Choices

 

 

Kapitel 9

 

Als sie sich in der Lobby des Theaters im College trafen, bekam Buffy das erste Mal Blumen von einem Jungen. Warte, nein, Mann. Sie bekam das erste Mal Blumen von einem Mann. Angel und Spike hatten ihr zwar vorher schon Blumen geschenkt, aber es war von jemandem, der NICHT sie war. Sie waren von Xander, der so albern grinste, dass sie kichern musste. Und er schien so nervös, dass sie ihn beruhigen wollte. Sie wollte fragen, ob dies seine erste Verabredung wäre. Aber dann wurde ihr klar, dass es das wahrscheinlich nicht war. Er war normal. Er machte diese normalen Sachen. Nun, besser spät als nie, oder?

 

Sie lächelte ihn an, als er einen Witz riss, nahm dann mutig seine Hand und ging mit ihm ins Theater. Sie dachte, dass es ihn vielleicht ermutigen würde. Es schien zu klappen, denn sein Körper entspannte sich sofort und er lächelte süß. Seine Schultern strafften sich und er führte sie zu ihren Sitzen. Willow zeigte Buffy den Daumen hoch und sie und ihr Date, Oz, folgten ihnen.

 

Natürlich konnte ihr Verstand nicht anders, als zu Spike und Angel zu wandern und dahin, was sie taten. Ob es ihnen gut ging, ob sie auf ein paar Bösewichte gestoßen waren....sie würde Angel auf diese Handys ansprechen müssen. Sie würde sich viel besser fühlen, wenn sie wüsste, dass sie sie anrufen und es nachprüfen konnte. Dann, als das Stück lief, konnte sie nicht anders, als daran zu denken, dass Spike das wirklich genießen würde. Er würde Kommentare runterleiern und vielleicht sogar die Texte aufsagen -- ok, sie musste aufhören.

 

Das war IHRE Zeit mit IHRER Verabredung. Das war keine Zeit, an Spike zu denken. Sie machte es sich auf dem Sitz bequem und brachte sich dazu in die richtige Position. Da fühlte sie, dass Xander zögernd seinen Arm um ihre Schultern schlang. Sie grinste vor sich hin und sah ihn aus ihren Augenwinkel heraus an. Er versuchte, lässig zu erscheinen, aber sie konnte seine Angst sehen, die ihm im Gesicht geschrieben stand. Sie ermutigte ihn, indem sie sich näher an ihn schmiegte. Sie fühlte, wie er sich entspannte.

 

Während der Pause entschuldigte sich Buffy bei der Gruppe, um auf die Damentoilette zu gehen. Als sie den leeren Korridor entlang ging, fühlte sie, wie jemand ihren Arm ergriff. Bevor sie reagieren konnte, wurde sie in einen Klassenraum gezogen. Eine Hand wurde auf ihren Mund gelegt. Ohne nachzudenken biss sie zu.

 

"Warum verdammt noch mal hast du das gemacht!?"

 

Sie wirbelte herum, bereit zum Angriff, als sie bemerkte, dass es Spike war. Sie schlug ihn trotzdem.

 

"Was zur Hölle machst du da?" zischte sie.

 

Er griff sich an die Nase.

 

"Au! Verdammt, Buffy, hör auf mich zu schlagen!"

 

"Was zur Hölle machst du hier? Ich dachte, du würdest mit Angel patrouillieren!"

 

"Das....war ich"

 

Sie blickte ihn streng an, mit den Händen auf den Hüften und drängendem Blick.

 

"Okay, ich habe gelogen. Was machst du hier mit dem Weichei? Warum sind seine Hände überall auf dir? Ist es nicht schon Schlafenszeit für ihn? Er sieht so aus, als würde er sich gleich in die Hose machen"

 

Sie starrte ihn böse an.

 

"Sein Name ist Xander und er ist in meinem Alter. Spionierst du mir nach?"

 

"Nun....ja"

 

Sie legte ihren Kopf zur Seite und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.

 

"Weil du dich wegen Vampiren sorgst oder weil du überfürsorglich bist?"

 

Jetzt starrte er sie finster an.

 

"Scheinbar lässt deine Wahl bei Jungs keine Wünsche offen"

 

"Mann. Er ist ein Mann"

 

Spike lachte spöttisch.

 

"Also bitte!"

 

"Übrigens verhältst du dich wirklich so viel besser. Wirklich reif, dass du mir folgst, Spike. Was ist mit deinem Vertrauen zu mir passiert?"

 

"Ich vertraue niemandem, der dich ausnützen könnte"

 

"Xander würde keiner Fliege etwas zuleide tun!"

 

"Er hat wahrscheinlich mehr Angst, dass die Fliege ihn verletzten würde" murmelte Spike und blickte auf den Boden.

 

"Geh nach Hause, Spike"

 

Er sah sie wie ein bockiges Kind an.

 

"Ich will nicht. Ich habe für das Ticket bezahlt. Und ich habe vor, auch alles zu sehen"

 

Sie rollte mit den Augen.

 

"Schön, was auch immer. Nur komm nicht in meine Nähe!"

 

Dann stampfte sie aus dem Raum und rannte regelrecht zu ihren Freunden zurück. Sie entschied, ihren Besuch auf der Damentoilette ausfallen zu lassen. Es würde peinlich sein, wenn sie dachten, dass sie da die ganze Zeit gewesen wäre.

 

Sie behielt ihn fest im Auge, als sie zurück zu ihren Sitzen gingen, um zu sehen, wo Spike saß. Er saß ganz weit hinten. Gut, jetzt musste sie nur noch einen Weg finden, um ihn nach der Show zurückzulassen.

 

 

*****

 

 

"Hey Buffy, ist das nicht dein Bruder?" fragte Willow und deutete quer durch die überfüllte Bar.

 

Die einzigen Gedanken in Buffys Kopf, als sie dahin blickte, wohin ihre Freundin zeigte, waren, 'Ich werde ihn umbringen'.

 

Aber - es war nicht Spike. Es war Angel. Er starrte direkt zu ihr und er sah nicht erfreut aus.

 

Toll, genau was sie brauchte. Noch ein weiteres, lächerliches Gespräch mit ihrem anderen überfürsorglichen Vampir.

 

"Ja, er ist es. Ich werde hallo sagen gehen"

 

"Warum bittest du ihn nicht hier rüber?" fragte Willow.

 

"Nein!" sagte Buffy mit Nachdruck.

 

Bei Willows seltsamen Blick schüttelte Buffy nur mit ihrem Kopf.

 

"Ich meine, ich werde ihn fragen, aber er ist zu cool für uns. Er würde nicht wollen--"

 

"Hey Buffy. Willow" Und plötzlich war Angel da. "Habt ihr was dagegen, wenn ich mich zu euch geselle?"

 

Sein Blick wanderte zu Xander und Buffy schloss frustriert ihre Augen.

 

"Sicher, setz dich zu uns!" sagte Willow und zog einen Stuhl heraus.

 

"Ja. Bitte. Setz dich zu uns" sagte Buffy trocken und ließ sich auf einen Stuhl neben Xander fallen.

 

"Möchtest du etwas zu trinken, Buffster? Bei dir ist es ziemlich trocken" sagte Xander, als er aufstand und auf ihr leeres Glas deutete.

 

"Ja, das wäre toll. Danke Xand!"

 

Sie lächelte ihn strahlend an.

 

"Hey Buffy, kann ich mal eine Minute mit dir reden?" fragte Angel, dessen Blick sich in sie bohrte.

 

"Wir haben uns gerade hingesetzt, Angel. Kann das nicht warten?"

 

Er verzog seine Lippen.

 

'Gut, schmoll du'

 

"Nun, nun, nun. Wie geht es euch Kindern heute Abend?"

 

Als wenn die Nacht nicht noch schlimmer werden könnte.

 

Spike.

 

Sie sah zu ihm auf und warf Blicke wie Dolche zu Willow, als sie ihn fragte, ob er sich zu ihnen gesellen wollte. Spike stimmte glücklich zu und grinste Buffy frech an.

 

Sie waren sowas von tot.

 

Xander kam mit den Getränken wieder und blickte noch nervöser, als er sah, dass Spike, 'der andere Bruder' sich zu ihnen gesetzt hatte. Er sah tatsächlich so aus, als würde er sich bald in die Hose machen. Und wer konnte ihm das verübeln, wo ihn Angel und Spike so durchdringend beobachteten. Buffy blickte sie an und flüsterte ihnen lautlos 'stop' zu. Angel sah weg und Spike hatte die Dreistigkeit, unschuldig zu blicken.

 

"Wie geht es der Nase, Spike?" fragte sie bedeutsam.

 

Er blickte sie finster an und Angel gluckste.

 

"Also was macht ihr Jungs denn, ihr wisst schon, beruflich?" fragte Willow sie.

 

"Ich leite die Galerie von Buffys Mutter" erwiderte Angel.

 

"Ich unterrichte Selbstverteidigung" log Spike. Nun sozusagen. "Ich habe Buffy alles darüber beigebracht" sagte Spike anzüglich und blickte zu Xander, der schluckte.

 

"Ja, ich habe ihn vorhin auf die Nase erwischt. Das war ein Spaß" sagte Buffy fröhlich. "Möchtest du tanzen, Xand?"

 

Xander blickte erleichtert.

 

"Ja, bitte"

 

Er stand auf, rannte regelrecht zur Tanzfläche und ließ Buffy hinter sich. Ein schneller Song spielte und sie hatte eine tolle Zeit, zur Musik zu hüpfen. Xander brachte sie zum Lachen mit seinem 'Tanzen'. Wenigstens konnte sie sich auf Xander mit seiner komischen Unterstützung verlassen.

 

Nach ein paar Runden gingen sie wieder an den Tisch zurück. Spike und Angel saßen da mit geneigten Köpfen, während Oz und Willow auf der Tanzfläche waren. Sie blickten auf, als sie sahen, dass sich das Paar näherte. Sie sahen unschuldig aus. Ein wenig zu unschuldig.

 

"Worüber habt ihr Ladies gesprochen?" fragte Buffy leicht genervt.

 

Sie blickten sie böse an und konzentrierten sich dann auf Xander.

 

"Wir sind uns noch nicht richtig vorgestellt worden. Es scheint, dass unsere Buffy keine Manieren hat" begann Spike. "Ich bin Spike. Nun eigentlich ist das mein Spitzname. Weißt du, woher ich ihn habe? Ich habe diese besondere Liebe zu Eisenbahnnägeln--"

 

"Als er ein Kind war, war er an Shirt und Hose mit Eisenbahnnägeln am Boden festgenagelt. Er konnte sich nicht bewegen, um sich zu befreien. Ich musste kommen und meinen armen, großen Bruder retten. Es ist ein empfindliches Thema. Ich bin überrascht, dass er es anbringt. Nach dem Vorfall haben die Kinder in der Nachbarschaft angefangen, ihn Spike zu rufen. Du weißt schon, um sich lustig zu machen" brach es aus Buffy heraus, die sich selbst für ihr schnelles Denken gratulierte.

 

'Ha! Das wird es euch lehren!'

 

Sie lächelte Spike strahlend an, der aussah, als wäre er bereit, sie in Stücke zu reißen.

 

"Und das ist mein anderer Bruder Angel. Er ist schwul"

 

Buffy versuchte nicht zu lachen bei ihren unverschämten Kommentaren. Oh Mann, später würde es sie dafür erwischen. Aber das war es wert. Wenn sie dachten, dass sie ihr folgen konnten und dann versuchen konnten, Xander zu verscheuchen, nun, dann sollten sie eine Überraschung erleben. Zwei konnten das Spiel auch spielen....oder waren es drei?

 

"Verpasst ihr beiden heute Abend nicht eine Episode von 'Queer Eye for the Straight Guy'" fragte sie unschuldig.

 

Wenn Blicke töten könnten.

 

"Hey! Ich liebe diese Show!" klinkte sich Xander in das Gespräch ein. "Welcher ist euer Favorit?"

 

Buffy brach vor Freude in Gelächter aus.

 

 

Kapitel 10

 

Buffy sprang die Treppen hoch und lächelte albern. Nicht wegen Xander und seinem unbeholfenen Abschied - einem kleinen Gute-Nacht-Küsschen - sondern weil sie Spike und Angel übertroffen hatte. Sie war so stolz auf sich selbst. Das war der Schrei-Wettkampf wert, von dem sie sicher war, dass er kommen würde, sobald sie durch die Tür gegangen war. Sie hatte sie erfolgreich abgeschreckt. Nun, vielleicht nicht abgeschreckt, sondern eher ihrer Männlichkeit beraubt. Es war toll.

 

Sie schlenderte pfeifend ins Wohnzimmer und entdeckte, dass sie schmollend fernsahen. Angel schaltete sofort ab und starrte sie böse an.

 

"Also wie geht es euch, Starsky und Hutch?"

 

"Das war nicht richtig, Buffy" sagte Angel zu ihr.

 

"War nicht richtig? Nein, was nicht richtig war, war, dass ihr mir gefolgt seid und versucht habt, Xander zu verscheuchen. Das war es, was nicht richtig war"

 

"Du hast uns angelogen, Buffy. Du hast gesagt, dass du mit Willow gehen würdest" betonte Spike.

 

"Willow war da, oder nicht?"

 

"Aber du hast die Tatsache verschwiegen, dass du eine Verabredung hast. Nicht die ganze Wahrheit zu sagen ist das gleiche wie lügen" fügte Angel hinzu.

 

"Weißt du was. Das ist mir egal. Ich dachte, das hätten wir schon durchgekaut, aber scheinbar müssen wir das noch mal. Ich bin einundzwanzig Jahre alt. Ich bin erwachsen--"

 

"Du verhältst dich aber verdammt noch mal nicht so" brummelte Spike.

 

"Das ist ja lächerlich. Und das von dir. Von euch BEIDEN! Ihr seid mir verdammt noch mal gefolgt! Wo zur Hölle habt ihr denn die Dreistigkeit her, das zu tun?" brüllte sie wütend.

 

"Ich bin dir nicht gefolgt. Das möchte ich dann mal offiziell festhalten" meldete sich Angel und hob seine Hand.

 

"Oh, halt die Klappe, Peaches!" herrschte Spike ihn an.

 

"Sag ihm nicht, dass er die Klappe halten soll!" motzte Buffy zurück. "Du bist zur Zeit in größeren Schwierigkeiten als er, Spike!"

 

"Als wärst du das nicht mit der Geschichte über die Eisenbahnnägel!"

 

"Das passiert eben, wenn du mich verärgerst!"

 

"Okay, okay, okay!" schrie Angel über ihnen. Er stand auf. "Wir müssen damit aufhören. Vielleicht sollten wir alle etwas schlafen und morgen darüber reden"

 

"Ich habe nichts mehr dazu sagen" sagte Buffy und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.

 

"Buffy...." sagte Angel warnend.

 

"Nun, habe ich nicht. Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, weil ich euch nicht gesagt habe, dass eine Verabredung habe. Und ihr beide könnt mir nicht sagen, dass ihr mir nicht gefolgt wärt, wenn ich es euch gesagt hätte. Ihr vergesst, wie gut ich euch beide kenne. Wenn ihr wegen Willow ausgerastet seid, wärt ihr verrückt geworden wegen Xander. Ich bin nur einundzwanzig. Ich habe eine Entschuldigung, falls ich mich wie ein Kind verhalten würde..."

