Come to Play

 

 

Kapitel 16

 

Buffy fuhr aus dem Schlaf hoch und blinzelte fieberhaft. Sie atmete tief aus.

 

"Bist du okay, Buffy?"

 

Xander lehnte sich zu ihr und sah ihr besorgt in die Augen.

 

"Uh....ich denke schon..."

 

Sie glitt in eine sitzende Position und sah sich im Raum um. Sie war auf der Couch eingeschlafen.

 

Alana stand in der Tür und hatte den Kopf zur Seite gelegt.

 

"Was ist passiert?"

 

"Oh, Faith ist nur in meinen Traum eingedrungen", seufzte Buffy. Sie stand auf. "Ich geh duschen."

 

Langsam ging sie aus dem Raum.

 

Oz beobachtete, wie sie ging.

 

"Sollen wir ihr von dem Kind erzählen, das von Faith getötet wurde?"

 

"Müssen wir?", fragte Willow und biss sich auf die Lippe. "Du weißt, dass sie sich nur selbst die Schuld geben wird."

 

"Für was?"

 

Angel kam in den Raum und zog sich ein schwarzes T-Shirt an.

 

"Faith hat Jonny Manson getötet", sagte Alana, der eine Träne die Wange runterlief.

 

Angel trat einen Schritt auf sie zu und legte seine Hand auf ihre Schulter.

 

"Wir werden sie aufhalten."

 

Sie hob ihren Kopf und starrte ihn direkt an.

 

"Ja. Aber wie viele Menschen werden bis dahin sterben?"

 

 

*****

 

 

Buffy schloss ihre Augen und ließ das heiße Wasser über ihr Gesicht und über ihre Haare laufen.

 

Als sie angefangen hatte zu jagen, hatte sie oft geduscht. So als könnte sie ihr Schicksal abwaschen. Ihre Tränen würden sich mit dem Wasser vermischen und in ihre Haut einweichen.

 

Ihre Tränen waren jetzt ein Teil ihrer Rüstung. Eine Erinnerung an den Schmerz der Vergangenheit und der Gegenwart. Von allem, was sie durchgemacht hatte. Von den Freunden, um die sie getrauert und den Dämonen, die sie getötet hatte.

 

Sie waren eine Erinnerung an das, wofür sie kämpfte.

 

Sie dachte an ihren Traum und an das, was sie zu Faith gesagt hatte.

 

Sie wusste, dass etwas, was sie zu ihr gesagt hatte, beinahe ein Treffer gewesen war.

 

'Menschliche Schwächen verschwinden niemals...'

 

Faith war unsicher.

 

Wie konnte sie das ausnutzen? Konnte sie Faith vielleicht überzeugen, einen anderen Weg einzuschlagen? Buffy bezweifelte, dass das möglich war. Sogar, wenn es das war, musste sie trotzdem mit ihr kämpfen. Sie wusste aus Erfahrung: Wenn man bei einem Kampf zögert, wird man bezwungen.

 

Besonders wenn es um Faith ging.

 

 

*****

 

 

Als Faith wach wurde, hob sie eine Hand zu ihrem Gesicht. Sie bemerkte, dass ihre Wangen voller Tränen waren. Ihre Haut war weich und nass und heiß, trotz des kalten Raumes.

 

Sie hatte wieder von ihrer Familie geträumt.

 

Von ihrer kleinen Schwester Macy, mit langen schwarzen Haaren, die sie immer in Zöpfen getragen hatte.

 

Als Macy gestorben war, hatte Faith ihr Heim verlassen. Das kleine Mädchen war das einzige, was sie in der Stadt gehalten hatte. Sie war von ihrem Stiefvater vergewaltigt und ermordet worden, als Faith 14 war.

 

Faith zitterte. Sie hatte lange nicht mehr an Macy gedacht.

 

Es war sogar noch länger her, seitdem sie auch etwas anderes als Zorn empfunden hatte. Aber sie erkannte das Gefühl, dass ihn ihr wirbelte.

 

Es war Traurigkeit.

 

Sie hatte jede Menge Erfahrung mit dem Gefühl: Als sie 3 Jahre alt war und ihr Vater bei einem LKW Unfall gestorben war. Als sie 9 Jahre alt war und ihr bester Freund John die Stadt verlassen hatte. Macy's tragischer Tod. Und die lange, einsame Zeit, als ihre Wächterin getötet worden war.

 

Faith verfluchte sich selbst für ihr Jammern.

 

'Du bist stark. Verdammt Faith! Zieh dich jetzt nicht zurück. Du kannst dich jetzt nicht zurückziehen. Denk an die Mächte der Dunkelheit. Denk an das Wissen, dass du besser als jeder andere bist. Mach dir die Sachen zu eigen, Faith! Komm über deine Ängste hinweg, über deine Gefühle. Und sei frei.'

 

Sie lächelte. Ein kaltes, böses Grinsen.

 

"Mach dich für die Party bereit, B."

 

Egal was jetzt auch passieren würde. Sie würde frei sein.

 

 

Kapitel 17

 

Alana ruhte mit ihrem Kinn auf ihren Händen und versuchte sich darauf zu konzentrieren, was der Lehrer vor der Klasse herunterleierte. Sie blinzelte und verfluchte sich selbst, dass sie in der Nacht zuvor nicht geschlafen hatte.

 

Schließlich konnte sie nicht mehr anders und fiel in einen leichten Schlaf.

 

 

*****

 

 

Sie sah sich im Klassenraum um, auf die Farben, die viel trüber erschienen, blasser, als zuvor. Sie sah an sich selbst herunter und war überrascht, dass das rot ihres seidenen Shirts immer noch so lebhaft und klar war.

 

Sie lehnte sich hinüber, um mit Kressa zu sprechen, die langsam auf ihren Notizblock vor sich kritzelte.

 

"Was ist los?", flüsterte sie in ihr Ohr.

 

Aber Kressa bestätigte noch nicht einmal, dass sie gesprochen hatte.

 

"Kressa?"

 

"Sie kann dich nicht hören", informierte sie eine kühle, selbstsichere Stimme. "Niemand kann dich hören."

 

Alanas Kopf schoss hoch und sie sah Faith, die auf dem Lehrerpult lehnte. Ihre Arme waren über ihrem Bauch überkreuzt.

 

"Du kannst mich hören", erwiderte sie nach einem Moment Pause.

 

Faith lächelte.

 

"Ich zähle nicht." Sie sah sich im Klassenraum um. "Dieser Ort hat sich nicht verändert seit den Tagen von B."

 

Faith wanderte umher und beobachtete die Gesichter um sich. Sie kniete sich vor Andy Synemeyers' Schreibtisch, positionierte ihr Gesicht nur Millimeter von seinem, zog Gesichter und fletschte ihre Zähne.

 

Sie sah, wie Faith unter den Tisch griff und mit ihren Fingern über seinen Schenkel strich.

 

Er zuckte nicht einmal.

 

Alanas Augen weiteten sich. Das war einfach beunruhigend.

 

"Siehst du?", grinste Faith.

 

"Das ist ein Traum", murmelte Alana.

 

Faith lächelte.

 

"Bingo. Weißt du, du bist viel schlauer, als ich gedacht habe."

 

Alana antwortete nicht.

 

"Es tat mir Leid zu hören, dass du und Angel euch getrennt habt", sagte Faith zu ihr, klang aber wie das Gegenteil. "Mann....du musst dich so unzureichend fühlen."

 

"Eigentlich überhaupt nicht."

 

"Wirklich? Angel ist doch ein ziemlicher Gewinn."

 

"Das ist wahr. Und das erklärt, warum du durchgedreht bist, als er dich nicht wollte."

 

"Ich war nie an Angel interessiert", höhnte Faith.

 

"Trotzdem.....er hat Buffy dir vorgezogen. Er hat dich abgelehnt." Alana hielt inne. "Du hast Probleme mit Ablehnung, oder Faith?"

 

Faith starrte sie finster an. Was war das mit Alana und Buffy? Jedes Mal wenn sie ein wenig Spaß mit ihnen haben wollte, versuchten sie sich als Psychoanalytiker bei ihr.

 

Das war irritierend.

 

"Wie ist das bei dir?", erwiderte sie kalt.

 

"Eine Frage mit einer Gegenfrage beantworten. Ein sicheres Zeichen, dass ich einen Nerv getroffen habe."

 

Faiths Augen zogen sich zusammen.

 

"Wenn du meinst." Faith zuckte mit den Schultern. "Ich bin nur vorbeigekommen um dir zu sagen, dass du dich bereit machen sollst."

 

Und damit - war Faith verschwunden.

 

 

*****

 

 

"Also musst du gehen, wenn das vorbei ist?", fragte Angel mit gebrochener Stimme.

 

Buffy sah unter ihren Wimpern zu ihm hoch und nickte.

 

"Aber...."

 

Er hatte keine Worte mehr. Er hatte es gewusst, innerlich, dass sie nicht für immer hier bleiben konnte.

 

Aber wenn man mit der Realität konfrontiert wurde....

 

Nur der bloße Gedanke, zu einem Leben ohne sie zurückzukehren, war unerträglich.

 

'Aber wir müssen es ertragen, richtig? Keine andere Wahl...'

 

"Es tut mir Leid", flüsterte sie und ihre Augen füllten sich mit Tränen. "Ich hätte es dir früher sagen sollen. Ich hatte nur...."

 

Er schüttelte seinen Kopf und zog sie ihn eine Umarmung, während blutrote Tränen seine eigenen Augen füllten.

 

"Ich liebe dich", murmelte er und fuhr mit seinen Händen ihren Rücken herab, um sich das Gefühl ihrer seidigen Haut einzuprägen.

