Heart Don't Lie - Going Down

 

 

"Wenn ich dich liebe, dann glühst du."

 

Gemeinsam blicken sie auf ihren Bauch, der leuchtet und gegen seine Handfläche wächst.

 

Buffy gluckst und greift nach einer Handvoll Efeu, während er in sie stößt. Ihr Rücken ist gegen die verputzte Wand gedrückt. "Willst du mich heiraten?"

 

"Also, du kennst ja Sunnydale", sagt Spike. "Tolle Möglichkeiten für die Chancen in der Hölle."

 

"Frag einfach die Löwen im Wald, okay?"

 

"Wie Beeren." Er runzelt die Stirn und erhebt sich von dem Felsen in den Wäldern von Breakers Woods. "Déjà vu."

 

"Dummes Kaninchen." Sie nimmt seine Hand und sie schlendern auf seine Krypta zu. "Jägerinnen Träume sind für Jägerinnen."

 

"Hör mal, Pet. Herzen lügen nicht."

 

"Stärker als je zuvor", bestätigt sie, mit ihrem Ohr auf sein Bauch gepresst, auf ihren Knien im Hinterhof. "Hat sie dich geküsst?"

 

"Natürlich nicht." Er zieht sie an sich. "Kein menschlicher Mann könnte das volle Potenzial meines Geistes überleben."

 

"Der Schlüssel ist in dem Lied", sagt sie und rutscht von ihm weg. "Die Antwort liegt innen."

 

"Die Antwort auf was?" Er folgt ihr die Gasse entlang. "Hey, wie weit gehen wir überhaupt?"

 

"Den ganzen Weg, Baby." Ihre Stimme hallt durch die Höhle, um einen singenden Kreis von Winiquas.. "Wir werden heute Nacht Geschichte machen. Wir werden alles verändern."

 

"Buffy? Wo bist du? Ich kann dich nicht mehr sehen."

 

Blut tropft in einen bronzenen Kelch auf dem Altar und Buffy ruft: "Unser Herz gehört nicht zu dir!"

 

Spike schreit über einem wütenden Feuer: "Buffy!"

 

Das Amulett schlittert über einen Steinboden und er greift danach.

 

"Spike, nein!", kreischt Buffy und zerfällt zu Staub.

 

"Öffne deine Augen." Mit dem Messer in einer Hand und einem weinenden Säugling in der anderen, drückt Sanvi die Klinge an die Haut des Babys. "Öffne deine Augen oder du wirst es verpassen."

 

 

*

 

 

An einen Pfosten in Lamashtus Höhle angekettet, wachte Spike mit einem Keuchen auf.

 

 

*

 

 

Sechstausend Meilen entfernt in einem luftdichten Container an Bord eines Frachtflugzeugs, wachte seine Ex-Geliebte schluchzend auf.

 

 

*

 

 

In der unterbesetzten Koma Abteilung des Sunnydale General setzte sich eine gesuchte Kriminelle zum ersten Mal nach vierundzwanzig Wochen auf.

 

 

*

 

 

Und zwei Etagen über ihr, in Raum 314, erwachte Buffy zum Leben und packte Sanvi am Hals.

 

 

*

 

 

“Ich sterbe nicht so leicht", sagte Buffy zitternd. “Genauso wie meine Tochter."

 

“Was", quietschte Sanvi durch die zugedrückte Luftröhre.

 

“Ich denke, wir haben jetzt lange genug ‚Doktor’ gespielt, nicht wahr?” Sie hörte den Mitarbeiter, der sich von hinten an sie heranschlich und schlug ihn mit einem Faustschlag nach hinten k.o. “Lasst uns das mal auf meine Art spielen."

 

“Miss Summers, ich-ich bin es, Sanvi Patel…”

 

“Wirklich?” Sie riss sich die Nadel aus ihrem Arm und hielt sie der Ärztin an die Brust. “Was passiert, wenn ich das in Ihr Herz injiziere? Wird sie kommen um Sie zu retten?”

