At It Like Rabbits - All Ears

 

 

„Descendents", sagte Spike. „Catalina."

 

„Nö." Chance trommelte weiter gegen die Rückseite seines Sitzes. „Anderes D."

 

Spike hörte ihr zu, während er an einer gelben Ampel langsam stoppte.

 

„Dead Boys--“

 

„Falsch! Distillers ‚Beat Your Heart Out’. Ich gewinne!“

 

“Du hast gemogelt."

 

“Wieso ist das mogeln?”

 

“Du hast nicht gesagt, dass es seine zweitklassige Girlgroup ist."

 

„Dad!“ Chance schlug ihn auf seinen Arm und er lachte. „Du bist ein solcher Wichtigtuer. Du liebst Girlgroups, gib es zu. Raincoats, Crass, the Runaways? Hilf mir, Mom."

 

„Was?“ Buffy nahm die kuscheligen Ohrmuffs von ihrem Kopf, die Anya ihr nach dem letzten Geburtstag der Zwillinge gegeben hatten. Sie waren geformt wie Kaninchenköpfe und hatten deshalb nichts im Haus der Harris zu suchen gehabt. Buffy behielt sie in ihrer Tasche, da sie sehr gelegen kamen bei den Vater/Tochter Spielen wie Benenne den Rhythmus (Auch wenn es genau wie jeder andere Punk Rock Rhythmus klingt, der jemals getrommelt worden ist) und Wer ist unmöglicher, du oder ich? „Tut mir Leid, Muffs."

 

„The Muffs! Ein weiteres exzellentes Beispiel."

 

„Ein Hoch auf mich mit meinen exzellenten Beispielen", meinte Buffy. „Wovon war das ein Beispiel?“

 

„Dad ist ein Wichtigtuer."

 

„Pssh. Ja, das ist er."

 

„Oh, das ist jetzt einfach nicht fair", sagte Spike. „Ian? Wo ist meine verdammte Hilfe?“

 

„Raus damit." Chance zog die Ohrstöpsel aus Ians Ohren. „Aufwachen, Schlappschwanz!“

 

„Ich habe das gehört! Gib es zurück!“

 

„Dad braucht dich."

 

„Oh. Tut mir Leid, Daddy."

 

„Richtig, sag den beiden von mir." Mit den Fingern auf seinen Lippen überlegte er sich seine Möglichkeiten und legte sich dann fest auf: „Verschwindet ihr blöden Kühe."

 

Ian kicherte.

 

„Wag es nicht", warnte Buffy ihren Sohn und schlug auf Spikes Bein.

 

„Was? Das sind wohl kaum böse Worte", rechtfertigte sich Spike und bog in den Revello Drive.

 

„Ja, es ist ziemlich unverfänglich, Mom", sagte Ian.

 

„Süßer, ich liebe dich und ich liebe deinen Dad, aber ich will nicht, dass du jemals wie er sprichst. Nie nie."

 

„Er hat gerade ‚unverflänglich’ gesagt", meinte Chance mit angedeuteten Anführungszeichen und einem Augenrollen. „Ich denke nicht, dass du dir Sorgen machen musst."

 

„Da sind keine zwei L in unverfänglich", sagte Ian. „Dummy."

 

„Verstanden", sagte Buffy.

 

„Außerdem, wenn er seinen riesengroßen Wunsch erfüllt bekommt und auf ein Internat in England geht", meinte Chance und spielte die beste Hermione, während sie Ians iPod aus seiner Reichweite hielt. „dann wird er wie Harry Pot-tah sprechen! Und wie unser lieber alter Opa-pah."

 

„Ich würde lieber wie Opa sprechen als wie du."

 

„Niemand spricht wie irgendwer, weil Peanut nirgendwo hingeht", sagte Buffy.

 

Und das war endgültig. Er war ihr Baby, verdammt.

 

„Mom!“

 

„Tut mir Leid." Sie schloss ihre Augen. „Ian. Es tut mir Leid."

 

„Du hörst ein Buch?", fragte Chance und warf den iPod enttäuscht zu Ian. „Ich kann nicht glauben, dass ich mit dir verwandt bin."

 

„Mir wird schlecht im Auto, wenn ich lese."

 

„Versuchs doch mal mit Musik, du Streber!“

 

„Häschen!", tadelte Spike. „Lass ihn doch sein eigener Mann sein, okay?“

 

„’Mann’? Hahahahaha!“ Sie zeigte auf ihren kleinen Bruder. „’Mann’."

 

Ian streckte ihr die Zunge raus und drehte seinen Kopf weg. Sie haute mit ihrem Schlagzeugstock drauf.

