Please Don't Go

 

 

 

Prolog

 

"Du wartest jetzt genau hier. Ich werde nachsehen, wer es ist" sagte er und strich über ihre Wange. "Dann werden wir mit unserem Spaß weitermachen"

 

Tränen strömten ihr Gesicht hinunter, als sie beobachtete, wie er den Raum verließ. Sie kämpfte gegen die Fesseln, die sie auf dem Bett festhielten und versuchte verzweifelt sie zu zerreißen, bevor er zurückkam.

 

 

Kapitel 1

 

"Wo ist die verfluchte Puppe" sagte Spike und durchsuchte einen Koffer neben dem Kamin in der alten Villa. Er war nach Sunnydale zurückgekommen, nachdem er verwirklicht hatte, was er zu Buffy und Angel gesagt hatte - er war nach Brasilien gegangen, hatte Drusilla gefesselt und sie gefoltert, bis sie ihn wieder liebte. Es wurde ihm nur anschließend klar, dass es ihn krank machte, das zu tun, krank, dass sie es genoss, krank, dass sie sich wegen Angelus nach Schmerz sehnte wie nach Blut. Er hatte sie immer angebetet, war zärtlich mit ihr, sanft, aber immer noch leidenschaftlich. Er dachte, dass es das war, was sie mochte, was sie wollte. Er hatte sich geirrt. Dennoch war er jetzt hier, zurück in der Villa, um nach etwas für eine Frau zu suchen, die er nicht länger liebte, sich nicht länger nach ihr sehnte, die nicht länger sein Leben war.

 

"Ich schwöre, ich weiß nicht, warum ich mich mit dir abgebe, Drusilla" murmelte er, als er die Suche fortführte.

 

"Ich weiß auch nicht, warum sie sich mit dir abgibt" sagte eine Stimme hinter ihm.

 

"Hallo Pumpkin" sagte Spike spottend, drehte sich aber nicht um.

 

"Warum bist du wieder hier, Spike?" fragte er. "Ich dachte, wir haben dir gesagt, dass du verschwinden sollst"

 

"Ja nun, ich höre nicht sehr gut" entgegnete Spike, mit dem Kopf über einen anderen Koffer gebeugt. "Wo ist deine schönere Hälfte?"

 

"Sie ist im Moment ein wenig gefesselt" sagte er mit einem zynischen Grinsen, das der blonde Vampir nicht sah. "Wonach suchst du? Ich frage nur, weil ich mitten in etwas bin und ich gerne dahin zurückgehen würde"

 

"Miss Edith" erzählte ihm Spike. "Dru hat mich verrückt gemacht wegen der verdammten Puppe"

 

"Hmm. Ich glaube, ich habe sie da drin gesehen" sagte er und drehte sich zur Schlafzimmertür. Spike sah auf und zu seinem zurückweichenden Rücken. "Komm schon, lass uns nachsehen, damit du wieder gehen kannst"

 

Spike fuhr mit seiner Hand zum tausendsten Mal durch sein kurzes Haar. Er folgte dem anderen Vampir und fragte sich, warum er sich überhaupt darum kümmerte. Er war so gefangen von seinen selbstironischen Gedanken, dass er die Frau, die gefesselt auf dem Bett lag, nackt und verletzt, ihre Handgelenke blutend, wo der Draht hineinschnitt, nicht sah, als er in den Raum kam, bis sein Kopf bei dem Geräusch einer sich spannenden Waffe hoch schoss.

 

Kugeln würden keine Vampire töten, konnten sie aber außer Gefecht setzen. Besonders wenn der Besitzer der Waffe ein Experte des Folterns war. Und der Vampir, der ihm einige Meter gegenüber stand; war einer. Mit einem umfassenden Blick bemerkte Spike die bösartige Ausstrahlung von ihm, die großspurige Art, wie er sich hielt, die fast schon lässige Neigung seines Kopfes und fühlte, wie die Furcht in ihm aufstieg.

 

"Nun, Angelus, ich sehe, dass du deine Seele wieder verloren hast"

 

"Das kannst du wohl sagen" erwiderte Angelus mit einem weiteren selbstgefälligen Grinsen.

 

"Gibt es irgendeinen Grund, warum du mit einer Waffe auf mich zielst" fragte Spike und erwog seine Chancen, aus dem Schlafzimmer zu entkommen, bevor sein Sire schießen konnte.

 

"Das ist einfach. Ich bin in der Stimmung für ein wenig Spaß" sagte Angelus und wies auf das Bett. "Ich war gerade dabei, mich ein wenig mit der kleinen Buffy zu amüsieren, aber da du jetzt hier bist...."

 

Spike fühlte, wie der Boden unter seinen Füßen verschwand, als er die Jägerin gefesselt auf dem Bett sah. Seine Augen blickten auf ihre kleine Gestalt, die mit Kratzern und Quetschungen bedeckt waren, in ihre geweiteten angsterfüllten Augen und fragte sich, wie sie geschaffte hatte, sich einfangen zu lassen.

 

"So wird es ablaufen" sagte Angelus. "Du machst was ich sage und ich werde nicht mit deinem Gesicht den Boden wischen. Und du weißt, dass ich es tun kann. Du hast es gesehen"

 

Spike überlegte, ob er die Wut, die sich in ihm bildete, ausnutzen sollte, um ihn anzugreifen, wusste aber, das Angelus Recht hatte. Sein Sire war ein perfekter Schütze und würde nur ein Versuch benötigen, um ihn auf den Boden zu bekommen. Statt dessen zwang er seine Gefühle unter Kontrolle.

 

"Was soll ich machen?" brachte er heraus.

 

"Zieh dich aus" befahl Angelus. Er lehnte sich beiläufig gegen die Wand und beobachtete, wie Spike langsam seine Kleidung auszog. Als sein Childe nackt war, wies er mit der Waffe zum Bett. "Nimm ihr den Knebel ab"

 

Spike ging an die Seite des Bettes, setzte sich neben die Jägerin und griff mit seinen Händen hinter ihren Kopf, um den Knebel abzunehmen. Sie starrte zu ihm auf, mit Angst und Demütigung im Gesicht, als er den Stoff aus ihrem Mund zog. Er behielt selbst einen möglichst teilnahmslosen Gesichtsausdruck bei, während er auf das nächste Kommando wartete.

 

"Mach, dass sie kommt" befahl Angelus und setzte sich auf einen Stuhl. "Es ist mir egal wie"

 

Spike kletterte auf das Bett und legte sich neben sie auf die Seite, damit Angelus sehen konnte was er machte. Tränen begannen wieder ihre Wangen hinunterzulaufen und er musste darum kämpfen, davon nicht berührt zu werden. Er stützte seinen Kopf auf seine Hand und fuhr mit der anderen leicht über ihr Schlüsselbein, über ihre Brüste und versuchte sie genug zu beruhigen, damit er fortfahren konnte.

