihre Mutter sie nicht hören würde.

 

Joyce blieb still, als sie die Bemerkung ihrer Tochter hörte, da ihr klar wurde, dass die Worte nicht für ihre Ohren bestimmt waren. Sie war von Natur aus keine gewalttätige Person, aber im Moment würde sie es lieben, ihren Ex-Schwiegersohn alleine in einem Raum zu erwischen. Nur ein paar Stunden würde sie brauchen, um Spike Bledsoe dafür zu verletzen, dass er das ihrer Tochter angetan hatte.

 

 

*****

 

 

Spike lächelte, als sein vierjähriger Sohn auf ihn zugerannt kam. Die lächelnden blauen Augen sagten ihm, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Die gleichen blauen Augen und markanten Wangenknochen sagten ihm ohne Frage, dass er der Vater des Jungen war.

 

Sein Anwalt hatte ihm gesagt, dass es unmöglich sein würde, das Sorgerecht für seinen Sohn zu gewinnen, außer er könnte beweisen, dass Dru eine unfähige Mutter war. Das zwang ihn zu einer schwierigen Entscheidung. Eine, die ihn die Liebe seines Lebens kostete. Eine, die er jeden Tag seines Lebens bedauerte, seit er sie vor fünf Monaten verlassen hatte.

 

„Daddy, sieh mal, was ich gefunden habe!", schrie Nigel, als er seinem Vater den komisch aussehenden Stein zeigte, den er im Geschenkshop des Zoos gekauft hatte.

 

„Was für ein großer Stein. Wir werden allen deinen Freunden zeigen müssen, was du für einen großen Stein hast", gluckste Spike, als er den Grund, warum er hier war, in seine Arme hob.

 

„Ja, mein William, ich denke, das sollten wir", schnurrte Dru, als sie sich zu ihrem Sohn und ihrem jetzt Verlobten gesellte.

 

„Hallo Pet", grüßte Spike seine dunkle Prinzessin mit einem sanften Kuss.

 

Es war zuerst schwer gewesen, wieder zu der Beziehung zurückzufinden, die sie gehabt hatten, bevor sie ihn vor fünf Jahren verlassen hatte. Es war zu manchen Zeiten immer noch schwer. Besonders wenn er daran dachte, mit wem er lieber seine Zeit verbringen wollte. Er vermisste sein Goldlöckchen ganz schrecklich.

 

„Ei, ei, was haben wir denn hier, Liebling", unterbrach eine Stimme Spikes Familienmoment. „Wenn das nicht Mr. Herzensbrecher in seiner ganzen Herrlichkeit ist", wandte sich Xander Harris mit einem puren Ausdruck voller Hass an das wasserstoffblonde Ärgernis, was auf Spike gerichtet war.

 

„Xander, bitte nicht. Du hast es versprochen", bat Willow ihren Mann. „Das wird ihr überhaupt nicht helfen."

 

„Nein, aber ich fühle mich dann gut", bemerkte Xander, als er dem Mann, der seiner besten Freundin das Herz gebrochen hatte, einen bösen Blick zuwarf. „Das einzige, was das noch übertreffen könnte, wäre, wenn ich eines Tages von deinem grausamen Ableben lesen würde."

 

Willow keuchte.

 

„Komm schon, Xander. Wir müssen Giles finden und her verschwinden."

 

Sie waren mit Rupert hergekommen, um ihm Gesellschaft zu leisten und um den Zoo zu genießen. Giles hatte ein paar Recherchesachen, die er bei einem Freund abgeben musste, der hier arbeitete. Ansonsten wären sie im guten alten Sunnydale gewesen, anstatt hier in Los Angeles.

 

„Oh, Rupert ist hier?", fragte Spike und fragte sich, ob er den Mut hätte, den älteren Mann nach Buffy zu fragen.

 

Willow wandte zum ersten Mal ihre Aufmerksamkeit zu Spike und versuchte, ihre Gefühle zu kontrollieren, als sie ihren Mann erneut bat:

 

„Lass uns gehen, Xander. Er ist unsere Zeit und die Umstände wirklich nicht wert."

 

Spike fühlte den Schmerz ihrer Zurückweisung. Es machte ihn wütend, dass sie ihm solch eine Geringschätzung zeigten, besonders vor seinem Sohn, und sagte deswegen:

 

„Bitte versucht euch zurückzuhalten, diese Kommentare vor meinem Sohn zu machen."

 

„Dein Sohn? Wie sicher bist du dir, Spikey?", fragte Xander sarkastisch. „Ist der DNA-Test mit 100%tiger Übereinstimmung zurückgekommen? Du weißt doch, die Mutter ist immer sicher, aber der Vater nur vielleicht", schnaubte Xander, als er die Hand seiner Frau nahm, bevor sie sich umdrehten und gingen.

 

Sie ließen einen böse blickenden Spike und eine Dru mit großen Augen hinter sich, als davongingen um Giles zu finden. Der Tag war perfekt gewesen, bis sie Buffys Ex-Mann gesehen hatten, der das Miststück küsste, für die er ihre beste Freundin vor einigen Monaten verlassen hatte.

 

„Du weißt, man kann es erkennen, dass er Spikes Sohn ist", sagte Willow, die sich wünschte, dass sie heute nicht mit Giles gekommen wären.

 

Das letzte was sie sehen wollte, war, wie Spike mit jemand anderem als Buffy den Familienmenschen spielte.

 

„Ja, ich weiß. Ich hoffe nur, dass die Zwillinge ihr zuliebe so aussehen wie sie", seufzte Xander und wünschte sich, dass er den Bastard einmal hätte schlagen können.

 

„Welpe! Warte", rief Spike, nachdem er entschieden hatte, sie nicht das letzte Wort haben zu lassen.

 

Xanders Körper versteifte sich, sein Gesicht wurde rot und sein Gesichtsausdruck ließ Willow zittern. Sie war sicher, dass die Dinge hässlich werden würden.

 

Spike fühlte einen Schauer seinen Rücken runterlaufen. Er hatte Harris nie so wütend gesehen, so nahe dran, eine Gewalttat zu begehen, wie in diesem Moment. Gewöhnlicherweise war er eine sehr lockere und lässige Person.

 

„Spike, bitte geh einfach und bleibe bei ihnen", bat Willow, die versuchte, die Konfrontation abzuwenden.

 

„Ihnen! Er ist mein Sohn", knurrte Spike.

 

„Okay, das wurde uns gesagt", erwiderte Xander, der da mit seinem unnachgiebigen Körper stand, die Fäusten an seiner Seite geballt.

 

„Hört mal, Dinge passieren", versuchte Spike zu erklären, wünschte sich aber, dass er alles erklären könnte. Damit ihnen klar würde, dass es nur darum ging, dass sein Sohn sicher war.

 

„Dinge passieren? Du heiratest Buffy und versprichst ihr bis dass der Tod euch scheidet. Nach allem, was sie mit Angel durchgemacht hat. Nachdem du sie aus ihrem Loch geholt hast und sie wieder dazu gebracht hast, an die Liebe zu glauben. Und dann zerbrichst du sie", schrie Xander, der sich fragte, wie diese arme Entschuldung von einem Menschen denken könnte, er könnte erklären, was er seiner besten Freundin angetan hatte.

 

„Sie wird überleben", sagte Spike, der daran glaubte, dass sie es würde. „Sie ist stärker, als du ihr zugesteht."

 

„Fick dich, Spike!", blaffte Xander. „Sieh es so, wie du willst. Du hast sie verlassen, die Frau im Stich gelassen, die du geschworen hast zu lieben, zu ehren und zu schätzen. Und ein paar andere Lügen mehr, die zu ihr gesagt hast."

 

Willow versuchte ihren Mann zu stoppen, bevor er total die Kontrolle verlor und mehr sagte, als er sollte. Was er überhaupt nicht machen durfte, war, Spike wissen zu lassen, dass er mehr als nur Buffy zurückgelassen hatte. Etwas sehr persönliches, das Buffy für den Rest ihres Lebens an ihren Ex-Mann erinnern würde.

 

„Baby, die Leute schauen zu uns", sagte Willow und wünschte sich, dass Giles auftauchen und helfen würde, die Situation zu entschärfen.

 

„Ich muss für meinen Sohn da sein!", schrie Spike, der sich wünschte, dass das nicht passierte. „Buffy hat gesagt, dass sie das versteht."

 

Willow spürte, wie ihr Zorn hoch kochte und war drauf und dran, ihre Gefühle für den gefühllosen Unmenschen zum Ausdruck zu bringen. Statt dessen erklang eine vornehme, männliche, britische Stimme, bevor sie die Möglichkeit hatte, etwas zu sagen.

 

„Willow, Xander, wartet am Auto auf mich", wies Giles das Paar mit einer Stimme an, die bedeutete, dass man ohne zu fragen seinem Befehl gehorchte.

 

Als sich das Paar entfernte fühlte Spike, dass sein Leben nicht länger bedroht war. Wenn Blicke töten könnten, dann würde er durch den letzten Blick, den Harris ihm zuwarf, hier tot umfallen.

 

Spike drehte sich zu dem älteren Mann, der Buffy liebte, als wäre sie sein eigen Fleisch und Blut. Giles kannte Buffy von der High School. Durch sie hatte der Bibliothekar Buffys Mutter, Joyce, kennengelernt und geheiratet.

 

„Spreche niemals wieder ihren Namen aus", sagte Giles.

 

Seine Stimme enthielt eine Drohung und seine Augen blickten so kalt und tödlich, als er den Mann taxierte, der das Herz seiner Buffy gebrochen hatte.

 

„Was hast du denn erwartet, das Buffy sagt? Hast du gedacht, dass sie dich anbetteln würde, sie nicht zu verlassen? Dich anflehen würde, dass du bleibst? Ihre Würde verliert? Sie hat das schon mit Angel gemacht und alles, was sie als Antwort bekommen hatte, war Erniedrigung. Warum zur Hölle sollte sie die gleiche Behandlung bei dir riskieren? Beantworte mir das doch mal."

 

Giles tat sein bestes, darauf hinzuweisen, wie sehr Spike Buffys sogenanntes Verständnis der Situation missverstanden hatte.

 

Spike wurde zum ersten Mal klar, was er seinem Goldlöckchen angetan haben könnte. Er hatte nur daran gedacht, bei seinem Sohn zu sein, ihn zu beschützen und eine feste Bezugsperson in seinem Leben zu sein. Sogar wenn es bedeutete, dass er mit Dru leben musste.

 

Er hatte niemals wirklich daran gedacht, wie sehr es Buffy am Ende verletzen würde. Er hatte wirklich geglaubt, dass sie sich mit ihren Freunden und ihrer Familie weiterentwickeln und ihr Leben leben würde. Hatte er die ganze Zeit als Schutz ein Leben der Verleugnung gelebt? Nur damit ihm heute das Schutzschild entrissen wurde?

 

„Lebe dein Leben, Mr. Bledsoe. Genieße deinen Sohn. Ich kann wirklich nicht nachvollziehen, warum du wählen musstest", bemerkte Giles, als er den jungen Mann mit einem Blick voller Mitleid ansah, und fügte hinzu. „Ich hoffe nur, dass dir eines Tages klar wird, was du aufgegeben hast und dass du dann daran erstickst."

 

Spike fragte sich, was passiert war, dass ihn alle so sehr hassten. Er war sicher, wenn etwas schlimmes passiert wäre, dann hätten ihn Joyce oder Dawn angerufen, um ihn damit zu foltern. Das letzte Mal, als er Buffy gesehen hatte, war vor vier Monaten im Büro des Anwalts. Es sah aus, als hätte sie ein paar Pfund zugelegt, sie schien aber gesund.

 

Er sah zu, wie der ältere Mann sich entfernte. Zum millionsten Mal fragte er sich, ob er die falsche Wahl getroffen hatte. Hätte er versuchen sollen, Dru bei Gericht zu besiegen und seinen Sohn mit Buffy großzuziehen? Jede Nacht schlief er ein und träumte davon, seine Ehe zu retten und seinen Sohn zu behalten.

 

Drus Drohung, dass sie davonrennen und er Nigel nie wiedersehen würde, war erst. Er wusste, dass sie ihr Versprechen wahr machen würde und ihn dahin bringen würde, wo er niemals gefunden werden würde. Drusilla hatte Verbindungen, um sich für den Rest ihres Lebens zu verstecken. Die einzige Möglichkeit, sie wieder zu finden, wäre, wenn sie gefunden werden wollte.

 

 

Kapitel 2

 

„Buffy, ich will, dass Sie darauf achten, was durch diese Lippen gelangt. Ihr Blutdruck ein klein wenig höher, als ich es gerne hätte und Sie haben ein oder zwei Pfund mehr zugenommen, als ich gerne gesehen hätte. Aber Ihr Zuckerwert ist gut und in ihrem Urin ist kein Einweiß", sagte Doyle O‘Bannon, ihr Gynäkologe, zu ihr, der sich auf Risikoschwangerschaften spezialisiert hatte.

