Splitting of Souls

 

 

Kapitel 11: Confessions

 

 

Nach einer Unterhaltung mit Giles, der ihr versicherte, dass in Sunnydale noch immer alles in Ordnung war, fand sich Buffy zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen in Angels Bett wieder. Außer dass Angel dieses Mal neben ihr war.

 

"Du hast wirklich gespürt, wie sie mich verlassen hat?" fragte Angel.

 

Buffy nickte.

 

"Ich habe mich fast zu Tode geängstigt" gab sie zu. "Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich hatte Angst, dass du tot wärst. Oder schlimmeres"

 

"Und du hast die 'oder schlimmere' Situation vorgefunden" sagte Angel mit einem Zusammenzucken.

 

"Wenigstens warst du in einem Käfig" sagte Buffy. "Das war eine Erleichterung. Obwohl, als Wes mir gesagt hat, dass ihr Leute deine Seele absichtlich entfernt habt, bin ich sozusagen durchgedreht"

 

Angel lächelte. Er hatte vergessen, wie sehr er sie vermisst hatte. Er konnte nicht glauben, dass es schon mehr als ein Jahr her war, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte. Er fragte sich, was zwischen ihnen passiert war, nachdem sie wieder auferstanden war. Sie hatten keinen Kontakt miteinander, obwohl Angel nichts mehr wollte, als jeden Tag nach Sunnydale zu fahren, nur um sich zu versichern, dass er nicht nur von einem Wunder geträumt hatte.

 

Er wollte nichts mehr, als Connors Geburt mit Buffy zu teilen, aber er war zu sehr ein Feigling, um dies zu tun. Er konnte nicht zugeben, dass er mit Darla geschlafen hatte und mit ihr einen wunderschönen Sohn gezeugt hatte. Er wollte Buffy mit den Neuigkeiten nicht verletzen, dass er mit jemand ein Kind hatte, die er nicht liebte. Es schien nicht richtig.

 

Sie unterbrachen ihre Unterhaltung und Angel überlegte sich die beste Art, wie er das Thema aufbringen konnte.

 

"Uh...wegen Connor..."

 

Buffy lächelte und nahm Angels Hand-

 

"Ich verstehe, warum du es mir nicht gesagt hast" versicherte sie ihm. "Und ehrlich gesagt, wenn ich es von dir erfahren hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht damit klar gekommen. Ich habe schon ziemlich schlecht darauf reagiert, als ich es herausgefunden habe"

 

Er zuckte zusammen und sah sie an, da er es ihr erklären wollte. Sie seufzte und zeichnete mit ihren Fingerspitzen träge Muster auf seiner Hand. Sie genoss, ihn wieder fühlen können.

 

"Ich war....nun irgendwie durchgedreht im letzten Jahr. Depressiv, launisch....Selbstmord gefährdet" gab sie zu.

 

Sie wagte es, in Angels Augen zu schauen und sah, wie er sie mit der allergrößten Sorge und Liebe anblickte, dass es ihr fast das Herz gebrochen hätte. Sie war so oft im letzten Jahr in Versuchung gewesen, zu Angel zu rennen, hatte es aber nicht fertig gebracht. Sie wusste von seiner engen, familiären Verbundenheit zu den Mitgliedern von Angel Investigations und wollte ihn nicht mit ihren Problemen belasten. Jetzt, als sie seinen Blick sah, wünschte sie sich, dass sie zu ihm gegangen wäre und sich von ihm hatte helfen lassen.

 

"Als ich das über Connor herausgefunden habe....nun, lass uns einfach sagen, dass die Vampire in der Dämonenbar, in der ich in dieser Nacht gewesen war, es nicht nach Hause geschafft haben"

 

"Es tut mir Leid" flüsterte er. "Dass ich mit Darla geschlafen habe"

 

Buffy schüttelte ihren Kopf und imitierte seine vorherige Bewegung, hob seine Hand zu ihren Lippen und küsste ihn sanft auf die Fingerspitzen.

 

"Niemals darfst du das Gefühl haben, dich für Connor entschuldigen müssen" sagte Buffy. "Er ist wunderschön. Obwohl man mit Sicherheit sagen kann, dass das Grübeln genetisch bedingt ist"

 

Angel schenkte ihr ein halbherziges Lächeln. Er wünschte wirklich, dass er ein besseres Verhältnis mit seinem Sohn hätte. Ein weiterer Gedanke kam ihm und seine Augen verdunkelten sich. Er konnte nicht glauben, dass er das vergessen hatte. Nach dem zweistündigen Tobsuchtsanfall von Angelus war Angel überrascht, dass er daran nicht zuerst gedacht hatte.

 

"Die Sache mit Spike..." begann Angel.

 

Er zog eine Grimasse, als er sah, wie Buffy zusammenzuckte.

 

"Bitte sag mir, dass du nur versucht hast, meinen Dämon zu verärgern"

 

Buffy seufzte und sah weg, unfähig seinem Blick zu begegnen. Sie schämte sich für ihre Handlungen im letzten Jahr. Sie hasste die Art, wie sie Spike behandelt hatte und wie sie Dawn und ihre Freunde behandelt hatte. Das war nicht ihr bestes Jahr gewesen.

 

"Du erinnerst dich, als ich gesagt habe, dass ich sozusagen Selbstmord gefährdet war?" fragte Buffy leise.

 

Ihre Augen waren eher auf ihre Hände gerichtet, als auf Angels Gesicht. Sie wollte die Enttäuschung nicht sehen.

 

"Ja" sagte Angel ebenso leise und versuchte sie dazu zu bringen, fortzufahren.

 

"Spike war ein Teil davon"

 

Angel fühlte, wie ihm das Herz sank.

 

"Du....und Spike?"

 

Buffy nickte und fühlte, wie ihr eine Träne aus dem Auge lief.

 

"Ich war...der Begriff 'am Ende' fällt mir dazu ein. Ich war letztes Jahr ganz unten"

 

Angel fühlte, wie sein Herz brach. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass die Dinge für Buffy so schlimm waren. Sie schien in Ordnung, als sie sich nach ihrer Auferstehung getroffen hatten. Es hatte nicht so ausgesehen, als wäre sie nicht ganz auf der Höhe gewesen und er hatte ihre Verbindung immer noch gefühlt. Obwohl, wenn er jetzt darüber nachdachte, konnte er den Unterschied fühlen. Er war einfach zu lange ohne die Verbindung gewesen, während sie tot war, dass er nicht gemerkte hatte, wie schlecht sie sich gefühlt hatte.

 

"War es so schlimm?" fragte Angel. "Zurück zu sein? Sich einzugewöhnen?"

 

Buffy nickte.

 

"Ja. Die Alpträume alleine waren...." Sie schauderte und versuchte sie beiseite zu schieben.

 

Seit alles mit dem Ersten Bösen angefangen hatte, hatte sie nicht jede Nacht davon geträumt, dass sie in ihrem eigenen Sarg aufgewacht war. In den meisten Nächten hatte es sich abgewechselt zwischen dem Sargtraum und dem Traum, in dem sie beobachtete, wie die Anwärterinnen gejagt und getötet wurden. Die schlimmsten Nächte waren die, wo beides vorkam.

 

"Es war schlimm"

 

"Ich erinnere mich" flüsterte Angel.

 

Aber er hatte Buffy an seiner Seite gehabt, die für ihn gesorgt hatte und jeden wachen Moment bei ihm war. Warum hatte er nicht das gleiche für sie getan?

 

"Es war.....anders" sagte Buffy leise. "Ich meine.....du bevorzugst es, hier zu sein, richtig?"

 

Angel nickte, unsicher, was jetzt kam.

 

"Natürlich tu ich das. Die Hölle war...."

 

"Schmerzhaft, grell, barsch, gewalttätig?" beendete Buffy für ihn.

 

Angel nickte mit Tränen in den Augen bei dem Gedanken, dass Buffy wusste, wie das war. Sein perfektes Glück, Buffy zu sehen, war geringer geworden durch das Wissen, dass sie für eine unbestimmte Zeit gelitten hatte. Sie war fünf Monate tot gewesen. Zwei Monate länger als Angel in der Hölle gewesen war. Angel hatte angenommen, dass sie sich einfach weit schneller erholt hatte als er.

 

"Es tut mir Leid, dass du das durchmachen musstest" sagte Angel.

 

Buffy atmete tief ein und zwang sich, ihn anzusehen. Sein Gesicht war verschwommen, als sie ihn durch ihre Tränen anblickte.

 

"Ich mache das immer noch durch"

 

Angel erstarrte. Er versuchte genau zu verarbeiten, was sie gerade gesagt hatte, was für einen Sinn die Worte hatten. Wollte sie damit andeuten....

 

"Du warst nicht in der Hölle"

 

"Nein"

 

Eine Träne lief Angels Wange hinunter. Er hätte es wissen müssen. Er hätte es in der Sekunde wissen müssen, als er sie gesehen hatte. Sie war zu ausgeglichen gewesen für jemanden, der gerade aus einer Höllendimension gekommen war. Sie war ein wenig zu ruhig gewesen, obwohl er gewusst hatte, dass die Hälfte davon nur Fassade gewesen war. Aber es schien ihr nicht zu schlecht gegangen zu sein.

 

"Du bist immer noch....."

 

"Es tut weh" gab sie zu. "Viel weniger, aber....an manchen Tagen tut es immer noch weh"

 

Er schluckte.

 

"Und wie kommt Spike da ins Spiel?"

 

Buffy seufzte. Sie wusste nicht, ob sie über den Themenwechsel dankbar war oder nicht.

 

"Warum hast du mit Darla geschlafen?" fragte Buffy leise.

 

Angel fühlte, wie sein Gesicht einfiel. Plötzlich machte es Sinn. Die Verzweiflung, die er gefühlt und die ihn in Darlas Arme getrieben hatte, war wahrscheinlich dem ähnlich, was Buffy zu Spike geführt hatte. Wie Darla, wusste er, dass sie mit seiner rein körperlichen Empfindung klar kam. Und ihm war es egal, ob er sie verletzt hatte, körperlich oder emotional.

 

"Ich verstehe" flüsterte er.

 

"Es ging nie um Liebe" flüsterte sie. "Nicht von meiner Seite"

 

"Buffy....Spike ist nicht fähig, Liebe zu fühlen" sagte Angel. "Nicht ohne Seele"

 

Buffy seufzte. Sie hatte lange und gründlich darüber nachgedacht. Im letzten Jahr hatte sie das selbst immer wieder behauptet, aber jetzt war sie nicht mehr so sicher.

 

"Angel.....Spike hat jetzt eine Seele" gab sie zu.

 

Angels Augen weiteten sich. Das hatte er nun gar nicht erwartet.

 

"Was? Wie? Hat er Willow gebeten, ihn zu verfluchen?"

 

Buffy schüttelte den Kopf.

 

"Er ist für eine Weile weg gewesen. Ich denke nach Afrika. Er musste durch einige Prüfungen. Er wollte mir nicht sagen welche, nur dass er zu leiden hatte. Und er hat seine Seele zurückgewonnen"

 

Angel konnte nicht glauben, was er da hörte. William der Blutige, Spike, der Jäger von Jägerinnen, war gegangen und hatte eine Seele gewonnen, um zu beweisen, dass er Buffy Summers, die Vampirjägerin, liebte. Angel wusste ohne jeden Zweifel, dass Angelus so etwas niemals für Buffy getan hätte. Offensichtlich hatte Angel Spike ganz gewaltig unterschätzt.

 

"Er hat die Seele wegen dir bekommen" sagte Angel mit leiser Stimme und fühlte sich auf seltsame Weise bestürzt und minderwertig. "Seid ihr zwei......"

 

"Nein"

 

Angel nickte und fühlte sich sowas von ermutigt, dass sie nicht einfach in Spikes Arme gefallen war, weil er für seine Seele gekämpft hatte.

 

"Hast du ihn darum gebeten?"

 

Buffy schüttelte ihren Kopf.

 

"Du weißt von seinem Chip, oder?"

 

Angel nickte. Er hatte gehört, dass sein Grand-Childe kastriert worden war. Er hatte ungefähr zwanzig Minuten gelacht, als er es erfahren hatte.

 

"Nun, er hat sich danach sozusagen den Scoobies angeschlossen" erklärte Buffy. "Ihm wurde nicht vertraut oder so, aber....er da, wenn wir ihn gebraucht haben. Er äh....hat sich in mich verliebt, bevor ich gestorben bin und als ich zurückkam...."

 

"Er war da, um dir zu helfen, als du deprimiert warst" beendete er.

 

Buffy seufzte und nickte.

 

"Ich weiß, dass es falsch war. Und ich war diejenige, die es angefangen hat und....nachdem ich es begonnen hatte, konnte ich nicht aufhören. Es war das einzige, das mich etwas fühlen ließ und das konnte ich nicht aufhören. Egal wie falsch es war. Aber....schließlich musste ich. Es brachte mich um. Also habe ich ihm gesagt, dass es vorbei war und ich meinte es."

 

"Warum denke ich, dass da jetzt ein 'aber' kommt?"

 

"Nun, für eine Weile schien er okay zu sein. Dann begann er mich deswegen unter Druck zu setzen. Wollte wieder mit mir zusammenkommen, wollte es meinen Freunden erzählen. Eines nachts wurde ich auf der Patrouille verletzt....ich ging nach Hause und.....er ist zu mir gekommen. Er hat versucht....."

 

Angel fühlt, wie die Wut in ihm brodelte. Er knurrte ein wenig und Buffy verstärkte ihren Griff um seine Hand. Er beruhigte sich und wusste, dass Buffy ihm das erzählen musste, wenn sie alles, was zwischen ihnen passiert war, hinter sich lassen wollten.

 

"Jedenfalls habe ich ihn abgewehrt. Er war ziemlich schockiert. Ich glaube nicht, dass er wirklich wusste, was er getan hat. Er hat die Stadt verlassen und ich habe ihn für ein paar Monate nicht gesehen. Er ist dann mit einer Seele zurückgekommen" beendete sie.

 

Angel nickte, komplett verblüfft darüber, was er gehört hatte. Es gab aber noch eins, was ihm zu schaffen machte.

 

"Warum seid ihr zwei dann nicht zusammen?" fragte er.

 

Sie sah ihn mit ernsten Augen an, die älter waren, als sie bei einem einundzwanzigjährigen Mädchen hätten sein sollen.

 

"Weil ich ihn nicht liebe"

 

Angel entspannte sich. Das war das Thema, über das sie nicht gesprochen hatten. Spike mochte sie vielleicht lieben, aber sie liebte ihn nicht.

 

"Und...bist du...mit jemandem zusammen?" fragte Angel zögernd.

 

Er spielte mit der silbernen Kette, von der zwei Ringen baumelten, verknotete sie in seinen Händen und wartete mit einer Nervosität auf Buffys Antwort, die er das letzte Mal in der Nacht von Buffys siebzehnten Geburtstag verspürt hatte.

 

Buffy lächelte schüchtern und fühlte, wie ihr Puls sich beschleunigte.

 

"Ich bin ihm Moment bei dir. Zählt das auch?"

 

"Bis du denn mein?"

 

Buffy konnte nicht anders, als zu lachen. Angels Blick sank und er wollte wegsehen. Buffys andere Hand berührte seine Wange und zwang ihn, sie anzusehen.