 

“Stop", sagte Xander, der mit dem Rest der Gruppe hereingestürmt kam. “Das ist nicht sie, es war die Schwester!”

 

“Ja, aber das ist der Körper, den sie wirklich braucht."

 

“Buffy, was machst du da? Nicht, du wirst sie töten!", bat Joyce.

 

“Nur ein bisschen…Pieksen…”

 

In der Sekunde, in der die Nadel ihre Haut durchstieß, schoss Sanvis Arm aus, wodurch alle im Raum gegen die Wand flogen.

 

“Du bist eine Clevere." Lamashtu stand auf, entfernte Sanvis Haarspange und warf ihre Brille zur Seite. “Aber nicht clever genug, um mich zu stoppen."

 

Sie rannte auf das Fenster zu und sprang durch die Scheiben.

 

Xander humpelte hinüber und sah hinaus.

 

“Auf den Weg zu den Wäldern wie eine böse Gazelle."

 

Buffy legte ihren Koffer auf das Bett, öffnete ihn und zog einen Bogen heraus.

 

“Dann gehen wir auf die Jagd."

 

“Bist du sicher, dass du kämpfen kannst, Buffy? Wie fühlst du dich?”

 

Sie warf ihrer Mutter ein Klappmesser zu.

 

“Wie vor der Rettung meiner Familie."

 

 

*****

 

 

“Lamashtu", flüsterte Giles, als sie durch den Wald schlichen. Der Nebel drehte sich in eine andere Richtung. “Seltsam. Sie hat umgedreht."

 

“Umgedreht?” Tara drehte sich auf dem Absatz um und keuchte, als sie vor Sanvi Patel stand. “O..oder gewechselt."

 

Lamashtu verschränkte ihre Arme.

 

“Hallo Rupert."

 

“Hallo…Lamashtu."

 

Sie atmete ein und aus.

 

“Ich nehme an, ich bin schwer zu vergessen."

 

“Ich erinnere mich an alles", log er. “Wo ist das Kind?”

 

“Das Kind ist da, wo sie hingehört: In der Hölle mit mir. Und wenn du dich außer an meinen Namen an mehr erinnern würdest, dann wüsstest du, dass das Amulett in deinem Besitz nutzlos ist."

 

Giles steckte es wieder in seine Tasche.

 

“So wie das dumme alte Buch."

 

Sie kniff ihre Augen zusammen und es ging in Flammen auf.

 

Giles tastete herum und ließ es fallen. Damit entzündete er einen Stapel Laub auf dem Boden.

 

“Menschen und ihr nutzloser Flitterkram, eure Puzzlestücke, die kein Bild ergeben." Sie schüttelte verächtlich ihren Kopf. “Gib auf, Wächter. Ich habe bereits gewonnen. Mein Stern ist nur noch zwei Finger vom neuen Mond entfernt und bei drei wird die Große Veränderung im Gange sein.

 

Das Dickicht entzündete sich vor Giles und Tara und schloss sie in einem Feuerring ein.

 

“So steht es geschrieben", sagte Lamashtu. “So ist es in Stein gemeißelt."

 

 

*****

 

 

Spikes Kopf pochte. Er war sich nicht sicher warum: dem Tod, die Wiederauferstehung, Lamashtus üblem Mundgeruch oder die Gesänge der verdammten Winiquas, die ihn langsam aufrieben.

 

“Haltet die Klappe, ihr verdammten Idioten", grummelte Spike. “Sie hat euch beim ersten Mal gehört."

 

Das Weinen eines Babys erklang durch den Lärm und sein Herz sprang vor Hoffnung.

 

“Was machen die denn hier?", hörte er Sanvi sagen und WinQuar erwiderte: “Sie haben es geschafft, hier einzubrechen."

 

“Wie?” Sie seufzte. “Egal. Lass deine Affen das Portal sichern und alle Eindringlinge töten."