 

„Dr. O‘Bannon, ich versuche es, aber der nächste Schritt wäre, wie ein Kaninchen zu essen."

 

Buffy seufzte und fragte sich, wie viel länger sie das noch alles ertragen konnte. Alles tat weh. Sogar zehn Minuten in dem ansonsten bequemen Sessel zu sitzen, war eine Belastung.

 

„Buffy, meine Liebe, wir versuchen nur, Sie so nahe wie möglich an die 34.bis 36. Woche heran zu bekommen", erinnerte Doyle sie behutsam und sein reizender irischer Akzent nahm alle Anspannung aus seinen Worten.

 

„Ich weiß, noch 3 oder 5 Wochen mehr. Komm schon Zeit, würdest du bitte kommen", sagte Buffy und versuchte zu scherzen, fand es aber sogar in ihren Ohren lahm.

 

Doyle rollte nur mit seinen Augen, während er ihr ein verständnisvolles Lächeln zuwarf. Da sie nicht die einzige Frau war, die die Zeit im letzten Drittel Leid war, fragte er sie um das Thema zu wechseln:

 

„Also sind Sie sicher, dass sie nicht das Geschlecht von den Kleinen wissen wollen?“

 

Buffy schüttelte unnachgiebig ihren Kopf. Das letzte, was sie wissen wollte, war, ob sie einen Sohn zur Welt bringen würde. Ganz zu schweigen von zwei. Seit sie herausgefunden hatte, dass sie schwanger war, hatte sie nur noch gebetet, eine Tochter - jetzt Töchter - zu bekommen.

 

„Nein, ich möchte es natürlich ablaufen lassen", antwortete Buffy, die wusste, dass sie deprimierter sein würde mit dem Wissen, dass sie einen Sohn in sich trug.

 

Der Sohn, der, da war sie sich sicher, von Spike wegen seinem Erstgeborenen abgelehnt werden würde.

 

„Ich will Sie nächste Woche sehen. Versuchen Sie und sorgen Sie gut für diese ihre Schweinchen und trinken sie mehr Wasser", riet ihr Doyle, als er versuchte, sie mit einem strengen, ärztlichen Gesichtsausdruck anzusehen.

 

„Schön, Sie werden mich also auf der Couch finden, mit Kissen überall und einem Wasserbehälter in Reichweite. Ich werde nicht länger ein schwangerer Klotz sein, sondern ein gestrandeter Wal", schnaubte Buffy, als sie versuchte, ihren übermäßig runden, kurzen, kleinen Körper aus dem Stuhl zu erheben und sagte: „Ich sehe Sie nächste Wochen, Doktor Streng."

 

„Passen Sie auf sich auf, meine kleine Butterblume", sagte Doyle mit einem leichten Glucksen, als seine Lieblingspatientin aus seinem Büro watschelte.

 

Er hatte bemerkt, wie blass sie war, aber ihre Blutwerte waren toll. Er war sich sicher, dass es so war, weil es ihr unmöglich war, sehr lange an einem Stück zu schlafen.

 

Buffy rieb sich über ihren gewölbten Bauch, als sie in das Wartezimmer ging. Willow wartete dort auf sie, was schon zur Gewohnheit geworden war, seit sie herausgefunden hatte, dass sie schwanger war. Wenn nicht ihre beste Freundin gewesen wäre, dann hätte sie sicher nicht so weit überlebt. So sehr sie auch Xander liebte, Willow wusste, was sie im Moment brauchte. Eine Freundin, die einfach zuhörte, wenn sie reden musste, war die beste Medizin im Moment.

 

Willow fühlte Besorgnis bei Buffys Erscheinen. Sie bemerkte die dunklen Ringe unter ihren Augen, die in letzter Zeit deutlicher geworden waren. Das letzte was jemand brauchen konnte, besonders Buffy, war, dass sie während dieser Schwangerschaft krank werden würde. Sie war sicher, dass das Xander und Giles auf eine Spike-Jagd schicken würde.

 

Xander, Giles und sie selbst hatten entschieden, Buffy nichts von ihrer Begegnung mit Spike und seiner kleinen Familie zu sagen. Das letzte was Buffy brauchte, war, sich durch die Erinnerung aufzuregen, dass Spike sich weiterentwickelt hatte.

 

„Also, Watschelgöttin, was gibt‘s?", fragte Willow, die ihre schlechten Gedanken wegzwang und statt dessen mit ihrer besten Freundin scherzte.

 

„Noch mehr herumliegen mit meinen Füßen hoch und ich soll noch mehr Wasser trinken. Scheint, ich trinke jetzt anstatt einem See ein Ozean leer. Nenn mich einfach ‚Free Buffy‘", sagte Buffy, als sie ein Gähnen unterdrückte.

 

„Du bist schön und ich denke, dass jemand ein Schläfchen braucht", sagte Willow, als sie ihren Arm um Buffy legte, während sie nach draußen gingen.

 

„War es falsch von mir, es Spike nicht zu sagen?", flüsterte Buffy, als sie sich Willows Auto näherten.

 

„Nein, war es nicht", antwortete Willow schnell, da sie fühlte, dass Buffy mehr als alles andere ihre Unterstützung brauchte. „Im Moment kommt dein Wohlergehen und das der Babys zuerst und Spike sei verdammt."

 

Der Rotschopf verstand Buffys Gefühle im Hinblick darauf, dass es Spike hätte klar sein müssen, dass sie sein Kind hätte erwarten können, als er sich von ihr scheiden ließ. Sie wusste auch, dass es für Buffy noch schwerer sein würde, das alleine durchzustehen mit dem Wissen, dass er es wusste und es ihn immer noch nicht kümmerte.

 

Buffy lächelte ihre Freundin durch ihre Tränen an und sagte:

 

„Danke Wills. Ich weiß nicht, was ich ohne euch gemacht hätte. Ich weiß es wirklich nicht."

 

„Nun, das ist etwas, an das du nicht denken oder es herausfinden musst. Freunde für immer, genau wie wir es uns versprochen haben an dem Tag, an dem du mich dazu gezwungen hast, mich in meinen Finger zu pieksen", betonte Willow schnell.

 

„Hey, es hat geklappt, oder?", neckte sie Buffy. „Freunde für immer."

 

„Ja, das hat es", erwiderte Willow, als sie die Autoschlüssel aus ihrer Tasche zog und zweimal auf den Knopf zum Türöffnen drückte.

 

„Buffy Summers, bist du das?", fragte eine vertraute weibliche Stimme.

 

„Gott! Nicht jetzt", murmelte Buffy vor sich hin, als sie sich umdrehte, um die Frau anzusehen, die ihren Namen ausgesprochen hatte. „Hallo Faith", grüßte sie die Frau, die ihr vor fünf Jahren Angel gestohlen hatte.

 

„Ei, ei, seht doch mal hier. Buffy ganz aufgepumpt", kicherte Faith. „Du hast diesen ‚Mein Mann hat mich verlassen, hatte einen One-Night-Stand-Fick und habe vergessen, Verhütung zu benutzen‘ Ausdruck an dir."

 

„Halt die Klappe, Faith", rügte Willow schnell die braunhaarige Frau, die ihre beste Freundin quälte.

 

Faith ignorierte den Rotschopf und fuhr mit ihren Beleidigungen fort.

 

„Oh! Oder ist es deswegen, dass Blondie dich fallengelassen hat. War er noch nicht bereit, Papa zu sein? Hmmmm, B., was sagst du?“

 

Buffy fühlte, wie eine Welle des Schwindels über sie kam und sie griff nach der Autotür. Es kam ihr vor, als würde sich der Raum um sie drehen. Die Übelkeit überkam sie mit aller Macht und alles um sie herum begann sich zu verdunkeln.

 

Willow erbleichte, als sie bemerkte, dass Buffys Augen langsam unkonzentriert blickten und schrie:

 

„Buffy, geht es dir gut?“

 

Faith bemerkte, wie blass und nicht mehr auf der Höhe Buffy war. Sie wusste, dass die schwangere Frau dabei war, bewusstlos zu werden und eilte nach vorne, um nach ihr zu greifen. Niemals hätte sie diese Art von Reaktion von Buffy erwartet und es verängstigte sie. Sie begann sich schuldig zu fühlen, weil sie solch ein Miststück gewesen war.

 

Doyle und sein Mitarbeiter, Wesley Wyndham-Pryce, kamen aus ihrem Bürogebäude, als sie jemanden „Buffy." schreien hörten. Er blickte hinüber, als er den Schrei hörte und fühlte, wie sein Herz raste, als Buffy zusammenbrach.

 

„Komm mit mir", sagte er zu Wesley, als er anfing zu laufen.

 

Er bemerkte eine dunkelhaarige Frau, die Buffy auf den Boden half. Er rannte so schnell er konnte und zog gleichzeitig sein Handy raus und rief nach einem Krankenwagen.

 

„Ja, Dr. O‘Bannon hier. Ich brauche einen Krankenwagen auf dem Parkplatz von 3347 Oakland Drive. Ich habe hier eine bewusstlose, schwangere Frau."

 

„Buffy!", schrie er, als er neben ihr auf die Knie fiel.

 

Im Hintergrund konnte der Alarm von einem Krankenwagen gehört werden.

 

Buffys Augen flatterten auf, da sie hörte, wie ihr Name von verschiedenen Stimmen gerufen wurde. Sie schienen vertraut, aber es war ihr egal. Es wurden Dinge gesagt, die keinen Sinn machten und sie hatte nicht die Energie zu versuchen, aus irgendetwas einen Sinn zu machen.

 

„Ihr Blutdruck ist 180 zu 100."

 

„Sie reagiert nicht auf Stimme oder Berührung."

 

„Ihr Blutdruck ist bei ihren letzten beiden Besuchen an der Grenze gewesen."

 

„Faith hat sie aufgeregt."

 

„Wer ist Faith?“

 

„Sie."

 

„Was haben Sie getan, um sie aufzuregen?“

 

„Ich habe sie nur aufgefordert zu sagen, wer der Daddy ist."

 

„Sie herzloses Miststück."

 

„Hey, wen nennen Sie hier ein herzloses Miststück?“

 

„Ich würde sagen, wenn Ihnen der Schuh passt, dann ziehen sie ihn an."

 

„Wir haben den Tropf angelegt und sie ist nicht mal zusammengezuckt."

 

„Ich werde Joyce und die anderen anrufen."

 

„Ja, tun Sie das, Ducks. Ich werde mit ihr ins Krankenhaus fahren. Wesley kannst du für mich die Hausbesuche machen?“

 

„Das wird kein Problem sein."

 

„Okay."

 

„Hey Doc, lassen Sie uns losfahren", rief Dave, der Rettungsassistent, als sie die Trage hochhoben, auf der Buffy, auf der linken Seite liegend, festgemacht war.

 

„Soll ich Spike anrufen?", fragte Faith.

 

„Nein!", blaffte Willow. „Bitte nicht, er ist nicht mehr Teil ihres Lebens."

 

Faith bemerkte, wie aufgebracht der Rotschopf war und entschied, dass sie erst mit ihrem Mann, Angel, darüber sprechen würde.

 

„Keine Sorge, Red. Ich werde nichts zu dem gebleichten Wunderknaben sagen."

 

„Bitte Faith, es würde die Dinge im Moment nur schlimmer machen. Wenn nicht für Buffy, dann denk an das Wohlergehen der Babys", bat Willow sie.

 

Der Gedanke an die kleinen Lebewesen, die von Buffys Gesundheit abhingen, ließen Faith es versprechen und die Gewissensbisse dreifach schlimm werden, als sie schwor:

 

„Ich schwöre, ich werde es keiner Seele erzählen."

 

„Danke", sagte Willow und zog ihr Handy raus, um ihre Anrufe zu machen.

 

 

Kapitel 3

 

Spike öffnete die oberste Schublade seines Schreibtisches und zog einen Bilderrahmen raus. In dem Bilderrahmen war ein Bild, das er von Buffy während ihrer Flitterwochen gemacht hatte. Sie stand auf dem Balkon, mit dem sonnigen Himmel im Hintergrund, und sah ihn mit der Liebe der ganzen Welt in ihren Augen an. Es war der Morgen nach ihrer ersten Nacht als Mann und Frau.

 

„Ich liebe dich, Baby", flüsterte Spike, als er seinen Finger nahm und über ihr Gesicht strich. „Ich bin nichts ohne dich, aber ich muss für ihn da sein. Ich muss der Vater für ihn sein, der mein Vater nicht für mich war. Ich bin innerlich so leer ohne dich, und anstatt dass es besser wird, wird es schlimmer und ich weiß nicht, was ich tun soll."

 

Er lehnte sich zurück, hob das Bild an seine Brust und erinnerte sich daran, wie er sie an diesem Morgen geweckt hatte. Er hatte sie geweckt, während er sie liebte, ihre feuchte Wärme kostete und sie seinen Namen seufzte. Seit er ihr Herz gewonnen und sie in sein Bett gebracht hatte, war er nicht fähig gewesen, ohne sie neben sich zu schlafen. Sogar jetzt merkte er, dass das so war.