 

"Angel, ich bin dein, seit ich dich damals mit sechzehn in der Gasse von den Beinen geholt habe" flüsterte sie. "Ich war immer dein"

 

Bei diesen Worten sprudelte die Freude in Angel hoch. Er beugte sich vor, schloss die Lücke zwischen ihnen und berührte mit seinen Lippen sanft die ihren. Es war wirklich zu lange her, seit sie sich geküsst hatten. Das letzte Mal, als er ihre Lippen auf seinen gespürt hatte, war an dem Tag, der nicht passiert war. Außer dem verzweifelten Kuss, der aus der Trauer entstanden war, nach der Beerdigung von Buffys Mom. Sogar nach ihrer Wiederauferstehung hatten sie sich nicht geküsst. Angel wollte es verzweifelt, hatte es aber aus Respekt auf Buffys Gefühle nicht getan. Er wollte sie nicht verwirren und sie war dankbar dafür gewesen.

 

Buffy seufzte in den Kuss, lehnte sich näher an ihn und versuchte verzweifelt, ihm so nahe wie möglich zu sein.

 

Angel atmete tief und unnötig ein, nahm die Kette, mit der er gespielt hatte, öffnete den Verschluss und ließ die beiden Ringe auf seine Handfläche fallen. Er nahm sanft Buffys Hand, nahm dann den kleineren silbernen Claddaghring und streifte ihn ihr dann, mit dem Herz nach innen zeigend, auf den Ringfinger ihrer linken Hand.

 

Buffy bemerkte sein Zögern und schob ihre Hand nach vorne, so dass Angel den Ring auf ihren Finger streifen konnte. Sie hatte den Ring nicht mehr gesehen, seit sie Abschied genommen hatte, kurz bevor er aus der Hölle zurückgekommen war. Sie hatte ihn nie nach dem Ring gefragt, aber offensichtlich hatte er ihn gefunden, ihn behalten und gab ihn ihr nun zurück.

 

Buffy nahm den größeren Ring von Angels Handfläche, wiederholte das gleiche bei ihm und streifte ihn auf den Ringfinger seiner linken Hand. Dann imitierte sie ihre Handlung von ihrem siebzehnten Geburtstag und lehnte sich vor, um seine Finger zu küssen.

 

Angel war erfreut über das Gefühl, konnte fast nicht glauben, dass sie wieder so nah bei ihm war. Es fühlte sich so vollständig und absolut perfekt an. Er zog sich zurück und Buffys Augen öffneten sich. Sie sah ihn neugierig an.

 

"Was?"

 

"Der Fluch" flüsterte er, sich innerlich sagend, dass er ein totaler Idiot war, weil er nicht früher daran gedacht hatte.

 

Buffy lächelte und zog ihn wieder in einen Kuss.

 

"Ich habe diesen Schamanentyp gebeten, ihn unlösbar zu machen"

 

Angel sah sie mit einem wilden und weit geöffneten Blick an.

 

"Er ist unlösbar?"

 

Sie nickte.

 

"Ja. Kein Angelus kommt mehr zum Spielen, wenn du zu glücklich wirst"

 

Angel fühlte die reinste Freude in seiner Seele aufsteigen. Er zog Buffy wieder an sich zu einem Kuss und entschied, dass der einzige Weg auszuprobieren, ob der Schamane den Zauber richtig gemacht hatte der war, indem sie seine Seele austesteten.

 

 

Kapitel 12: Battle Plans

 

 

Dreizehn Stunden später hatte sich das AI-Team, ausgeschlafen und satt, in Angels Büro versammelt. Buffy hatte sich bei Giles gemeldet und er hatte sie darüber informiert, dass es in Sunnydale immer noch ruhig war. Buffy hatte ihm gesagt, dass sie ein wenig länger in LA bleiben würde, um bei dem Biest-Problem zu helfen. Cordelia schoss der Jägerin sogar noch mehr finstere Blicke zu, die diese aber ignorierte. Auf keinen Fall würde sie sich von Cordelia Chase ihren Tag ruinieren lassen, nicht nach dem absolut perfekten Abend, den sie mit Angel in der letzten Nacht verbracht hatte.

 

Lorne kam ins Büro und vervollständigte das Team. Angel räusperte sich und begann zu sprechen.

 

"Leute, ich weiß, dass die beiden letzten Tage stressig waren, aber....wir müssen zusammenhalten" sagte Angel mit leiser, sanfter und ernster Stimme. "Keine Verleumdungen, Faustkämpfe und Rache mehr. Von jetzt an konzentrieren wir uns auf eine Sache: zu überleben. Ich werde das jetzt nur einmal sagen: Was Angelus gesagt hat war eine Lüge. Ich habe nicht und werde euch niemals aufgegeben. Wir schaffen das. Zusammen"

 

"Ich kann nicht glauben, dass wir euch nicht vor Jahren schon zerstört haben" bemerkte Lilah von der Seite. Sie wurde prompt ignoriert.

 

"Wes, du und Fred macht weiter mit Lilahs Buch. Wir brauchen von diesem Spieler jede Information, die wir kriegen können. Cordy, ich will, dass du ihnen so viel wie möglich hilfst. Lilah, koch den Kaffee. Verdien dir deinen Aufenthalt hier. Lorne, ich will, dass du im Hintergrund arbeitest. Wenn das Ding größer als das Biest ist, wird es Spuren hinterlassen und ich werde die genaue Größe benötigen" wies Angel an.

 

Wesley, Fred und Lorne nickten ihre Zustimmung zu dem Plan. Lilah sah nicht begeistert aus, widersprach aber Angels Anweisung nicht.

 

"In der Zwischenzeit werden Connor, Gunn, Buffy und ich für Schadensbegrenzung sorgen, die Umgebung nach Zivilisten abzusuchen und jeden retten, den wir können"

 

Gunn, Connor und Buffy nickten und die Gruppe teilte sich still auf. Cordelia ging zu Angel und berührte sanft seinen Arm. Ihr entging nicht, dass er bei ihrer Berührung zusammenzuckte.

 

"Angel, ich will mit dir und den anderen gehen" sagte sie sanft.

 

Angel schüttelte seinen Kopf.

 

"Ich kann es nicht riskieren"

 

Sie sah ihn finster an und festigte ihren Griff.

 

"Angel, ich weiß wie man kämpft"

 

"Du magst wissen, wie man kämpft, aber das ist etwas anderes. LA ist jetzt wie ein Nahrungslager für Dämonen. Die Chancen stehen im Moment bei tausend von ihnen gegen die vier von uns"

 

"Um so mehr sollte ich mit euch gehen" argumentierte Cordelia.

 

Angel sah sie an und fragte sich, warum sie so verzweifelt mit ihm gehen wollte. Er schüttelte seinen Kopf. Er würde Cordelia nicht mit ihnen nach draußen lassen. Nicht nur, weil sie feindselig wurde, sondern auch weil sie nicht alleine zurechtkommen würde.

 

"Cordy, meine Antwort ist nein"

 

Sie stürmte wütend davon und stellte sich zu Wesley und Fred, während sie versuchte so zu tun, als würde es ihr nichts ausmachen, dass sie nicht mit den anderen gehen durfte. Innerlich jedoch schäumte sie vor Wut und Eifersucht.

 

Angel ging zu Gunn, Connor und Buffy am Waffenschrank und holte sich seine bevorzugten Gegenstände heraus. Er sah die anderen drei an.

 

"Sind wir bereit?"

 

Sie nickten und gingen als Team schnell und leise aus der Tür und in die ewige Dunkelheit von LA. Feuer wüteten durch die Straßen, Autos waren ausgebrannt und Dämonen trieben sich frei herum. Soviel Spaß die ewige Dunkelheit auch machte, ging den Vampiren und Dämonen schnell die menschlichen Opfer aus, von denen sie trinken konnten. Deshalb brachen auch schnell die Kämpfe aus, als die drei Menschen durch die Straßen von LA gingen.

 

Die Vier arbeiteten als Team und pfählten und enthaupteten so viele Vampire wie möglich. Angel versuchte, die drei Mitglieder seines Teams im Auge zu behalten, besonders Buffy und Connor, aber sie kamen gut alleine zurecht. Buffy war weit besser, als er sich erinnern konnte.

 

Die Jägerin behielt Connor und Gunn im Auge, da sie sich nicht vollkommen darum sorgte, dass Angel klar kam. Er war immer gut gewesen, aber es waren die anderen beiden, um die sie sich sorgte. Zuerst konnte Buffy nicht glauben, wie schnell Connor sich bewegte. Nachdem sie darüber nachgedacht hatte, wurde ihr klar, dass es vollkommen natürlich war für Angels Sohn, so schnell und so ein guter Kämpfer zu sein.

 

Gunn schien auch ein unglaublich erfahrener Kämpfer zu sein und Buffy war dankbar, dass Angel solch ein gutes Team hatte, das ihn unterstützte.

 

Connor kämpfte mit drei Vampiren gleichzeitig, hielt sich aber nicht so gut. Buffy warf schnell einen Pflock in das Herz von einem von ihnen. Connor blickte auf, überrascht, da er seinen Vater hinter dem Angriff erwartet hatte. Er lächelte Buffy dankbar an und widmete seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf.

 

Zehn Minuten und über fünfzehn Vampire später war die Gruppe atemlos, hatte aber überlebt.

 

"Mann, ich hoffe, dass wir diesen Biest-Typ bald erwischen. Dieses Ding mit den 08/15 Vampiren wird langsam ermüdend" bemerkte Gunn.

 

Die anderen drei nickten zustimmend.

 

"Mit ein wenig Glück wird uns das Buch, das Lilah gefunden hat, neue Informationen geben" sagte Angel optimistisch.

 

Angel hatte nicht bemerkt, dass Buffy plötzlich erstarrt war und auf etwas hinter Angel und Connor blickte.

 

"Angel" sagte Buffy. Ihre Stimme war fest.

 

"Ja?"

 

"Das Biest-Ding....das ist sozusagen ein großer, steinig aussehender Typ, richtig?" fragte Buffy.

 

"Das ist er" erwiderte Angel.

 

Buffy deutete über Angels Schulter.

 

"Nein, das ist er"

 

Angel drehte sich um und verspürte für einen Moment blinde Panik. Connor und Gunn drehten sich auch um und machten sich selbst für den Kampf bereit.

 

"Warum habe ich nur das Gefühl, dass das nur wieder mit Verletzungen endet" murmelte Buffy zu sich selbst.

 

Das Biest trat nach vorne. Die Gruppe stürmte in einer schwungvollen Bewegung darauf zu und attackierte es von allen Seiten. Angel war der erste, der angriff, doch das Biest schleuderte ihn einfach weg, als wäre er nichts mehr als ein Insekt. Gunn versuchte es auch, wurde aber gegen eine Wand geworfen, die ungefähr 3 Meter entfernt war. Er landete hart und bemühte sich aufzustehen.

 

Buffy kam vor und versuchte das Biest anzugreifen, indem sie es schlug und trat. Es hatte aber keine wirklichen Auswirkungen auf das Biest. Dieses schlug nach ihr, doch sie duckte sich unter dessen Hand, dankbar, das sie das getan hatte. Als das Biest Gunn und Angel geworfen hatte, hatte es sie nur geschleudert. Es griff Buffy mit einem böse aussehenden Messer an, das aussah, als wäre ein nachgemachtes Teil vom Biest selbst.

 

Buffy trat schnell gegen die Hand des Biest und hoffte, die Waffe zu entfernen. Es hielt sie fest und versuchte, die Jägerin wegzutreten. Sie täuschte zur Seite und versuchte erneut, das Messer wegzutreten. Es schien eifrig darauf bedacht sein, es zu behalten.

 

Das Biest traf sie mit der anderen Hand und schickte sie auf ihren Flug. Sie kämpfte sich auf die Füße, als Connor sich daran machte, das Biest anzugreifen.

 

"Connor, das Messer" schrie sie. "Versuch, an das Messer zu kommen"

 

Connor nickte und konzentrierte seine Bemühungen darauf, das Biest zu entwaffnen. Die große Kreatur schien noch eifriger darauf bedacht zu sein, das Messer zu behalten, jetzt, da Buffy das dem Team mitgeteilt hatte.

 

Angel schloss sich dem Kampf wieder an und half seinem Sohn dabei, das Biest zu entwaffnen. Abgelenkt von Angels und Connors Bemühungen, bemerkte das Biest nicht Buffys Angriff von hinten. Sie packte das große Messer und schnitt sich an den Zacken der Klinge ein wenig ihre Hand auf, schaffte es aber, es der Kreatur zu entringen, das versuchte, drei Angriffe abzuwehren.

 

Das Biest brüllte, wütend, da es seine Waffe verloren hatte. Es wirbelte Connor und Angel weg. Sein Blick war nur auf Buffy gerichtet. Buffy schluckte schwer, schob aber den Schmerz weg, der sich in ihrem Körper breitmachte,. Das Biest warf sich in ihre Richtung, aber sie duckte sich unter seinem Arm. Es war stark aber ein wenig zu langsam.

 

Angel näherte sich von der anderen Seite und attackierte das Biest, versuchte es abzulenken, damit Buffy einen guten Treffer landen konnte. Das Biest ignorierte Angel, obwohl Angel sein Bestes versuchte, um die steinige Außenhülle der Kreatur zu schädigen.

 

Buffy täuschte nach links, duckte sich unter dem Arm des Biest und reichte das Messer an Angel weiter. Das Biest verpasste den Wechsel komplett und war weiter hinter der Jägerin her. Angel grinste grimmig und stieß das Messer schnell mitten in den Rückens vom Biest.

 

Das Biest streckte sich und schrie vor Schmerzen. Sein Arm streckte sich nach hinten und versuchte an das Messer zu kommen und es aus dem Rücken zu ziehen, aber es konnte es nicht erreichen. Buffy, Angel und Connor traten alle zurück, plötzlich besorgt darüber, was sie mit der Kreatur gemacht haben konnten. Das Biest leuchtete in einer leuchtend gelben Farbe durch die Risse seiner Haut. Ein strahlendes Licht schoss aus dem Biest - in den Himmel.

 

Buffy sah auf und ihr wurde klar, was passierte.

 

"Angel, die Sonne!"

 

Angel geriet in Panik und duckte sich schnell in ein verlassenes Haus, dankbar, dass er es betreten konnte, doch traurig, da deshalb die Bewohner offensichtlich tot waren. Gunn kämpfte sich auf die Füße, da er im Moment ihres Triumphes nicht an eine Wand gedrängt sein wollte.

 

Nach einigen Momenten zeigte sich die Sonne. Die Dunkelheit verschwand. Buffy, Connor und Gunn lächelten alle breit und sahen in den Himmel, während sie ihre Augen vor den Strahlen der Sonne beschützten. Buffy sah dort hin, wo Angel in der Tür stand, außerhalb des Sonnenlichtes. Sie hatte ihn noch nie so vollkommen glücklich in seinem Leben gesehen. Außer in der vergangenen Nacht natürlich.

 

"Ein Punkt für die Guten, was?" bemerkte Gunn.

 

Buffy grinste und war komplett und vollkommen glücklich, dass sie gegen die Kreatur gewonnen hatten.

 

"Ich denke, hier muss gefeiert werden" meinte Buffy.

 

Das Trio ging zu Angel, der immer noch grinsend in der Tür stand. Gunn boxte spielerisch auf Angels Schulter.

