Scrooge Sunnydale Style

Autor: Kristi

Altersfreigabe: ab 12

Teile: 1

Spoiler: Wer noch absolut keine Ahnung von Angels doch recht offenem Serien-Ende hat und es auch nicht wissen will, sollte es lieber lassen, da hier andeutungsweise beschrieben wird, wie es möglicherweise nach dem Ende weitergegangen sein könnte. Ansonsten spielt es direkt nach Heimsuchungen/Amends in der 3. Buffy-Staffel.

Inhalt: Joyce bekommt Besuch von ein paar Geistern.

Hauptcharakter(e): Joyce, (Buffy/Angel) und natürlich die Geister

 

 

 

„Mom, ich werde....Ich werde erst spät heute Abend zurückkommen. Ist es okay, wenn wir dann die Weihnachtssache machen?", fragte Buffy.

 

Sie blickte immer wieder zur Tür. Joyce sah über die Schulter ihrer Tochter. Sie konnte durch die Glasfenster der Tür Angel sehen, der auf der Veranda herumschlich. Sie seufzte.

 

„Buffy", fing sie an, stoppte aber dann wegen dem Ausdruck auf Buffys Gesicht. Ihr Gesicht verzog sich besorgt. „Buffy, geht es dir gut?“

 

Buffy nickte.

 

„Ich....Angel braucht mich jetzt. Es ist nicht.....Wir haben keinen Ärger. Ich muss etwas Zeit mit ihm verbringen. Ich weiß, dass du ihn nicht magst, Mom, und ich verstehe sogar warum."

 

Joyce schüttelte ihren Kopf.

 

„Nein, ich denke nicht, dass du das kannst. Nicht bis du eine eigene Tochter hast. Aber geh. Wir sprechen später darüber."

 

Ein Lächeln schmückte Buffys Gesicht.

 

„Danke Mom."

 

Joyce nickte.

 

„Und wünsch Angel Frohe Feiertage."

 

Sie beobachtete, wie das Paar den mit Schnee bedeckten Bürgersteig entlang ging, Händchen haltend und sich der Welt drum herum vollkommen unbewusst. Sie schüttelte ihren Kopf und trat zurück ins Haus. Buffy war vollkommen unvorbereitet auf die Zukunft, die kommen würde. Sie verstand einfach nicht, dass es nicht klappen konnte, sie mit einem Vampir zu verbringen. Joyce hoffte nur, dass Angel, der älter und hoffentlich auch klüger war, es verstehen würde. Sie hoffte, dass der Mann.....Vampir Buffy genug liebte, um die Entscheidung zu treffen, die das Mädchen selbst nicht treffen konnte. Nur die Zeit würde das zeigen.

 

Joyce machte die Weihnachtslichter auf dem Baum wieder an, füllte den Kamin wieder auf und legte sich auf die Couch, mit ihrer liebsten Decke bis an ihr Kinn gezogen. Sie hatte in der Nacht nicht viel geschlafen. Sie hatte sich um Buffy gesorgt. Es dauerte nicht lange, bevor sie einschlief.

 

„Tante Joyce."

 

Joyce bewegte sich auf der Couch. Sie kannte die Stimme, hatte sie aber seit Jahren nicht gehört. Sie schob den Gedanken zurück, zog ihre Decke enger und schlief wieder zurück.

 

„Tante Joyce."

 

Sie konnte die Stimme das zweite Mal nicht ignorieren. Sie öffnete ihre Augen in der sicheren Annahme, dass sie träumte. Ein Lächeln tauchte auf ihrem Gesicht auf, als sie entdeckte, dass sie das nicht tat.

 

„Celia?“

 

Joyce setzte sich auf. Ihre Nichte war vor Jahren im Krankenhaus gestorben und doch stand sie jetzt vor ihr, in einem leuchtend roten, weihnachtlichen Samtnachthemd. Sie bewegte sich hin und her und brachte damit die winzigen Glöckchen zum Klingen, die den Saum ihres Nachthemdes schmückten.

 

Celia nickte.

 

„Frohe Weihnachten, Tante Joyce."