 

„Oi." Spike schnippste mit den Fingern in Richtung des Rücksitzes, als er den Porsche in der Einfahrt parkte. „Gib sie her. Jetzt."

 

Chance zeigte ihm wie ein Zauberer ihre leeren Hände.

 

„Weg."

 

„Diese Stöcke werden nicht als --“ Abgelenkt von einem Blick seiner Frau wurde Spike leise. „ -- Waffen benutzt."

 

In goldenes Sonnenlicht gebadet, purzelte ihr Haar über ihr Gesicht, als sie ihren Sicherheitsgurt löste. Und ihm wurde klar, warum sie so aufmerksam war.

 

Er legte seine Hand auf ihre und sie sah zu ihm hoch.

 

Er schob ihre Haare von ihren Augen.

 

„Liebe dich", hauchte er.

 

Sie küsste seine Handfläche.

 

„Liebe dich mehr."

 

„Leute?", meinte Chance und klopfte auf den Sitz. „Kommt ihr mit in Omas Haus oder werdet ihr einfach hier sitzen und Händchen halten und den ganzen Tag einfach nur seltsam sein?“

 

„Halt die Klappe, Gör." Spike zog Buffy für einen Kuss zu sich. „Steig aus, wenn du die Hitze nicht ertragen kannst."

 

„Ugh", sagte Chance und öffnete die Tür, fügte dann aber noch hinzu: „Warum könnt ihr nicht mehr wie Xan und Anya sein? Jesse hat mir gesagt, dass sie es niemals tun."

 

„Krank", murmelte Ian und stieg dann aus, um seine Tasche aus dem Kofferraum zu holen.

 

„Du solltest eigentlich froh sein, dass wir uns gern haben", sagte Buffy.

 

„Wen sagt das? Denn an der Befragung habe ich nicht mitgemacht."

 

Ian grummelte leise, bevor er den Kofferraum schloss.

 

Wer sagt das, Idiot."

 

„Wieauchimmer." Der Minivan der Harris rollte heran und Chance machte das Friedenszeichen. „See you later Alligator."

 

„Und du machst dir Sorgen, dass er wie ich klingt", sagte Spike und schüttelte geringschätzend den Kopf. „Du musst aufhören, ihr diese alten Redensarten beizubringen, Liebes."

 

„Das tu ich nicht! Das kommt alles wieder oder so was. Und übrigens habe ich niemals ‚See you later Alligator’ gesagt…..denke ich jedenfalls. Gott, ich hoffe nicht."

 

„Richtig. Sie sind weg." Er drückte ihre Hüfte. „Zeit für ein Quickie."

 

„Warum…“ Buffy streichelte sein Gesicht und sagte mit leiser und erotischer Stimme: „Holen wir stattdessen nicht das Essen hinten raus und sagen hallo zu Mom und Dad?“

 

„Wie wäre es…“ Sie berührten sich an der Stirn und er wanderte mit seinen Fingern zum Saum ihres Kleides. „…wenn wir uns in der Mitte treffen. Du bläst mir einen und dann hören wir auf."

 

„Netter Versuch", sagte sie, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und stieg aus dem Auto.

 

 

*****

 

 

„Opa!“

 

Ian schoss wie ein winziger blonder Blitz durch das Wohnzimmer.

 

„Hallo Ian!“ Giles hockte sich für eine Umarmung hin. „Wie fandest du den Asimov?“

 

„Der war wirklich gut. Ich habe ihn drei Mal gelesen." Er nahm Anleitung zur Wissenschaft für den intelligenten Mann aus seinem Rucksack. „Ich habe auch dieses Buch von ihm gelesen und es hat mich zum nachdenken gebracht. Denkst du, wenn man von der hellen zur dunklen Seite des Mondes gehen würde, dass es plötzlich schwarz werden würde? Oder dass da erst so eine Art Dämmerung wäre und dann dunkler und immer dunkler?“

 

„Das ist eine exzellente Frage, Ian. Ich würde annehmen, dass es eine stufenweise Veränderung sein würde, wie auf der Erde, aber dann gibt es dort keine Atmosphäre. Vielleicht--“

 

„Lass uns in deinen Büchern nachsehen!“

 

„Also wir haben sie alle für die Renovierung gepackt, aber lass uns mal sehen, was wir finden können."

 

Spike beobachtete mit müßiger Neugier, wie sein Sohn in der Gegenwart seines Helden wieder zum Leben erwachte: eines Bibliothekars im Ruhestand.

 

„Du machst es wirklich", sagte Buffy, die beim Anblick des Flurs, der außer ein paar gestapelten Kisten leer war, von nostalgischen Gefühlen überkommen wurde. „Du reißt das Haus wirklich ab."