 

Als die Tränen versiegten, lehnte er sich vor und presste sanft seine Lippen auf ihre, seine Finger blieben nicht ruhig. Er berührte mit seiner Zunge ihren Mund und erbat Einlass. Er war überrascht, als sie sich fügte und ihre Zunge zögernd auf seine traf. Er ließ seine Hand tiefer wandern und bedeckte eine volle Brust. Sie verspannte sich wieder und Spike zog sich von ihrem Mund zurück, um sie zwischen Wange und Ohr zu küssen.

 

"Entspann dich, Buffy" flüsterte er, kaum hörbar für sie. Er benutzte extra ihren richtigen Namen, um sie zu beruhigen und sie zu ermutigen. "Ich werde dir nicht weh tun"

 

Sie entspannte sich sichtlich neben ihm und er kehrte mit seinem Mund auf ihren zurück und befingerte ihre Brustwarze, bis sie zu einen harten Knubbel anschwoll. Er bewegte sich zu ihrer anderen Brust und wiederholte die Aktion.

 

"Wisst ihr, es ist aufregender, einem Bild beim Trocknen zuzusehen" unterbrach sie Angelus Stimme. Spike hielt seine Hände still und unterbrach den Kuss, sah aber seinen Sire nicht an. "Fick sie in den Mund"

 

Buffy verspannte sich wieder. Ihre Augen weiteten sich vor Angst, als der blonde Vampir sich rittlings auf sie setzte. Er lehnte sich nah zu ihr runter und legte ein weiteres Kissen unter ihren Kopf. Er flehte sie mit seinen Augen an, bat sie im Stillen, den Anweisungen seines Sires zu folgen. Sie nickte kaum. Er berührte ihre Augenlider und verschloss sie, als er seinen halb-schlaffen Schwanz an ihren Mund brachte.

 

Sie öffnete ihn, ihre Zunge schoss heraus und leckte die Unterseite, so dass er lebendig wurde. Sich ein Stöhnen des Vergnügens verbeißend, stieß er zwischen ihre Lippen. Die feuchte Hitze ihres Mundes umgab ihn, erregte ihn. Er begann langsam rein und raus zu pumpen, darauf achtend, dass er nicht zu weit stieß und sie erstickte. Ihre Augen blieben geschlossen, ihr Körper ruhig, doch sie benutze ihre Zähne und Zunge bei ihm, rieb gegen seine Erektion und kratzte an seiner Spitze.

 

"Mach weiter und komm" sagte Angelus zu ihm. "Ich will sie schlucken sehen"

 

Seine Hände ballten sich zu Fäusten, aber er beherrschte sein Temperament und konzentrierte sich auf den heißen Mund um seinen Schwanz. Bald überwältigten ihn die Gefühle und er bockte und ergoss seinen kalten Samen in ihren Hals. Er fühlte, wie sie versuchte zu schlucken, die Muskeln sich um seine Spitze zusammenzogen und er zitterte ein wenig, bevor er sich aus ihrem Mund zurückzog. Er hörte das Geräusch eines Reißverschlusses, der geöffnet wurde, schloss seine Augen und wartete.

 

"Hier rüber, Spike" sagte Angelus und hielt seine steife Erektion. Spike kletterte von Buffy und kniete vor seinen Sire, mit einem Blick auf die Waffe, die auf seine Schläfe zielte. "Sieh uns zu, Schlampe" Angelus packte Spikes Hinterkopf und zwang ihn, den langen Schwanz bis zum Anschlag aufzunehmen. Spike entspannte automatisch seine Muskeln und begann, ihn tief in den Hals aufzunehmen. Er konnte Buffy Augen spüren, die sie in einer Kombination von Faszination und Angst anstarrte.

 

Angelus verspannte sich unter ihm, dann füllte der kalte, salzige Samen seinen Mund. Er schluckte und setzte sich zurück auf seine Fersen, den Kopf unterwürfig gesenkt. Seine Gedanken rasten jedoch und versuchten einen Plan zu finden, damit er entkommen konnte und die Jägerin, wenn möglich, auch.

 

"Mochtest du das, Buffy? Ich kann deine Erregung von hier riechen" sagte Angelus und lachte die Blondine höhnisch aus. "Geh und leck sie aus. Ich will, dass sie glitschig und bereit ist, damit ich in ihre kleine enge Fotze hämmern kann"

 

Spike stand auf und ging zurück zum Bett, spreizte Buffys Beine auseinander, damit er sich dazwischen legen konnte. Ihr Kopf war immer noch auf die Kissen gestützt und gab ihr so die Möglichkeit, ihn deutlich zu sehen. Er roch ihre Erregung ebenfalls und schnalzte dann mit seiner Zunge über ihre Klitoris. Sie schnellte empor. Ihre Augen wurden rund und er ließ seinen Blick auf ihren treffen, hielt ihn, als er zu saugen und zu lecken begann. Sie begann sich unter seinem Mund zu winden und näherte sich dem Orgasmus. Er biss mit seinen stumpfen Zähnen in ihren harten Knubbel und brachte sie mit einem kleinen gedämpften Schrei über den Gipfel. Er hielt ihre Hüften, als sie gegen sein Gesicht bockte und genoss die Empfindungen, bis sie in einer Pfütze von Nervenenden zusammenbrach.

 

"Ich bin dran" sagte Angelus, erhob sich auf seine Füße und ließ seine Hosen auf den Boden fallen. Sein Schwanz war wieder voll und hart. Er ging schnell zu ihnen, die Waffe immer noch auf Spike gerichtet. "Setz dich an das Kopfende des Bettes" Der blonde Vampir bewegte sich und ließ sich neben Buffys Kopf auf dem Kissen nieder, seine Gedanken bereit. Wenn es eine gute Zeit für eine Flucht gab, dann, wenn sein Sire die Jägerin fickte.

 

Angelus schob sich zwischen Buffys Beine und stieß heftig in sie hinein. Er griff mit einer Hand unter ihren Hintern und hielt ihre Muschi in seine Richtung. Die andere umklammerte die Waffe. Buffy hob ihren traurigen, bezwungenen Blick zu Spike. Ihre Augen trafen sich kurz. Er sah die Nachricht in ihnen, die ihm sagte, dass er für den Angriff bereit sein sollte und er ließ all seine Wut, die sich angesammelt hatte, zur Oberfläche kommen.

 

Angelus grunzte und näherte sich dem Höhepunkt. Er hämmerte schnell in die Jägerin, bis er ein letztes Mal bis zum Anschlag hineinstieß und sich tief in ihr verströmte. Das war der Zeitpunkt, als sie handelte. Sie schlang ihre Beine um seine Taille und zog ihn auf sich runter. Spike sprang wie ein Tiger zu der Waffe und warf sie quer durch den Raum, bevor er sich an den Rücken seines Sires klammerte. Eine Hand zog seine Haare zurück und entblößten seinen Nacken, die andere umklammerte sein Handgelenk. Er beugte seinen Kopf und sank seine Fangzähne, die zum Vorschein gekommen waren, in die Halsschlagader, als Angelus versuchte, ihrem vereinten Griff zu entkommen.

 

Der ausgesaugte Vampir rutschte leblos auf Buffy, die einen Schrei ausstieß. Spike bewegte sich schnell, ließ seinen Sire auf den Boden fallen und arbeitete dann daran, die Drähte, die ihre Hände fesselten, zu lösen.