 

Er war sicher, dass Dru es fühlte, da er niemals mit ihr in seinen Armen schlief. Sogar der Sex war nicht der gleiche und es war schwieriger für ihn, so zu tun, als wollte er seine schwarze Göttin immer noch auf diese Weise. Dann traf es ihn. Es war einfach nur Sex und das war das Problem. Sex befriedigte ihn nicht mehr. Nicht seit er einen Geschmack davon bekommen hatte, was es bedeutete, Buffy zu lieben.

 

Plötzlich wurde er von Furcht, Panik und Angst überwältigt. Er begann ohne Grund hin- und herzulaufen. Unbewusst drückte er das Bild so hart an seine Brust, dass er fühlte, wie das weiche Teil zerbrach.

 

„Oh Gott! Was habe ich getan?", rief William, als ihm schließlich klar geworden war, dass er sein Goldlöckchen mehr verletzt hatte, als ihm bewusst gewesen war.

 

Er entschied sich, einen Anruf zu machen, den er als erstes hätte machen sollen, als Dru wieder in sein Leben gekommen war, Forderungen stellte und Drohungen ausstieß.

 

Spike griff nach seinem Telefonbuch und blätterte ein paar Seiten, bis er die Nummer fand, nach der er gesucht hatte. Seine Gedanken konzentrierten sich auf eine Sache. Er betete, dass der Mann ihm zuhören würde. An seinem Hochzeitstag hatte Hank Summers ihm gesagt, dass er ihn anrufen sollte, wenn er jemals so in der Patsche sitzen würde, dass er nicht herauskommen könnte.

 

„Hank Summers."

 

„Hank, leg nicht auf. Ich muss mit dir reden", bat Spike.

 

„Dann ist es aber besser wichtig", erwiderte Hank mit ruhiger und neutraler Stimme.

 

„Ich habe eine Geschichte zu erzählen und dann um einen Gefallen zu bitten", sagte Spike, der an seinem Fenster stand und aus seinem Büro sah, mit dem Bild seiner wahren Liebe in einer Hand und vielleicht seiner Rettung in der anderen.

 

„Wir können uns treffen in - sagen wir mal - dreißig Minuten", entgegnete Hank und fragte sich, was der junge Mann ihm erzählen würde.

 

Hank war sehr überrascht gewesen, als Spike seine Tochter verlassen hatte. Er war so sicher gewesen, dass der jüngere Mann so hingebungsvoll und von der Hochzeit überzeugt gewesen war wie sonst niemand, den er kannte. Dann hatte er ein paar Nachforschungen angestellt und ein paar Dinge herausgefunden, die ihn verstehen ließen, warum Spike meinte, dass er es tun musste. Aber er musste es von dem Mann erst selbst hören, um sicher zu gehen, dass seine Vermutungen richtig waren.

 

Spike legte auf und hob das Bild von Buffy hoch, so dass er auf ihr Gesicht sehen konnte und versprach:

 

„Ich werde dich zurückbekommen. Und wenn ich bitten, betteln oder bluten muss, ich werde dich zurückbekommen. Und wenn ich das getan habe, dann wirst du mich erst loswerden, wenn ich tot und begraben bin."

 

Ihm wurde jetzt klar, dass er nicht über alles nachgedacht hatte, wie er es hätte tun sollen. Dru‘s Drohungen, Nigel zu nehmen und zu verschwinden, hatte ihn nur reagieren lassen. Und er war nie sehr gut darin gewesen. Seine Gefühle, weil er seinen Vater nicht in seinem Leben hatte und seine Angst davor, was Dru mit Nigels Leben machen würde, hatten ihn dazu gedrängt, so übereilt zu handeln. Er wusste, dass der legale Weg zu langsam sein würde und Dru bis dahin seinen Sohn aus seiner Reichweite geschafft haben würde. Bis heute hatte er immer noch nicht genug über seine dunkle Prinzessin rausgefunden, um das Sorgerecht über Nigel zu bekommen und um ihn ihr vollkommen zu entziehen.

 

 

*****

 

 

Buffy kam sich vor, als würde sie sich in einem Traum befinden. Vielleicht tat sie das, denn sie erkannte ihr altes Schlafzimmer, als ihre Eltern verheiratet gewesen waren und sie in L.A. lebten. In dem sie nun beobachtete, wie sie selbst an diesem schicksalhaften Tag da stand, mit den Armen ihres Vaters um sich, während er ihr erklärte, warum er gehen musste.

 

„Es tut mir Leid, mein kleines Mädchen", flüsterte er in das Haar seiner Tochter, während sie weinte.

 

„Du musst uns nicht verlassen", weinte Buffy.

 

Ihr Herz zerbrach und die Tränen liefen ihre Wangen hinab.

 

„Ich werde dich immer lieben. Du bist Blut von meinem Blut", versprach Hank. „Deine Mutter und ich haben uns auseinandergelebt. Unsere Träume sind nicht mehr die gleichen. Außer dass wir für unsere Mädchen das Beste wollen."

 

„Mit anderen Worten, du liebst jemand anderes mehr als uns", erwiderte Buffy zwischen ihren Tränen.

 

Sie war nicht blöd. Sie hatte ihre Eltern in den letzten paar Monaten über die anderen Frauen streiten gehört. Sie hatten sich die ganze Zeit über alles mögliche gestritten und sein Job hielt ihn oft von zuhause fern.

 

„Buffy, das ist zwischen mir und deiner Mutter", sagte Hank streng zu ihr, „Es betrifft dich nicht."

 

Buffy zog sich ruckartig zurück und schrie:

 

„Betrifft mich nicht? Du wirst nicht mehr hier sein, Daddy. Du musst mich in deinem Terminkalender einplanen."

 

„Nein, Liebes, ich werde immer für dich da sein", versprach Hank, als er sie wieder in seine Arme zog.

 

Traum-Buffy rollte mit den Augen, als sie ihrem anderen Selbst sagte:

 

„Ja, das hat sechs Monate angedauert. Dann war das ein gebrochenes Versprechen, Lügen und er war kaum jemals da, wenn es wichtig war."

 

Buffy kam es so vor, als würde sich der Raum wieder anfangen zu drehen und sie fragte sich, ob sie dabei war aufzuwachen.

 

 

*****

 

 

„Rupert, bitte sag mir, dass mein Baby wieder okay wird", weinte Joyce, als ihr Mann sie eng an sich drückte.

 

Er sah hinüber und bemerkte, dass Willow und Xander sich um Dawn kümmerten. Er umarmte seine Frau und wiegte sie hin und her. Er wusste nicht, was er sahen sollte, also entschied er sich, gar nichts zu sagen.

 

Sie saßen ruhig da und warteten auf jemand, der kommen und irgendwelche Informationen über Buffys Zustand geben konnte. So weit es sie anging, waren die einzigen, die wichtig waren, jetzt in diesem Warteraum versammelt. Niemand hatte daran gedacht, Hank anzurufen und ganz sicher nicht Spike.

 

 

*****

 

 

„Ihr Blutdruck war 140 zu 90, kein Eiweiß im Blut, das auf Eklampsie hinweisen würde, aber genug, dass ich sie näher unter Beobachtung hatte", erklärte Doyle dem behandelnden Arzt der Notaufnahme, Dr. Mark Greene.

 

„Nun, ihr Blutdruck ist jetzt 138 zu 90. Alles sieht soweit gut aus, was das Labor angeht. Ich denke, wir sollten ihren Bauch abschirmen und eine Ultraschalluntersuchung von ihrem Kopf machen. Wir könnten vielleicht sogar jemanden kommen lassen, um ein EEG zu machen und um zu sehen, wie ihre Gehirnwellen sind", schlug Mark vor. „Wir müssen rausfinden, warum sie immer noch ohne Bewusstsein ist."

 

„Ich weiß", murmelte Doyle und betete zum Allmächtigen, dass ihr Gehirn keinen Schaden erlitten hatte.

 

„Ich werde gehen und darüber mit der Familie sprechen. Wissen Sie, ob der Vater der Babys jetzt hier ist?", fragte Mark.

 

Doyle schüttelte seinen Kopf und zuckte mit den Schultern.

 

„Es kommt kein Vater der Babys. Sie ist eine Single Mum und ihre Mutter ist ihre nächste Verwandte."

 

„Okay, lassen Sie uns gehen und mit ihrer Familie reden. Das Bett auf der Intensivstation ist bereit und wir werden sie in kürze dort hinbringen", sagte Mark, während er sich fragte, ob diese junge Mutter fähig sein würde, diese wertvollen kleinen Leben in ihrem Bauch weiter auszutragen.

 

 

*****

 

 

Buffys Blick begann wieder schärfer zu werden und sie fand sich in der High School wieder. An dem Tag des ersten Gymnastik Zusammentreffens von ihrem Abschlussjahr. Es war der gleiche Tag, an dem Angel sich mit ihr verabredet hatte. „Wenn ich damals nur gewusst hätte, was ich heute weiß."

 

„Du warst fantastisch", lobte Angel ihre Vorführung.

 

„Danke, das hat wirklich Spaß gemacht", sagte sie, während sie ihren geheimen Schwarm anlächelte.

 

Sie hatte sich vor zwei Jahren in Angel verliebt, als er in die Stadt gezogen war. Seit dem hatte er sich mit vielen verschiedenen Mädchen verabredet, bevor er sich für Cordelia Chase entschied. Cordy war die leitenden Cheerleaderin und er war der Captain des Football Teams. Im Sommer hatten sie sich getrennt und er war ungebunden.

 

Buffy rollte mit ihren Augen, als sie beobachtete, wie ihr jüngeres Selbst mit Angel flirtete. Sie versuchte rüberzugehen und ihrem anderen Selbst eine über den Kopf zu hauen und ihr zu sagen, dass sie wie verrückt rennen sollte. Statt dessen war es so, als wären ihre Füße am Boden festgeklebt und die beiden ignorierten sie, als sie sie anschrie.

 

„Das ist mein Traum. Warum kann ich nicht machen, was ich will?", fragte sie und sah sich um, ob ihr jemand zuhörte.

 

„Ich habe mich gefragt, ob du am Freitag mit mir ins Kino gehen würdest?", fragte Angel.

 

Buffy lächelte und hoffte, dass ihre Stimme sie nicht im Stich ließ.

 

„Sicher."

 

„Toll. Ich hole dich um sechs ab. Und vielleicht können wir zuerst noch etwas essen."

 

Buffy bekämpfte das Bedürfnis, „ja“ zu schreien und erwiderte ruhig.

 

„Klingt toll. Hier ist meine Adresse."

 

„Die habe ich schon." Angel zwinkerte ihr zu.

 

„Oh!“ Sie errötete. „Also ich gehe jetzt besser. Meine Mom wartet draußen auf mich."

 

„Ich sehe dich morgen in der Schule."

 

„Wir sehen uns."

 

Buffy stand da und beobachtete, wie Angel ihr anderes Selbst dabei beobachtete, wie sie die Turnhalle verließ. Der Raubtier Ausdruck auf seinem Gesicht ließ sie sich fragen, was er dachte. Sie fragte sich erneut, warum er sie gewählt hatte und ihr dann am Ende das Herz gebrochen hatte.

 

Sie fühlte wieder das komische Gefühl in ihrem Kopf, als der Raum undeutlich wurde.

 

 

Kapitel 4

 

„Spike."

 

Hank blickte finster, als er sich auf den Stuhl auf der anderen Seite des Tisches setzte und seinen Ex-Schwiegersohn ansah.

 

„Hank, ich möchte dir danken, dass du hergekommen bist", sagte Spike und bemerkte den verächtlichen Blick, mit dem der ältere Mann ihn ansah. „Ich hoffe nur, dass du mir helfen kannst, wenn ich damit fertig bin, dir zu erzählen, warum ich deine Tochter verlassen habe."

 

„Entweder das oder ich werde dich töten", sagte Hank in einem sachlichen Tonfall, aber mit wütendem Gesichtsausdruck.

 

Spike nickte verstehend. Er glaubte, dass der Mann nicht log. Er dachte, dass es das beste wäre, wenn er ganz am Anfang beginnen sollte. So viele Dinge aus seiner eigenen Kindheit hatten seine Handlungen in Bezug auf seinen Sohn beeinflusst.

 

„Ich bin von meiner Mutter großgezogen worden. Mein Vater hat uns verlassen, als ich kaum zwei Jahre alt war. Ich habe nichts mehr von ihm gehört oder gesehen, seit er gegangen ist. Nicht dass meine Mum einen schlechten Job gemacht hat, mich großzuziehen, aber ich habe meinen Dad immer vermisst. Als Dru dann mit Nigel aufgetaucht ist und mir ein Ultimatum gestellt hat, wonach ich Buffy verlassen und bei ihnen bleiben solle, oder sie würde ihn irgendwo hinbringen, wo ich ihn niemals finden würde, habe ich voreilig gehandelt. Ich wusste, dass sie ihr Versprechen wahrmachen und ich meinen Jungen nie wiedersehen würde. Dru ist nicht meine Mum, muss ich noch mehr sagen?", erklärte er und fragte sich, ob es bei Buffys Vater einen Unterschied machen würde.