 

„Celia....du bist....“

 

„Ich weiß. Das ist okay. Ich bin gekommen, um dir Dinge zu zeigen. Sie wollten jemand anderen schicken, aber ich wollten diesen Teil machen."

 

„Mir Dinge zeigen?", fragte Joyce.

 

Celia nickte und streckte ihre kleine Hand aus.

 

„Es wird nicht wehtun. Nimm einfach meine Hand."

 

Joyce streckte zögernd ihre Hand aus und nahm Celias scheinbar solide Hand in ihre eigene. Im Raum blitzte es auf, wie ein Blitzlicht von einer Kamera, und das Bild hatte sich verändert. Sie waren im Wohnzimmer der Summers in Los Angeles. Joyce blickte zu Celia hinab, die immer noch ihre Hand hielt. Celia lächelte und hielt ihren Finger an ihre Lippen. Dann deutete sie auf den Eingang des Wohnzimmers. In dem Moment schlich sich eine sechs Jahre alte Buffy in das Wohnzimmer.

 

„Buffy, du sollst doch nicht aufstehen bevor es hell ist. Wie soll Santa denn kommen, wenn du nicht schläfst?“

 

Joyce drehte sich beim Klang ihrer eigenen Stimme um und sah eine sehr viel jüngere Version von sich auf der Couch sitzen.

 

Buffy rümpfte ihre Nase.

 

„Ich habe Angst vor dem Dunkeln, Mommy."

 

Die jüngere Joyce lächelte und klopfte sich auf den Schoß. Buffy flog in ihre Arme. Die ältere Joyce sehnte sich nach den Tagen, als ihre Arme alle Ängste von Buffy besiegt hatten.

 

„Du weißt, dass du keine Angst vor dem Dunkeln haben brauchst."

 

„Warum?", fragte Buffy, die niemals zufrieden war, bevor nicht ihre ganze Neugier gestillt worden war.

 

„Weil du einen Schutzengel hast", erklärte Joyce.

 

Buffys Gesicht leuchtete bei dieser Aussage.

 

„Habe ich?“

 

Joyce nickte und drückte ihre kleine Tochter an sich.

 

„Hast du."

 

„Wartet er darauf, dass er seine Flügel kriegt wie Clarence im Film?“

 

Die jüngere Joyce lachte. Die ältere Joyce erinnerte sich daran, dass es einmal eine Weihnachtstradition gewesen war, ‚It‘s a Wonderful Life‘ zu sehen. Buffy war dieser Tradition ungefähr zu der Zeit entwachsen, als sie dreizehn Jahre alt wurde.

 

„Ja Baby, er wartet darauf, seine Flügel zu bekommen, genau wie Clarence."

 

„Und wenn er gute Arbeit macht und mich beschutzt, wird er dann seine Flügel kriegen?“

 

„Du meinst beschützt und ja, wenn dein Engel gute Arbeit dabei leistet, dich zu beschützen, dann wird er seine Flügel bekommen", sagte Joyce.

 

Buffy rümpfte ihre Nase und kaute nachdenklich auf ihrer Lippe.

 

„Ich denke, ich gehe besser nach oben und schlafe, damit er anfangen kann, mich zu beschützen."

 

Joyce lächelte.

 

„Das machst du besser."

 

Sie ließ das kleine Mädchen los und sah zu, wie sie die Treppen zu ihrem Zimmer hoch rannte.

 

„Komm jetzt, Zeit zu gehen", sagte Celia.

 

Die ältere Joyce sah zu ihr runter.

 

„Was? Es gibt noch mehr zu dieser Erinnerung. Ich entsinne mich daran. Buffy kommt wieder runter."

 

Celia nickte.

 

„Ja, aber du hast gesehen was du sehen solltest."

 

Im Raum blitzte es wieder auf und verblasste zum Sunnydaler Wohnzimmer.

 

„Ich muss gehen, Tante Joyce. Es werden heute Nacht noch andere Leute kommen. Mach dir keine Sorgen. Sie sind nett."

 

Joyce erwachte plötzlich, die Hände um die Decke verkrampft. Sie setzte sich auf der Couch auf und sah sich im Zimmer um.