 

“Sie könnten sich als wertvoll erweisen, wenn die Jägerin kommt. Ich schlage ausdrücklich vor, sie am Leben zu halten."

 

Wer waren ‚sie’? Er versuchte seinen Kopf zu drehen, aber sein Nacken war fest angekettet.

 

“Reicht ihr Freund nicht als Handelsobjekt?"

 

“Darauf würde ich nicht wetten."

 

“Frauen", sagte sie. “Wir sind unbeständige Wesen, nicht wahr?”

 

“Ja", sagte er sachlich nach einer Pause.

 

“Du bist derjenige, der in die Zukunft sehen kann. Lass uns für dich hoffen, dass du Recht hast."

 

“Es wird alles perfekt nach Plan laufen, das kann ich Euch versichern."

 

“Ich bezweifle es nicht. Für das Amulett ist gesorgt, die Jägerin hat keine Ahnung, wie sie mich stoppen kann und ich habe alles hier, was ich brauche."

 

Das Baby weinte.

 

Mit einem hilflosen Grunzen rasselte Spike an seinen Ketten.

 

Sanvi kam ins Blickfeld mit einem in Decken gewickelten Bündel in den Armen.

 

“Du solltest eigentlich aufwachen, wenn ich es dir sage."

 

“Du willst mich? Du kannst mich haben. Tu nur dem Baby nichts an."

 

Sanvi lachte.

 

“Verführerisch. Aber ich passe."

 

Sie näherte sich dem Altar und nahm das Messer.

 

“Bitte", bettelte er und eine Träne lief seine Wange hinab. “Mach das nicht."

 

“Oh wie gedankenlos von mir." Sie legte das Messer hin. “Würdest du deine Tochter gerne sehen, bevor ich ihr das Herz herausschneide?”

 

“Meine…Ich dachte, sie wäre nicht von mir."

 

“WinQuar." Lamashtu schnalzte mit der Zunge. “Was hast du dem armen Jungen erzählt?”

 

“Was auch immer ich musste, Eure Dunkelheit."

 

“Um sie auseinander zu bringen natürlich. Gut gemacht."

 

Er neigte bescheiden seinen Kopf.

 

“WinQuar hat eine Begabung für Täuschung. Aber wie du einfach sehen kannst." Lamashtu zog die Decke runter und legte das Gesicht des Babys für Spike frei. “Ist dieses kleine Prachtmädchen deins, von innen und außen. Und ich wollte es gar nicht anders haben."

 

Das Baby gluckste ihn an und Spike brach in Schluchzen aus.

 

Sie nahm das Kind zum Altar zurück.

 

“Nein! Bitte nicht--”

 

“Die Schrifttafel ist sehr genau", sagte sie und legte das Baby behutsam in die Wiege. “Das Herz, das mich befreien soll, ist aus einer unmöglichen Vereinigung geboren worden: der Samen eines Vampirs, die Gebärmutter einer Jägerin; mein Blut und mein Geist, vermischt." Sie nahm das Messer und den Kelch und ging zu ihm. “Aber ich konnte nicht irgendeinen alten Vampir nehmen. Es musste einer sein, dessen Herz so bluten würde wie das einer Frau."

 

“Was erzählst du da?”

 

“Sag mir, WinQuar, wie groß wären die Chancen gewesen, dass eine reizende Maid den jungen William verschmähen würde, so dass er in die Nacht rennen würde, gebrochen und einsam, und dass er dann einem Vampir namens Drusilla über den Weg laufen würde?”

 

“Sie waren mehr als klein, wie ich mich erinnern kann."

 

Spike runzelte verwirrt die Stirn.

 

“Du--?”

 

“Habe es alles passieren lassen, von Anfang an." Sie ließ sich auf seinem Schoß nieder und streichelte sein Gesicht. “Du bist mein eigenes Geschöpf, Spike. Ein Dämon, der wie kein anderer lieben kann."