 

Hank lehnte sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete die emotionale Darstellung vor ihm. Das meiste davon wusste er bereits, seit er eine Hintergrundüberprüfung von dem Mann gemacht hatte, bevor dieser seine Tochter geheiratet hatte. Den Rest würde er heute später herausfinden, wenn er eine Hintergrundüberprüfung von dieser Dru machen würde.

 

„Ich nehme an, du vertraust der Mutter deines Sohnes nicht, dass sie richtig für ihn sorgst?", fragte Hank.

 

„Nein, das tu ich nicht", antwortete Spike. „Während der letzten Monate habe ich versucht, Beweise gegen sie zu finden, aber ich stand am Ende immer mit leeren Händen da. Ich habe das Gefühl, dass sie ihn bedroht, damit er nichts zu mir sagt, wenn ich mit ihm alleine bin. Ich muss meinen Sohn vor seiner Mutter beschützen. Und die einzige Möglichkeit ist entweder, bei ihnen zu bleiben oder einen Weg zu finden, wie ich sie verlassen und ihn mit mir nehmen kann. Sie darf niemals wieder mit ihm alleine sein."

 

Hank erkannte den tiefen Schmerz in den Augen des jüngeren Mannes und wünschte sich auch, dass er das alles verschwinden lassen könnte. Ihm wurde klar, dass Spike Bledsoe eine der schwersten Entscheidungen in seinem Leben getroffen hatte, als er sich über seine eigenes Glück für die Sicherheit seines Sohnes entschieden hatte.

 

„Ich tue alles, was ich kann, um dir zu helfen. Aber wenn ich herausfinde, dass du mich aus irgendeinem Grund anlügst, dann gibt es keinen Platz, wo du dich vor mir verstecken kannst", warnte Hank ihn, der immer noch daran glaubte, dass der junge Mann nicht log.

 

Spike seufzte für eine Sekunde erleichtert auf, bevor er Mr. Summers den Rest von seinem Plan erzählte.

 

„Ich habe vor, meine Frau zurückzubekommen."

 

Er dachte, dass Buffys Vater klar gemacht werden sollte, was seine Absichten bei seiner Tochter waren.

 

„Ich bin froh das zu hören", erwiderte Hank und lächelte den jungen Mann ermutigend an. „Sie braucht dich mehr, als du weißt. Weiß sie, warum du gegangen bist?“

 

„Ich habe ihr gesagt, was ich dir gerade gesagt habe, aber ich denke, dass sie nicht wirklich zugehört hat", sagte Spike, als ihm klar wurde, dass sie ihn wahrscheinlich gar nicht gehört hatte, sich aber statt dessen darauf konzentriert hatte, was sie dachte, dass es bedeutete. „Sie ist meine Welt, mein alles. Aber sie hat Familie und Freunde, die nach ihr sehen. Mein Sohn hat nur mich."

 

„Nicht mehr. Er hat uns", versicherte Hank dem jungen Mann. „Lass mich ein paar Leute darauf ansetzen und ich werde mich bei dir melden. Ich denke, es wäre das beste, wenn niemand wüsste, dass wir miteinander geredet haben."

 

„Dem stimme ich zu", sagte Spike, bevor er fragte: „Wie geht es ihr?“

 

„Vielleicht solltest du sie mal anrufen und sie das selbst fragen. Tatsächlich denke ich, dass du sie sehr bald anrufen solltest", sagte Hank und hoffte, dass Spike machen würde, was er gesagt hatte.

 

Heute zu sehen, wie Spike seine Liebe zum Ausdruck brachte und was er versucht hatte, für seinen Sohn zu opfern, ließ ihn den jungen Mann in einem anderen Licht sehen. Im Gegensatz zu ihm hatte Spike an sein Kind gedacht anstatt an sein eigenes Glück. Hank erinnerte sich an eine lange zurückliegende Zeit, als er den Job vor die Familie gestellt hatte. Es war die schlimmste Entscheidung seines Lebens gewesen. Der einzige Fehler, für den er bezahlen würde - für den Rest seines Lebens.

 

„Vielleicht werde ich das einfach machen", entgegnete Spike und fühlte sich jetzt besser, da er wusste, dass er nicht länger alleine war.

 

„Ich brauche alles, was du mir über die Dru Person geben kannst", informierte ihn Hank, als er schnell wieder zur Sache kam.

 

Spike fragte sich, in welchem Geschäftsbereich Hank arbeitete, aber er hatte nie zuvor gefragt.

 

„Hank, was machst du für deinen Lebensunterhalt?“

 

Hank lächelte nur, als er antwortete.

 

„Es gibt ein paar Dinge, über die man einfach nicht spricht. Man weiß nie, wer vielleicht zuhört."

 

Spike nickte verstehend, als er einen großen Umschlag zu dem Geheimagenten schob. Er hatte sich entschieden, keine weiteren Fragen zu stellen und sah zu, wie der ältere Mann die Informationen in seine Aktentasche steckte.

 

„Pass auf dich und deinen Sohn auf. Und wenn du etwas brauchst, dann ruf mich an", sagte Hank, bevor er sich umdrehte und Spike an dem Tisch sitzen ließ, wo dieser auf sein Handy sah.

 

Hank war sicher, dass er alles haben würde, was er über Nigels Mutter wissen musste, wenn er zurück in seinem Büro war. Sein Instinkt hatte ihm dazu geraten seit Spike ihn angerufen hatte. Er hatte einige Informationen über Drusilla seit seiner Hintergrundüberprüfung von Spike.

 

 

*****

 

 

Buffy fand sich erneut in ihrer Vergangenheit wieder. Sie sah sich in der Kirche um, in der sie vor langer Zeit hätte heiraten sollen. Die Menschen sahen glücklich aus und waren aufgeregt, hier zu sein. Dawn spähte durch die Tür, die in den hinteren Bereich der Kirche führte. Dinge, die sie verpasst hatte, das sie hinten festsaß und ihr Hochzeitskleid angezogen hatte.

 

Sie bemerkte, dass Faith hinten in der letzten Reihe saß, mit einem selbstgefälligen Gesichtsausdruck. Es war so, als wüsste sie schon im Voraus was Angel machen würde und als wäre hier, um dabei zuzusehen. Es wurde Buffy dann klar, dass das Miststück tatsächlich gekommen war, um sich daran zu ergötzen.

 

Sobald sie die Kirchenglocken hörte, blickte sie auf den hinteren Bereich der Kirche und sah zu, wie die Tür aufflog. Heraus rannte ihr vergangenes Ich. Ihr liefen die Tränen hinunter und sie hatte einen niedergeschmetterten Gesichtsausdruck. An dem Tag war Angel zu ihr gekommen und hatte ihr gesagt, dass er sie nicht liebte und es nie getan hätte und dass er sie nicht heiraten könnte.

 

Es schien so, als er hätte er nur daran gedacht, wie sie zu dem Image der Frau einer Führungskraft passte. Ob sie die richtige gewesen wäre für den Job, die Kinder großzuziehen. Statt dessen hatte sie darauf bestanden, im College zu bleiben und selbst Karriere zu machen.

 

„Buffy, ich habe es versucht, ehrlich, das habe ich. Aber ich kann dich einfach nicht heiraten", sagte Angel zu ihr, als sie im Hochzeitskleid und mit einem geschockten Gesichtsausdruck vor ihm stand.

 

„Angel, das ist unser Hochzeitstag", erwiderte sie, da sie nicht wusste, was sie sonst sagen sollte.

 

„Es tut mir Leid, aber ich konnte einfach nicht den Frack anziehen und noch weiter lügen", erklärte Angel mit einem Gesichtsausdruck der besagte, dass er nichts mehr wollte, als sich umzudrehen und sie dort stehen zu lassen.

 

Sie waren die letzten beiden Jahren zusammen gewesen, als Angel sie gebeten hatte, ihn zu heiraten. Jetzt war der Tag da und er riss ihre Welt in Stücke.

 

„Warum solltest du lügen?", flüsterte Buffy, als die Tränen zu fallen drohten.

 

„Weil ich nicht in dich verliebt bin, darum", sagte er mit einem Achselzucken und blickte so zur Tür, als würde sie seine Rettung bedeuten. „Buffy, ich habe jemand anderen gefunden. Jemand, der mich komplettiert und mir das gibt, was ich brauche."

 

„Warum hast du mich dann gebeten, dich zu heiraten", fragte Buffy, die ihre Arme um sich selbst schlang und sich fragte, wann sie von diesem Alptraum erwachen würde.

 

„Anders als bei Cordy warst du die beste für den Job, meine Frau zu sein", sagte Angel und warf ihr einen gleichgültigen Blick zu, der ihr sagte, dass er nicht log. „Als wir angefangen haben, uns zu verabreden, passtest du zu dem Image der Gastgeberin, Ehefrau und Mutter."

 

„Du warst nie in mich verliebt. Es war alles eine Lüge", äußerte sich Buffy, weil ihr endlich klar geworden war, dass sie nur ein weiterer Schritt in seinen Karriereplänen war.

 

„Ich denke, ich hätte lernen können, dich zu lieben, aber du hast mich nicht an erster Stelle gesehen. Du hast geplant, die Schule zu beenden und selbst Karriere zu machen. Du hast nicht einmal überlegt, dass ich deine Unterstützungen brauchen würde", erklärte Angel. „Nun, ich habe die Frau gefunden, die gewillt ist, mich an erster Stelle zu sehen und die gewillt ist, im Bett mehr zu tun, als nur Sex zu haben."

 

Buffy kam es vor, als hätte er sie gerade mit einem Messer getroffen. Der Schmerz in ihrem Herzen war so riesig, dass sie zunächst kaum atmen konnte. Sie musste hier raus. Sie konnte nicht länger dastehen und zuhören. Sie hob ihr Kleid hoch und lief los, als wären ihr alle Höllenhunde hinter ihr her.

 

Durch den Wirbelwind in weiß, der sie passierte, wurde ihr schwindelig. Oder war es deswegen, weil sie plötzlich wieder vor dem Haus ihrer Mutter stand. Erneut war sie ein Zuschauer ihres vergangenen Lebens und fragte sich, wohin sie das führte.

 

Erst Wochen, nachdem sie aus der Kirche gerannt war, hatte sie herausgefunden, für wen Angel sie verlassen hatte. Drei Wochen lang hatte sie sich in ihrem Zimmer eingesperrt. Sie kam nur heraus, um auf die Toilette zu gehen und wenn sie von ihrer Mutter dazu gezwungen wurde, etwas zu essen. Es war ein Zufall gewesen, dass sie herausgefunden hatte, dass Angel sie für Faith verlassen hatte.

 

„Ich kann nicht glauben, dass er sie so schnell geheiratet hat, nachdem er mein Mädchen an ihrem Hochzeitstag verlassen hat", ärgerte sich Joyce.

 

„Ich weiß, Liebes. Ich wünschte, ich könnte es wie in den alten Zeiten machen und ihn fordern", stimmte Giles zu und der Zorn in seiner Stimme war offenkundig für alle, die zuhörten.

 

„Und vor allem Faith. Ich kann es einfach nicht glauben."

 

„Ich kann. Immerhin ist sie die Tochter des Bürgermeisters", seufzte Giles. „Sie öffnet eine Menge Türen für Angels Zukunft."

 

„Ja, aber sie ist solch eine....wie soll ich es sagen, ohne wie ein böser Mensch zu klingen?“

 

Joyce‘s Frustration erklang in ihrer Stimme, als sie versuchte, über diese liederliche Frau nichts schlechtes zu sagen.

 

„Ich weiß, was du meinst, meine liebe Frau", sagte Rupert, legte seinen Arm um sie und zog sie an sich. „Ich kann nicht glauben, dass sie so schnell geheiratet haben."

 

„Ich kann nicht glauben, dass er die Frechheit hatte, sie in der gleichen Kirche zu heiraten, in der er Buffy heiraten sollte", fing Joyce zu schimpfen an.

 

„Angel hat Faith geheiratet? Wann?", fragte Buffy, der es so vorkam, als würde die Welt erneut außer Kontrolle geraten.

 

„Buffy, Liebes, ich wusste nicht, dass du hier unten bist."

 

Joyce ging auf ihre Tochter zu, nur um dann stehen zu bleiben, als sie bemerkte, dass diese einen Schritt zurücktrat.

 

„Sag‘s mir einfach", verlangte Buffy mit zorniger Stimme.

 

„Sie haben gestern in St. Catherine‘s geheiratet", teilte Giles ihr zögernd mit.

 

„St. Catherine‘s. Er hat sie in unserer Kirche geheiratet", wiederholte Buffy, als sie sich wieder zur Treppe umdrehte. „Ich glaube, ich muss hier eine Weile raus. An die frische Luft."

 

Joyce und Rupert sahen zu, als sie wie im Trance die Treppen hochstieg. Kaum zwanzig Minuten später kam sie frisch geduscht und mit ihren Laufklamotten und Schuhen angezogen runter.