 

„Celia?“

 

Sie kam sich ganz plötzlich dumm vor, dass sie den Namen ihrer toten Nichte ausgerufen hatte. Es war nur ein Traum gewesen. Joyce stand auf, wühlte mit ihren Fingern durch ihre Haare und machte sich auf den Weg in ihr Schlafzimmer. Sie machte wieder einen Satz, als sie auf etwas trat. Sie bewegte ihren Fuß und beugte sich hinab, um ein winziges, goldenes Glöckchen aufzuheben, auf das sie getreten war.

 

„Okay, Joycey, ich denke, du hattest zuviel Weihnachtsstress und zu wenig Weihnachtsschlaf", murmelte sie vor sich hin und ging zu ihrem Schlafzimmer hoch, wo sie dann richtig schlafen konnte.

 

„Joyce, Süße, wach auf. Ich habe Brownies mitgebracht."

 

Joyce wurde von dieser Stimme aus dem Schlaf gerissen. Sie rieb sich ihre Augen und setzte sich im Bett auf. Sie sah Pat, die Frau, die sich mit ihr angefreundet hatte, während Buffy im vergangenen Sommer weg gewesen war. Die Frau, die tot war.

 

„Pat?“

 

Die Blondine lächelte und nickte.

 

„Oh ich weiß, ich bin tot. Das bedeutet doch nicht, dass ich keine Brownies machen und meine Freunde besuchen kann, oder?“

 

„I-ich nehme es an", stammelte Joyce.

 

Pat nickte und streckte ihre Hand aus.

 

„Jetzt komm, wir müssen gehen. Später wird es noch genug Zeit für Brownies geben."

 

Joyce legte ihre Hand in die von Pat. Das Zimmer wurde strahlend hell und verblasste dann zu einem Ort draußen. Joyce blickte sich um. Sie erkannte den Hügel. Es war eine Lichtung hinter der Villa, in der Angel lebte.

 

„Das war heute Abend, die Weihnachts-Gegenwart", erklärte Pat.

 

Joyce beobachtete, wie Angel grob nach Buffy griff. Sie trat vor und Pat legte eine Hand auf ihren Arm.

 

„Sieh hin", flüsterte sie und deutete auf das Paar.

 

„Bin ich ein Ding, das es wert ist, gerettet zu werden? Häh? Bin ich ein rechtschaffender Mann? Die Welt will mich weg haben!", brüllte Angel.

 

Buffy brach zusammen.

 

„Was ist mit mir? Ich liebe dich so sehr.... Und ich habe versucht, dich dazu zu bringen zu gehen.... Ich habe dich getötet und es hat nicht geholfen." Sie schob ihn von sich und stand auf. „Und ich hasse es! Ich hasse, dass es so schwer ist, und dass du mir so weh tun kannst. Ich weiß alles, was du getan hast, weil du es mir angetan hast. Oh Gott! Ich wünschte, dass ich mir deinen Tod gewünscht hätte. Ich tu es nicht. Ich kann es nicht."

 

Angel stand auf. Der Schmerz in seiner Stimme ertönte in der Luft.

 

„Buffy, bitte. Nur dieses eine Mal....lass mich stark sein."

 

Joyce bedeckte ihren Mund mit ihrer Hand, als ihr klar wurde, worum der Vampir ihre Tochter bat. Pat sah zu ihr und nickte. Dann zeigte sie wieder zu dem Paar.

 

„Stark bedeutet Kämpfen! Es ist schwer und es ist schmerzhaft und das jeden Tag, Das ist es, was wir machen müssen. Und wir können es zusammen machen", beschwor ihn Buffy.

 

Joyce sah zu und fühlte sich wie ein Eindringling, als Angel mit Buffys Worten zu kämpfen hatte.

 

„Aber wenn du zu sehr ein Feigling dafür bist, dann brenne. Wenn ich dich nicht überzeugen kann, dass du in diese Welt gehörst, dann weiß ich nicht, was es kann. Aber erwarte nicht, dass ich zusehe. Und erwarte nicht, dass ich um dich trauere, denn...“

 

In dem Moment bemerkten sie, dass es anfing zu schneien. Joyce und Pat sahen zu, wie das Paar sich an den Händen fasste und den Hügel runterging, immer noch ehrfürchtig wegen dem Wunder, das ihnen widerfahren war.

