Shadows in Time: A Moment For Goodbye


 

Kapitel 1

 

Angel schwerer, gestiefelter Fuß trat die Tür zu, nachdem er den Raum betreten hatte. Seine Nase rümpfte sich angeekelt, als er die Innenausstattung des Raumes sah. Im Stillen grinste er aber bei dem Gedanken daran, dass ihm dieser Ort vor ein paar Jahren wie der Himmel vorgekommen wäre. Jetzt sah er nur aus wie das billige, schäbige Motelzimmer, das er war. Das war jedoch egal, da er nur für eine Nacht bleiben würde.

 

Angel ließ seine Tasche oben auf die kleine, schiefe Anrichte fallen, zog seinen Mantel aus und legte ihn auf den einzigen Stuhl im Raum. Er blickte auf das kleine Einzelbett, das mit einer abgenutzten Bettdecke mit großen Mustern bedeckt war und runzelte wegen der Größe seine Stirn. Das Bett sah kein bisschen bequem aus. Aber es war immer noch besser, als wieder auf dem Rücksitz seines Autos zu dösen.

 

Er durchquerte den kleinen Raum und trat seine Schuhe weg, bevor er sich auf das kleine Bett fallen ließ. Angel zog eine Grimasse und rollte sich auf die andere Seite, nachdem ein Metalldraht von einer der Bettfedern ihn in den Rücken gepiekst hatte. Er bewegte sich hin und her bis er sich hinlegen konnte, ohne von irgendetwas gepiekst zu werden. Wenigstens waren die Bettfedern nicht aus Holz gemacht.

 

Als er dort lag und an die Decke mit Wasserflecken starrte, wurde sein Körper von Hungerwellen überzogen. Er wusste, dass er bald trinken musste. Er konnte nur einen gewissen Zeitraum aushalten, bevor das Verlangen nach Nahrung zu schlimm wurde, aber der Gedanke daran, Blut zu sich zu nehmen, ekelte ihn an. Es erinnerte ihn daran, was er in Wirklichkeit war. Und das erinnerte ihn daran, warum er gezwungen war, Buffy zu verlassen.

 

Ihr Bild tauchte in diesem Moment in seinen Gedanken auf. Es war zwei Monate her, seit er sie gesehen hatte, aber er konnte sie sich immer noch perfekt vorstellen. Jede Einzelheit von ihr war für immer in seine Erinnerungen eingebrannt. Von ihrem weichen, goldblonden Haar, zu ihrem Herz erweichenden Lächeln, zu ihrer Fähigkeit, mehr in ihm zu sehen, als der Dämon, der er war. Wegen ihr fühlte er sich wie ein Mann. Für eine kurze Zeit hatte sie ihm die Hoffnung gegeben, dass er mehr sein konnte als nur ein Dämon.

 

Die Wirklichkeit jedoch war, dass er ein Dämon war. Und nicht nur ein Dämon. Ein Vampir, für immer dazu gezwungen, durch die Schatten der Nacht zu schleichen und die reinste Essenz des Lebens zu konsumieren, um zu überleben. Nichts konnte oder würde die nackte Wahrheit seiner Existenz verändern. Er hatte das gewusst. Und schon so lange hatte er versucht, es in den entferntesten Bereich seines Bewusstseins zu schieben. Aber eines morgens vor einigen Monaten hatte es ohne Vorwarnung wieder auf sich aufmerksam gemacht und er hatte sich schließlich dem stellen müssen, was sein Herz nicht gewollt hatte. Er war nicht gut für Buffy.

 

Buffy war seine Retterin gewesen, sein leitendes Licht. Sie hatte ihn unbewusst auf einen Weg der Erlösung gebracht. Alles was er geworden war, war er wegen ihr geworden. Doch sie verdiente mehr, als er ihr jemals geben konnte. Sie war durch das Schicksal gezwungen, die Last der Welt auf ihren Schultern zu tragen. Ihr war soviel von ihrem Leben genommen worden und er konnte nicht dafür verantwortlich sein, dass sie noch mehr davon verlor.

 

Wenn er geblieben wäre, wäre sie zu ihm in die Dunkelheit gezwungen worden. Es wäre ihm niemals möglich gewesen, mit ihr an den Strand zu gehen, oder ein Picknick im Park zu machen, oder irgendetwas zu tun, wozu man das Tageslicht benötigte. Sie müsste zusehen, wie er Beutel voller Blut austrank, um zu überleben. Er konnte ihr seine Liebe nicht zeigen, ihren Körper nicht so verehren, wie sie es verdiente, ohne die Furcht, den Dämon in ihm freizusetzen. Und selbst wenn er sie lieben könnte, würde sein unfurchtbarer, toter Samen niemals Kinder zeugen können.

 

Es gab nichts, das er ihr geben konnte. Überhaupt nichts, außer ein paar Spaziergänge im Mondschein und ein paar zögerliche Umarmungen und Küsse, die zu nichts führen durften. Er konnte ihr den kleinen Anschein von normalem Leben, den sie haben sollte, nicht nehmen. Ihr Schicksal hatte ihr genug genommen. Er konnte nicht den Rest nehmen. Sie verdiente alles, Sonnenlicht, Nächte voller Leidenschaft, eine Familie....alles Dinge, die er ihr nicht geben konnte.