 

„Ich gehe ein bisschen laufen", sagte sie zu ihnen und warf ihnen ein schwaches Lächeln zu.

 

Zu hören, dass er jetzt mit Faith zusammen war, machte ihr klar, dass sie sich davon nicht kleinkriegen lassen konnte. Aber sie schwor sich selbst, dass sie niemals wieder jemanden so nahe lassen würde.

 

Buffy beobachtete, wie sie selbst das Haus verließ und fragte sich, warum sie sich nicht an diesen Schwur gehalten hatte. Warum hatte sie Spike Bledsoe seinen Weg in ihr Leben schleichen lassen? Sie hätte diese Erinnerung an alte Zeiten haben sollen, bevor sie geheiratet hatten.

 

 

Kapitel 5

 

Dawn hörte zu, als der Arzt den Grund für all die Tests erklärte. Er sagte, dass sie Buffy auf die Intensivstation verlegen würden, damit sie sie und die Babys besser beobachten konnten. Die Tests wurden gemacht, um herauszufinden, warum ihre Schwester immer noch bewusstlos war. Und falls es zu bedrohlich werden würde, dann wären sie bereit für den Versuch, die Babys zu retten.

 

„Wollen Sie mir sagen, dass meine Tochter einen Hirnschaden haben könnte?", fragte Joyce.

 

„Ich meine - wir kennen noch nicht den Ausmaß ihres Zustands und wir benötigen weitere Tests, um die Ursache zu finden, warum sie in einem Koma-ähnlichen Zustand ist ", erklärte Dr. Greene, der sich jetzt noch nicht auf die Diagnose eines Komas festlegen wollte.

 

„Sollte ich dann ihren Vater anrufen?", fragte Joyce, die wusste, dass sie hätte anrufen sollen, sobald es passiert war.

 

Alle hörten schweigend den Neuigkeiten zu, dass Buffy immer noch bewusstlos war, und dass es den Babys im Moment gut ging. Willow und Xander hielten sich gegenseitig fest, verloren in ihrer Angst und mit ihrem Schmerz. Ruperts Aufmerksamkeit galt seiner Frau, die versuchte, das Schicksal ihrer ältesten Tochter zu begreifen und zu verstehen, was genau der Arzt ihnen sagte.

 

„Sobald sie auf der Neurologischen Intensivstation ist wird eine der Schwestern kommen und Sie holen. Bis dahin haben wir noch einige Test zu machen, solange sie noch in der Notaufnahme ist", erklärte Dr. Greene weiter.

 

„Vielen Dank, Dr. Greene", sagte Joyce und begab sich wieder in die Arme ihres Mannes.

 

„Eine letzte Frage.....es betrifft den Vater der Babys", fing Dr. Greene an, als der Mann, der die Mutter seiner Patientin hielt, ihn unterbrach.

 

„Er hat keine Bedeutung. Er ist nicht mit dem Leben von Buffy oder dem Wohlergehen der Babys involviert!", erwiderte Giles. „Joyce, ihre Mutter, ist die verantwortliche Person."

 

„Dr Rayne wird der Neurologe sein, der sich um ihre Tochter kümmert. Er untersucht sie gerade", informierte sie Dr. Greene, bevor er ging und die Tatsache akzeptierte, dass der Vater der Babys nicht dazugehörte.

 

Niemand hatte bemerkt, dass Dawn die Halle verlassen hatte. Ihre Angst davor, ihre Schwester zu verlieren, ließ sie den Mann aufspüren, den sie dafür verantwortlich machte. Sie ging zu den öffentlichen Telefonen und wählte das Handy an, dessen Nummer sie sich vor so langer Zeit eingeprägt hatte.

 

„Bledsoe hier", ging Spike an sein Handy.

 

„Du verdammter, nichtsnutziger Bastard."

 

„Dawn, bist du das?", fragte Spike, der geschockt war über die unflätigen Worte, die aus ihrem Mund kamen.

 

Er hatte gerade angerufen und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter der Summers hinterlassen, und dass Buffy ihn zurückrufen solle. Er fragte sich, ob Dawn sie abgehört und ihn angerufen hatte, um ihm zu sagen, was er damit machen konnte.

 

„Gott, ich hasse dich. Du hast sie getötet. Es ist dein Fehler, dass das passiert, du Hurensohn", fuhr Dawn mit ihrer Schimpftirade fort.

 

Spike kam es vor, als würde sein Herz stehen bleiben.

 

„Dawn, wovon sprichst du? Wen getötet, wer ist gestorben?“

 

„Als wenn es dich kümmert. Du hast jetzt eine neue Familie. Du bist nicht besser als Angel. Nein sogar schlimmer als Captain Flachkopf. Wenigstens hat er sie nicht geheiratet und ihren Kopf mit Lügen gefüllt. Er hat nicht....“

 

Sie beendete ihren Satz nicht, da ihr der Hörer aus der Hand genommen wurde.

 

„Wer ist da?", fragte Giles vorsichtig, da er schon befürchtete zu wissen, wer am anderen Ende der Leitung war.

 

„Ich bin‘s", erwiderte Spike. „Was ist los? Wer ist tot? Wo ist Buffy?“

 

„Spike, du hast nicht länger das Recht, etwas über diese Familie zu erfahren", versuchte Giles dem jungen Mann es vorsichtig zu erklären, anstatt einfach ohne etwas zu sagen aufzulegen.

 

„Sag‘s mir, Rupert. Was zur Hölle ist los, dass Dawn mich anruft und mir sagt, dass es mein Fehler ist?", versuchte Spike mit dem älteren Mann vernünftig zu reden. „Bitte sag mir, dass es nicht Buffy ist. Gott, bitte sag mir, dass es ihr gut geht! Nichts davon war es wert, wenn es ihr nicht gut geht."

 

„Buffy ist in einem komaähnlichen Zustand und die Ärzte wissen nicht warum", erklärte Giles und war schockiert, als er einen ohrenbetäubenden Schrei am anderen Ende hörte, bevor die Leitung dann tot war.

 

Joyce umarte ihre jüngste Tochter, als die den besorgten Gesichtsausdruck ihres Mannes bemerkte.

 

„Liebster, was ist los?“

 

„Spike hat die Neuigkeiten nicht gut aufgenommen", war alles, was er sagte, warf ihr jedoch einen Blick zu der besagte, dass sie später weiter darüber reden würden. „Ich denke, du solltest jetzt Hank anrufen."

 

„Ja, ich denke du hast Recht", stimmte Joyce zu, küsste Dawn auf den Kopf und reichte sie an Rupert weiter, damit er sie trösten konnte, während sie selbst ihren Anruf machte.

 

„Summers", meldete sich Hank, der sich fragte, wer ihn aus Sunnydale anrufen würde, da er die Vorwahl erkannt hatte.

 

„Hank", sagte Joyce, die unfähig war, sonst etwas zu sagen.

 

„Joyce, Liebes, was ist los?“

 

Hank wusste, wenn Joyce ihn anrief, dann war etwas passiert.

 

„Es ist Buffy. Die Ärzte wissen nicht warum, aber sie wacht nicht auf", sagte Joyce und fing an zu weinen.

 

„Ich bin unterwegs! Ich werde so schnell da sein, wie ich kann", sagte Hank.

 

„Hank, unser Baby....“

 

Joyce weinte weiter, während sie ihren Kopf an das Telefon lehnte.

 

„Bist du alleine? Sind Rupert und Dawn da?", fragte Hand, der hoffte, dass sie sich dem ganzen nicht alleine stellte.

 

„Ja, sie sind hier", antwortete sie.

 

„Gut, gib Rupert mal den Hörer", wies Hank sie an. „Ich werde da sein, Baby. Ich verspreche es."

 

„Ich glaube dir", entgegnete Joyce, als sie sich umdrehte, um Rupert den Hörer zu geben. „Er will mit dir sprechen."

 

Giles und Joyce wechselten Dawn und den Hörer. Dann sprach er hinein.

 

„Ich bin hier."

 

„Wie geht es Buffy wirklich?", fragte Hank, der wusste, dass Ruperts Wesensart ihn in dem ganzen Chaos ruhig bleiben ließ.

 

„Das weiß noch keiner so genau. Sie machen immer noch Tests", antwortete Rupert.

 

„Die Babys? Wie geht es den Babys?", fragte er und fühlte sich, als säße ein Elefant auf seiner Brust.

 

„Es geht ihnen soweit gut", versicherte Rupert ihm.

 

„Ich weiß, dass das verrückt klingt, aber hat jemand mit Spike Kontakt aufgenommen?", fragte Hank und wartete darauf, dass das Feuerwerk losgehen würde.

 

„Es scheint, dass Dawn einen ziemlich anklagenden Anruf bei dem fraglichen Mann gemacht hat", seufzte Giles.

 

„Wie hat er es aufgenommen?", fragte Hank, der sich um den jungen Mann sorgte.

 

„Es schien so, als hätte er es nicht gut aufgenommen", antwortete Giles, der sich über das plötzliche Interesse von Hank an Spikes Wohlergehen wunderte.

 

„Giles, hör mir genau zu. Ich habe mich heute mit Spike getroffen und er hat mich ein paar Dinge in einem anderen Licht sehen lassen. Ich werde ihn finden und dafür sorgen, dass er nichts verrücktes unternimmt. Ich werde mehr erklären und ich denke, dass du wie ich ein besseres Verständnis hast wegen der Dinge."

 

Hank entschied, dass der Mann seiner Ex-Frau es verstehen würde und geneigt sein würde, Spike und Buffy wieder zusammenzubringen.

 

„Ich werde dich anrufen und mehr erzählen, wenn ich Spike gefunden habe."

 

„Ich werde unvoreingenommen sein", versprach Giles, der dem Mann aus irgendeinem Grund glaubte.

 

„Hat Joyce ihm von den Zwillingen erzählt?", fragte Hank den Mann, der nun für seine Töchter den Vater spielte.

 

„Nein. Genauso wie ich. Wir werden uns weiter darüber unterhalten, wenn du hier bist", antwortete Giles, der sich fragte, wie das alles enden würde.

 

„Ich denke, ich lasse diesen Teil auch weg. Wir sehen uns bald", sagte Hank, bevor er auflegte.

 

„Kommt er her?", fragte Dawn, die Rupert beobachtete, wie er auflegte.

 

„Ja, dein Vater kommt hier her", informierte Giles sie, der seine Arme um Joyce und Dawn legte und sie so fest an sich drückte wie er konnte, ohne ihnen wehzutun.

 

„Denkt ihr, dass Spike kommen wird?", fragte Dawn.

 

„Nein", sagte Joyce, die glaubte, dass er nicht kommen würde.

 

„Ja", sagte Rupert, der wusste, dass er es tun würde. „Ich denke, wir sollten uns und die anderen auf die Ankunft von beiden Männer vorbereiten."

 

„Warum? Spike kann in einem Hotel warten", entgegnete Dawn. „Er muss nicht hier warten."

 

„Ich denke nicht, dass er gewillt ist, in einem Hotel zu warten, wenn er Buffys Zustand herausfindet, und dass sie seine Kinder erwartet", erklärte Rupert, der sich entschieden hatte, sich nicht zurückzuhalten.

 

„Er hat sie verlassen, weißt du noch?“

 

Dawn zog sich zurück und sah ihren Stiefvater böse an.

 

„Ja, ohne zu wissen, dass er sie in anderen Umständen verlassen hat. Sie hat dann die Wahrheit vor ihm verschwiegen, ihn also vorsätzlich angelogen. Aber ich denke nicht, dass er sauer sein wird. Ich denke, dass er besorgt und voller Schuld sein wird", sagte Rupert, der mehr daran dachte, was Hank angedeutet hatte.

 

Joyce wunderte sich im Stillen, was Hank ihrem Mann mitgeteilt hatte. Als ihr klar wurde, dass jetzt nicht die Zeit dafür war zu fragen, entschied sie, es jetzt dabei zu belassen. Später, wenn Dawn nicht in Hörweite war, dann wollte sie ihn auffordern, ihr mitzuteilen, was Hank gesagt hatte.

 

„Ich denke, dass wir jetzt noch die Tatsache verschweigen sollten, dass Spike herkommen könnte. Das letzte, was wir brauchen, ist, dass Xander ohne Grund wütend und aufgebracht ist", schlug Joyce vor.

 

„Ich denke, das ist ein kluger Plan, meine Liebe", stimmte Giles zu und warf Dawn einen bedeutungsvollen Blick zu.

 

„Schön, ich werde nichts sagen. Aber wenn er herkommt, dann werde ich nicht mit ihm reden", sagte Dawn, die Giles finster anstarrte.

 

 

Kapitel 6

 

Spike saß in der Mitte seines Büros und starrte auf alles, was auf seinem Schreibtisch gewesen war. Jetzt lag alles auf dem Boden verstreut. Ein paar Dinge waren da zerbrochen, wo er sie gegen die Wand geschmissen hatte.

