Mortal Immortallity

Autor: Kristi

Altersfreigabe: für alle

Teile: 1

Spoiler: Nein, Zukunftsstory, in der Xander und Anya  geheiratet haben. Tara lebt.

Inhalt: Anya entdeckt, dass die Menschen ihre eigene Art von Unsterblichkeit haben.

Hauptcharakter(e): Anya/Xander, dazu Dawn und Tara

 


 

„Xander“

 

Sie versuchte ihn ein weiteres Mal zu schütteln. Er schnarchte laut als Antwort.

 

„Xander Harris, wach auf“ sagte sie laut.

 

Immer noch keine Antwort.

 

„Xander Harris, ich brauche Pickles und Eis und Doritos. Wach jetzt auf. Du wirst dafür benötigt, diese Dinge für mich zu holen“ sagte Anya.

 

„Häh? Was? Ich bin wach. Ich bin wach. Ist es Zeit?“ sagte Xander, der sich selbst wach schüttelte.

 

„Ja, es ist Zeit“

 

Xander sprang aus dem Bett und begann herumzurennen. Dabei zog er an Kleidungsstücken und warf Dinge in die Luft. Anya saß im Bett und beobachtete ihn mit mildem Interesse.

 

„Okay, Ahn, braucht du etwas Hilfe beim Anziehen?“ fragte Xander.

 

Er hatte sich eine Art Hawaii-Shirt übergeworfen und ein paar khaki Hosen.

 

„Oh nein. Ich gehe nicht“ sagte sie.

 

„Ahn, Liebes, du bist diejenige, die das Baby bekommt. Du musst gehen“ sagte Xander.

 

„Oh! Du dachtest, dass es Zeit für das Baby ist, geboren zu werden. Nein, es ist Zeit für die Pickles und Eis und Doritos“ erklärte Anya.

 

Xander senkte sein Gesicht in seine Handfläche und atmete tief ein.

 

„Okay, ich bin in ein paar Minuten zurück“

 

Anya saß im Bett und wartete darauf, dass Xander zurückkam. Sie glättete ihr blassgrünes Nachhemd über ihrem riesigen Bauch. Ihre Braue hob sich, als das Baby sie trat.

 

„Hör mal, du darfst mich nicht treten. Das ist seine Schuld, weißt du“ sagte Anya zu ihrem Bauch.

 

Das Baby antwortete, indem es sie trat. Anya grummelte. Wie lange dauerte es, Chips, Eis und Pickles zu holen? Wie als Antwort auf ihre Frage kam Xander durch die Haustür und trug eine Papiertüte.

 

Anya traf ihn in der Küche. Sie holte eine große Rührschüssel aus dem Schrank und schöpfte Eis hinein. Xander schnitt die Pickles für sie und legte sie in die gleiche Schüssel. Anya zerbröselte die Doritos und streute sie über die Mischung aus Eis und Pickles. Sie nahm die Schüssel und setzte sich an den Tisch. Xander setzte sich ihr gegenüber. Zuerst hatte ihm diese Kombination der Nahrungsmittel den Magen umgedreht, aber inzwischen war er daran gewöhnt.

 

„Oh Ahn, ich muss jetzt ins Bett gehen. Ich muss morgen ganz früh am Flughafen sein, weißt du noch?“ sagte Xander.

 

„Du meinst, ob ich mich noch daran erinnere, dass du mich verlässt, wenn ich fast dabei bin, deine Brut auf die Welt zu bringen?“ sagte Anya.

 

Xander seufzte.

 

„Ahn, Liebes, ich verlasse dich nicht. Es ist eine Geschäftsreise. Ich werde nur ein paar Tage weg sein und der Geburtstermin ist erst in anderthalb Wochen“

 

„Ja und ich habe alle Babybücher gelesen. Ich kann jederzeit Wehen bekommen. Menschen funktionieren wirklich nicht sehr gut, was die Geburtszeit angeht. Sie können einen Monat zu früh gebären, einen Monat zu spät oder irgendwann dazwischen“ sagte Anya.