 

"Ich liebe dich auch", erwiderte sie mit stockendem Atem. Sie zog sich zurück, blickte in seine Augen und wischte mit ihren Händen das Blut weg, dass seine Wange markierte und legte dann ihre Hand auf seine Wange. "Ich liebe dich auch."

 

Er bedeckte ihre Hand mit seiner und lehnte sich in ihre Berührung. Sie streckte sich und küsste ihn zärtlich. Dann schlang sie ihre Arme um seine Taille und legte ihren Kopf an seine Brust.

 

"Wieder einmal werden wir in das schwarze Loch der Verzweiflung gezogen", flüsterte sie und vergrub ihr Gesicht in der Vertiefung zwischen seinem Nacken und der Schulter.

 

Er schloss seine Augen und hielt sie ganz fest.

 

Und versuchte zu vergessen.

 

 

Kapitel 18

 

Faith taumelte aus dem Bett, setzte sich und sah sich panisch im Zimmer um. Sie hatte geträumt von.....

 

Was hatte sie geträumt???

 

Sie konzentrierte sich hart, konnte sich aber nicht mal an ein Bruchstück ihres Alptraums erinnern. Sie stöhnte und brach auf dem Steinboden zusammen. Sie starrte zur Decke und konzentrierte sich auf einen der Risse, während sie den kleinen Ball der Furcht zu ignorieren versuchte, der sich in ihrem Bauch gebildet hatte. Sie war sicher, dass das etwas mit ihrem Alptraum zu tun hatte.

 

Sie biss sich auf ihre Lippen, da sie das Gefühl der Ängstlichkeit hasste, dass sie überkommen hatte.

 

Was hatte sie geträumt???

 

 

*****

 

 

Angel geriet in Panik, als er alleine in seinem Bett erwachte.

 

Er stützte sich auf einen Ellbogen und sah sich im Raum um, bevor er ihr Lachen aus der Küche hörte. Er seufzte erleichtert und ließ sich wieder auf das Bett fallen.

 

Er hatte gedacht, dass sie schon weg wäre....

 

Eine unvernünftige Befürchtung, wenn man davon ausging, dass sie ihn wecken würde, wenn der finale Kampf gegen Faith beginnen würde.

 

Sie würden ein letztes Mal Seite an Seite kämpfen, bevor....

 

Ein erstickter Schrei entkam seinen Lippen und er rollte rüber und vergrub sein Gesicht ins einem Kissen.

 

"Verlass mich nicht wieder, Geliebte....", flüsterte er in das Seidenkissen, auf dem ihr Geruch immer noch haftete. "Verlass mich nicht..."

 

 

*****

 

 

Willow glitt aus Oz's Armen und lächelte, als sie sein leises Grollen hörte, als Reaktion auf den Verlust der Berührung. Sie kicherte, lehnte sich vor und küsste ihn auf die Wange.

 

"Ich bin bald zurück, Loup-Garou", flüsterte sie.

 

Sie streckte sich und zog sich was Bequemes an, bevor sie aus dem Raum schlenderte.

 

Sie sorgte sich um Angel. Buffy hatte ihm am letzten Abend von ihrem bevorstehenden Aufbruch erzählt und sie wartete darauf, dass er durchdrehte.

 

Sie seufzte. Es war nicht fair. Überhaupt nicht.

 

Sie blieb vor seiner Tür stehen und hielt inne, bevor sie ihre Hand hob und klopfte.

 

"Herein...."

 

Seine Stimme erklang erstickt durch das massive Holz.

 

Sie öffnete langsam die Tür, stand einen Moment im Eingang und blickte auf ihren alten Freund.

 

Er saß auf einem Sessel, die Beine an den Knöcheln überschlagen und mit einem großen, staubigen Buch auf seinen Knien.

 

Sie runzelte die Stirn.

 

"Wie geht es dir, Angel?"

 

 

*****

 

 

Buffy saß mit Doyle in der Küche und kicherte über gemeinsame Geschichten aus ihrer frühen Zeit im Jagdspiel. Sogar als Buffy lachte, fühlte sie tief in ihrer Seele die immer anwesende Traurigkeit.

 

Bereits jetzt schon vermisste sie Angel, obwohl sie wusste, dass er nur ein paar Meter entfernt in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer war.

 

Sie lächelte traurig und fühlte, wie ihr die Tränen kamen.

 

Ihr Schlafzimmer. Sie schlief dort erst eine Woche, betrachtete es aber schon als ihr Schlafzimmer. Ihr Bett. Ihre Laken. Ihre weiche Seidendecke.

 

Und was es so tödlich machte.....sie wusste, dass Angel genauso fühlte. Und es zerriss sie innerlich, dass Angel nun Tag für Tag alleine in ihrem Bett schlafen musste.

 

Es schmerzte sie zu wissen, dass er traurig wäre, wenn sie nicht mehr da war.

 

Aber es gab nichts, was sie machen konnte. Wie immer, war ihr Schicksal nicht zu kontrollieren.

 

Sie fühlte, wie ihr die Tränen aus den Augen liefen und ihre Gestalt sich vor lauter Schluchzen schüttelte.

 

Sie flüchtete sich in die tröstenden Arme von Doyle und vergrub ihren Kopf an der Brust ihres langjährigen Freundes.

 

"Ich will ihn nicht verlassen, Doyle. Zwing mich nicht zu gehen....", weinte sie.

 

Doyle legte seine Hand auf ihren Hinterkopf und strich über ihre goldenen Strähnen.

 

"Ah, Mädel, du kennst die Regeln", sagte er leise, da er es hasste, sie so.....gebrochen zu sehen.

 

Zum ersten Mal verfluchte er die Mächte der Ewigkeit. Die Wesen, die so grausam zu ihren größten Kriegern waren.

 

Er wünschte, es gäbe einen Weg....

 

Aber er, wahrscheinlich mehr als die meisten Menschen, wusste, dass Wünsche zwecklos waren.

 

Alles was man machen konnte war, sich zurückzusetzen, die Show zu genießen und versuchen, bei den gruseligen Teilen nicht zu schreien.

 

 

Kapitel 19

 

Buffy glitt ins Schlafzimmer und atmete tief ein, als sie Angel sah, der, der Anrichte zugewandt, nur ein Paar schwarze Shorts trug. Sie stellte sich langsam hinter ihn, legte ihre Hände auf seine Schultern, stellte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn zärtlich hinter das Ohr. Sie spürte, wie sein Gesicht sich zu einem Lächeln verzog und sein Ohr leicht zuckte. Sie grinste.

 

"Hab dich vermisst", flüsterte sie in sein Ohr.

 

"Hab dich vermisst", erwiderte er, als ihre Arme sich um seine Taille schlangen und ihre Finger über seine breite Brust tanzten.

 

Sie verteilte Küsse an seinem Nacken hinab und über seinen Schultern. Eine seiner Hände kam hoch und verband sich mit einer von ihr.

 

"Ich liebe dich."

 

"Mmmmm......darauf wette ich", sagte sie und grinste teuflisch gegen sein Tattoo.

 

Sein Rücken rumpelte, als er lachte. Es fühlte sich nett an.

 

"Ich liebe dich auch", sagte sie nach einem Moment.

 

Er drehte sich in ihren Armen und ließ ihre verbundenen Hände auf seinem Rücken. Er lehnte sich runter, küsste sie zärtlich und glitt mit seiner freien Hand auf ihren Rücken, wo er unter ihr Shirt schlüpfte und ihren empfindlichen Punkt an Ende ihres Rückgrats fand. Sie zitterte und schlang ihre Arme um seinen Nacken, ließ aber seine Hand nicht los.

 

Ließ niemals los.

 

"Ich liebe dich", wiederholte sie flüsternd, als wäre es ein Geheimnis zwischen Freunden.

 

Er zog sich leicht zurück und sah sie an. So wollte er sich an sie erinnern. Wollte sich an ihre Augen erinnern, die groß und voller Liebe waren, ihre Haut, die vor Erregung gerötet war. Er lächelte, als sich ein ungeduldiges Stirnrunzeln auf ihrem Gesicht zeigte.

 

Er nahm seine Hand von ihrem Rücken und spürte ihren Widerwillen, den Kontakt ihrer Hände zu unterbrechen. Er hob eine Hand, streichelte über ihre Wange, fuhr mit seinem Daumen über ihre Lippen und schob dann eine Locke ihres blonden Haares hinter ihre Schulter.

 

"Meine Göttin", murmelte er lächelnd, bevor sich seine Lippen wieder auf ihre stürzten.

 

 

*****

 

 

Faith zitterte, als sie zu ihrem Kleiderschrank ging. Es war kalt. Sie erinnerte sich nicht, dass es jemals so kalt gewesen wäre. Sie zog eine Lederjacke an, aber ihr wurde nicht viel wärmer.

 

Die Kälte kam von innen.

 

Sie nahm ein Messer und steckte es in den Bund ihrer Hose.

 

Auf die eine oder andere Art würde es heute enden.

 

Etwas in ihr drin verzweifelte bei dem Gedanken, Buffy zu töten. Es würde vorbei sein. Niemand zum spielen, wenn alle tot wären.

 

Ein Teil von ihr glaubte allerdings, dass der Schmerz vergehen würde, wenn Buffy tot wäre.

 

Das würde es aber nicht. Der Schmerz würde niemals vergehen. Er war ein ständiger Begleiter. Es war egal, ob sie jedes Fitzelchen zerstörte, das sie noch mit ihrer Menschlichkeit verband.

 

Der Schmerz würde sie immer im Griff haben. Sie hasste es.

 

Sie sank auf den Boden und fühlte, wie sich das Messer an ihren Rücken presste.

 

"Was soll ich jetzt machen?", fragte sie sich laut.