 

Ihm war nicht bewusst, wie viel Zeit vergangen war, da er weiter weinte und sich hin und her wiegte. Er hörte nicht sein Telefon klingeln, oder dass die Stimme von Hank Summers zu ihm sprach. Seine Gedanken waren auf die Erinnerung von dem Tag konzentriert, an dem Buffy Summers in sein Leben gekommen war.

 

„Ehrlich Spike, ich weiß nicht, wie du das machst", sagte Charles Gunn, nachdem er gesehen hatte, dass ein weiteres schönes Mädchen ihm seine Nummer gegeben hatte. „Was war das? Die Fünfte heute Nacht?“

 

„Was soll ich sagen, Mann? Sie mögen den sexy Bad Boy Look. Es sind die schwarzen Klamotten und das Leder", erklärte Spike. „Ich wünschte nur, dass ich eine kennenlernen würde, der ich auch meine Nummer geben will."

 

„Bitte, Kumpel, sag mir nicht, dass du diese Mädchen aus deinem Bett werfen würdest."

 

„Ich kann keine rauswerfen, die nicht da sind, oder?", fragte Spike und zwinkerte seinem Freund zu, bevor er sich im Club umsah.

 

„Entschuldigung", sagte eine leise Stimme hinter den beiden Männern.

 

Spike drehte sich um und erblickte die schönste Frau, die er seit Jahren gesehen hatte. Niemand war so nah dran gewesen, sein Interesse zu erregen, seit seine dunkle Prinzessin ihn vor einem Jahr verlassen hatte.

 

„Hallo Pet."

 

„Hi, wenn du einen Schritt zur Seite treten würdest, damit ich an dir vorbei kann", sagte Buffy, ohne den Mann vor sich richtig anzusehen.

 

„Das werde ich, wenn du mir eine Frage beantwortest", sagte Spike, der alles über das schöne Wesen wissen wollte.

 

„Ich hätte wirklich gerne, dass du einfach nur zur Seite gehst", erwiderte Buffy.

 

„Geh morgen Abend mit mir aus", sagte Spike, der sie nicht gehen lassen wollte.

 

Der Blick, den sie ihm zuwarf, war kalt und wütend.

 

„Ich kenne dich nicht, wieso sollte ich mit dir ausgehen?"

 

„Dann darf ich mich dir vorstellen: Ich bin Spike Bledsoe und das ist mein Freund Charles Gunn. Wir sind Seniors hier an der Uni. Charles für Jura und ich in Geschäfts- und Buchführung", sagte Spike, der grüßend seine Hand ausstreckte. „Jetzt du, Pet. Du bist dran."

 

„Buffy, nerven dich die Typen?", fragte eine kleine Blondine, die in viel zu viel pink gekleidet war.

 

„Nun, ich habe den Vornamen. Kann ich den Nachnamen bekommen?", fragte Spike, als er sich zur Seite lehnte und versuchte, sie dazu zu bringen, ihn direkt anzusehen. „Ich verspreche, ich bin ein netter Kerl, wenn du mich erst einmal kennst."

 

In dem Moment, in dem sie zu ihm aufsah und er flüchtig ihre schönen grünen Augen blickte, war er verloren. Er wusste, dass er alles machen würde, um sie besser kennenzulernen.

 

„Gott, wie pathetisch. Kannst du nicht erkennen, wenn ein Mädchen nicht interessiert ist?", fragte das pinke Bündel, als sie versuchte, sich ihren Weg zwischen ihn und Buffy zu schieben. „Jetzt nimm mich zum Beispiel. Ich würde sofort mit dir ausgehen."

 

„Entschuldigung, aber wie du gesagt hast - wie pathetisch? Ich bin nicht daran interessiert, mich mit dir zu verabreden. Ich bin daran interessiert, mich mit deiner Freundin Buffy zu verabreden", sagte Spike, als er um die andere Frau herum blickte und den geschockten Blick in den grünen Augen seines Kätzchens sah. „Wie wäre es, Buffy? Würdest du mit einem bösen, ungezogenen Mann ausgehen, so einer wie ich?“

 

„Warum willst du mit mir ausgehen?", fragte sie ihn.

 

„Weil ich zum ersten Mal seit einem Jahr jemanden vom anderen Geschlecht gefunden habe, die ich besser kennenlernen möchte", sagte Spike und warf ihr ein verständnisvolles Lächeln zu.

 

„Ich bin nicht sicher", sagte sie, als ihr geschockter Blick durch einen verwirrten Ausdruck abgelöst wurde.

 

„Geh mir nicht verloren, Pet", sagte Spike zu ihr und wartete ein paar Sekunden bis sie nickte. Spike drehte sich um und winkte den Barkeeper rüber. „Könnest du mir einen Stift leihen, Mann?“

 

Der Barkeeper lächelte, als er einen Stift und ein Stück Papier rüberreichte. Spike kritzelte dann seine Telefonnummer auf das Papier und reichte den Stift mit einem schnellen Dankeschön an den Barkeeper zurück, bevor er sich wieder zu dem Mädchen und ihrer unmöglichen Freundin wandte.

 

„Hier ist meine Nummer. Lass dir Zeit und denk darüber nach", sagte Spike, als er Buffy den Zettel mit seinem Namen darauf reichte. „Wenn du dich dazu entscheidest, mich nicht anzurufen, dann verbrenne den Zettel, gib ihn nicht deiner Freundin da."

 

Er bemerkte, dass sie lächelte, als das blonde Weib in pink wütend wurde und davon stürmte. Sie sah ihn an und steckte den Zettel in ihre vordere Tasche, bevor sie zu ihm sagte:

 

„Ich kann keine Versprechungen machen. Mein Ziel ist die Schule, keine dunklen Geschäfte."

 

„Glaub mir, Buffy, es wird keine dunklen Geschäfte geben", Spike lehnte sich vor, so dass sich ihre Nasen fast berührten. „Etwas sagt mir, dass, wenn du mir eine Chance gibst, es für lange Zeit nur gute Geschäfte zwischen uns geben wird."

 

„Summers."

 

„Summers?", sagte er mit einem fragenden Tonfall in der Stimme.

 

„Mein Nachname ist Summers", sagte sie mit einem schüchternen Lächeln auf dem Gesicht.

 

„Ich hoffe, dass ich bald von dir höre, Buffy Summers", flüsterte er und warf ihr ein freches Lächeln zu, bevor er Gunn signalisierte, dass er bereit war zu gehen. „Wir sehen uns, Summers. Keine Sorge, ich verstehe, dass ich dein Vertrauen gewinnen muss. Ich bin kein geduldiger Mann, wenn es um etwas geht, das ich haben will. Aber für dich werde ich mit meditieren anfangen, wenn ich muss."

 

„Spike, sieh mich an, Junge!", schrie Hank, als er behutsam die Schultern des Mannes schüttelte.

 

Er war mehr als besorgt, als der junge Mann nicht auf seine Stimme reagiert hatte.

 

„Hank?", flüsterte Spike, als er versuchte herauszufinden, wie der Mann hergekommen war. Dann er erinnerte sich an den Anruf. „Buffy, sie kann nicht tot sein, sie kann nicht."

 

„Sie ist es nicht. Jetzt setz dich in Bewegung", sagte Hank zu ihm. „Wir müssen gehen und deinen Sohn abholen, damit wir ihn mit uns nehmen können."

 

„Aber Dru wird das nicht zulassen", erwiderte Spike, der sich wie betäubt vorkam.

 

„Oh, ich habe einen Plan", sagte Hank und half dem jüngeren Mann sich hinzustellen. „Ruf den Babysitter an und schlag ihr vor, dass sie mit ihm in den Park gehen soll. Wir werden uns dort treffen und du kannst deinen Sohn mitnehmen. Wir können in Sunnydale besorgen, was wir brauchen, wenn es soweit ist."

 

„Aber sie kann mich wegen Entführung belangen", sagte Spike zu ihm.

 

„Spike, vertrau mir. Das letzte, was diese armselige Entschuldung einer Mutter will, ist, dass die Polizei mit hineingezogen wird. Und wenn sie es doch will, dann haben wir Informationen, die ihr einen Dämpfer verpassen. Ich werde dir auf dem Weg mehr erzählen, wenn wir ihn abholen. Und jetzt mach den Anruf", beharrte Hank und schob sein Handy in das Gesicht des Mannes.

 

Spike nahm sein Handy und rief Candice an, Nigels Kindermädchen. Er war sicher, dass sie im Appartement sein würde, das er mit Dru und ihrem Sohn teilte. Er weigerte sich, Dru in dem Haus wohnen zu lassen, das er mit seinem Goldlöckchen geteilt hatte.

 

„Hallo."

 

„Candice, bitte tun Sie so, als würden Sie mit einer Freundin sprechen. Ist Dru zuhause?", fragte Spike, erleichtert darüber, dass die Frau an das Telefon gegangen war und er nicht ihren Anrufbeantworter erreicht hatte.

 

Er hoffte, dass sie mitspielen würde.

 

„Ja, hallo Becca, es ist so lange her", erwiderte sie und fragte sich, was Nigels Vater sie bitten würde zu tun. „Meine Mom muss dir die Nummer gegeben haben."

 

„Sie müssen genau tun, was ich sage. Ich werde mehr erklären, wenn wir uns treffen", erklärte Spike. „Sie müssen sagen, dass sie mit Nigel in den Park gehen und dort ihre Freundin und ihren jungen Sohn treffen. Wir treffen uns bei den Schaukeln sobald sie können."

 

„Ja, es wäre wundervoll, dich zu treffen. Blake und Nigel sind im gleichen Alter und ich weiß, dass er es liebt, mit anderen Kindern zu spielen", sagte Candice, die hoffte, dass Mr. Bledsoe seinen Sohn mitnehmen und ihn ganz weit weg von diesem verrückten Weib bringen würde, die angab, seine Mutter zu sein. „Ich bin sicher, dass sie viel Spaß zusammen haben werden. Bleib dran und lass mich seine Mutter fragen."

 

Dru sah die junge Frau an und wartete darauf, die Frage zu hören. Von dem, was sie gehört hatte hoffte sie, dass sie das Balg mit aus dem Haus nehmen würde. Wenn sie Glück hatte, würde Spike heute früh nach Hause kommen und sie konnten ein paar Mußestunden miteinander verbringen. Vielleicht konnte sie anfangen und ihn die andere Frau vergessen lassen.

 

„Miss Downing, würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Nigel mit in den Park nehme?", fragte Candice, die wusste, dass die Frau ja sagen würde.

 

„Das wäre reizend. Er mag den Park", gurrte Dru und klatschte in die Hände.

 

„Toll. Becca wir sind in ungefähr zwanzig Minuten da", sagte Candice mit einem siegessicheren Grinsen, da sie dachte, dass sie ihre Berufung verfehlt hätte.

 

Sie hätte Schauspielerin werden sollen, anstatt ein Kindermädchen.

 

„Candice, Sie sind unglaublich", gluckste Spike über das Telefon. „Wir sehen uns in zwanzig Minuten, Ducks."

 

„Es ist toll, dich wiederzusehen", erwiderte Candice, legte dann auf und ging, um ein paar Dinge einzusammeln, von denen sie wusste, dass Nigel sie bei sich haben wollte. Sie war sicher, dass sie in ihren Rucksack passen würden.

 

„Sieht aus, als hätten wir einen Anfang", sagte Hank mit einem sehr zufriedenen Gesichtsausdruck.

 

Er drehte sich um und sah mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu Spike.

 

„Ich weiß nicht, wie ich dir dafür danken kann", sagte Spike und warf Hank einen dankbaren Blick zu.

 

„Mach nur mein Mädchen wieder glücklich, und ich werde bei dir in der Schuld stehen", erwiderte Hank.

 

Spike nickte mit dem Kopf und kämpfte gegen die Tränen, die zu fallen drohten. Er weigerte sich zu glauben, dass er sein Goldlöckchen verloren hatte. Er war sicher, dass jemand das, was auch immer los war, im Nu besser machen würde.

 

 

Kapitel 7

 

Buffy sah, wie ihr Traumselbst auf Spikes Rücken starrte, als er die Bar verließ. Sie wünschte, sie könnte hinübergehen und ihrem anderen Ich sagen, dass sie den Zettel wegwerfen sollte.

 

„Gott, wie unhöflich!", sagte Harmony, als sie an Buffys Seite zurückgekehrt war.

 

Die Tatsache, dass sie sich aus Sunnydale kannten, war der einzige Grund, warum sie sich miteinander abgaben. Sie hatten die meisten Vorlesungen an der Uni zusammen. Buffy hatte sich entschieden, von Sunnydale zu wechseln, da Angel immer noch dort studierte.

 

„Du solltest vorsichtig sein, mit wem du dich einlässt", sagte Riley, als er hinter den beiden blonden Frauen auftauchte.

 

Buffy blickte von Harmony zu Riley und entschied, dass alles, was sie machen wollte, war, nach Hause zu gehen. Aus irgendeinem Grund wollte sie nicht hier stehen und ihnen dabei zuhören, wie sie Spike schlecht machten. Sie wusste, dass Riley nur eifersüchtig war, weil sie sich geweigert hatte, sich mit ihm zu verabreden.