 

"Hast du einen Pflock?" fragte er sie, als er sie befreite. Sie schüttelte ihren Kopf und krabbelte auf dem Bett auf ihre Knie.

 

Spike ging zu seiner Kleidung und warf sein T-Shirt und seine Boxershorts zu dem nackten Mädchen, nachdem er ihre nirgendwo sah und zog sich seine Jeans, sein rotes Hemd und seinen Mantel an. "Beeil dich. Seine Überlebensinstinkte kommen jeden Moment wieder, wenn wir ihn nicht pfählen"

 

Buffy zog sich schnell an. Ihre Augen streiften wild im Raum umher. Er sah, wie sie verbittert lächelte, dann vom Bett aufstand, den Nachtisch umkippte und ein kurzes, hölzernes Bein abriss. Bevor er blinzeln konnte, hatte sie das kleine Teil in den Rücken seines Sires gesteckt und sein Herz durchbohrt.

 

"Oh Gott" flüsterte sie und brach auf dem Haufen Staub, der da verstreut war, wo Angelus gewesen war, zusammen. Sie begann zu schluchzen, ihr Körper krümmte sich. Mit drei Schritten hatte Spike sie in seinen Armen und wiegte den kleinen Körper in seinen Armen, als er die Villa verließ. Er setzte sie sanft in sein Auto, eilte dann zur anderen Seite und verließ den alten Ort mit einem Quietschen seiner Reifen.

 

 

Kapitel 2

 

Spike trat , wieder mit Buffy in seinen Armen, die Vordertür der Summers auf und ließ sie hinter sich offen. Er trug sie die Treppe hoch in ihr Schlafzimmer und bemühte sich, nicht nachzusehen, ob ihre Mutter zu Hause war. Nachdem er sie auf dem Bett abgesetzt hatte, drehte er sich um, um zu gehen, aber ihre erstickte Stimme stoppte ihn.

 

"Geh...geh nicht" bat sie. "Bitte" Spike nickte, kam zurück an ihre Seite und setzte sich auf die Bettkante. Sie wischte ihre Tränen ab. Ihr Körper war ruhig und sie sah zu ihm auf. "Danke"

 

Er nickte wieder und streckte eine Hand aus, um das Haar aus ihrem Gesicht zu streichen.

 

"Willst du, dass ich deine Mum hole?"

 

Sie schüttelte ihren Kopf. "Nein" Sie wimmerte, als der Schmerz durch ihren Körper fuhr. "Kannst...würdest du mir in die Dusche helfen?"

 

Er stand auf und hob sie wieder hoch, trotz ihrer Proteste, dass sie versuchen könnte zu gehen. Er war sich nicht sicher, warum er sie noch nicht getötet hatte, jetzt wo er die Chance hatte, anstatt das Kindermädchen zu spielen. Es würde Drusilla glücklich machen. Er stöhnte innerlich bei dem Gedanken an seine schwarze Königin. Was würde jetzt passieren, da er wieder geholfen hatte, Angelus zu töten? Vielleicht sollte er einfach nicht zurückgehen.

 

Er setzte Buffy auf den geschlossenen Toilettendeckel und griff dann in die Dusche, um das Wasser anzustellen und es anzuwärmen.

 

"Ich gebe dir eine Minute, um dich auszuziehen" sagte Spike und schloss die Badezimmertür, als er auf den Flur ging, um einige Handtücher zu holen.

 

'Was mache ich da eigentlich?' fragte er sich. 'Dru hatte Recht. Ich habe mich in einen verfluchten Softie verwandelt. Besonders wenn es um die verdammte Jägerin geht'

 

Als er zurückkehrte, fand er sie, wie sie in den Spiegel starrte. Ihr Gesicht bleich und abgehärmt, ihre Augen müde und traurig. Überhaupt nicht wie der Hitzkopf, den er kannte und liebte.

 

'Ok, das ist es jetzt. Das nimmt ein schlimmes Ende mit mir' sagte er zu sich selbst bei dem Gedanken. 'Es wird Zeit, die Geschichte ans Laufen zu kriegen' Er drehte sie herum, damit sie ihn ansah und zog ihr dann sein Shirt über ihren Kopf. Sie keuchte und versuchte, sich selbst zu bedecken.

 

"Jetzt mach dir nicht in die Hosen, Jägerin. Ich habe das alles schon gesehen"

 

Er bückte sich und zog die Boxershorts runter, hob sie dann hoch und setzte sich einfach in die Dusche. Er beobachtete, wie sie hilflos gegen die Wand sank und anfing, mit herzerweichenden Schluchzern zu weinen. Spike schloss fest seine Augen und verfluchte sich selbst. Dann zog er seine Kleidung aus und kletterte hinter sie hinein.

 

Ohne weiteren Gedanken zog er sie in seine Arme, ihr Rücken unter der Dusche, und ließ sie weinen.

 

"Das ist richtig, Pet. Wein dich aus" murmelte er beruhigend und streichelte ihre Haare, als sie an seiner Brust weinte. Als sie sich schließlich beruhigt hatte, hob sie ihren Kopf und lächelte ihn zögernd an.

 

"Besser?" fragte er. Sie nickte. "Dann lass uns dich sauber bekommen"

 

Er wählte eine Flasche mit Shampoo hinter ihr, als sie sich das Haar befeuchtete. Sanft schäumte er ihr die parfümierte Flüssigkeit in ihre blonden Locken und lächelte ein wenig über den Ausdruck ihres Gesichtes, als seine Hände ihre Kopfhaut massierten.

 

"Ausspülen" wies er sie an und drehte sich dann, um einen Waschlappen und die Seife zu nehmen. Vorsichtig begann er mit ihren blutigen Handgelenken und Händen, arbeitete sich seinen Weg an beiden Armen hoch, dann über ihrer Schultern, um ihren Nacken herum und ihren Rücken hinunter.

 

Wortlos brachte er den seifigen Fetzen um ihre schmale Taille, rieb sanft über die Vorderseite ihres Körpers und dann beide Beine hinunter. Der Zweck dieser Dusche war nicht das Vergnügen, sondern zur Heilung, zur Beruhigung, zur Tröstung. Er schob sie sanft wieder zurück unter das Wasser, wusch sich dann schnell über den eigenen Körper und tauschte mit ihr die Plätze, um die Seife abzuspülen. Er drehte das Wasser ab, zog dann eines der Handtücher von der Stange und schlang es um ihren Körper, um sie zärtlich abzutrocknen, während sie ihn mit großen Augen verwundert anstarrte.

 

Er lächelte sie an, nahm das zweite Handtuch und wickelte es um seine Taille, bevor er ihr aus der Dusche half.

 

"Bleib hier" sagte er leise, schlüpfte unter dem Handtuch mit seinen nassen Beinen in seine Jeans und verließ das Badezimmer. Er ging in ihr Schlafzimmer und schlug ihr Bett auf. Dann ging er hinüber zu der kleinen Stereoanlage, wählte eine CD und legte sie in den Player. Er machte das Deckenlicht aus und verließ den Raum, der von der Lampe auf dem Nachttisch sanft beleuchtet wurde.