 

Sie entschied, dass es das Beste wäre, wenn sie die Tatsache nicht erwähnen würde, dass sie ihr Alter benutzt hatte, um als Erwachsene angesehen zu werden.

 

"Würde?" murmelte Angel.

 

"Aber ihr beiden über ein Jahrhundert alte Vampire -- Angel, du bist was, über zweihundert Jahre alt? Was ist eure Entschuldigung?" fuhr sie vor und ignorierte seine Bemerkung.

 

Beide Vampire saßen still da. Schweigend verließ Buffy sie und ging in ihr Schlafzimmer.

 

Nach ein paar Minuten griff Spike nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher an.

 

"Ich glaube, das haben wir vermasselt" sagte er leise, als Queer Eye anfing.

 

 

*****

 

 

Das ganze Debakel wurde seitdem nicht mehr angesprochen. Eine Woche verging und es wurde nicht mal erwähnt. Alle kümmerten sich um ihre eigenen Angelegenheiten, so als wäre nie etwas passiert. Eigentlich hatten die drei sowieso nicht besonders viel miteinander geredet. Alle kamen einvernehmlich gut miteinander aus, aber jeder schien nachdenklich zu sein. Jeder schien vereinnahmt von den eigenen Gefühlen in der Angelegenheit.

 

Bei Spike und Angel ging es darum, dass sie das Mädchen liebten und unsinnig eifersüchtig auf jeden waren, der um 'ihr' Mädchen herumschnüffelte. Und dass sie ihr das nicht sagen konnten.

 

Bei Buffy war es, dass sie frustriert war, da die einzigen Gefühle, die sie für Xander entwickeln konnte, die der Freundschaft waren. Ihre Schwärmerei für Spike bestand immer noch.

 

Sie saß an einem ruhigen Abend alleine in dem Appartement, starrte auf den Fernseher und fragte sich, wie sie Xander diese Neuigkeiten mitteilen sollte.

 

Sie brauchte Angel dafür. Er war gut in diesen Sachen. Aber sollte sie ihn fragen oder sollte sie sich selbst darum kümmern? Sie kaute auf ihrer Unterlippe. Er könnte ihr sagen, dass sie, da sie ihn so verzweifelt aus ihrem eigenen Leben raus haben wollte, sich selbst darum kümmern sollte. Andererseits könnte er auch erfreut sein, dass sie gewillt war, es ihm zu erzählen.

 

Seufzend schaltete sie den Fernseher aus, griff nach ihrer Tasche und entschied sich, nach ihm zu sehen. Er war in die Galerie gegangen, um ein paar Sachen zu überprüfen. Also wusste sie, dass er die meiste Zeit alleine wäre. Vielleicht könnten sie einfach herumhängen, sich unterhalten und ein wenig Zeit für sich alleine haben. Seit ihrer Schwärmerei für Spike hatte sie die meiste Zeit mit ihm verbracht und sie hatte das Gefühl, dass Angel sich ein wenig vernachlässigt fühlen könnte. Aus irgendeinem Grund war sie mit Angel auf der gleichen Wellenlänge. Buffy war immer sehr feinfühlig in Bezug auf Angel und seine Gefühle gewesen. Er war ein sensibles Wesen -- obwohl sie wusste, dass er eine teuflische Seite besaß. Dankbarerweise war diese nie auf sie gerichtet gewesen. Eher auf die Kreaturen, die ihr Leben bedrohten.

 

Sie lächelte. Angel war wirklich ihr Engel -- so klischeehaft sich das auch anhörte.

 

Sie drückte die Tür zur Galerie auf und blickte herum auf die Bilder, die begannen, die Wände zu füllen. In der Galerie fand in ein paar Wochen eine Ausstellung statt. Sie wusste, dass Angel mit einem der Kunstkoordinatoren gearbeitet hatte, um neue Talente zu finden, die ausgestellt werden konnten. Es war ein Traum ihrer Mutter gewesen, sich abmühenden Künstlern zu helfen einen Platz zu finden. Ein Sprungbrett, um auf den Markt zu kommen. Angel strebte danach, den Wunsch ihrer Mutter fortzusetzen.

 

Angel hatte nicht die gleiche Art der Beziehung zu Joyce gehabt wie Spike es hatte.

 

Während Spike immer da war, heißen Kakao trank und Gespräche führte, war Angel ein wenig mehr auf Abstand geblieben. Buffy wusste, dass Angel manchmal eine schwere Zeit hatte, zu Menschen eine Beziehung aufzubauen. Er konnte manchmal richtig ein Einsiedler sein. Joyce schien das zu verstehen und er bekam von ihr im Stillen ihre Unterstützung und ihr Verständnis. Etwas wofür Angel, wie Buffy wusste, auf ewig dankbar sein würde.

 

Wenn die drei zusammen waren, waren Spike und Buffy immer im Mittelpunkt. Angel schien wegen seinem stillen Wesen immer einen Platz im hinteren Bereich einzunehmen. Joyce fand kleine Wege, um Angel mit einzubeziehen. Ob sie ihm nun seinen Lieblingstee machte oder ihn um Hilfe wegen der Galerie bat. Angel hatte einen Blick für Kunst und Joyce wusste es. Darum hatte sie es auch ihm hinterlassen, die Galerie zu leiten. Obwohl er es nie gesagt hatte, wusste Buffy, dass es die Welt für ihn bedeutete. Und sie war sicher, dass er hart dafür arbeitete, da er Joyce stolz auf sich machen wollte.

 

Buffy sah sich in der Galerie um. Die weißen Wände wurden unterbrochen von gelegentlichen Farbtupfern von den Bildern. Buffy fühlte sich schuldig, weil sie sich nicht die Mühe gemacht hatte, mehr vorbeizukommen und ihm zu helfen. Es war nach dem Tod ihrer Mutter zu schwer für sie gewesen, nur daran zu denken. Bei den paar Malen, die sie seitdem hiergewesen war, war es ihr nur möglich gewesen, ein paar Minuten zu bleiben, bevor sie von Traurigkeit überwältigt worden war und sich wie erstickt fühlte. Sie hörte auf herzukommen.

 

Die Galerie war ihre Mutter. Es war ihr Baby (neben Buffy selbst) und der Gedanke daran, dass Joyce nicht hier wäre, machte sie traurig. Sie fühlte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Ein Luftzug mit dem Parfüm ihrer Mutter schwebte immer noch durch den Raum. Sie war hergekommen, um mit Angel zu sprechen, nicht um sich selbst traurig zu machen.

 

Bevor sie wusste was passierte, kamen die Erinnerungen zu ihr zurück und liefen in ihrem Kopf wie ein Film ab. Sie sah, wie Joyce ihr die Galerie zeigte, die erste Ausstellung, wie ihre Mutter lachte, wie sich ihre Mutter um sie sorgte.

 

Ihr Herz brach und zerschmetterte in ihrer Brust. Es fühlte sich an, als würde der Schmerz niemals aufhören. Es war ein Schmerz, den sie jedes Mal fühlte, wenn sie auf ein Foto von ihr blickte oder von ihr träumte. Sie spürte, wie sich das vertraute Gefühl des Raumes um sie schloss und sie kam sich vor wie hypnotisiert. Tränen liefen aus ihren Augen und sie wischte sie mit einer zitternden Hand ungeduldig weg.

 

"Miss Buffy?"

 

Buffy hob ihren Kopf und sah einen der Mitarbeiter, Richard, der sie besorgt anblickte. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und das war alles, was noch fehlte. In Buffy öffnete sich der Damm bei dieser Geste des Trostes. Tränen fielen, wie es schien, aus Kübeln und Schluchzer schüttelten ihren Körper. So verloren in ihrem eigenen Elend hörte sie kaum, dass Richard sich entschuldigte und ihr sagte, dass er Mr. Angel holen würde.

 

Buffy kniete auf dem kalten Hartholzboden und ließ es alles raus. Sie nahm wahr, dass Angel sie aufhob, in seinen Armen wiegte und sie in sein Büro trug. Sie hielt sich verzweifelt an ihm fest, als er sich auf seine Ledercouch in seinem Büro setzte, mit einer Hand beruhigend über ihren Rücken strich, ihr Haar aus ihrem Gesicht schob, über ihren Kopf streichelte und ihr tröstende Worte zuflüsterte, die sie in ihrem Unterbewusstsein irgendwie verstand.

 

Sie wusste nicht, wie lange sie auf seinem Schoß gesessen hatte. Sie wusste nur, dass sie kein Verlangen hatte, sich zu bewegen. Sie brauchte es nur, sich an ihrem Anker festzuhalten.

 

"Was ist passiert, Liebling?" fragte er sanft, als ihre Schluchzer nachgelassen hatten.

 

Sie hielt ihr Gesicht weiter gegen seine Brust gepresst und umklammerte immer noch fest die Aufschläge seiner Jacke.

 

"Meine Mom...es....es tut weh, Angel. Es tut so weh und ich weiß nicht, wie ich diesen Schmerz in meiner Brust stoppen soll. Ich hasse das. Hast du es jemals gefühlt? Den Schmerz in deiner Brust, wenn es so wehtut und du es nicht aufhalten kannst? Es sitzt genau dort..."

 

"Ich fühle es -- ich habe es gefühlt. Ich verstehe und ich weiß, dass es wehtut. Aber es wird besser. Das kann ich dir versprechen"

 

"Wann?"

 

"Das braucht Zeit"

 

"Was auch immer dich nicht tötet, bringt dich dazu, sterben zu wollen. Ich habe das einmal in einem Film gehört und ich habe nie verstanden, was es bedeutete, bis meine Mom starb"

 

Angel zwang sie, ihn anzuschauen, indem er eine Hand unter ihr Kinn legte.

 

"Sag das nicht, Buffy" sagte er streng, aber mit zitternder Stimme.

 

Sie schüttelte ihren Kopf.

 

"Ich werde nicht sterben...Mir ist nur so, als wäre es ein Teil von mir. Als sie sie beerdigt haben, haben sie auch ein Teil von mir beerdigt. Macht das Sinn?"

 

Er griff nach den Taschentücher auf seinem Schreibtisch und wischte ihre Tränen weg.

 

"Vollkommenen Sinn. Was du aber im Gedächtnis behalten solltest, ist, dass Joyce -- deine Mom -- nicht wirklich gegangen ist. Sie ist immer noch hier. In der Galerie, in deinem Herz, in deinen Erinnerungen, in all den guten Zeiten, die du mit ihr geteilt hast. Wenn du diese Dinge wegschiebst, damit sie dich nicht berühren können, hat das nur die umgekehrte Auswirkung. Es ist richtig zu trauern. Es ist richtig, sich zu erinnern. Du musst dich erinnern. So lebt sie weiter"

 

Buffy ruhte mit ihrem Kopf auf seiner Brust, über seinem Herzen und seufzte tief. Nach einer Weile begann sie zu kichern.

 

"Worüber kicherst du denn?" fragte Angel.

 

"Als sie hörte, dass du und Spike Vampire seid, ist sie so ausgeflippt. Sie hat regelrecht den ganzen Knoblauch aus dem Laden gekauft"

 

Buffy begann bei dieser Erinnerung noch mehr zu kichern.

 

"Ich erinnere mich. Das erste, was ich von ihr gesehen habe, war, dass sie eine Girlande aus Knoblauch um ihren Hals trug und einen Rollkragenpullover im Hochsommer"

 

Angel gluckste. Buffy begann, jetzt richtig zu lachen.

 

"Sie ist fast in Ohnmacht gefallen, als sie herausfand, das Whistler wirklich ein Dämon ist. Sie sagte, dass sie zu alt für das ganze wäre und sie begann Essstäbchen zu schnitzen 'nur für den Fall'"

 

"Ich erinnere mich, als sie Spike einen versauten Witz erzählt hat. Sie war so aufgeregt, weil sie einen kannte und Spike saß da für eine halbe Stunde wie im Koma"

 

"Er war so erstaunt, dass meine süße, kleine Mom einen versauten Witz kannte!"

 

"Sie war die einzige, die ich jemals kannte, die ihn sprachlos machen konnte" bemerkte Angel.

 

Beide lachten bei der Erinnerung und Buffy fühlte sich viel leichter. Als wäre ein Gewicht von ihren Schultern gehoben worden. Tränen liefen immer noch ihr Gesicht hinab, aber sie lachte zur gleichen Zeit. Ihr Mom hatte immer gesagt: Wenn man durch seine Tränen lachen könnte, wäre dies ein Schritt in die richtige Richtung, um das Herz zu heilen. Sie blickte in Angels lächelndes Gesicht hoch und umarmte ihn fest.

 

"Danke" sagte sie einfach.

 

"Jederzeit, Prinzessin"

 

"Ich liebe dich. Das weißt du, richtig?"

 

Sie blickte ihn süß und unschuldig an.

 

Er nickte. Sein Gesichtsausdruck war plötzlich ernst.

 

"Ich weiß"

 

"Gut"

 

Sie lehnte sich gegen ihn und ließ sich in die Sicherheit von Angels Umarmung einhüllen.

 

"Warum bist du vorbeigekommen?" fragte er sanft und kämmte mit seinen Fingern durch ihre Haare.

 

"Ich habe etwas Angel-Zeit vermisst. Ich dachte, wir könnten zusammen herumhängen. Nur wir beide"

 

Sie schwor, dass sich seine Brust bei den Worten aufplusterte. Sie lächelte.

 

"Das würde ich gerne" sagte er aufrichtig.

 

"Bist du bald fertig? Brauchst du Hilfe?"

 

"Eigentlich könnte ich deine Hilfe gebrauchen. Das mag dir nicht klar sein, aber du hast genau wie deine Mom ein Auge für die Kunst. Vielleicht kannst du mir helfen, den perfekten Platz für ein paar Bilder zu finden und dann können wir ein Eis essen?"

 

Sie setzte sich grader hin und strahlte ihn an.

 

"Das würde ich gerne" Sie stieg von seinem Schoß und er lächelte zu ihr auf. "Zeig mir, was du hast"

 

Und sie hielt ihm ihre Hand hin.

 

 

Kapitel 11

 

Buffy war sich der Auswirkung nicht bewusst, die sie auf Angel hatte, als sie eingehakt zum Eissalon gingen. Es ließ ihn sich vollkommen fühlen, friedlich und stolz. Er wusste, dass sie und Spike eine besondere Verbindung hatten. Aber es waren diese Momente, die ihn erinnerten, dass sie ebenfalls eine besondere Verbindung hatten.

 

"Ich denke, das Collegeleben ist wohl ziemlich cool. Ich habe daran gedacht, dass ich vielleicht während des Sommers Unterricht nehmen sollte. Was denkst du, Angel?" fragte sie ihn, während sie ihre Sundaes aßen.

 

Sie nahm einen Mundvoll Eis in ihren Mund und stöhnte begeistert.

 

Angel räusperte sich und wandte seine Augen ab. Es wäre nicht gut, ihr zu zeigen, wie erregend es war, wenn sie nur ihr Eis aß.