 

"Das war aber sehr schnell gedacht"

 

Angel sah zu Buffy und berührte sanft ihr Gesicht.

 

"Woher hast du das mit dem Messer gewusst?"

 

Buffy zuckte mit den Schultern.

 

"Ich habe es nicht wirklich gewusst. Es hat sich einfach zu sehr daran geklammert"

 

Connor lachte plötzlich und Angel fühlte, wie sein Herz leichter wurde. Er hatte seinen Sohn so noch nie lachen gehört. Er sah den Jungen neugierig an, der breit grinste.

 

"Wir haben es geschafft!"

 

Angels Handy klingelte plötzlich und störte den Moment. Er zog sein Telefon hervor.

 

"Angel" sagte er.

 

Angel lächelte, als er Wesley am anderen Ende hörte.

 

"Was ist da gerade passiert?" war die wie wahnsinnig glückliche Frage des Ex-Wächters.

 

"Wir haben das Biest getötet" erwiderte Angel lässig.

 

Buffy, Connor und Gunn lachten. Ihr Adrenalinstoß nahm ab und ließ sie alle zittrig werden. Buffy lehnte sich gegen den Türrahmen, halb in der Sonne, die sich niemals besser als jetzt auf ihrer Haut angefühlt hatte.

 

"Zeit für den lässigen Angel" stichelte Buffy.

 

Er grinste ihr zu und hörte Wesleys Fragen zu.

 

"Wes, beruhige dich!" sagte Angel. "Wir werden alles erklären, wenn wir nach Hause kommen. Sobald wir herausgefunden haben, wie ich zum Hyperion Hotel zurückkomme, ohne den Umstand, dass ich in Flammen aufgehe"

 

Buffy kicherte und auch Connor lächelte.

 

"Bis später Wes. Wir sind bald zu Hause"

 

Angel legte auf und steckte sein Telefon zurück in seine Tasche. Er grinste die Gruppe an und sah von einem zum anderen.

 

"Also, irgendwelche Vorschläge?"

 

*****

 

Gunn und Connor gingen zurück zum Hyperion Hotel, um Angels Auto zu holen, damit er sich auf dem Rücksitz verstecken konnte und ohne in Flammen aufzugehen nach Hause kam. Buffy blieb bei Angel, da sie nicht von ihm getrennt sein wollte, weil sie wusste, dass sie schon bald nach Sunnydale zurückkehren musste.

 

Als Gunn und Connor zurückkamen fanden sie Buffy auf Angels Schoß. Der Vampir und die Jägerin küssten sich verzweifelt. Gunn und Connor grinsten sich an. Gunn hustete laut und beobachtete amüsiert, wie die beiden auseinander sprangen. Buffy errötete und zog ihr Shirt herunter als sie aufstand.

 

"Hey" grüßte sie.

 

Connor lachte bei ihrem Versuch, lässig zu sein.

 

"Das Auto steht draußen" erklärte er.

 

Buffy und Angel nickten. Angel zog seinen Ledermantel aus. Er ging zur Tür und war dankbar, dass die Autotür offen und das Verdeck verschlossen war und dass sie so nah an die Vordertür gefahren waren, wie es möglich war. Angel versteckte sich unter seinem Mantel und rannte zum Auto, dankbar aus der Sonne zu sein, auch wenn es das war, für das er in den letzten Tagen gekämpft hatte.

 

Gunn, Connor und Buffy kletterten hinein, Buffy auf den Rücksitz neben Angel.

 

"Was haben die anderen gesagt?" fragte Buffy neugierig.

 

"Wir haben ihnen gesagt, dass wir zurück sind" erwiderte Connor.

 

"Ja, wir dachten, dass wir mit dem Heldenempfang warten sollten, bis ihr beiden auch da seid" fügte Gunn hinzu.

 

Buffy und Angel grinsten. Buffy kuschelte sich an den Vampir und genoss das Gefühl seines Arms um sie. Sie seufzte und schloss ihre Augen, während sie sich wünschte, dass sie bei Angel in LA bleiben könnte. Sie fragte sich, ob es ihm etwas ausmachen würde, wenn sie nach dem Kampf mit dem Ersten Bösen nach LA ziehen würde und sich dem AI Team anschließen würde. Außer mit Cordelia war sie mit den anderen Team Mitgliedern extrem gut ausgekommen.

 

Mitten in ihren Plänen für die Zukunft, sie hoffte jetzt verzweifelt, dass sie eine haben würde, klingelte ihr Handy. Sie seufzte, da sich wusste, dass es Giles wäre, der sie bitten würde, zurück nach Hause zu kommen.

 

"Ja?"

 

"Buffy, hier ist Giles" grüßte der Wächter.

 

"Hey" entgegnete sie, überkreuzte ihre Finger und hoffte auf Neuigkeiten, die nicht zu schrecklich waren. "Was ist los?"

 

"Wir fragen uns nur, wann du zu Hause sein wirst" erklärte Giles.

 

Buffy seufzte. Niemalswollte sie erwidern.

 

"Wahrscheinlich heute Nachmittag" antwortete sie. "Ist das okay?"

 

"Natürlich. Ist da alles......geklärt?"

 

"Ja. Er ist ganz seelenvoll. Die ganze Zeit" erwiderte sie.

 

"Die ganze Zeit?" wiederholte Giles. "Bedeutet das....."

 

"Seine Seele ist auf alle Arten dauerhaft" sagte Buffy aufgeregt.

 

Angel drückte ihre Hand. Er liebte die Freude in ihrer Stimme.

 

"Bist du äh.....sicher?"

 

Buffy lachte. Sie konnte sich vorstellen, wie Giles am anderen Ende errötete und seine Brille säuberte. Sie hatte ihn wirklich vermisste und hoffte, dass sie noch ein wenig Zeit mit ihrem Wächter verbringen konnte, wenn sie nach Hause zurückkehrte.

 

"Wir sind ziemlich sicher" antwortete Buffy.

 

Angel gluckste ein wenig. Er wusste instinktiv, welche Frage Giles gestellt hatte.

 

"Oh, uh...nun...das ist....das ist gut. Es ist gut, oder?"

 

"Besser als gut" meinte Buffy glücklich. "Also, wollen Sie, dass ich heute Nachmittag zu Hause bin oder macht es Ihnen nicht aus, wenn ich ein wenig länger bleibe?"

 

Giles konnte den Tonfall in ihrer Stimme hören und lächelte ein wenig. Er hatte Buffy seit längerer Zeit nicht mehr so richtig glücklich erlebt. Und ehrlich gesagt waren die Dinge in Sunnydale sehr ruhig. Er wollte, dass sie zu Hause war, um zu den neuen Anwärterinnen zu sprechen, aber ein Tag mehr wäre nicht schlimm.

 

"Sei nur morgen Abend zu Hause" schloss Giles einen Kompromiss.

 

Buffy grinste und widerstand dem Drang, auf ihrem Sitz auf und abzuhüpfen und 'danke, danke, danke' zu schreien. Sie atmete tief ein und versuchte sich zu beruhigen.

 

"Sicher. Ich sehe Sie dann morgen Abend. Grüßen sie die anderen von mir"

 

"Natürlich" entgegnete Giles. "Pass auf dich auf"

 

"Werde ich, Giles"

 

Sie legte auf und drehte sich mit einem aufgeregten Lächeln auf dem Gesicht zu Angel um.

 

"Es macht dir doch nichts aus, wenn ich noch einen weiteren Tag bei euch bleibe, oder?" fragte sie.

 

Angel lächelte glücklich, schüttelte seinen Kopf und küsste Buffy, ihr damit vollkommen versichernd, dass sie immer in LA willkommen wäre.

 

"Ich denke, ich kann sicher sagen, dass es Angel nichts ausmacht" neckte Gunn.

 

Buffy lächelte und kuschelte sich an Angels Brust. Sie sah Gunn und Connor auf den Vordersitzen mit fragendem Blick an.

 

"Ja, aber macht es euch etwas aus?" fragte sie.

 

Connor drehte sich mit ungläubigem Blick zu ihr um.

 

"Machst du Witze?"

 

Buffy lächelte, dankbar, dass Connor sie nicht vollkommen hasste. Sie hatte sich darüber gesorgt, wie Connors Reaktion auf sie sein würde, falls sie sich jemals treffen sollten. Sie war nur froh, dass er sie scheinbar schon akzeptiert hatte.

 

"Nach heute und gestern" sagte Gunn. "denke ich, bist du jetzt ein ehrenamtliches Mitglied von Angel Investigations"

 

 

Kapitel 13: Soul Separation

 

 

Sie parkten das Auto im Schatten und machten sich auf den Weg ins Hotel, wo sie Wesley, Lorne und Fred in der Halle vorfanden, die aufgeregt miteinander sprachen. Cordelia war nirgendwo zu sehen, aber die rückkehrenden Krieger bemerkten ihre Abwesenheit nicht, als sie in die Begeisterung der Feier eintauchten.

 

Umarmungen und Händeschütteln und Rückenklopfen wurden ausgeteilt. Alle mit Lächeln und Worten des Dankes und der Gratulation. Nach ungefähr zehn Minuten der Ausgelassenheit beruhigte sich die Gruppe schließlich. Die Krieger standen, während die anderen auf dem runden Sofa saßen und Gunn, Connor, Angel und Buffy zuhörten, die von ihrem Abenteuer erzählten und sich gegenseitig unterbrachen, um Sachen hinzuzufügen, die hinzugefügt werden mussten.

 

Lorne, Fred und Wesley, von der Aufregung mitgerissen, hatten eine Flasche Wein geöffnet, um zu feiern. Ungefähr eine Stunde, nachdem ihrer Party begonnen hatte, näherte sich Wesley Angel und zog ihn von den anderen weg. Die beiden ehemaligen Freunde gingen ins Büro.

 

"Was ist los, Wes?" fragte Angel, der in zu guter Laune war, um auf seinen früheren Freund sauer zu sein.

 

"Wegen Buffy....."

 

Angel hob seine Hand hoch, um den Vortrag zu stoppen, den er erwartete.

 

"Wir waren vorsichtig. Und der Schamane hat gesagt, dass es beständig ist. Also musst du dich nicht sorgen"

 

Wesley schüttelte seinen Kopf.

 

"Darum geht es nicht. Es geht um Buffy und......nun, Connor"

 

Angel erstarrte. Sein Verstand wanderte zu den schlimmsten Vorstellungen und er wusste, dass er nicht mal an so etwas gedacht hätte, wenn nicht Cordelia in der letzten Woche mit Connor geschlafen hätte.

 

"Was ist mit ihnen?"

 

"Sie haben....eine Art von Verbindung" sagte Wesley. "Wir haben deine Seele gefunden, indem wir einen Zauber angewandt haben, den nur Seelengefährten durchführen können. Man verzaubert eine Karte, die Gefährtin sagt eine Zauberformel und der Zauber zeigt, wo die beiden Seelen sind. Wir haben eine Karte vom Hyperion verzaubert und....."

 

"Und?" trieb Angel an.

 

Wesley holte die Pläne des Hyperions heraus und nahm einen Stift. Er markierte die fünf Punkte, an denen Buffys Seele sich niedergelassen hatte, als Connor noch oben gewesen war.

 

"Ihre Seele teilte sich in fünf Teile auf. Eins wo sie saß, eins wo deine Seele oben war, ein weiteres mit Angelus unten im Keller, noch eins in Sunnydale wie wir annahmen und....das andere war, wo auch immer Connor war. Wir haben es überprüft. Der Zauber ist Connor gefolgt" erklärte Wesley.

 

Angel hatte das Bedürfnis sich zu setzen.

 

"Was sagst du da?"

 

Wesley sah Angel aufmerksam an und hoffte, dass er mit seiner Theorie nicht danebenliegen würde.

 

"Ich denke, Connor trägt ein Teil von Buffys Seele in sich"

 

"Und die anderen Teile ihrer Seele?"

 

"Nun, das ist nur eine Theorie, aber ich nehme an, dass der Teil in Sunnydale bei Dawn ist. Ein anderes war offensichtlich sie selbst und das andere aufgeteilt zwischen Angel und Angelus"

 

Angel saß schwer auf seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch. Seine Gedanken rasten. Er hatte sich niemals vorgestellt, dass Buffy irgend etwas mit Connor zu tun haben könnte, doch irgendwie machte es Sinn. Als er Connor das erste Mal gesehen hatte, hatte er zuerst an Buffy gedacht und wie sehr er sich wünschte, dass sie da war, um ihn zu halten.

 

"Ich bin nicht ganz sicher, aber....ich denke, dass Buffy Connors Mutter sein könnte. Eher im Geiste als körperlich" erklärte Wesley.

 

"Wie? Sie und ich...wir waren nur einmal zusammen..."

 

Wesley sah Angel mit erhobener Augenbraue an.

 

"Cordelia hat mich über den Tag informiert, den du zurückgenommen hast" sagte Wesley behutsam.

 

Angel sah alarmiert auf. Er sah nur Sympathie und Verständnis in Wesleys Augen. Er seufzte und fuhr mit einer Hand durch sein Haar.

 

"Und ich nehme an, da wir beide komplett menschlich waren, hätte sie empfangen können" vermutete Angel. "Wenn ich den Tag nicht ausgelöscht hätte, dann hätte sie ein Baby haben können"

 

"Nein, hätte sie nicht" sagte Wesley leise.

 

"Was?"

 

"Buffy ist eine Jägerin.....Sie kann niemals Kinder bekommen. Es ist nicht möglich"

 

Angel wurde übel. Das war einer der Gründe gewesen, warum er sie verlassen hatte. Weil er ihr nie Kinder schenken konnte. Und wie sich herausstellte, war er fähig sich fortzupflanzen. Zu hören, dass Buffy nicht schwanger werden konnte, war wie ein Schlag ins Gesicht und ihn schmerzte das Gefühl, das Buffy empfinden musste, wenn sie die Tatsache über die Jägerinnen kannte.

 

"Niemals?" wiederholte Angel.

 

Wesley schüttelte seinen Kopf.

 

"Sogar wenn sie mit einem komplett menschlichen Mann zusammen wäre, wäre sie nicht fähig, Kinder zu bekommen" erklärte Wesley. "Und nicht nur, weil der Rat sie töten würde, sondern auch weil ihr Körper im wahrsten Sinne des Wortes unfähig ist, sie zu gebären. Oh, sie kann sie empfangen, versteh mich nicht falsch, aber.....sie kann sie nicht austragen. Der Punkt ist, ...ich glaube wirklich, dass Buffy mit Connor verbunden ist"

 

"Er scheint sie wirklich zu mögen" bemerkte Angel und blickte durch das Fenster, wo er Buffy und Connor sah, die sich lebhaft miteinander unterhielten.

 

Connor lächelte, während er etwas erklärte und Buffy lachte aus vollem Herzen.

 

"Ich denke,...Darla als Gefäß zu benutzen, war vielleicht der Weg der Mächte, wie du und Buffy ein Kind haben könntet" sagte Wesley. "Du und Buffy seid dafür bestimmt, zusammen zu sein. Es war prophezeit. Ich würde vermuten, wenn wir die richtige Prophezeiung über Connors Geburt durchsehen, würde Buffy da erwähnt werden. Vielleicht würde das erklären, warum dein Sohn eine reine menschliche Seele hat. Weil es ein Teil von Buffy ist"

 

Angel runzelte seine Stirn und versuchte zu verstehen, was ihm gerade gesagt wurde. Er wollte verzweifelt glauben, dass Wesley in Bezug auf Connors richtige Mutter Recht hatte, aber die Prophezeiungen von Wesley hatten sich in der Vergangenheit nicht immer als richtig herausgestellt.