 

Also war er gegangen und hatte dabei ihre beiden Herzen entzwei gerissen. Es war das einzige, was er machen konnte. Das einzige, das er ihr geben konnte - die Chance auf ein normales Leben. Ohne ihn konnte sie sich weiterentwickeln, konnte jemanden finden, den sie lieben und der ihr alles geben konnte, was er nicht konnte. Darum war er gegangen. Es war egal, dass seine Seele ständig nach ihr schrie. Es war egal, dass sein wertloses Leben ohne sie nichts wert war. Alles was zählte war das Wissen, dass sie eine Chance hatte, ohne ihn glücklich zu sein.

 

Sogar nach zwei Monaten schmerzte sein kaltes, nicht schlagendes Herz mit einer deprimierenden Gleichmäßigkeit. Es schien, als würde er mehr an sie denken, je mehr Abstand er zwischen sie brachte. Er hatte die letzten zwei Monate damit verbracht, langsam Richtung Osten zu reisen, weiter und weiter von Sunnydale und Kalifornien weg. Mit jedem neuen Tag war er irgendwo anders, aber mental und emotional war er immer noch in Sunnydale. Er wusste mit einer quälenden Sicherheit, dass es egal war wohin er auch ging. Sie würde immer ein Teil von ihm sein, ob sie jetzt im gleichen Raum war oder mehrere tausend Meilen entfernt.

 

Seine Augen blickten zu den verschlossenen Vorhängen am Fenster. Er konnte fühlen, wie die Sonne am Horizont aufging. Es würde so einfach sein, die Vorhänge zurückzuschleudern und auf das grelle Tageslicht zu warten, damit es seine nutzlose Existenz beendete. Aber er konnte es nicht tun. Sie hatte ihm vor gar nicht so langer Zeit gesagt, dass das die Lösung eines Feiglings wäre. Und sie hatte Recht. Er musste weitermachen, einen Weg finden, seine jämmerliche Existenz weiterzuführen. Es gab immer noch Böses zu bekämpfen und Dämonen zu töten.

 

Mit den Gedanken schlief er an einem weiteren Tag ein und träumte von einer zierlichen Blondine, die sein Herz gefangen hielt. Ihm wurde niemals bewusst, dass es seine eigenen Dämonen waren, die er besiegen musste.

 

 

*****

 

 

Die nächste Nacht

 

 

Angel ließ sich in der kleinen Gasse in der Nähe der Metzgerei, die er gefunden hatte, gegen die schmutzige Steinwand zurückfallen. In seiner Hand umklammerte er den jetzt leeren Blutbehälter, den er, sobald er ihn besorgt hatte, ganz schnell ausgesaugt hatte. Sein Körper war schon so lange ausgehungert nach Nahrung gewesen, dass nur der Geruch der dickflüssigen Flüssigkeit eine solche Gier nach Blut ihn ihm auslöste, die nicht mal er bezwingen konnte. Also hatte er den Laden eilig verlassen und war in die nächste dunkle Gasse verschwunden, wo er die dickflüssige Flüssigkeit hinunterstürzte, ohne darauf zu achten, dass etwas davon aus seinem Mund und über sein Kinn lief.

 

Der winzige Behälter hatte wenig getan, um sein Verlangen zu befriedigen, aber es war genug, um den unerträglichen Durst zu dämpfen. Er war versucht, einen weiteren Behälter aus der Tasche zu ziehen, in der sich ein großer Vorrat an Blut befand, aber er tat es nicht. Der Vorrat, den er gekauft hatte, würde für die kommenden Wochen gebraucht werden, wenn er sich kein weiteres Blut besorgen konnte.

 

Statt dessen kämpfte er seinen Hunger zurück, wie er es täglich getan hatte. Es war wirklich nicht so schwer, wie es hätte sein sollen. Das eingepackte Tierblut hatte sogar noch weniger Anziehung wie zuvor. Seit der Nacht, in der Buffy ihm ihr Blut des Lebens angeboten hatte, um ihn zu heilen, erschien ihm alles andere wie eine billige, erbärmliche Imitation. Nicht einmal zwei Monate konnten ihren einzigartigen Geschmack abstumpfen lassen.

 

Er hasste sich selbst dafür, dass er von ihr getrunken und sie fast getötet hatte. Zur gleichen Zeit war er gedemütigt durch ihr selbstloses Geschenk. Sie hatte entgegen ihrer Natur gehandelt und sich ihm selbst angeboten, um ihn zu retten. Er liebte sie deswegen nur noch mehr. Und doch gab ihm das einen weiteren Grund, sich so weit wie möglich von ihr zu entfernen. Sie hätte nicht tun sollen, was sie getan hatte. Aber das hatte sie gemusst wegen dem, was er war: ein Vampir.