 

Sich zu verabreden war immer noch etwas, was sie nicht wollte. Und sie konnte immer noch nicht verstehen, warum sie das Stück Papier mit Spikes Nummer genommen und in ihre vordere Jeanstasche gesteckt hatte. Alles was sie wusste, war, dass er sie scheinbar verstanden hatte, sie berührt hatte und gewusst hatte, dass sie verletzt gewesen war. Die Bemerkung, dass er ihr Vertrauen gewinnen musste, ließ sie einen zweiten Blick auf ihn werfen. Tatsächlich war es das, was ihr den Mut gegeben hatte, seine Nummer für den Fall zu behalten, dass sie sich entschied, ihn anzurufen.

 

„Erde an Buffy", sagte Harmony. „Vergiss ihn. Er ist unhöflich und widerlich."

 

Buffy lachte, als sie erwiderte:

 

„Du bist nur sauer, weil er nicht an dir interessiert war."

 

„Oh Gott, ich wette, wenn ich jetzt zu ihm gehen würde, dann würde er schon wollen", meinte Harmony.

 

„Denke ich nicht, da ich seine Nummer habe und er mir vor allem gesagt hat, dass ich sie dir nicht geben soll, wenn ich mich entscheide, sie nicht zu benutzen", kicherte Buffy, die dabei war, sich umzudrehen und zu gehen.

 

„Buffy, du willst doch wohl nicht sagen, dass du diesen Punk anrufen wirst, oder?", fragte Riley, woraufhin sie stehen blieb und zu ihm zurücksah.

 

„Ich bin nicht sicher. Er hat mir gesagt, dass ich darüber nachdenken soll", seufzte Buffy. „Also werde ich darüber nachdenken."

 

„Aber ich habe dich mehr als einmal gebeten, mit mir auszugehen", jammerte Riley, als er ihr quer durch die Bar folgte.

 

„Riley, ich habe es dir schon vorher gesagt. Ich mag dich nicht auf diese Weise", erklärte Buffy, die hoffte, dass er aufhören würde zu versuchen, mit ihr auszugehen.

 

„Aber du würdest mit dem Möchtegern Billy Idol ausgehen", schnaubte Riley.

 

„Verdammt, ich habe mich schon gefragt, an wen er mich erinnert", kicherte Buffy. „Aber Billy ist wilder anzusehen. Spike ist besser anzusehen."

 

„Buffy, du hast den Mann gerade erst getroffen", versuchte Riley sie zur Vernunft zu bringen.

 

„Riley, ich habe nicht gesagt, dass ich ihn anrufen werde. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich nicht mir dir ausgehen werde." Buffy drehte sich um und sagte: „Ich suche nicht mehr nach dem Richtigen. Ich will keine Beziehung. Das hatte ich schon mal und am Ende war nur mein Herz gebrochen. Ich bin hier wegen meiner Schulbildung und das ist alles."

 

„Schön. Wenn du vielleicht etwas mehr eine wirkliche Frau wärst anstatt eine akademische Schülerin, dann wäre dein Herz immer noch intakt", stieß Riley wütend hervor, bevor er sich umdrehte und beleidigt abzog.

 

„Hör nicht auf ihn. Er ist ein Arsch, ein süßer Arsch, aber immer noch ein Arsch", sagte eine männliche Stimme hinter ihr.

 

Buffy drehte sich um und bemerkte einen großen Mann mit braunen zerzausten Haaren und freundlichen braunen Augen.

 

„Entschuldigung!", sagte sie.

 

„Hi, ich bin Lorne. Und mach dir keine Sorge, süßes Bäckchen, ich bin nicht hinter dir her. Lass uns einfach sagen, dass du nicht mein Typ bist", sagte Lorne und warf ihr ein freches Grinsen zu. „Jetzt lass mich dir ein paar Ratschläge geben, Liebes. Nimm sie wie du willst. Lass den großen, massigen Typ alleine. Er ist zu sehr der Typ He-Man für ein Mädchen wie dich. Aber dieser heiße kleine Blonde, der dir das Stück Papier zugesteckt hat, er ist perfekt für dich. Seine Aura passt perfekt zu deiner, Kleine. Ich sage dir was, lass uns beide gehen, einen Kaffee trinken und unsere Notizen vergleichen."

 

„Ich kenne dich überhaupt nicht", sagte Buffy und lächelte den offensichtlich schwulen Mann an, der alle männlichen Hinterteile unter die Lupe nahm, während er mit ihr sprach.

 

„Aber ich bin die beste Freundin, die du hier finden wirst", gluckste Lorne. „Ich lass dich sogar meine Nägel lackieren, wenn wir über Jungs reden."

 

Buffy lachte und fühlte sich, als hätte sie einen Freund gefunden, mit dem wirklich reden konnte, da Willow in Sunnydale war. Ihre beste Freundin konnte ihren Freund, Xander, nicht verlassen und hatte sich entschieden, auf der Uni von Sunnydale zu bleiben. Sie sprachen immer noch jeden Tag über Mail und Chat. Sogar Xander hatte gegen seinen Schwur verstoßen, nicht computersachkundig zu werden, um mit seiner besten Freundin in Kontakt zu bleiben.

 

„Okay, Kaffee und wir können über Jungs sprechen", lachte Buffy, als sie sich von ihrem neuen Freund aus dem Club und zu dem Café am Ende der Straße führen ließ.

 

Buffy beobachtete, wie ihr vergangenes Selbst ging, zusammen mit dem Man, der in ihrem Leben in L.A. zu einem sehr wichtigen Freund geworden war. Ohne Lorne Caritas hätte sie nie fünf Tage später den Anruf gemacht. Er hatte sie dazu gedrängt, Spike anzurufen und wurde ihr Vertrauter, als sie zusammengebrochen und die letzten Tränen über Angels Betrug vergossen hatte.

 

 

*****

 

 

Spike und Hank gingen hinüber zu den Schaukeln. Hank hatte ihm erzählt, was in Bezug auf Dru‘s verschollene Jahre entdeckt worden war. Es schien, dass sie verschiedene Decknamen gehabt hatte und unter einem wegen Entführung ihres eigenen Kindes gesucht wurde.

 

Es schien, dass das Jugendamt von Pilot Point, Texas, ihr Nigel entzogen und in einer Pflegefamilie untergebracht hatte. Jemand hatte sie wegen Misshandlung ihres Sohnes angezeigt. Als sie zu einer Kontrolle gekommen waren, hatten sie ihn im Wandschrank eingeschlossen und mit seinem Kissen und einer Decke gefunden. Dru hatte irgendwie entdeckt, wo er war und hatte ihn eines Morgens aus seinem Bett geholt und war hier hergekommen, um nach Spike zu suchen.

 

Jetzt ergaben einige von Nigels Albträumen mehr Sinn. Seine Angst vor der Dunkelheit, seine Abneigung davor, in seinen Wandschrank zu gehen, und dass er sein Lieblingskissen und Decke jede Nacht in seinem Bett benötigte. Alles wegen der Misshandlung durch seine Mutter.

 

„Gott, ich will sie umbringen", murmelte Spike, als sie sich der Stelle näherten, wo er seinen Sohn abholen würde. „Gott! Und wenn sie ihn mir nicht überlassen?“

 

„Spike, während wir in Sunnydale sind, werden wir euch beide testen lassen, um sicherzugehen, dass er wirklich dein Sohn ist. Dann werden wir beim Staat Texas das Sorgerecht beantragen", schlug Hank vor. „Sobald wir in Sunnydale alles geregelt haben, werde ich die Behörden von Miss Downings Aufenthaltsort in Kenntnis setzen."

 

„Und wenn er nicht mein Sohn ist?", flüsterte Spike.

 

„Dann haben du und Buffy eine große Entscheidung zu treffen", sagte Hank, während er zusah, wie das Kind seinen Vater erkannte und auf sie zu kam. „Wenn Buffy zustimmt, könnt ihr beide ihn adoptieren."

 

„Hank, ich will ihn nicht verlieren", flüsterte Spike.

 

„Dann glaube daran, dass alles gut ausgeht", war alles, was Hank sagen konnte.

 

Hank hatte keinen Zweifel zu behaupten, dass der Junge, der auf sie zurannte, Spikes Kind war.

 

„Wenn er nicht von dir ist, dann hat Dru deinen Zwilling gefunden."

 

Spike lächelte, als er zustimmte. Der Junge sah zu sehr aus wie er, um nicht von ihm zu sein. Spike fiel auf seine Knie und öffnete seine Arme, so dass der Junge in seine Arme springen konnte. Nach heute würde er Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um seinen Sohn vor dem bösen Miststück von einer Mutter zu beschützen.

 

„Daddy, ich habe dich heute vermisst." Nigels Stimme klang aufgeregt, da er seinen Vater mit der ganzen Kraft seines kleinen Herzens liebte. „Schieb mich an."

 

„Ich habe dich auch vermisst, mein Kleiner, aber wir können heute nicht schaukeln", sagte Spike und umarmte ihn. „Du und ich gehen auf eine kleine Reise."

 

„Wo ist Mummy?", fragte Nigel, dessen Stimme glücklich klang und nicht traurig, weil seine Mutter vielleicht nicht mitkommen konnte.

 

„Keine Mummy. Wir gehen und treffen jemanden, der sehr wichtig für Daddy ist", sagte Spike, der sich erneut weigerte zu glauben, dass Buffy ernsthaft krank wäre. „Ich will dir jetzt Mr. Summers vorstellen und später werden wir Buffy treffen."

 

Nigel spähte schüchtern zu dem Mann hoch, der neben ihm und seinem Vater stand.

 

„Hi!“

 

„Hallo zurück." Hank kniete sich hin und warf dem Jungen ein charmantes Lächeln zu. „Würdest du mich gerne Opa Hank nennen?“

 

Nigels Augen wurden groß und sein Lächeln wurde breiter.

 

„Bist du mein Opa?“

 

„Das bin ich, wenn du es willst", sagte Hank und beobachtete, wie Spike ihm einen geschockten Blick zuwarf. „Was auch immer passiert, junger Mann, wir werden uns eine lange Zeit kennen."

 

„Bist du dir deswegen sicher?", fragte Spike ihn.

 

„So sicher wie mein Name Hank Summer ist, werde ich ihn als einen meiner eigenen Familie akzeptieren", versprach Hank. „Lass uns jetzt los. Du solltest dein Kindermädchen fragen, ob es ihr etwas ausmachen würde, sich uns anzuschließen. Sie könnte uns mit unserem Jungen hier helfen, während wir uns um ein paar andere Dinge kümmern müssen."

 

„Wo wollen Sie, dass ich mit hingehe?", fragte Candice, die sich leise zu ihnen gesellt hatte.

 

„Wir müssen irgendwo hinfahren und sind nicht sicher, wann wir zurück sein werden", sagte Hank zu ihr. „Wir haben Zeit, ein paar Ihrer Dinge mitzunehmen, aber Sie dürfen niemandem sagen, dass Sie die Stadt verlassen."

 

„Kein Problem. Meine Leute sind auf der Arbeit und niemand ist zuhause. Ich muss ihnen nur eine Notiz schreiben, dass ich das Wochenende über unterwegs sein werde", erwiderte Candice. „Da wo wir hingehen, gibt es doch Waschmaschinen, oder?“

 

"Ja“, entgegnete Hank, der die Einstellung des Mädchens mochte.

 

„Dann ist alles, was ich brauche, ein paar Jeans und ein paar Dinge und ich bin bereit", sagte Candice und wuschelte durch Nigels Haare. „Hey du Göre, hast du was dagegen, wenn ich mich euch anschließe?“

 

„Du kannst mitkommen", antwortete Nigel, lächelte sein Kindermädchen an und zeigte damit allen Anwesenden, wie sehr er seinem Vater ähnlich sah.

 

„Vielen Dank, Candice. Wir erklären es unterwegs. Wenigstens das, was wir können, wenn junge Ohren anwesend sind", sagte Spike und warf ihr vor Dankbarkeit ein erleichtertes Lächeln zu.

 

„Komm schon, kleiner Mann, ich denke, du wirst das Auto mögen, mit dem fahren werden", sagte Hank und beobachtete, wie Spike den Jungen in seine Arme hob und ihn zu der Limousine trug.

 

„Nigel, egal was passiert, ich liebe dich und will, was das Beste für dich ist", flüsterte Spike und wühlte mit seiner Nase in den übermäßig lockigen braunen Haaren seines Sohnes.

 

„Okay", sagte dieser mit einem Gähnen und legte seinen Kopf auf Spikes Schulter.

 

Hank wusste, dass er alles tun würde was er konnte, um dieses Kind zu beschützen. Er wollte außerdem keinen anderen Mann als Vater seiner ungeborenen Enkelkinder. William James ‚Spike‘ Bledsoe hatte die Fähigkeiten, ein toller Vater zu sein.