 

Die einzige Antwort war Stille.

 

 

*****

 

 

Faith glitt durch die Schatten des Parks und verfolgte Buffy und Angel, die Hand in Hand den verlassenen Weg entlang gingen. Eine seltsame Melancholie begleitete sie. Die Stille der Nacht umgab sie.

 

Faith beobachtete, als sie vor einem vertrauten Grab anhielten. Sie lehnten sich dagegen. Buffys Arme schlangen sich instinktiv um Angels Taille und ihr Kopf ruhte an seiner Brust.

 

Alana ging auf sie zu und Faith sah überrascht, dass nicht einmal das kleinste bisschen Feindschaft zwischen Buffy und der jüngeren Jägerin bestand. Sie schienen ziemlich gut miteinander auszukommen. Faith fühlte einen Stich der Eifersucht. Sie schüttelte ihn ab.

 

'Ich brauche keine Freunde', erinnerte sie sich selbst. 'Sieh dir Buffy an. Alles was sie tun, ist die Dinge zu erschweren.'

 

Obwohl, sie hatte niemals viele Freunde gehabt. Jedenfalls bis sie Buffy getroffen hatte.

 

'Aber das ist vorbei, oder???'

 

Plötzlich blickte Angel auf und sah direkt zu ihr. Sie wusste, dass er sie gesehen hatte. Er beugte sich runter und flüsterte Buffy etwas zu, woraufhin sie auch aufblickte.

 

"Komm raus, Faith. Wir wissen, dass du da bist", riefen sie.

 

Faith trat aus dem Schatten und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit hatte sie Angst.

 

'Kann ich das tun?', fragte sie sich. 'Kann ich sie töten???'

 

Sie hielt ihren Atem an, als Buffy sich aus Angels Armen löste und auf sie zukam.

 

 

Kapitel 20

 

"Willst du das wirklich machen, Faith?", fragte Buffy. "Denn du weißt, wenn wir das jetzt machen, gibt es kein zurück."

 

"Gab es früher ein zurück?" erwiderte Faith. "Wo hast du denn gelebt, B.?"

 

Buffy antwortete zuerst nicht, sondern starrte sie nur an. Schließlich sprach sie.

 

"Das ist deine letzte Chance"

 

"Nein, B." sagte Faith. "Es ist deine letzte Chance" höhnte sie. "Ich weiß, was du jetzt denkst"

 

"Wirklich?" Buffy trat zu ihr und sah ihr direkt in die Augen. "Was denke ich? Klär mich auf"

 

"Du denkst daran, wie du mir helfen kannst. Wie ich mich bessern kann und alles wieder normal wird. Wir können beste Kumpel sein und uns zusammen Gesichtsmassagen machen und die Nägel lackieren", schnaubte sie. "So läuft das nicht, B."

 

Faith kniff ihre Augen zusammen. Dadurch entstand eine Maske, damit Buffy nicht die Furcht darin sehen konnte.

 

"Wirst du es je müde, immer das Richtige zu tun?", fragte Faith, verschränkte ihre Arme und lehnte sich nach hinten. "Kleine Miss Perfekt sitzt in einem Baum."

 

"Diesen Stempel hast du mir aufgedrückt, Faith, nicht ich mir selber", sagte Buffy.

 

"Einer, dem du aber immer gerecht werden wolltest", schnaubte Faith. "Beantworte die Frage, B."

 

"Natürlich ermüdet es mich. Ich bin nur ein Mensch, Faith und manchmal, ja, da fühle ich mich, als würde ich durchdrehen."

 

"Warum tust du es nicht, B.?", fragte Faith. "Hast du Angst?"

 

"Hast du?", erwiderte Buffy.

 

Faith schnaubte.

 

"Angst? Wovor? Vor dir?"

 

"Ich denke, du hast Angst, dir von uns helfen zu lassen", murmelte Buffy. "Du hast Angst, dass wir deine Abwehr brechen und entscheiden, dass du die Hilfe nicht wert bist."

 

"Das ist Scheiß", sagte Faith. "Ich habe keine Angst vor Veränderung. Ich will es nur nicht." Sie grinste. "Böse zu sein macht Spaß, B. Du solltest es versuchen." Sie stellte sich näher zu Buffy. "Wir könnten in dieser Stadt für Chaos sorgen. In dieser Welt. Wir könnten deinen Typ Angelus mit dazu nehmen. Ich mag die Idee von uns Drei..."

 

Faith lächelte, als sie Angel tief und bedrohlich knurren hörte.

 

"Oh, du magst die Idee, was?" Sie ging um Buffy herum und strich dabei mit einer Hand über ihre Schultern. "Natürlich könnte diese Festigkeit der Seele ein Problem werden." Sie beugte sich Angel und lehnte sich, mit einer Hand immer noch auf Buffys Schulter, näher zu seinem Ohr. "Ich wette, wenn wir ihn wirklich, wirklich glücklich machen würden.... Du weißt schon. Teamwork."

 

Sie grinste, als sich seine Wangenmuskeln anspannten. Sie hatte ihn erwischt. Er war sauer.

 

"Rühr Mich Nicht An", zischte er.

 

"Was ist los, Angel? Nicht in Stimmung für Spaß?"

 

"Mit dir? Nicht besonders", erwiderte er, entfernte sich von ihr und lehnte sich gegen einen Grabstein.

 

"Auch gut. Das kommst später", lächelte Faith.

 

"Das wird nicht passieren", sagte Buffy. "Gut. Es scheint, als hättest du deine Wahl getroffen."

 

Sie nahm Kampfhaltung ein und Faith hatte ein ungutes Gefühl im Magen. Sie hatte Jahrhunderte darauf gewartet, aber jetzt, da es soweit war....wurde ihr plötzlich klar, dass sie nicht soviel darüber hätte nachdenken sollen. Nachdenken führte zu Zweifel und Zweifel waren Schwäche.

 

Sie standen da und sahen sich einen Moment an. Faith schluckte, als ihr klar wurde, dass sie nicht länger in Buffys Gesicht blickte. Es hatte sich langsam in das von Macy verwandelt. Die Augen ihrer kleinen Schwester sahen zu ihr auf.

 

"Faith", flüsterte sie. "Bitte Faith. Es ist so einsam hier."

 

"Ich versuche es Mace. Es ist schwer...", murmelte sie zurück. Ihre Stimme brach ein wenig.

 

Eine Träne rollte Macys Gesicht runter und verwandelte sich dann in das des Bürgermeisters.

 

"Niemand kann dir sagen, wer du bist, Faith", sagte er mit liebevoller und väterlicher Stimme.

 

Sie lächelte.

 

"Ich kann nur sein, wer ich sein will", sagte sie mutig.

 

"Und wer glaubst du sein zu wollen?", fragte er.

 

Faith blinzelte und schüttelte sich in die Realität zurück, als ihr klar wurde, dass sie halluzinierte. Buffy stand immer noch vor ihr, bereit zum Kampf.

 

Sie schob den Knoten im Magen zur Seite. Statt dessen schlug sie zu. Der Schlag landete auf Buffys Kiefer. Buffys Kopf schoss nach hinten. Aber nur einen Moment. Dann erwiderte sie den Schlag mit nicht weniger Kraft.

 

Sie schlugen fieberhaft aufeinander ein. Hände und Füße schleuderten, traten und schlugen, duckten und wirbelten. Sie hatten so oft miteinander trainiert, dass sie jede Bewegung kannten, die die andere als nächstes versuchen würde.

 

Das Kämpfen gab Faith Antrieb. Sie fühlte alles um sich herum auf einer höheren Ebene. Es war wie ein Adrenalinstoß, der durch ihre Adern jagte und auf ihrer Haut ein Prickeln hinterließ. Der Wind blies durch ihre Haare, ihre Lederjacke raschelte an ihrem Nacken. Buffys Finger waren warm, wenn sie gegen ihre Wange schlugen und das kalte Gefühl ihres Messers gab ihr Macht.

 

Das Problem war, dass jedes Mal, wenn Buffy sie traf, Faith fühlen konnte, wieviel stärker das andere Mädchen war. Buffy hätte sie schon lange töten können. Aber das hatte sie nicht, weil sie sich um Faith sorgte.

 

Das sollte Faith die Oberhand geben, aber das tat es nicht, weil Faith genauso empfand. Ein Teil von ihr schrie rebellisch auf bei dem Gedanken, die einzige Freundin, die sie hatte, zu töten.

 

Der andere Teil wollte nur verzweifelt, dass die Sache zu Ende ging.

 

Und sie wusste nicht, worauf sie hören sollte.

 

Sie fiel zu Boden, als Buffy einen besonders üblen Treffer an ihrer Schläfe landete.

 

Der verletzliche Teil von ihr drängte sich an die Oberfläche, rang nach Luft und ließ sich nicht weiter von dem inneren Bösen unterdrücken.

 

 

*****

 

 

Buffy hielt inne, als Faith zu Boden sank. Sie atmete ein paar Mal ein und wartete, dass Faith sich erhob.

 

Endlich öffnete die Brünette ihre Augen.

 

"Hilf mir, B.", flüsterte sie. "Halt mich auf."

 

Ihre Augen waren ängstlich und verletzlich und ihre Lippen zitterten.

 

Aber dann, genauso schnell, war es verschwunden. Faith war wieder hart und kalt und höhnte, während sie aufsprang und sich wieder für den Kampf bereitmachte.

 

Ein Schrei erklang von der anderen Seite des Friedhofs.

 

"Buffy.....", begann Angel

 

"Geht!", schrie sie.

 

Alana gehorchte sofort, aber Angel zögerte, bevor in die Richtung des Schreies rannte.