 

„Der Schnee....haben wir deshalb heute Schnee?", fragte Joyce Pat.

 

Pat nickte.

 

„Ich muss jetzt gehen, Süße. Lass dir die Brownies schmecken."

 

„Pat! Warte!“

 

Joyce saß aufrecht im Bett. Irgendwie war sie nicht überrascht, die Tupperdose mit Brownies auf dem Nachttisch stehen zu sehen. Sie schüttelte ihren Kopf. Alles in allem war das ein seltsames Weihnachten gewesen. Sie stand auf und entschied sich, das fruchtlose Unternehmen Schlaf aufzugeben. Sie hob die Brownies auf, trug sie nach unten und begann Kaffee zu machen. Sie drehte sich um und ließ die volle Tasse beinahe fallen beim Anblick eines dunkelhaarigen Mannes, der in ihrer Küche stand. Er lächelte und tippte sich an seinen Hut.

 

„Besteht die Möglichkeit eine Tasse zu bekommen, bevor wir gehen?“

 

„Ich - äh - Sahne oder Zucker?", fragte Joyce, als sie ihre Stimme wiedererlangt hatte.

 

Der Mann schüttelte seinen Kopf.

 

„Nee, ich nehme ihn schwarz. Wir beeilen uns aber besser, da wir noch wohin müssen und ich eigentlich nicht auf einen Kaffee bleiben darf."

 

„Na...natürlich“ Joyce begann eine Tasse Kaffee einzugießen. „Kenne....kenne ich Sie?", fragte sie und reichte ihm den Kaffee.

 

„Mich? Nee....Ich bin die eine Person, die Sie heute Nacht sehen, die Sie nicht kennen. Also ich bin die eine Person, mit der sie heute sprechen, die Sie nicht kennen. Ich bin Whistler. Ich arbeite für die Leute, die Ihnen diese Weihnachtsunterhaltung bieten, die Mächte der Ewigkeit. Kommen sie. Wir müssen wohin und Apokalypsen sehen."

 

Ein Donnern warf den Raum in die Dunkelheit. Als sich die Augen von Joyce dem wieder angepasst hatten, wurde ihr klar, dass sie nicht länger in ihrer gemütlichen Küche in Sunnydale waren. Sie standen auf einer Feuerleiter in einer Gasse und der Regen strömte hinab. Whistler deutete auf den Boden.

 

„Genau dort unten. Da läuft alles ab."

 

Joyce beobachtete, wie Angel in die Gasse lief. Der Vampir sah älter aus, erschöpft.

 

„Das ist...die Zukunft?", mutmaßte sie.

 

Es machte Sinn. Sie hatte die Vergangenheit und die Gegenwart gesehen. Das würde der zukünftige Teil dieses Abends sein.

 

Whistler nickte.

 

„Jedoch nicht Weihnachten. Das hier ist etwas später, ungefähr Mai. Das scheint es immer zu sein, wenn die Welt endet. Oh Gott, er sieht wie die Hölle aus. Ich dachte, das hätte er mit dem Ratten essen hinter sich gelassen. Was für eine Enttäuschung, wenn man sieht, wie dein Projekt schief geht. Man päppelt sie auf, versucht sie richtig zu lenken und sie versauen es trotzdem."

 

Joyce blickte zu dem Mann, aber bevor sie noch etwas sagen konnte, kamen noch mehr Leute in die Gasse. Da war Angel, der Vampir namens Spike, den Buffy kannte, eine Frau mit blauen Strähnen in den Haaren und ein junger schwarzer Mann, der nach vorne gekrümmt war.

 

„Sie waren in einem Kampf. Einige sind verletzt", sagte sie.

 

Whistler nickte.

 

„Schauen Sie."