 

Als er zurück ins Badezimmer kam, sah er sie auf dem Toilettensitz sitzen, wieder bekleidet mit seinen Boxershorts und schwarzem T-Shirt.

 

"Komm, Pet" sagte Spike, hob Buffys müden Körper in seine Arme und ging zurück ins Schlafzimmer. Er setzte sie auf das Bett und ergriff dann die Haarbürste vom Nachttisch. Er kletterte hinter sie und begann, das weiche blonde Haar zu bürsten, als die beruhigende Musik den Raum erfüllte. Spike war fertig, legte die Bürste zur Seite und stand auf. Er schob Buffy sanft auf die Kissen zurück und zog das Laken bis an ihr Kinn.

 

"Spike?"

 

"Ja, Luv?"

 

"Ich will nicht alleine sein" flüsterte sie. Ihre Stimme war immer noch heiser vom Weinen. "Es...es ist mir egal, dass wir eigentlich Todfeinde sein sollen....bitte...für heute Nacht..."

 

Er nickte, glitt neben sie unter das Laken und zog sie in die Beuge seines Armes. Er konnte hören, wie ihr Herz einen traurigen Rhythmus schlug und fühlte ihren warmen Atem auf seiner Brust, als seine Gedanken zu dem kleinen Mädchen wanderten, das sich an ihn wie an eine Rettungsleine klammerte. Die Gefühle, die er stur unterdrückt hatte, drängten sich in den Vordergrund seiner Gedanken, verlangten, beachtet zu werden. Er konnte nicht genau bestimmen, wann sein Hass für die Jägerin sich in das komplette Gegenteil verwandelt hatte, nur dass irgendwann sein Respekt und seine Bewunderung für ihre Stärke, ihren Mut, ihren Verstand, ihre unsterbliche Loyalität zu ihren Freunden und der Pflichterfüllung angewachsen waren, bis er seine Gefühle tief in sein untotes Herz geschoben hatte.

 

Buffy seufzte. Ihr Atmen wurde gleichmäßig, als sie einschlief. Spike verstärkte unbewusst seinen Griff um sie, als er die Ereignisse des Abends noch einmal durch seinen Kopf gehen ließ, auch dass er gezwungen war, seinem Sire zu gehorchen. Wer wusste schon, was mit der Jägerin passiert wäre, wenn er nicht da gewesen wäre. Seine Stirn runzelte sich, als es ihn scheinbar zerriss, wenn er versuchte, sich ein Leben ohne den Teufelsbraten an seiner Seite vorzustellen.

 

'Verdammt' dachte er und blickte auf die Uhr. 'Wann habe ich mir eigentlich eine verfluchte Seele zugelegt?'

 

Er hob den Hörer vom Telefon auf dem Nachttisch und drückte auf Wahlwiederholung, darauf hoffend, dass einer der Freunde der Jägerin oder ihr Wächter abnehmen würde.

 

"Hallo, Rosenberg" sagte eine verschlafene Stimme ins Telefon.

 

"Bist du eine von den Freunden der Jä....von Buffy?" fragte Spike und versuchte, die Frau an seiner Seite nicht zu stören. Er hörte ein Keuchen am anderen Ende der Leitung, dann das Geräusch, dass das Licht angemacht wurde.

 

"Was ist mit Buffy?" fragte sie mit Sorge und Angst in der Stimme.

 

"Entspann dich, Pet, sie ist ok" sagte Spike.

 

"Ist da....Spike?"

 

Er gluckste. "Wie hast du das erraten?"

 

"Der...äh, Akzent" entgegnete sie. "Was willst du? Wo ist sie?"

 

"Sie ist hier bei sich zu Hause" erwiderte Spike. "Ich muss in ein paar Stunden gehen und ich will sie nicht alleine zurücklassen"

 

"Äh....ok..." sagte sie. "Du bist wirklich Spike?"

 

Er lachte wieder, hörte aber auf, als Buffy sich in seinen Armen bewegte.

 

"Ich sehe dich gleich, Ducks" sagte er und legte auf. Er stellte das Telefon zur Seite und küsste sie sanft auf den Kopf. Dann schloss er seine Augen und ließ die Anspannung aus seinem Körper weichen.

 

 

Kapitel 3

 

Willow, Xander und Giles näherten sich vorsichtig der weit geöffneten Vordertür. Beladen mit den üblichen Waffen, schlichen sie in das Haus.

 

"Bist du sicher, dass Spike gesagt hat, sie wäre hier?" flüsterte Giles und sah sich im Wohnzimmer um.

 

"Ja" flüsterte Willow zurück. "Vielleicht oben?"

 

Giles nickte und das Trio stieg leise die Treppe hinauf. Sie sahen ein Licht aus dem Schlafzimmer am Ende des Flures. "Buffys Zimmer" sagte sie ihm. Als ihre Köpfe um den Türrahmen blickten, fiel ihnen gleichzeitig der Mund aufs Knie bei dem Anblick von Buffy auf dem Bett, die sich an einen shirtlosen Spike kuschelte. Beide anscheinend am schlafen.

 

"Giles, was machen wir?" fragte Xander.

 

"Seid leise, sie versucht zu schlafen" antwortete Spike von der anderen Seite des Raumes und erschreckte die drei damit. Er öffnete seine blauen Augen und sah, dass eine zitternde Armbrust von der Tür auf ihn gerichtet war. Er krümmte eine Braue in Giles Richtung, der langsam die Waffe senkte.

 

Vorsichtig entzog er sich dem Körper der Jägerin, stand auf und zog das Laken wieder über ihre schlafende Gestalt. Er sah ihr Stirnrunzeln und wie sie ihre Hände bewegte, als würde sie nach ihm suchen und lächelte, als er eine Locke ihres Haaren aus ihrem Gesicht schob.

 

Er drehte sich zu den drei Wartenden um und ging langsam zu ihnen hinüber, bereit, auszuholen oder sofort auszuweichen. Die beiden Teens hoben schützend ihre Kreuze, aber er zog nur seinen Kopf zurück.

 

"Willow richtig?" fragte er den Rotschopf. Sie nickte. "Sei so lieb und setz dich zu ihr, während ich mit dem Wächter spreche. Oh und nimm die Armbrust"

 

Willow sauste um ihn herum, nachdem sie die Waffe von Giles bekommen hatte. Dann setzte sie sich behutsam auf den Drehstuhl, wie ihr gesagt wurde. Spike blickte zu Xander, der, auf Giles Nicken, sein Kreuz senkte.

 

"Lasst uns in die Küche gehen" sagte der Vampir zu ihnen. "Ihr voran. Ich hab nicht gerne einen Pflock in meinem Rücken"

 

Nachdem er im Badezimmer noch sein rotes Hemd mitgenommen hatte, folgte er ihnen nach unten. Der Junge stolperte fast, weil er ihn über die Schulter beobachtete.

 

"Also, was ist hier passiert?" wollte Giles wissen. Ein Pflock und ein Kreuz tauchten aus seinen Taschen auf.

 

Spike blickte ihn an, als er das Hemd zuknöpfte. "Legt die verdammten Dinger weg, bevor ich euch weh tue" sagte er.