 

„Anya, Tara und Dawn bleiben bei dir. Ich werde so bald wie möglich zurück sein. Und wenn du Wehen bekommst, musst du nur anrufen und ich werde innerhalb von ein paar Stunden zurück sein“ sagte Xander.

 

„Stunden, in denen ich bei der Niederkunft sterben könnte“ sagte Anya.

 

Xander seufzte und stand auf. Er ging hinüber und schlang seine Arme um seine Frau. Anya war mit ihrer Sterblichkeit zurecht gekommen. Oder wenigstens hatte er das gedacht, bevor sie schwanger geworden war.

 

„Liebling, der Arzt sagt, dass du die Gesundheit einer Bilderbuchschwangerschaft hast. Du wirst bei der Niederkunft nicht sterben“ sagte er.

 

„Das weißt du doch nicht. Ich habe mehreren Frauen während der Geburt Wünsche gewährt und sie sind oft gestorben“ sagte Anya.

 

„Ahn, das war vor dreihundert Jahren. Die Medizin hat sich weiterentwickelt. Zum einen waschen sich die Ärzte jetzt die Hände“ meinte Xander.

 

 

*****

 

 

„Mein Rücken tut weh“ beschwerte sich Anya zum x-ten Mal.

 

Dawn rollte mit ihren Augen und biss sich wortwörtlich auf ihre Zunge. Tara lächelte süß und strich mit ihrer Hand über Anyas Schultern.

 

„Ich weiß, Süße, aber es dauert nicht mehr lange. Vielleicht würde es helfen, wenn du dir die Heizdecke in den Rücken legst“ schlug Tara vor.

 

„Nein, dadurch werde ich nur heiß und stinkig“ grummelte Anya.

 

„Eine Eispackung?“ fragte Tara.

 

„Ja, wenn ich zu Tode frieren will. Solltet ihr beide nicht dafür sorgen, dass ich mich besser fühle? Xander sorgt immer dafür, dass ich mich besser fühle. Aber das kommt Gewöhnlicherweise daher, dass wir Sex haben und ich dann vergesse, dass ich wie ein gestrandeter Wal aussehe“ sagte Anya.

 

„Also wer will ‚Days of Our Lives‘ sehen?“ sagte Dawn und versuchte den Gedanken, wie Xander und Anya Sex hatten, aus ihrem Kopf zu bekommen.

 

 

*****

 

 

„Ich brauche Austern, Pasta und Erdnussbutter“ verkündete Anya, als sie aus der Küche hereingewatschelt kam.

 

„Was?“ fragte Dawn und sah sie seltsam an.

 

„Nun, ich habe die Pasta und die Erdnussbutter, aber ich habe die Austern in der vorletzten Nacht gegessen. Xander sollte mir eigentlich noch welche holen, bevor er gegangen ist. Er hat es vergessen, weil sein Job unendlich wichtiger ist als die Frau, die seine Alienbrut gebären wird“ grummelte Anya.

 

„Alien?“ fragte Dawn.

 

Anya rollte mit den Augen.

 

„Egal. Wenn du dieses Ding in dir fühlen könntest, wie es tritt, dann wärst du auch überzeugt, dass es ein Alien ist“

 

„Darf ich?“ fragte Dawn.

 

„Darfst du was? Xanders Alienbrut gebären? Nein, das beinhaltet Sex mit ihm und er darf mit niemandem außer mir Sex haben“ sagte Anya.

 

„Iiiiih. Ich meinte fühlen, wie das Baby tritt“ sagte Dawn.

 

„Oh ja“

 

Anya nahm Dawns Hand und legte sie auf ihren Bauch in der Nähe ihres Brustkorbes.

 

„Der Doktor sagt, dass das Baby sich schon in die Geburtsposition gedreht hat. Aber aus irgendeinem Grund muss ich anderthalb Wochen warten, um dieses Ding zu bekommen“ grummelte Anya.