 

Sie tat es. Joyce sah zu, als die Armee der Hölle hereinbrach. Sie beobachtete, wie Angel den Drachen angriff und für seine Anstrengungen in Stücke gerissen wurde. Sie sah zu, wie der junge Mann kämpfte, obwohl er lebensgefährlich verwundet war. Sie sah, wie er starb und wie die Armee über seinen Körper schritt. Sie beobachtete, wie Spike zu Staub zerfiel und wie schließlich die Frau mit den blauen Strähnen stürzte. Die Armee, der Drache, tobte durch Los Angeles und riss das, was übrig war, entzwei.

 

„Sie müssen etwas besonderes sein", sagte Whistler.

 

Joyce blickte zu ihm auf. Sie hatte fast vergessen, dass der Mann da war.

 

„Was meinen Sie?“

 

„Es passiert nicht oft, dass die Mächte beim Weltuntergang jemandem einen Platz in der ersten Reihe geben."

 

„Der Weltuntergang ?", fragte Joyce und ihre Augen weiteten sich.

 

„Die Apokalypse, Armageddon, nennen Sie es wie Sie wollen. Alles bedeutet das gleiche. Feurige Zerstörung, schmerzhaftes Ende."

 

„Können die Mächte nicht noch ein Wunder schicken, um Angel zu retten, um die Welt zu retten? So wie sie es mit dem Schnee getan haben?", fragte Joyce.

 

Whistler prüfte ihre Frage sorgfältig.

 

„Das haben sie."

 

„Dann hat es nicht geklappt. Sie müssen noch eins schicken."

 

„Das Wunder, das sie geschickt haben, hätte geklappt, wenn es nicht verhindert worden wäre."

 

Whistler machte sich eine Zigarette an während er sprach.

 

„Verhindert? Welches Wunder?", fragte Joyce.

 

„Ihre Tochter."

 

„Natürlich. Buffy wird das stoppen."

 

Joyce atmete erleichtert ein.

 

„Nein, wird sie nicht. Nicht ohne Angel", sagte Whistler.

 

Joyce schüttelte ihren Kopf.

 

„Ich verstehe nicht."

 

„Sie sollte eigentlich hier sein. Große Prophezeiung über einen Krieger des Lichts und einen Krieger der Dunkelheit. Nur dass Wolfram und Hart das Ding so tief versteckt hat, dass sogar die schlauen Köpfe, die an Angels Seite gearbeitet haben, es nicht finden konnten. Vor ein paar Jahren ist etwas passiert, das diese Krieger voneinander entfremdet hat. Er ist zu stolz, anzurufen und um ihre Hilfe zu bitten. Sie ist zu stolz, diejenige zu sein, die zurückkommt."

 

Joyce schüttelte ihren Kopf.

 

„Also geht die Welt wegen Stolz unter?“

 

Whistler gluckste.

 

„Wie dachten Sie denn, das es endet?“ Er schüttelte seinen Kopf. „Sie wissen, die Mächte zeigen das alles nicht so einfach jedermann. Sie teilen mir nur das Nötigste mit, also bis ich so ahnungslos wie Sie. Kommen Sie, ich habe einen Termin mit einem irischen Typen namens Doyle in einem Pub. Wegen einer Neuzuordnung. Ich dachte, er würde nach Los Angeles gehen."

 

„Wer sind Sie?", fragte Joyce mit einer müden, verzweifelten Bitte in ihrer Stimme.

 

Whistler gluckste.

 

„Ich denke, Sie können mich das Sunnydaler Empfangskomitee der Mächte der Ewigkeit nennen. Ich handhabe alle Agenten des Guten, die von und nach Sunnydale kommen. Erst Angel und dann scheinbar dieser Doyle Typ. Ich muss gehen, danke für den Kaffee."

 

Das Geklirre einer Untertasse auf dem Boden riss Joyce aus ihrer Benommenheit. Sie schüttelte ihren Kopf und holte den Besen, um die Scherben der Untertasse wegzuräumen. Sie setzte sich an die Kücheninsel und grübelte über den seltsamen Morgen nach, den sie gehabt hatte.

 

„Nennt mich einfach Ebenezer Scrooge", murmelte sie in die stille Küche.