 

Angel riss sich aus seinen Gedanken und ließ den leeren Behälter in die Tasche in seiner anderen Hand fallen. So sehr er sich auch in ein dunkles Loch verkriechen und für immer über seine verlorene Liebe nachgrübeln wollte, so hatte er doch Dinge zu erledigen. Er hatte noch einige Dinge zu tun, bevor er seine Pläne durchgeführt konnte.

 

 

*****

 

 

Ein paar Stunden später stand Angel auf dem Gehweg am Ufer und starrte auf die sanften, vom Mond beschienenen Wellen des Ozeans. Er hatte alles Nötige getan, was er geplant hatte: einen Vorrat an Blut gekauft, eine Kühlbox, um es darin zu lagern, ein paar Taschen geholt, die er von Sunnydale mitgebracht hatte. Und er hatte sein geliebtes Convertible in einem langfristigen Verwahrlager geparkt. Alles war bereit. Jetzt musste er nur noch warten. Seine Blicke wanderten zu dem großen Frachter, der in der Nähe angelegt hatte. Er musste ein paar Beziehungen spielen lassen, um eine Passage auf dem Schiff zu bekommen, und hatte sich glücklicherweise eine kleine Ecke unter Deck im Frachtraum sichern können. Es gab ein paar Vorteile, wenn man so lange lebte und den Ruf hatte, den er gehabt hatte, und das war einer davon. Bald würde er auf diesem Schiff sein, auf dem Weg nach Europa und weiter entfernt von der einzigen Frau, die er jemals geliebt hatte und nie haben konnte.

 

„Netter Anblick", meldete sich eine vertraute Stimme hinter ihm.

 

Angel wirbelte herum um den Sprecher anzusehen. Der Schock zeigte sich deutlich in seinem Gesicht.

 

„Whistler?“

 

„Ahhhh, ich bin gerührt! Du erinnerst dich an mich", spottete der Dämon mit einer Hand auf seiner Brust.

 

„Was machst du hier?", wollte Angel mit zusammengekniffenen Augen wissen, um zu erfahren, warum er aufgesucht worden war.

 

„Soviel zu den Nettigkeiten", murmelte Whistler mit einem Kopfschütteln. Sein Blick wanderte zu dem großen Schiff und dann wieder zurück zu Angel. „Willst du irgendwo hin?“

 

„Möglich", erwiderte Angel wachsam und wurde noch besorgter wegen dem plötzlichen Auftauchen des Dämons. „Stimmt etwas nicht?“

 

„Nicht stimmen? Nein....ich würde nicht sagen nicht stimmen. Außer natürlich, du beziehst dich auf jemand, der sich von dem Schicksal abwendet, für das er ausgewählt worden ist", erwiderte Whistler mit seiner üblichen Geheimnistuerei.

 

Angel starrte ihn verwirrt an.

 

„Wovon sprichst du?“

 

„Von dir, mein Freund. Oder hast du vergessen, wofür du ausgewählt worden bist?", meinte der Dämon mit mehr als nur ein bisschen Boshaftigkeit in der Stimme.

 

Seine Bosse waren nicht glücklich mit der gegenwärtigen Situation, aber unglücklicherweise gab es nur wenig, was sie machen konnten, ohne sich direkt einzumischen.

 

Ein schmerzerfüllter Ausdruck zog über Angels Gesicht bei der Erinnerung an seine Pflicht in Bezug auf die Jägerin.

 

„Es ist nicht mehr so einfach", antwortete er mit einem heiseren Flüstern.

 

„Das kann ich mir so gar nicht vorstellen", schnaubte Whistler. „Niemand von uns hat erwartet, was wir von euch zwei bekommen haben."

 

Angel seufzte müde und strich sich mit einer Hand durch seine Haare. Dann drehte er sich zu dem Dämon um, der ihn auf den Weg zu seiner Seelengefährtin gebracht hatte.

 

„Warum bist du hier, Whistler?“

 

„Ich will nur sichergehen, dass du weißt was du tust."

 

Er nickte in Richtung des Schiffes, wo jetzt die Crew an Board ging.

 

„Ja, das tue ich", erklärte Angel.

 

Seiner Stimme fehlte jedoch die Überzeugung, die er vermitteln wollte.

 

Whistler runzelte seine Stirn und bekämpfte das Verlangen, seinen Kopf zu schütteln. Viele Dinge waren falsch in dieser Situation. So viele Dinge, von denen er wusste, und die er nicht preisgeben konnte. Er war sich der Schwangerschaft der Jägerin bewusst und dessen Auswirkung, aber ihm war deutlich gemacht worden, dass er nicht damit handeln durfte, um den beseelten Vampir zum Bleiben zu überreden. Wenn Angel zurückkehren würde, musste es sein eigener freier Wille sein und nicht aus einem Verantwortungsgefühl.

 

„Also wirst du sie einfach verlassen?", fragte er in der Hoffnung, ihn bei seinem bereits großen Schuldgefühl zu packen.

 

„Du verstehst das nicht", brachte Angel heraus, drehte sich dann von dem Dämon weg und lehnte sich gegen das Geländer der Gangway.

 

„Ich verstehe es vollkommen, mein Freund."