 

"Ich denke, du solltest es machen. Hast du schon eine Ahnung, was du lernen willst?"

 

Sie zuckte mit den Schultern und rümpfte nachdenklich die Nase. Dann lächelte sie schüchtern und rührte mit ihrem Löffeln in der Schüssel.

 

"Nun, ich habe darüber nachgedacht, einen Literaturkurs zu belegen. Ich denke, dass Spike mir dabei helfen kann. Und ich habe daran gedacht, einen Kunstkurs zu belegen. Ich habe während der High School ein paar Zeichnungen gemacht, habe sie aber niemandem gezeigt. Da ich ständig von Kunst umgeben war, war es schwierig, nicht etwas davon abzubekommen. Es war schwierig, nicht davon inspiriert zu werden, weißt du?"

 

Angel nickte und lächelte.

 

"Weißt du, wenn du dir vielleicht ein paar Extra Dollar verdienen willst, könnte ich immer deine Hilfe in der Galerie gebrauchen. Es wäre eine Menge schwere Arbeit zu Beginn, aber wenn du dich eingearbeitet und deinen Platz gefunden hast, könnten wir uns auf etwas einigen"

 

"Das würdest du tun? Es wäre nicht zu seltsam, wenn ich mit dir arbeiten würde?"

 

"Überhaupt nicht. Ich bin den ganzen Tag nicht da und ich weiß, dass Richard dann ganz sicher ein zusätzliches Paar Hände gebrauchen kann. Es gibt eine Menge von ihm zu lernen. Interessiert?"

 

Sie lächelte strahlend und streckte ihre Hand aus.

 

"Du bist gerade zu einer Mitarbeiterin gekommen"

 

Er schüttelte ihre Hand und gluckste.

 

"Also, was gibt es, Prinzessin? Wie klappt es zwischen dir und Spike?"

 

"Gut, denke ich. Ich, äh, habe sozusagen ein Problem. Nun, es ist nicht wirklich ein Problem - eher eine Frage wegen der Umgangsformen könnte man sagen. Vielleicht nicht mal Umgangsformen, sondern wie man eine Situation meistert, ohne die Gefühle von jemandem zu verletzen -- ja also, ich denke, es wäre ein -- "

 

"Buffy, was ist es?"

 

Er konnte erkennen, dass sie zu nervös war, um zu fragen. Das Geplapper und das Gezappel waren eindeutige Beweise. Wenn er sie lassen würde, könnte sie ohne Pause immer weitermachen, bevor sie schließlich zum Thema kam.

 

"Ich weiß nicht, wie ich Xander sagen soll, dass ich nur eine gute Freundin sein will" brachte sie eilig hervor und sah ihn mit einem schmerzhaften Gesichtsausdruck an.

 

Er konnte sich nicht vorstellen, warum das die besten Neuigkeiten waren, die er seit langer Zeit gehört hatte. Er hatte sich gefragt, was mit dem Jungen - wie Spike ihn nannte . los war, aber Buffy hatte es mehr als deutlich gemacht, dass das Thema tabu war. Also hatte er nicht gefragt. Ein Teil von ihm hatte sich davor gefürchtet, herauszufinden, dass die Dinge perfekt liefen.

 

"Und warum hattest du Angst gehabt, mich das zu fragen?" fragte er ruhig.

 

"Weil ich fürchtete, dass du mir sagen würdest, dass ich mich selbst um mein Privatleben sorgen sollte, nachdem ich so verbissen war, euch da raus zu halten" sagte sie sachlich zu ihm.

 

"Wann war ich jemals fähig, dir meine Hilfe zu verweigern?"

 

"Das stimmt. Also, wie mache ich es? Ich weiß, dass Spike mir nur sagen würde, dass ich ihm sagen soll, er solle verschwinden. Aber das ist es nicht, was ich will. Ich mag ihn wirklich sehr. Nur nicht auf die Art. Ich will eine gute Freundin für ihn sein, aber ich will ihn nicht niederschmettern. Ich kann nämlich sagen, dass er mich scheinbar sehr gerne hat"

 

"Wie kannst du das wissen?"

 

Sie hatte seine Gefühle noch nicht erkannt, oder?

 

Sie lächelte verschmitzt.

 

"Weibliche Intuition, Angel. Nein, aber ernsthaft. Er starrt mich einfach die ganze Zeit mit seinem trotteligen Blick an. Er hängt mir an den Lippen bei allem, was ich sage. Sogar wenn es nicht besonders interessant ist. Außerdem hat Willow es mir gesagt"

 

"Nun, ich denke, du solltest behutsam mit ihm sein. Sei nur ehrlich und sag ihm, dass du ihn als einen guten Freund liebst und dass es dir wichtig ist, diese Freundschaft mit ihm zu erhalten. Nur, dass du keine Beziehung für euch siehst. Sei dein süßes Buffy-Selbst und es wird klappen. Er wird sich wahrscheinlich wie ein Macho aufführen und dich dann eine Weile ignorieren; dir die kalte Schulter zeigen. Gib ihm etwas Zeit und ich bin sicher, er wird einlenken"

 

Sie seufzte erleichtert.

 

"Danke Angel. Ich wusste, dass ich auf dich zählen konnte. Du gibst die besten Ratschläge. Es ist mir egal, was Spike über dich sagt, aber ich denke nicht, dass du ein Poof bist. Was auch immer ein Poof überhaupt ist"

 

Angel gluckste.

 

"Danke Buffy"

 

"Also, wieviel Geld werde ich verdienen"

 

 

*****

 

 

Ihre 'Trennung' von Xander war genauso verlaufen, wie Angel es vorhergesagt hatte. Xander war verletzt gewesen und hatte versucht, es mit Witzen zu überdecken, in denen aber die Bitterkeit unter der Oberfläche zu hören war. Er ließ sie allein, nachdem er ihr gesagt hatte, dass sie reden würden. Sie hoffte wirklich, dass sie es schaffen würden. Sie wollte wirklich Xanders Freundschaft behalten. Er brachte sie zum Lachen, ließ sie sich wie eine normale, junge Frau fühlen mitten in ihrem unnormalen Leben.

 

"Also, hat es dir der Welpe schwer gemacht, als du ihm einen Tritt verpasst hast?" fragte Spike später in der Nacht, als sie über den örtlichen Friedhof gingen.

 

Sie drehte sich mit den Händen auf den Hüften zu Spike um.

 

"Ehrlich Spike. Musst du deswegen so kaltschnäuzig sein? Ich mag Xander wirklich und er ist ein wirklich guter Kerl" Sie schüttelte ihren Kopf und begann sich von ihm zu entfernen. "Ich hätte es dir nicht sagen sollen. Angel hätte es verstanden" murmelte sie und ging davon.

 

Er holte sie einen Moment später ein und griff leicht nach ihrem Arm.

 

"Es tut mir Leid, Buffy"

 

"Nein, tut es nicht. Es ist dir egal, ob du dich über mich lustig machst. Es ist dir egal, ob du meine Gefühle verletzt oder in mein Privatleben eindringst, mir sagst, was ich tun soll --"

 

"Das ist nicht wahr, Buffy und du weißt es" sagte er mit tiefer und ernster Stimme zu ihr.

 

"Warum machst du es dann? Häh? Warum musst du ständig nerven? Warum denkst du, dass es deine persönliche Verpflichtung ist, in meinem Leben herumzupfuschen?"

 

"Ich pfusche nicht in deinem Leben --"

 

"Erzähl mich doch nicht DIESEN Scheiß. Doch, das macht du! Du lässt keinen einzigen Mann näher als einen Meter an mich ran und wenn sie es doch tun, dann kehrst du entweder den Vampir raus oder du machst dich über sie lustig. Du folgst mir --"

 

"Das habe ich einmal gemacht!"

 

"Das ist mir egal! Warum Spike? Wegen Whistler? Er hat dir gesagt, dass du mich vor Vampiren beschützen sollst. Er hat dir nicht gesagt, dass du in mein Leben eindringen sollst!"

 

Seine Muskeln waren angespannt und seine Hände waren zu Fäusten geballt. Normalerweise würde das Buffy mitteilen, dass sie aufhören sollte. Aber ihr war es egal. Sie war so verärgert auf ihn. Verärgert, weil er jedes Mal da war, wenn sie sich umdrehte. Vor allem war sie frustriert mit sich selbst, weil sie trotz allen noch starke Gefühle für ihn hatte, egal wie genervt sie durch ihn war. Sie wollte es nur loswerden. Ihr Frust auf ihn, auf sich selbst. Und sie hoffte, dass sie einfach nur schreien könnte und es aus ihrem System bekam.

 

"Komm schon, Spike. Sag mir, was ich sonst noch in meinem Leben falsch mache! Sag mir, wie sehr du es hasst, was ich anziehe, wie ich mein Haar mache, wie ich rede, wie du jede einzelne Sache hasst, die ich mache. Es muss von Natur aus etwas nicht mit mir stimmen, wenn du ständig das Bedürfnis hast, ständig an meiner Seite zu sein und mir zu sagen, was ich falsch mache!"

 

Da entfernte er sich von ihr.

 

"Lauf mir nicht davon, William!" schrie sie und lief ihm nach.

 

Ein Vampir kam hinter einen Baum hervor, griff sie an und warf sie zu Boden. Verdammt! Noch eine Sache, die auf die Liste kommt über die Sachen, die störend sind.

 

Spike war sofort auf dem Vampir, der mit Buffy rang, riss ihn von ihr und stieß ein animalisches Knurren aus, dass scheinbar von seinen Zehen kam. Er schob den Vampir zu Boden und pfählte ihn schnell. Buffy schaffte es schließlich, auf die Füße zu kommen und keuchte, als sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen.

 

Spike drehte sich mit seinem Vampirgesicht zu ihr um. Sein wütender, gelber Blick bohrte sich in ihren, wodurch es ihr kalt den Rücken runterlief. Sie wusste, dass er sie niemals verletzen würde, aber er sah wirklich stocksauer aus.

 

Er stolzierte ganz nah zu ihr rüber, nur einen Atemhauch entfernt. Er berührte sie aber nicht.

 

"Geht es dir gut?" fragte er in seiner heiseren Dämonenstimme.

 

Sie nickte. Die Luft bewegte sich um sie herum. Es gab nur eine Möglichkeit, es zu beschreiben. Elektrizität. Es schien um sie herum zu knistern, als Spike sie mit seinem hitzigen Blick festnagelte. Buffy blieb wie angewurzelt da stehen, wo sie war. Sie bewegte keinen Muskel.

 

"Nein, Whistler hat mir nicht gesagt, dass ich in dein Leben eindringen soll. Er hat mir gesagt, dass ich das kleine Mädchen mit aller Kraft beschützen soll. Das Mädchen, das keine Jägerin war, das Mädchen, das ganz alleine war mit ihrer menschlichen Mutter, um sie zu beschützen. Weißt du was, Buffy? Ich wollte es erst gar nicht machen. Ich wollte nicht, dass irgendeine kleine Göre in mein Leben eindringt. Ich habe nur wegen Angel zugestimmt, dich wenigstens zu sehen. Weißt du, was dann passiert ist? Ich habe dich gesehen und habe jedes, kleine Teil gesehen, das ich beschützen, schätzen und anbeten wollte. Du warst niemals nur so ein Mädchen für mich, niemals nur ein Job. Du bist alles für mich"

 

Er wechselte wieder zu seinem menschlichen Gesicht.

 

"Du bist mein Sonnenschein, mein Leben, der Grund warum ich verwandelt wurde, der Grund warum ich meine Seele zurückbekommen habe. Wie ich mein Leben verbracht habe, bevor du darin warst, werde ich niemals wissen. Du hast dich direkt unter meiner Haut festgesetzt, direkt in mein Blut, direkt in meine verdammte Seele. Also, du willst wissen, warum ich ständig 'nerve'? Warum ich mich verflucht noch mal um alles kümmere, was du machst? Weil ich dich mit allem liebe, was ich bin. Und ich werde verdammt sein, wenn ich es zulasse, dass jemand dich mir wegnimmt"

 

Er ergriff ihre Unterarme, zog sie an sich und küsste sie hart. Sein Mund war verlangend, besitzergreifend und leidenschaftlich. Er offenbarte jedes einzelne seiner starken Gefühle. Von der Wildheit, als er den Vampir gepfählt hatte bis zu seiner leidenschaftlich erregten Rede. Sie fühlte das alles und es war überwältigend.

 

Perfekt.

 

Sie nahm an, dass es das war, war sie so sehr verängstigte und was sie dazu brachte, ihn wegzustoßen.

 

 

Kapitel 12

 

Buffy tat das einzige, woran sie denken konnte. Sie rannte. Ihr Mund prickelte, ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, ihre Füße stampften auf den Boden, Spike rief hinter ihr her, sie rannte.

 

Gott, wie lange dauerte es, nach Hause zu kommen? Schließlich erreichte sie ihr Zuhause und platzte durch die Tür. Gott sei Dank war Angel ausgegangen. Sie wollte ihm wirklich nicht ihren zerrupften Zustand erklären. Sie schloss sich in ihrem Schlafzimmer ein, setzte sich auf das Bett und versuchte, ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.

 

Zögernd berührte sie mit den Fingern ihren Mund. Sie konnte immer noch die Festigkeit seiner Lippen auf ihren fühlen. Würde Angel es bemerken? Wäre er fähig, es an ihr zu riechen? Nein, das war unmöglich. Sie lebten alle zusammen und sie hatte ihren Geruch die ganze Zeit an sich. Er würde es überhaupt nicht bemerken.

 

"Buffy!"

 

Spike war zu Hause. Sie blieb ruhig.

 

Er klopfte an die Tür.

 

"Buffy, lass mich rein"

 

"Nein!"

 

"Buffy, wir müssen reden. Lass mich rein. Ich kann dein Herz von hier hören, Pet. Es ist ziemlich am Galoppieren. Ich weiß, dass du etwas gefühlt hast"

 

"Weißt du, ich bin gerannt. Also wenn du dich nur nach meinem Herz richtest, hast du dich völlig geirrt!"

 

"Buffy....ich habe es vorher schon gefühlt.....es ist in Ordnung, Kätzchen"

 

"Spike bitte" Sie bettelte jetzt. "Ich kann das jetzt nicht. Bitte lass mich einfach alleine"

 

Sie hörte ihn heftig seufzen.

 

"In Ordnung. Ich lass dich erst einmal alleine. Aber wir werden darüber reden müssen"

 

"Oder nicht" murmelte sie.

 

"Ich habe das gehört"

 

"Würdest du bitte einfach gehen? Hör auf, mir zuzuhören! Das ist unhöflich"

 

Sie hörte, wie er leise gluckste.

 

"Gute Nacht, Kätzchen"

 

Sie hörte, wie er davonging und seufzte erleichtert auf. Sie streckte sich auf ihrem Bett aus, schloss dann ihre Augen und öffnete sie wieder. Alle ihre bisherigen Fantasien und ihr Verlangen danach, Spike zu küssen, konnten sie nicht darauf vorbereiten, als es wirklich passierte. Und wie es passierte! Nicht nur mit Lippen, sondern auch mit Worten....Worten der Liebe. Von Spike. Er liebte sie. Das war.....etwas. Nichts gegen den Kuss, aber nichts hätte sie auf seine Liebeserklärung vorbereiten können.