 

"Woher sollen wir wissen, dass du das nicht sowieso machst, Fang Face" sagte Xander aufsässig mit wieder erhobenem Kreuz.

 

"Also, wollt ihr nun wissen, was mit eurer Jägerin passiert ist oder nicht?" sagte Spike.

 

Er sah den inneren Kampf in Giles Augen, bis er schließlich die Objekte senkte. Xander folgte und brachte die Küchenanrichte zwischen sich und den Vampir.

 

"Ich höre" sagte Giles.

 

Spike lehnte sich gegen die Tür vom Kühlschrank. Sein lässiges Auftreten vertuschte seine Wachsamkeit.

 

"Wusstet ihr, dass Angelus wiedergekommen war?"

 

"Angel? Ja" entgegnete Giles. "Er kam irgendwann letzten Oktober zurück, g....glaube ich"

 

"Nein, nicht der Seelenjunge" korrigierte Spike. "Angelus"

 

Giles Augen weiteten sich und er nahm seine Brille ab, um den Vampir schockiert anzustarren. "Willst du damit sagen, dass...dass...dass..."

 

"Er seine Seele losgeworden ist" beendete Xander. Seine Stimme hatte er zum Ende des Satzes erhoben. Spike nickte. "Das ist nicht gut"

 

"Was ist mit Buffy passiert?" fragte Giles. Schmerz strahlte aus seinem Inneren bei der Rückkehr des Monsters.

 

"Ich fand sie gefesselt in der Villa, habe sie befreit, ihn getötet und bin dann hierher zurückgekommen" log er teilweise. Es war ihre Sache, ob sie ihnen mehr erzählen würde.

 

"Er ist tot?" fragte Giles. Spike nickte. "Bist du sicher?"

 

"Er wurde vor meinen eigenen Augen zu Staub" erwiderte er.

 

"Warum hast du dann Buffy nicht getötet?" sagte Xander.

 

"Es macht keinen Spaß sie zu töten, wenn sie sich nicht wehrt" antwortete Spike. Er wandte seine Augen zu Giles. "Sie ist verletzt. Sehr

 

"Das nehme ich an" entgegnete Giles und blickte dann traurig nach unten, als er seine Brille wieder anzog. Spike nickte wieder und stieß sich dann vom Kühlschrank ab, um nach oben zu gehen. Er holte seine Socken, Schuhe und Mantel aus dem Badezimmer, bevor er weiter zum Schlafzimmer ging. Willow quietschte, als er hereinkam, aber er ignorierte sie. Er setzte sich auf die Bettkante, zog seine Schuhe an und studierte die Jägerin-

 

"Ist...ist sie ok?" fragte Willow ängstlich den Vampir.

 

"Sie wird es" antwortete Spike und fuhr mit einem Finger an der Seite von Buffys Gesicht entlang. "Sag ihr....ich werde nirgendwo hingehen...Nicht bis sie will, dass ich gehe"

 

"Uh, ok" erwiderte Willow.

 

Spike lehnte sich vor und presste seine Lippen auf die Stirn der Jägerin und verließ dann den Raum, während ein verwirrter Rotschopf ihm nachblickte.

 

 

Kapitel 4

 

"Spike?" rief Buffy mit heiserer Stimme und warf sich im Bett hin und her. "Geh nicht. Verlass mich nicht. Bitte..."

 

Willow, Xander und Giles sprangen bei dem Klang der verzweifelten Rufe der Jägerin auf. Der Wächter war sofort an ihrer Seite. Er berührte zögernd ihre Schulter und schüttelte sie leicht.

 

"Buffy, wach auf. Buffy?"

 

"Neeeeeeiiiiinnnnn!" schrie sie und saß kerzengerade im Bett. Ihre Augen waren offen und wild, ihre Haare durcheinander vom herumwerfen im Bett. Giles trat einen Schritt zurück. Willow und Xander schauten zu, verängstigt bei ihrem angsterfüllten Schrei.

 

"Buffy...." versuchte Giles noch einmal, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Buffy zwinkerte einige Male, als die Wirklichkeit sich in ihren Augen konzentrierte. Sie schluckte heftig, drehte ihren Kopf und sah ihn und ihre beiden besten Freunde. Sie blickte weiter im Raum umher, die haselnussbraunen Augen schossen in die Schatten und suchten, forschten, brauchten.....

 

"Er musste gehen, Buffy" sagte Willow leise, die instinktiv wusste, wonach sie suchte. "Er hat gesagt....er hat gesagt, dass ich dir sagen solle, er würde nirgendwo hingehen....außer....außer du willst, dass er geht"

 

Die drei beobachteten, wie Buffy regelrecht in sich zusammenfiel. Sie ließ ihre Schultern hängen, ihr Kopf fiel nach vorne und das Leben um sie schien den Raum zu verlassen. Sie machte einen langen, stockenden Atemzug und stieß ihn scharf wieder aus, hob dann ihre Hände zu ihrem Gesicht und begann zu weinen.

 

Giles wies hilflos zu Willow, die schnell aufstand, sich zu Buffy auf das Bett setzte und die Blondine fest und tröstend in den Arm nahm.

 

"Giles, würden Sie Buffy etwas Tee mit Honig für ihren Hals machen? Xander, würdest du mir einen kühlen, nassen Waschlappen holen?"

 

Beide Männer nickten und verließen den Raum, während der Rotschopf Buffy in ihren Armen wiegte und tröstende Worte murmelte.

 

Xander kam zurück, drückte Willow den kalten Lappen in die Hand und setzte sich dann wieder auf den Drehstuhl. Er lehnte sich vor, seine Ellbogen ruhten auf seinen Knien und er studierte Buffy mit besorgten Augen.

 

"Willow, schau auf ihre Handgelenke" flüsterte er mit schmerzerfüllter Stimme.

 

Willow schob Buffys Haare zurück und sah die tiefen Rillen, die wegen ihrer beschleunigten Heilfähigkeit schon verkrustet waren. Sie sah keine anderen, deutlichen Wunden, aber es war möglich, dass einige unter dem schwarzen T-Shirt und den Boxershorts waren, die sie trug. Buffy begann sich zu beruhigen und die Hackerin nahm die Gelegenheit war, Buffy den kühlen Fetzen in die Hand zu drücken. Sie legte ihn sich sofort auf ihr Gesicht und hielt ihn da fest, als ihr Weinen allmählich in heftiges Atmen überging.

 

Giles kam mit einem Becher nicht zu heißem Tee zurück und stand neben dem Bett.

 

"Buffy, Giles hat Tee für dich. Das wird dir helfen, damit es deinem Hals besser geht" sagte Willow sanft.

 

Buffy senkte den Lappen von ihrem Gesicht und griff ohne den Kopf zu heben nach dem angebotenen Becher. Sie nahm einen kleinen Schluck und fühlte, wie die Hitze ihren rauhen Hals beruhigte.

 

"Danke" flüsterte sie und steckte ihre Haare mit einer Hand hinter ihr Ohr.