 

Der Dämon seufzte niedergeschlagen. Er hatte alles getan, was ihm erlaubt gewesen war. Der Rest lag jetzt an Angel.

 

Als Angel sich ein paar Minuten später wieder umdrehte, war der Dämon verschwunden. Er fragte sich, warum Whistler überhaupt da gewesen war und ob das, was er da tat, richtig war oder nicht.

 

 

Kapitel 2

 

Eine frische Ozeanbrise strich über Angels Haut, während er auf dem Deck des Frachters stand und auf die verschwindende Küstenlinie starrte. Er konnte immer noch die Umrisse der Gebäude und das Blinken der Stadtlichter erkennen, aber sie wurden mit jeder Minute schwächer. Bald würde nichts mehr zu sehen sein, außer endlose Meilen an Salzwasser und vielleicht gelegentlich eine Meereskreatur. Es würde Wochen dauern, bis er wieder einen Fuß auf trockenes Land setzen würde.

 

Lange nachdem Whistler ihn mit seinen Gedanken alleine gelassen hatte, hatte Angel da gestanden, auf die sanften Ozeanwellen gestarrt und über die Entscheidung nachgedacht, die er getroffen hatte. Tat er das Richtige? Wandte er sich von seinem Schicksal ab? Und da war dieses Gefühl, das er vor kurzem gehabt hatte: ein tiefes, reißendes Gefühl in seinem Inneren, das ständig in seinen Gedanken zurückblieb. Es verstörte ihn auf eine Art, die er nicht beschreiben konnte, aber er schob seine Sorgen beiseite und begründete sie damit, dass er seine Seelengefährtin vermisste.

 

Buffy.

 

Sie war der vollständige Grund für sein Dasein, sein größtes Glück und seine größte Qual. Ihm hatte nichts etwas bedeutet, bevor sie in sein Leben gekommen war. Es war falsch sie zu lieben. Das wusste er. Sie waren von Natur aus Feinde, dazu ausersehen sich gegenseitig zu bekämpfen und auszulöschen. Aber das Schicksal hatte sich so verworren, dass es sie zusammengebracht hatte und bei ihnen Liebe erzeugt hatte anstatt Hass.

 

Ihnen war jedoch gezeigt worden, dass nicht einmal die größte Liebe die höchsten Risiken bewältigen konnte. Die nicht so kleine Tatsache war ihnen auf grausame Weise klar geworden. Eine einzige Nacht, in der sie zum ursprünglichsten aller Tänze zusammengekommen waren, hatte den Dämon hervorgebracht, der seine Existenz für immer verdammt hatte. Den verheerenden Schaden, den er angerichtet hatte und der Schmerz, den er bei ihr verursacht hatte, würde ihn immer verfolgen.

 

Er hätte gehen sollen, sobald er stark genug gewesen war nach seiner Rückkehr aus der Hölle. Er hätte weggehen sollen. Es hätte ihnen beiden soviel Leid ersparen können, aber er hatte naiverweise gedacht, dass sie es schaffen konnten. Zuerst als Freunde und dann später als sexuell nicht aktives Paar. Aber er hatte sich selbst etwas vorgemacht.

 

Spike hatte es am besten ausgedrückt, als er ihnen gesagt hatte, dass sie niemals Freunde sein könnten. So sehr sie es auch nicht hatten hören wollen, so war es doch die Wahrheit gewesen. Es gab zuviel zwischen ihnen, zuviel Leidenschaft und Liebe, um jemals nur Freunde zu sein. Sie konnten aber auch kein Liebespaar sein. Nicht nur wegen dem Fluch, sondern auch wegen allem, das zwischen ihnen stand und allem, das er war und nicht war.

 

Er war nur ein Dämon, befleckt und verschlissen und durch einen Rachefluch daran gebunden, niemals den Tod und den Schmerz zu vergessen, den er verursacht hatte. Da war eine gewisse Ironie darin, wenn er versuchte, seine Sünden wieder gutzumachen und dabei die gleichen Blut befleckten Händen benutze, die sie überhaupt erst begangen hatten. Angel wusste jedoch, dass eine Erlösung ein Wunschtraum war. Seine Sünden waren zu abscheulich, um sie jemals völlig wiedergutzumachen.

 

Er war kein rechtschaffender Mann.

 

Er war kein Ding, das es wert war, gerettet zu werden.

 

Er war nur ein Dämon, der die Liebe nicht verdiente, die ihm geschenkt wurde.

 

Er würde sie nur nach unten ziehen, sie von dem Leben abhalten, das sie mit Recht verdiente. Sie verdiente alles und er hatte nichts zu bieten außer einem ruhigen Leben mit ihm im Schatten. Er konnte ihr das einfach nicht antun. Deswegen war er gegangen. Und deswegen hatte er das Schiff betreten - trotz Whistlers herausfordernder Worte.

 

Mit einem tiefen Seufzen blickte Angel zu dem nun leeren Horizont. Die Küstenlinie war nicht länger sichtbar, aber er konnte die sich verändernden Farben sehen, die auf das Kommen eines neuen Tages hinwiesen. Die Sonne würde bald aufgehen, weshalb er sich von der Reling des Schiffes abstieß und sich auf den Weg nach unten zu dem kleinen Raum machte, den er sich hatte sichern können.

