From the Brink

 

 

Kapitel 8

 

Buffy setzte sich auf ihr Bett und beobachtete ihre Eltern, die ihren Koffer packten. Nach sechs Jahren in der Meadow Wood Klinik wurde sie endlich entlassen. Mr. und Mrs. Summers waren aufgeregt wie verrückt, aber für Buffy war es bittersüß. Ein Teil von ihr war aufgeregt bei der Aussicht, nach Hause zu kommen. Aber ein größerer Teil von ihr war schon aufgebracht bei dem Gedanken, Liam nie wieder zu sehen. In die Zukunft zu gehen bedeutete, den Mann hinter sich zu lassen, den sie liebte.

 

„Haben wir alles?“ fragte Mrs. Summers ihren Mann.

 

Mr. Summers nickte.

 

„Der Schrank ist leer und es ist nichts mehr in der Kommode. Ich denke, wir sind bereit zu gehen“

 

„Nein!“ rief Buffy aus.

 

Ihre Eltern starrten sich und dann Buffy erstaunt an.

 

„Was meinst du mit ‚nein‘?“ wollte ihre Mutter wissen. „Liebes, du hast dich jetzt zwei Wochen lang darauf gefreut“

 

„Ich kann noch nicht gehen“

 

Mr. Summers setzte sich neben sie und legte seine Hand auf ihr rechtes Bein.

 

„Was ist los? Warum willst du noch nicht gehen?“

 

Sie sah traurig nach unten.

 

„Ich habe Angst zu gehen. Was, wenn alles so anders ist im Gegensatz zu damals, als ich hergekommen bin? Daddy, ich habe solche Angst“

 

„Ich weiß, Süße. Aber ich verspreche dir, dass alles gut werden wird. Du wirst dich perfekt einfügen. Wenn du dich so darum sorgst, nach Hause zu gehen, hättest du mit Dr. Donnelly darüber reden sollen. Er hätte dir versichern können, dass es dir gut genug geht, um zu gehen“

 

„Ich habe es ihm erzählt. Und er hat das gleiche gesagt wie du“

 

Er lächelte seine nervöse Tochter an.

 

„Siehst du? Dein Arzt und ich sind einer Meinung darin. Vielleicht hätte ich es mit Psychologie versuchen sollen. Du brauchst dich wegen nichts zu sorgen“

 

„Bist du sicher?“

 

„Du hast mein Wort. Komm, lass uns gehen“

 

Buffy stand auf.

 

„Warte. Da ist jemand, von dem ich mich verabschieden möchte, bevor ich gehe. Kann ich mich mit euch in ein paar Minuten unten in der vorderen Halle treffen?“

 

„Sicher. Wir warten unten auf dich“

 

„Danke“

 

Sie rannte regelrecht aus dem Raum.

 

Mr. Summers blickte zu seiner Frau.

 

„Ich frage mich, zu wem sie geht. Ich erinnere mich nicht, dass sie irgendwelche Freunde hier in der Klinik erwähnt hat“ bemerkte er.

 

„Sie hat keine Freunde hier. Aber ich denke, ich weiß, von wem sie sich verabschiedet“

 

‚Liam Donnelly‘

 

 

*****

 

 

Tief einatmend bereitete sich Buffy darauf vor, an Liams Bürotür zu klopfen. Sie wollte ihn noch einmal sehen, bevor sie ging. Sie wollte ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte und ihn vermissen würde. Sie klopfte leise an seine Tür und wartete auf seine Antwort.

 

„Liam?“ rief sie, als sich nichts rührte.

 

Immer noch keine Reaktion.

 

„Liam, hier ist Buffy. Ich bin gekommen, um mich zu verabschieden. I-ich gehe in ein paar Minuten“

 

Auf der anderen Seite der Tür war es still und Buffy fragte sich, ob Liam überhaupt in seinem Büro war.

 

„Ich liebe dich“ sagte sie, bevor sie wegging.

 

Auf der anderen Seite stand Liam mit seiner Hand auf dem Türknauf, während Buffy da gewesen war. Er wollte sie verzweifelt ein letztes Mal sehen, konnte sich aber nicht dazu bringen, die Tür zu öffnen und sich von ihr zu verabschieden. Ihre Stimme zu hören, rührte ihn zu Tränen. Er würde sie wahrscheinlich niemals wieder sehen. Und der Gedanke brach sein Herz in Millionen Teile.

 

‚Sie geht‘ sagte er zu sich selbst. ‚Wieso in aller Welt habe ich die Tür nicht geöffnet und mich von ihr verabschiedet?‘ Liam seufzte. ‚Weil, wenn ich mich verabschieden würde, würde es bedeuten, dass es für immer ist. Ich will nicht, dass es für immer ist‘

 

Er ging hinüber zu seinem großen Fenster, von dem er die Außenanlagen der Klinik überblicken konnte. Fünf Minuten später entdeckte er Buffys Eltern, die zu ihrem Auto gingen, mit Buffy ein paar Meter dahinter.

 

Sie drehte sich um, um in die Richtung der Klinik zu sehen und starrte zu dem Fenster von Liams Büro. Als sie einen Schatten sah, winkte Buffy und lächelte, bevor sie sich wieder zu ihren Eltern drehte.

 

Am Fenster spürte Liam, wie ihm eine Träne aus dem Auge glitt und seine Wange runterlief.

 

„Ich liebe dich auch, Buffy“ sagte er schließlich laut, obwohl er wusste, dass sie niemals seine Worte hören würde.

 

 

*****

 

 

Familie Summers bog in die Einfahrt zu ihren Haus.

 

„Wir sind zu Hause, Liebes“ verkündetet Mr. Summers. „Willkommen zurück“

 

„Home Sweet Home“ murmelte sie, als sie sich vom Rücksitz des Autos erhob.

 

„Was willst du als erstes machen?“ wollte ihre Mutter wissen. „Fernsehen? Ein Videospiel spielen? Dich vielleicht etwas sonnen?“

 

Buffy sah sich im Vordergarten um. Nichts hatte sich verändert, seit sie das letzte Mal hier gewesen war. Das beruhigte sie.

 

„Kann ich einfach noch ein wenig gier draußen sitzen? Ich hätte gerne noch ein wenig frische Luft“

 

Ihr Vater nickte.

 

„Sicher. Deine Mom und ich bringen deine Taschen in dein Zimmer und machen dein Essen fertig. Möchtest du etwas Suppe?“

 

„Makkaroni und Käse?“ schlug sie vor. „Es ist schon ziemlich lange her, seit ich das hatte. Kann ich?“

 

„Alles was du willst“

 

„Danke“ sagte sie mit einem Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht. „Ich bin in ein paar Minuten drin. Ich will nur meine Gedanken ein wenig sammeln“

 

Als ihre Eltern das Haus betreten hatten, setzte sich Buffy auf die Treppe der Veranda. So froh sie war, zu Hause zu sein,, vermisste sie doch die Sicherheit und den Schutz der Klinik. Sie fühlte sich deplaziert in der wirklichen Welt, aber sie konnte nicht anders, als sich an Liams Versprechen zu erinnern, dass sich alles zum Guten entwickeln würde. Und da es von ihm kam, glaubte sie es.

 

„Buffy? Buffy Summers?“ rief eine Frau und kam quer über die Vordergärten auf das einundzwanzigjährige Mädchen zu.

 

Buffy blickte auf und sah eine ältere Frau, die auf sie zukam.

 

„Mrs. Patterson?“

 

Mrs. Patterson war die Nachbarin zwei Türen weiter.

 

„Du bist es. Das habe ich mir gedacht. Wann bist du aus dem Krankenhaus gekommen?“

 

„Heute“ Sie hielt inne. „Äh, woher wussten sie, dass ich in der Klinik war?“

 

Mrs. Patterson lächelte sie wissend an.

 

„Alle wissen, dass du da gewesen bist, Buffy. Du hattest Halluzinationen über Vampire. Da du wieder zu Hause bist, denke ich bedeutet das, dass du wieder geheilt bist“

 

„Ja. Geheilt“ erwiderte Buffy halbherzig. „Entschuldigen Sie mich, aber ich gehe zurück ins Haus“

 

„Es war schön, dich wiederzusehen Und ich bin froh, dass du wieder zu Hause bist, wo du hingehörst. Wir sehen uns, Buffy“

 

Mrs. Patterson tätschelte Buffy einmal den Kopf und machte sich dann auf den Weg zurück zu ihrem Haus.

 

Buffy nickte nur als Antwort.

 

‚Wirklich jeder weiß, dass ich krank war. Soviel dazu, sich perfekt einzufügen. Ich will zurück. Ich hasse es hier. Ich hasse es!‘

 

 

Kapitel 9

 

Drei Wochen waren vergangen, seit Buffy die Klinik verlassen hatte und es zeigte sich keine Verbesserung. Sie fühlte sich in ihrem eigenen Zuhause fehl am Platz, in ihrer Nachbarschaft und überhaupt in der ganzen Außenwelt. Es schien, dass die Menschen sie überall anstarrten, wo sie auch hinging. Und das machte sie sehr unsicher. Sie wollte mehr als alles andere mit jemandem darüber reden, aber sie wusste, dass ihre Eltern niemals verstehen würden, was sie durchmachte.

 

Dazu kam noch, dass sie ihren neuen Arzt, Dr. Myles, hasste. Auch wenn er sehr von Liam empfohlen worden war, war seine Behandlung ein großer Unterschied zu der unterstützenden Behandlung von Dr. Donnelly. Buffy fragte sich oft, warum Liam vorgeschlagen hatte, dass sie sich von einem solchen Arzt behandeln lassen sollte, der so anders war. Dr. Myles hatte überhaupt kein Interesse an ihrem Leben im erfundenen Sunnydale. Er sorgte sich scheinbar mehr um die Vorgänge im realen Leben, die ihren Rückzug in die Fantasie verursacht hatten. Jede Sitzung ließ sie sich nach den entspannten Sitzungen mit Liam sehnen.