 

"Ich habe da eine Frage" sagte Angel. "Wenn sich Buffys Seele in fünf Teile aufgeteilt hat....was bedeutet das für Buffy? Läuft sie jetzt nur noch mit einem Fünftel ihrer Seele herum?"

 

"Eigentlich ein Viertel" antwortete Wesley. "Es waren vier gleiche Teile und dann hat sich eines der Teile zwischen deiner Seele und Angelus aufgeteilt"

 

"Angelus hat ein Achtel einer Seele?"

 

"Theoretisch" antwortete Wesley. "Und wegen Buffy: Als eine Kriegerin für die Mächte der Ewigkeit, ist ihre Seele eine der stärksten überhaupt. Du musst wahrscheinlich mit ihr sprechen, aber ich würde wetten, dass sie, nachdem Connor geboren wurde, damit gekämpft hat, ein Gleichgewicht zwischen Dunkelheit und Licht zu finden"

 

Angel sah Wesley scharf an. Ich war....nun irgendwie durchgedreht im letzten Jahr. Depressiv, launisch....Selbstmord gefährdet. Wesleys Theorie hatte ganz sicher eine Menge Beweiskraft. Angel stand auf und ging zur Tür.

 

"Buffy" rief er.

 

Buffy sah auf und berührte Connor am Arm, um sich dafür zu entschuldigen, dass sie ihn mitten in der Unterhaltung verließ. Sie ging zum Büro. Angel begleitete sie hinein und holte einen Stuhl für Buffy. Sie setzte sich und warf nervöse Blicke zu Wesley und Angel.

 

"Warum fühle ich mich plötzlich so, als wäre ich zurück auf der High School und im Büro von Rektor Snyder?" witzelte sie ein wenig und versuchte ihre Nervosität zu verbergen.

 

"Wann hast du letztes Jahr angefangen, mit Spike zu schlafen?" fragte Angel ohne Vorrede.

 

Wesley hustete unbehaglich und sah Buffy vollkommen schockiert an. Buffy errötete leuchtend und sah ihren Geliebten wütend an.

 

"Warum?"

 

"Es ist wichtig" erwiderte er.

 

Buffy sah von ihm weg und dachte daran zurück, als die Dinge zwischen Spike und ihr gewaltig den Bach hinabgegangen waren. Sie hatten eine zögerliche Freundschaft gehabt, auf die sich Buffy verlassen hatte, bis sie miteinander geschlafen hatten. Und danach wurde alles noch schlimmer.

 

"Äh...ich denke November" sagte Buffy.

 

Connor war im November geboren.

 

"Wann im November?"

 

Buffy zuckte mit den Achseln

 

"Ich weiß nicht. Ich führe darüber kein Buch"

 

"Wenn du schätzen müsstest, würdest du sagen, ungefähr am 11. November? Das war ein Montag" sagte Angel.

 

Buffy versuchte sich zu erinnern. Sie wusste, dass es ein Werktag gewesen war, als sie mit Spike geschlafen hatte, weil sie unbeabsichtigt Dawn alleine gelassen hatte. Tara war freiwillig eingesprungen.

 

"Äh, ich denke, es hat an einem Dienstag angefangen" sagte Buffy und fragte sich, warum das so wichtig war. "Also vielleicht der 12.?"

 

Angel und Wesley warfen sich einen Blick zu, der Buffy nicht entging.

 

"Was? Warum ist das so wichtig?" fragte Buffy.

 

Wesley setzte sich auf den Stuhl neben ihr und wandte sich ihr zu.

 

"An dem Tag, an dem deine....äh...Beziehung mit Spike begonnen hat, hast du dich da ein wenig...aus dem Gleichgewicht gefühlt? Als könntest du dich nicht richtig auf deine Kraft konzentrieren?" fragte Wesley.

 

Buffy nickte. Sie konnte sich an alles erinnern, was sie an diesem Tag gefühlt hatte, weil sie sich so schlecht gefühlt hatte. Das war der Tag, in dem sie herausgefunden hatte, das Spike sie schlagen konnte. Du bist falsch zurückgekommen.

 

"Ja. Ich war....äh wirklich an diesem Tag nicht ganz auf der Höhe. Und dann....mit der Spike Sache....und als sein Chip nicht funktionierte...."

 

"Sein Chip funktionierte bei dir nicht?" fragte Angel.

 

Buffy schüttelte ihren Kopf.

 

"Er konnte mich schlagen. Sagte, dass ich falsch zurückgekommen wäre. Dass mir ein Teil von mir selbst fehlen würde"

 

Sie fühlte, wie ihr die Tränen kamen aber sie versuchte, sie unterdrücken. Sie hatte nicht mehr über sich selbst nachgedacht, seit Willow versucht hatte, die Welt zu zerstören. Sie dachte, dass sie die Zweifel hinter sich gelassen hatte, die Spike in ihren anfälligen Geist gesetzt hatte

 

"Buffy, wir denken, dass es einen Grund geben könnte für das, was mit dir passiert ist" erklärte Angel. "Warum du dich so schlecht gefühlt hast. Es könnte sogar erklären, warum Spike dich schlagen konnte"

 

Buffy nickte und wartete, dass Angel fortfuhr.

 

"Buffy, Connor ist am 11. geboren worden. Der Tag, bevor du und Spike angefangen habt...."Angel verstummte, unfähig sogar daran zu denken, was zwischen seinem Childe und seiner Gefährtin passiert war. "Buffy, bei dem Seelenzauber, den du ausgesprochen hast, da hast du bemerkt, dass ein Teil deiner Seele Connor gefolgt ist, richtig?"

 

Buffy nickte. Sie hatte es auch für sonderbar gehalten, hatte aber keine Erklärung dafür gehabt.

 

"Nun, was wenn wir dir sagen, dass ein Teil deiner Seele in Connor ist? Dass du vielleicht die Hälfte von dem, was dir noch blieb, verloren hast und es in Connor übergegangen ist" sagte Wesley sanft.

 

"Warte...zwei Sachen. Erstens, warum würde Connor einen Teil meiner Seele haben und zweitens....was meinst du mit 'was dir noch blieb'?"

 

Wesley wusste, dass die Antwort zur ersten Frage nicht seine Sache war. Die zweite Frage jedoch, war etwas, was er beantworten konnte.

 

"Buffy, dieser Zauber hat gezeigt, dass du deine Seele mit drei anderen Wesen teilst. Ich würde sagen, ein Teil mit Dawn, ein anderes mit Connor und ein weiteres mit Angel. Und das Teil von Angel teilt sich weiter auf zwischen Angel und Angelus" erklärte Wesley.

 

"Also....was? Habe ich nur noch ein Viertel meiner Seele oder wie?"

 

Wesley nickte.

 

Buffy schluckte heftig. Das erklärte sicher, warum sie sich nicht so richtig gefühlt hatte, nach allem, was im letzten Jahr passiert war. Es machte sogar ein wenig Sinn, dass sie ihre Seele mit Angel und Dawn teilte.

 

"Aber warum mit Connor?"

 

Wesley sah den Vampir an. Angel kniete sich vor Buffy und nahm ihre Hände in seine. Er bemerkte, dass seine Gefährtin zitterte.

 

"Buffy, Wesley denkt, dass du Connors Mutter bist" sagte Angel sanft.

 

Buffy fühlte, wie alles in ihr erstarrte. Das war nicht möglich. Zum einen, war Connor nicht von ihr. Zum anderen, war sie nur ein einziges Mal vor fünf Jahren mit Angel zusammen gewesen. Sie wusste auch von der Tatsache, dass Jägerinnen keine Kinder bekommen konnten. Sie hatte es geschafft, diese winzige Information von Giles zu erhalten, nachdem sie ihn mehr als eine halbe Stunde bedrängt hatte, warum Jägerinnen niemals Kinder hatten.

 

"Uh huh..."

 

"Buffy, ich weiß, dass es verrückt klingt, aber....ich denke, dass er Recht haben könnte" flüsterte Angel. "Ich wollte immer, dass du Connors Mutter wärst. Ich blicke in seine Augen und sehe, wie du zu mir zurückschaust. Die Verbindung, die ich bei Connor spüre, war immer so vertraut für mich, weil es die Verbindung ist, die wir beide teilen. Ich weiß, dass das eine Menge ist, aber....du musstest das wissen"

 

Buffy konnte nicht nachdenken, konnte sich kaum daran erinnern, wie man atmete. Sie schüttelte ihren Kopf und versuchte, ihre Gedanken zu sortieren

 

"Ist...können wir es herausfinden....irgendwie" fragte sie leise.

 

Angel blickte zu Wesley, der bereits zu seinen Bücherschrank ging.

 

"Buffy, da ist noch etwas, das du wissen musst" flüsterte Angel, so dass Wesley sie nicht hören konnte. "Über den Tag, als du mich nach Thanksgiving besucht hast"

 

Er hatte jetzt ihre volle Aufmerksamkeit. Es schien so zufällig, gab ihr aber etwas anderes, worauf sie sich konzentrieren konnte.

 

"Was ist damit?"

 

"Hast du jemals....geträumt, dass wir mehr als fünf Minuten miteinander verbracht haben? Vielleicht den ganzen Tag zusammen? Wo du mich am Hafen...."

 

"Von Santa Monica triffst, draußen in der Sonne" beendete Buffy.

 

Er nickte und bemerkte Tränen in seinen Augen. Er hätte niemals wirklich die Möglichkeit erwartet, dass Buffy sich an ihren Tag-der-nicht-geschehen-war erinnerte.

 

"Und wir sind zurück ins Büro gekommen und...."

 

"Haben Tee getrunken und haben versucht, einen wohl überlegten Plan zu entwickeln, aber.....haben uns am Ende geliebt" flüsterte Buffy, der die Tränen das Gesicht hinunter liefen. "Alles das....ist das wirklich passiert?"

 

Angel nickte und wischte ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht. Er hasste es, sie weinen zu sehen. Es schien, dass alles, was er gemacht hatte war, seine wahre Liebe zum Weinen zu bringen.

 

"Du hast den Tag zurückgedreht....hast deine Menschlichkeit aufgegeben, damit ich nicht sterben würde" sagte Buffy. "Denkst du, dass Connor etwas damit zu tun hat?"

 

Angel nickte.

 

"Ich bin fast sicher"

 

Buffy lehnte sich auf ihrem Stuhl nach vorne, fiel vor Angel auf ihre Knie und umarmte ihn heftig. Er erwiderte die Umarmung genauso fest und wiegte sie, als sie an seiner Brust weinte. Wesley sah sie an. Er wollte den Moment nicht stören, aber er wusste, dass sie die Wahrheit über die Herkunft von Connor wissen mussten.

 

Wortlos reichte Wesley Angel ein geöffnetes Buch, der es annahm und sich den Zauber durchlas. Angel zog sich sanft zurück und half Buffy auf die Füße. Er bot ihr ein Taschentuch von einer Box auf seinem Schreibtisch an und wartete geduldig, bis Buffy sich ihr Gesicht getrocknet hatte.

 

"Was jetzt?" fragte sie leise.

 

"Wir finden es jetzt heraus"

 

 

Kapitel 14: Family

 

 

Wesley arrangierte das Ritual, das das magische Gegenstück zum Vaterschaftstest war. Zehn Minuten später hatte Buffy Probleme mit dem Atmen. Sie wusste mehr als genug über Magie, um zu wissen, dass Fehler oft passieren konnten, aber nachdem Wesley den Test ein weiteres Mal durchgeführt hatte, war sie sicher, dass das Ritual richtig gewesen war.

 

Sie war Connors Mutter.

 

"Oh Gott" flüsterte sie.

 

Angel hielt sie fest an seine Brust gedrückt und strich sanft durch ihr Haar, als sie durch die ziemlich schockierenden Neuigkeiten in Panik geriet. Nachdem sie sich beruhigt hatte, sah sie zu Angel hoch.

 

"Ich bin eine Mom!"

 

Angel lächelte und küsste sie zärtlich. Er liebte die Freude, die gegen die Angst als Gesichtsausdruck gewonnen hatte.

 

"Das wird ziemlich merkwürdig werden" murmelte Buffy in Angels Hemd. "Mein Sohn ist ungefähr vier Jahre jünger als ich"

 

Angel gluckste und auch Wesley konnte nur noch schmunzeln. Als er den Vampir und die Jägerin jetzt beobachtete, verstand er, was Familie und Freundschaft wirklich bedeutete. Als er die beiden zum ersten Mal zusammen gesehen hatte, hatte er gedacht, dass es die seltsamste Sache wäre, von der er je gehört hatte. Er konnte nicht verstehen, wie Giles erlauben konnte, dass so etwas passierte. Aber als er sie jetzt sah, konnte er das erkennen, was er vorher nicht erkannt hatte. Sie waren wirklich verbunden.

 

"Willst du es ihm jetzt sagen?" flüsterte Angel.

 

Buffy zog sich zurück. Ihre Augen wurden weit.

 

"Oh Gott....Ich weiß nicht. Was wenn....was wenn er mich hasst? Was wenn er uns nicht glaubt? Was wenn...."

 

Buffys Geschwafel wurde abgebrochen, als Angel seine Lippen auf ihre presste. Die Spannung in Buffys Schultern verflog und Buffy sank glücklich seufzend gegen ihn. Sie trennten sich und Buffy atmete tief ein.

 

"Denkst du, dass er damit klarkommt?" fragte sie ernst. "Ich meine, er hat mich gerade erst kennengelernt. Er hat sein ganzes Leben lang gedacht, dass Darla seine Mutter wäre. Er wird vielleicht etwas anderes gar nicht anerkennen"

 

"Er hat ein Recht, es zu wissen" sagte Angel sanft. "Genau wie du"

 

Buffy seufzte und nickte schließlich zustimmend. Angel drückte einen Kuss auf ihre Stirn, entzog sich ihr dann und verließ das Büro, um dort hin zu gehen, wo Connor und Gunn aufgeregt über Waffen und verschieden Kampftechniken sprachen. Das Biest zu zerstören, war offensichtlich ein verbindender Moment für die beiden Männer, da sie sich niemals so nahegestanden hatten.

 

Angel bat Connor, ins Büro zu kommen und er folgte willig. Er grinste Buffy an, als er sich neben sie setzte.

 

"Was ist los?" fragte Connor. "Ihr wollt mir doch nicht sagen, dass das Biest nicht wirklich tot ist?"

 

"Nein, sowas nicht" versicherte ihm Angel. "Es geht...nun...um deine Mutter"

 

Connors Augen verdunkelten sich.

 

"Darla"

 

Er hatte die Geschichte über seine Geburt viele Male gehört. Angel hatte ihm erklärt, warum er und Darla miteinander geschlafen hatten und Connor hatte immer im Kopf gehabt, dass er zwar ein Wunderkind war, er aber in Kummer, Verzweiflung und Hass empfangen worden war. Das war ein nicht besonders tröstender Gedanke.

 

"Sie ist nicht deine Mutter" sagte Angel.

 

Connor sah wirklich überrascht aus bei dem Geständnis.

 

"Aber....du hast mir gesagt..."