 

Faith führte einen perfekten Spin-Kick aus, als sie die Ablenkung von Buffy ausnutzte. Buffy wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Kampf zu und ließ die Schläge auf Faiths Rücken landen.

 

 

*****

 

 

Faith fühlte, dass sie ermüdete. Sie konnte nicht mehr lange bei der Vor-Schau bleiben.

 

Es wurde Zeit für das große Finale.

 

Ihre ganze Kraft benutzend, beförderte sie Buffy von sich weg und warf sie gegen eine Friedhofsmauer. Es gab ein deutliches Knacken, als Buffy Kopf auf den Beton traf.

 

Faith sprang runter und setzte sich rittlings auf Buffys Taille. Sie verpasste ihr eine Ohrfeige, um sie aufzuwecken. Dann ließ sie das Messer aus dem Bund ihrer Hose gleiten. Sie warf es in ihren Händen hin und her, presste es dann an Buffys Nacken und lächelte, als diese wimmerte.

 

"Hier ist jetzt Ende, B.", flüsterte Faith. "Schlaf gut."

 

 

Kapitel 21

 

Faith zog das Messer über Buffys Kehle. Buffys Augen öffneten sich weit und sie sah Faith mit großen Augen voller Angst, Mitleid und Verrat an, als sie starb.

 

Ihr Körper schimmerte und verschwand Sekunden später.

 

Faith brach auf dem Schmutz zusammen. Ihre eigenen Tränen füllten ihre Augen. Ihre Schluchzer waren herzerweichend, als sie auf dem Boden zitterte. Schuld überkam sie und ihre Wut wurde weggespült. Es fühlte sich an, als wäre ihre Seele in Säure getaucht worden. Es brannte. Ihr Verstand wurde von der Dunkelheit gereinigt, aber sie hatte keine Freude daran. Sie hatte die erste Freundin, die sie jemals hatte, getötet und sie hatte keine Freude daran. Sie war ein Monster. Aber es gab keine Möglichkeit, das zurückzunehmen.

 

"Es tut mir Leid, B. Es tut mir so Leid", flüsterte sie immer wieder.

 

"Das war es wirklich nicht wert, oder?", fragte eine weiche, sanfte Stimme hinter ihr.

 

Faith keuchte und zuckte leicht zusammen.

 

Buffy lehnte an einem großen, kunstvollen Grabstein. Die Arme waren verschränkt, eine Augenbraue erhoben.

 

"Aber....", flüsterte Faith. "Ich habe dich getötet!"

 

"Ich bin seit hundertfünfzig Jahren tot, Faith", erinnerte sie Buffy. "Ich musste mich nur wieder neu aufbauen." Sie ging zu Faith hinüber. "Du hast meine Frage nicht beantwortet. War es das wert?"

 

Langsam schüttelte Faith ihren Kopf.

 

"Nein. Es tut mir so Leid, B. Ich meine, ich erwarte nicht, dass du mir vergibst, aber..."

 

Mit den Augen rollend stand Buffy auf und streckte ihre Hand aus. Faith starrte nur darauf.

 

"Willst du nicht aufstehen?", fragte Buffy. "Denn es ist da ziemlich schmutzig."

 

"B.....", begann Faith.

 

"Faith, ich vergebe dir. Du hast deine Lektion gelernt. Steh auf", sagte Buffy sanft.

 

Faith hielt einen Moment inne, bevor sie zögernd Buffys Hand nahm und sich hochziehen ließ.

 

"Was ist mit den anderen?", flüsterte Faith.

 

"Ich kann nicht für Alana und ihre Leute garantieren, aber die Scoobies werden schnell damit klarkommen. Sie werden dir vielleicht nicht sofort vertrauen....."

 

"Und Angel?", fragte Faith.

 

Buffy sah sie an.

 

"Ich denke, er könnte es verstehen, Faith", sagte sie schließlich, als wäre dies offensichtlich.

 

"Ich habe versucht, ihn wieder in ein Monster zu verwandeln, B. Ich würde niemandem vergeben, wenn mich jemand zurück in die Dunkelheit stoßen würde."

 

"Die Tatsache, dass du nicht zurück willst, ist der Fortschritt", sagte Angel von hinten.

 

Langsam drehte Faith sich um.

 

"Wirklich?"

 

"Ich würde es nicht sagen, wenn es nicht wahr wäre", versicherte ihr Angel.

 

Faith nickte und ihr Blick wanderte zu Alana, die neben Angel stand und extrem unbehaglich aussah. Sie starrten sich scheinbar eine Ewigkeit an, bevor Alana nach vorne trat.

 

Sie streckte ihre Hand aus.

 

"Hi. Ich bin Alana. Ich glaube nicht, dass wir uns schon mal getroffen haben."

 

"Es kann nicht so einfach sein", murmelte Faith.

 

"Manchmal muss es das", erwiderte Alana einfach.

 

"Ok", sagte Faith nach einem langen Moment und schüttelte Alanas Hand. "Ich bin Faith."

 

"Nett, dich kennenzulernen."

 

"Nun, ist das nicht süß", sagte eine amüsierte, sarkastische Stimme in der Nähe von ihnen.

 

Das Quartett drehte sich um, bereit, sich dem Eindringling zu stellen.

 

Und keuchten gemeinsam auf.

 

Vor ihnen stand ein Team von wild aussehenden Monstern, Dämonen und Vampiren.

 

Der Anführer lächelte kalt.

 

"Es tut mir so Leid, dass du dich entschieden hast, nicht auf unserer Seite zu sein, Faith. Wir hätten großen Spaß haben können."

 

"Leck mich."

 

"Das habe ich vor", grinste der Vampir und zeigte seine funkelnden Reißzähne. Er trat zu Buffy und sah mit einem grausamen Lächeln auf sie hinab. "Also Miss Summers, so sehen wir uns wieder."

 

Sie schluckte und betrachtete ihn voller, grimmigem Hass.

 

"Gorlock."

 

 

Kapitel 22

 

"Es ist nett zu wissen, dass du dich an mir erinnerst. Natürlich, ich war wahrscheinlich während der vergangenen 150 Jahre in jedem deiner Alpträume", grübelte Gorlock. "Immerhin habe ich dich getötet."

 

"Heilige Scheiße....", flüsterte Alana, deren Augen sich weiteten.

 

"Du hattest Glück", sagte Buffy. "Es wird nicht wieder passieren."

 

"Vielleicht", sagte Gorlock. "Aber wo sind deinen kleinen Freunde? Sie werden dir dieses Mal nicht zu Hilfe kommen."

 

"Du hast Recht", sagte Buffy und griff nach den Händen ihrer drei Begleiter. "Wir werden zu ihnen gehen."

 

Dann war da ein Blitz voller strahlendem Licht und als es wieder klar wurde, waren sie verschwunden.

 

"Und so fängt es an", sagte Gorlock, auf dessen Gesicht ein selbstgefälliges Grinsen auftauchte.

 

 

*****

 

 

Adrian sprang auf und ließ ein Buch fallen, als Buffy, Angel, Faith und Alana in der Villa erschienen.

 

"Würdet ihr wohl damit aufhören?", schnappte er.

 

Dann fiel sein Blick auf Faith und er zog sich verängstigt zurück.

 

"Leute!!", rief Buffy und ein paar Momente später versammelten sich die neuen und alten Scoobies im Raum. Die Reaktion auf Faith war bei allen ähnlich. "Sie ist wieder auf unserer Seite. Ich habe keine Zeit es zu erklären."

 

"Was ist los?", fragte Willow, deren Augen ängstlich geweitet waren.

 

"Gorlock", sagte Buffy einfach.

 

"Gorlock? Ist hier?", fragte Xander. Dann dämmerte es ihm. Er wirbelte zu Faith. "Du hast ihn hergebracht, oder?", schrie er. "Oder?"

 

Faith schluckte zitternd.

 

"Das habe ich."

 

"Wie kannst du nur so etwas dummes machen?", fragte Giles und reinigte seine Brille.

 

"I....ich", stotterte Faith, der die Tränen das Gesicht runterliefen. "Es tut mir Leid."

 

"Die Entschuldigung reicht nicht, Sweetheart", sagte Cordelia wütend.

 

"Leute!", schrie Buffy. "Können wir das später klären? Bitte? Ich habe uns aus dem Friedhof rausgezappt, aber er wird bald hier sein. Wir müssen einen klaren Kopf bewahren."

 

"Sie hat Recht", sagte Oz. "Dieses Mal sind wir vorbereitet. Außerdem. Wir können nicht getötet werden. Nur verbannt, aber das ist nicht so schlimm....."

 

"Euren Ängsten ins Gesicht zu sehen, ist er einzige Weg, wie man sie besiegen kann, Leute", sagte Doyle mit einem Lächeln und einem Whiskey.

 

"Das sagst du so einfach. Er hat dich nicht getötet", schäumte Cordelia.

 

"Oh ja. Zanken hilft wirklich", sagte Angel und starrte sie finster an. "Wir müssen zusammenarbeiten. Können wir das?"

 

Jeder nahm sich einen Moment, um sich zu sammeln und schloss die Augen. Sie atmeten tief ein und beruhigten sich. Konzentrierten sich. Ihre Augen schnappten gleichzeitig auf und identische Lächeln erschienen auf ihren Gesichtern.

 

In dem Moment wussten Adrian und die aktuellen Scoobies, dass sie gewinnen würden.

 

 

*****

 

 

Gorlock lächelte, als er in die Villa stolzierte. Er gestikulierte zu seinen Gefolgsmännern aus der Hölle und sie folgten ihm den Gang entlang zur großen Halle.

 

Er hatte solch wundervolle Pläne für die Jägerin und ihre Sippe...... Er hatte das jetzt schon so viele Jahre geplant....