 

„Dr. Myles hatte heute einen sehr guten Vorschlag für uns“ sagte Mrs. Summers zu Buffy, als die beiden von ihrer Sitzung nach Hause fuhren. „Und ich stimme ihm aus vollem Herzen zu“

 

Buffy runzelte die Stirn.

 

‚Das dürfte interessant werden‘

 

„Was denkt Dr. Unheil, das ich machen sollte?“

 

Ihrer Meinung nach konnte es nicht schlimmer sein, als seine letzte Idee. Er hatte ihren Eltern vor einer Woche gesagt, dass es schädlich für Buffys Erholung wäre, wenn ihr Schlafzimmer weiter so dekoriert bleiben würde wie es war, als sie in die Klinik gekommen war. Also waren sie am nächsten Nachmittag losgezogen und hatten sich nach neuer Tapete und neuen Möbeln umgesehen.

 

„Ich wünschte, du würdest aufhören, ihn so zu nennen“ seufzte ihre Mutter. „Er ist ein sehr guter Arzt“

 

„Er ist ein Quacksalber. Ich mag ihn nicht“

 

„Wirst du mir jetzt zuhören oder willst du während der ganzen Fahrt über ihn klagen?“

 

Sie stöhnte nachgebend. Es gab keine Möglichkeit, dass sie eine Diskussion mit ihrer Mutter gewinnen würde.

 

„Schön. Was hat der unglaubliche Dr. Myles heute zu sagen gehabt?“

 

„Nun, er denkt, dass es eine gute Idee wäre, wenn du mehr ausgehen würdest. Seit du nach Hause gekommen bist, scheinst du nur herumzusitzen und dir Seifenopern anzuschauen. Buffy, es wird Zeit, dass du dich mit Menschen deines Altern triffst“

 

„Ich will nicht ausgehen - besondern nicht mit Menschen in meinem Alter. Alle, mit denen in der Highschool war, denken, dass ich total verrückt bin. Ich war erst Miss Popularität und dann Miss Freakshow. Und das will ich nicht wieder“ argumentierte Buffy.

 

Mrs. Summers schüttelte ihren Kopf.

 

„Weißt du, es bringt dich nicht um, wenn du es wenigstens versuchst. Ich bitte dich nicht darum, alle deine alten Freunde anzurufen und unzählige Stunden mit ihnen zu verbringen. Nur geh selbst einmal raus, integriere dich wieder in die Gesellschaft. Denn du wirst niemanden treffen, wenn du nur im Haus rumsitzt“

 

„Ich will niemanden treffen“

 

„Dr. Myles denkt, dass du das solltest. Die ganze Zeit, die du alleine verbracht hast, hat dich ungesellig gemacht. Wovor hast du Angst?“

 

„Ich habe vor gar nichts Angst!“ explodierte Buffy. „Meine Güte, wann ist Dr. Myles der Allmächtige Gott geworden? Er weiß nicht, was das Beste für mich ist. Das weiß ich“

 

Ihre Mutter runzelte ihre Stirn. Das letzte was sie wollte, war, Buffy aufzuregen.

 

„Er ist ein medizinischer Experte, Liebes. Dr. Myles weiß, was gut für deine Gesundheit ist“

 

„Und wann bist du zu seinem Lakai geworden?“ schoss sie zurück. „Was, wenn er dir gesagt hätte, dass mich aus dem Haus zu werfen das Beste für mich wäre? Würdest du mir dann sagen, dass ich meine Koffer packen und gehen soll?“

 

Mrs. Summers ärgerte sich über Buffys Ausbruch.

 

„Buffy Anne Summers, du bringst mich ernsthaft an die Grenzen meiner Geduld. Ob du es nun magst oder nicht, du musst wieder anfangen zu leben. Ich werde nicht länger dulden, dass du im Haus wie ein mürrischer Teenager Trübsal bläst. Morgen werde ich dich zur Zentrale der Hemery fahren“

 

„High School? Du zwingst mich, zurück in die High School zu gehen? Was ist das, eine Strafe?“ fragte sie.

 

„Nein, es ist keine Strafe und ich zwinge dich nicht, wieder in die High School zu gehen. Du kannst deinen allgemeinen Abschluss machen und ein paar Jahre aufs College gehen. Tatsächlich kannst du dich für ein paar Sommerkurse einschreiben, die im Juli beginnen“

 

Buffy starrte ihre Mutter ausdruckslos an.

 

„Auf keinen Fall. Dad wird das nicht gefallen. Er hat gesagt, dass ich mir Zeit nehmen soll, bevor ich rausgehe und das mache“

 

„Er weiß bereits davon und stimmt mir zu. Also kannst du deinen Vater nicht gegen mich ausspielen. Er und ich haben das letzte Nacht diskutiert. Es ist entschieden“

 

Buffy biss die Zähne zusammen.

 

„Ich hasse dich. Euch beide“

 

„Es tut mir Leid, aber es ist zu deinem Besten. Du magst mich jetzt vielleicht hassen, aber du wirst mir später dafür danken“

 

„Wie klischeehaft“ bemerkte Buffy sarkastisch. „Aber wir werden sehen“

 

 

*****

 

 

Die Schwester steckte ihren Kopf durch die teilweise geöffnete Tür zu Liams Büro. Sie erblickte ihn, wie er aus dem Fenster auf die Außenanlagen starrte.

 

„Ein Penny für Ihre Gedanken, Dr. Donnelly“ sagte sie, darauf hoffend, seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

 

Liam riss beim Klang der Stimme der Schwester seinen Kopf zur Seite.

 

„Tut mir Leid, Annabelle. Ich habe Sie da nicht gesehen“

 

„Das habe ich bemerkt. Sie sahen aus, als wären Sie eine Millionen Meilen entfernt. Haben Sie etwas auf dem Herzen? Oder jemanden?“

 

Er lachte und lächelte dann.

 

„Mir geht es gut. Ich habe nur über ein paar Dinge nachgedacht. Gibt es etwas, das ich für Sie tun kann?“

 

„Nein, ich wollte nur sehen, wie es Ihnen geht. Sie sind in der letzten Zeit nicht mehr so offen wie sonst gewesen“ bemerkte Annabelle. „Wollen Sie darüber reden?“

 

„Wer von uns beiden ist der Psychiater?“ witzelte Liam. Dann atmete er schwer aus. „Es ist alles in Ordnung. Aber ich weiß Ihre Sorge zu schätzen“

 

Sie nickte, nicht überzeugt von seinen Worten.

 

„Sicher. Ich kenne Sie aber besser, Liam Donnelly. Kommen Sie schon, geben Sie es zu. Sie vermissen sie“

 

„Sie?“ wiederholte er mit einem leeren Ausdruck in seinem gutaussehenden Gesicht.

 

„Buffy Summers. Seit sie von hier entlassen wurde, sind Sie im vollkommenen Grübelmodus. Und so gut Sie aus aussehen, wenn Sie grübeln, sehen Sie besser aus, wenn Sie glücklich sind. Es ist nichts falsch daran, wenn man seinem Herzen folgt“

 

„Wo-woher wissen Sie von Buffy?“

 

Annabelle lächelte wissend.

 

„Es war nicht schwer, das herauszufinden, wissen Sie. Jeder mit zwei Augen konnten den Ausdruck in Ihrem Gesicht sehen, wann immer sie in der Nähe war. Die Augen sind das Fenster zur Seele und Ihre schreien ihren Name“ Sie blickte ihn an. „Das ist nichts, worüber man sich schämen muss. Man hat keine Wahl, in wen man sich verliebt“

 

„Das hat sie einmal zu mir gesagt“ erzählte er Annabelle.

 

„Nun? Was ist dann das Problem?“

 

„Buffy ist eine Patienten. Das ist das Problem“ gab Angel zu.

 

„Jetzt nicht mehr. Sie haben sie von hier entlassen und sie hat einen anderen Arzt. Was hält Sie ab?“

 

Er runzelte die Stirn.

 

„Ich. Ich halte mich davon ab“

 

„Sie sind ein sturer Mann, Liam Donnelly. Wenn Sie sie lieben, dann gehen Sie zu ihr. Denn wenn sie zuviel Angst haben, darum zu kämpfen, könnten Sie sie verlieren. Ist die Liebe es nicht wert, dafür zu kämpfen?“

 

 

*****

 

 

Um halb acht an diesem Abend bog Liam in die Einfahrt zu seinem Haus und sah den Schatten von jemand, der auf seiner vorderen Veranda saß. Vor Neugierde sterbend ging er schnell den Weg entlang zu der Vordertür. Da war die letzte Person, von der er erwartet hatte, sie vor seiner Haustür zu finden. Aber sein Herz setzte einen Schlag aus, als er sie sah.

 

„Buffy?“ flüsterte er.

 

Buffy hob ihren Kopf und lächelte Liam halbherzig an.

 

„Hi Liam, ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich hier bin“

 

„Überhaupt nicht“ erwiderte Liam und schüttelte seinen Kopf. „Ich freue mich, dich zu sehen“

 

„Wirklich? Tust du das?“

 

„Natürlich. Aber was machst du hier? Solltest du nicht zu Hause bei deiner Familie sein oder so etwas?“

 

Sie schniefte und zeigte ihm ihre Tasche.

 

„Ich bin weggelaufen“

 

 

Kapitel 10

 

„Was? Was meinst du damit, du bist weggelaufen?“ wollte Liam wissen. „Warum um Himmels willen solltest du so etwas machen?“

 

Buffy biss sich auf ihre Lippen.