 

"Ich weiß, was ich dir gesagt habe" sagte Angel. "Und wir haben alle geglaubt, dass es wahr ist. Und ja, sie war die Person, die dich geboren hat, aber ....du bist nicht von ihr"

 

"Dein Blut, deine Seele und die Hälfte deiner Kraft ist von einer anderen gekommen" fuhr Wesley fort. "Darum war es auch für dich möglich, eine menschliche Seele zu haben"

 

Connor sah zu Buffy, die ihn auf die seltsamste Art ansah. Als sich ihre Blicke trafen, klickte es bei Connor. Das war es, was das verbindende Gefühl zwischen ihnen bedeutete. Deshalb hatte er sie spüren können. Darum war er so davon angezogen, sie vor einigen Tagen im Schlaf zu beobachten. Darum konnte sie ihn zum Lächeln bringen und darum fühlte er sich so wohl bei ihr.

 

Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln und er nahm ihre Hand. Angel lächelte. Er konnte nicht anders, als sich so glücklich zu fühlen, weil die beiden wichtigsten Menschen auf der ganzen Welt wirklich miteinander verbunden waren.

 

"Du bist meine Mutter" flüsterte Connor.

 

Buffy nickte und bevor jemand wusste, was überhaupt passierte, waren sie beide auf ihren Füßen und umarmten sich fest. Connor fühlte, wie ihm die Tränen die Wange runter liefen und wie er von Zufriedenheit erfüllt wurde. Er atmete tief ein und genoss das Gefühl, unfähig zu glauben, dass ihm wirklich so etwas Gutes passiert war.

 

"Wie ist das möglich?" fragte er, ohne sich aus der Umarmung zu lösen, als er über seine Schulter Angel ansah.

 

"Wir können sagen, dass es angefangen hat, als Buffy und ich uns das erste Mal geliebt haben. Wir haben ziemlich sicher bewiesen, dass wir Seelengefährten sind und dann ging es weiter, als ich äh...von Buffy getrunken habe. Das war im Mai 1999. Dann, sechs Monate später, wurde ich zum Mensch. Ich habe den Tag ausgelöscht, aber wir denken, dass Buffy da empfangen haben könnte"

 

"Aber da ich die Jägerin bin, konnte ich sowie kein Kind zur Welt bringen" fügte Buffy bitter hinzu. "Eines von vielen Nachteilen, wenn man die Auserwählte ist"

 

Connor umarmte sie noch fester und fühlte einen Gegendruck.

 

"Im März 2001 habe ich dann mit Darla geschlafen. Am nächsten Morgen wurde mir klar, dass ich ein Idiot war..."

 

"Das hätte ich dir sagen können, ohne das du mit ihr geschlafen hast" warf Buffy mit einem Grinsen ein.

 

Angel starrte sie gespielt finster an, konnte aber nicht anders, als dann zurückzulächeln.

 

"Dann habe ich erfahren, dass Buffys Mom gestorben ist und ich bin nach Sunnydale gefahren. Uns...äh wurde klar, dass wir uns immer noch liebten, aber das war nicht die richtige Zeit für mich, in Sunnydale zu sein. Ich bin zurück nach LA gekommen und dann....zwei Monate später und genau zwei Jahre nach dem Tag, als ich Buffy gebissen habe, ist sie gestorben"

 

Connor zog sich schließlich schockiert zurück. Buffy grinste ihn verlegen an.

 

"Was?!"

 

"Ich bin gestorben. Es war die Wahl zwischen meiner Schwester und mir und.....ich konnte sie nicht sterben lassen. Meine Freunde haben mich zurückgebracht, indem sie Magie benutzten"

 

"Das war es, worüber Cordelia gesprochen hatte" sagte Connor, der die Worte endlich verstand. "Der Wiederbelebungszauber"

 

Buffy nickte.

 

"Jedenfalls hat meine Seele diese Gefilde verlassen, war aber immer noch teilweise hier. Bei Angel und bei Dawn und wahrscheinlich auch schon bei dir. Aber nicht so stark. Genug für dich zum Leben und genug als Gewissen für Darla, damit sie menschliche Gefühle hat, aber nicht eine komplette Seele. Ich bin dann im Oktober zurückgekommen und du wurdest einen Monat später geboren. Zu dem Punkt hast du das volle Viertel meiner Seele erhalten, das ich dir geben konnte" erklärte sie.

 

"Aber warum Darla?" fragte Connor.

 

Angel und Buffy sahen beide verblüfft aus bei der Frage. Wesley trat mit einer möglichen Antwort vor.

 

"Theoretisch hätte jede Frau empfangen, mit der Angel an diesem Abend geschlafen hätte" erwiderte Wesley. "Deine Geburt war prophezeit, also wurdest du, egal was passierte, geboren. Tatsächlich bin ich ziemlich sicher, dass, wenn Angel den Tag als er ein Mensch war nicht zurückgedreht hätte, dich sogar Buffy geboren hätte"

 

Angel und Buffy sahen ihn schockiert und bestürzt an. Zu hören, dass sie diejenigen sein könnten, die Connor von Geburt an kennen würden, war qualvoll. Angel fühlte sich schuldiger als zuvor, dass er den Tag zurückgedreht hatte. Kein Tag ging vorbei, an dem er nicht Zweifel darüber hatte, ob er das richtige getan hatte.

 

"Natürlich würde Buffy den Geburtsprozess nicht überlebt haben" fuhr Wesley fort, ohne die identischen Blicke voller Schrecken zu bemerken. Angel und Buffy seufzten beide. Ihnen wurde klar, dass es so vielleicht das Beste war. Während es nicht einfach war zu hören, dass jemand anderes sein Leben gegeben hatte, damit Connor leben konnte, was es leichter zu verkraften mit dem Wissen, dass Darla mehr als 400 Jahre Erfahrung mit ihrem Namen hatte und dass sie eine seelenlose Kreatur gewesen war.

 

"Wow" sagte Connor schließlich. "Das ist....eine Menge"

 

Buffy nahm seine Hand und drückte sie. Connor drückt zurück und ließ sie nicht los.

 

"Wir wissen, dass das ein Schock für dich ist, Con" sagte Buffy.

 

Er nickte, schafft es aber zu lächeln.

 

"Ich denke, ich habe dich zur jüngsten Mutter gemacht" sagte Connor mit einem Grinsen. "Vier Jahre Altersunterschied.....das muss ein Rekord sein

 

Buffy grinste und Angel konnte nicht anders als lachen. Es war schön zu sehen, dass sein Sohn Sinn für Humor hatte. Das war es, was sie die ganze Zeit vermisst hatten. Er wusste, dass er Buffy in dem Moment, in dem Connor geboren war, hätte anrufen müssen. Aber er war zu stur und zu besorgt gewesen, dass sie entscheiden würde, sie würde ihn und Connor wegen Darla hassen.

 

"Ernsthaft" fuhr Connor nüchtern fort. "Ich denke, es ist gut. Zu wissen, dass Buffy wirklich meine Mom ist, nun das bedeutet, dass ich....nun, gewollt war. Ich wurde in Liebe gezeugt. Ich war kein Unfall"

 

Buffy fühlte, wie ihr Herz für ihn brach und zog ihn in eine weitere Umarmung. Angel konnte ebenfalls nicht widerstehen. Ihm war nie klar gewesen, wie sehr sein Sohn durch seine Herkunft verletzt war. Er hatte immer gedacht, dass Connor nur gehasst hatte, vampirische Eltern zu haben. Offensichtlich ging das noch weit tiefer. Er trat nach vorne und hüllte Connor und Buffy in eine feste Umarmung ein. Er wusste in diesem Moment der perfekten Zufriedenheit, dass Buffys Idee, seine Seele fest zu verankern, eine sehr gute Idee gewesen war. Seine Gefährtin und seinen Sohn in seinen Armen zu halten war mehr als perfektes Glück. Es war Glückseligkeit. Für ihn war es der Himmel.

 

Connor zog sich ein wenig von seinem Vater zurück und Angel sah ihn verletzt an.

 

"Was zur Hölle hast du in deiner Manteltasche?" fragte Connor und rieb sich über seine Brust. "Das ist verdammt scharf"

 

"Fluch nicht" sagte Buffy abwesend und sah Angel an, da sie nun neugierig war, was er in seiner Tasche hatte.

 

Angel lächelte und Connor konnte nicht anders, als einen Arm um Buffys Schultern zu schlingen. Er wusste, dass sie ihm definitiv eine gute Mutter sein würde. Nach nicht einmal einer halben Stunde, schalt sie ihn bereits wegen seiner Sprache aus. Angel griff in die Brusttasche seines Mantels, zog ein kleines Kästchen heraus und gab es seinem Sohn.

 

"Das ist für dich, Connor. Ich wollte es erst noch mit Buffy besprechen, aber da die Katze jetzt aus dem Sack ist, denke ich, ist jetzt eine genauso gute Zeit" erwiderte Angel.

 

Er reichte es einem Sohn, der es zögernd entgegen nahm. Ohne ein Wort öffnete Connor den Deckel und zog zwei silberne Claddaghringe heraus. Ein großer und ein kleiner, geschaffen für einen Mann und eine Frau.

 

"Gibst du die Traditionen weiter, Dad" fragte Connor.

 

Buffy lächelte, da sie es zu würdigen wusste, was Angel gerade ihrem Sohn gegeben hatte.

 

"So kann man es sagen" sagte Angel mit einem Lächeln auf den Lippen. "Wenn du es weitergibst, pass auf, dass du es der Frau gibst, die du liebst. Eine, die dein Herz schneller klopfen lässt, deine ganze Welt strahlender macht. Eine, die die Sonne für dich scheinen lässt, auch wenn es Nacht ist. Eine, für die du gerne dein Leben gibst"

 

Connor sah auf die Ringe und lächelte. Er nickte, da er wusste, wie wichtig diese Tradition für Buffy und Angel war. Er hatte gleiche Ringe an ihren Fingern gesehen, hatte aber nicht darauf hingewiesen, da er wusste, dass sie im wesentlichen Privatmenschen waren, die es nicht der ganzen Welt verkünden wollten, bevor sie nicht bereit waren.

 

"Danke, Dad" sagte Connor weich und umarmte seine Vater erneut fest.

 

Buffy lächelte und beobachtete, wie die zwei wichtigsten Menschen in ihrem Leben schließlich miteinander zurecht kamen.

 

Und natürlich musste jeder perfekte Moment immer ruiniert werden.

 

Buffys Handy klingelte und sie zog sich widerstrebend zurück.

 

"Ja?" antwortete sie, mehr als nur ein wenig sauer.

 

"Buffy? Hier ist Giles. Ich denke, du solltest jetzt zurückkommen" sagte er.

 

"Warum?" fragte sie und geriet ihn Panik, da sie sich ausmalte, wie ihre Freunde, ihre Schwester und die Anwärterinnen blutüberströmt zu Hause liegen würden. "Ist etwas passiert? Geht es allen gut?"

 

"Uns geht es allen gut, aber...wir brauchen dich hier" erklärte er.

 

Buffy konnte den entschuldigenden Tonfall in seiner Stimme hören und wusste, dass ihr Wächter froh wäre, wenn sie noch bleiben könnte, wenn sie nicht mitten in einem Weltuntergang gewesen wären.

 

"Weitere fünf Anwärterinnen sind angekommen. Es wäre das Beste, wenn du hier wärst"

 

"In Ordnung. Ich werde in zwei Stunden da sein"

 

"Es tut mir Leid, Buffy" sagte Giles leise.

 

"Ich weiß"

 

Sie legte auf und sah zu ihren beiden Männern. Beide sahen sie mit identischen Blicken voller Bedauern an. Sie wurde zurück in eine Umarmung gezogen und Tränen bildeten sich in ihren Augen.

 

"Ich muss gehen" flüsterte sie traurig.

 

Angel zog sich zurück und gab seinem Sohn damit ein Moment mit Buffy. Connor lächelte sie zittrig an und küsste sie auf die Stirn, über ihre kleine Statur staunend.

 

"Pass auf dich auf" flüsterte er.

 

Sie nickte und stellte sich auf ihre Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen.

 

"Du auch. Benimm dich" sagte sie mit einem Grinsen.

 

Er nickte nur und umarmte sie erneut. Er zog sich zurück, schob Buffy in Richtung Angel und beobachtete mit Interesse, als die beiden Liebsten sich fieberhaft umarmten, sich leidenschaftlich küssten und niemals loslassen wollten.

 

"Du bist vorsichtig, richtig?" fragte Angel.

 

Buffy nickte und küsste ihn noch einmal voller Zärtlichkeit.

 

"Mir geht es gut. Pass auf dich auf, okay?"

 

Er nickte und umarmte sie fest. Der Schmerz zog durch seine Brust. Er konnte nicht glauben, dass er sie gehen lassen musste, nachdem sie sich erst wieder gefunden hatten. Es war viel zu schmerzhaft.

 

"Was würdest du nach der Akopalypse zu einem neuen Mitglied bei Angel Investigations sagen?" fragte sie.

 

Er grinste sie an. Seine Augenbrauen hoben sich, während seine Augen begeistert funkelten.

 

"Du willst nach LA ziehen?"

 

Sie rollte mit den Augen und schlug ihm auf die Brust.

 

"Nein, ich dachte, Xander hätte vielleicht Interesse" sagte sie sarkastisch. "Ja, ich will hier hin ziehen. Nach allem, was passiert ist. Was hast du denn erwartet? Ich will euch beide nicht aus den Augen verlieren!"

 

Er lächelte glücklich und küsste sie noch einmal.

 

"Ich denke, wir können sicher eine Jägerin in unserem Team gebrauchen. Connor würde es wahrscheinlich lieben, dich mehr um sich rum zu haben. Ich denke, ich könnte überzeugt werden, dass deine Gegenwart hier eine gute Sache wäre"

 

Sie gluckste, da sie den neuen, spielerischen Angel liebte.

 

"Gut. Sieh zu, dass du meine Position nicht belegst, bevor ich aus Sunnydale wegkomme" sagte sie.

 

Er lächelte sie an und strich ihr über das Haar.

 

"Ich denke nicht, dass jemand fähig ist, deine Position auszufüllen"

 

Connor lächelt, unfähig zu glauben, wie anders sein Vater war. Er hatte diese Seite seines Dads nie gesehen und es war eine nette Veränderung. Es war seltsam, wie eine Person ihr Leben so beeinflussen konnte, wenn sie nur für drei Tage in LA war.

 

Mit großem Widerwillen löste sich Buffy schließlich und packte ihre Taschen. Nach einem langem Abschied mit den anderen Mitgliedern von AI, außer Cordelia, die kaum zum Abschied gewinkt hatte, war Buffy schließlich auf ihrem Weg zurück nach Sunnydale.

 

 

Kapitel 15: Resolution and Betrayal

 

 

Die Crew von AI brauchte noch eine weitere Woche, um herauszufinden, für wen das Biest gearbeitet hatte. Zu ihrem allergrößten und vollkommenen Schock war es die ganze Zeit Cordelia gewesen. Nach einem Verhör des Dämonen Skip, der als Cordelias Führer fungiert hatte, wurde aufgedeckt, dass Cordelia überhaupt nicht Cordelia gewesen war. Ihr Körper war in Besitz genommen worden und Cordelia Chase war tief in dem Körper vergraben gewesen, während etwas anderes die Kontrolle hatte.