 

„Summers-Hart Enterprises hat ein Angebot gemacht, das wir nicht ablehnen konnten", sagte Joyce. „Da es uns absolut gar nichts kostet. Du weißt schon, außer es dir zu überschreiben."

 

„Du zerstörst die glücklichen Erinnerungen meiner Kindheit, Spike."

 

„’Glücklich’? Und was ist mit dem, was du jetzt hast?“ Er küsste sie auf ihre schmollende Lippe und nahm ihr den Mantel ab, um ihn aufzuhängen. „Gib mir nicht die Schuld, gib deiner Freundin die Schuld, er ist derjenige, der den Abriss macht."

 

„Das habe ich gehört", sagte Xander, der das Haus betrat. „Und ich dachte ich wäre deine Freundin."

 

„Verschwinde."

 

„Okay", sagte Buffy. „Vielleicht nicht direkt glücklich, sondern, ihr wisst schon, unheimlich ereignisreich."

 

„Ganz bestimmt unheimlich", stimmte Joyce zu und rieb ihrer Tochter über ihre Schulter.

 

„Entschuldigt mal!“ Chance zwängte sich zwischen sie. „Wie können die ersten drei Jahre meines Lebens nicht die glücklichsten Erinnerungen sein? Jetzt ernsthaft."

 

„Dummes Häschen." Buffy zog an einer von Chances spiralförmigen goldenen Locken und sah zu, wie sie wieder zurücksprang. „Ich rede von vor deiner Zeit, als ich jung und egozentrisch war und seit wann hast du pink und schwarz in deinen Haaren?“

 

„Äh. Dad hat gesagt, es wäre okay."

 

Als Chance sich ihrem Griff entzog, wirbelte Buffy zu Spike herum, der seine Hände bereits abwehrend erhoben hatte.

 

„Ich habe gesagt, dass sie hübsche Farben wären. Ich habe nicht von Haaren gesagt."

 

„Willkommen in den Teenager Jahren", sagte Joyce und fügte murmelnd hinzu: „Wenigstens wird sie die Turnhalle ihrer High School nicht in Brand setzen."

 

Spike hob eine Augenbraue.

 

„Darauf würde ich nicht wetten."

 

 

*****

 

 

Die Gang unterhielt sich geräuschvoll in der Küche, tauschte Geschichten aus und bewältigte die verschiedenen Schritte der Nahrungszubereitung wie eine nicht-so-geölte Maschine.

 

Für Buffy und die Slayerettes hatte Thanksgiving eine besondere Bedeutung. Eine Feier von ihrem ersten dämonenfreien Zusammensein nach der Apokalypse – ihre Wiedereinführung in die Normalität. Es war ihr eigenes Freiheitsfest.

 

Für Spike war es etwas, das er ertragen musste, aber sogar er begann es als notwendiges Ritual für die Weiterentwicklung der Dinge zu akzeptieren. Außerdem hatte sie ihm immer nach den großen Familienfeierlichkeiten einen besonders scharfen Blow Job versprochen, so lange er während der Feier lächelte. Sie kam nicht immer bis ganz durch, aber wenn sie das tat….Dafür war es wert zu lächeln.

 

„Weg."

 

Buffy schlug Spikes Hand von der Antipasti Platte weg und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Anyas und Taras lebhaften Schwangerschaftsvergleichen zu.

 

Sie waren der Hauptgrund gewesen, weshalb Buffy sich überhaupt überlegt hatte, es noch einmal zu versuchen. Ihre Freundinnen so strahlend und aufgeregt über die Neuigkeiten zu sehen, ließ sie sich nach dem Gefühl sehnen. Sie hatte niemals die Möglichkeit gehabt, wirklich eine Schwangerschaft zu wollen. Und da Spike sie die ganze Zeit schon wegen weiteren Kindern bedrängt hatte, wusste sie, dass er darauf anspringen würde. Sie hatte Recht – wortwörtlich: Bevor sie auch nur den Satz ‚Was denkst du?’ beenden konnte, hatte er sie nackt über das Trainingspferd in ihrem Dojo gebeugt.

 

Natürlich war das Strahlen seitdem bei ihren Freundinnen abgeklungen. Tara war mitten in ihrem dritten Drittel und Anya, die sehr laut litt, als sie in ihr viertes Drittel kam, war von strahlend weit entfernt.

 

„Du denkst, das ist schlecht?", sagte Anya gerade. „Ich kann meinen Hintern nicht mehr spüren."

 

„Der zehnte Monat", konnte Buffy es nachfühlen. „Das war der Hammer. Ich hätte schwören können, dass Peanut eine Hypothek auf meine Gebärmutter hätte. Er wollte nicht raus."