 

„Nun weißt du, die ausgerechneten Termine sind nicht immer akkurat“ erinnerte Tara sie.

 

„Ja und das ist noch ein Problem. Austern, wer holt sie für mich?“ fragte Anya.

 

„Dawn, du bleibst hier. Ich werde gehen“ bot Tara an.

 

 

*****

 

 

Jay Leno war halbwegs durch seinen Monolog, als bei Anya die Fruchtblase platzte. Chaos brach aus.

 

„Ich habe euch vor zwei Stunden gesagt, dass ich Wehen habe!“ schrie Anya.

 

„Anya, du beschwerst dich seit zwei Monaten, dass du Wehen hast! Woher sollen wir wissen, dass du dieses Mal die Wahrheit sagst?“ brüllte Dawn.

 

„Vielleicht weil meine Fruchtblase geplatzt ist und der Stuhl jetzt nass ist und wir einen neuen kaufen müssen und Xander aufgebracht sein wird und weil das sowieso seine Schuld ist!“ schrie Anya.

 

„Okay ihr alle, beruhigt euch. Anya, lass uns deinen Koffer holen und ins Krankenhaus fahren“ sagte Tara.

 

„Wir müssen Xander anrufen. Seine Hotelnummer liegt beim Telefon“ sagte Anya.

 

Tara nickte.

 

„Dawn, bring Anya zum Auto. Ich werde Xander anrufen und bin gleich unten“

 

Dawn nickte. Tara ging zum Telefon und wählte die Hotelnummer. Sie konnte Dawn und Anya im anderen Zimmer hören.

 

„Anya, dir ist doch klar, dass du ins Krankenhaus gehst und nicht in den Urlaub“ sagte Dawn.

 

„Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich zuhause anziehen soll. Oder welches Nachthemd oder was das Baby zuhause anziehen soll. Ich bin seit vier Monaten fett. Ich will schön aussehen, wenn ich nach Hause komme“ sagte Anya.

 

Der Mann am Empfang verband Tara zu Xanders Zimmer.

 

„Xander, hier ist Tara. Ich denke, du solltest den nächsten Flug zurück nehmen. Anya hat gerade Wehen bekommen“ sagte Tara.

 

„Oh Gott. Sie hat gesagt, dass das passieren würde. Denkst du, sie hat es herbeigeführt? Sie wollte nicht, dass ich gehe. Ich hätte nicht gehen sollen. Sie kann das Baby jetzt nicht bekommen. Sie hat noch anderthalb Wochen, hat der Arzt gesagt-“

 

„Xander, fahr zum Flughafen und sei vorsichtig. Nimm ein Taxi“ sagte Tara.

 

„Okay, ich werde da sein so schnell ich kann“

 

Das Telefon klickte an Taras Ohr. Sie legte auf und ging hinunter zum Auto, bevor Anya und Dawn sich gegenseitig umbrachten.

 

Als sie im Krankenhaus ankamen, schrie Anya und sagte, dass sie ihre Meinung geändert hätte. Sie wollte Xanders Alienbrut nicht bekommen und wenn sie sterben würde, dann würde sie ihn für den Rest ihres Lebens verfolgen.

 

Sie beruhigte sich ein wenig, als die Schwester sie zu einem Bett brachte und die Bildschirme leise piepten. Die Schwester versprach, so bald wie möglich einen Anästhesisten zu schicken. Anya hatte entschieden, dass die natürliche Geburt nicht das richtige wäre und dass Drogen gut wären.

 

„Wisst ihr, dass ich früher Männer für weniger als das gehäutet hätte“ sagte Anya nach einer besonders schlimmen Wehe.

 

„Wissen wir“ grummelte Dawn.

 

Anya hatte sie stundenlang mit den Horrorgeschichten erfreut, als sie damals die Männer aufgesucht hatte.