 

Sobald er in seinem Zimmer war, warf Angel seinen Mantel ab, gefolgt von seinem Hemd und seiner Hose, die er ordentlich faltete und auf eine Holzkiste legte. Angel zögerte nur einen Moment und ließ sich dann auf die schmale Matratze fallen, die achtlos auf dem dreckigen Boden lag. Es hätte seinetwegen auch ein Nagelbett sein können. Nichts schmerzte mehr als der Schmerz in seinem Herz und seiner Seele.

 

Angel griff zu einer kleinen Kiste, die als Tisch diente, und nahm den Bilderrahmen, der darauf lag. Seine Brust zog sich zusammen, als die Frau in Sicht kam. Tränen bildeten sich in seinen Augen, als er in das lächelnde Gesicht seiner Geliebten blickte. Seine Finger strichen über dem Glas über ihre Wange. Er brauchte kein Bild, um sich an ihre strahlende Schönheit zu erinnern, aber war froh, dass es eins hatte.

 

Er drehte sich zur Seite und legte das Bild neben sich auf das Kissen. Ihre unschuldigen Augen und das glückliche Lächeln blickte zu ihm zurück, als eine einzelne Träne seine Wange runterlief und auf das Kissen unter ihm. Bald fiel er in einen Traum erfüllten Schlaf und Erinnerungen von einer Nacht, die niemals hätte sein sollen, wiederholten sich in seinen Gedanken.

 

 

*****

 

 

Traum

 

Vom Fenster aus beobachtete er sie. Er konnte Sunnydale nicht verlassen, ohne ihr schönes Gesicht ein letztes Mal zu sehen. Sein Herz brach noch mehr bei dem Gedanken. Wie sollte er das schaffen? Wie sollte er weiterleben, wenn er wusste, dass sie nicht länger jeden Tag da sein würde? Er hob seine Hand und seine Finger strichen auf dem Glas des oberen Fensterteils über den Umriss ihres Gesichtes. Eine Träne lief seine Wange hinab, als er jeden Gesichtszug studierte, der von dem blassen Mondlicht beleuchtet wurde. Er sehnte sich danach, dort bei ihr zu sein und ihr zu sagen, dass er sie liebte.

 

Are we done for now?

 

Er bekämpfte das Verlangen, den Raum zu betreten und sie in seine Arme zu nehmen. Wozu wäre das gut? Das würde es nur schwerer machen. Und er konnte es nicht riskieren, sie zu wecken. Sie brauchte nicht zu wissen, dass er da gewesen war. Er wusste nicht, ob er die Kraft hatte zu gehen, wenn er in ihre Augen sehen musste und den Schmerz sah, den er bei ihr verursacht hatte.

 

Auch wenn sein Verstand ihm sagte, dass er gehen sollte, drängte sein Herz ihn dazu, den Raum zu betreten, um sich ein letztes Mal von ihrer Gegenwart einhüllen zu lassen. Bevor es ihm klar wurde, kletterte sein Körper vorsichtig durch das Fenster in ihr Schlafzimmer. Bald stand er nur ein paar Zentimeter vor ihrem Bett und atmete den einzigartigen Geruch von Buffy ein.

 

Or is this for good?

 

Seine Seele schrie in ihm, schrie ihn an, dass er sie in seine Arme nehmen sollte und die Wunden in ihrem Herzen lindern sollte, die er verursacht hatte. Seine Hände verkrampften sich an seiner Seite, da er verzweifelt versuchte, sie nicht zu berühren und nicht die seidige Wärme ihrer Haut unter seinen Fingern zu fühlen. Er wollte so sehr neben sie ins Bett krabbeln und ihren Körper an seinen drücken. Es war falsch, das wusste er, aber er wusste nicht, wie er sich selbst stoppen sollte.

 

Ganz langsam setzte er sich auf den Rand des Bettes. Lange Zeit starrte er nur in das Gesicht des einzigen Mädchens, die jemals sein Herz gefangen hatte. Er erinnerte sich an das erste Mal, als er sie gesehen hatte, wie sie auf den Treppen vor ihrer Schule gesessen hatte und an einem roten Lutscher geleckt hatte. Ohne etwas über sie zu wissen hatte sie sein Herz gestohlen. Und er war sicher, dass er es niemals zurück bekommen würde. Es würde ihres sein, für immer und ewig.

 

Will there be something in time with us?

 

Sie bewegte sich ein wenig im Schlaf, wodurch ein paar Strähnen ihres goldblonden Haares auf ihr Gesicht fielen. Obwohl er wusste, dass er es nicht tun sollte, tat er es dann doch, streckte eine Hand aus und schob die eigensinnige Strähne hinter ihr Ohr. Seine Finger verweilten länger als nötig, fast als würden sie dort von einem Magneten angezogen. Sie wanderten langsam ihre Wange hinab, berührten aber kaum die Haut darunter.

