Too Young
Autor: Kristi
Altersfreigabe: ab 14
Teile: 1
Spoiler: N ö, 2. Staffel
Inhalt: Dawn trifft auf Angelus.
Hauptcharakter(e): Dawn, Angelus, Buffy, Willow
Sie sitzen im Wohnzimmer und essen Popcorn. Er beobachtet sie eine lange Zeit. Es gibt ein paar Dinge in dieser Welt, die genauso herrlich sind wie junge Mädchen, Nonnen und eine verletzte Buffy und ein paar andere Dinge. Er hat Glück, dass dieses besondere Mädchen Buffy auf besondere Art Schmerz zufügen wird.
Seine Finger gleiten über das Glas und sehnen sich danach, die jungen Mädchen drinnen zu berühren, ihnen Schmerz zuzufügen und sie bluten zu lassen. Er beobachtet, als sie wegen diesem komischen Film schniefen. Er beobachtet, als Dawn ihre Tasche zusammenräumt. Er gleitet in den Schatten, als sie aus dem Haus kommt. Er folgt ihr in sicherer Entfernung.
Lange, seidige, braune Haare schwingen die lange Linie ihres Rückens hinab. Sie ist anmutig für eine Elfjährige. Nach seiner Erfahrung sind sie hauptsächlich unbeholfen und unkoordiniert. Er fragt sich, ob es damit zu tun hat, dass sie mit der Jägerin verwandt ist. Er atmet tief ein. Sie riecht wie Granatäpfel. Sie hat einen exotischeren, komplizierteren Duft als ihre Schwester. Sie würde süß und ein wenig würzig schmecken. Er konnte sich die Frau nur vorstellen, zu der sie heranwachsen würde. Was für eine Schande, dass sie niemals die Chance bekommen würde, erwachsen zu werden.
Sie blickt über ihre Schultern und legte ein wenig an Tempo zu. Er grinst vor sich hin. Die Jägerin war hinter ihr hergewesen. Er fragte sich, ob Buffy ihr etwas gesagt hatte oder ob sie denkt, dass sie Dawn beschützt, ihr aber nicht sagt, dass Angelus zurück ist.
Dawn blickt über ihre Schultern und joggt langsam los. Sie nimmt eine Abkürzung durch eine schmale Gasse. Offensichtlich hat Buffy ihr nicht genug gesagt.
“Dawnie” ruft er aus.
Das junge Mädchen stoppt und dreht sich um.
“A-Angel?” fragt sie.
“Ja, Dawnie, ich bin‘s” sagt er.
Dawn bewegt sich unbehaglich.
“Äh, hey. Was machst du denn? Wenn du nach Buffy suchst, ich denke, sie ich in der Bibliothek oder so etwas” sagt Dawn.
“Ich habe irgendwie gehofft, dass du ihr eine Nachricht von mir geben könntest” sagt er.
“Ha-habt ihr beiden gestritten?” fragt Dawn.
“Ja, sie ist wohl wütend auf mich” sagt er.
“Wü-wütend? Warum?” fragt Dawn.
Er zuckt mich den Achseln und kommt ein wenig näher.
“Ich weiß nicht. Ich liebe sie so sehr. Ich kann nicht ohne sie leben. Sie kann nicht ohne mich leben. Sie muss das verstehen, Dawnie” sagt er und kommt sogar noch näher.
Dawn macht einen Schritt zurück.
“O-okay. Ich werde es ihr sagen”
Er kommt näher.
“Du musst sie dazu bringen, das zu verstehen, Dawnie. Wirst du ihr etwas von mir geben?”
“Ja, si-icher” stotterte das Mädchen ein wenig.
Angel wird ihr langsam unheimlich. Er war ja immer am Grübeln und in der Dunkelheit, aber gewöhnlicherweise lächelte er und wuselte ihr durchs Haar. Gewöhnlicherweise fühlte sie sich bei ihm sicher und beschützt, als würde nichts auf der Welt sie verletzen können, wenn Angel im Haus ist. Das ist der Hauptgrund, warum sie ihrer Mom nichts von all den Nächten erzählt, von denen sie weiß, dass Angel sie in Buffys Zimmer verbringt.
Angel zieht einen dicken, cremefarbenen Umschlag aus seiner Jackentasche. Er gibt ihn Dawn und sie lässt einen Riemen ihres Rucksacks von ihrer Schulter gleiten. Sie fummelt an dem Reißverschluss herum und lässt am Ende den Umschlag fallen. Angel beugt sich vor und hebt ihn auf.
“Lass mich das für dich erledigen” sagt er.