 

Ein Klopfen an der Tür ließ sie aufspringen.

 

"Spike, ich habe dir gesagt--"

 

"Hier ist Angel. Nicht Spike"

 

"Oh. Moment"

 

Sie stand auf und öffnete einem besorgten Angel die Tür.

 

"Habt ihr beiden euch gestritten? Was ist los?"

 

"Ich, äh, war nur aufgebracht wegen Xander und habe Spike gesagt, dass er mich alleine lassen soll. Er war ein wenig hartnäckig. Du weißt wie er ist"

 

"Weiß ich das nicht immer? Also ist es nicht gut verlaufen?"

 

Sie fand es schwierig, Angels Blick zu begegnen.

 

"Nein, er hat nur das gemacht, was er gesagt hat, das du machen würdest"

 

"Häh?"

 

"Ich meine, er hat genau das gemacht, was DU gesagt hast, das ER machen würde"

 

"Ein wenig aus der Fassung, was?"

 

Sie nickte.

 

"Wie war deine Nacht? Wo warst du? Warum warst du heute Abend nicht bei uns?"

 

Sie setzte sich auf ihr Bett.

 

"Ich musste mich um ein paar Dinge in der Galerie kümmern. Kannst du morgen vorbeikommen und aushelfen?"

 

Angel setzte sich neben sie.

 

"Ja" sagte sie schnell und vielleicht ein wenig zu aufgeregt. "Welche Zeit? Früh? Morgens? Ich kann gegen neun Uhr da sein. Vielleicht auch früher, wenn du mich brauchst. Wenn Richard mich braucht"

 

"Buffy, bist du sicher, dass Xander der einzige ist, der dich beschäftigt? Du bist so....angespannt. Nervös. Es kommt in Wellen von dir"

 

"Hast du ihm gesagt, dass du nächste Woche mit dem Unterricht anfängst, Buffy?"

 

Sie sah auf und erblickte Spike an der Tür.

 

"Du hast es getan? Das ist toll. Das ist etwas, worauf man sich konzentrieren kann. Bist du deshalb so nervös?"

 

Sie nickte.

 

"Ja, du weißt schon....Schule. Das hatte ich eine Weile nicht mehr gemacht"

 

"Du wirst das schaffen"

 

Jetzt musste sie dafür sorgen, dass sie am nächsten Tag die Zeit fand, sich einzuschreiben. Sie war sich nicht sicher, ob sie Spike treten oder küssen wollte wegen dem Aufschub -- tritt ihn, Buffy, küss ihn NICHT!

 

"Habt ihr beiden es heute Abend geschafft, ein paar Vamps zu erledigen?" fragte Angel.

 

"Ja, einen" erwiderte Buffy abwesend.

 

Jetzt konnte sie Spike nicht anschauen. Hauptsächlich, weil sie seinen heißen Blick auf sich spürte, wo er Löcher in sie bohrte. Das machte sie unbehaglich.

 

"Kannst du bis zehn in der Galerie sein, Buffy?"

 

Er stand dann auf und Buffy folgte ihm.

 

"Okay"

 

Angel schlang seine Arme um sie und umarmte sie.

 

"Es wird gutgehen. Alles wird so laufen, wie es sein soll"

 

Buffy traf schließlich auf Spike Blick.

 

"Das hoffe ich"

 

 

*****

 

 

Ihr Wecker klingelte um neun Uhr. Das war gerade genug Zeit, um fertigzuwerden und nicht mit jemandem reden zu müssen. Nun, jemand bedeutete Spike. Sie beeilte sich mit der Dusche und zog sich an. Um halb zehn war Buffy bereit zu gehen. Sie eilte gerade aus der Tür, als sie die ersten Regungen im Haus hörte.

 

Zu arbeiten war der perfekte Weg, um ihren Verstand von der letzten Nacht abzulenken und von dem, was von da an passieren würde. Falls etwas passieren würde. Sie konnte nicht verleugnen, dass sie Gefühle für Spike hatte, dass sie davon träumte ihn zu küssen, dass es ihre Gefühle für ihn gewesen waren, die Xander nicht erlaubt hatten, weiter als bis zu ihrer Freundschaft zu kommen. Jetzt, da es passiert war, war die Wirklichkeit zu heftig. Es gab Faktoren, die sie nicht überlegt hatte.

 

Zum einen hätte sie nie gewettet, dass Spike sie lieben würde. Jetzt, da er sich ihr erklärt hatte, nahm sie an, dass sie es sehen könnte. Als sie gedacht hatte, dass er einfach nur vollkommen gemein zu Xander und dem Typ in der Bar gewesen war, war er tatsächlich eifersüchtig.

 

Buffy musste lächeln, trotz ihrer Verwirrtheit. Spike liebte sie. Liebte sie nicht nur....er liebte sie, liebte sie. Romantische Liebe. Ihr Lächeln verschwand aber schnell wieder. Was würde jetzt mit allen dreien passieren? So lange waren sie wie eine Familie gewesen. Würde sich das alles ändern, wie sie und Spike sich miteinander einlassen würden? Das würde es verdammt richtig! Die köstliche, kleine Seifenblase, von der Angel sagte, dass sie darin leben würden, wäre zerstört. Sie konnte, wollte das nicht passieren lassen. Unsicherheit war nichts, das sie gerne mit offenen Armen empfangen würde. Sie brauchte die Beständigkeit von beiden, von Angel und Spike. Etwas sagte ihr, dass Angel es nicht mögen würde, von einer Beziehung zwischen ihr und Spike zu erfahren. Und was würde passieren, wenn es nicht klappte? Es war ein großer Unterschied, wenn man jemanden aus der Ferne liebte und dann eine Beziehung anfing. Was, wenn es nicht gut ging? Dann würde Spike gehen. Sie konnte es nicht ertragen, wenn sie einen von ihnen verlieren würde.

 

Buffy seufzte heftig und wusste, dass Spike Recht hatte. Sie musste mit ihm darüber reden. Ihm auszuweichen, würde es nicht verschwinden lassen. Sie musste ihn einfach konfrontieren und hoffen, dass er ihr zuhören und es verstehen würde.

 

Richard ließ sie gehen, nachdem sie einen Haufen Arbeit geschafft hatten. Er lächelte sie warm an und tätschelte ihre Hand. Dabei erzählte er ihr, dass sie ihn an ihre Mutter erinnern würde. Das brachte sie zum Lächeln, da das Kompliment ihr Herz berührt. Sie traf draußen auf die Sonne und schrieb sich schnell für ihren Unterricht ein, der in der folgenden Woche beginnen würde. Jetzt hatte sie einen noch größeren Ansporn, seit Spike ihr keine andere Wahl gelassen hatte.

 

Sie hatte keine Eile, um nach Hause zu gehen, obwohl sie wusste, dass Angel aufgeregt sein würde zu hören, wie die Arbeit gewesen war und was sie geschafft hatten. Sie musste sich früher oder später ihren Befürchtungen stellen. Sie hoffte nur auf viel, viel später.

 

 

Kaptitel 13

 

Buffy betrat das Appartement und wurde von den Klängen des Fernsehens und dem Klicken der Tastatur empfangen. Sie schlenderte ins Wohnzimmer und sah Angel, der am Laptop arbeitete und Spike, der durch die Programme zappte.

 

"Hey Jungs" grüßte sie sie und setzte sich neben Angel.

 

Ihr entging dabei nicht der Ausdruck auf Spikes Gesicht. Er war verletzt. Was erwartete er? Dass sie herüber kommen und sich direkt vor Angel auf seinen Schoß setzen würde?

 

Angel blickte von seinem Laptop hoch.

 

"Also sag mir" meinte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. "Wie ist es gelaufen?"

 

Er sah in dem Moment so süß aus, so aufgeregt, dass sie fühlte, wie eine Welle der Fürsorge über sie kam. Zusammen mit Schuld. Wie konnte sie es vor ihm verbergen? Aber auf der anderen Seite: Wie konnte sie es ihm sagen? Ah, diese ganzen Verstrickungen...

 

"Es war toll! Wir hatten eine Menge Spaß. Richard ist eine harte Nuß. Ich weiß, dass meine Mom gedacht hat, dass er der Beste wäre. Wir haben eine Menge geschafft. Wir haben ein paar Stücke aufgehangen und ich habe ein paar Anrufe gemacht wegen Terminen für dich heute Abend. Ich bin gut"

 

Angel lehnte sich rüber, umarmte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

 

"Gute Arbeit, Prinzessin"

 

Spikes Wangenmuskeln verkrampften sich. Sie beobachtete ihn auf dem Winkel ihrer Augen. Hatte er das jemals zuvor getan, wenn sie und Angel ihre Zuneigung zueinander zeigten? Nun, das war einfach lächerlich und bewies um so mehr ihre Einstellung.

 

"Wenn die Sonne untergegangen ist, werde ich rübergehen. Wird Richard da sein?"

 

Buffy nickte und setzte sich zurück. Richard war der einzige, der neben ihrer Mund und ihr selbst über Angel und Spike Bescheid wusste. Er hatte es akzeptiert wie die Ente das Wasser. So wussten sie, dass er kein Problem sein würde.

 

"Ich werde ein paar Dinge im Arbeitszimmer nachschlagen"

 

Damit stand Angel auf und ließ Spike und Buffy alleine.

 

Sie starrte auf den Fernseher und wusste, dass er sie anstarrte. Sie konnte es fühlen. Nicht fähig, es länger auszuhalten, sprang sie auf und ging in die Küche, um sich selbst etwas zu essen zu machen. Ihr Magen knurrte und die Ablenkung wäre willkommen.

 

Sie strich gerade Mayonnaise auf ihr Brot, als sie Spikes Atem auf ihrem Nacken spürte. Seine Hände glitten leicht an ihren Armen hoch. Sie konnte die Reaktion ihres Körpers auf seine Berührung nicht abstellen. Er wurde weich wie Gelee. Sie schloss fest ihre Augen und versuchte, jeden Teil ihres Körpers anzuspannen.

 

"Ich kann riechen, dass du es magst, Buffy" flüsterte er an ihrem Ohr.

 

Sie wirbelte herum und schlug ihn auf die Brust.

 

"Angel!" gestikulierte sie ihm mit einem lautlosen Flüstern.

 

"Der ist zur Zeit in seiner eigenen Welt. Küss mich"

 

Ihre Augen öffneten sich weit.

 

"Was habe ich dir über das Trinken am Morgen gesagt?"

 

Er gluckste und zog sich ein wenig zurück.

 

"In Ordnung. Ich lasse dich in Ruhe. Denk dran, wir müssen reden"

 

"Ich weiß" sagte sie und blickte zu Boden.

 

Er hob ihr Kinn an und studierte sie.

 

"Warum habe ich nur das Gefühl, dass ich es nicht mögen werde, was du sagen wirst?"

 

"Intuition?"

 

Er ließ seine Hand fallen und schüttelte seinen Kopf.

 

"Pet, mach das nicht. Beende es nicht, bevor wir überhaupt angefangen haben"

 

"Es gibt nichts, was anfängt"

 

Er sah sie skeptisch an.

 

"Ich weiß eine Menge mehr, als du denkst"

 

"Außer wann du die Klappe halten sollst. Du bist auch nicht gut, wenn es um Grenzen geht. Und du hast wirklich Schwierigkeiten, deinen inneren Monolog drinnen zu lassen"

 

"Komm zur Sache, Luv. Erinnerst du dich überhaupt an etwas, was ich dir letzte Nacht gesagt habe?"

 

"Ich--ich erinnere mich"

 

"Was habe ich zu dir gesagt?"

 

"Dass du...äh...Gefühle für mich hast"

 

Er schüttelte langsam seinen Kopf.

 

"Ich liebe dich Buffy. Nicht im brüderlichen Sinne"

 

"Wir können das jetzt nicht, okay?"

 

Er nickte und ging weg. Dabei hob er seine Hände, als gäbe er sich geschlagen.

 

"Dann später"

 

Sie wollte das ganze einfach hinter sich bringen. Wann zur Hölle würde diese verdammte Sonne untergehen?

 

 

*****

 

 

Sobald sich die Tür hinter Angel geschlossen hatte, wusste Buffy, dass es Showtime war. Sie fragte sich jedoch, wie lange sie sich in ihrem Zimmer einschließen könnte, bis er zu ihr kommen würde. Auf der andere Seite würde er höchst wahrscheinlich auf schlimme Ideen kommen, wenn sie in ihrem Schlafzimmer wären. Sie kannte ihn zu gut.

 

Sie sprang von ihrem Bett und öffnete die Tür, bereit den Mann zu konfrontieren -- der direkt vor ihr stand. Er stand entspannt gegen die Wand gelehnt, mit einem selbstgefälligen Grinsen im Gesicht.

 

"Hab mich gefragt, wie lange es dauert, bis du raus kommst. Du hast mich überrascht. Ich hätte dir mindestens fünfzehn Minuten gegeben, bevor ich dich da rausgezwungen hätte"

 

Sie konnte nicht anders, als kurz aufzulachen.

 

"Du bist unglaublich"

 

"Danke Pet" sagte er und stellte sich aufrecht hin, immer noch mit dem Grinsen.

 

Sie sauste an ihm vorbei.

 

"Das heißt nicht, dass es etwas gutes ist, Spike"

 

Er griff nach ihrem Arm und zog sie näher an sich.

 

"Kann ich jetzt meinen Kuss haben?"

 

"Das ist kein Reden"

 

"Sicher ist es das"

 

"Wie?"

 

"Nun" begann er und steckte eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Unsere Lippen gehören dazu. Manchmal unsere Zungen"

 

Zur Betonung schob er seine Zunge hinter seiner Vorderzähne und grinste.

 

Sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, aber er zog sie näher an sich.

 

"Ich war mit meiner Lektion noch nicht fertig, Pet"

 

Sie hatte Schwierigkeiten zu denken, was, wie sie wusste, sein Plan war. Sie hatte wirklich reden wollen und er ließ sie einfach....fühlen. Seine Nähe, der tiefe Klang seiner Stimme, seine Augen, die vor Leidenschaft dunkel waren, seine Finger auf ihrer Haut -- Sie wusste, dass er riechen konnte, wie erregt sie war. Trotz ihrer Versuche, es zu bekämpfen.

 

Sie biss sich auf ihre Unterlippe und sah nach unten. Schau nicht auf den sexy Vampir. Schau nicht auf sexy Spike. Schau nur weg von ihm. Bekomm dich wieder unter Kontrolle Buffy!

 

"Dann gibt es die verschiedenen Bedeutungen eines Kusses" Er brachte sie dazu, zu ihm zu sehen und sie bemerkte, wie sie sich in seinen blauen Augen verlor. "Sie haben eine eigene Sprache. Hast du das gewusst, Buffy?"

 

Sie schüttelte ihren Kopf, jetzt unfähig, wegzuschauen.

 

"Erlaube mir, es zu demonstrieren. Das-"

 

Er küsste sie sanft und zog sich zurück. Ihre Augen verschlossen sich instinktiv und sie kämpfte gegen das Wimmern an, das ihr entweichen wollte, als seine Lippen die ihren verließen.