 

Willow bemerkte erfreut, dass, obwohl ihre Augen vom Weinen rot und geschwollen waren, keine weiteren sichtbaren Zeichen auf ihrem Gesicht zu sehen waren.

 

"Buffy, wo ist deine Mutter?" fragte Giles mit leiser Stimme, damit er das Mädchen nicht verängstigte.

 

"Seattle. Einkaufsfahrt" antwortete sie und nahm einen weiteren Schluck Tee. "Weg bis Samstag"

 

"Soll ich dich heute in der Schule entschuldigen" fragte er. Buffy nickte.

 

"Willst du, dass ich mich auch für heute entschuldige?" fragte Willow.

 

"Nein. Geht ihr ruhig. Ich versuche noch ein wenig mehr zu schlafen" murmelte Buffy in Erwiderung. "Moment, wieviel Uhr ist es?"

 

"Halb Sieben" antwortete Xander. "Bist du sicher, dass wir gehen sollen?"

 

Sie nickte wieder. "Ja" sagte sie, gab Giles den Tee zurück und legte sich zurück auf die Kissen. Sie lächelte sie schwach an. "Danke. Mir geht es gut nach ein wenig mehr Schlaf"

 

"Sehr gut Buffy" sagte Giles und stellte den Becher auf ihren Nachttisch. "Wenn du irgend etwas brauchst, zögere nicht an...anzurufen"

 

Willow drückte ihre Schulter und kletterte vom Bett, als Giles und Xander den Raum verließen.

 

"Buffy, wenn du reden willst..."

 

"Werde ich es dich wissen lassen" beendete Buffy mit einem traurigen Lächeln für ihre beste Freundin.

 

Willow winkte ihr kurz zu und ging.

 

 

Da waren Risse in ihrer Zimmerdecke. Winzig kleine Risse, die man kaum von ihrer Position auf dem Bett sehen konnte. Buffy hatte sich nicht bewegt, seit sie gegangen waren. Sie lag nur da und starrte auf die Decke. Ihre Blase brannte danach, dass sie aufstehen sollte. Die Geschehnisse, die in der vergangenen Nacht passiert waren, gingen ihr immer wieder durch den Kopf. Sie begannen in dem Moment, in dem sie wusste, dass Angel seine Seele verloren hatte, bis sie einen Pflock durch sein Herz stieß.

 

Tränen brannten wieder in ihren Augen und sie presste die Ballen ihrer Hände auf sie und versuchte, sie davon abzuhalten zu fallen. Sie schluchzte erstickt auf und gab dann dem Schmerz nach, der ihren Verstand auffraß, ihr Herz, ihre Seele. Eine kurze Zeit später, als ihr Tränenkanal leer war, zwang sie sich selbst, das Bett zu verlassen und die Toilette zu benutzen. Als sie sich selbst im Spiegel sah, keuchte sie. Ihr Gesicht war rot wo sie ihre Wangen gerieben hatte. Ihre Augen waren geschwollenen und zerschrammt vom Weinen. Aber das Schlimmste war der Schmerz, der sich in ihren Augen widerspiegelte. Schmerz, der so tief war, dass es sie bis in ihr Innerstes traf.

 

"Ich muss hier raus" murmelte sie und verließ schnell das Badezimmer. Sie zog sich ein Paar leichte Schuhe an und kletterte aus dem Fester in einen trüben Frühlingstag.

 

 

Kapitel 5

 

Sie entdeckte sein Auto weniger als einen Block entfernt.

 

Der schwarze DeSoto mit seinen zur Verdunklung überspritzten Fenstern parkte an der Straßenseite unter einer großen Eiche, dessen Äste sich über die Straße wölbten und dem Wagen Schatten spendeten. Buffy lehnte sich über die Frontscheibe und blickte durch eine kleine freie Lücke im Glas in den dreckigen Innenraum. Sie suchte den Besitzer des Wagens.

 

Spike war auf dem Rücksitz, ein Bein gebeugt, das andere gegen die Tür gelehnt. Er war am schlafen. Sie bemerkte abwesend, dass er sich andere Klamotten angezogen hatte und war neugierig zu erfahren, wieviel schwarze T-Shirts er besaß.

 

Buffy sah in den wolkigen Himmel hoch und versuchte dann, die Fahrertür zu öffnen, die überraschender weise unverschlossen war. Sie kletterte schnell hinein und ließ so wenig vom Tag hinein wie möglich. Im Auto roch es nach Zigaretten, Alkohol und abgestandener Luft. Die üblichen Insassen, denen es egal war, ob es sauber war oder nicht. Sie blickte über die Seite des Sitzes und fragte sich, ob ihre Anwesenheit ihn geweckt hatte. Das hatte es nicht.

 

Sie rieb müde über ihr Gesicht und kletterte dann vorsichtig über den Sitz. Sie kauerte sich neben ihn in den kleinen Bereich, den er freigelassen hatte, ihren Kopf auf seiner Brust, ihren rechten Arm gegen ihren Körper gepresst. Ihre Gedanken wanderten kurz zu der Möglichkeit getötet zu werden, wenn er aufwachte, aber diese verschwanden, als ihre Augen zufielen und sie einschlief.

 

*****

 

Spike erwachte in dem Moment, in dem die Sonne hinter dem Horizont verschwand. Er hatte sehr viel länger geschlafen, als er es normalerweise tat. Die Aktivitäten und die Emotionen der vergangenen Nacht hatten ihn ausgelaugt. Daher war er ein wenig verwirrt, als er den warmen Körper an seiner Seite fühlte, das sanfte Schlagen eines schlafenden Herzes hörte, den Geruch roch, der einzigartig war bei einer Frau. Seiner Jägerin.

 

Er ignorierte die Blutlust, die in ihm wütete. Er hatte über Jahrhunderte gelernt, diese zu kontrollieren. Besonders nachdem das kleine blonde Mädchen an seiner Seite ihn in einen Rollstuhl gebracht hatte. Er hob seinen linken Arm über seine Augen und blickte auf ihren schlafenden Kopf hinunter. Er war extra nahe bei ihrem Haus geblieben und widerstand seiner Natur, Schutz vor der Sonne zu suchen, indem er sich entschied, auf dem Rücksitz zu schlafen. Er hatte die Fahrertür offen gelassen, für den Fall, dass sie nach ihm suchen würde. Irgendwie hatte er gewusst, dass sie das tun würde - trotz allem wer er war, was er war.

 

Er wollte sie nicht stören, glaube aber, dass sich ihre Freunde fragen würden, wo sie war und sich um sie sorgen würden, da sie nicht mehr in ihrem Bett war.

 

"Jägerin, du musst aufwachen" sagte er leise und hob seinen rechten Arm unter seinem Kopf hervor, um ihr sanft über das Haar zu streichen. Er hörte, wie sie tief einatmete, als sie wieder zu Bewusstsein kam.

 

"Spike?" nuschelte Buffy. Ihre Stimme war heiser vom Weinen und Schlafen. "Wie spät ist es?"

 

"Die Sonne ist gerade untergegangen, Pet" antwortete er und strich immer noch mit seiner Hand über ihr Haar. "Ich wette deine Freunde sorgen sich um dich"

 

Sie schob sich selbst hoch, setzte sich auf den Rand des Sitzes und sah auf ihn nieder. Sie hatte große dunkle Ringe unter ihren gequälten Augen. Ihr Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Elend und Schmerz.