 

„Vielleicht hätte ich nicht herkommen sollen. Ich wollte dich sehen und dachte, dass du glücklich wärst mich zu sehen. Habe ich falsch gedacht?“

 

Sie sah so traurig und verletzlich aus, dass alles was Liam tun wollte, war, sie in seine Arme zu nehmen und sie nie gehen zu lassen.

 

„Nein, das hast du nicht falsch gedacht. Ich freue mich, dich zu sehen, Buffy. Und es tut mir Leid, wenn es so klang, als wollte ich dich nicht hier haben, aber ich sorge mich um dich. Wie wäre es, wenn wir rein gehen und reden?“ schlug er vor.

 

„Okay“ Sie stand auf und trug ihre Taschen in Liams Haus, als er ihr die Tür aufhielt. „Danke“

 

„Gern geschehen“

 

Aber er achtete auf nichts anderes, als auf Buffys Beine. Er hatte niemals einen guten Blick auf sie gehabt, während sie in der Klinik gewesen war. Er musste sich auf die Zunge beißen, um nicht bei ihrem Anblick zu sabbern. Die Beine waren lang und gebräunt und wohl geformt in ihrer abgeschnittenen Jeans. Für Liam waren sie wunderschön.

 

„Ich hoffe, ich falle dir nicht zur Last, weil ich hier bin. Ich kann auch woanders hingehen, wenn du mich nicht hier haben willst oder wenn du heute Abend Pläne hast“ bemerkte Buffy.

 

Sie nicht wollen?‘ fragte sich Liam. ‚Wenn sie nur wüsste‘

 

„Du fällst mir überhaupt nicht zur Last, keine Sorge. Was quält dich? Warum bist du von Zuhause weggelaufen?“

 

Sie setzte sich auf die Couch und sah sich im Zimmer um.

 

„Ich mag dein Haus. Es sieht aber anders aus, als ich es erwartet habe“

 

„Was hast du erwartet?“

 

Buffy zuckte mit den Achseln.

 

„Ich weiß nicht. Bestimmt nicht so hell, sonnig und angenehm. Etwas düsterer vielleicht?“

 

„Mehr wie Angels Apartment?“

 

„Ja. Ich weiß, ich weiß. Angel existiert nicht. Aber ich kann nicht anders, als diese Vergleiche zu ziehen. Bedeutet das, dass ich wieder krank werde?“ fragte sie.

 

Liam setzte sich neben sie.

 

„Du wirst nicht wieder krank. Vergleiche sind normal für jemanden in deinem Zustand. Das ist nichts, worüber man sich sorgen sollte. Und jetzt zu meiner ursprünglichen Frage. Warum bist du weggelaufen?“

 

„Weil ich noch nicht bereit bin, in der richtigen Welt zu sein. Es war falsch, dass ich gedacht habe, es hier zu schaffen“

 

„Buffy, du bist bereit. Glaube mir. Doch es geschieht nicht über Nacht. Dich wieder in die Gesellschaft zu integrieren braucht Zeit und Geduld. Du hast es erst drei Wochen versucht. Du kannst nicht aufgeben, ohne es wirklich zu versuchen“

 

„Ich habe es versucht!“ rief sie aus. „Weißt du, was mir am ersten Tag passiert ist, als ich nach Hause gekommen bin? Eine Frau von ein paar Häusern weiter kam vorbei und sagte mir, wie glücklich sie wäre, dass ich zurück wäre und dass ich mich besser fühlen würde. Alle wissen, wie krank ich war“

 

Er runzelte die Stirn.

 

„Du musstest wissen, dass die Leute von deinen Schwierigkeiten erfahren würden“

 

„Ja, das wusste ich. Aber ich habe nicht erwartet, dass alle es wissen. Und dazu kommt noch, dass Dr. Myles Mom gesagt hat, ich sollte anfangen mehr auszugehen. Ich will nicht ausgehen. Mom und Dad haben mir gesagt, dass ich aufs College gehen muss. Sie zwingen mich dazu, meinen Abschluss zu machen und dann aufs College zu gehen“

 

„Vielleicht wäre das eine gute Idee. Auf lange Sicht“

 

Buffy starrte ihn an, als hätte er ihr gesagt, dass der Mond aus grünem Käse bestehen würde.

 

„Ich dachte, du bist auf meiner Seite“

 

„Das bin ich. Aber du kannst dich nicht für den Rest deines Lebens im Haus verstecken. Zum Essen auszugehen, ins Einkaufszentrum zu gehen und sogar in den Supermarkt zu gehen wird dir besser helfen in dieser Wiederanpassungsphase. Dr. Myles hatte Recht, aber du musst es zu deinen eigenen Bedingungen machen. Du bist vielleicht jetzt noch nicht bereit, ins College zu gehen, aber irgendwann könntest du es doch“

 

„Sagst du etwa, dass meine Eltern sich irren?“

 

„Ja, das tue ich. Sie drängen dich viel zu sehr. Wenn du möchtest, werde ich ihnen das gerne sagen, wenn ich dich nach Hause bringe“

 

Buffy schüttelte heftig ihren Kopf.

 

„Auf keinen Fall. Ich weigere mich zurückzugehen, damit sie mich zu etwas zwingen können, das ich nicht machen will“

 

„Ich verstehe das, aber du muss zurückgehen, um mit ihnen darüber zu reden. Du musst ihnen deine Gefühle mitteilen“

 

„Das habe ich. Sie hören mir nicht zu“ sagte Buffy, deren Augen mit heißen Tränen brannten. „Mom und Dad ist es egal, was ich will. Ich werde nicht zurück gehen. Kann ich hier bei dir bleiben?“

 

Liam fühlte, dass ihm der Mund offen stand.

 

„Hier bleiben?“

 

‚Das könnte schlecht sein. Wie soll ich meine Gefühle vor Buffy verbergen, wenn sie in meinem Haus ist?‘ Er hielt inne. ‚Annabelle hatte Recht. Warum bekämpfe ich es überhaupt? Vielleicht versucht mir das Schicksal dadurch, dass Buffy hier ist, etwas mitzuteilen ‘

 

„Bitte?“ bat sie. „Niemand versteht mich so wie du“

 

Er gab nach, da er sie nicht verletzen wollte und nicht wollte, dass sie alleine durch die Straßen rannte.

 

„Für ein paar Tage. Aber nur, wenn du deine Eltern anrufst und ihnen sagst, wo du bist. Sie sind wahrscheinlich schon krank vor Sorge“

 

„Okay. Danke Liam“

 

 

*****

 

 

Ein Klopfen an seiner Bürotür unterbrach Liam am nächsten Morgen beim Lesen. Er war gerade damit beschäftigt, die Akte eines Patienten zu lesen und erwartete niemanden.

 

„Herein“

 

Die Tür öffnete sich und brachte Hank Summers zum Vorschein.

 

„Hallo, Dr. Donnelly. Ich hoffe, dass ich nichts wichtiges unterbreche“

 

Er schloss seine Akte.

 

„Nein, überhaupt nicht, Mr. Summers. Nehmen Sie Platz“

 

Mr. Summers schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf den Stuhl vor Liams Schreibtisch.

 

„Ich bin gekommen, um über Buffy zu sprechen. Sie hat gestern Abend angerufen und uns gesagt, dass sie für eine Weile bei Ihnen bleiben würde. Sie hat uns nicht gesagt warum. Deshalb habe ich gehofft, dass sie das machen würden. Jedenfalls wenn Sie das können, Sie wissen schon, wegen der Schweigepflicht“

 

„Nein, ich kann es Ihnen sagen, da Buffy nicht länger unter meiner Obhut ist. Ich bin gestern Abend von der Arbeit nach Hause gekommen und fand Buffy vor, wie sie auf den Stufen zu meiner Veranda saß. Sie hat erklärt, dass sie Angst hat, weil Sie und Ihre Frau sie zwingen würden, zurück zur Schule zu gehen“

 

„Das war eher Joyces Entscheidung als meine“

 

Liam nickte verstehend.

 

„So oder so hat Buffy Angst. Sie ist noch nicht bereit, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Zurück in die Schule zu gehen, nachdem sie erst vor so kurzer Zeit aus der Klinik entlassen wurde, ist keine so gute Idee. Als ihr ehemaliger Arzt muss ich mich dagegen aussprechen“

 

„Es war die Idee ihres neuen Arztes. Er schien zu denken, dass es eine gute Idee wäre. Wollen Sie damit sagen, dass er sich geirrt hat?“ wollte Mr. Summers wissen.

 

„Zum jetzigen Zeitpunkt ist es falsch. Von dem was ich von Buffy erfahren habe, mag sie Dr. Myles nicht. Ich dachte, er wäre eine gute Veränderung für sie von der Behandlung, die sie von mir bekommen hat. Scheinbar habe ich mich geirrt“ gab Liam zu.

 

„Buffy mag Sie, sie vertraut Ihnen. Kein anderer Arzt konnte ihr so helfen wie Sie. Ich hätte es gerne, wenn Sie ihren Fall wieder übernehmen würden“

 

Liam blickte auf die Papiere auf seinem Schreibtisch.

 

„Es tut mir Leid, Mr. Summers, aber das kann ich nicht“

 

„Warum nicht? Es gibt keine Klinikregel, die besagt, dass Sie keine Patienten außerhalb haben dürfen. Sie sind der einzige, der meiner Tochter helfen kann, Dr. Donnelly. Ist es nicht offensichtlich, dass sie Sie braucht?“

 

„Ich weiß das. Aber ich kann nicht. Ich wäre in einem Interessenkonflikt. Es wäre gegen jeden Eid, wenn ich mich weiter um Buffy kümmern würde“

 

Mr. Summers stand von dem Stuhl auf, auf dem er gesessen hatte.