Er öffnet ihren Rucksack, ganz nah bei ihr stehend. Er atmet ihren Geruch tief ein. Er kann ihr Blut riechen, direkt unter der Haut. Ihr Puls rast und Angst liegt in der Luft. Es wäre so einfach, sie zu packen, sie leer zu saugen und ihren Körper auf den Treppen zu hinterlassen, so dass Buffy sie finden könnte. Aber dann wäre das Spiel vorbei und das wäre eine Person weniger, mit denen er Buffy verspotten konnte. Angelus liebt das Spiel. Das ist es, was seine Existenz lebenswert macht.
Angelus legt den Umschlag vorsichtig in den Rucksack. Er lehnt sich nahe vor und atmet nochmals tief ein. Granatapfel und Angst. Das ist eine berauschende Mischung.
Er flüstert in ihr Ohr:
“Geh jetzt, Dawnie. Schnell nach Hause, bevor dich etwas beißt”
Dawn dreht sich um und rennt zu dem Haus im Revello Drive.
Dawn stürmt durch die Tür und lehnt sich nach Atem ringend dagegen. Das Haus ist leer und sie wünscht sich, dass sie bei Janice geblieben wäre. Sie weiß nicht, was zwischen Buffy und Angel passiert ist, aber Angel kommt ganz sicher nicht gut damit klar. Sie denkt, dass er vielleicht durchdreht.
Dawn geht die Treppen zu ihrem Zimmer hoch. Sie wirft einen Blick auf das große, geöffnete Fenster und entscheidet, dass sie sich da nichts sicher fühlen wird. Sie schließt die Schlafzimmertür und geht den kurzen Flur entlang zum Badezimmer. Es ist besser da, sicher, eingeschlossen mit nur einem kleinen Fenster. Dawn weiß, wenn Angel reinkommen will, hat er eine öffentliche Einladung, aber im Badezimmer fühlt sie sich irgendwie sicher. Sie setzt sich in die kleine Ecke zwischen der Toilette und dem Becken und wartet darauf, dass jemand nach Hause kommt.
Es dauert nicht lange, bis Buffy ins Haus kommt, zusammen mit Willow.
“Dawn, was machst du denn da?” fragt Buffy, als sie das grelle Badezimmerlicht an macht.
Dawn steht steif auf und entwirrt ihre schlaksigen langen Beine.
“E-es war unheimlich. Ich bin auf dem Weg nach Hause Angel begegnet” sagt sie.
Buffy Gesicht verliert alle Farbe. Sie schluckt heftig und atmet tief ein.
“Hat er dir wehgetan?” fragt sie.
“N-nein, aber er war seltsam, Buffy. Ich weiß nicht, worüber ihr euch gestritten habt, aber Angel kommt damit nicht gut klar. Er-Ich denke, er hat einen Zusammenbruch” sagt Dawn.
Buffy seufzte erleichtert.
“Angel-Angel hat sich verändert, Dawnie. Er ist nicht mehr sicher. Er ist- du musst ihm fern bleiben”
Dawn nickt.
“Oh, er hat mir das gegeben, damit ich es dir geben soll” sagt sie und zieht den Umschlag aus ihrem Rucksack.
Sie reicht ihn Buffy.
Buffy kaut auf ihrer Unterlippe und reißt den Umschlag auf. Sie wird sogar noch blasser.
“Was ist es?” fragt Dawn.
Buffy schüttelt ihren Kopf. Dawn saust näher und versucht zu sehen, was im Umschlag war. Sie kann einen Blick auf eine Zeichnung werfen. Sie ist von ihr, schlafend und wie sie ihren Teddybär an ihre Brust drückt.
“Er war in meinem Zimmer?” fragt Dawn.
“Alles ist gut, Dawnie. Willow und ich kümmern uns darum. Sorg nur dafür, dass du ihn nicht wieder einlädst, egal was er sagt. Er ist hier nicht willkommen, nicht mehr” sagt Buffy.
Schmerzen lassen ihre Stimme leicht zittern. Sie beißt sich auf ihre Lippen und faltet die Zeichnung zusammen. Sie steckt sie in ihre Tasche und geht mit Willow wieder nach unten.
Dawn geht zurück in ihr Zimmer und legt sich auf das Bett. Sie drückt ihren Teddybär an ihre Brust, so wie Angel sie gezeichnet hat. Sie verschluckt ihre Tränen, aber sie ersticken sie. Sie schnieft und die Tränen überwältigen sie. Sie wirft den Teddybär in die Ecke des Zimmer, sondern greift statt dessen nach einem Kissen und wickelt sich drum herum.
Es war das letzte Mal, dass sie jemals mit einem Teddybär schlief.
THE END