 

„Der größte Spaß, den ich jemals hatte", sagte Spike und klaute einen Käsewürfel.

 

Buffy schlug ihm wieder auf seine Hand.

 

„Xander hat mich seit Monaten nicht angerührt", sagte Anya. „Nicht dass ich das wollte. Ugh."

 

„Ist sie nicht die süßeste Schwangere?", meinte Xander, umarmte sie und küsste sie auf ihre Wange.

 

„Weg von mir", sagte Anya. „Ich hasse dich."

 

„Liebe dich auch, Babe."

 

Als mehrere Unterhaltungen um sie herum begannen, legte Spike eine Handfläche auf Buffys Bauch und flüsterte in ihr Ohr:

 

„Du bist die Süßeste."

 

„Shh, Mr. Offensichtlich. Ich dachte, du wolltest noch damit warten, es zu sagen."

 

Chance blickte sie finster von der anderen Seite des Raums an.

 

„Mom?“

 

„Ja, Süße?“

 

„Gibt es etwas, dass du der Gruppe sagen willst? Oder, ich weiß nicht….mir?“

 

Buffy runzelte die Stirn.

 

„Ich weiß nicht was du--“

 

„Bist du schwanger?“

 

In der ganzen Küche wurde es still.

 

Sie blickte zu Spike, der zustimmend nickte, dann wieder zu ihrer Tochter und dann zu der Menge in der Küche.

 

„Nun, alle sind hier. Ich wollte bis zum Essen warten, aber…ja, ich bin es." Sie hielt seine Hand. „Wir sind es."

 

Während dem darauf folgenden Jubel mit Wow! Drei Babys unterwegs! verließ Chance das Zimmer.

 

Buffy stieß Spike an.

 

„Die Brücke, die du erwähnt hast?“

 

„Wir überqueren sie", sagte er und klaute sich noch ein paar weitere Teile von der Platte.

 

 

*****

 

 

„Da bist du."

 

Chance blickte nicht auf.

 

„Krümel?“

 

Als sie immer noch still blieb, setzte sich Spike neben sie auf die Veranda-Schaukel und warf den Käsewürfel einem zwitschernden Fink zu, der erschrocken floh. Sie lachte nicht mit ihm und das war etwas Neues.

 

Spike räusperte sich und wurde ernst.

 

„Sieh mal, wir hätten es zuerst dir und Ian sagen sollen. Ich weiß nicht, warum wir gedacht haben--“

 

„Wie auch immer. Es ist ja nicht so, als würdet ihr uns etwas sagen."

 

„Was heißt das?“

 

„Ich bin erwachsener, als du denkst, das ist alles."

 

„Häschen. Liebling." Er versuchte ihren Blick zu finden. „Gibt es etwas, das du wissen willst, dann frag mich einfach."

 

Außer es geht um, oh ich weiß nicht, die richtige Herkunft von deinem Spitznamen.

 

Er wünschte sich wirklich, dass er reinen Tisch machen konnte – die wahren Geschichten, die er erzählen konnte – aber Buffy würde dann seine Eier zum Frühstück verspeisen. Und nicht auf eine sexy Art und Weise.

 

Sie zupfte an ihrem pinken und schwarzen Nagellack und bekämpfte den Kloß in ihrem Hals.

 

„Denkst du wirklich, dass ich bis ins Innerste verdorben bin? Und dass du dann neu anfangen musst, weil ich und Peanut nicht gut genug sind?“

 

„Was? Nein! Gott, nein!“ Er zog sie an sich. „Wir machen nur Witze, wenn wir solche Sachen sagen. Deine Mutter und ich beten dich an. Wir haben das getan, weil wir so verdammt stolz auf dich und deinen Bruder sind, dass wir sehen wollen, wen wir sonst noch machen können."

 

„Lahm", sagte sie nach einem Moment.

 

„Hey." Er schüttelte sie ein wenig und legte ihre Hand auf sein Herz. „Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Das ist keine Lüge."

 

Er fühlte, dass sie nachgab.

 

„Du bist mein Wunder und Ian ist mein Junge und dieses Baby wird auf keinen Fall einen von euch ersetzen. In Ordnung?“

 

Sie schniefte.

 

„Meine Ohren tun weh."

 

„Was ist denn, Baby?“

 

„Chance!", schrie Xanders zwölf Jahre alter Sohn, Jesse, von der Straße, während er herüberraste. „Hast du dein Board mitgebracht, Mann? Diese Straße ist fest!“

 

„Frischer Asphalt, du Blödmann!“ Als sie aufstand, um sich zu ihm zu gesellen, sagte sie in Spikes Richtung: „Das wird jetzt besser kein Mädchen."

 

 

 

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