 

Ein endloses Jahrtausend herumzusitzen und gefoltert zu werden, gab ihm die Zeit über die besseren Dinge im Leben nachzudenken.

 

"Die Sippe ist frei für alle. Jungs und Mädchen", sagte er mit Autorität. "Die Jägerinnen sind für mich."

 

Die Dämonen starrten ihn hinter seinem Rücken finster an, bekamen aber einen flüchtigen Blick auf seine Macht und diskutierten nicht.

 

Er betrat mit einem Trompetenstoß die Halle und stoppte dann.

 

Der Raum war erfüllt mit einem strahlend grünen Licht. Die Hexe, Willow, wenn er sich richtig erinnerte, stand in einer Ecke und sagte mit erhobenen Händen einen Zauberspruch. Das Licht wurde stärker und stärker. Willow beendete es mit einem Schrei.

 

Gorlock konnte kaum zucken, bevor er durch einen Energiestoß, den sie heraufbeschworen hatte, zurück geworfen wurde.

 

Willow lächelte.

 

"Super", flüsterte sie vor sich hin.

 

Gorlocks Gesicht veränderte sich und er knurrte, als er auf die Füße stolperte.

 

"Das war nicht sehr nett."

 

"Nett ist jetzt vorbei", sagte Buffy und überraschte ihn, als sie ihn von hinten in den Rücken trat und ihn in die Regale schickte. "Fairness und Freiheit sind in dieser Welt eine Illusion."

 

"Also Luv, das ist aber schrecklich zynisch", sagte Spike und rammte seine Faust in das hornige Gesicht eines großen, ockerfarbenen Dämonen.

 

Buffy antwortete nicht, als sie ihre Aufmerksamkeit darauf richtete, ein großes schuppiges Ding zu vermöbeln, das wie eine Eidechse aussah.

 

Gorlock stand und wurde sofort von einem sehr wölfischen Oz angegriffen. Die beiden taumelten zu Boden und rollten umher. Sie setzten ihre Klauen ein und schlugen und traten einander. Gorlock murmelte etwas auf Latein und Sekunden später ging Oz Nacken in Flammen auf. Der Werwolf sprang von dem Vampir weg und heulte, während er gegen eine Wand galoppierte, um die Flammen an dem Stein zu ersticken.

 

"Oz!", schrie Willow und blickte Gorlock böse an. "Du gemeiner Kerl!", schrie sie, hob ihre Hände und verschloss ihre Augen. "Pan, höre mein Flehen...."

 

Angel beobachtete Willow, die ihren nächsten Zauber heraufbeschwor und sah zu Faith.

 

"Hilf Xander", sagte er fest.

 

Sie wirbelte herum und sah, dass Xander gegen eine Wand gedrückt war. Ein geifernder Meglomite Dämon hielt seinen Nacken mit zwei langfingrigen Händen. Sie rannte zu ihm, zog den bulligen Dämon weg, verharkte ihre Finger unter seinem seltsam geformten Brustkorb und....

 

Sie lächelte, als sie ein entferntes Knack hörte.

 

Sie streckte eine Hand aus. Xander sah sie einen Moment an, bevor er sie ergriff und ihr erlaubte, ihn auf seine Füße zu ziehen.

 

"Danke für die Rettung", murmelte er und rannte davon, um Anya zu helfen.

 

Faith drehte sich um und begann, gegen einen anderen Dämon zu kämpfen.

 

 

*****

 

 

Angel wartete darauf, dass Willows Zauber zu wirken begann.

 

Er lächelte, als Gorlocks Augen eine milchigweiße Farbe bekamen. Er war erblindet.

 

Angel grinste Willow an.

 

"Gute Arbeit."

 

"Ich mache was ich kann", sagte sie achselzuckend.

 

Angel warf sich auf Gorlock und hielt ihn am Boden, während er wiederholt mit seinen Fäusten in dessen Darmbereich schlug. Der andere Vampir stöhnte, unfähig sich selbst zu verteidigen. Angel zog einen Pflock aus seiner Tasche und drehte ihn in die richtige Position in seiner Hand. Er brachte ihn nach unten, doch die Milchigkeit in Gorlocks Augen ließ nach und wurde zu dem funkelnden gelb, das dort hingehörte.

 

Angel nahm sich einen Moment und blickte in Willows Richtung, da er sich fragte, was passiert war. Er wurde von Panik erfüllt, als er sah, dass sie von zwei Dämonen festgehalten wurde und Willow gegen ihren starken Griff kämpfte.

 

Er hatte jedoch wichtigere Dinge, um die er sich sorgen musste.

 

Die kurze Sekunde, die er weggesehen hatte, gab Gorlock die Möglichkeit, die er brauchte.

 

Gorlock schlug mit seiner Hand gegen Angels Brust und dieser konnte sich plötzlich nicht mehr bewegen. Macht lief durch seine Adern, wirbelte in seinen Magen und durchflutete seinen Kopf. Und es ließ ihn erstarren. Er konnte sich nicht rühren. Er konnte nichts sehen. Er war machtlos, die feindliche Übernahme von seinem Körper aufzuhalten, die die Macht verlangte.

 

Er fühlte wie er weggesaugt, ins Licht gezogen wurde. Weg von dem lebendem Körper, den er kannte und der tiefen Unendlichkeit des Friedens.

 

Seine Seele wurde aus seinem Körper gezogen und er konnte nichts tun, um es aufzuhalten.

 

Seine letzte Handlung war es, den Pflock durch Gorlocks Herz zu stoßen.

 

 

*****

 

 

Alana blickt hinüber, wo Angel und Gorlock miteinander gekämpft hatten und schrie auf.

 

Angel lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden und Gorlock war nur ein Staubhaufen neben ihm. Sie besiegte schnell den Dämon, mit dem sie kämpfte und eilte dann an seine Seite, um ihm aufzuhelfen.

 

Sie berührte sanft seine Schulter und kniete sich neben ihn.

 

"Angel? Geht es dir gut?"

 

Er rollte herum und lächelte sie mit diesen kalten, bernsteinfarbenen Augen und einem dämonischen Grinsen an.

 

"Niemals besser."

 

 

Kapitel 23

 

Alana keuchte auf bei den schwarzen, leeren Tiefen seiner Augen, die sie nicht gewöhnt war zu sehen.

 

"Hallo Alana", sagte er und lächelte träge. "Ich habe so viel von dir gehört."

 

Sie kam langsam, aber zitternd auf die Beine.

 

"Du bist.....du bist....du bist nicht...."

 

"Ein ziemlich heißer Typ?", grinste Angelus süffisant, streckte seine Beine vor sich aus, legte den Kopf zur Seite und lehnte sich auf seine Ellbogen zurück, als wenn er sich brüsten würde. "Nun es ist nett von dir, das zu sagen. Ich habe auch trainiert."

 

"B...Buffy", rief Alana. "Er ist...."

 

"Was?", fragte Buffy, die schnell mit dem Dämon fertig wurde, mit dem sie gekämpft hatte und sich zu Alana gesellte, da sie die Anspannung der anderen Jägerin gespürt hatte.

 

Angst kam in ihr hoch, als sie sah, wie Alana zu Angel blickte. Buffy schluckte, als sie in seine Augen sah.

 

"Angelus."

 

"Was Buff? Keine Willkommen-zu-Hause-Party????", fragte Angelus mit einem fiesen Grinsen, als er auf die Beine kam. "Nun, ich kann nicht sagen, dass ich überrascht bin. Ich nehme an, du willst lieber zu einem Ort, der nicht so öffentlich ist, oder?" Er verzog die Lippen und sah Alana dann bedeutsam von oben bis unten an. "Natürlich bist du willkommen, uns Gesellschaft zu leisten."

 

"Kein Interesse, Angelus", sagte Alana mit zitternder Stimme.

 

"Auch gut. Faith schien vorhin ziemlich eifrig. Vielleicht können wir auf ihr Angebot zurückkommen."

 

"Das wird nicht passieren", sagte Buffy, deren Lippen eine einzige Linie bildeten und deren Traurigkeit sich in den Tränen zeigte, die sich in ihren Augen versammelt hatten.

 

Inzwischen hatte die Gruppe einen Halbkreis um sie gebildet. Ihre Anwesenheit war für Buffy ein Trost. Sie wusste, dass sie sie nicht dazu zwingen würden, ihn zu töten. Sie wusste, dass sie sich darum kümmern würden.

 

Sie drehte sich um und schob sich durch die Menge hinter sich.

 

Sie blickte Angelus ein letztes Mal an.

 

"Du hättest nicht zurückkommen sollen, Geliebter. Es wird schlecht für dich enden."

 

"Oh und ich nehme an, das wird dann wundervoll für dich", sagte Angelus grausam, hob eine Augenbraue und seine perfekten Lippen verzogen sich zu einem kalten Lächeln.

 

Sie lächelte weich.

 

"Er wird auf mich warten."

 

Angelus kniff seine Augen zusammen, da er wusste, dass er verloren hatte, bevor der Kampf überhaupt angefangen hatte. Er würde keine Chance bekommen, sie zu zerstören und seine Gegenwart hatte wohl ein Problem gelöst, dem sie sich hatte stellen müssen. Jetzt würden sie und die Seele wieder zusammen sein, für immer.

 

Und er würde eine Ewigkeit in der Hölle verbringen. Ohne sie.

 

Buffy sah zu Alana und ihren Freunden.

 

"Es war nett, euch kennenzulernen. Aber wenn ihr mich nicht mehr braucht, bin ich jetzt weg."

 

Alana sah unbehaglich zwischen Buffy und Angelus hin und her.

 

"Buffy....ich weiß nicht, ob ich ihn bekämpfen kann."