 

„Ich gehe nach unten in den Geschenkeladen und sehe nach, ob sie etwas haben“

 

„Such nach einem Konzentrationsgegenstand. In den Lehrgängen über die Geburt sagen sie, dass ich mich auf einen Gegenstand konzentrieren soll. Ich sollte mich eigentlich auf Xanders Gesicht konzentrieren, aber er ist nicht da “ rief Anya.

 

„Er wird bald hier sein“ versuchte Tara sie zu beruhigen.

 

Dawn glitt vor der nächsten Wehe hinaus und bevor die Schreierei wieder losging.

 

 

*****

 

 

Dawn kehrte fast eine halbe Stunde später mit einer Tasche voller Zeitschriften und anderen Dingen zurück. Anya hatte verlangt, da sie nicht essen konnte, dass die anderen es auch nicht konnten. Deshalb hatte Dawn im Aufzug ein paar Schokoriegel verdrückt.

 

„Hast du einen Konzentrationsgegenstand gefunden?“ fragte Anya strahlend und offensichtlich nicht in einer Wehe, als Dawn hereinkam.

 

„Oh ja. Die Auswahl war ziemlich karg, aber ich dachte, das wäre süß“

 

Dawn zog ein pinkfarbenes Stofftier aus der Tasche.

 

Anyas Augen weiteten sich.

 

„Ein Kaninchen? Oh mein Gott. Wie kannst du meinen Kind ein Kaninchen bringen? Sie zucken und sind unheimlich und oh Gott, bring es raus, bevor ich anfange zu schreien!“

 

Dawn biss sich auf ihre Lippe.

 

„Es tut mir Leid“

 

Sie hatte Anyas Abneigung gegen Kaninchen vergessen. Sie hatte nur gedacht, dass das pinkfarbene, superweiche Kaninchen anbetungswürdig wäre. Sie steckte es zurück in die Tasche und verbarg die Tasche im Wandschrank.

 

„Ich bin hier, ich bin hier. Habe ich es verpasst?“ sagte Xander, der in den Raum glitt. Er eilte an Anyas Seite und nahm Anyas Hand in seine. „Es tut mir Leid, Süße“

 

Anya zahlte es ihm heim, indem sie seine Hand während der nächsten Wehe „drückte“. Alle waren immens erleichtert, als der Anästhesist auftauchte.

 

„Sie stecken das nicht in mich“ sagte Anya.

 

„Mrs. Harris, das ist der einzige Weg, diese Schmerzbehandlung durchzuführen“ sagte der Mann.

 

Anya sah ihn zweifelnd an.

 

„Und werden dadurch diese ganzen schneidenden, sterblichen Gefühle und die menschlichen Schmerzen verschwinden?“

 

Der Mann lächelte.

 

„Ich verspreche es“

 

Sobald die Epidural-Spritze gesetzt war und die Benommenheit einsetzte, streckte sich Anya, griff dem Anästhesist um den Nacken und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Er zog sich extrem überrascht zurück und eilte aus dem Zimmer.

 

„Ahn, ich sitze direkt neben dir“ protestierte Xander.

 

„Ja, und du hast den Schmerz verursacht. Er hat ihn genommen. Er verdient es, geküsst zu werden. Du verdienst es, geschlagen zu werden“ erklärte Anya.

 

Xander hörte einmal auf, etwas zu sagen, so lange er der Sache voraus war.

 

 

*****

 

 

Stunden später hielt Anya ein winziges, pinkfarbenes Bündel in ihren Armen. Xander saß auf dem Rand des Bettes und blickte auf die beiden allerwichtigsten Mädchen in seinem Leben hinab. Anya strich mit einem Finger über die winzige, weiche Wange. Tränen glänzten in ihren Augen.

 

„Ich habe es nie verstanden, aber Menschen haben ihre eigene Unsterblichkeit, oder“ flüsterte sie.

 

Xander antwortete darauf, indem er sie auf ihren Kopf küsste und sie und ihr kleines Mädchen in seine Arme nahm.

 

 

THE END

 

 

 

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