 

Ihre Lippen öffneten sich leicht und sie stieß ein stilles Seufzen aus, als ihr Körper die schwache Berührung von ihrem Gefährten erkannte. Er spürte eine Veränderung in ihrem Bewusstsein und zog schnell seine Hand zurück. Dabei schalt er sich selbst aus, weil er nur die Selbstbeherrschung eines Vierjährigen hatte. Er musste gehen und zwar schnell. Die Versuchung zu bleiben war zu groß und er konnte es nicht riskieren, dass sie aufwachte.

 

There should.

 

Er erhob sich vom Bett und drehte sich ein letztes Mal zu ihr um. Seine Augen starrten auf die hellrosa Lippen, die ein wenig geöffnet waren. Erinnerungen an leidenschaftliche Küsse blitzen durch seine Gedanken. Er konnte fast die Wärme ihrer Lippen spüren, wenn sie auf seine gepresst waren. Was würde er dafür geben, sie noch einmal zu spüren.

 

Er trat ein paar Schritte zurück und sein Blick war immer noch ausschließlich auf sie gerichtet. Nur noch ein paar Zentimeter und er konnte ihren unschuldigen, verführerischen Verlockungen entkommen. Aber anstatt sich rückwärts zu bewegen ging er vorwärts. Nicht einmal seine stärkste Entschlossenheit konnte ihn davon abhalten, immer näher und näher zu kommen, bis seine Lippen nur Zentimeter über ihren schwebten. Seine Augen blieben offen, als er einen letzten Kuss auf ihre Lippen drückte.

 

Only girl for me is you.

 

Er zog sich nach der geringen Berührung zurück und leckte sich über seine Lippen, um die schwache Essenz von ihr auf seinen Lippen auszukosten. Verlangen zog sich durch seinen Körper und das geborgte Blut in ihm raste durch seine Venen. Wenn es um sie ging, brauchte er nur einen kleinen Kontakt, um in Flammen zu stehen. Um sein Verlangen zu beherrschen zog er sich zurück, entschlossen zu gehen, bevor es zu spät war.

 

Er hatte gerade das Fenster erreicht, als der sanfte Klang ihrer Stimme seine Ohren erreichte.

 

„Angel?“

 

There can be no other one.

 

Sein Körper erstarrte mitten im Schritt, hin- und hergerissen, ob er durch das Fenster springen oder zu ihr rennen sollte, um sie zu trösten. Er wusste, dass er nicht einmal ihr Schlafzimmer hätte betreten sollen. Er hätte überhaupt nicht kommen sollen. Aber er war gekommen und jetzt musste er sich ihr stellen. Er drehte seinen Körper und entdeckte, dass sie nicht länger im Bett war, sondern direkt vor ihm stand.

 

„Buffy", flüsterte er leise und seine Stimme liebkoste ihren Namen wie nur er es zu tun schien.

 

Sie standen da und starrten sich an. Sie sprachen durch ihre Augen das aus, was ihre Stimmen nicht ausdrücken konnten. Er wusste, dass sie verstand, warum er hier war. Er wusste, dass nicht erwartete von ihm zu hören, dass er seine Meinung geändert hätte und nicht gehen würde, obwohl er wusste, dass sie sich danach sehnte, es zu hören.

 

If I didn't have faith, I would come undone.

 

Er zuckte leicht zusammen bei der Berührung ihrer warmen Handfläche auf seiner Wange und stöhnte fast auf, als ihr Daumen über seine Lippen strich. Jedes bisschen Verstand, das noch in ihm war, schrie ihm zu, dass er gehen sollte, bevor die Dinge noch schlimmer wurden, aber er konnte die Willenskraft nicht aufbringen, seinen Körper in Bewegung zu setzen. Statt dessen stand er hilflos da und gestattete ihrer Hand, seinen Kopf zu ihr runterzuziehen, bis er über ihr lehnte.

 

Ihre Lippen trafen sich zu einem traurigen, sanften Kuss, dem die übliche Glut ihrer früheren Umarmungen fehlte. Beiden liefen die Tränen hinab und vermischten sich auf den Flächen ihrer Wangen, während ihre Herzen und Seelen wegen dem unvermeidbaren Verlust ihrer Gefährten weinten. Seine Hand glitt durch ihr Haar und genoss zum letzten Mal dessen Weichheit.

 

So much promise in your eyes,

 

So verloren in ihrer Umarmung bemerkte er nicht einmal, dass sie sich auf das Bett zu bewegten, oder dass ihrer Hände sich zwischen ihre Körper begeben hatten. Erst als ihre Hände die nackte Haut seiner Brust berührten, wurde ihm klar, dass sie sein Hemd aufgeknöpft hatte, ohne dass er es gespürt hatte. Er zog sich barsch zurück und rang nach Luft, die er nicht brauchte.

 

„Buffy, nein, wir können nicht", sprach er heiser und kämpfte mit den Emotionen in sich, da er ihren Körper an sich gepresst spüren wollte.

 

„Bitte?", bat sie verzweifelt.

 

Ihre Gelassenheit verschwand mit dem Wissen, dass er bald weg sein würde.