 

"Das musst du nicht. Sie werden sich um ihn kümmern", sagte sie und blickte dann zu ihren Freunden "Seid nicht zu hart mit ihm. Er ist ein alter Bastard, aber auf seine Art liebt er mich."

 

Sie sah zu Alana.

 

"Ich denke, das ist es dann, Kind."

 

Alana runzelte die Stirn. Sie würde Buffy vermissen.

 

"Wirst du jemals zurückkommen?"

 

"Ich bin in der Gegend", Sie lachte ein wenig. "Ich muss doch sichergehen, dass du gut auf meine Stadt aufpasst."

 

"Es ist meine und du weißt es", schoss Alana zurück.

 

Impulsiv lehnte sich Buffy vor und umarmte Alana kurz.

 

"Pass auf dich auf, Kind."

 

Sie schimmerte und war dann verschwunden.

 

Angelus wusste ohne Zweifel, dass er sie niemals wiedersehen würde.

 

Der Gedanke deprimierte ihn mehr, als er zugeben wollte. Vor sich selbst und vor anderen. Sie hatte Recht. Er liebte sie. Und er wusste, dass er das immer tun würde. Jedes Mal, wenn er seine Augen schloss, wäre sie auf der Innenseite seines Augenlids eingebrannt. Jeder unnötige Atemzug, den er machte, würde ihren Geruch zu ihm tragen und jeder Klang, den er hörte, würde sich magischerweise in ihre Stimme verwandeln.

 

Was sollte er sagen. Sie war eine kleine Göre, aber sie war seine Göre. Oder sie war es gewesen. Es schien, dass Buffy über die Jahre erwachsen geworden war. Sie zitterte nicht mehr vor Angst vor ihm.

 

"Mein kleines Mädchen ist erwachsen", brachte er heraus und starrte auf die Stelle, wo seine Geliebte gestanden hatte.

 

"Ja", sagte Xander. "Du wirst bemerken, dass wir das alle sind." Er kniff seine Augen zusammen. "Und ich bin immer noch der weiße Ritter."

 

"Darauf würde ich wetten", sagte Angelus. Ein paar Minuten war es still. "Ihr wisst, dass ich nicht ohne Kampf gehe."

 

"Das ist deine Beerdigung", sagte Cordelia und warf ihr Haar über ihre Schulter.

 

"Ehrlich, Mann", sagte Doyle. "Du solltest besser nicht mit uns kämpfen."

 

"Ich werde mich im Tod nicht unterkriegen lassen. Wenn ich zu Grabe getragen werde, dann hocherhobenen Hauptes", sagte er auf.

 

"Bob Dylan", erkannte Giles.

 

"Lasst es uns tun, Leute", sagte Willow und hob ihre Hände. "Lasst es uns hinter uns bringen."

 

 

*****

 

 

Angelus kämpfte einen höllischen Kampf. Einige Stunden später verließ die Gang humpelnd die Villa und versorgte ihre offenen Wunden. Ross hatte nicht überlebt.

 

"Er ist nicht mehr da", flüsterte Kelly und schlang ihre Arme um sich. "Er war unser Freund und jetzt ist er nicht mehr da." Sie dachte dann an Angel. "Sie beide sind es."

 

"Nicht fort", sagte Oz sanft und legte eine Hand auf ihre Schulter. "Nur woanders."

 

"Schaut ihr für uns nach ihm?", murmelte Alana.

 

"Natürlich", sagte Giles und nahm seine Brille ab. "Ihm geht es gut. Der Himmel....nun, er ist das Paradies."

 

"Das macht es nicht einfacher, es zu akzeptieren", sagte Lee leise. "Wir sind jetzt zwei weniger. Unser Team bricht auseinander."

 

"Und es baut sich wieder auf. Manchmal muss man mit dem Strom schwimmen", sagte Doyle.

 

"Wir werden euch niemals wieder sehen, oder?", sagte Alana.

 

Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.

 

"Nicht in diesem Leben", sagte Xander. "Passt auf euch auf."

 

"Haben wir immer", flüsterte Alana. "Danke Leute."

 

Ihr Blick wanderte zu Faith.

 

"Was passiert jetzt mit dir?"

 

"Ich werde mein Leben leben bis ich wieder sterbe."

 

"Du solltest in der Gegend bleiben", sagte Alana beiläufig. "Unsere Reserven sind erschöpft. Wir könnten eine weiteren fähigen Kämpfer gebrauchen."

 

Leicht geschockt konnte Faith nur nicken.

 

"Wir sehen uns, Leute", sagte Willow mit einem Winken.

 

"Es tut mir so Leid, Leute. Ich wollte niemals....", flüsterte Faith. "Ross ist tot wegen mir."

 

"Faith....es gibt nichts, was wir jetzt sagen können, um deine Schuld zu verringern. Die kommenden Monate, Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, wenn du so lange lebst, werden hart sein. Aber bitte, liefer dich niemals wieder der Finsternis aus. Wir freuen uns darauf, dich wiederzusehen", sagte Giles mit väterlicher Stimme. "Und das werden wir nicht, wenn du wieder in die Hölle kommst."

 

"Okay, G."

 

"Auf Wiedersehen", sagte Wesley. "Es war wundervoll, euch kennengelernt zu haben."

 

"Wir werden warten", sagte Doyle, als sie verblassten und dann verschwanden.

 

"Das war so seltsam", murmelte Lee. "Können sie nicht eine Tür benutzen, wie normale Menschen?"

 

 

*****

 

 

Angel öffnete langsam seine Augen. Seine Augen konzentrierten sich auf das schummrige Licht.

 

Sein Herz schlug.

 

Das war das erste, was er bemerkte, als er sich in eine sitzende Position brachte.

 

"Wo bin ich?", flüsterte er und sah sich in dem Raum um, in dem er sich befand.

 

Er erkannte das Bett nicht, auf dem er lag. Er erkannte die Bilder an der Wand nicht oder den großen, bequem aussehenden Sessel, auf dem weiche Kissen lagen.

 

"Paradies. Die andere Seite. Der große Nachtclub im Himmel. Da oben. Die glückselige Existenz."

 

"Der Himmel. Ich verstehe", sagte Angel leise und erinnerte sich an seinen Kampf mit Gorlock. Er drehte sich um und sah zu dem Sprecher. "Hallo."

 

"Hallo", sagte der junge Mann.

 

"Ich muss zu meinem Körper zurück. Meine Freunde...."

 

"Sind unsere besten Krieger. Ihnen geht es gut."

 

"Angelus ist ein Monster. Sie sollten nicht mit ihm kämpfen müssen."

 

"Alles geschieht aus einem Grund. Jedenfalls ist ein einsamer Krieger so gut wie tot."

 

"Du....Du hast das mit Absicht gemacht. Damit Buffy und ich zusammen sein können."

 

"Du begreifst schnell."

 

"Warum?"

 

"Du hast deine Pflicht uns gegenüber erfüllt. Du hast das Monster Gorlock zerstört. Er ist zur Zeit in der tiefsten Hölle gefangen und schreit sich seine Lungen aus." Ein träges Lächeln erschien auf dem Gesicht des Engels. "Ist das Leben nicht schön?"

 

"Ich will nicht, dass Buffy wieder gegen Angelus kämpfen muss", sagte Angel stur. "Das sollte sie nicht müssen."

 

"Das macht sie nicht. Ihn bekämpfen, meine ich. Sie ist in ihr Heim zurückgekehrt und ihre Freunde werden ihr bald folgen."

 

"Sie ist....sie ist hier."

 

"Nun nicht hier, aber in der Nähe. Und du kannst sie finden, wenn du willst."

 

"Bist du sicher....bist du sicher, dass das kein Trick.....oder Traum ist???"

 

"Die Mächte tricksen nicht, Angel. Das ist vollkommen echt. Geh."

 

Angel sah einige Momente zu dem Mann vor ihm, bevor er aufstand und zu der Tür ging, die plötzlich erschienen war. Er zog sie auf und hielt einen Moment inne.

 

"Du hast mir nie deinen Namen gesagt."

 

Der Engel lächelte.

 

"Hier in diesem Reich bin ich Bernard."

 

"Und im anderen?"

 

"War ist bekannt als Riley. Sicher erinnerst du dich an mich."

 

"Riley..."

 

"Ich werfe dir nichts vor, Angel. Sie hat mich niemals wirklich geliebt. Es warst immer nur du. Ich war nicht für sie geboren, so wie du. Ich wusste, dass ich nur eine Ablenkung war."

 

"Es tut mir Leid."

 

"Das muss es nicht. Ich habe selbst die Liebe gefunden. Ich verweigere dir deine nicht."

 

Angel nickte kurz dankbar und verließ dann schnell den Raum.

 

'Alles was ich sehe bist du.....alles was ich will bist du...'

 

Er suchte nach ihr.

 

 

Kapitel 24

 

Angel ging einen Weg entlang, mitten auf der Wiese. Er runzelte die Stirn und wirbelte herum.

 

Er konnte sie nicht spüren. Sie war nicht hier.

 

Die Wiese war wunderschön. Die Sonne schien auf die Wildblumen, das Gras und glitzerte auf dem Wasser eines kleinen Teiches.

 

Absolut wunderschön, aber nicht, wonach er suchte.

 

Und wenn man überlegte, extrem klischeehaft.

 

Er stöhnte frustriert.

 

"Buffy, wo bist du?", flüsterte er.

 

"Sie ist in der Nähe", sagte eine Stimme. "Sie wartet auf dich."

 

Er drehte sich um, um sich der Stimme zu stellen.

 

Jenny.