 

„Joyce hat mir von Buffys Schwärmerei für Sie erzählt und ich kann mir vorstellen, wie unbehaglich das für Sie sein könnte“

 

„Es geht nicht um ihre Gefühle für mich. Es geht um meine Gefühle für sie“

 

„Ihre Gefühle?“

 

Mr. Summers verstand nicht, was der Arzt sagte.

 

„Ja. Es wäre unmoralisch, Buffys Fall wieder zu übernehmen, weil ich genauso für sie empfinde, wie sie für mich empfindet“

 

Mr. Summers nickte.

 

„Ich verstehe“

 

„Sie haben mein Wort, dass ich nichts machen werden, das Buffys Genesung schadet. Lassen Sie mich heute Abend mit ihr reden und sie überzeugen, dass sie morgen mit Ihnen nach Hause geht. Ist das okay?“ fragte er.

 

„Schön“ stimmte Mr. Summers zu. „Ich werde es Joyce sagen. Ich vertraue Ihnen, Dr. Donnelly. Sie werden meiner Tochter nicht wehtun, oder? Wegen Ihren Gefühlen?“

 

„Nein, sie ist mir viel zu wichtig, um ihr jemals wehzutun“

 

 

Kapitel 11

 

Es war bereits einiges nach neun Uhr, als Liam zurück nach Hause kam. Er hatte die Klinik fünfundvierzig Minuten früher verlassen, hatte die Zeit aber damit verbracht, in Los Angeles herumzufahren, um die Dinge in seinem Kopf zu klären. Mr. Summers hatte die Enthüllung seiner Gefühle für Buffy ziemlich gut aufgenommen. Was Liam überraschte. Er hatte erwartet, dass der Vater versuchen würde, ihn zu erwürgen. Oder ihn zwingen würde, Buffy wieder nach Hause zu bringen. Aber er tat nichts davon. Nachdem er Liam dazu gebracht hatte, dass er es Buffy erklären würde, hatte Mr. Summers ihm gesagt, dass er ihn morgen sehen würde, wenn er und seine Frau Buffy abholen würden.

 

Und er wusste immer noch nicht, was er wegen seiner Gefühle für Buffy machen sollte. Sein Herz schrie, dass er es ihr sagen sollte und versuchen sollte, ein Leben mit ihr aufzubauen. Liam war nie zuvor so verliebt gewesen. Und das verängstigte ihn und erregte ihn gleichzeitig. Und er wollte nicht, dass es aufhörte. Aber der vernünftige Teil seines Verstandes sagte ihm, dass es ihn nur verletzen würde, wenn er sich mit ihr einließ. In einer Beziehung zu sein, könnte ihre Heilung behindern, die, wie er festgestellt hatte, gut verlief. Das letzte was er wollte, war, ihr irgendwie Schmerz zuzufügen. Als er zu Hause ankam, war er immer noch so durcheinander wie zuvor.

 

„Ich bin Zuhause!“ verkündete er und schloss die Tür hinter sich.

 

Buffy sprang von der Couch.

 

„Hi. Du bist schrecklich spät heute. Stressiger Tag in der Klinik?“

 

„Ja, so etwas. Was hast du den ganzen Tag gemacht?“

 

Er musste zugeben, dass es schön war, jemanden zu haben, der ihn begrüßte, wenn er von der Arbeit kam.

 

„Nicht viel. Ich habe ferngesehen, habe einen Spaziergang durch die Nachbarschaft gemacht und ein bisschen aufgeräumt. Ich mag es hier, Liam. Viel mehr als in meinem eigenen Zuhause. Ich fühle mich hier wohler als dort. Zwing mich nicht zurückzugehen“

 

Liam runzelte seine Stirn bei den Worten.

 

„Du und ich müssen darüber reden, Buffy. Heute Morgen ist dein Vater zu mir ins Büro gekommen, um mit mir zu sprechen. Wir sind uns einig, dass du zu sehr gedrängt worden bist von deiner Mutter und Dr. Myles. Es ist nicht sehr gut für deine Heilung gewesen. Wenn du also morgen nach Hause gehst, wirst du dich mit einem neuen Arzt treffen“

 

Ihre grünen Augen leuchteten auf, als er den neuen Arzt erwähnte.

 

„Dich? Werde ich mich wieder mit dir treffen? Das sind tolle Neuigkeiten“

 

„Nein, Buffy, du wirst dich nicht wieder mit mir treffen. Es tut mir Leid, wenn ich dich dazu gebracht habe, das zu glauben. Ich wünschte, ich könnte deine Behandlung fortsetzen, aber ich kann nicht. Ich habe es deinem Vater erklärt und er versteht meine Gründe“

 

„Was sind deine Gründe?“ wollte Buffy wissen. „Das ist mein Leben, über das wir sprechen. Habe ich kein Recht, das zu wissen?“

 

„Ich kann einfach nicht“

 

„Verdammt Liam, warum willst du mir das nicht sagen? Das sollten dann aber besser verdammt gute Gründe sein“

 

Liam fühlte, dass er zerbrach. Das war der Moment der Wahrheit. Er würde es ihr schließlich sagen.

 

„Wegen meinen Gefühlen. Weil ich dich scheinbar jedes Mal, wenn ich bei dir bin, immer küssen will und dir sagen will, wie sehr ich dich liebe. Ist das Grund gut genug für dich, Buffy?“ wollte er wissen.

 

„Du l-liebst mich?“ wiederholte sie.

 

Er nickte und bemerkte nicht, dass sie auf ihn zukam.

 

„Ja, ich liebe dich“

 

Es laut auszusprechen, schien ihm ein Gewicht von seinen Schultern zu nehmen.

 

„Ich liebe dich auch“

 

Buffy stellte sich auf ihre Zehenspitzen, presste ihre Lippen auf die von Liam und verwickelte ihn in einen zärtlichen Kuss. Sie fuhr mit ihren Fingern durch sein dunkles Haar und streichelte mit ihrer anderen Hand über seinen Rücken. Ihre Zunge schlüpfte in seinen Mund, glitt über seine und verwickelte sie in einen erotischen Tanz. Der Kuss nahm an Intensität zu und entwickelte ein Eigenleben.

 

Liam fiel, das wusste er. Nicht körperlich, sondern emotional in den Armen von Buffy Summers. Er konnte sich in ihrer liebevollen Umarmung verlieren und fühlte, dass er das tat. In ihren Armen zu sein, brachte ihm ein Gefühl der Behaglichkeit, aber auch Erregung. Es war offensichtlich für ihn, dass er aufhören musste, bevor die Dinge zu weit fortgeschritten waren. Deshalb schob er sie weg.

 

Buffy blickte verwirrt zu ihm hoch, als er sich ihr entzog.

 

„Was machst du, Liam? Warum hast du mich so weggeschoben?“

 

„Weil wir das nicht machen sollten“

 

„Ich verstehe es nicht. Ich liebe dich, du liebst mich. Warum sollten wir nicht?“ fragte sie.

 

„Du bist nicht bereit. Du bist erst vor ein paar Wochen aus der Klinik entlassen worden. Das ist viel zu schnell“

 

„Wir haben uns nur geküsst. Wieso ist das zu schnell? Ich bin einundzwanzig, Liam. Ich denke, dass ich mehr als bereit bin, den Mann zu küssen, den ich liebe“ argumentierte Buffy.

 

Er seufzte betrübt, dass er jedes Mal mit sich selbst kämpfen musste, wenn sie in der Nähe war.

 

„Es ist nicht das Küssen, wofür du nicht bereit bist. Du bist nicht bereit dafür, was ich will“

 

Er drehte sich um und ging ins Bad, um kalt zu duschen.

 

Buffy starrte ihm nach und die Schlussfolgerung seiner Worte sanken ein.

 

„Oh“ flüsterte sie.

 

 

*****

 

 

Eine Dusche von zehn Minuten half Liam nicht so sehr, wie er gedacht hatte. Er war immer noch so erregt, wie e gewesen war, als er die Dusche betreten hatte und befürchtete, dass dies durch nichts verschwand.

 

‚Das werden lange zwölf Stunden werden‘ dachte er und schlang ein weißes Handtuch um seine Taille.

 

Als er die Badezimmertür öffnete, stand Buffy auf der anderen Seite. Er musste mehrmals blinzeln, um sicherzugehen, dass er nicht fantasierte.

 

„Buffy. Was machst du denn hier? Musst du ins Bad?“

 

Sie schüttelte ihren Kopf.

 

„Nein, ich habe darüber nachgedacht, was du eben gesagt hast. Und du irrst dich. Vollkommen. Ich bin bereit, Liam. Mehr als bereit. Was uns noch trennt bist du. Siehst du das denn nicht? Du lässt es so klingen, als wäre ich ein kleines Kind, aber das bin ich nicht. Ich bin einundzwanzig Jahre alt und ich hatte schon vorher Sex gehabt. Okay, das mag vielleicht gewesen sein, als ich in Sunnydale war, aber ich weiß, wie es geht und was erwartet wird“

 

„Buffy-“

 

„Nein. Also, ich bin eine Jungfrau. Wie aufregend. Wäre es dir nicht lieber, wenn ich meine Jungfräulichkeit an einen Mann verliere, den ich liebe, anstatt an einen Typen, den ich erst ein paar Stunden kenne? Liam, ich will, dass du mich liebst“

 

„Ich....“

 

Buffy trat ein paar Schritte näher und presste sich an seinen harten, muskulösen Körper. Ihre Hände glitten über seine Haut, die immer noch kalt von seiner kalten Dusche war.