 

"Kann hallo sagen. Das-"

 

Dieses Mal küsste er sie etwas länger und neckte ihre Lippen mit seiner Zunge.

 

"Kann eine Einladung sein. Und das-"

 

Dieses Mal knabberte er an ihrer Unterlippe, bevor er ihren Mund mit seinem bedeckte. Er strich mit seiner Zunge über ihre Lippen und ermutigte sie, sie zu öffnen. Das tat sie instinktiv. Seine Zunge tastete durch ihre Mundhöhle und tanzte mit ihrer eigenen. Er beugte ihren Kopf zur Seite, um den Kuss zu vertiefen und sie bemerkte, wie ihre Arme sich um seinen Nacken schlangen. Nicht nur, um näher bei ihm zu sein, sondern auch, damit sie nicht als Pfütze zu Boden sank. Er nahm die Gelegenheit wahr, um sie eng an sich zu drücken, so dass sie auf ihren Zehenspitzen stand. Er kämmte mit seinen Fingern durch ihre Haare und unterbrach den Kuss. Sie rang nach Atem. Er ruhte mit seiner Stirn an ihrer und lächelte sie liebevoll an.

 

"Und was bedeutet das?" kam es prompt atemlos von ihr.

 

"Das bedeutet, dass ich dich mehr als alles auf der Welt liebe. Ich will dich. Bitte gib mir eine Chance. Gib uns eine Chance"

 

Die Wirklichkeit schlich sich langsam herein. In diesem Moment in Spikes Armen zu sein, war einfach. Die ganze Welt war wie weggefegt und es waren nur sie beide. Die Wirklichkeit gab jedoch vor, dass es mehr als nur sie beide waren.

 

Sie löste ihre Arme und trat einen Schritt zurück.

 

"Du hast mich ausgetrickst"

 

"Ich habe nichts gemacht, was du nicht wolltest. Du hättest mich jederzeit stoppen können. Ich weiß, dass du etwas für mich fühlst, Buffy, und es ist mehr als nur Freundschaft, mehr als schwesterliche Liebe und mehr, als dass ich dein Beschützer bin"

 

"Du bist dir ziemlich sicher, was?"

 

"Sag mir, dass ich mich irre"

 

"Es gibt etwas, das du vergisst. Oder eher jemanden"

 

"Wer? Xander?"

 

"Angel" sagte sie, als hätte er es wissen müssen.

 

Er seufzte und fuhr mit einer Hand durch sein Haar.

 

"Ich wusste, dass du das anbringen würdest"

 

"Nun, so gerne ich auch einige Zeit in deiner Welt verbringen würde --"

 

"Also gibst du es zu!"

 

"Die Wirklichkeit sieht vor, dass auch Angel ein Teil davon ist. Dazu kommt die Tatsache, falls etwas mit uns passieren sollte --"

 

"Etwas ist bereits passiert, Buffy. Ich liebe dich. Du liebst mich --"

 

"Ich bin in dich verliebt"

 

Er grinste süffisant.

 

"Schön. Wie du willst. Eine 'Verliebtheit'"

 

"Was passiert, wenn es nicht klappt? Was dann? Du gehst"

 

"Ich verlasse dich niemals, Kätzchen, weißt du das noch nicht?"

 

"Da sprechen deine Hormone. Du hast es selbst gesagt. Ich bin unschuldig im Spiel um Liebe und Sex. Was, wenn du es Leid wirst, mich zu lehren?"

 

"Das wird nicht passieren. Diese Kuss-Lektion? Das war unglaublich lustig, unglaublich sexy. Ich mag es, dich als meine 'Schülerin' zu haben"

 

"Etwas stimmt bei der Aussage nicht, aber ich kann nicht genau sagen, was. Okay, also was passiert, wenn ich in einer Beziehung bin und denke, dass ich die Kontrolle übernehmen will und deinen Mist nicht mag --"

 

"Und du magst ihn jetzt so gerne " sagte er sarkastisch.

 

Sie blickte ihn böse an.

 

"Das ist mir erst, Spike! Und denk nicht, ich hätte den Blick von dir nicht gesehen, als Angel mich auf die Stirn geküsst hat. Wenn du mit der unschuldigen Zuneigung nicht klar kommst, die ich für Angel empfinde, wie kannst du dann erwarten, dass das klappt?"

 

"Unschuldig, meine Güte!"

 

"Was sagst du denn da?"

 

"Ich sage, dass das, was du für Angel empfindest, unschuldig sein kann. Aber was er für dich empfindet, ist von unschuldig weit entfernt"

 

Ihr Mund klappte auf.

 

"Das ist nicht wahr und du weißt es! Du bist ja so eifersüchtig, dass es von hier bis zum Mond reicht"

 

Er verzog seine Lippen und seine Wangenmuskeln verkrampften sich.

 

"Also, was genau willst du mir hier eigentlich sagen? Dass du mit mir zusammensein willst, aber Angst wegen Angel hast und wegen dem, was vielleicht in der Zukunft passieren könnte?"

 

"Kurz und bündig, ja"

 

"Kätzchen, hör mir zu. Du und ich? Wir wären toll zusammen. Ich bin bei dir, seit du fünfzehn bist. Was lässt dich denken, dass ich dich verlassen könnte. Das könnte ich nicht. Nicht wegen Whistler, sondern weil ich dich liebe, Buffy --"

 

"Aber was passiert, wenn du mich am Ende hasst? Was, wenn du mich so sehr hasst, dass du gehst? Ich könnte damit nicht klarkommen, Spike. Ich brauche dich. Ich brauche dich und ich brauche Angel"

 

Tränen liefen aus ihren Augen. Sie wischte sie fieberhaft weg und versuchte, wieder die Kontrolle zu bekommen.

 

"Komm her, Luv"

 

Spike streckte sich, nahm ihre Hand und zog sie mit sich auf die Couch. Er setzte sich und nahm sie auf seinen Schoß. Dann wischte er ihre Tränen weg.

 

"Nichts ist jemals sicher und ich bin sicher, dass du das im Moment fühlst. Dinge passieren und es passiert guten Menschen. Die Art und Weise, wie man damit umgehen soll, ist jedoch nicht, sich im Elfenbeinturm zu verstecken. Obwohl, wenn ich es könnte, würde ich dich in einen stecken, damit du nur mit mir zusammen wärst. Aber du musst dein Leben leben, Buffy. Trete dem 'was wäre wenn' entgegen, wenn es soweit ist. Aber wenn du nur auf dem 'was wäre wenn' herumreitest, wirst du einige unglaubliche Dinge verpassen, die das Leben zu bieten hat. Weißt du, wie stolz ich im Moment auf dich bin?"

 

Sie schniefte und sah zu ihm.

 

"Stolz auf mich? Weswegen?"

 

"Du wusstest, was in deinem Kopf vorging. Du wusstest, dass du deprimiert warst. Und was hast du getan? Du bist rausgegangen und hast die Dinge geändert. Du hast Freunde gefunden, du hast dich in der Uni eingeschrieben und du arbeitest. Das ist genauso wie alles andere, Buffy. Spring rein, kümmere dich nicht um die Details, spring einfach. Ich bin direkt hier, um dich aufzufangen. Ich fange dich jedes Mal. Wann bin ich jemals nicht dagewesen, um dich zu fangen?"

 

"Niemals" flüsterte sie.

 

"Und was Angel angeht, werden wir es ihm irgendwann einmal sagen müssen"

 

Sie öffnete ihren Mund, um zu sprechen, aber er küsste sie, um sie davon abzuhalten.

 

"Wir müssen es ihm nicht sofort sagen. Wir können es ihm sagen, wenn es dir angenehm ist. Bis dahin sind es nur wir beide. Unsere besondere Zeit. Was sagst du, Kätzchen? Gibst du uns eine Chance?"

 

Sie antwortete ihm, indem sie sein Gesicht mit ihren Händen umfasste und ihn süß küsste. Sie zog sich zurück und blickte in seine hoffnungsvollen Augen.

 

"Das bedeutete ja" sagte sie einfach zu ihm.

 

"Das ist mein Mädchen"

 

 

Kapitel 14

 

Eine Woche verging mit verstohlenen Küssen und verstohlener Zeit. Wenn Angel etwas vermutete, dann sagte er nichts und Buffy sorgte peinlich genau dafür, dass er keinen Grund hatte, etwas zu vermuten. Spike bemerkte, dass sie sich nicht einmal neben ihn setzte, wenn sie alle zusammen fernsahen. Was wahrscheinlich gut war, auch wenn er deswegen schmollte. Es war schwer, in ihrer Nähe zu sein und sie nicht zu berühren, zu küssen oder zu halten. Er brauchte ständig das Gefühl von ihr bei sich und konnte sich nur schwer kontrollieren. Er fragte sich, wie sie es so gut verbergen konnte. Es ließ fast sein Herz brechen, als Gedanken darüber auftauchten, ob sie ihn wirklich liebte oder ob sie Angst hatte, Angel zuviel zu erzählen, so dass sie sich von ihm entfernen würde, wenn sie die Gelegenheit hätte. Es waren störende Gedanken, daran hatte er keinen Zweifel, aber er hatte sie trotzdem. Wenn sie in seinen Armen war und seine 'Lektionen' lernte, flogen seine Zweifel aus dem Fenster. Er fragte sich, wann er angefangen hatte, so ein Weichei zu werden.

 

Jetzt schlenderten sie Hand in Hand über den Friedhof. Sie erzählte ihm von ihrem Unterricht und er suchte nach Orten, wo sie sich verstecken und er sie um den Verstand küssen konnte. Er behielt seine wandernden Hände bei sich und war während der vergangenen Woche ein guter Viktorianischer Junge gewesen. Aber er brannte darauf, ihre seidige Haut zu erforschen. Als er eine Krypta entdeckte, die im Schatten versteckt war, zog er sie mit sich.

 

"Wo gehen wir hin?"

 

Er trat an die Seite der Krypta und war vollkommen verborgen vor allen Kreaturen, die vorbeikommen könnten. Dann zog er sie in seine Arme.

 

"Genau hierhin. Ich bin fast gestorben, um dich endlich zu küssen, Kätzchen"

 

Sie lächelte ihn schüchtern an. Er schalt sich dafür aus, dass er mehr von ihr erwartete oder einfach wollte. Sie gewöhnte sich immer noch an den Gedanken, dass sie ein Paar waren und an seine Gefühle für sie. Das war alles neu für sie und er konnte nicht von ihr erwarten, dass sie genauso weit war wie er. Vor allem, weil es ihre große Furcht gewesen war, dass er es Leid werden könnte, sie zu 'unterrichten'.

 

Nach ihren Angaben war ihr erst kürzlich klar geworden, dass sie Gefühle für ihn hatte. Er war schon seit Jahren in sie verliebt.

 

"Pet, bist du....einverstanden, so wie die Dinge sind?"

 

Sie sah verwirrt aus.

 

"Was meinst du? Habe ich etwas falsch gemacht?"

 

"Nein, Kätzchen, du hast nichts falsch gemacht. Es ist William, in mir, der hervorkommt. Er und seine verdammten Unsicherheiten"

 

Er lehnte sich gegen die Steinwand, holte seine Zigaretten heraus und zündete eine an.

 

"Weswegen bist du unsicher?"

 

"Wegen dir. Uns. Merkst du es auch, Kätzchen? Fühlst du es?"

 

"Ich...ich bin nicht gut darin, meine Gefühle auszudrücken, das weißt du. Wie lange habe ich gebraucht, um wegen der Sache mit meiner Mom zurechtzukommen? Ich..."

 

Jetzt fühlte er sich wie ein blöder Idiot. Er zerdrückte seine Zigarette mit seinem Stiefel und schlang seine Arme um sie.

 

"Achte nicht auf mich, ich bin blöd. Ich weiß, dass du es merkst, Kätzchen"

 

Sie legte ihre Hände auf seine Brust und zwang ihn damit mit dem Reden aufzuhören und zu ihr zu blicken. Sie sah flehend zu ihm auf.

 

"Das tue ich. Ich merke es, Spike. Das ist alles neu für mich. Was ich fühle, was du fühlst...es war so schwer, mir selbst zu gestehen, dass ich Gefühle für dich habe. Aber zu wissen, dass du es fühlst....Liebe für mich fühlst....ist überwältigend. Und was ich fühle - ich kann die Worte noch nicht sagen, weil ich absolut sicher sein will. Verstehst du das?"

 

Er nickte, im Moment unfähig Worte zu bilden. Statt dessen drückte er sie an sich, vergrub seinen Kopf ihrem Haar und atmete ihren Duft ein. Himbeeren und etwas, das einzigartig Buffy war.

 

"Ich liebe dich" flüsterte er. "Ich weiß, dass mag nicht dabei helfen, wegen dem überwältigt sein, aber so fühle ich und ich habe es so lange für mich behalten, dass ich es nicht länger zurückhalten kann"

 

"Sssshh....das ist okay" Sie zog sich zurück und sah zu ihm auf. Dann strich sie mit ihren Fingern durch sein Haar und lächelte. "Können wir jetzt mit dem Küssen anfangen? Du hast etwas erwähnt mit sterben, um mich zu küssen. Aber ich könnte explodieren, wenn du nicht --"

 

Sie bekam nie die Gelegenheit, das zu beenden, weil Spike sie um den Verstand küsste, bevor sie die Worte herausbekam. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und wuselte durch das Haar an seinem Nacken. Er stöhnte und vertiefte den Kuss. Sein Körper summte, wenn sie ihn küsste. Er brauchte es, dass sie ihn berührte. Er begann, langsam an ihren Seiten zu reiben und hob ihr Shirt behutsam hoch, damit er ihre nackte Haut streicheln konnte.

 

So weich.

 

Genauso sanft strich er in Mustern über ihren Bauch, ihren Seiten und hinauf zu ihren Brüsten, die er dann mit seinen Händen bedeckte. Sie unterbrach den Kuss und sah ihn an. Er begann, die Hände fallenzulassen, da er befürchtete, dass er sie verängstigt oder beleidigt hätte.

 

"Nein, nicht" Sie legte seine Hände wieder zurück. "Es hat mich nur überrascht. Ich mag es" Sie grinste verschmitzt. "Kannst du das nicht 'riechen'?"

 

Er knurrte spielerisch und knabberte an ihren Lippen. Er neckte sie, bevor er sie eroberte. Er wirbelte mit seinen Fingern durch den Stoff ihres Shirts über ihre Brustwarzen und ihr Kuss wurde intensiver. Er wollte von ihrem Blut trinken, sie vollkommen verschlucken, nur damit sie in ihm war, für immer bei ihm.

 

Ihre winzigen Hände fanden ihren Weg an seinem Shirt runter und blieben dann auf seiner Taille liegen. Ihre warme Haut wärmte seine kalte. Der Gegensatz ließ ihn vor Vergnügen zischen. Sie lächelte an seinem Mund und zog sich zurück. Er starrte sie an. Seine Augen waren voller Verlangen.