 

"Es ist schön, dich zu sehen, Angel", sagte sie und lächelte warm. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, aber sie hob eine Hand. "Bitte entschuldige dich nicht. Das warst nicht du. Ich wusste das immer." Sie sah ihn ernst an. "Das haben sie im Unterbewusstsein alle."

 

"Wenn sie auf mich wartet, warum kann ich sie nicht finden?", fragte Angel, dem die Sorge klar im Gesicht stand.

 

"Deine Verwirrung ist das Ergebnis von deinen eigenen Zweifeln und deinen Ängsten", sagte sie zu ihm und trat ein paar Schritte auf ihn zu. "Konzentriere dich auf sie. Erkenne ihre Gegenwart und du wirst sie finden. Habe Geduld. Es könnte etwas dauern."

 

Angel sah sie zweifelnd an. Sie seufzte, schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn kurz.

 

"Du wirst sie finden. Und wir werden später alle da sein."

 

"Ich will sie jetzt finden", sagte Angel grübelnd.

 

"Geh schon", sagte Jenny. "Ich komme später nach."

 

Angel starrte sie noch einen Moment an und ging dann weiter.

 

Und plötzlich stand er nicht mehr auf einer Wiese, sondern ging durch die Straßen von Galway, wie sie ausgehen hatten, als er jung gewesen war. Eine Gestalt stand vor ihm und er wusste, wer es war, trotz der Tatsache, dass sie 3 oder 4 Jahre älter aussah als damals, als sie durch seine eigenen Hände getötet worden war.

 

"Katherine", flüsterte er und begann zu laufen, um zu ihr zu kommen.

 

Sie drehte sich mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht um.

 

"Liam!", schrie sie und warf ihre Arme um seinen Nacken. "Geliebter Bruder, wir haben so lange gewartet", murmelte sie an seiner Wange.

 

Er erwiderte ihre Umarmung. Seine Tränen vermischten sich mit ihren.

 

Sie zog sich zurück und nahm seine Hand.

 

"Oh Liam, ich habe dich vermisst."

 

"Es ist jetzt Angel", sagte er leise. "Das ist es schon eine lange Zeit."

 

"Ich weiß", erwiderte sie. "Wir wissen alles. Wir haben dich beobachtet."

 

Er drehte seinen Kopf, um seine Mutter und seinen Vater anzusehen.

 

"Hallo", sagte er leise.

 

"Hallo Sohn", sagte sein Vater und hob sein Kinn.

 

Seine Haltung war würdevoll, aber sein Lächeln war warm.

 

Seine Mutter kam zu ihm, umarmte ihn und flüsterte auf gälisch.

 

"Du bist nach Hause gekommen."

 

"Mutter", murmelte er.

 

"Kommst du zum Abendessen herein?", fragte sie, aber Angels Vater legte eine Hand auf ihre Schulter.

 

"L...Angel scheint eher ziemlich bestrebt darauf, seine Liebste zu finden", sagte er mit sanfter Stimme. "Lass ihn gehen. Er wird zurückkehren."

 

"Vielen Dank", flüsterte Angel. "Ich werde zurückkommen. Ich muss sie finden."

 

"Bringst du sie hierher?", fragte seine Mutter. "Wir haben sie nie treffen können."

 

Angel nickte.

 

"Ich liebe euch alle."

 

Und dann stand er auf der Straße vor Buffys Haus. Er lächelte. Er konnte spüren, wie sie sich drinnen bewegte. Ihre weiche Haut riechen.

 

Er hatte sie gefunden.

 

Ihr Fenster war offen, für den Fall, dass er vorbeikam. So war es immer gewesen. Immer.

 

Das Tageslicht schien auf ihn hinab und wärmte seine Haut, als er einige Schritte in Richtung des Hauses machte. Er kletterte die Kiefer vor ihrem Baum hoch und schwang sich vom Baum auf ihr Fensterbrett. Es war nicht schwerer, als es vorher gewesen war. Ihm wurde plötzlich klar, dass, obwohl er lebte und kein Dämon in ihm war, er immer noch stark war.

 

Aber er ging nicht näher auf den Gedanken ein.

 

Buffy stand vor ihm. Ihr blondes Haar glänzte und sie war mit einem kastanienbraunen Sommerkleid bekleidet. Silberner Schmuck glitzerte im Sonnenlicht, das durch das Fenster schien.

 

Sie drehte sich zu ihm um und grinste breit.

 

"Nun? Kommst du nicht rein?"

 

"Nein", sagte er mit einem Lächeln, streckte die Hand aus und zog an ihrer. "Du kommst raus."

 

Sie lachte und erlaubte ihm, sie aus dem Fenster zu ziehen. Er kletterte zuerst den Baum hinab und half ihr dann hinunter.

 

Sie nahm seine Hand, als sie gingen. Dann bremste sie ihn für einen Moment, um ihm einen schnellen Kuss auf die Wange zu drücken.

 

"Ich liebe dich."

 

Er blieb stehen und sah zu ihr runter. Er sagte nichts und eroberte nur ihre Lippen in einem leidenschaftlichen Ausdruck der Liebe und Lust.

 

Und dann, ohne ein Wort, ging er weiter.

 

Sie beobachtete schwer atmend und lächelnd, wie er davonging. Dann rannte sie ihm nach und sprang lachend auf seinen Rücken.

 

Er lief mit ihr Huckepack zum Strand.

 

 

Kapitel 25

 

Buffy umklammerte Angels Hand während sie gingen - Hand in Hand vom Strand weg. Die untergehende Sonne brannte bernsteinfarben auf ihren Rücken. Ihre feuchten Haare tropften und rochen nach Salz und Sand.

 

Buffy hielt Angels Hand fester und stand näher bei ihm. Ein Teil von ihr konnte immer noch nicht glauben, dass er hier bei ihr war und nicht die Absicht hatte, in nächster Zeit irgendwohin zu gehen.

 

Sie wandten sich der langen Einfahrt der Villa zu. Mit einem unausgesprochenen Übereinkommen zwischen ihnen hatten sie entschieden, dass sie hier leben würden, vorerst jedenfalls.

 

Vielleicht würden sie sich bald, wenn Angel sich an diese Dimension gewöhnt hatte, einen eigenen, neuen Ort schaffen. Mit ein wenig von allem, was sie liebten.

 

Aber jetzt waren sie erst einmal zufrieden, sich in dem, was sie jetzt als ihr Bett ansahen, aneinander zu kuscheln und zu schlafen. Zum ersten Mal seit vielen Jahrhunderten waren beide zufrieden mit dem Wissen, dass ihr Gefährte sicher war.

 

 

*****

 

 

Angel erwachte vor Buffy. Er lächelte sogar schon, bevor er seinen Augen öffnete, als er das Gewicht ihres kleineren Körpers auf seiner Brust spürte. Er blickte auf seine Liebste. Das Gewicht, das so lange auf seinem Herz gelegen hatte, baute sich komplett ab. Es waren lange, harte und bittere anderthalb Jahrhunderte gewesen nach ihrem Tod. Nicht zu wissen, wo sie war, was sie machte...Er hatte immer gehofft, dass sie das Paradies erreichen würde und nun, da sich sein Verdacht bestätigt hatte, verhalf ihm das zu solch unvorstellbarer Freude, dass er nicht mal die Worte finden konnte, um es zu beschreiben.

 

Es trotzte jeder Beschreibung.

 

Buffy bewegte sich im Schlaf und murmelte etwas unverständliches an seiner Brust. Ihre Hand rieb über sein Bauch und suchte nach seiner Hand. Er verschränkte seine Finger mit ihren und sie beruhigte sich wieder.

 

Sie war so süß, wenn sie schlief.

 

 

*****

 

 

Angelus brüllte vor Schmerzen, als ein weiterer Spieß über seinen Bauch schnitt und die verbrannte Haut um die Wunde trennte. Er wusste nicht, wie lange er hier war. Die Wache bestand darauf, dass es wenigstens dreihundert Jahre waren. Es war egal. Machte keinen Unterschied.

 

Er kannte sich in den tiefsten Bereichen der Hölle aus, kannte die Schwachpunkte in der Fabrik dieser Realität. Er würde entkommen - irgendwann. Da war er sich sicher. Er musste nur warten....an seinem Verstand festhalten und ihn nicht verlieren, wie beim letzten Mal. Nur, um in das Bewusstsein zurückgerissen worden zu sein, als er ihr Parfum gerochen hatte.....Die Seele hatte ein paar Tage gebraucht, um es zu kapieren.....sein menschlicher Zweifel glaubte, dass sie eine Illusion war.....ein Trugbild, das die grausamen Untertanen der Hölle ihm vorgegaukelt hatten, um ihn weiter zu foltern.

 

Aber Angelus hatte es sofort gewusst. Er hatte gewusst, dass das Objekt seiner Lust echt war. Weil er das Vertrauen hatte, es zu glauben.

 

Auf die gleiche Art wusste er, dass er von diesem Loch entkommen würde.

 

Irgendwann.

 

 

*****

 

 

Faith ging langsam in ihr Appartement. Zum ersten Mal bemerkte sie, dass der große Raum ein heilloses Durcheinander war. Der Bezug ihres Sofas war mit soviel Staub bedeckt, dass es eher grau als schwarz aussah. Der Boden war bedeckt mit zerbrochenem Glas und die Vorhänge waren in Fetzen und hingen in schmutzigen Streifen von der Stange.

 

Ihr Appartement sah aus, wie der Rest ihres Lebens.

 

Eine große, stinkende Sauerei. Und, wie der Rest ihres Lebens, benötigte es dringend der Reinigung.