 

„Der Fluch...wir....wir können nicht."

 

Er seufzte heftig und verdammte seine reine Existenz für den Schmerz, den er erneut bei ihr verursachte.

 

Seems that I can only see

 

„Bitte Angel?", bettelte sie flüsternd und kam näher zu ihm. „Könnest du glücklich sein? Könntest du alles vergessen, was passiert ist und passieren wird? Ich...Ich kann es nicht....nicht, wenn ich weiß, dass du hinterher weg sein wirst, nicht, wenn mein Herz zerbricht."

 

Angel rang mit sich, den Sog ihres verzweifelten Rufs zu bekämpfen. Er konnte es nicht machen, konnte nicht einlenken. Es war viel zu riskant.

 

„Buffy, Baby, ich kann nicht. Ich wünschte, ich könnte....“ Er verstummte, verloren in dem Elend, das sich in ihren Augen zeigte.

 

„Bitte! G-gib mir nur etwas, das mich an dich erinnert", schluchzte sie, obwohl ihr bewusst war, dass sie ihn nicht darum bitten sollte, sie zu lieben.

 

Es war ihr aber nicht möglich, das brennende Verlangen danach, ihm ein letztes Mal nah zu sein, zu vertreiben.

 

Angel öffnete seinen Mund, um ihre Bitte anzulehnen, bevor er sich dazu zwingen würde, endlich zu gehen. Aber irgendwie hatte er plötzlich Buffy in seinen Armen und ihre Lippen pressten sich auf seine. Alle Vorbehalte, die er hatte, waren in dem Moment aus seinen Gedanken verschwunden, als sie sich an ihn presste. Die Hitze ihres Körpers strömte auf seine Haut, während ihre Zungen sich in ihren Mündern streichelten und liebkosten.

 

It always makes me wonder if you save it all for me.

 

 

Er versuchte es zu bekämpfen, versuchte sich zu erinnern, warum er es nicht machen konnte, aber durch keine logische Begründung konnte er sich von ihr zurückziehen. Und auch wenn er in dem Gefühl schwelgte, dass sie ihn intim berührte, so war doch keine Freude in seinem Herzen. Sie hatte Recht. In diesem Moment konnte kein Glück gefunden worden. Ihre zerbrochenen Herzen konnten in ihrer Vereinigung nur die leichteste Absolution finden.

 

Also gab er nach, unfähig den Ruf ihrer Seele zu bekämpfen. Der Instinkt übernahm und die bewusste Handlung fiel in den Hintergrund, als beide sich nach hinten bewegten und er sie langsam auf das Bett gleiten ließ. Ihre Münder verschmolzen miteinander und versuchten verzweifelt, den anderen in den eigenen zu ziehen. Ihre Bewegungen waren hastig, aber nicht unachtsam, getrieben von dem eigentlichen Verlangen, das Sehnen in ihren Herzen zu lindern.

 

Maybe you do

 

In jedem anderen Moment, in jeder anderen Situation hätten sie sich die Zeit genommen, den andauernden Kuss zu genießen, die Leidenschaft aufzubauen, die sie umgab, aber ein Vorspiel war Luxus, den sie sich nicht leisten konnten. Mit ihren Handlungen strebten sie nur ein Ziel an: Die Verschmelzung ihrer Körper zu einem, ein körperlicher Abschied, der nicht mit Worten ausgesprochen werden würde und konnte.

 

Die Kleidung, die sie getragen hatten, fielen in kleinen Stapeln auf den Boden, abgelegt für das Gefühl von Haut an Haut. Sie griffen nacheinander und brachten ihre Körper dazu, sich wo immer es auch möglich war zu berühren. Im Moment waren die vom Unglück verfolgten Liebesleute zufrieden damit, nur die erhitzte Liebkosung des anderen Fleisches zu spüren und die beruhigende Vertrautheit ihrer kämpfenden Zungen. Aber das zwingende Verlangen nach mehr trieb sie weiter und drängte sie zu dem letzten Schritt ihres Liebestango.

 

maybe you don't,

 

Beide keuchten hörbar beim Vollzug ihrer Vereinigung. Tränen liefen aus Buffys Augen bei dem Gefühl von Angel, der nach so langer Zeit wieder tief in ihrem Körper war. Keiner bewegte sich, da sie sich vor dem vor ihnen liegenden Ende fürchteten und doch danach verlangten. Schließlich berührten sich ihre Lippen wieder und sie unterbrachen die Stille, die sich über sie gelegt hatte.

 

Langsam bewegten sich ihre Körper aneinander und schürten das innere Feuer. Sie starrten sich gegenseitig in die Augen und prägten sich die Veränderungen der Farbe ein. Sie genossen die Emotionen, die so leicht erkennbar waren. Beide wussten, dass dies ihre letzte Handlung war. Ein passendes Ende für eine typische, tragische Liebesgeschichte.