 

„Ich liebe dich. Ich will, dass du es bist. Du bist so gutaussehend und klug und unglaublich. Verdiene ich das nicht?“

 

Als ihre Hände seine Taille erreichten, zog sie an dem Handtuch, bis es in einem Häufchen zu Boden fiel. Sie leckte sich über ihre trockenen Lippen und küsste ihn auf seine Brust. Sie hörte ihn stöhnen, als ihre Lippen mit seiner Brust in Kontakt kamen. Ihre Lippen streiften über seine Brust und zwirbelten seine Nippel in ihren Mund, während sie mit ihrer Zunge Kreise um sie zeichnete.

 

Plötzlich fühlte Buffy eine Hand auf ihrer Schulter und blickte hoch. Liam starrte ihr in die Augen. Sie dachte, dass er aufhören würde, aber statt dessen fühlte sie, wie sie gegen die Wand in der Diele geschoben wurde. Liam attackierte ihren Mund und seine Hände spürten jede ihrer Kurven auf. Er schlüpfte mit seinen Händen unter ihr Top, um die Haut darunter zu berühren, was sie dazu brachte, wegen seiner Berührung zu zittern.

 

 

Kapitel 12

 

Die Sonne schien strahlend am Morgenhimmel, als Liam die Augen öffnete. Er konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, wann er so gut geschlafen hatte. Als er auf das schlafende Mädchen zu seiner linken sah, wusste er warum: Buffy. Nachdem er Monate die Anziehung verleugnet hatte, gab er schließlich seinen Gefühlen nach und folgte seinem Herz. Und zum ersten Mal in seinem Leben war Liam froh, dass er ignoriert hatte, was sein Verstand ihm gesagt hatte.

 

Buffy stöhnte leise im Schlaf und brachte ihren Geliebten mit dem Geräusch zum Lächeln. Seit er sie kannte hatte er sie nie so zufrieden gesehen. So fröhlich und friedvoll und frei. Wenn es eine Sache gab, von der Liam hoffte, dass es ihr klar wurde, dann, dass sie nicht nur von den Menschen in Sunnydale geliebt wurde. In Los Angeles hatte sie Freunde, Familie und einen Mann, der den Rest seines Lebens mit ihr verbringen wollte. Sie brauchte niemals nach Sunnydale zurückkehren.

 

Es war fünf Minuten nach zehn, als es an der Tür läutete. Er hatte seit über einer Stunde im Bett gelegen und Buffys Schlaf beobachtet. Da er sie nicht stören wollte, kletterte Liam leise aus dem Bett und zog sich ein paar Jeans an, um seine Nacktheit zu verbergen. Es klingelte erneut, als er durch den Flur joggte.

 

„Ich komme!“ flüsterte er laut, aber nicht zu laut, um Buffy nicht zu wecken.

 

Er öffnete die Vordertür und sah, dass Mr. und Mrs. Summers auf der Veranda standen.

 

‚Oh Mist‘ dachte Liam. ‚Ich habe vollkommen vergessen, dass sie kommen‘

 

„Mr. und Mrs. Summer. Ich...ich habe vergessen, dass Sie so früh kommen wollten. Ich muss verschlafen haben“

 

Mr. Summers lächelte ihn freundlich an.

 

„Das ist okay. Mit ihrem geschäftigen Zeitplan bin ich sicher, dass sie nicht viele Gelegenheiten bekommen, auszuschlafen“

 

„Das stimmt. Bitte, kommen Sie rein“ lud Liam sie ein.

 

Er hielt die Tür auf, als das Paar eintrat.

 

„Sie haben ein nettes Heim“ lobte Buffys Vater. „Meadow Wood muss seine Ärzte gut bezahlen, dass Sie sich solch ein nettes Haus leisten können“

 

„Ich bin erst letztes Jahr eingezogen“ informierte ihn Liam. „Davor habe ich mit ein paar Freunden von der Uni in einem Appartement gewohnt. Sobald ich es mir leisten konnte, habe ich das Haus gekauft“

 

Mrs. Summers konnte es nicht weniger egal sein, wie der Arzt es geschafft hatte, sich das Haus zu leisten.

 

„Wo ist Buffy?“ fragte sie mit einem harten Gesichtsausdruck.

 

Liam atmete tief ein und biss sich auf seine Lippe.

 

„Ich denke, sie schläft noch. Ich werde sie wecken“

 

Mr. Summers winkte mit seiner Hand vor ihm hin und her und stoppte den jüngeren Mann.

 

„Nicht nötig. Wenn es etwas gibt, was sich bei meinem kleinen Mädchen nicht geändert hat, ist es ihre Liebe dafür, samstags auszuschlafen. Das wird uns Zeit geben, über ein paar Dinge zu reden, bis sie aufwacht“

 

„Hank, lass uns einfach Buffys Sachen holen, sie aufwecken und gehen“ sagte Mrs Summers streng.

 

Sie wollte ihre Tochter so schnell wie möglich ganz weit von Liam Donnelly wegbringen.

 

„Du bist unhöflich, Joyce. Liam hier war so nett, Buffy ein paar Tage aufzunehmen, während sie ein paar Dinge überlegt hat“

 

Mr. Summers wechselte ein wissendes Lächeln mit Liam. Er mochte den Arzt und wusste instinktiv, dass er Mann gut für Buffy war. Er vertraute ihm mit dem Leben seiner Tochter.

 

„Das ist mir bewusst“

 

Liam konnte die Feindseligkeit spüren, die von Buffys Mutter kam. Das letzte, was er im Moment wollte, war, es sich mit ihr zu verderben. Obwohl er das Gefühl hatte, dass das schon fast passiert war. Er wollte Buffy wecken und sie aus seinem Bett bekommen, ohne dass ihre Eltern einen Grund hatten, etwas zu vermuten.

 

„Vielleicht sollte ich Buffy wecken“

 

Bevor er sich von seiner Stelle im Wohnzimmer fortbewegen konnte, trottete Buffy aus dem Schlafzimmer und trug nur eines seiner Hemden über ihrem ansonsten nackten Körper.

 

„Liam? Komm zurück ins Bett“

 

Er blickte zu Boden, da er den Blick des Schocks nicht in den Gesichtern ihrer Eltern sehen wollte. Sein Gesicht errötete sich vor Verlegenheit. Es war die bei weitem beschämendste Situation, in der er je gewesen war.

 

‚Wenn es irgendwo Gerechtigkeit auf der Welt gibt, dann lass mich jemand hier und ganz schnell in Luft auflösen‘ Er wartete darauf, dass es passierte. ‚Typisch

 

„Buffy!“ rief ihre Mutter aus. Mrs. Summers war entsetzt, ihre Tochter so unbekleidet zu sehen. Was es natürlich einfach machte, zu sehen, was zwischen Buffy und ihrem ehemaligen Arzt passiert war. Es erschütterte sie. „Wie konntest du das tun!?“

 

Buffy blieb wie erstarrt stehen, als sie ihre Eltern neben Liam stehen sah. Von seinem Gesichtsausdruck - und die Art, wie er es vermied, die beiden anzusehen - konnte sie erkennen, dass er ihren Eltern noch nichts von ihnen erzählt hatte.

 

„Mom, Dad! Ich habe nicht erwartet, dass ihr so früh hier sein würdet. Ich bin noch nicht einmal angezogen“

 

„Das sehe ich“ kochte Mrs. Summers. „Hank, sag etwas!“

 

Mr. Summers drehte sich zu dem rotgesichtigen Psychiater, der zu seiner rechten stand.

 

„Liam? Könnten Sie mir das erklären?“

 

Er schüttelte seinen Kopf.

 

„Es tut mir Leid, Mr. Summers. Ich weiß, ich habe Ihnen versprochen, dass ich meine Gefühle nicht mein Urteilsvermögen beeinflussen lasse. Aber ich konnte es nicht mehr bekämpfen“

 

„Nein, du musst dich bei ihnen nicht dafür entschuldigen, was wir letzte Nacht gemacht haben, Liam“ widersprach Buffy.

 

„Zur Hölle muss er das nicht“ schrie ihre Mutter. „Buffy, zieh dir etwas an und pack deine Sachen. Dann werden wir diesen Ort verlassen und nach Hause gehen. Wir werden das dort diskutieren“

 

Das Mädchen stellte sich an die rechte Seite ihres Geliebten. Sie hielt ihre Stellung, entschlossen, sich nicht von ihrer Mutter herumkommandieren zu lassen.

 

„Ich gehe nirgendwo hin“

 

„Ich bin nicht in der Stimmung für eine Diskussion, Buffy Anne Summers. Zieh dich jetzt an“ befahl Mrs. Summers mit zusammengebissenen Zähnen.

 

„Schön, dann kannst du mir mal zuhören. Ich weigere mich, mit dir irgendwo hinzugehen. Seit ich aus der Klinik nach Hause gekommen bin, hast du mich wie eine Zehnjährige behandelt und hast versucht mir zu sagen, wie ich mein Leben leben soll. Nun, weißt du was? Ich bin nicht mehr zehn Jahre alt, ich bin einundzwanzig. Was bedeutet, dass ich erwachsen bin und fähig bin, meine eigenen Entscheidungen zu treffen“

 

„Ich sehe, dass du ein paar wirklich gute getroffen hast. Von Zuhause wegzurennen, weil die Dinge nicht so laufen, wie du willst, ist wirklich sehr reif. Und genauso ist es damit, mit einem Mann zu schlafen, der elf Jahre älter ist als du. Ein Mann, den du kaum kennst“

 

Mr. Summers seufzte.