 

"Ich denke schon" sagte sie.

 

Spike setzte sich auch auf, öffnete dann die Hintertür und glitt heraus. Er ließ seinen Mantel, den er als Kissen benutzt hatte, zurück. Er beugte sich vor, blickte durch die offene Tür und hielt ihr seine Hand entgegen. Buffy akzeptierte sie und kletterte müde aus dem Auto. Ihre Schultern sackten hinunter. Ohne weiter nachzudenken hob er sie hoch, schloss die Autotür mit seiner Hüfte und machte sich auf den kurzen Weg zu ihrem Haus.

 

"Ich kann gehen" sagte Buffy, als sie ihren Kopf auf seine Schulter legte und ihre Augen schloss.

 

"Ich weiß, dass du es kannst, Pet" entgegnete er.

 

Er schob die zerbrochene Tür mit seinem Fuß auf, ging dann hinein und stieß die Tür hinter sich zu, ohne Buffy abzusetzen. Er trug sie die Treppen hinauf zu ihrem Schlafzimmer, wie er es in der Nacht zuvor gemacht hatte und entdeckte Willow und Xander, die zornig miteinander sprachen, als er eintrat. Er lachte fast bei dem Aufschrei, den der Junge ausstieß.

 

"Hallo Leute" sagte Buffy mit einer leisen müden Stimme, als Spike sie sanft auf dem Bett absetzte.

 

"Buffy, bist du in Ordnung?" fragte Willow, die nervös den blonden Vampir beäugte. "Wir waren erschrocken, als wir dich hier nicht gefunden haben"

 

"Tut mir Leid" entschuldigte sie sich. "Ich musste.....hier raus"

 

"Jägerin, ich muss gehen" sagte Spike. Seine blauen Augen teilten ihr seine Bedürfnisse mit. Sie betrachtete ihn für einen Moment und nickte dann. Er drehte sich, um durch die Tür zu gehen, als sie ihn stoppte.

 

"Wirst du....zurückkommen?" fragte sie mit Hoffnung und Furcht in der Stimme. Hoffnung, dass er es tun würde und Furcht, dass er es nicht tun würde.

 

"Ja, Luv, das werde ich" sagte er mit einem beruhigenden Lächeln und ging dann, nachdem er die Erleichterung deutlich auf ihrem Gesicht sehen konnte.

 

Xander und Willow beobachteten den Austausch schweigend. Sobald Spike weg war, legte Xander zornig los.

 

"Ich mag das nicht, Buffy" sagte er. "Wie oft hat Spike schon versucht uns zu töten? Hast du deine Lektion nicht mit Angel gelernt?"

 

Buffy atmete bei seinem Angriff scharf ein und Tränen füllten erneut ihre Augen.

 

"Xander, bitte nicht..."

 

"Bitte nicht was? Nicht die Wahrheit sagen?" blaffte er. "Ich bin glücklich, dass er dich gerettet hat und alles, aber das hätte er nicht gemusst, wenn du nicht mit Deadboy zusammen gewesen wärst!"

 

Willows Schlag auf die Wange des Jungen erschallte im Raum. Ihre Augen waren erbost.

 

"Xander, halt die Klappe! Sie hat genug durchgemacht ohne deine unbedeutende Eifersucht und deinen Zorn auf Angel"

 

Die Wut verließ sein Gesicht, als er zu der zusammengekauerten, weinenden Gestalt auf dem Bett blickte.

 

"Oh Gott, Buffy. Es tut mir Leid. Ich will doch nur nicht, dass dir etwas passiert"

 

"Zu spät" flüsterte sie zwischen ihren Tränen. "Etwas ist bereits passiert....und jetzt ist er weg"

 

Willow setzte sich auf den Rand des Bettes und legte tröstend eine Hand auf das Bein der Jägerin, als diese sich beruhigte.

 

"Willst du uns erzählen, was passiert ist?"

 

Buffy wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht und hob dann ihren schmerzerfüllten Blick zu ihren besten Freunden.

 

"Kann ich erst eine Gruppenumarmung bekommen?" fragte sie zögernd. Willow nickte und schlang ihre Arme um sie. Xander kletterte auf das Bett, um beide zu umarmen.

 

"Danke" sagte sie sanft zu ihnen.

 

"Es tut mir wirklich Leid" sagte Xander.

 

Buffy nickte. "Es ist ok, Xand" antwortete sie und entzog sich der Umarmung. "Habt ihr etwas dagegen, wenn ich duschen gehe?"

 

"Geh ruhig" sagte Willow. "Ich werde Giles anrufen und lasse ihn wissen, dass du ok bist"

 

Sie lächelte den Rotschopf an und verließ dann das Schlafzimmer. Willow drehte sich zu Xander.

 

"Manchmal kannst du solch ein unsensibler.....mieser Kerl sein. Wenn du nicht mein bester Freund wärst, wäre ich wirklich sauer auf dich"

 

"Es tut mir Leid, Wills" sagte er und blickte sie mit seinem besten Hundeblick an.

 

"Vergeben" sagte Willow. "Aber wenn du während dem Rest der Nacht irgend etwas sagst, das Buffys Gefühle verletzt, werde ich dich, äh, in ei..ei...einen Fisch verwandeln"

 

"Ich benehme mich, das verspreche ich" erwiderte er.

 

"OK. Warum gehst du nicht und machst Buffy etwas zu Essen. Ich werde Giles anrufen" sagte sie. Xander nickte. Er verließ den Raum als Willow den Hörer abnahm und aus dem Gedächtnis die Nummer wählte.

 

"Giles? Hier ist Willow. Buffy ist hier, wohlbehalten"

 

"Wo war sie?" fragte Giles durch die Leitung.

 

"Weiß ich nicht. Spike hat sie zurückgebracht" entgegnete Willow.

 

"Ist...ist er da?" fragte Giles besorgt.

 

"Nein, aber ich denke, er wird zurückkommen" antwortete sie. "Buffy hat ihn sozusagen gebeten. Zurückzukommen meine ich"

 

"Oh...ich denke, ich komme schnell vorbei" sagte er. "Ich bin im Laden vorbeigefahren und habe ein paar Sachen gekauft, um die Tür zu reparieren. Wenn du Xander sagen würdest, dass er ein paar Werkzeuge suchen soll, wäre ich...ich dir sehr dankbar"

 

"OK, Giles. Ich sehe Sie dann, wenn Sie hier sind" entgegnete Willow, legte nach der Verabschiedung auf und ging dann nach unten, um Xander zu helfen.

 

 

Kapitel 6

 

Als er das Haus wieder betrat, konnte Spike die beiden Freunde der Jägerin hören, die in der Küche miteinander sprachen. Er ignorierte sie und ging leise die Treppe hinauf. Er stoppte vor der Badezimmertür, als der die Dusche laufen hörte. Er klopfte und öffnete die Tür.

 

"Pet?"