 

"Sag mir, was ich tun soll" flüsterte sie. "Ich will dir Vergnügen bereiten"

 

"Du bereitest mir immer Vergnügen. Immer"

 

"Zeig es mir"

 

"Sehr gerne" stimmte er heiser zu griff nach dem oberen Rand ihrer Hose.

 

Nein, nicht hier. Nicht auf einem Friedhof. Er wusste, ihr war nicht bewusst, dass sie ihre Hüften schlangenartig an ihm bewegten. Er wollte sie ausziehen, aber wollte es nicht hier.

 

"Lass uns woanders hingehen"

 

"Wohin?"

 

"Es gibt nicht weit von hier ein Hotel. Lass uns gehen"

 

Er nahm ihre Hand und führte sie schweigend aus dem Friedhof. Er versuchte, seine rasende Lust unter Kontrolle zu halten, aber das war schwierig mit ihrem süßen Geruch der Erregung, der in Richtung seiner Nase schwebte. Es war einfach berauschend. Nicht fähig ihr zu widerstehen, wirbelte er sie in seine Arme und küsste sie. Ihr Herz hämmerte gegen seine Brust und er wusste, dass all diese Dinge zusammen bedeuteten, dass er nichts zu befürchten hatte. Sie war bei ihm.

 

Nachdem er das Hotel mit Leichtigkeit gefunden hatte, checkte Spike sie beide ein. Dann liefen sie zu ihrem Zimmer. Sobald die Tür geschlossen war und noch bevor das erste Licht angemacht werden konnte, stürzte sich Spike auf sie.

 

"Ich kann einfach nicht genug von dir bekommen. Dein Geruch, dein Geschmack. Gott, du schmeckst köstlich....badest du in Zucker?"

 

Sein Mund verschlang ihren. Sie drückte ihn fest an sich und erwiderte seinen Kuss genauso fieberhaft. Er musste sich wieder unter Kontrolle bringen oder er wäre fertig, bevor er überhaupt angefangen hätte. Er schob sie zögern weg. Sie blickte mit einer Mischung aus Verwirrung und Schmollen zu ihm auf.

 

"Ich muss das richtig machen, Kätzchen" sagte er zu ihr. "Deshalb sind wir auch hier, anstatt auf einem Friedhof"

 

Er schaltete die Nachttischlampe an und sah sich im Raum um. Überhaupt nicht schlecht. Sauber, gemütlich, leuchtende Farben. Das würde reichen. Er schüttelte seinen Mantel ab und warf ihn auf einen Stuhl in der Nähe.

 

"Legst du dich mit mir hin?" fragte er und ging zum Bett.

 

Aus irgendeinem Grund fühlte er, dass seine Gewandtheit ihn verlassen hatte. Er erinnerte sich daran, dass er die Frauen von den Füßen holen konnte - wie Rhett es mit Scarlett getan hatte - ohne die Kämpfe. Mit Buffy jedoch, hatte ihn jede Gewandtheit verlassen und er fühlte sich wieder wie William: unsicher, irregeleitet und höllisch verängstigt. Seine Hände zitterten und er hoffte, dass sie das nicht merken würde. Er liebte sie so sehr und alles, was er wollte, war, die Dinge gut zu machen.

 

Sie kaute auf ihrer Unterlippe und ihre Hände waren zurückhaltend hinter ihrem Rücken versteckt.

 

"Was ist denn, Kätzchen?" fragte er beruhigend.

 

"Ich bin nicht....ich meine, wir können nicht....ich bin noch nicht bereit für Sex" platzte sie heraus und winselte.

 

Er schüttelte seinen Kopf. Also deswegen hatte sie den Bambi-Blick.

 

"Pet, komm her" Er streckte seine Hand aus und sie nahm sie. Er zog sie näher zu sich, so dass sie zwischen seinen Beinen stand. "Ich habe dich nicht hergebracht, um Sex mit dir zu haben. Ich weiß, dass du noch nicht bereit bist. Ich habe dich hergebracht, weil ich etwas von deinem köstlichen Körper erforschen will. Aber wir müssen nichts machen, bei dem du dich nicht wohl fühlst, okay?"

 

Sie nickte, scheinbar erleichtert.

 

"Gut, also leg dich mit mir hin"

 

Als er sich zurücklegte, griff er nach ihrer Taille und sie purzelte über ihn nach unten. Schnell stützte sie sich auf ihre Arme und kicherte, als sie zu ihm nach unten sah. Er schob ihr das Haar aus dem Gesicht und lächelte zu ihr.

 

"Wusstest du, dass du die einzige , allerschönste Frau bist, die ich je getroffen habe?"

 

"Pffft. Das nehme ich dir nicht ab. Hallo, hast du Angelina Jolie gesehen oder Kate Beckingsale? Ich weiß, dass du--"

 

Er unterbrach sie, indem er seinen Kopf nach unten brachte und ihre Worte mit einem Kuss erstickte. Er strich mit seiner Zunge über ihre Lippen. Sie öffnete leicht ihren Mund und lud seine Zunge ein.

 

"Nein, du. Du bist die allerschönste. Vergiss das nicht"

 

Sie nickte wie betäubt. Grinsend rollte er sie zur Seite und zog sie näher an sich. Dabei ruhte seine Hand auf ihrer Hüfte, während die andere mit ihrem Haar spielte. Sie beobachtete ihn, studierte ihn, als gäbe es in seinem Gesicht etwas, das man lernen musste. Das gab es wahrscheinlich auch. So sehr er auch ein Pokerface aufsetzen konnte, war es schwierig für ihn, vor ihr zu verbergen, was er fühlte. Besonders wenn sie bei ihm war, mit der gleichen Leidenschaft in seinen Armen. Es ließ ihn den Verstand verlieren.

 

Er küsste sie und begann wieder, ihr Shirt anzuheben. Dieses Mal schlich sich seine Hand langsam an ihrer Seite hoch, bis er ihren Spitzen-BH fand. Dann hielt er still und befingerte nur das Äußere davon. Sie kreiste wieder ihre Hüften an ihm und beugte ihr Knie, direkt in seine Härte. Sie unterbrach ihren Kuss für eine Minute und blickte nach unten auf ihre Verwicklung. Sie zuckte mit den Schultern und küsste ihn weiter. Damit erstickte sie das Lachen, dass aus ihm hervorbrach. Das war sein Mädchen.

 

Sie presste ihre Brust weiter gegen seine Hand und gab ihm das Signal, sie zu berühren. Das tat er, griff nach hinten und öffnete den Verschluss. Der BH war locker und er vergeudetet keine Zeit, um mit seiner Hand ihre Brust zu bedecken und über die Warze zu kratzen.

 

Sie stöhnte und er schob ihr Shirt hoch.

 

"Ich will das ausziehen" flüsterte er.

 

Sie sah ihn einige Minuten unsicher an, setzte sich dann auf und half ihm dabei, es auszuziehen. Er zog an ihrem BH und sie half ihm, ihn abzustreifen. Dann bedeckte sie schnell ihre Brüste mit ihren Händen und legte sich hin.

 

"Nein, nein, nein...verstecke dich nicht vor mir. Ich will dich anbeten....du bist eine Göttin...meine Göttin"

 

Er schob sie behutsam zurück, so dass sie auf ihrem Rücken lag und betrachtete ihre halbbekleidete Gestalt. Ihre kecken, festen Brüste, ihre zierliche Taille, ihr flacher Bauch. Er wollte sie mit Küssen übersähen und machte sich daran, genau das zu tun. Sie fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar und stöhnte genüsslich, als er sich zu ihrem Nacken neigte, ihrem Schlüsselbein und ihren Schultern. Er nahm dann eine Brust in seinen Mund und saugte leicht, was ihr ein Keuchen entlockte. Er zwirbelte mit seiner Zunge über die Brustwarze, machte sie hart und ließ sie dann los, um sich um die andere zu kümmern. Er sah auf und sah, dass sie ihn aufmerksam beobachtete. Sie nickte zu seiner stillen Frage, trotz der leichten Furcht, die er in ihren Augen gesehen hatte.

 

Ihre nach Moschus riechende Erregung versetzte ihn in einen Rausch Er musste sie probieren. Er zog ihr die Schuhe und Socken aus und genauso langsam auch die Hose. Dann positionierte er sie so, dass ihre Knie über dem Bettrand hingen und ihre Füße auf den Boden trafen. Sie nahm nie ihren Blick von ihm.

 

Er begann bei ihren Füßen und massierte sie sanft. Dann wanderte er zu ihren Fußgelenken, Unterschenkeln und Oberschenkeln. Er kniete sich vor sie, inhalierte ihren berauschenden Geruch und schloss vor Verzückung die Augen. Ihr Geruch war köstlich und er wusste, dass sie köstlich schmecken würde. Er zupfte an ihrer Unterhose und zog sie aus, während er sie die ganze Zeit beobachtete. Ihre Blicke waren eine Mischung aus Lust und Besorgnis.

 

"Sorge dich nicht, Baby. Ich verspreche, dass du das magst" sagte er zärtlich zu ihr und senkte seinen Kopf zu ihrer Mitte. Er küsste sie sanft und sie begann, ihre Beine zu schließen. Er stoppte sie und legte behutsam seine Hände auf ihre Schenkel. "Vertrau mir, Kätzchen"

 

Wie ein Kätzchen leckend, streifte er mit seiner Zunge durch ihre Labien. Sie war feucht. Er wusste das bereits und, Gott, so musste der Himmel schmecken. Er machte seine Zunge spitz und hart und schob sie dann in sie hinein. Sie keuchte. Lächelnd benutzte er seinen Finger, um sanft über ihr empfindliches Nervenbündel zu reiben.

 

Sie keuchte erneut, gefolgt von einem Stöhnen. Er machte immer weiter und zeigte ihr mit seiner Zunge, was er später bei ihr mit einem anderen Teil machen würde, das sich in seiner engen Jeans bemerkbar machte. Sie war nah dran, das konnte er fühlen. Nach Gold tauchend, saugte er ihre Klitoris in seinen Mund und sie explodierte.

 

"Oh mein Gott, Spike!" rief sie aus.

 

Er labte sich an ihren Säften und wollte keinen Tropfen auslassen, bevor er einen Kuss darauf plazierte und an ihrem Körper nach oben eilte. Sie kam langsam wieder von ihrem Orgasmus runter und glühte. Sie griff nach ihm. Er gehorchte, ließ sich bei ihr nieder und küsste sie zärtlich.

 

Er wäre fast aus seiner Haut gesprungen, als er fühlte, wie ihre Hand seine Erektion durch seine Hose bedeckte.

 

"Pet, nicht...du bringst mich noch dazu, in meiner Hose zu kommen"

 

"Dann zieh sie aus"

 

Okay, er wäre beinahe bei diesen Worten gekommen. Kontrolle, übernimm die Kontrolle, Mann.

 

"Du musst das nicht"

 

"Ich will ihn berühren. Bitte?"

 

Er nickte langsam und begann, seine Hose aufzuknöpfen. Sie legte ihre Hände über seine und stoppte ihn.

 

"Lass mich"

 

Seine Augen rollten zurück. Ja, diese Frau wäre noch sein Tod. Er würde explodieren, implodieren. Das würde er alles.

 

Sie setzte sich auf und fing damit an, dass sie ihm sein Shirt auszog. Er kämmte mit seinen Fingern durch ihre Haar, als sie ihn genauso liebkoste, wie er es bei ihr getan hatte. Sie war so verspielt dabei, dass er fühlte, wie sein totes Herz voller Anbetung für sie anschwoll. Sie leckte an seinen Brustwarzen und ihre weiche Zunge erzeugte die richtige Reibung, um ihm ein Keuchen zu entlocken. Sie grinste, als sie ihre Zunge benutzte, um über seinen Waschbrettbauch zu streifen. Dann kam sie zu seiner Hose.

 

Sie blickte zu ihm auf.

 

"Ich bin noch nicht bereit, äh, an ihm zu saugen"

 

"Das ist okay, Kätzchen" sagte er heiser zu ihr.

 

Sein angeschwollenes Glied brauchte Aufmerksamkeit und zwar bald. Er trat seine Stiefel weg und hörte, wie sie mit einem Bums auf den Boden fielen. Sie kicherte darüber. Er lächelte sie an und beobachtete, wie sie seine Hose öffnete. Sie musste erfahren, dass er keine Unterwäsche trug. Wenn nicht, dann würde es eine Überraschung geben. Als sie langsam seine Hose von seiner Taille schob, wurden ihre Augen bei seinem angeschwollenen Glied groß.

 

Er musste bei ihrem Gesichtsausdruck glucksen und sie begann zu lachen.

 

"Nun, aber hallo" sagte sie leicht und er lachte.

 

"Was mache ich jetzt?" fragte sie.

 

"Fass mich an"

 

Sie streckte sich, atmete tief ein und ergriff ihn mit ihren heißen, kleinen Händen. Er stieß ein Stöhnen aus und seine Augen rollten zurück.

 

"Gott, ja, genauso. Jetzt...streichel ihn. Auf und ab. Streichel ihn"

 

Sie lernte schnell und tat, was er ihr sagte. Sie streichelte langsam auf und ab, auf und ab. Dann wurde sie kühner und drückte ein kleines bisschen härter.

 

"Ja, Gott, genauso" brach es aus ihm heraus. Er bemerkte ein kleines, triumphierendes Lächeln, bevor sie fortfuhr. "Schneller, Baby, schneller, bitte" bettelte er.

 

Sie gehorchte und begann, ihn schneller zu wichsen. Dann stoppte sie komplett und drückte nur die Spitze ein wenig. Spike stieß einen Schrei des Vergnügens aus und sie fuhr nach dem gleichen Muster fort. Drücken, streicheln, schnell, langsam.

 

"Ich komme, Liebling" warnte er sie und sie zog sich zurück, blieb aber in der Nähe und beobachtete fasziniert, wie er nach seinem Glied griff und mit einem riesigen Erguss auf seinen Bauch kam. Er keuchte unnötig, griff nach den Taschentüchern auf dem Nachttisch und säuberte sich selbst. Sie beobachtete ihn. Als er fertig war, griff er nach ihrem Arm, zog sie zu sich und küsste sie ab.

 

"Habe ich es dann gut gemacht?" fragte sie.

 

Er grinste an ihren Lippen.

 

"Perfekt, Kätzchen. Du bist eben mein Kätzchen" Er blickte sie zärtlich an. "Ich liebe dich so verdammt sehr....fühlst du dich gut?"

 

"Perfekt, Spike. Verflucht perfekt"

 

 

Kapitel 15

 

"Du bist immer noch hier? Hast du jetzt keinen Unterricht?" fragte Angel ein paar Tage später, als er in die Galerie schlenderte.

 

Buffy sah vom Schreibtisch auf, schob etwas in die Schublade und wirbelte herum, um Angel zu begrüßen.

 

"Dir auch 'hallo'"

 

Er hob seine Augenbrauen.

 

"Was hast du da gemacht?"

 

"Nichts"

 

"Scheint mir aber etwas zu sein. Sonst hättest du was auch immer nicht so schnell in die Schublade geschoben"

 

"Du Schnüffler. Sorg dich nicht darum"

 

Er lächelte.

 

"Ich sorge mich nicht. Hast du etwas gezeichnet?"