 

„Joyce, beruhige dich. Du übertreibst es vollkommen“

 

„Tu ich das? Vielleicht ist das so, weil du noch kein Wort darüber gesagt hast!“ bemerkte sie. „Sorgt es dich kein bisschen, dass unsere Tochter mit ihrem Arzt geschlafen hat?“

 

„Scheinbar nicht so sehr wie dich“ sagte er. „Ich neige dazu, Buffy hier zuzustimmen, Joyce. Sie ist kein Kind mehr. Sie ist eine erwachsene Frau, der erlaubt werden sollte, ihre eigene Wahl zu treffen. Von dem, was ich sehen kann, hat sie ein paar gute Entscheidungen getroffen. Trotz allem, was du denken magst“

 

„Wie kannst du das sagen?“ wollte seine Frau wissen. „Sie ist immer noch sehr verletzlich und beeinflussbar. Wer weiß, was dieser Mann ihr in den Kopf gesetzt hat. Und muss ich noch erwähnen, dass er unsere Buffy wahrscheinlich ausgenutzt hat? Er wird sie nur verletzen“

 

Liam fühlte, dass es Zeit dafür war, sich selbst und Buffy zu verteidigen.

 

„Ich habe sie nicht ausgenutzt, das schwöre ich. Buffy ist mehr als kompetent, ihre eigenen Entscheidungen im Leben zu treffen. Und letzte Nacht haben sie und ich zusammen eine getroffen. Ich würde Buffy nie zu etwas zwingen, was sie nicht will“

 

Mrs. Summers grinste hämisch.

 

„Natürlich müssen Sie sie nicht zwingen. Sie wussten schon die ganze Zeit, dass sie in Sie verknallt war. Also dachten Sie, dass Sie sie mit diesem Wissen ins Bett bekommen könnten“

 

„Stop!“ schrie Buffy. Sie war es Leid zu hören, wie ihre Familie darüber stritt. Alle Köpfe drehten sich zu ihr. „Hör auf, Mom. Ich liebe Liam und er liebt mich auch. Warum kannst du das nicht erkennen?“

 

„Liebes, ich versuche nur, dich zu beschützen. Ich will nicht, dass du verletzt wirst“

 

„Er wird sie nicht verletzen, Joyce“ erklärte Mr. Summers.

 

Sie sah ihn böse an.

 

„Wie kannst du so sicher sein, Hank? Du kennst ihn nicht. Ich kenne ihn nicht. Auch Buffy kennt ihn nicht mal!“

 

Mr. Summers lächelte das Paar an. Während er geschockt war zu entdecken, dass seine Tochter Sex mit dem gutaussehenden Arzt gehabt hatte, wusste er, dass die Absichten des Arztes nichts anderes als ehrenhaft waren. Er konnte in Liams Augen sehen, wie sehr er Buffy liebte.

 

„Ich habe ein gutes Gefühl, dass Buffy Liam genauso gut kennt, wie er sie. Sie ist ein aufgewecktes, intelligentes Mädchen, das weiß, was gut für sie ist. Liam Donnelly ist gut für sie. Er liebt sie. Das hat er mir gesagt, als ich gestern in der Klinik war, um ihn zu sprechen. Und das war auch der Grund, warum er sich geweigert hat, sie privat zu behandeln, nachdem sie die Klinik verlassen hatte. Trotz meiner Bitte, sie wieder als Patientin zu nehmen. Liam hat mir versprochen, sie nie zu verletzen und ich glaube ihm. Er hat mir dazu keinen Grund gegeben“

 

„Ich glaube ihm nicht. Wir gehen nach Hause. Hol deine Sachen, Buffy“

 

Buffy blieb an Liams Seite. Sie fühlte sich beruhigt, als er ihre Hand in seine nahm.

 

„Nein, Mom. Ich bleibe hier bei Liam“

 

„Ich spiele hier keine Spiele. Wir gehen jetzt sofort“ Sie ging zur Tür. „Wir gehen nach Hause“

 

Buffy rührte sich immer noch nicht.

 

„Ich bin Zuhause“ Sie sah zur Bestätigung zu Liam hoch. Er lächelte zu ihr hinab und nickte. „Ich lebe mein Leben jetzt mit Liam“

 

Mrs. Summers atmete tief ein.

 

„Wenn du dich dafür entscheidest, bei ihm zu bleiben, dann denk nicht einmal daran, zu uns zurück zu kommen, wenn es schief geht“

 

„Das werde ich nicht“ sagte Buffy zu ihr. „Auf Wiedersehen, Mutter“

 

Erzürnt stürmte die ältere Frau aus dem Haus und ließ ihren Mann zurück. Mr. Summers blickte die beiden an.

 

„Ich werde mit ihr reden, Buffy. Sie hat es nicht so gemeint“

 

„Es tut mir Leid, Dad“ entschuldigte sie sich. „Ich habe nicht erwartet, dass die Dinge so verlaufen. Ich hätte nie gedacht, dass sie so aufgebracht wäre“

 

„Genauwenig wie ich“ Er hielt inne, bevor er seine nächste Frage stellte. „Ist es das, was du willst, Süße?“

 

Sie nickte.

 

„Ja, das ist es. Ich liebe ihn und will bei ihm sein. Ich denke.....ich weiß, dass ich mit Liam zusammen bleiben werde. Er macht mich glücklich“

 

„Ich bin froh. Wirst du mich anrufen und mich wissen lassen, wie es dir geht?“

 

„Sicher. Und ich werde in ein paar Tagen meine Sachen aus dem Haus abholen“

 

„In Ordnung. Wenn du etwas brauchst, oder deine Meinung ändert, zögere nicht, mich anzurufen“ Mr. Summers wandte seine Aufmerksamkeit zu Liam. „Ich vertraue darauf, dass Sie auf mein kleinen Mädchen aufpassen?“

 

Liam lächelte, weil Buffys Vater ihm genug vertraute, um seine Tochter bei ihm zu lassen.

 

„Sie haben mein Wort, Mr. Summers. Buffy wird bei mir sicher sein“

 

„Gut, denke ich....Ich sehe euch bald“

 

Er gab ihr einen Abschiedskuss und sah noch einmal auf sein einziges Kind, bevor er seiner Frau aus der Tür folgte.

 

„Bist du sicher, dass das okay für dich ist, Liam? Ich weiß, dass ich dir das einfach so aus dem Nichts aufgeladen habe. Deshalb würde ich es vollkommen verstehen, wenn du das nicht weitermachen willst“ sagte Buffy. „Ich kann einen anderen Platz finden, wo ich bleiben kann“

 

Er nahm sie in seine Arme.

 

„Es gibt nichts, was ich mehr will, als für den Rest meines Lebens jeden Morgen in deinen Armen aufzuwachen. Ich lasse dich nirgendwo hin. Willkommen Zuhause“

 

 

Kapitel 13

 

Buffy schenkte Liam Montag Abend ein Lächeln, als sie an die Tür zum Haus ihrer Eltern klopfte.

 

„Du weißt, dass du nicht mit mir kommen musstest. Ich hole nur meine Sachen ab“

 

„Ich weiß, aber ich wollte es. Du brauchst jemanden bei dir. Besonders wenn deine Mutter zuhause ist. Ich kann die Rolle des Friedensstifters übernehmen für den Fall, dass ihr beiden wieder anfangt zu streiten wie beim letzten Mal. Außerdem brauchst du jemanden, der dir dabei hilft, alle deine Sachen zurück zu mir nach Hause zu tragen. Und ich denke nicht, dass du den ganzen Weg zu unserem Haus zurückläufst“

 

Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange.

 

„Danke. Und ich mag den Klang davon. ‚Unser‘ Haus“

 

Die Tür öffnete sich und auf der anderen Seite stand Mr. Summers.

 

„Buffy, Liam. Es ist schön euch zu sehen. Bitte kommt rein und setzt euch“

 

„Wir werden nicht so lange bleiben, Dad“ sagte Buffy zu ihm. „Nicht, wenn Mom hier ist. Ich will nicht noch einen Streit anfangen“

 

Er trat zur Seite, als das Paar eintrat.

 

„Darüber brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Buffy. Ich habe deine Mutter seit Samstag Nachmittag nicht mehr gesehen“

 

„Warum nicht?“

 

„Ich nehme an, sie mochte die Tatsache nicht, dass ich mich auf deine Seite gestellt habe anstatt auf ihre. Als wir Samstag nach Hause gekommen sind, hat sie ein paar Kleidungsstücke in einen Koffer gepackt und ist gegangen. Und ich habe seitdem nichts mehr von ihr gesehen“

 

Buffy runzelte die Stirn und schüttelte ihren Kopf.

 

„Dad, es tut mir so Leid. Alles was ich scheinbar nur machen kann, ist, Ärger zu bereiten. Und du und Mom streitet euch wegen mir“

 

Mr. Summers umarmte seine Tochter. Liam beobachtete dies, als wäre er ein Außenseiter, der einen vertraulichen Moment zwischen Vater und Tochter sah.

 

„Das ist nicht dein Fehler, Süße. Deine Mutter und ich hatten schon lange vor dem Vorfall am Samstag Probleme. Das war nur der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat, aber das geht schon seit Jahren“

 

„Warum seit ihr dann zusammen geblieben, wenn ihr euch nicht versteht?“ wollte sie wissen.

 

„Wir sind für dich zusammen geblieben. Deine Mom und ich planten zu der Zeit, als du ins Krankenhaus gekommen bist, uns offiziell zu trennen. Wegen deinem schwachen mentalen Zustand wusste niemand von uns, was eine Scheidung dir antun könnte. Wir haben uns arrangiert. Oder wir dachten das zumindest. Aber Buffy, du solltest dir nicht die Schuld an etwas geben, das schon vor sechs Jahren passieren sollte“

 

„Weißt du, wo sie jetzt ist?“

 

Mr. Summers schüttelte seinen Kopf.

 

„Ich fürchte nicht. Die einzigen beiden Orte, die ich mir vorstellen könnte, sind ein Hotel und die Galerie. Ich habe das Gefühl, dass wir den nächsten Kontakt durch unsere Anwälte haben werden“

 

Liam griff fest nach Buffys Hand, als er fühlte, dass ein leichtes Zittern durch ihren Körper ging.