 

 

*****

 

 

Tara und Giles saßen Rücken an Rücken in der Mitte des Flammenrings. Sie hatten alles versucht: Magie, Zaubersprüche, durchlaufen….es war undurchdringlich. Sie saßen fest.

 

“Zwei Finger vom Neumond", sagte Giles und schielte mit ausgestreckter Hand in den Himmel. “Also Vega ist es nicht. Ist es….kann es Venus sein? Ist Venus ihr ‚Stern’?”

 

“Das würde Sinn machen, da es ein Symbol der göttlichen Weiblichkeit ist und alles."

 

“Ja und wie sollen sie den Unterschied zwischen Sternen und Planeten kennen….”

 

“Sind es schon drei Finger?”

 

“Zweieinhalb. Hast du sie erreicht?”

 

“Ich versuche es, aber das Feuer…behindert irgendwie meine Kräfte. Vielleicht wenn wir uns an der Hand fassen und uns konzentrieren."

 

 

*****

 

 

Buffy nahm Willow das Stück Papier aus der Hand, als sie den Flur entlang hasteten.

 

“Kann jemand Noten lesen?”

 

“Wenn ich ein Klavier hätte", sagte Willow.

 

“Warte eine Sekunde, lass mich es versuchen", sagte Joyce und summte es nach.

 

“Gute Arbeit, Mom. Wo hast du gelernt, das zu tun?”

 

“Ich war im College in einer Chorgruppe. Und das hier ist seltsam. Wir haben dieses Lied gesungen. Es ist ‚Take A Chance on Me’."

 

“Also….war Abba entweder ein Instrument des Bösen, oder -- Es gibt kein wirkliches ‚oder’, nicht wahr?”

 

Alle drückten ihre Zustimmung aus.

 

Buffy drehte die Seite zur glänzenden Abbildung.

 

“Was ist das?”

 

“Eine Metapher für Besitz vielleicht? Das Böse reflek--”

 

Plötzlich stolperte Willow und umfasste ihren Kopf.

 

“Was ist los?”

 

“Es ist Tara. Und….und Giles? Sie haben Dr. Patel gesehen. Sie…sie aus ihren Augen ist Feuer geschossen."

 

“’Mädchen mit den Augen aus Feuer’." Buffy blickte auf die Zeichnung von Augen auf der spiegelnden Oberfläche. “Alles andere konnte bisher wörtlich genommen werden, warum das nicht auch?”

 

“Lamashtus perfekter Wirt würde logischerweise ein Nachteil haben", sagte Anya. “Es gibt immer einen Preis."

 

“Sie kann sich nicht selbst in die Augen schauen", überlegte Buffy.

 

“Kannst du mir in die Augen sehen, B.”

 

Die Gruppe blieb wie erstarrt stehen, um auf die Quelle dieses unwillkommenen Einwurfs zu blicken.

 

“Oh mein Gott", keuchte Joyce. “Es ist--”

 

“Faith." Buffy starrte zu der hageren Jägerin, die einen Schwesternkittel trug, der ihr nicht passte, und die eine Knochensäge schwang. “Du bist wach."

 

 

*****

 

 

“Was ist los?", stichelte Lamashtu und hielt die Spitze ihres Dolches an Spikes Hals. “Hat die Höllenkatze deine Zunge gefressen?”

 

Ihre Blicke trafen sich und er schüttelte sich vor Lachen.

 

Sie rutsche unbehaglich hin und her.

 

“Warum lachst du?”

 

“Der erste Kontroll Freak auf der Welt."

 

“Niemand lacht mich aus. Muss ich dich daran erinnern, wer ich bin?”

 

“Sieh dich doch an", sagte Spike. “Ganz aufgeplustert und nervös. Du kannst niemanden kontrollieren, du kannst nicht mal mich kontro--”

 

Sie schlug ihn ins Gesicht.