 

Cordelias Nacht mit Connor endete in einer Schwangerschaft. Das war etwas, was das AI Team bis ins Innerste erschüttert hatte. Niemand hatte irgend so etwas erwartet. Und die Tatsache, dass es nicht Cordelia war, sondern der Meister des Biestes, der nach nur drei Wochen in den Wehen lag, anstatt der üblichen neun Monate, versetzte alle in Panik.

 

Cordelia hatte versucht, Connor zu manipulieren und ihn zu einem Kämpfer der Dunkelheit zu machen. Aber Connor hatte sich resolut geweigert, da er wusste, dass er seine Familie oder seine Freunde nicht so betrügen konnte. Wütend war Cordelia geflohen, ohne eine Spur zu hinterlassen, wo sie hingegangen war.

 

Als Angel und Connor sie schließlich aufspürten, fanden sie sie bewusstlos in einer verlassenen Fabrik, mit Kerzen von einem Ritual um sie herum und dem toten Körper einer Frau im Nebenraum. Bevor sie aber nach Cordelia sehen konnten, trat eine Frau aus dem Schatten und Vater und Sohn fielen auf ihre Knie.

 

"Oh mein Gott" schrie Angel. "Du bist wunderschön"

 

Die Frau, die sich später selbst Jasmine nannte, rief bei jedem die Gefühle von Liebe und Frieden hervor. Natürlich zu einem Preis, der zu hoch zu zahlen war. Der Tod von einigen Menschen jeden Tag, damit ihre Energie aufgeladen wurde. Der Zauber, durch den die Menschen diese falschen Gefühle spürten, wurde gebrochen, wenn die Menschen Jasmines Blut berührten. Fred war die erste, die dem Zauber entzogen wurde, gefolgt von Angel, Connor und dem Rest des AI Teams.

 

Nach einigen weiteren Tagen wurde klar, wer und was sie in Wirklichkeit war. Mit Traurigkeit endete der Weltfrieden, der technisch gesehen nur in LA geherrscht hatte. Wolfram und Hart übergaben, als Gratulation dafür, dass sie den Weltfrieden beendet hatten, seine Büros an das AI Team, falls sie sich entschieden, da zu arbeiten.

 

Das Team wusste, dass sie, obwohl Wolfram und Hart die besten Quellen hatte, nichts von einer bösen Anwaltsfirma annehmen konnten. Auch wenn sie alle mit Dingen in Versuchung geführt wurden, die sie am allerliebsten auf der Welt haben wollten, lehnten sie die Einladung ab und kehrten ins Hyperion Hotel zurück. Sie nahmen nur eine Akte und ein Amulett von der bösen Anwaltsfirma mit.

 

Sie hatten das richtige getan, fühlten sich aber immer noch, als hätten sie nicht wirklich gewonnen. Nachdem sie den Kampf gegen den Meister des Biestes beendet hatten und Fred und Gunn immer noch zusammen waren, verschafften sie sich ein wenig freie Zeit, um herauszufinden, wie sie zueinander standen. Wesley meldete sich freiwillig, um in LA bei Cordelia zu bleiben, die immer noch bewusstlos war, und herauszufinden, wie man sie zurückbringen konnte. Lorne entschied sich auch, in der Stadt der Engel zu bleiben.

 

Doch Connor und Angel hatten nur einen einzigen Gedanken. Da zu sein, wo Buffy war.

 

*****

 

Die letzten Tage waren schmerzhaft für die letzten verbleibenden Bewohner von Sunnydale gewesen. Während die anderen Einwohner vor Angst geflohen waren, waren ungefähr vierzig Menschen oder so in ein Haus eingeengt und versuchten, das Ende der Welt zu stoppen. Und so eine Aufgabe war niemals leicht. Menschen wurden verletzt, Menschen starben und Menschen hatten das Bedürfnis, die Schuld auf jemanden zu schieben.

 

Es war überaus traurig, dass nach einem geplanten Angriff auf den neuesten Schauplatz des Großen Bösewichts, die Anwärterinnen zwei der ihren verloren hatten, während fünf oder sechs andere schwer verletzt worden waren. Ein gebrochener Arm, Prellungen, Abschürfungen, Gehirnerschütterungen und, was besonders tragisch war, der Verlust von Xander Harris Auge.

 

Die Person zu beschuldigen, die sie in den Kampf geführt hatte, war das einfachste, um sich irgendwie zu rechtfertigen. Mit Furcht in ihren Herzen und Alpträumen, weigerte sich jede einzelne Person im Hause auf das heftigste, außer Buffy, zu dem Weingut zurückzukehren, dem Ort ihres kostspieligsten Kampfes.

 

"Die bösen Typen gehen immer dahin, wo die Macht ist.....Sie beschützen das Weingut, oder etwas auf dem Weingut. Ich sage, es ist ihre Macht. Und ich sage, dass wir dahin gehen und es ihnen wegnehmen"

 

"Oder, als Alternative....wie wäre es, wenn wir es nicht tun" erwiderte Faith.

 

Zum ersten Mal in ihrem Leben fanden sich die Scoobies als Opfer der allgemeinen Sunnydaler Krankheit der Verweigerung. Sie ließen sich von ihren Ängsten leiten. Anstatt darauf zu hören, was die Jägerin zu sagen hatte, wandten sie sich schnell gegen sie. Die Anwärterinnen entschieden, dass Faith, die jetzt aus dem Gefängnis war und dem Kampf in Sunnydale half, ihre neue Anführerin sein sollte. Die Scoobies hatten überraschenderweise zugestimmt.

 

Aber der finale Schlag für Buffy war, als ihre eigene Schwester, für die sie gestorben war, für die sie einen erniedrigenden Job angenommen hatte, für die sie es unterlassen hatte, aus Sunnydale zu verschwinden, sich auch gegen sie stellte.

 

"Ich kann nicht hierbleiben und zusehen, wie sie euch in eine Katastrophe führt"

 

"Dann kannst du nicht hierbleiben" sagte Dawn leise mit Tränen in den Augen. "Du hattest Recht, Buffy. Wir müssen hier zusammenhalten. Also musst du gehen"

 

Ohne ein weiteres Wort griff Buffy sich ihre Jacke und verließ das Haus. Faith war ihr gefolgt, da sie nicht darauf vorbereitet war, in die Position der Anführerin zu treten. Aber Buffy würde sich nicht noch mal überlegen, zurück ins Haus zu gehen, und die Anwärterinnen eine nach der anderen fallen zu sehen. Wenn sie untergingen, würde sie nicht zusehen, wie es passierte.

 

"Habe keine Angst, sie zu führen" sagte Buffy zu Faith als einzig wirklicher Rat, den sie der anderen Jägerin mitteilen konnte.

 

"Ob du es gewollt hast oder nicht, ihre Leben sind dein. Führe sie"

 

Und damit war Buffy verschwunden.

 

 

Kapitel 16: Touched

 

 

Angel und Connor fuhren schweigend. Beide sorgten sich um Buffy. Sie war nicht an ihr Handy gegangen. Und als sie in Sunnydale ankamen, waren sie überrascht zu sehen, dass es komplett verdunkelt war.

 

"Das sieht schlecht aus" sagte Connor leise.

 

Angel konnte nur zustimmen. Ihm war nicht klar gewesen, wie schlimm es in Sunnydale zuging. Er und Buffy hatten vor ein paar Tagen miteinander telefoniert, aber sie hatte nichts davon erwähnt, dass da keine Menschen, keine Lichter und kaum ein Ton waren. Außer wenn das etwas Neues wäre.

 

Angel seufzte und begann in die bekannte Richtung von Buffys Haus zu fahren. Drei Blöcke davon entfernt, sah er eine vertraute Gestalt, die ihre Arme um sich selbst geschlungen hatte, entweder zum Trost oder als Wärme. Da er bemerkte, dass es nicht so kalt war, nahm Angel an, dass es das erstere war. Er stoppte neben Buffy, die noch nicht einmal seine Gegenwart bemerkt hatte.

 

"Hey, Fremde" grüßte er, stieg aus dem Auto und ging zum Bürgersteig.

 

Buffys Kopf wirbelte herum beim vertrauten Klang von Angels Stimme. Sie warf sich auf ihn. Sie war niemals dankbarer ihn zu sehen, als in diesem Moment. Nach der letzten Stunde war sie sich ziemlich sicher, dass Angel nie ein besseres Timing hatte.

 

Connor kam aus dem Auto und gesellte sich zu seinen Eltern in der Umarmung. Buffy schlängelte sich von Angel weg, um Connor richtig zu umarmen.

 

"Ihr habt ja keine Ahnung wie froh ich bin, euch zu sehen" sagte Buffy.

 

Connor hob seine Hand, berührte Buffys Wange und wischte die Tränen weg, die da hintergelaufen waren.

 

"Du weinst"

 

Buffy rieb sich hastig ihre Augen und atmete tief ein.

 

"Das ist nicht schlimmes. Nur so ein Zeugs von zu Hause. Es ist im Moment....sozusagen nicht so schön, dahin zurückzugehen" sagte sie.

 

Angel konnte sehen, dass Buffy herunterspielte, was dort passiert war. Er konnte nicht einmal anfangen sich vorzustellen, was vorgefallen war. Er kannte Buffy gut genug, um zu sehen, dass sie im Moment nicht darüber sprechen wollte.

 

"Wo willst du hin?" fragte er.

 

Buffy zuckte mit den Achseln.

 

"Ich weiß nicht" erwiderte sie ehrlich. "Ich habe nach einem Platz zum Schlafen gesucht. Ich dachte daran, zu deinem alten Appartement zu gehen oder sowas"

 

"Warum kannst du nicht einfach nach Hause gehen?" fragte Connor unschuldig.

 

Buffys Schultern spannten sich an. Angel und Connor bemerkten es.

 

"Da will ich im Moment nicht hin" erwiderte sie undeutlich.

 

Die beiden Männer blickten sich an. Angel legte einen Arm um Buffy und führte sie in Richtung Auto.

 

"Komm, ich bringe dich zur Villa. In meinem Appartement wäre es zu dunkel"

 

Buffy nickte und stieg ins Auto. Connor sprang über die Tür und kletterte auf den Rücksitz und überließ Buffy den Platz vorne neben Angel. Sie schloss müde ihre Augen und fragte sich, wie lange es her war, dass sie richtig geschlafen hatte. Seit sie in LA gewesen war, war es ihr nicht mehr möglich gewesen, so gut zu schlafen. Sie konnte nur hoffen, dass sie mit Angel in der Nähe fähig wäre, das erste Mal seit Wochen wieder richtig zu schlafen.

 

Sie bemerkte nicht einmal, als sie vor der dunklen Villa ankamen und ließ sich von Angel hinein tragen. Es gab immer noch Möbel vom letzten Mal, als Angel hier gewohnt hatte. Und da er das Gebäude immer noch besaß, war er nicht überrascht darüber.

 

Angel legte Buffy auf das große Doppelbett in seinem altem Zimmer und lächelte, als er sah, wie sie sich zu einem kleinen Ball zusammenrollte. Connor stellte sich neben ihn.

 

"Was denkst du, das so schlimm war, dass sie nicht zurückgehen konnte?" fragte er leise, da er sie nicht aufwecken wollte.

 

Angel schüttelte seinen Kopf.

 

"Was auch immer es war. Es war schlimm. Buffy nimmt sich während eines Weltuntergangs nicht einfach eine Auszeit. Besonders nicht, wenn sie so schlimm sind"

 

Connor seufzte und fuhr mit einer Hand durch sein bereits verstrubbeltes Haar.

 

"Ich denke, wir werden einfach bis morgen warten müssen, um herauszufinden, was passiert ist"

 

Angel nickte und verließ mit Connor das Zimmer. Zusammen bezogen sie eine Couch mit einem Laken, damit Connor darauf schlafen konnte und zündeten ein Feuer im Kamin an, damit das kalte Gebäude erwärmt wurde und auch um etwas Licht zu haben. Nach ein paar weiteren Minuten der Unterhaltung zog sich Angel in sein altes Zimmer zurück und beobachtete Buffy erneut beim Schlafen.

 

Angel trat seine Stiefel weg, zog seine Jacke aus und krabbelte vorsichtig neben Buffy auf das Bett. Er zögerte, sie in seine Arme zu ziehen, da er nicht ganz sicher war, ob sie das wollte. Seine Entscheidung wurde ihm abgenommen, als Buffy näher zu ihm rutschte, ihren Kopf auf seine Brust legte und einen Arm über seinen Bauch drapierte. Er lächelte und küsste sie auf ihre Stirn. Dann erlaubte er sich selbst den Luxus des Schlafes.

 

*****

 

Buffy und Angel wachten eine halbe Stunde später durch lautes Getrampel auf, das in ihr Zimmer kam.

 

"Hätte wissen sollen, dass du hierher kommen würdest, Jägerin" sagte eine vertraute britische Stimme.

 

Angel spannte sich an, aber Buffy reagierte nicht. Sie öffnete ihre Augen und sah Spike, der in der Tür stand. Er trat näher und machte fast einen Überschlag als er bemerkte, dass Buffy nicht alleine war.

 

"Ich muss zugeben, dass ich ihn hier nicht erwartet habe" sagte Spike.

 

"Was machst du hier?" fragte Angel wütend.

 

Spike ignorierte ihn und sah zu Buffy.

 

"Ich habe es gehört. Ich war da. Dieses Miststück. Sie ist lächelt, wenn du auf den Beinen bist.....in dem Moment, wo du unten bist, tritt sie zu, nicht wahr?"

 

Angel sah sein Grand-Childe verwirrt an.

 

"Spike, worüber zur Hölle sprichst du eigentlich? Und fang damit an, warum bist du hier?"

 

Buffy seufzte. Sie hatte vergessen, dass Spike bei der Meuterei nicht da gewesen war.

 

"Es war nicht nur Faith" sagte sie mit monotoner Stimme und ohne Gefühl. "Es waren alle. Und es ist ja nicht so, als hätten sie nicht Recht"

 

Angel blieb klugerweise still. Er wusste nicht, was passiert war, aber Spike wusste es offensichtlich. Er hatte von Buffy erfahren, dass Faith zurück bei den Scoobies war. Und während er sich darum gesorgt hatte, dass Buffy versuchen würde, sie zu töten, war er angenehm überrascht gewesen zu hören, dass sie Faith in dem bereits überfüllten Haus bleiben ließ.

 

"Nun, das wird deine Stimmung ändern. Ich bin hergekommen, weil ich dir etwas zu sagen habe. Du hattest Recht. Caleb versucht etwas vor dir zu beschützen. Ich denke, es ist das Weingut. Also? Du hattest Recht" sagte Spike und sah sie erwartungsvoll an.

 

"Ich fühle mich nicht sehr im Recht"

 

"Du täuschst mich nicht"

 

"Was meinst du damit?"

 

"Nun, du bist kein Feigling"

 

"Sieh mich doch an"

 

"Du warst ihre Anführerin. Du bist es noch immer" sagte Spike, der nicht glauben konnte, dass die stärkste Frau, der er jemals begegnet war, wegen dem Betrug der Scoobies aufgeben würde. "Das ist nichts, was du aufgegeben hast, Es ist etwas, dass sie dir genommen haben"

 

Angel begann zu verstehen. Etwas war passiert und Buffy war gebeten worden zu gehen. Seine Brauen hoben sich wütend. Er konnte nicht verstehen, was so schlimm war, dass die Scoobies Faith, von allen Menschen, über Buffy wählten. Und während Angel wusste, dass Faith auf dem Weg der Erlösung war, war Buffy die Person gewesen, die die Scoobies seit sieben Jahren geführt hatte und die sich kaum geirrt hatte, wenn es um Jägersachen ging. Und Spike klang unglaublich sicher, dass Buffy Recht hatte, mit was auch immer.