 

maybe you should

 

Wieviel Zeit vergangen war konnte keiner sagen. Das einzige, worauf sie sich konzentrieren konnten, waren sie selbst und der Moment, den sie miteinander teilten. Ihre Seelen sangen bei dem Gefühl der Erfüllung, da sie mit ihrer anderen Hälfte vereint waren. Es war eine Erfahrung, die sie nur einmal in der Nacht von Buffys siebzehntem Geburtstag gehabt hatten. Nichts konnte mit der intimen Vereinigung mit der einen, wahren Liebe verglichen werden.

 

Sie wussten jedoch, dass ihre Zeit miteinander nicht andauern würde. Und als sie gemeinsam ihren Gipfel erreichten, schrieen sie beide nicht vor Freude auf, sondern vor Kummer. Es konnte kein Glück gefunden werden, sondern nur Traurigkeit. Tränen bedeckten beide Gesichter, als sie sich aneinander klammerten. Sie hätten Frieden fühlen sollen, doch innerlich starben beide.

 

Stick to the promise in your eyes

I still wonder if it's for me

 

Angel begann es sofort zu bedauern, dass er Buffy nachgegeben hatte, als er ihre schluchzende Gestalt in seinen Armen hielt. Aber nicht wegen dem Risiko für seine Seele. Nein, nicht deswegen. Er hatte kein perfektes Glück gefunden, egal wie groß das Vergnügen auch gewesen war, sie zu lieben. Er bedauerte es, weil es eine weitere Möglichkeit war, ihr Schmerz zu bereiten. Sie schluchzte in seinen Armen, weil er sich selbst gestattet hatte, ihr ein weiteres Mal nahe zu sehen. Und am Ende hatte er sie sogar noch mehr aus der Fassung gebracht.

 

Seine Handlungen konnten jedoch nicht ungeschehen gemacht werden. Also hielt er sie einfach, während sie weinte. Er strich beruhigend über ihren Rücken und flüsterte Koseworte in ihr Ohr, bis ihr Weinen nachließ. Er hielt sie noch weiter in die Nacht hinein, sogar nachdem sie schließlich in einen unruhigen Schlaf gefallen war.

 

But I know it's still there, even when you sleep.

So I say

 

Erst um fünf Uhr morgens wurde ihm klar, dass er gehen musste. Es war immer noch Zeit genug, um mindestens eine Stunde zu fahren, bevor die Sonne aufgehen würde. Und er wusste, dass er gehen musste, bevor sie aufwachte. Er hasste die Idee, am nächsten Morgen, schon wieder, nicht da zu sein, aber es würde die Dinge nur schwerer machen, wenn er blieb.

 

Mit einem schweren Herzen riss er sich von ihrem warmen Körper los und zog sich seine Kleidung an, die auf den Boden lag. Seine Augen blickten ein letztes Mal auf ihre Gestalt und prägten sich jede Einzelheit ein, um sich später daran zu erinnern. Vorsichtig drückte er einen sanften Kuss auf ihre Stirn, bevor er sich umdrehte und zum Fenster ging. Er drehte sich nicht zu einem letzten Blick um, nachdem er aus dem Fenster geklettert war. Er wusste, wenn er das täte, wäre er vielleicht nicht fähig zu gehen. Statt dessen ging er immer weiter und fühlte, wie sein Herz mit jedem Schritt, der ihn weiter von seiner Seelengefährten entfernte, immer mehr zerbrach.

 

Good Night Sweet Girl

 

Ende des Traums.

 

 

*****

 

 

Einige Wochen später

 

Müde trottete Angel den Gang runter, der von dem Frachter wegführte. Sein Körper schwankte ein wenig, da das Gefühl von festem Boden unter ihm ungewohnt war. Die Wochen an Bord des Schiffes waren schwerer gewesen, als er gedacht hatte. Es hatte nichts für ihn gegeben, mit dem er sich seine Zeit vertreiben konnte, wodurch er endlose Stunden gehabt hatte, in denen er an das Mädchen gedacht hatte, das er hinter sich gelassen hatte.

 

Sogar Schlaf sorgte für keinen Aufschub. Er hatte dann nur von ihr geträumt. Wenigstens jetzt, nachdem er wieder auf dem trockenen Land war, konnte er etwas finden, irgendetwas, das ihn beschäftigen würde. Zuerst musste er jedoch eine Unterkunft finden. Bald würde der Sonnenaufgang kommen und er musste sich beeilen, wenn er nicht verkohlt werden wollte.

 

Angel sah sich um und studierte den kleinen französischen Hafen, in dem das Schiff festgemacht hatte. Er hatte keine Ahnung wo er war, außer dass er in Frankreich war. Es war jedoch egal wo er war. Alles was er wusste, war, dass Buffy mehrere tausend Meilen entfernt war, und dass sein Herz immer noch dort bei ihr war.

 

Mit hängenden Schultern wanderte Angel in die Richtung von irgendwelchen Lagerhallen. Er würde dort wenigstens für heute bleiben können. Wo er danach hingegen würde und was er vorhatte zu tun, das wusste er nicht. Er würde sich etwas ausdenken.

 

Irgendwie würde er einen Weg finden weiterzumachen.

 

 

 

THE END

 

 

Nächster Teil der Serie: A Chance to Survive Today

 

 

 

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