 

„Bist du bereit, deine Sachen zu holen?“ fragte er.

 

Er wusste, dass das eine gute Art war, sie von den Problemen ihrer Eltern abzulenken.

 

Sie nickte.

 

„Ja“ antwortete sie leise. „Geht es dir gut, Dad? Ich will dich nicht alleine lassen, wenn du mich hier brauchst“

 

„Mach du, was du tun musst, um wieder gesund zu werden. Mir geht es gut“ sagte Mr. Summers wahrheitsgemäß zu seiner Tochter. „Wie ich schon sagte, es geht schon seit Jahren“

 

„So lange du dir sicher bist....“

 

„Das bin ich. Liam, unten sind Kartons, die ihr beide für Buffys Kleidung und was es sonst noch gibt benutzen könnt. Nehmt so viele wie ihr braucht“

 

„Aber was ist, wenn Ihre Frau sie braucht - wenn sie ihre Sachen abholt?“ fragte Liam.

 

Der ältere Mann zuckte mit seinen Schultern.

 

„Das ist verdammtes Pech für sie. Es ist mir eigentlich egal, wenn sie kommt und alle ihre Klamotten heraustragen muss“ Er bedauerte seine Worte sofort, als er den niedergeschlagenen Ausdruck auf Buffys Gesicht sah. „Das habe ich nicht so gemeint, Liebes“

 

„Doch, das hast du. Du musst nicht mehr lügen, um meine Gefühle zu schützen. Ich bin kein fünfzehnjähriges Mädchen mehr, das sich Geschichten über Dämonen und Vampire ausdenken muss, um sich vor den Streitereien ihrer Eltern zu schützen“ erklärte Buffy. „Nein, ich komme jetzt alleine damit klar“

 

 

*****

 

 

Liam betrat Buffys Schlafzimmer und stellte den letzten Karton neben das Bett auf den Boden. Seine Liebste stand vor ihrer Kommode, hielt ein hölzernes Objekt in ihrer Hand und starrte es aufmerksam an.

 

„Hey du. Das ist der letzte Karton aus dem Keller. Denkst du, wir brauchen noch mehr?“

 

„Nein“ erwiderte Buffy und schüttelte ihren Kopf. „Das sollten genug sein“

 

„Du hast nicht mal hergesehen“ Liam ging an ihre Seite. „Was hast du da in deinen Händen, Buffy?“

 

Buffy hielt es hoch.

 

„Es ist ein hölzerner Pflock. Das habe ich benutzt, um die Vampire zu ‚töten‘, wenn ich auf Patrouille gegangen bin. Ich finde es erstaunlich, wie solch ein einfaches Teil so etwas mächtiges und böses töten kann“

 

Ihre Grübeleien begannen ihm Angst zu machen. Er fürchtete, dass Buffy einen Rückfall hatte wegen dem Stress durch die Trennung ihrer Eltern.

 

„Du brauchst das nicht mehr, Liebste. Weißt du noch?“

 

„Ich weiß“ Sie legte es zurück in die Schublade ihrer Kommode und vergrub es unter einigen Sweatshirts. „Aber es hat Erinnerungen zurückgebracht und ließ mir klar werden, warum ich diese Welt voller Dämonen und Vampire geschaffen habe. Und sogar Sunnydale selbst. Ich habe es als eine Flucht gemacht, Liam. Weil meine Eltern dort nicht gestritten haben. Und ich konnte die Dinge dort kontrollieren, wie ich es hier nicht konnte. Ich war hilflos hier, aber nicht dort. Ich war diejenige, die die Kontrolle hatte“

 

Nachdem sie ihre Gefühle so lange zurückgehalten hatte, gestattete sich Buffy zu weinen.

 

Liam hielt sie. Er verstand - endlich - was ihre schizophrenen Schübe im Krankenhaus verursacht hatte. Buffy hatte Angst gehabt, ihre Familie zu verlieren. Deshalb hatte sie sich eine Welt geschaffen, in der ihre Eltern nicht stritten und wo sie wichtig für die Sicherheit der Welt war. Alles machte jetzt einen Sinn für ihn.

 

„Weine einfach, Buffy. Lass es raus“

 

„Ich habe niemals deswegen geweint. Ich habe es zurückgehalten, Liam. Ich habe versucht so zu tun, als wäre alles in Ordnung zuhause. Und deswegen bin ich dann im Krankenhaus gelandet. Das weiß ich jetzt“

 

„Wahrscheinlich. Aber wenn du jetzt weinst, wird es dir helfen, dich besser zu fühlen. Und morgen werden wir losgehen und dir einen neuen Arzt suchen, damit du das alles verarbeiten kannst. Du hattest heute einen Durchbruch und wenn du mit deiner Therapie weitermachst, könnte es dir helfen, die Antworten zu finden, nach denen du gesucht hast, “ schlug Liam vor.

 

Sie seufzte.

 

„Es gibt keine Chance, dass du mein neuer Arzt sein wirst, oder?“

 

Er lachte und schüttelte als Antwort seinen Kopf.

 

„Äh....nein. Die Medizin neigt dazu, es zu missbilligen, wenn man Patienten mit nach Hause nimmt und sie liebt, bis sie bewusstlos sind. Und das ist genau das, was ich mit dir vorhabe, sobald wir den Rest deiner Kleidung eingepackt haben“

 

„Ist das eine Anweisung vom Arzt?“

 

„Ja, das ist es. Wenn wir uns nicht beeilen, könnte ich es direkt hier mit dir treiben. Und ich denke nicht, dass das deinem Vater recht wäre“ sagte Liam und reichte ihr einen leeren Karton.

 

 

Kapitel 14

 

Buffy und Liam zogen sich in ihrem Schlafzimmer für den Heiligabend an. Sie zappelte nervös vor dem Spiegel, während Liam sich das Haar bürstete. Er konnte nicht anders, als ihre nervösen Zuckungen zu bemerken.

 

„Geht es dir gut, Buffy?“

 

Sie nickte langsam.

 

„Ich denke schon. Ich bin allerdings wegen heute Abend nervös“

 

„Es sind doch nur meine Eltern und meine kleine Schwester. Es gibt nichts, worüber du nervös sein müsstest. Sie werden dich genauso lieben wie ich“ versprach er.

 

‚Wenn jemand einen Grund hat, nervös zu sein, dann ich‘

 

„Bist du sicher?“

 

Er trat hinter sie, nahm sie in die Arme und schlang seine Arme um die junge Frau, die er liebte.

 

„Davon bin ich überzeugt“ Liam drückte einen Kuss auf ihren Nacken. „Weißt du, du sorgst dich viel zu sehr. Das ist schlecht für deine Gesundheit“

 

Sie lächelte.

 

„Dann denke ich, ist es eine gute Sache, dass ich mit dem Arzt schlafe“

 

Liam drehte sie herum, so dass sie sich ansahen.

 

„Wirklich eine sehr gute Sache“

 

Ihre Lippen trafen sich zu einem langsamen, leidenschaftlichen Kuss. Ihre Zungen massierten sich gegenseitig, als sie sich von Mund zu Mund bewegten. Er hob Buffy an der Taille hoch und trug sie zum Bett. Sie legten sich hin und ihre Hände streiften über den Körper des anderen, suchten nach etwas, das beide zuvor noch nicht entdeckt hatten. Als Liam begann ihr Kleid aufzumachen, klingelte es an der Tür.

 

„Verdammt“ fluchte Buffy.

 

„Das ist wahrscheinlich meine Familie“

 

Buffy runzelte die Stirn, als Liam sich aufsetzte, um an die Tür zu gehen.

 

„Deine Familie hat das schlimmste Timing“

 

„Tut mir Leid“

 

Sie standen vom Bett auf und begaben sich durch den Flur zur Vordertür. Er öffnete sie und Buffy atmete nervös ein.

 

‚Was, wenn sie mich nicht mögen? Was, wenn sie denken, dass ich nur eine verrückte Person bin, die auf ihren Sohn fixiert ist? Vielleicht ist das ein großer Fehler‘

 

„Mom, Dad, Kathy. Es ist gut euch zu sehen“ grüßte er.

 

Die drei anderen Mitglieder der Donnelly Familie betraten das Wohnzimmer. Buffy konnte schon auf den ersten Blick sagen, woher Liam sein Aussehen hatte: von seinem Vater. Mr. Donnelly hatte braunes Haar mit einer Andeutung von grau und braune Augen wie sein Sohn. Kathleen sah mit ihren blonden Haaren und blauen Augen wie ihre Mutter aus.

 

„Da hast wirklich ein Wunder in deinem Heim vollbracht, Liam“ lobte ihn Mr. Donnelly. „Es ist eine gute Sache, dass du deinen Geschmack von deiner Mutter bekommen hast anstatt von mir“

 

„Er hat Glück, nicht wahr?“ neckte Mrs. Donnelly.

 

Buffys Herz klopfte ihr bis zum Hals, als Liam ihre Hand mit seiner umklammerte und ihr ein beruhigendes Lächeln zuwarf.

 

„Ich würde euch gerne jemanden ganz besonderen vorstellen. Das ist Buffy Summers, meine Freundin“

 

Die drei sahen sich Buffy an, bevor Mr. Donnelly ihr seine Hand hinstreckte.

 

„Schön dich zu treffen, Buffy. Ich bin Patrick Donnelly, Williams Vater. Du musst etwas ganz besonderes sein, wenn er dich uns wirklich vorstellt. Er macht das nicht mit jeder“

 

Buffy hob amüsiert ihre Augenbrauen.

 

„William?“ fragte sie.