 

Sie seufzte und zitterte ein wenig, als sie auf ihre Knie fiel und Kleidungsstücke vom Boden sammelte, die sie dann auf einen Haufen warf, damit sie gewaschen wurden. Als das erledigt war, holte sie eine Kehrschaufel unter der Spüle hervor und kehrte das Glas zusammen, wobei sie sich einige Male daran schnitt. Sie hörte nicht auf.

 

Da war so viel Schmerz. So viel Blut. Sie musste es nur durchstehen....sie musste den Schmerz aushalten, bis er verschwand. Der Schmerz würde sie festhalten. Sie davon abhalten, wieder zu entgleiten.

 

Er würde sie an ihren Vorsatz erinnern.

 

Ihr wurde plötzlich klar, dass sie nicht mehr ans Saubermachen dachte.....

 

Sie reinigte bis zum Sonnenaufgang, bis kein einziger Schmutzfleck oder Staub zu sehen war.

 

Dann brach sie mit einem Schluchzen zusammen, rollte sich an der Wand zusammen und schlang ihre Arme um ihre Beine. Ihr herzerweichendes Heulen hallte in dem fast leeren Appartement.

 

Sie weinte sich in die Vergessenheit.

 

Sie weinte, bis sie gereinigt war.

 

Und dann weinte sie noch weiter.

 

 

*****

 

 

Ross brachte sich selbst in eine sitzende Position und sah sich um. Er war in einem bequemen Raum und durch das Fenster konnte er eine Masse von bunten Wolken sehen. Der wirbelnde Nebel teilte sich gelegentlich und ließ ihn die Szenerie dahinter sehen. Die Sache war, dass die Landschaft jedes Mal anders aussah, wenn er einen Blick erhaschte. In einem Moment war es der Strand, im nächsten Moment die Berge. Es veränderte sich direkt vor seinen Augen vom Yosemit Park zum Australischen Regenwald.

 

Er hob seine Augenbrauen.

 

"Häh", sagte er einfach und stand dann auf.

 

Er streckte sich und stiefelte zur Tür. Er wurde unterbrochen durch das Erscheinen von zwei blonden Frauen.

 

Eine war die typische amerikanische Schönheit mit großen Augen und lockigem, glänzendem Haar. Die andere war wunderschön, aber auf weichere, schüchterne Art als ihre Freundin. Ihr Haar hatte nicht das dynamische blond und ihr Körper war fülliger, kurvenreicher. Ihre Augen waren groß und sanft und ihre breiten Lippen verzogen sich zu einem sanften Lächeln.

 

"Hallo Ross", sagte sie.

 

Ross wurde aus seinen Träumen gerissen. Er errötete, da er wusste, dass sein Starren nicht unbemerkt geblieben war. Sie war nur so wunderschön....

 

"Äh.....H...hi. Hi. Hallo. Hey", sagte er nervös. "Wo bin ich?"

 

"Du meinst, dass hast du noch nicht herausgefunden?", fragte das andere Mädchen und rollte mit den Augen. "Ziemlich blöd, was? Du bist im Himmel."

 

"Das erklärt es", murmelte er, während seine Augen wieder auf die Schönheit fixiert waren.

 

Sie musste ein Engel sein. Als könnte sie seine Gedanken lesen, zuckten ihre Lippen und sie schien sich ein wenig zu brüsten.

 

"Seid ihr Engel?", fragte er laut.

 

Sie nickte.

 

"Sind wir. Mein Name ist Aquarius und das ist Ophelia. Nun hier jedenfalls. Im Leben war ich als Tara bekannt. Sie war Harmony."

 

Tara. Seine Lippen bildeten ihren Namen, aber er sprach ihn nicht aus. Statt dessen hörte er nur zu, als sie über seinen Übergang in den Himmel sprach und wie er seine Freunde finden würde. Er konnte nicht anders, als zu beobachteten, wie sich ihr Mund bewegte....

 

Tara grinste den Jungen an. Ross. Er hatte eine solche süße und unschuldige Aura. Er würde ihr ein lieber Freund sein, das wusste sie, wenn nicht......intimer.

 

"Ich kenne deine Freunde", sagte sie leise zu ihm. "Wir beide sogar. Im Leben stand mir Willow nah. Harmony war eine Freundin von Cordelia und ihr   zweites Ich.....war die Geliebte von Spike. Du bist unter unserem Schutz und unter ihrem. Reise sicher über die Straßen des Himmels und ich werde dich bald wiedersehen."

 

Ross' Herz hob ab bei ihren sanften Worten.

 

"Danke", sagte er, drehte sich um und trat durch die Tür in den farbigen Nebel.

 

 

*****

 

 

Buffy lächelte, als sie sich auf Angels Schoß setzte und ihr Gesicht zu ihm wandte, um ihn zu küssen. Er erwiderte den Kuss eifrig und seine Arme glitten um ihre Taille. Er drückte sie fest und sein Daumen strich leicht über ihren Rücken.

 

Sie zog sich zurück, ein wenig außer Atem und rieb mit ihrer Nase an seiner.

 

"Könnt ihr Leute nicht mal aufhören?", fragte Cordelia. "Ich weiß, dass ihr glücklich seid, weil das alles so gut geklappt hat, aber wir versuchen, uns mit euch zu unterhalten. Es ist schon schwer genug mit Angel wie er ist, Buffy. Du musst nicht noch seine mündlichen Fähigkeiten blockieren."

 

"Entschuldigung", sagten die Geliebten gleichzeitig.

 

"Er ist einfach so süß und küssenswert", sagte Buffy. "Ich meine, seht, was die Sonne mit ihm macht. Habt ihr gewusst, dass jemand so perfekt sein kann????"

 

"Ja", sagte Angel zu ihr. "Alles was ich dazu machen muss, ist dich anzuschauen", sagte er und seine Lippen verzogen sich zu einem breiteren Lächeln.

 

"Ohhhhhh....Das ist so süß!", rief Buffy und ihre Lippen trafen wieder auf seine.

 

"Sie hat Recht", sagte Oz beiläufig. "Das ist ziemlich süß."

 

"Er ist ein geborener Romantiker, der Mann hier", sagte Doyle und lehnte sich zurück gegen die Sofakissen.

 

"Wie kommt es, dass du nie so etwas zu mir sagst???", fragte Anya Xander. "Ich will Rührseligkeit. Warum gibst du mir keine Rührseligkeit?"

 

"I...i...ich", stammelte Xander und starrte zu Angel. "Deadboy, schau was du gemacht hast."

 

"Tut mir Leid", sagte Angel erneut, ziemlich verlegen. "Ich kann mir nicht helfen. Das habe ich im Blut."

 

"Das Bedürfnis, Ärger zu verursachen???", fragte Xander. "Ist das eine zurückgebliebene Dämonensache?"

 

Früher hätten die Worte getroffen. Aber der Tonfall, in dem Xander gesprochen hatte, wies darauf hin, dass er ihn auf den Arm nahm und Angel wusste, dass er es sich nicht zu Herzen nehmen sollte.

 

"Nee, ich lebe die Tage dämonenfrei", sagte Angel fest.

 

Die Gruppe saß im bezaubernden Wohnsitz von Willow und Oz und ließen sich eine Pizza schmecken, die sich jedes Mal auf magische Weise wieder auffüllte, wenn der Karton leer wurde. Sie diskutierten über ihr kürzliches Abenteuer, entzwei gerissen durch die Freude, wieder zu Hause zu sein und Traurigkeit, weil sie ihre Freunde bereits vermissten. Ross war still, wahrscheinlich ein wenig überwältigt. Es geschah nicht jeden Tag, dass man starb und in den Himmel kam. Draußen wurde die Nacht dunkler und die Sterne tanzten über den Himmel. Der Mond war eine volle, strahlende Kugel, die auf das Wasser schien und glitzernde Blitze auf der Oberfläche machte.

 

Drinnen hatte die Gruppe von Freunden sich ihren Status als Familie bekräftigt. Unausgesprochene Worte reparierte Brücken, die schon lange verbrannt waren und fröhliches Gelächter brannte eine neuen Weg in die Glückseligkeit.

 

Sie waren zu Hause.

 

 

Epilog

 

Zweieinhalb Jahre später

 

Alana versuchte keine Angst zu haben, als der Dämon sich näherte und sie herunterdrückte. Sie konnte sich nicht bewegen. Sie fühlte, wie seine schuppigen Finger über die Haut an ihrem Nacken strichen, fühlte, wie seine langen Finger sich um ihren Nacken klammerten und die Luft aus ihr drückten.....das Leben aus ihr drückten.

 

Sie hustete einmal, zweimal und dann wurde alles schwarz.....so schwarz.

 

Und dann....nichts.

 

 

*****

 

 

Der Geruch des Frangipani wehte in Buffys Nasenlöcher und sie stöhnte zufrieden. Sie kuschelte sich tiefer in Angels Umarmung. Ihre Wange rieb gegen die nackte Haut seiner Brust.

 

Sie waren am Strand. Die nachmittagliche Sonne war warm auf ihrer Haut. Die Wellen rauschten weich gegen die Küste. Das Gelächter der anderen, die mit dem Frisbee spielten, brachte ein Lächeln auf Buffys Gesicht und sie zog Angel auf die Füße, um an dem Spiel teilzunehmen.

 

Sie schaffte es aber nicht, weil sie Alana sah, die in der Ferne stand. Ihr Haar wehte um ihr Gesicht. Buffys Lächeln wurde breiter und sie rannte zu der anderen Jägerin, überrascht darüber, wie glücklich sie war, sie zu sehen. Sie umarmte Alana fest und zog sich dann zurück. Die Jägerinnen lächelten sich warm an.

 

Buffy dachte nicht über die Worte nach, als sie sie aussprach, wusste aber instinktiv, dass sie richtig waren.

 

"Willkommen zu Hause, kleine Schwester."

 

 

THE END

 

 

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