 

 

Kapitel 8

 

Buffy lächelte, als sie die Wäscherei der Studenten erkannte. Das war der Tag, an dem Spike seine Männlichkeit bewiesen hatte und an dem seine wahre Mission angefangen hatte. Er hatte ihr in der Nacht, in der er sie um ihre Hand gebeten hatte, gesagt, dass er an dem Tag gewusst hatte, dass sie die Seine sein würde. Und von dem Tag an war es seine Mission gewesen, das zu erreichen. Erneut beobachtete sie, wie sich ein Moment ihrer Vergangenheit vor ihr abspielte, mit ihr als Zuschauer.

 

„Lorne, ich kann nicht glauben, dass das wirklich passiert ist", kicherte Buffy, die ihrem Freund zugehört hatte, wie er sich vor seinem besten Kumpel zur Homosexualität bekannt hatte.

 

„Liebling, Mädchen, lass mich dir sagen - er hatte fast den Herzanfall des Jahrhunderts. Seine Schwester versuchte ihn zu warnen. Seine Mutter versuchte es ihm zu sagen. Ich habe immer wieder Andeutungen gemacht, aber nein, er musste in mein Appartement kommen, während ich mit meinem Freund, dem Surfertyp beschäftigt war. Und siehe da, er fällt bei dem Anblick in Ohnmacht", gluckste Lorne, als er ihr half, ihre Sachen in den Trockner zu stecken.

 

„Sag mir nur nicht, welchen Anblick er hatte. Ich muss die Vorstellung davon nicht haben", schnaubte Buffy und steckte die Münzen in die Schlitze, damit ihre Klamotten trocknen würden. „Seid ihr beiden immer noch Freunde?“

 

„Tatsächlich sogar beste Kumpel", sagte Lorne. „Ich war letztes Jahr der Trauzeuge bei seiner Hochzeit."

 

„Ist das ein privates Treffen oder kann jeder teilnehmen?", fragte ein bekannter Brite.

 

Buffy errötete, da sie einen ihrer Tangas in ihrer Hand hielt.

 

„Offen für alle Studenten", sagte sie und versuchte den Mann nicht anzusehen, der ihr vor drei Tagen seine Nummer gegeben hatte.

 

„Gut zu hören, Pet. Lange nicht gesehen", sagte Spike und blickte von ihrem erröteten Gesicht zurück zu dem pinkfarbenen Stück Seidenstoff in ihren Händen.

 

„Ei, ei, bist du nicht einfach das Süßeste", schnurrte Lorne, als er prüfend zu dem gutaussehenden Engländer sah.

 

„Tut mir Leid, mein Hübscher, aber ich bin nicht dein Typ", gluckste Spike. „Aber mir würde es nichts ausmachen, deine Freundin dort ein bisschen besser kennenzulernen."

 

„Sicher würdest du das, Süßer", erwiderte Lorne und zwinkerte Buffy wissend zu.

 

„Bist du hier Student, Grünjeans?", fragte Spike Lorne, der zufällig ein paar leuchtendgrüne Jeans trug.

 

„Ja, ich mache dieses Jahr meinen Abschluss in den Dramatischen Künsten", sagte Lorne, als er die Tür zum Trockner schloss und sich dann umdrehte, um zu fragen: „Wie ist es mit dir, Blondie?“

 

„Geschäfts- und Buchführung und mit einem kleinen Versuch in kreativem Schreiben", erwiderte Spike.

 

„Meine Güte, einer der gut aussieht und ein Denker. Buffy, ich glaube dieser könnte einer sein, den man behält", sagte Lorne, der sich zu seiner Freundin gedreht hatte.

 

Buffy warf ihrem Freund einen finsteren Blick zu, da sie ihm bereits gesagt hatte, dass sie im Moment keine romantische Beziehung und sich auch nicht mit jemandem verabreden wollte.

 

„Keine Sorge, Pet. Ich werde darauf warten, bis du dazu bereit bist, die Nummer anzurufen, ich dir gegeben habe", sagte Spike und leerte seine Tasche mit Wäsche in die Waschmaschine.

 

„Sag mir nicht, dass du das alles zusammen wäschst", meinte Buffy, als sie von Spike zu den Klamotten blickte, die er in die Waschmaschine geworfen hatte.

 

„Also, ja", entgegnete Spike und zuckte mit den Schultern.

 

„Trennst du nicht nach hell und dunkel?", fragte sie.

 

„Alles dunkel, Pet", erwiderte Spike, fügte sein Geld hinzu und stellte die Waschmaschine an.

 

„Aber verschiedene Stoffe brauchen verschiedene Temperaturen", versuchte sie zu erklären.

 

„Es sind nur die Jeans, die T-Shirts und die Socken, das ist alles", sagte Spike mit einem Lächeln.

 

„Keine Unter- OH."

 

Buffy hätte fast Unterwäsche gesagt, als ihr klar wurde, dass er vielleicht keine trug.

 

„Oh, pfiffig, romantisch und trägt nichts drunter", sagte Lorne und unterwarf den blendend aussehenden Mann einer weiteren Prüfung.

 

„Also ich denke, du kannst das alles zusammen waschen", murmelte Buffy, die versuchte, nicht zu überprüfen, ob er im Moment überhaupt Unterwäsche trug.

 

„Ich mag es nicht, wie sich die Linien abzeichnen", witzelte Spike, während er hinüberging und sich hinsetzte, um auf seine Klamotten zu warten.

 

„Ich bin gleich zurück", sagte Buffy und rannte regelrecht zur Toilette.

 

„Sie ist verletzt worden", sagte Lorne zu dem jungen Mann vor ihm. „Wenn du nur nach etwas Spaß suchst, dann lass sie in Ruhe."

 

„Ich habe mir das schon gedacht", erwiderte Spike, der seinen Blick auf die Toilettentür gerichtet hielt. „Ich suche hier nicht nur nach einem guten Fick im Heu."

 

„Gut. Ich würde es hassen, dir wehtun zu müssen."

 

Lornes Stimme veränderte sich und wurde tief und männlich.

 

„Ich will auch nicht, dass du mir wehtust", entgegnete Spike. „Könnte sein, dass sie diejenige ist, die mir wehtut."

 

„Der beste Rat, den ich dir geben kann, ist, nicht aufzugeben", sagte Lorne zu ihm.

 

„Ich bin jetzt auf einer Mission", sagte Spike und sah mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck zu Lorne.

 

„Könnte die Mission Impossible sein. Und du bist nicht Tom Cruise", meinte Lorne.

 

„Nö, ich bin größer und schöner anzusehen", prustete Spike.

 

„Dem muss ich zustimmen", lachte Lorne.

 

Spike begann die Melodie von Mission Impossible zu summen, als Buffy von der Toilette kam.

 

Traum Buffy erinnerte sich, wie aus diesem Tag eine samstägliche Begebenheit wurde. Die Drei und manchmal auch Charles Gunn trafen sich, um ihre Wäsche zu waschen und spielten Poker, während sie warteten. Eine Woche später hatte Lorne sie herausgefordert, Spike anzurufen und sich mit ihm auf einen Kaffee zu treffen. Wenn sie da nur gewusst hätte, was sie jetzt wusste. Vielleicht würde sie dann jetzt nicht mit ihrem Geist durch die Gegend wandern.

 

 

*****

 

 

Doyle glitt an der Wand hinunter, als er auf das Bild der Kernspintomografie von Buffys Gehirn blickte. Die Erleichterung darüber, dass sich kein Schlagfall oder Tumor abzeichnete, hatte ihn zu schwach zum stehen gemacht. Aber es gab immer noch keine Antwort darauf, warum seine liebste Patientin bewusstlos war. Wenn das Geräusch der Maschine sie nicht aufweckte, dann wusste er auch nicht was es tun würde. Das verdammte Ding könnte Tote aufwecken, so laut war sie.

 

Jetzt brauchten sie den EEG Fachmann, damit sie ihre Gehirnaktivitäten erfassen konnten. Das war der nächste wichtige Schritt. Sie machten jetzt mehr Platz für sie, da sie dachten, dass die Kernspintomografie wichtiger wäre.

 

„Das ist sehr vielversprechend, sehr vielversprechend", sagte Dr. Ethan Rayne, der Chef der Neurologie, als er die verschiedenen Aufnahmen auf dem Bildschirm untersuchte. „Hatte sie in der letzten Zeit viel Stress?", fragte er.

 

„Ich weiß, dass sie und der Vater der Babys sich vor kurzem scheiden gelassen haben, und dass er nichts von der Schwangerschaft weiß", antwortete Doyle. „Sie schien leicht deprimiert, aber nicht so weit, dass es sie in ihrer Fürsorge für sich oder in ihrer Schwangerschaft beeinflusst hätte."

 

„Wir werden mehr sagen können, wenn wir die Resultate des EEGs sehen", sagte Ethan, der den Bildschirm auf eine andere Aufnahme stellte.

 

„Ich denke, ich werde gehen und ihrer Familie sagen, was wir soweit wissen", sagte Doyle, als er sich daran machte aufzustehen.

 

„Ich denke, ich werde mit Ihnen gehen und mit der Familie sprechen, wenn es Ihnen nichts ausmacht", murmelte Ethan, während er sich den Fall und die soweit vorhandenen Tatsachen durch den Kopf gehen ließ.

 

„Es sind ihre Mutter, Stiefvater, Schwester und ein paar Freunde der Familie", informierte Doyle ihn.

 

 

*****

 

 

„Baby-Schnittchen, du musst aufhören, diesen Freak Angel dein Glück beeinflussen zu lassen", seufzte Lorne, als er und Buffy auf der Couch saßen und sich einen Becher doppeltes Schokoladen-Minze-Eis teilten.

 

„Ich will einfach nicht darüber reden", schmollte Buffy, als sie einen weiteren Löffel voll von der cremigen Köstlichkeit löffelte.

 

„Aber Spike ist zu verdammt süß, um sich die Chance entgehen zu lassen, meine Freundin", protestierte Lorne und sah sie ungläubig an. „Außerdem weiß er, wie man eine Lady behandelt."

 

„Lorne bitte, du verstehst es nicht." Buffys Stimme klang tränenerstickt, als sie aufhörte ihr Eis zu essen. „Er hat mich an unserem Hochzeitstag verlassen und gesagt, dass ich es nicht wert wäre. Er hat mich verlassen und hat kurz danach diese Schlampe von Bürgermeistertochter in unserer Kirche geheiratet."

 

„Diese schlimme, dreckige, faule, schleimige, Ratten fressende, Blut saugende, seelenlose, böse armselige Entschuldigung der Männlichkeit, die jemals auf dieser Erde gewandelt ist", brachte Lorne heraus, ohne einmal Luft zu holen.

 

Buffy fing an zu weinen und dann zu lachen und dann wieder zu weinen. Sie fühlte, wie Lornes linker Arm sich um sie schlang und er murmelte:

 

„Lass alles raus, Liebling. Lorne ist hier und wird dein menschliches Heultuch sein."

 

Ihre Heulsitzung dauerte gute zwanzig Minuten, bevor sie sich aufsetzen konnte und ihren Handrücken benutzen konnte, um ihre Augen zu trocknen. Sie erblickte die Tränenspuren auf dem Shirt des Mannes und fühlte sich schlimmer. Es war egal, dass das Eis, das noch auf dem Tisch stand, geschmolzen war.

 

„Lorne, ich habe dein Shirt ruiniert", sagte sie und sah ihn besorgt an.

 

„Hör mal, Schätzchen, es ist nur ein Short", log er, war aber überhaupt nicht sauer auf sie. „Fühlst du dich besser?“

 

Sie blickte ihn verlegen an und nickte, als sie antwortete:

 

„Aber nicht, weil ich mich über deinem Shirt ausgeheult habe."

 

„Ich weiß, Süße", beruhigte Lorne sie. „Aber du kannst etwas tun, um es mir zurückzuzahlen", sagte er und überlegte sich, dass er ihr Schuldbewusstsein nutzen würde, wenn er musste.

 

„Was?", fragte sie und sah ihn vertrauensvoll an.

 

„Ruf dieses blonde, hinreißende, blendend aussehende, britische Cremestückchen an und geh mit ihm auf einen Kaffee aus", schlug Lorne vor.

 

Buffy starrte den Mann weiter an und dachte über seine Bitte nach. Auf der einen Seite wollte sie ihn wegschubsen und ihm sagen, dass er gehen sollte. Auf der anderen Seite wollte sie zu ihrer Tasche gehen, die Nummer rausholen und anrufen.

 

„Okay", sagte sie und schockte damit sich selbst und Lorne.

 

„Das ist mein Mädchen. Lass diesen Unmenschen von einem Ex dich nicht von deinem Märchenprinz fernhalten", jubelte Lorne, zog sich zurück und stand auf. „Du hast die Nummer, mein Schnittchen, und ich werde dir das Telefon bringen. Es gibt keine bessere Zeit als jetzt, um dein Leben zum Besseren zu verändern."

 

Buffy beobachtete, wie sich ein weiterer Teil ihrer Vergangenheit vor ihr abspielte. Sie beobachtete, wie sie selbst diesen schicksalhaften Anruf tätigte, der sie auf den Weg gebracht hatte, um Spikes Frau zu werden.

 

 

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