 

„Ich bevorzuge Liam vor Bill, Billy oder Will“ antwortete Liam. „Hast du vor, mich noch weiter bloßzustellen, Dad?“

 

„Ich denke, ich bin jetzt fertig“

 

Mrs. Donnelly kam nach vorne.

 

„Liam und Patrick ärgern sich gerne gegenseitig. Aber ich bin sehr erfreut, dich kennen zu lernen. Elizabeth Donnelly“

 

„Ich freue mich auch, Sie kennen zu lernen“

 

„Und ich bin Kathleen Donnelly“ stellte sich seine Schwester vor. „Aber du kannst mich Kathy nennen. Alle machen das“

 

„Ich hatte den Eindruck, dass du es nicht magst, Kathy genannt zu werden. Wenigstens war das, was Liam mir gesagt hat“ sagte Buffy zu ihr.

 

Kathy grinste.

 

„Ja, aber ich mag es, ihn aufzuziehen. Was ist denn sonst gut daran, einen älteren Bruder zu haben, wenn man ihm nicht auf die Nerven gehen kann? Darum nenne ich ihn Angel. Weil er es hasst. Aber trotzdem nenne ich ihn immer noch so, denn es ist wahr. Er ist mein Engel“

 

Buffy fühlte sofort eine Kameradschaft für Liams jüngere Schwester.

 

„Er ist auch mein Engel“

 

„Du siehst nicht viel älter aus als ich. Hast du was dagegen, wenn ich dich frage, wie alt du bist?“

 

„Überhaupt nicht. Ich werde nächsten Monat zweiundzwanzig. Liam hat mir gesagt, dass wir fast im gleichen Alter sind“

 

Kathy mochte die Freundin ihres Bruders sofort. Sie mochte sie mehr als eine von Liams vergangenen Freundinnen, denen sie begegnet war. Buffy schien wie jemand, mit der sie sich damals auf der High School hätte anfreunden können.

 

„Das sind wir. Ich bin im September gerade einundzwanzig geworden. Gehst du hier in der Gegend zur Schule“

 

„Im Moment auf das örtliche College. Ich habe im vergangenen Semester begonnen. Liam sagt, dass du auf die Columbia Universität gehst wegen Politikwissenschaften“

 

Kathy nickte.

 

„Ja. Was nimmst du an der Schule?“

 

„Im Moment? Abstand“

 

Patrick Donnelly klatschte in seine Hände in dem Versuch, die Aufmerksamkeit von allen zu bekommen.

 

„Wenn wir uns nicht beeilen, dann werden wir zu spät in die Kirche kommen. Lasst uns gehen“

 

 

*****

 

 

Um halb zwölf kam Liam ins Wohnzimmer, um sich zu seiner Familie zu setzen. Buffy war eingeschlafen, sobald ihr Kopf das Kopfkissen berührt hatte. Und er war froh deswegen. Er wollte noch ein wenig Zeit mit seinen Eltern und seiner Schwester verbringen und mit ihnen über ein paar Dinge diskutieren. Alles saßen auf der Couch, während Liam auf einem in der Nähe stehenden Stuhl Platz nahm.

 

„Was haltet ihr von Buffy?“ fragte er. „Ich will eure ehrliche Meinung. Beschönigt nichts“

 

„Sie schien sehr nett“ bemerkte Elizabeth Donnelly. „Ein wenig still, aber nett“

 

„Buffy ist ein reizendes junges Mädchen“ antwortete Patrick Donnelly.

 

„Ich mag sie wirklich“ sagte Kathy zu ihm. „Sie ist nett und lustig und vollkommen perfekt für dich. Sie und ich haben uns sehr gut verstanden“

 

Liam seufzte.

 

„Gut. Ich bin froh, dass ihr Buffy alle so sehr mögt. Denn....denn morgen werde ich ihr das geben“

 

Er zeigte ihnen einen Diamantring, den er vor einem Monat besorgt hatte.

 

Kathys blaue Augen weiteten sich und ihr Mund stand auf.

 

„Ist das ein Verlobungsring?“

 

„Ja. Ich werde Buffy bitten, mich zu heiraten. Ich habe vor ein paar Tagen mit ihrem Vater gesprochen und er hat mir seinen Segen gegeben. Darum habe ich euch dieses Jahr zu Weihnachten eingeladen. Ich wollte, dass ihr sie kennenlernt, bevor ich es mache“ informierte Liam sie.

 

Für einige Momente sagte niemand etwas.

 

„Gratuliere, großer Bruder“ sagte seine Schwester schließlich und brach das Eis.

 

„Ja, gratuliere“ sagten seine Eltern zu ihm.

 

„Danke. Aber da ist etwas, was ihr über Buffy wissen solltet. Sie und ich haben uns nicht direkt auf die gewöhnliche Weise getroffen. Wir haben uns im März in der Klinik getroffen“

 

Sein Vater war überrascht.

 

„In der Klinik? Ist Buffy nicht ein wenig jung, um da zu arbeiten? Sie ist keine Krankenschwester, oder? Weil ich den Eindruck hatte, dass sie immer noch im College ist“

 

Liam schüttelte seinen Kopf.

 

„Nein, sie ist immer noch in der Schule. Buffy hat da nicht gearbeitet. Sie war eine Patientin von mir“

 

Erneut wurde es still im Raum. Es erwies sich für alle im Raum als Schock. Keiner hätte jemals gedacht, dass er sich in eine Patientin verlieben würde.

 

„Buffy war in einer Anstalt?“ fragte seine jüngere Schwester. „Weswegen?“

 

„Das ist etwas, dass ich dich Buffy fragen lassen sollte. Sie war sechs Jahre da und ich habe angefangen sie zu behandeln, als ihr regulärer Arzt ein paar Wochen Urlaub hatte. Während er weg war hatte sie einen Durchbruch und ich habe mit ihrem Fall weitergemacht. Und in der Zwischenzeit habe ich mich in sie verliebt“

 

„Geht es ihr jetzt gut?“ wollte Elizabeth wissen.

 

„Ja. Sie ist immer noch einmal die Woche bei einem Arzt. Aber ihr geht es gut. Die meisten ihrer Probleme kamen daher, weil ihre Eltern sich immer gestritten hatten, als sie in der High School war. Seht mal, ich weiß, das klingt seltsam für euch, aber ich liebe sie und will sie heiraten“

 

Patrick sah seinen zweiunddreißig Jahre alten Sohn an.

 

„Wartest du auf unsere Erlaubnis?“

 

„Vielleicht. Ich weiß nicht. Ich wollte nur, dass ihr es wisst“

 

„Nun, das brauchst du nicht. Wenn du sie liebst, dann frag sie“

 

 

*****

 

 

„Ich denke, das waren alle Geschenke“ bemerkte Buffy, nachdem sie das letzte Weihnachtsgeschenk auf ihrem Stapel geöffnet hatte. „Und was jetzt?“

 

Liam blickte zu seiner Familie und Kathy nickte ihm zu.

 

„Da ist noch eins für dich, Buffy. Ich habe dir noch etwas gekauft“

 

Buffy blickte sich im Raum um, da sie nichts Ungeöffnetes unter dem Weihnachtsbaum sah.

 

„Da ist nichts mehr unter dem Baum“

 

„Es ist nicht dort“

 

Aus seiner Hosentasche zog Liam den gleichen Diamantring hervor, den er am Abend vorher seiner Familie gezeigt hatte. Buffy starrte auf den Ring, unfähig etwas zu sagen. Aber sie hatte ein Gefühl, was passieren würde, als er sich auf ein Knie niederließ.

 

„Ich liebe dich, Buffy Anne Summers. Als ich dich damals im März 1997 das erste Mal gesehen habe, hast du mich auf eine Weise beeinträchtigt, wie ich es nie für möglich gehalten habe. Aber dann habe ich angefangen, mit dir zu sprechen. Ich lernte dich kennen und ich habe mich so sehr in dich verliebt, dass ich nicht wusste, was ich tun sollte. Jetzt weiß ich es. Ich will mein Leben mit dir verbringen. Ich will bei dir sein. Ich will, dass du meine Frau wirst. Willst du mich also heiraten?“

 

Sie schluckte den riesigen Knoten runter, der sich während seines Heiratsantrages in ihrem Hals gebildet hatte.

 

„Oh mein Gott....“

 

„Ist das ein nein?“

 

Buffy schüttelte heftig ihren Kopf.

 

„Nein, das ist kein nein“

 

„Dann sag schon ja“ unterbrach sie Kathy, die aufgeregt war, es sie sagen zu hören. „Sein Kopf wird noch explodieren, wenn du es nicht tust“

 

„Das wollte ich gerade, Kathy“ erwiderte sie. „Ja. Ja, ich werde dich heiraten“

 

„Ich liebe dich und ich verspreche dir, dass du das nicht bereuen wirst, Buffy. Ich schwöre“ Er steckte den Ring auf ihre linke Hand und dachte, wie perfekt er dort aussah. „Erinnerst du dich, als ich dir gesagt habe, wie blöd meine Geburtstage waren, als ich noch ein Kind war, weil er an Weihnachten ist? Nun, dass du ja gesagt hast, macht ihn für immer zu meinem besten Geburtstag“

 

„Ich liebe dich, Liam Donnelly. Und ich kann es gar nicht erwarten, bis ich Mrs. Dr. Liam Donnelly bin“ sagte Buffy.

 

Er grinste und nahm sie in die Arme.

 

„Ich kann es auch nicht erwarten. Ich werde dich zur glücklichsten Frau auf der ganzen Welt machen. Genauso wie du mich zum glücklichsten Mann auf der Welt gemacht hast, als du ja gesagt hast“

 

„Du hast mich bereits glücklich gemacht. Du bist mein Schutzengel“

 

 

THE END

 

 

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