 

"Und der Unterschied ist?" fragte Buffy.

 

Ihre Stimme war immer noch matt, müde und leidenschaftslos. Angel hatte sie noch nie so gehört und es tat weh zuzuhören.

 

"Wir können es zurückholen"

 

"Was zurückholen?" fragte eine neue Stimme von der Tür.

 

Spike wirbelte herum und sah den Neuankömmling mit verkniffenen Augen an.

 

"Wer bist du?" wollte er wissen.

 

Connor sah zurück zu dem Mann...Vampir, wie ihm seine Sinne verrieten...und hob eine Augenbraue.

 

"Connor. Und wer bist du?"

 

"Spike"

 

Connors Blick flog zu Angel.

 

"Der...."

 

Angel nickte. Er hatte Connor alles über Spike erzählt und den Rest seiner Geschichte, nachdem sie ihre Beziehung in Einklang gebracht hatten. Nach dem Besuch von Buffy, waren die Dinge nie besser gewesen zwischen Angel und Connor. Sie verstanden sich gut, anstatt sich zu bekämpfen. Und als Connor die Lebensgeschichte seines Vaters hören wollte, war Angel dem gefolgt.

 

"Wer ist der Bursche?" fragte Spike und sah zu Buffy und Angel"

 

Buffy musste lächeln, als sie die Antwort hervorbrachte.

 

"Unser Sohn" sagte sie sanft. "Angels und meiner"

 

Spike blickte zwischen ihnen hin und her und fragte sich, ob Buffy innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden einen zu harten Schlag auf den Kopf bekommen hatte.

 

"Äh Buffy....er ist achtzehn verdammte Jahre alt. Nicht zu vergessen, dass Jägerinnen keine Kinder bekommen können" sagte Spike.

 

Buffy rollte mit den Augen und setzte sich schließlich auf.

 

"Ich weiß das. Es ist eine lange Geschichte, aber das Wesentliche ist, dass er mein Blut hat, einen Teil meiner Seele und die Verbindung zwischen Angel und mir, was ihn zu meinem macht"

 

Spike sah sie skeptisch an und trat dann zu Connor. Er atmete den Geruch des Jungen ein und seine Augen öffneten sich schockiert.

 

"Bloody hell! Du hast keine Witze gemacht"

 

Buffy grinste zum ersten Mal nach langer Zeit.

 

"Nein. Er ist ganz sicher unser"

 

"Nun....Herzlichen Glückwunsch, Jägerin. Es ist ein Junge" sagte Spike.

 

Buffy lachte und schüttelte ihren Kopf. Ihre Freundschaft mit Spike war enger geworden, seit dem sie ihn vor dem Turokhan gerettet hatte. Sie hatte ihm erklärt, was zwischen ihr und Angel in LA passiert war (obwohl er ihr gesagt hatte, dass er Angel sowieso überall an ihr riechen konnte) und er hatte die Tatsache akzeptiert, dass sie nie mehr als Freunde sein konnten. Er meinte, dass ihr Freund zu sein, gut genug war und er mehr als glücklich sei, diese Position zu haben.

 

"Jetzt da wir uns alle getroffen und begrüßt haben" begann Connor. "Was holen wir zurück?"

 

"Oh....die verfluchten Scoobies haben die Jägerin rausgeworfen und Miss Psycho als ihre neue Anführerin gewählt" erklärte Spike.

 

"Und jetzt noch mal zum Verstehen" sagte Connor, vollkommen verwirrt.

 

"Er meint, dass Buffys Freunde ihr gesagt haben, dass sie gehen soll und Faith, die andere Jägerin, als ihre neue Anführerin gewählt haben" übersetzte Angel.

 

"Oh. Warum?" fragte Connor.

 

"Gute Frage" erwiderte Angel. Er sah zu Buffy, die Tränen in den Augen hatte. "Geliebte?"

 

Sie schniefte und verbarg ihr Gesicht an seinem Shirt.

 

"Sie sind wegen mir tot"

 

Angel blickte wegen der Antwort zu Spike, da er wusste, dass Buffy nicht in dem Zustand war, um eine vollständige Beschreibung darüber abzugeben, was passiert war.

 

"Es gibt einen neuen Bösewicht in der Stadt. Mit dem Namen Caleb. Er ist die rechte Hand des Ersten Bösen. Starker Typ. Hätte fast die Jägerin mit einem Schlag umgehauen. Wir haben einen Angriff aus dem Hinterhalt organisiert und....zwei Anwärterinnen wurden getötet. Ein paar verletzt. Harris hat ein Auge verloren"

 

Angels Augen weiteten sich überrascht. Das hatte er nicht erwartet. Er konnte jetzt verstehen, warum Buffy so aufgebracht war. Und dann gesagt zu bekommen, dass man gehen musste, war genauso gut, als hätte man ihr die Schuld dafür gegeben, was passiert war. Das Problem war, das Unfälle passierten. Der Tod passierte, besonders während eines Weltuntergangs. Und wenn es auch barsch klang, war es die brutale und ehrliche Wahrheit.

 

"Also, was beschützt dieser Caleb Typ?" fragte Connor.

 

Spike zuckte mit den Achseln und schüttelte seinen Kopf.

 

"Ich weiß nicht. Was auch immer es ist, ich bin verdammt sicher, dass es auf dem Weingut ist. Ich nehme mal an, dass Buffy vorgeschlagen hat, dahin zurückzugehen, was Luv?"

 

Buffy nickte unglücklich. Ihr Gesicht war immer noch bei Angel vergraben. Der dunkelhaarige Vampir rieb beruhigende Kreise auf ihrem Rücken. Er wusste wie es war, wenn man mit etwas Recht hatte und keinen hatte, der es glaubte. Keiner seiner Freunde hatte geglaubt, dass er Darla gesehen hatte, als sie das erste Mal zurückgebracht worden war. Er hatte ihnen das Gegenteil bewiesen.

 

"Ich habe die Mission überprüft, von der Giles uns erzählt hat" fuhr Spike fort. "Habe mit einem Priester gesprochen. Er hat mir eine Gravur gezeigt. Da heißt es 'Es ist nicht für dich. Es ist alleine für sie zu handhaben' Auf die Art, wie dieser Caleb Typ es beschützt, würde ich sagen, dass es eine Art Waffe ist"

 

Buffy rollte sich schließlich von Angel weg. Sie rieb sich ihre Augen und setzte sich im Bett auf.

 

"Dann sage ich, dass wir da hingehen" sagte Connor. "Wir gehen rein und holen es uns"

 

"Nein!" schrie Buffy.

 

Connor sah sprachlos aus bei der Kraft von Buffys Protest.

 

"Nein, das haben wir versucht. Es hat nicht geklappt. Und außerdem habe ich seit Tagen nicht geschlafen und ich werde auf keinen Fall versuchen, ihn ohne Schlaf zu töten"

 

"Also gehen wir morgen Abend rein" sagte Angel. "Wir werden planen, wir werden recherchieren bis wir Plan A bis H haben. Wir werden vorbereitet sein"

 

Buffy wusste, dass sie nicht gegen zwei entschlossene Vampire ankam und ihrem ebenfalls entschlossenen Sohn.

 

"In Ordnung, schön. Morgen Nacht. Nachdem die Sonne untergegangen ist" stimmte sie zu. "Aber jetzt habe ich die größten Pläne, in diesem Bett zu bleiben"

 

Spike schmunzelte und Connor hob eine Hand zu seinen Mund, um ein Grinsen zu verbergen. Buffy rollte mit den Augen und sank zurück ins Bett.

 

"Ist euch klar, dass ihr beide wirklich schlimm seid?" beschwerte sie sich und schloss ihre müden Augen.

 

Spike zuckte nur mit den Achseln.

 

"Ich überlasse euch jetzt euch selbst. Ich komme zum Sonnenuntergang zurück. Oh, hier hast du dein Handy zurück, Luv. Peaches hat ein paar Mal versucht anzurufen, aber auf keinem Fall hatte ich mit ihm gequatscht"

 

Er warf das Telefon zu ihr, das sie auffing, ohne ihre Augen zu öffnen. Sie steckte es in ihre Tasche, darauf hoffend, dass sie während der Nacht nicht darauf rollen würde.

 

Angel konnte am Tonfall von Spikes Stimme hören, dass er nicht gehen wollte. Er wusste von Buffy, dass sie Freunde waren und dass sie ihm für das vergangene Jahr und allem, was passiert war, vergeben hatte. Und Angel kannte besser als irgend jemand den Unterschied zwischen einem Dämon und der Seele. Er konnte Spike nicht für etwas hassen, das vor der Seele passiert war. Spike keine Chance zu geben, war einfach heuchlerisch. Obwohl er Spike immer noch nicht leiden konnte, musste er zugeben, dass Spike eine enorme Hilfe für Buffy war.

 

"Vielleicht solltest du einfach bleiben" sagte Angel. "Das wäre einfacher"

 

Spike sah seine Grand-Sire an, vollkommen schockiert von dem Angebot. Er akzeptierte es jedoch und wurde von Connor zu einer anderen Couch geführt. Er verzichtete auf ein Laken und zog sich einfach seine Jacke über sich, während seine Stiefel neben ihm auf dem Boden standen.

 

Währenddessen lagen Buffy und Angel aneinander gekuschelt. Die Jägerin und der Vampir schliefen fest, sicher in den Armen des anderen.

 

 

Kapitel 17: Plans and Preparations

 

 

Buffy erwachte mit dem kompletten und vollkommenen Gefühl der Zufriedenheit. Es war das erste Mal seit vielen Wochen, dass sie langsam erwachen konnte, anstatt von einer scheinbaren Horde Elefanten in ihrem Haus geweckt zu werden. Sie seufzte glücklich und streckte sich. Dann stützte sie sich auf einen Ellbogen und blickte auf Angel hinab.

 

Sie lehnte sich nach vorne und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf seine Lippen. Er sah so aus, als würde er den Schlaf genauso brauchen, wie sie. Sie fuhr mit ihrer Hand durch sein Haar und lächelte sanft. Sie ließ ihre Gefühle für den gutaussehenden Vampir ihre Sinne erfüllen. Wenn er nicht in der vergangenen Nacht angekommen wäre, bestand eine gute Möglichkeit, dass sie komplett zusammengebrochen wäre. Connor und Spike hatten ihr ebenfalls enorm geholfen.

 

Vorsichtig rollte sie vom Bett und blieb still stehen, um sich zu vergewissern, dass Angel nicht aufgewacht war. Er bewegte sich im Schlaf, rührte sich sonst aber nicht. Sie ging zum Schreibtisch, fand ein Stück Papier und einen Stift und schrieb eine kurze Nachricht für ihren schlafenden Geliebten.

 

Dann zog sie sich schnell ihre Stiefel an und ihren abgelegten Mantel und schlich sich aus dem Schlafzimmer. Vorbei an den immer noch schlafenden Gestalten von Connor und Spike und raus in die aufgehende Sonne.

 

Sie hatte Caleb gegenübergestanden und auf keinem Fall würde sie Angel, und vor allen Dingen Connor, erlauben, gegen ihn anzutreten. Er war sogar stärker als das Biest und Buffy wollte nicht das Leben ihrer Familie riskieren. Die Gang mochte vielleicht ihre Köpfe im Sand versteckt haben in Bezug auf einen weiteren Angriff auf das Weingut, aber sie hatten Recht, wenn sie sagten, dass es riskant war. Und Buffy wollte nicht noch jemanden in Gefahr bringen. Nicht, wenn sie Connor gerade erst entdeckt hatte und nicht, wenn die Dinge mit Angel endlich so waren, wie sie es lange gewollt hatte.

 

Mit einem letzten Blick zu Villa, begann Buffy den zehn Meilen Lauf zum Weingut. Sie wollte nicht mehr, als den Kampf gegen Caleb hinter sich bringen.

 

*****

 

"So hat sich herausgestellt, dass alle Steintafeln sozusagen das gleiche ausgesagt haben" erklärte Andrew einer Gruppe der Anwärterinnen, die sich innerhalb des Summers Hauses verteilt hatten.

 

Faith lehnte lässig gegen den Türrahmen und hörte dem zu, was Andrew zu sagen hatte.

 

"Das Erste Böse und Caleb beschützen etwas und wir wissen nicht genau, was es ist. Aber es ist etwas mächtiges und sie wollen nicht, dass die Jägerinnen es bekommen. Ich denke, es könnte eine Waffe sein. Und wenn wir nach einem Waffenlager suchen...."

 

"Du kommst nicht mit" warf Faith ein.

 

Andrew wusste nicht, ob er erleichtert oder aufgebracht sein sollte.

 

"Wenn jemand nach einem Waffenlager sucht, ist das der beste Platz eine...."

 

"...Waffe zu finden" beendete Faith.

 

Die dunkle Jägerin und Giles hatten schon am vergangenen Abend an Plänen darüber gearbeitet. Sie hatten den höchst wahrscheinlichen Platz gefunden, wo die Bringer ihre Waffen untergebracht hatten. Es war in der Nähe der Schule, aber in einer öffentlichen Gegend, die nicht leicht gefunden wurde. Xander hatte den naheliegendsten Eingang zu dem Waffenlager gefunden und der Plan war, dort hinzugehen und zu entdecken, was Caleb versteckte.

 

"Diejenigen, die mit mir zu dem Waffenlager kommen, wissen Bescheid. Alle bereit? Und los"

 

*****

 

Ungefähr eine halbe Stunde, nachdem Buffy erwacht war, regten sich auch die anderen. Angel erwachte und rollte auf seine Seite, instinktiv seine Hand nach Buffy ausstreckend. Seine Augen öffneten sich, als er sie nicht fühlte und für einen Moment dachte er, dass er alles geträumt hatte und immer noch in LA war. Ihr Geruch und die Tatsache, dass er in der Villa in Sunnydale war, sagten ihm aber etwas anderes. Er rieb sich seine Augen und saß auf. Er erblickte ein weißes, gefaltetes Stück Papier auf Buffys Kissen. Er streckte sich, ergriff es und fühlte, wie sein unschlagendes Herz sank.

 

Lieber Angel,

es tut mir Leid, dass ich dich heute morgen nicht geweckt habe, aber das ist etwas, was getan werden muss. Du und Connor, und wahrscheinlich sogar auch Spike, seid zu wichtig für mich, um zu riskieren, dass ihr gegen Caleb antretet. Das ist etwas, was ich erledigen muss. Es gab einen Grund, warum die Jägerinnen alleine arbeiten mussten. Ich weiß nicht, ob ich Caleb besiegen kann, aber ich werde alles tun, um ihn dann mit mir zu nehmen. Du weißt, dass ich dich liebe. Und sag Connor, dass er das allerbeste Geschenk ist, dass ich jemals erhalten habe. Sorg dafür, dass dein Handy an ist und sei bereit, mir beizustehen. Wenn ich dich aber vorher im Umkreis von drei Metern auf dem Weingut spüre, wird das Biest im Gegensatz zu mir wie ein blutiger Anfänger aussehen.