 

"Vielleicht. Ich nehme darin Unterricht"

 

"Ich weiß und du musst mir mal ein paar Arbeiten von dir zeigen"

 

"Ja ja, halt bloß nicht den Atem an"

 

Dann wurde ihr klar, was sie gesagt hatte und zu wem sie es gesagt hatte. Sie brach in Gelächter aus.

 

"Oh, ich mache mich selbst lächerlich"

 

"Du bist ein wenig energisch, was?" bemerkte Angel.

 

"Kleines bisschen. Wie geht es Angel heute?"

 

Angel lächelte.

 

"Angel geht es gut. Hast du getrunken?"

 

"Nein" sagte sie mit gespieltem Erstaunen. "Ich bin nur...ich bin wirklich müde"

 

"Hast du deshalb den Unterricht abgeblasen?"

 

"Kein Unterricht abgeblasen. Er wurde abgesagt und ich war hier beschäftigt....Ich war noch nicht bereit zu gehen. Ich habe gedacht, dass ich noch ein wenig mit dir quatschen könnte, bevor ich nach Hause gehe"

 

"Du hast lange mit Spike patrouilliert. Vielleicht solltest du dir eine Nacht frei nehmen und dich einfach entspannen"

 

"Also jetzt noch eine Woche und wir öffnen. Nervös?"

 

Angel setzte sich auf den Rand des Schreibtisches. Seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt

 

"Nein. Du?"

 

"Nein, ich denke, du hast wunderbare Arbeit geleistet"

 

"Wir. Wir haben das getan"

 

"Ich bin doch erst vor zwei Wochen dazugekommen"

 

"Trotzdem hast du geholfen. Du hast geholfen, dieses Kind Mark hier rein zu bekommen"

 

"Dieses Kind Mark" gluckste sie. "Du solltest so nicht über ihn sprechen, wenn du über seine Arbeit redest"

 

Angel gluckste.

 

"Ja, du hast wahrscheinlich Recht. Ich denke, ich bin ein wenig....wie sagst du noch -- angespannt?"

 

Sie lächelte.

 

"Komm, setz dich auf den Stuhl. Ich habe magische Finger und die werden dir die Anspannung herauskneten"

 

Er hob eine Augenbraue.

 

"Magische Finger? Was wirst du mit mir anstellen?"

 

"Dich massieren, du Dummchen! Komm schon, setz dich hier hin"

 

Sie sprang auf und Angel blickte sie und dann den Stuhl zögernd an.

 

"Ich weiß nicht, Buffy..."

 

"Oh komm schon. Setz dich"

 

Angel setzte sich seufzend mit dem Gesicht zur Wand auf den Stuhl. Er zwang sich selbst, sich zu entspannen und nicht zu aufgeregt über die Tatsache zu sein, dass Buffy ihn bald berühren würde. Der ganze Sinn der Massage war es, sich zu entspannen und nicht--- oh Jesus, sie hatte nicht gescherzt wegen den magischen Fingern. Angel stieß ein unwillkürliches Stöhnen aus und sie erstarrte.

 

"Geht es dir gut?"

 

"Tut mir Lied, das fühlte sich nur so gut an" sagte er verlegen.

 

"Hab's dir doch gesagt"

 

Sie klang stolz auf sich selbst.

 

Sie knetete sein Fleisch mit der richtigen Menge an Druck und Sanftheit. Er war richtig entspannt.

 

"Magst du das?" flüsterte sie in sein Ohr und kitzelte ihn mit ihrem Atem.

 

"Ja" brachte er heiser heraus.

 

Ihre Hände wanderten seinen Rücken hinauf, um seine Schultern und an seiner Vorderseite hinunter. Er hatte ihren heißen Atem im Ohr und fühlte, wie ihre Zunge über sein Ohr fuhr und wie sie an seinem Ohrläppchen knabberte.

 

"Oh Gott, Buffy" stöhnte er.

 

"Ja?"

 

"Mehr" verlangte er rauh, drehte sich herum, packte sie und zog sie auf seinen Schoß, wo er sie hungrig küsste.

 

"Angel" sagte sie und unterbrach den Kuss.

 

"Was, Liebling?"

 

"Du bist gerade erst gekommen. Du kannst jetzt nicht schlafen"

 

Seine Augen flogen auf und er bemerkte, dass er mit seinem Kopf auf dem Schreibtisch lag. Buffy saß darauf und pikste ihn in die Schulter. Dann fühlte er es, den Druck in seiner Hose. Toll gemacht, Angel.

 

"Tut mir Leid" murmelte er.

 

Sie zuckte mit den Achseln.

 

"Das ist okay. Du hast eine Weile nichts gesagt und dann hast du deinen Kopf auf den Schreibtisch gelegt. Ich habe nicht gedacht, dass du wirklich schläfst. Ich lasse dich jetzt arbeiten"

 

Sie drückte ihm schnell einen Kuss auf die Wange, griff nach ihrem Zeichenblock und sprang davon.

 

Angel stöhnte und ließ seinen Kopf mit einem Bums auf den Tisch knallen. Das würde gefährlich werden, wenn er in seiner eigenen Fantasiewelt wäre, während sie bei ihm im gleichen Raum war. Er runzelte die Stirn und setzte sich zurück. Er machte es sich bequemer, um die Anspannung in seiner Hose zu lindern. Wie lange würde er noch so weitermachen können? Würde er eines Tages dabeistehen müssen, wenn sie heiratete und Kinder bekam?

 

Er würde Onkel Angel sein, der Vampir. Er würde wahrscheinlich den Rest seiner Tage mit Spike verbringen und sich nach dem Mädchen sehnen, das er nicht haben konnte. War er dazu bestimmt, den Rest seines Lebens mit Spike wie die Zwei von 'The Odd Couple' zu verbringen? Würde Angel eines Tages alleine gepfählt werden, ohne dass jemand da war, der seinen Staub aufsammelte.? Er hatte sich immer vorgestellt, dass Buffy immer da sein würde und dass sie für immer zusammen sein würden. Das war schon unrealistisch. Sie war immer noch ein Mensch, trotz ihrer Fähigkeiten. Und er war ein Vampir, der ewig leben würde. Der Gedanke daran, dass ihr etwas passieren könnte, ließ ihn zaudern. Er wusste nicht, was er machen würde, wenn ihr etwas passieren würde. Er konnte nicht einmal darüber nachdenken. Gott sei Dank war Spike da gewesen, während er damit beschäftigt war, die Eröffnung fertig zu bekommen.

 

Angel rieb sich nachdenklich über die Stirn. Er konnte so nicht weitermachen. Sie hatte bereits versucht, sich zu verabreden. Es war nur eine Sache der Zeit, bis sie jemanden fand, den sie wirklich mochte. Er bezweifelte, dass sie jemals gehen würde, aber er würde jede Chance verpassen, wenn er es nicht wenigstens versuchte. Die ganze Zeit war er davon überzeugt gewesen, dass es ein riesiger Fehler wäre, es ihr zu sagen. Dass es ihre Familie ruinieren würde, ihre Beziehung. Aber was, wenn es das nicht täte? Was, wenn sie fühlen würde, dass sie eines Tages das gleiche fühlen könnte? War es nicht besser, das herauszufinden, anstatt im Ungewissen zu leben und sie eines Tages aus der Tür gehen zu sehen, mit jemand anderem an ihrem Arm.

 

Verdiente sie auf der anderen Seite nicht etwas besseres, etwa einen Menschen? Jemand, der ihr Kinder schenken könnte und der mit ihr in die Sonne gehen könnte? Jemand, der getötet werden könnte, wenn er mit ihr patrouillierte oder durch den sie getötet werden würde. Nein, sich mit einem Menschen oder 'Normalen' einzulassen, wäre Selbstmord. Außerdem war es nicht so, dass sie keine Kinder bekommen könnten. Es gab Zauber, die durchgeführt werden könnten, sogar Adoption. Sie hatten die Wahl.

 

Also war die Frage wie und wann. Nach der Eröffnung, das wäre die perfekte Zeit. Nachdem alles klar war, konnte er einen Weg finden, um es ihr zu sagen. Er runzelte die Stirn. Spike würde ein Problem sein. Oder? Er würde zunächst abgeschreckt sein, würde sich aber dann wahrscheinlich für sie freuen. Jedenfalls sofern sie seine Gefühle erwidern würde. Das war alles nur noch ein 'falls'. Er konnte sich jetzt nicht wegen Spike sorgen. Erst musste er das mit Buffy schaffen, dann käme Spike dran. Wer wusste es schon, vielleicht war er es ja eines Tagen, an dessen Arm Buffy durch die Tür ginge.

 

 

*****

 

 

"Spike, nicht hier" sagte Buffy und schob Spike von sich, als er versuchte, sie in eine, was sie 'Knutschsitzung' nannten, zu ziehen.

 

Er schmollte.

 

"Warum nicht?"

 

"Angel" sagte sie einfach.

 

"Arbeitet"

 

"Er könnte jederzeit nach Hause kommen und ich will nicht, dass er uns in einer kompromittierenden Position erwischt. Oder es an uns riecht"

 

"Das ist okay, Du müsstest nur eine Stunde lang duschen, wie du es in der anderen Nacht getan hast

 

Sein Tonfall war ein wenig bitter. Er erinnerte sich daran, dass es das erste gewesen war, was sie gemachte hatte. Dann hatte sie ihn gezwungen, auch zu duschen. Er wollte diesen bitteren Gefühlen aber nicht nachgeben. Deshalb grinste er süffisant.

 

"Kompromittierend, was? Ich rede über ein paar Küsse. Du sprichst von kompromittierenden Positionen. Also Buffy, da hast du aber einen kleinen, perversen Verstand, was?"

 

Sie lachte ihn an.

 

"Ich frage mich, wo ich das her habe"

 

"MTV"

 

"Oder von meinem eigenen, perversen, kleinen Vampir"

 

"Ich bin kein 'kleiner' Vampir" sagte er hochmütig.

 

"Nein, das bist du ganz bestimmt nicht" bemerkte sie nachdenklich.

 

Wie auf Stichwort errötete sie.

 

Spike lehnte sich vor und küsste sie auf die Wange.

 

"Ich liebe es, wenn mein Mädchen errötet. Komm schon, lass uns dann zu unserem Hotel zurückfahren"

 

"Es ist wirklich traurig, wenn es jetzt 'unser Hotel' ist"

 

"Das kann man leicht in Ordnung bringen. Wir sagen es Angel. Bumm, fertig"

 

Sie bewegte sich von ihm weg, stand auf und blickte auf ihn hinab.

 

"Das ist nicht so einfach, Spike"

 

"Das ist nur schwer, weil du es dir schwer machst. Wovor fürchtest du dich?"

 

"Ich dachte, du mochtest die Idee, dass es im Moment nur wir zwei sind?"

 

Er seufzte und stand auf.

 

"Das tu ich, Pet. Aber ich mag es nicht, dass ich dich nicht berühren kann und dir zeigen kann, wie sehr ich dich liebe, wenn ich will. Auch nicht, dass ich eine zeitliche Begrenzung habe oder wir uns ständig irgendwo verstecken müssen"

 

"Spike, lass uns das jetzt nicht tun. Ich will mich nicht mit dir streiten"

 

"Ich will auch nicht mit dir streiten, aber ich will nicht, dass mir etwas versagt wird wegen Angel - der noch nicht einmal hier ist. Und wenn wir es ihm einfach sagen, dann könnten wir die Sache machen, die ich machen will und wir müssten nicht darüber streiten"

 

"War das englisch?"

 

Spike starrte sie finster an.

 

"Ich sage, wir gehen jetzt direkt und sagen es ihm. Wir gehen rein und sagen ihm, dass wir uns lieben und das war's dann. Wenn er sein Geld wert ist, wird er sich für uns freuen"

 

Er machte sich auf zur Tür.

 

"Erstarre!" schrie sie und ihre Stimme wurde zu einem tiefen monotonen Ton.

 

Spike blieb wie angewurzelt stehen und bemerkte, dass er keines seiner Gliedmaßen bewegen konnte.

 

"Bloody Hell, Buffy! Ich habe dir gesagt, dass du nie Magie bei mir anwenden sollst!"

 

Sie stand vor ihm.

 

"Dann hör auf mich zu bedrängen!"

 

"Es ist ja nicht so, als würde ich dich bitten, Blut zu trinken, Buffy. Alles worum ich dich bitte, ist, dass wir aufrichtig wegen unserer Beziehung sind. Und jetzt lass mich verdammt noch mal frei!"

 

"Nicht wenn du so wütend bist"

 

"Ich bin verflucht noch mal wütend, weil du verdammt noch mal Magie bei mir angewendet hast, wenn du doch weißt, dass ich das hasse!"

 

"Dann versprich mir, dass du Angel nichts sagen wirst"

 

"Ich verspreche, dass ich Angel nichts sagen werde" sagte er durch zusammengebissene Zähne.

 

"Befreie!"

 

Er schüttelte seine Arme und wiegte sich ein wenig auf seinen Füßen, bevor er sich aufrichtete. Er wirbelte kochend vor Wut zu ihr herum und deutete mit dem Finger auf sie.

 

"Ich--" Er schüttelte seinen Kopf. "Ich kann im Moment nicht einmal mit dir reden"

 

Und er stiefelte durch die Tür davon, die er hinter sich zuknallte. Sie rannte ihm nach und packte auf der Treppe seinen Arm.

 

"Wo gehst du hin?"

 

"Ich gehe was trinken. Geh zurück ins Haus und bleib da, wenn du weißt, was gut für dich ist"

 

"Spike, es tut mir Leid. Bitte bleib und--"

 

"Eine Entschuldigung bringt es jetzt nicht, Buffy. Geh wieder rein und warte, dass dein heiß geliebter Angel nach Hause kommt"

 

Und damit war er weg.

 

 

Kapitel 16

 

Buffy saß auf der Treppe und starrte lange in die schwarze Nacht, nachdem er gegangen war. Sie wünschte, dass sie zurücknehmen könnte, was sie getan hatte. Es war falsch. Wenn es etwas gab, das Spike über alles hasste, dann war es, dass man Magie an ihm benutzte. Ihre Angst, dass Angel es herausfinden würde, hatte sie jedoch dazu getrieben.

 

Warum war sie so verängstigt, es ihm zu sagen? Sie hatte ein Leben zu führen. Genauso wie Spike und Angel. Es war nicht fair, es zurückzuhalten, nur weil sie Angst hatte --wovor? Sie hatte Angst, dass Angel sie verlassen würde. Gott, das war so selbstsüchtig von ihr! Es kotzte sie selbst an. Sie hatte Angst, dass Angel gehen würde und war daher gewillt zu lügen und ihr Geheimnis zu verstecken und damit auch Spike. Was wäre, wenn Spike es Leid wurde und ging? Dann würde ihre andere Befürchtung wahr werden und sie würde sich genauso fühlen wie jetzt.

 

Reumütig. Besorgt. Ängstlich.