 

 

*****

 

 

Fünf Monate später

 

Joyce klopfte an die Tür der Villa. Sie hatte nicht erwartet, dass Angel in solch einer prachtvollen Umgebung leben würde. Er öffnete vorsichtig die Tür, um hinter der Sonne zu bleiben, die ihr hinein folgte. Sie durchliefen den höflichen Small Talk. Er bot ihr ein Getränk an. Sie lehnte ab und entschied, direkt zur Sache zu kommen.

 

„Ich weiß, dass Buffy die Nacht hier verbracht hat."

 

„Das tut mir Leid. Wir sind nach der Patrouille zurückgekommen", entschuldigte sich Angel.

 

„I-ich bin nicht an den Details interessiert. Darum bin ich nicht hier", sagte Joyce.

 

„Okay."

 

„Ich bin hier, weil ich mich generell um euch sorge", fing sie an.

 

Sie hatte es den ganzen Morgen einstudiert und seit Tagen geplant. Buffy blieb jetzt in Sunnydale und würde auf das örtliche College gehen. Sie machte sich mit neuem Fanatismus Sorgen über die Zukunft, die Buffy mit Angel haben würde. Sie schluckte heftig und bereitete sich darauf vor, mit ihrer Rede anzufangen.

 

 

„Weil du einen Schutzengel hast."

 

„Können die Mächte nicht noch ein Wunder schicken, um Angel zu retten, um die Welt zu retten? So wie sie es mit dem Schnee getan haben?“

 

„Das haben sie. Ihre Tochter."

 

 

Joyce keuchte, als sich die Worte ihrer Scrooge Erfahrung ihren Weg in ihren Verstand erklommen und in ihren Ohren widerhallten.

 

„Ms. Summers?", fragte Angel. Er nahm sie behutsam an ihrem Ellbogen und führte sie zur Couch, damit sie sich setzen konnte. „Sind Sie in Ordnung?“

 

Sie nickte.

 

„Ich...mir geht es gut."

 

 

„Das Wunder, das sie geschickt haben, hätte geklappt, wenn es nicht verhindert worden wäre."

 

 

Angel setzte sich auf die andere Seite der Couch.

 

„Sie wollten etwas sagen?", drängte er behutsam.

 

Sie schüttelte ihren Kopf und setzte ein strahlendes Lächeln auf.

 

„Ich-ich sorge mich um euch beide. Die Zukunft, die Sie haben werden, die Buffy haben wird, wird sehr schwer sein."

 

Angel nickte.

 

„Ich weiß. Wir sind aus zwei verschiedenen Welten."

 

Joyce lächelte.

 

„Ich weiß, dass Sie Zuneigung für sie empfinden, Angel. Und es ist offensichtlich, dass sie Zuneigung für Sie empfindet. Ich-ich weiß nicht, warum ich hergekommen bin. Ich mache mir einfach Sorgen. Ich weiß nicht, wie das Protokoll dafür ist, aber ich will nur, dass Buffy glücklich ist. Und vor allem will ich sie in Sicherheit wissen."

 

Ein Lächeln zeigte sich auf Angels Gesicht.

 

„Ich möchte das gleiche, Ms. Summers. Ich werde alles in meiner Macht tun, damit dies geschieht."

 

„Ich lasse Sie jetzt wieder weiter.....tun, was sie getan haben. Ich wollte nicht unterbrechen."

 

Joyce stand auf und ging zur Tür.

 

Angel öffnete die Tür und hielt inne.

 

„Ms. Summers, ich weiß, dass das schwer für Sie sein muss, aber Buffy.....sie ist mein Wunder."

 

Joyce lächelte und Tränen glänzten in ihren Augen.

 

„Und ich denke, dass Sie vielleicht ihr Schutzengel sind."

 

Angel beugte den Kopf nach vorne und schlurfte mit seinem Fuß.

 

„Wenn es in meiner Macht ist, für ihre Sicherheit zu sorgen, dann werde ich das."

 

Als er die Tür hinter der sich zurückziehenden Gestalt von Joyce schloss, konnte er schwören, dass er sie sagen hörte:

 

„Eines Tages wirst du deine Flügel bekommen, Angel."

 

 

THE END

 

 

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