 

Der unterschwellige Klang von Weinen aus der Dusche war seine Antwort. Er trat in den mit Dampf gefüllten Raum und schloss die Tür hinter sich. Sein untotes Herz flog ihr entgegen.

 

Er schob den Duschvorhang auf und sah sie auf dem Boden sitzen. Ihre Knie waren an ihre Brust gezogen und sie schaukelte unter der heißen Dusche vor und zurück. Wie in der letzten Nacht zog er sich schnell aus, kletterte hinter sie, setzte sich auf den Boden und umfing mit seinen Armen und Beinen ihren Körper.

 

"Shh. Es ist ok, Luv. Alles wird wieder in Ordnung" gurrte er und lehnte seine Wange auf ihr nasses Haar, während er mit ihr schaukelte.

 

Buffys Weinen hörte allmählich auf und sie stoppte langsam das Schaukeln, als sie seine Stärke und seine Trost in sich aufnahm. Seine kühle Umarmung wärmte sie. Sie atmete abgehakt ein und langsam wieder aus.

 

"Ich verwandele mich noch in eine Backpflaume" witzelte sie schwach.

 

Sein Lachen rumpelte in seiner Brust, die gegen ihren Rücken gepresst war.

 

"Bist du bereit, hier rauszugehen, Ducks?" fragte Spike und rieb mit seinen Händen sanft an den Seiten ihrer Arme auf und ab.

 

"Ja, das mache ich besser, bevor sie die Küstenwache schicken" erwiderte sie in einen ironischen Tonfall.

 

Spike half ihr, sich aufzurichten und erhob sich dann selbst auf die Füße, als sie das Wasser abstellte. Er nahm das gleiche Handtuch, dass er in der Nacht zuvor benutzt hatte und schlang es sich um die Taille, bevor er ihr seine Aufmerksamkeit mit dem anderen zuwandte.

 

"Weißt du, ein Mädchen kann sich daran gewöhnen" sagte sie, als er sanft ihren Körper abtrocknete.

 

"Vielleicht werden wir es eines Tages unter anderen Umständen versuchen, Pet" entgegnete Spike, legte ihr das Handtuch um die Schultern und tippte ihr mit seinem Finger auf die Nase. Er hielt ihre Hand, als sie aus der Wanne stieg und hob dann eine Braue, als sie seine sauberen Boxershort und das T-Shirt von da holte, wo er seine Kleidung abgelegt hatte und sie anzog.

 

Sie bemerkte seinen Blick und lächelte. Das weiße Aufblitzen zwischen ihren Lippen war der wahre Himmel für ihn.

 

"Sie sind...äh...bequem"

 

"Das ist ok, Jägerin. Ich werde euch nur die Kosten für eure Waschmaschine berechnen" entgegnete er, kletterte hinaus und zog sich unter seinem Handtuch seine Jeans an. Dann benutzte er es um seine Brust und die Arme abzutrocknen.

 

"Komm schon, Luv. Ich glaube, deine Freunde haben dir etwas zu essen gemacht"

 

Er hob den Rest seiner Kleidung auf, außer dem Teil, den Buffy in ihren Armen hatte und folgte ihr dann den Flur hinunter zu ihrem Schlafzimmer. Während er sich seine Socken und Schuhe anzog, beobachtete er, wie sie durch den Raum ging, ihre Haare kämmte und Strümpfe an ihre eigenen Füße zog, die sie bis zu ihren Waden hochzog. Stehend zog er sich das rote Hemd an, ohne sich darum zu bemühen, es zuzuknöpfen und streckte ihr die Hand hin.

 

"Bereit?"

 

Sie seufzte. "Ja, ich bin irgendwie hungrig" antwortete sie und legte ihre kleinere warme Hand in seine. Sie drückte sie ein wenig. Dann ließ sie sich von ihm durch die Schlafzimmertür führen.

 

*****

 

Willow, Xander und Giles, der ein paar Minuten vorher angekommen war, blickten auf, als Buffy und Spike die Küche betraten. Dieses Mal drückte Spike ihre Hand, ließ sie dann fallen und lehnte sich beiläufig gegen den Türrahmen. Die beiden Teenager bemerkten seinen Kleiderwechsel, kommentierten aber nur seine Ankunft.

 

"Wann bist du zurückgekommen?" fragte Xander ihn mit leichter Wut in seiner Stimme.

 

"Xander!" sagte Buffy mit einer Warnung, es sich nicht mit ihr zu vermasseln.

 

Sie setzte sich auf den Stuhl, der für sie frei gelassen wurde, nahm die Gabel auf und begann das Essen, das sie für sie gemacht hatten, auf dem Teller hin und her zu schieben. In der Küche war es still, da alle darauf warteten, dass sie beginnen würde. Als sie das nicht tat, räusperte sich Giles.

 

"Buffy, Willow hat gesagt, dass du uns sagen wolltest, w...w..was passiert ist" forderte sie Giles auf.

 

Spike beobachtete sie vorsichtig, als sie nickte und damit fortfuhr, ihr Essen auf dem Teller herum zu schieben. Sie blickte kurz zu ihm und dann wieder nach unten.

 

"Willst du, dass ich gehe, Pet?"

 

"Nein, bitte bleib" antwortete sich. Ihre Stimme klang wieder erstickt. Er sah die Tränen, die sich in ihren Augen bildeten und ging schnell zu ihr hinüber. Das scharfe Einatmen und das Gedränge ihrer Freunde ignorierte er. Er drehte sie auf dem Stuhl und legte seine Arme um ihre Schulten. Sie presste ihr Gesicht gegen seinen nackten Bauch. Ihre eigenen Arme umfingen seine Taille, als sie lautlos weinte.

 

Er blickte zu den anderen hinüber. Erst zu Xander, dann zu Willow und schließlich zu Giles. Er bemerkte ihre Gesichtsausdrücke und ihre Körpersprache. Mit einem Blick bestätigte er, dass er nicht gehen würde, dass er ihr nicht weh tun würde und dass er ihnen weh tun würde, falls sie etwas versuchen sollten. Er fühlte, wie die Tränen der Jägerin nachließen, bevor sie sich langsam zurückzog. Er ließ sie sich von ihm abwenden und dem Tresen zuwenden, aber er blieb neben ihr in Reichweite stehen.

 

"Angel.....hat seine Seele wieder verloren" begann Buffy hölzern. "Ich wusste es nicht, bis es zu spät war. Er...er...fesselte mich mit Draht und ver....ver....vergewaltigte m...mich dann"

 

Spike legte ihr seine Hand auf ihre Schulter und ließ seine Kraft in sie fließen. Die anderen warfen ihm entsetzte Blicke zu und er nickte auf ihre stille Frage nach der Wahrheit, als Buffy fortfuhr.

 

"Dann kam Spike und rettete mich" log sie ein wenig. "Und Angel ist weg...für immer"

 

Giles nahm seine Brille ab und rieb über seine Augen. Die Stille im Raum war voller Emotionen.

 

"Wenn ich fragen darf. Wie hat Angel seine Seele verloren?"

 

"Ich habe ihm vergeben" Sie sagte es so leise, als hätte sie gar nichts gesagt.

 

 

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