 

Spike hatte jedes Recht, wütend auf sie zu sein. Er fühlte, dass es sie nicht kümmerte....dass sie ihn nicht liebte. Doch das tat sie. Ihre Handlung heute Abend zeigte das aber nicht gerade. Seine Worten kamen wieder, um sie zu verfolgen -- 'dein heiß geliebter Angel'. Wenn der Spieß umgedreht wäre, würde sie 'dein heiß geliebter Spike' hören. Warum? Warum hatte sie solche Angst, es Angel zu erzählen? Was hielt sie davon ab? Angel würde sie nicht wirklich verlassen...oder? Er hatte ihr versprochen, sie nie zu verlassen. Versprechen konnten jedoch gebrochen werden. Aber nicht von Angel oder Spike....sie hielten jedes Versprechen, das sie ihr gegeben hatten. Also, warum konnte sie nicht einfach auftauchen und zu Angel sagen -- hey, Spike und ich lieben uns und wir wollen es miteinander versuchen. Angel war ein mitfühlender Mann. Er würde es verstehen.

 

Würde er?

 

Oder er würde ihr sagen, dass sie jemand besseren finde könnte als Spike. Er würde ihr auch sagen, dass sie nicht mit einem Vampir zusammensein sollte. Sie sollte einen netten, normalen Menschen finden. Hab das versucht, Angel. Scheint, dass mein Wesen nach Spikes Wesen verlangt.

 

Vielleicht hätte sie es härter versuchen sollen. Sie ließ sich durch nur ein paar von Spikes Worten von ihren Gefühlen zu ihm überrollen. Schöne Worte, nach denen ihr Herz sich sehnte. Und sie wusste nicht wie sehr, bis er sie gesagt hatte.

 

Er war wirklich ein schöner Vampir, ihr Spike. Stark, intelligent, lustig, mutig, ein Held, ihr Champion. Er war sexy, süß und liebevoll. Er war perfekt. Also was zur Hölle war das Problem? Benutzte sie Angel nur als ein Vorwand, um sich nicht voll hinein zu stürzen? Sie musste etwas tun oder Spike würde sie verlassen und sie wäre nicht fähig, das zu ertragen. Sie wusste, er würde sie nie wirklich verlassen, aber...er könnte sich entscheiden, dass diese Achterbahnfahrt seine Zeit nicht mehr wert wäre. Das wäre niederschmetternd. Sie brauchte ihn, verlangte nach ihm, liebte ihn.

 

Buffy atmete tief ein und stand schließlich auf, als ihre Beine eingeschlafen waren. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Sie schlenderte mit einem Ziel in das Appartement und entdeckte ihren Zeichenblock, den sie in ihrem Zimmer versteckt hatte, nachdem sie an diesem Abend aus der Galerie gekommen war. Sie öffnete ihn und fand sofort die Zeichnung, an der sie gearbeitet hatte.

 

Es war Spike, schlafend. Er wusste noch nicht einmal, dass sie daran gearbeitet hatte. Sie war am Tag zuvor in sein Zimmer gekommen, um ihn etwas zu fragen und hatte entdeckt, dass er immer noch in Bett lag. Er war atemberaubend. Sie hatte sofort ihren Zeichenblock geholt, da sie ihren Champion auf dem Papier einfangen musste, um ihn immer bei sich zu haben. Bevor er aufgewacht war, hatte sie sich in ihr Zimmer zurückgezogen, hatte den Block studiert und mit dem gefüllt, was sie sich von ihrem exquisiten Vampir eingeprägt hatte. Sie wollte das Bild ihrem Professor vorlegen, aber es war etwas, dass sie so innig begehrte, weil es Spike war, dass sie sich nicht sicher war. Jetzt wusste sie, dass sie das nicht konnte. Sie musste mit Spike teilen, wie sie ihn sah und wie sehr sie ihn liebte.

 

Sie nahm ihre Zeichnung hinaus, riss ein weiteres Stück Papier raus und begann zu schreiben:

 

 

 

 

Sie legte es auf sein Kissen und schlich zurück in ihr Zimmer, um auf ihn zu warten.

 

 

*****

 

 

Spike kam nach Hause - nicht betrunken genug. Und das machte ihn noch wütender, als er bereits war. Er hatte nicht viel gemacht an der Bar. Nur vor sich hingestarrt. Er wäre fast zu Angel gegangen und hätte ihm die Wahrheit erzählt. Er konnte sich aber nicht überwinden, das zu tun. Er hatte vor der Galerie gestanden und nur darauf gestarrt. Er war frustriert wegen der Tatsache, dass er sich nicht überwinden konnte. Es auf die Art zu machen, wäre einfach nur grausam. Trotz ihrer fragwürdigen Vergangenheit und manchmal auch wackeligen Beziehung, hatte er immer noch Respekt vor seinem Grandsire. Nicht zu vergessen die Tatsache, dass Buffy seinen Kopf dann auf dem Silbertablett servieren würde.

 

Spike wollte endlich damit Schluss machen. Das Ergebnis würde weniger schlimm sein, wenn sie es ihm einfach sagen würden, anstatt durch die Gegend zu schleichen. Wenn Angel herausfinden würde, dass sie herumschlichen, würde er aufgebrachter und wütender sein. Er würde Spike die Schuld geben, was überhaupt nicht der Fall war. Nun, jedenfalls nicht vollkommen.

 

War es seine Schuld, dass sie beide zufällig das gleiche Mädchen liebten?

 

Oh, Spike wusste, dass es wahr war. Angel liebte sie. Sollte er sich schuldig fühlen, weil er zu ihr gegangen war und ihr seine Liebe erklärt hatte? Nein, das sollte er nicht. Angel war immer mehr der Denker gewesen im Gegensatz zu Spike. Er konnte ewig über Dinge nachgrübeln, während Spike eher ein Vampir der Tat war. War es auch sein Fehler, dass Buffy seine Gefühle erwiderte -- nun, zum großen Teil tat sie es. Es war der Teil, mit dem sie es nicht tat, der Spike verärgerte. Eigentlich war es der Teil, der ihm Angst machte.

 

Sie hielt sich bei ihm zurück. Sie gab sich ihm in kleinen Stücken und schien sich ihm noch nicht komplett geben zu können. Etwas hielt sie davon zurück, sich selbst gehenzulassen. Spike konnte ihrem Verlust die Schuld geben, ihrer Angst des Verlassenwerden. Vor allem aber Buffys Angst, Angel zu verlieren. Spike könnte es verstehen, wenn sie von Angels Gefühlen wüsste und ihn nicht auf diese Weise verletzen wollte, Jedoch schien Buffy vollkommen unwissend zu sein. Oder war sie es nicht? Ignorierte sie Angels Liebe zu ihr oder war sie so sensibel für Angels Gefühle? Wann immer er Buffy auf Angels Gefühle für sie hingewiesen hatte, hatte sie ihn angesehen, als hätte er drei Köpfe. Sie nahm es nicht mal zur Kenntnis. Irgendwie ganz tief drin hatte Spike jedoch Zweifel an ihrer Unwissenheit. Er dachte nicht, dass es ihr vollkommen bewusst wäre, aber dass sie innerlich doch etwas ahnte. Was vollkommen erklärte, warum sie so verdammt zögerlich war, es Angel zu sagen. Sie musste von der Wut wissen, die freigesetzt würde, wenn Angel es herausfinden würde. Er würde wütend sein, aufgebracht, eifersüchtig...er würde sein, als wäre Angelus freigelassen worden. Buffy war immer diejenige, die zu Angel Verteidigung geeilt war, wenn Spike ihm eine schwere Zeit bereitete. Sie war immer sehr empfänglich gegenüber Angel gewesen. Spike wusste, dass sie einen tiefen Respekt und Zuneigung für ihn empfand. Er konnte sich nicht erlauben, bei diesen Gedanken zu verweilen. Sie waren zerstörerisch.

 

Es war nicht so, dass Spike Angel verletzen wollte und vor ihm ihre Beziehung zur Schau tragen wollte. Er wollte es einfach nur offenlegen. Es war für keinen von ihnen fair, ihr Leben in dieser Schwebe zu leben. Wenn sie nur ehrlich sein konnten mit ihren Gefühlen, wären sie letzten Endes alle viel glücklicher. Auf kurze Sicht war es die Hölle. Aber das war es immer. Spike wusste, dass man die lange Sicht schwer im Blick behalten konnte, wenn die kurze Sicht ihr hässliches Gesicht zeigte. Angel würde sie eines Tages akzeptieren und sie konnten wie gewohnt weitermachen - mit ein paar Vergünstigungen, die vorher nicht da waren. Vielleicht konnte Buffy Angel sogar mit einer Freundin verkuppeln.

 

Spike war manchmal auf dumme Weise optimistisch und idealistisch.

 

"Hallo?" rief er, als er das Appartement betrat.

 

Keine Antwort. Toll, würde er jetzt Buffy suchen müssen? Er schlenderte zu ihrem Zimmer.

 

"Buffy?"

 

Er schob die Tür auf und fand sie friedlich schlafend auf ihrem Bauch liegen. Sie trug ihren Schlafanzug und lag auf der Decke. Spike lächelte sie zärtlich an. Sie sah so engelhaft aus, so unschuldig. Es tat ihm fast schon Leid, dass er so sauer auf sie war. Fast, aber nicht ganz. Bevor er seine Meinung noch ändern würde, was das Sauer sein anging, schloss er die Tür und schlenderte zu seinem Zimmer. Er hatte es immer gehasst, mit ihr zu streiten. Und in letzter Zeit schien das alles zu sein, was sie taten. Noch ein Grund, um es Angel zu sagen. Eine Menge Stress konnte vermieden werden, wenn es erst einmal raus war.

 

Spike zog sich müde sein Shirt aus und setzte sich auf sein Bett, um die Stiefel auszuziehen, als ihm etwas auf dem Bett ins Auge fiel. Er war das. Schlafend. Sein totes Herz fühlte sich plötzlich so an, als würde es in seiner Brust anschwellen. Sie hatte ihn gezeichnet? Wann? Er hob die Notiz auf, die daneben lag. Er kam sich vor wie ein Poof, als ihm die Tränen in die Augen stiegen und ein Lächeln auf seinem Gesicht auftauchte. Sie liebte ihn! Sie hatte es zugegeben....sie liebte ihn. Sie war in ihn verliebt. Was er jetzt nur noch wollte, war, es von ihren Lippen zu hören. Seine Wut verschwand sofort. Er riss sich die Stiefel runter, nahm dann die Notiz und das Bild von ihm (Gott, sie war so verdammt talentiert!) und steckte es sicher in seine Kommode, bevor er über den Flur zu seinem Engel tapste.

 

Er glitt neben sie und fuhr mit seinen Fingern durch ihr Haar.

 

"Buffy" flüsterte er ihr zu.

 

Er presste einen Kuss auf ihre Stirn und sie begann sich zu regen. Er lächelte, als sie ein Auge öffnete.

 

"Du bist zu Hause" sagte sie benommen.

 

"Ich bin zu Hause"

 

Sie bewegte sich, aber er hielt sie fest.

 

"Steh nicht auf, Kätzchen. Ich weiß, dass du müde bist"

 

Er drehte sich so, dass er mit dem Gesicht zu ihr auf seinem Bauch lag. Er streichelte weiter ihr Haar und sie starrte ihn an.

 

"Vergibst du mir oder bist du so betrunken, dass es dir egal ist?"

 

Er lachte.

 

"Nicht betrunken. Ich vergebe dir"

 

"Es tut mir so Leid, Spike" Sie kniete sich hin. Er setzte sich auf und blickte zu ihr. "Ich habe das nicht gewollt. Ich verspreche, ich werde es nicht wieder machen"

 

"Sssshhhh...." sagte er zu ihr und streichelte über eine Seite ihres Gesichtes.

 

"Ich habe dir etwas in dein Zimmer gelegt"

 

Sie blickte schüchtern auf das Bett. Er legte seinen Finger unter ihr Kinn und brachte sie dazu, ihn anzusehen.

 

"Ich habe es gesehen. Warum hast du es mir nicht früher gezeigt?"

 

Sie zuckte mit den Achseln.

 

"Keine Ahnung...Ich weiß, ich lebe mit dir und so. Aber wenn ich in der Schule bin oder auf der Arbeit oder wenn ich nicht in deinen Armen sein kann, dann nehme ich es heraus und sehe es mir an. Manchmal vermisse ich dich schon, wenn du nur im Nebenzimmer bist. Klingt das albern?"

 

"Das ist das beste, was ich jemals gehört habe" sagte er zu ihr mit einer Stimme, die vor Gefühlen brach.

 

Er griff nach ihr, zog sie an sich und wiegte sie in seinen Armen. Er küsste sie auf die Stirn und versuchte, sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.

 

"Es ist fantastisch, von dir geliebt zu werden" flüsterte er

 

"Jetzt weißt du, wie ich mich fühle, weil ich von dir geliebt werde. Ich meine, was ich geschrieben habe, Spike"

 

"Sag es, Buffy. Ich muss hören, wie du es sagst"

 

Sie sah ihm direkt in die Augen und sagte ohne zu zaudern:

 

"Ich liebe dich, William. Ich liebe dich, Spike. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich."

 

Er drückte sie an sich und küsste sie hungrig über ihr ganzes Gesicht, während er murmelte, wie sehr er sie liebte.

 

Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und hielt ihn still.

 

"Ich will es Angel sagen"

 

Er blickte siean. Sie sah entschieden aus, fest entschlossen.

 

"Wann?"

 

Er wollte nicht fragen, ob sie sicher sei, da er ihr keine Zeit geben wollte, um ihre Entscheidung zu überdenken. Volle Kraft voraus, das mussten sie jetzt. Das war schon immer Spikes Philosophie gewesen.

 

"Nach der Ausstellung in der Galerie. Im Moment ist es hektisch und alles sehr geschäftig. Ich will Angel, oder mir, bis zur Ausstellung nicht noch mehr Stress bereiten. Außerdem denke ich, dass es großartig werden wird und er in so guter Stimmung sein wird, dass er es in der Gemütsverfassung besser akzeptiert"

 

Spike nickte.

 

"Klingt gut, Luv"

 

"Also noch eine Woche oder so. Dann kann ich es ihm sagen"

 

"Wir, Pet, wir können es ihm sagen. Wir sind ein Team, denk dran"

 

Sie biss sich auf ihre Lippe und nickte.

 

"Ab unter die Decke. Lass uns heute Nacht nicht mehr darüber diskutieren. Lass uns etwas schlafen"

 

"Deckst du mich zu?"

 

"Ich mache mehr als das, Luv. Ich bleibe direkt hier. Wenn du denkst, dass ich nach all dem zurück in mein Zimmer gehen würde, dann kennst du mich überhaupt nicht"

 

Sie kicherte und wühlte sich unter die Decke. Spike folgte. Er zog die Decke hoch, lehnte sich vor und löschte das Licht. Dann nahm er Buffy in seine Arme. Sie waren so oft zusammen eingeschlafen, dass Angel sich nichts dabei denken würde.

 

Buffy umschlang ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust. Er streichelte ihren Rücken.

 

"Ich liebe dich" sagte sie zu ihm.

 

"Ich liebe dich auch, Kätzchen. Ich würde alles für dich tun"

 

Sie gähnte.

 

"Das merke ich mir"

 

"Da bin ich mir sicher"

 

 

 

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