 

“Und das verängstigt dich höllisch", erkannte er mit blutender Lippe.

 

“Lass uns eins mal klarstellen. Dich?” Sie schnitt durch sein Hosenbein und in seine Schenkel. “Kann ich kontrollieren."

 

“Ey! Dafür habe ich einen Reißverschluss!”

 

Sie steckte ihre Hand unter die Jeans, packte seinen Schwanz und drückte feste zu.

 

“Wie schnell er wächst, nicht wahr?”

 

Er versuchte nicht körperlich darauf zu reagieren, aber er war nur ein Mensch.

 

“Muss da oben ziemlich einsam sein, wenn du so verzweifelt nach einem guten Fick bist."

 

“Ich könnte dich sofort dazu bringen zu kommen."

 

“Ja, das können die meisten Weiber mit einem festen Griff. Deswegen bist du doch nicht Jesus."

 

“Und wenn du es tust, vergisst du alles was du weißt."

 

“Richtig, der berühmte erderschütternde Loboto-gasmus." Er schluckte, als sie mit ihren Fingern an seiner Länge auf und ab wanderte. “Ich muss dich aber warnen. Wenn du was bei mir durchziehst, wird die Jägerin uns beide töten. Ob ich mich nun an sie erinnere oder nicht."

 

“Das würde sie nie herausfinden."

 

“Du kennst Buffy nicht. Sie hat diesen besonderen Andere Frauen Sensor."

 

Das Baby weinte, die kleinen pinkfarbenen Fäuste in der Luft.

 

“Siehst du?” Er nickte in die Richtung des Babys. “Sie hat es auch."

 

“Das erinnert mich", sagte Lamashtu und atmete schnell ein. “Ich habe besseres zu tun."

 

Er kämpfte gegen seine Fesseln.

 

“Warte--”

 

“Es ist süß, dass du versuchst Zeit zu kaufen. Aber das passiert. Mit", sie stach den Dolch in sein Herz, “oder ohne dich."

 

 

*****

 

 

“Das ist richtig, B. Ich bin wach – gerade rechtzeitig für deinen wöchentlichen Besuch." Faith neigte ihren Kopf und sah nach oben. “Oh warte mal, was sage ich denn da? Du hast mich niemals besucht."

 

“Ich habe dir gesagt, dass du sie nicht pieksen solltest", flüsterte Xander Anya zu.

 

“Okay Faith, ich kapier es", sagte Buffy gemäßigt und griff nach ihrem Bogen auf ihrem Rücken. “Aber ich habe wirklich, wirklich keine Zeit dafür."

 

“Du wirst dir die Zeit nehmen." Sie packte sich Willow und hielt ihr die Knochensäge an den bandagierten Hals “Zur Hölle noch mal sofort."

 

“Ich verspreche dir, dass wir das später machen werden", versuchte es Buffy vernünftig und plante bereits Strategien zum Entkommen. “Aber du musst sie gehen lassen. Die Welt wird heute untergehen --”

 

“Außer du stoppst es!", kam es gespielt melodramatisch von Faith. “Was für ein Glück für mich, dass es mir am Arsch vorbeigeht. Ich würde es lieben, euch alle brennen zu sehen."

 

“Da ist sie!", schrie jemand aus der Ferne und Faith drehte sich um.

 

Willow biss sie in den Arm und brachte sie damit dazu, ihre Waffe fallen zulassen. Buffy trat sie zu Boden, zielte mit dem Bogen auf ihren Kopf und sagte ihren Freunden, dass sie rennen sollten.

 

“Bist du ok--”

 

“Findet sie! Geht!”

 

Sie beobachtete sie, wie sie die Treppen nahmen und stand über Faith, als sich eine Gruppe von Wachpersonal näherte.

 

“Das ist sie!", sagte der Mitarbeiter aus ihrem Krankenzimmer und zeigte auf Buffy. “Sie hat die Ärztin gewürgt und mich k.o. geschlagen!”