Ich liebe dich. Für immer

Buffy

 

Angel fluchte laut und nur Momente später standen Connor und Spike in der Tür.

 

"Wo ist Buffy?" fragte Connor, während seine Sinne versuchten, seine richtige Mutter innerhalb der Villa zu finden.

 

Angel hielt nur die Notiz hoch - mit einem hoffnungslosen Blick in den Augen.

 

"Sie ist weg"

 

*****

 

"Ich habe gehört, dass du etwas hast, was mir gehört"

 

"Wenn das nicht die verlorene Jägerin ist"

 

"Wo ist es? Ich werde es früher oder später finden..."

 

"Nein, wirst du nicht. Ich leg Hand an dich und du bist nur ein totes, kleines Mädchen" bemerkte Caleb.

 

Buffy streckte ihre Hände aus, als offene Einladung, sie anzugreifen.

 

"Dann leg Hand an mich. Wenn du kannst" höhnte sie.

 

Er stürzte sich auf sie, um sie mit dem Handrücken ins Gesicht zu schlagen, doch Buffy lehnte sich schnell nach hinten. Caleb wollte mit der anderen Hand folgen, doch Buffy sprang über ihn hinweg. Sie blickte zurück und sah, wie er sich in ihre Richtung stürzte. Sie duckte sich in eine Rolle, rannte und sprang dann auf die Weinfässer, als Caleb sie verfolgte, nur um dann durch das Erste Böse in der Gestalt von Buffy verwirrt zu werden.

 

Sie duckte sich weiter, wich von ihm weg und versetzte Caleb damit weiter in Wut. Er holte wieder nach ihr aus, doch seine Faust landete in den Regalen voller Wein. Buffy duckte sich unter seinem Arm und rannte zur anderen Seite des Raumes, nur um von Calebs Stimme gestoppt zu werden.

 

"Du Hure!"

 

"Weißt du, du solltest auf deine Ausdrucksweise achten. Jemand der dich nicht kennt würde meinen, dass du ein frauenhassender Narr bist"

 

Caleb schob wütend ein Fass zur Seite und Buffys Augen leuchteten bei der neuen Entdeckung. Hinter Caleb war eine Falltür und Buffy wusste instinktiv, dass es das war, wo sie sein musste. Caleb näherte sich ihr und Buffy duckte sich erneut unter seinem Arm durch, glitt zu Boden und schob sich selbst durch die Falltür. Diese schloss sich hinter ihr, da ein Fass darauf fiel.

 

*****

 

In dem anderen Waffenlager waren Faith und zwölf Anwärterinnen in einen Kampf mit sechs Bringer verstrickt. Sie kämpften in fast totaler Dunkelheit, außer der wenigen Feuerzeuge, die sie mitgebracht hatten. Fast schon zu einfach endete der Kampf. Die Anwärterinnen und die dunkle Jägerin hatten keine Opfer und kaum Verletzungen zu vermelden.

 

"War es das?" fragte Vi. "Ich meine, nicht dass es keinen Spaß gemacht hat, aber...."

 

"Hey Faith" rief Kennedy und deutete mit ihrem Feuerzeug auf eine Treppe. "Sieh mal"

 

Die Gruppe begab sich auf einen niedrigere Ebene der Abwasserkanäle und Faith nahm sich ein Feuerzeug von einem der Mädchen, als sie die kleine eiserne Brücke zu der verschlossenen Kiste überquerte. Sie fühlte, wie sich ein Lächeln bildete. Deswegen waren sie gekommen! Sie hatte Recht gehabt.

 

Sie zerschmetterte das Schloss mit ihrem Stiefel und zerstörte es damit. Sie hob den Verschluss und öffnete die Kiste, nur damit ihr Herz anschließend vor Angst zu klopfen begann. In der Kiste war eine Stange, die Faith als Dynamit erkannte, befestigt an einer Uhr, die rückwärts zählte.

 

7........6........5

 

"Alle in Deckung!"

 

 

Kapitel 18: Scythe Matters

 

 

Buffy starrte die rote, metallene Sense verwundert an. Sie hatte niemals eine Waffe wie diese gesehen. Oh, sie hatte Sensen und Äxte gesehen, aber niemals eine wie diese. Sie hörte, wie sich Caleb ihr näherte, sie verhöhnte und drohte, sie zu töten, bevor sie die Sense aus dem soliden Stein herausziehen konnte. Mit ihrer üblichen Lässigkeit griff sie danach und zog sie weich aus dem Stein. Sie genoss den plötzlichen Rausch der Macht, der ihr durch die Adern floss. Das gehörte ihr! Da war sie sich sicher. Sie fuhr ehrfürchtig mit ihren Fingern darüber und drehte sich zu Caleb um.

 

"Also, bevor du dich mit dem Ding verletzt, warum tust du dir nicht einen Gefallen und gibst es mir rüber?" sagte Caleb, hielt aber Anstand von ihr, während er seine Hand ausstreckte.

 

Buffy sah ihn nur an. Sie fühlte sich ruhiger, als sie sich je in ihrem Leben gefühlt hatte. Der Spieß war gerade umgedreht worden und sie wusste, dass sie im Vorteil war.

 

"Du willst es, ja?"

 

Sie griff sie mit einer Hand und bereitete sich innerlich auf einen Kampf vor, während sie ruhig und gefasst blieb.

 

Caleb trat einige Schritte zurück.

 

"Du weißt gar nicht, was du da hast" warnte er.

 

"Ich weiß, dass du zurückweichst" meinte Buffy.

 

"Denkst du, nur weil du so ein doppelseitiges Ding handhaben kannst, dass es einen Unterschied macht?" fragte er.

 

Buffy sah ihn nur weiter an und sorgte sich ein wenig um seine Gesundheit, als er begann, mit der Luft zu sprechen. Ihr wurde dann klar, dass das Erste Böse da war und mit ihm sprach. Sie bewegte sich näher zu den Treppen, über die sie entkommen konnte.

 

Nach einigen Momenten hörte sie eine geisterhafte Stimme, die seltsamer weise wie ihre eigene klang,

 

"Faith geht in die Luft"

 

Buffy wusste, dass Caleb nicht glücklich war, sie gehen zu lassen, aber sie wollte nicht bleiben und kämpfen, wenn Faith offensichtlich Ärger hatte. Mit großer Geschwindigkeit raste sie aus dem Weingut und versuchte, ihren Sinnen zu vertrauen, damit sie wusste, wo sie hin musste. Und als das nicht klappte, war ein Anruf auf Willows Handy effektiver.

 

(Hat sich von euch auch schon mal jemand gewundert, woher Buffy wusste, wo Faith und die Anwärterinnen waren?)

 

*****

 

Connor erwischte Buffy, kurz bevor sie die Stelle erreicht, zu der Willow sie geschickt hatte.

 

"Was machst du denn hier?" wollte Buffy zornig wissen.

 

"Weißt du noch, dass wir ein Team sind?" erwiderte er und erhob wie sie seine Stimme. "Ich kann nicht einfach herumsitzen, wenn du um dein Leben kämpfst!"

 

Buffy rollte mit den Augen, aber sie wusste, wenn Connor seine Sturheit von Angel und ihr geerbt hatte, war eine Kampf nutzlos.

 

"In Ordnung. Schön. Aber wir müssen uns beeilen"

 

Sie ergriff einen Kanaldeckel und riss ihn vom Boden. Connor sah sie nur verwirrt an.

 

"Ich dachte, du wolltest zum Weingut gehen" sagte er.

 

Buffy hielt die Sense hoch, damit Connor sie richtig sehen konnte.

 

"War ich schon, hab das erobert. Faith hat Ärger"

 

Connor verstand das nicht richtig, aber er war willig, Buffys Entscheidung zu vertrauen. Sie sprangen in den Abwassertunnel und Buffy ließ sich von ihren Sinnen führen. Sie konnte auch Schreie unter sich hören.

 

"Hörst du das?" fragte Connor leise.

 

Buffy nickte und trampelte mit ihrem Fuß auf dem Boden unter sich. Sie fühlte und hörte, dass er nicht so fest war, als er hätte sein können. Sie trat zurück, schwang mit ihrer neuesten Waffe auf den Boden und krachte auf die Ebene darunter. Sie sprang schnell durch das neu entstandene Loch. Connor folgte ihr. Buffy blickte sich schnell um und sah die ängstlichen Gesichter der acht Anwärterinnen.

 

Drei Turokhans richteten ihre Angriffe auf Buffy und innerhalb von fünf Sekunden waren zwei davon bereits Staub. Für einen Moment wünschte sich Buffy, dass sie die Sense viel früher gefunden hätte, als der erste Turokhan sie vor ein paar Wochen fast zu einem blutigen Brei geschlagen hatte.

 

Der dritte Turokhan packte sie von hinten und warf sie in einen Schutthaufen. Sie ließ ihre Sense fallen und wollte sich dann schnell neu orientieren.

 

Aber nicht schnell genug. Connor stürzte sich ins Kampfgetümmel, trat die Sense, fing sie mit seinen Händen und enthauptete den Ur-Vampir. Er ging zu Buffy und zog sie mit der Hand hoch.

 

"Gute Arbeit" lobte sie ihn.

 

Er grinste sie an.

 

"Du auch"

 

Er gab ihr die Sense wieder zurück und Buffy drehte sich zu den nun eingeschüchterten Anwärterinnen.

 

"Holt die Verletzten. Wir gehen"

 

*****

 

Die Scoobies und die verbleibenden Anwärterinnen sahen alle überrascht aus, das verletzte Gefolge sehen, das von Buffy angeführt wurde und eine verletzte Faith, die in den Armen eines unbekannten Jungen lag. Sie reagierten aber schnell, machten Platz auf dem Boden des Wohnzimmers und versuchten, die Blutungen der verletzten Mädchen zu stoppen.

 

Die Frage nach Buffys unbekannter Gesellschaft, die alle auf den Lippen hatten, verlor sich, weil alle versuchten, so vielen Menschen zu helfen, wie sie konnten. Und Connor versuchte die Hektik um sich in sich aufzunehmen, ohne im Weg zu sein.

 

"Ich denke, wir sind bestraft worden" meinte Amanda geradeheraus.

 

Buffy sah die ehemalige Schülerin der Sunnydale High ausdruckslos an.

 

"Was?"

 

"Wir äh....wir sind ihr gefolgt. Und das war....." brach Kennedy ab.

 

"Es hat nicht geklappt" beendete Vi und hielt ihren Arm eng an ihren Körper, während sie versuchte, den Schmerz, der sie durchfuhr, zu ignorieren.

 

"Das war eine Falle, Leute" erwiderte Buffy. "Es war nicht ihr Fehler. Es hätte genauso leicht mir passieren können"

 

Es war die Wahrheit. Buffy gab Faith nicht die Schuld an dem, was passiert war. Zugegeben, sie hätten wenigstens Buffys Theorie, zurück auf das Weingut zu gehen, in Erwägung ziehen können, besonders da Buffy Recht hatte, aber das Erste Böse hatte sie zum Waffenarsenal gelockt und dann war es schiefgegangen.

 

"Also bist du....bist du jetzt zurück?" fragte Caridad.

 

Buffy seufzte, hob ihre Sense hoch und den Erste-Hilfe-Kasten, nickte Connor zu ihr zu folgen und begann den Raum zu verlassen.

 

"Ich weiß nicht. Ich denke, ich werde nicht gehen"

 

"Haben wir einen Plan oder sowas?" fragte Kennedy.

 

"Ja, es gibt einen Plan. Seid bereit. Die Zeit ist um"

 

*****

 

Giles, Willow, Buffy und Connor traten in Willows leeres Zimmer. Eine bewusstlose Faith war in Buffy Zimmer untergebracht, zusammen mit drei Anwärterinnen, Xander und Dawn, die nach ihr sahen.

 

"Ich denke, es ist eine Art Sense. Das einzige, was ich weiß ist, dass Caleb deswegen schnell zurückgewichen ist"

 

"Also ist es wahr. Sensenangelegenheiten" witzelte Willow.

 

Giles sah sie mit dem 'das ist nicht lustig'-Blick an. Buffy schmunzelte und Connor sah den Rotschopf nur neugierig an.

 

"Was bedeutet das?" fragte Connor.

 

Buffy und Willow sahen ihn ungläubig an. Buffy errötete leuchtend und sie wusste, dass sie diese Unterhaltung mit ihm vor ihrer besten Freundin und ihrer Vaterfigur haben würde.

 

"Buffy, du hast immer noch nicht erklärt, wer dieser äh....junge Mann ist" sagte Giles.

 

"Oh. Gott, tut mir Leid, Leute. Das ist Connor. Con, das sich Giles und Willow" stellte sie vor.

 

"Ja, aber....wer ist er?" fragte Giles.

 

"Oh, äh....dazu gibt es eine lange Geschichte" gab Buffy zu.

 

Sie hatte noch niemanden in Sunnydale von Connor erzählt und wer er war. Das war etwas, worüber sie nachdenken musste, bevor sie es einem der Sunnydaler Gruppe enthüllte.

 

"Er ist Angels Sohn. Und meiner auch"

 

Willow und Giles sahen sie mit dem gleichen schockierten Ausdruck an.

 

"Buff..."

 

"Ja, ich weiß. Er ist achtzehn. Er kann nicht von mir sein. Jägerinnen können keine Kinder bekommen" sprang sie für sie ein. "Das ist lang und kompliziert, aber er ist meiner. Blut, Seele und Verbindung. Es gab auch eine Prophezeiung über ihn"

 

"Guter Gott" sagte Giles leise, während er fieberhaft seine Brille säuberte.

 

Das zu hören hatte er nicht erwartet.

 

"Und ein höllisch guter Kämpfer ist er auch" sagte Buffy stolz.

 

Connor grinste sie an und legte einen Arm um ihre Schultern.

 

"Okay...also....er ist dein Sohn. Gratuliere übrigens" sagte Willow, die immer noch verblüfft war von dieser Idee. "Aber....warum ist er in Sunnydale?"

 

"Er ist immer noch im Zimmer, vielen Dank" sagte Connor, der es nicht mochte, wenn über ihn gesprochen wurde, als wäre er nicht da.

 

Willow errötete schuldbewusst.

 

"Tut mir Leid, Connor. Was bringt dich nach Sunnydale?"

 

"Dad ist gekommen. Wir sind letzte Nach angekommen"

 

"Angel ist in Sunnydale?" fragte Giles.

 

Buffy nickte.

 

"Er wird heute Nacht hier sein"

 

*****

 

("Du bist meine Kraft, Xander. Du bist der Grund, warum ich es soweit geschafft habe. Ich vertraue dir mit meinem Leben. Deshalb musst du das für mich tun."

 

"....Okay"

 

"Du kannst auch nicht mehr mit Pfeil und Bogen schießen. Und jedes Mal, wenn du ein Schwert aufhebst, habe ich Angst, dass du die gute Lampe erwischst"

 

"Hey!"

 

"Schau mich nicht an. Du bist derjenige, der gesagt hat, dass ich sterben werde"

 

"Ich habe niemals gesagt, das du sterben würdest. Ich habe angedeutet, dass du sterben könntest. Das ist ein großer Unterschied"

 

"Ja. Okay. Sicher"

 

"Außerdem, wenn du stirbst, hole ich dich einfach wieder zurück ins Leben. Das ist es, was ich mache")

 

 

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