 

Buffys Augen weiteten sich. Willow sollte sich um diesen Typen kümmern…

 

“Wie lustig", sagte Faith ein wenig beeindruckt “Das hast du getan?”

 

Drei Waffen zielten auf sie. Buffy ließ den Bogen fallen und hielt ihre Hände hoch.

 

“Seht mal, das ist ein Irrtum. Diese Frau ist--”

 

“Ersparen Sie sich das für die Cops."

 

Ein Sicherheitsbeamter half Faith auf die Beine und fragte:

 

“Geht es Ihnen gut, Schwester?”

 

“Sie ist keine Schwester!”

 

“Ja, ich-ich denke schon", sagte Faith, die das ausnutzte. “Was wird mit ihr passieren?”

 

“Das wird die Polizei entscheiden, wenn sie kommt."

 

“Sie ist eine Patientin, ihr Idioten", sagte Buffy. “Seht doch mal, wie groß ihre Schuhe sind!”

 

“Sie ist offensichtlich verrückt." Faith trug ganz dick auf. “Es könnten Drogen sein. Engelsstaub vielleicht. Passt auf sie auf, sie ist zu allem fähig."

 

Buffy rollte mit den Augen. Dann bemerkte sie, dass Faith die Knochensäge aufhob. Innerhalb eines kurzen Momentes hielt sie sie einem Sicherheitsbeamten an den Hals.

 

“Waffen fallen lassen und zurück!”

 

“Faith, was machst du--?”

 

“Ich vergammele in einem Krankenhausbett und träume schon seit Monaten davon! Ich will verdammt sein, wenn ich noch eine weitere Sekunde warten muss, um dich fertig zu machen." Sie drückte auf den Aufzugknopf. “Alle zurück oder ich säge diesen Hurensohn halb durch."

 

Die Wachen legten ihre Waffen auf den Boden und zogen sich mit den Händen in der Luft zurück.

 

Die Aufzugtür öffnete sich.

 

“Rein, B. Mach schon!”

 

Also das war die direktere Alternative….

 

Buffy hob eine Waffe auf und zielte damit auf die Wachen, als sie sich in den Aufzug zurückzog. Faith entwaffnete den Sicherheitsbeamten und schubste ihn zu Boden. Dann sprang sie hinein.

 

Die Türen schlossen sich und beide zielten sofort mit der Waffe auf die andere.

 

Faith feuerte zuerst.

 

 

*****

 

 

Blut tröpfelte in den bronzenen Kelch.

 

Lamashtu beobachtete Spike, der den Schmerz tapfer ertrug. Als er gerade am Rand einer Bewusstlosigkeit war, leckte sie über seine Wunde und verschloss sie damit.

 

“Du siehst, William, ich bin eine Erschafferin, keine Zerstörerin."

 

“Du hättest mich täuschen können", sagte er heftig atmend.

 

“Ich will nur, was das Beste für die Welt ist. Die menschliche Rasse war ein grober Fehler. Siehst du das nicht? Sobald wir die Erde zu ihrem echten, originalen Status zurückgeführt haben, wird unsere Nahrung nicht länger von ihrem Blut abhängig sein." Sie trank von dem Pokal und brachte ihn dann an seine Lippen. “Köstlich wie es nur sein kann."

 

“Danke", sagte er sardonisch. “Aber ich bin plötzlich nicht mehr hungrig."

 

Sie stellte den Pokal neben ihnen ab.

 

“Ich war nicht immer so. Damals--”

 

“Schwelgen wir jetzt in Erinnerungen?", blaffte er. “Ich denke, ich würde lieber erstochen werden."

 

“Damals habe ich nicht mit Angst geherrscht."

 

“Nein, du hast mit Hündchen und Sonnenschein und voller Babyherzen geherrscht."

 

“In anderen Worten, ‚ich habe meinen rechtmäßigen Platz an der Spitze der Nahrungskette eingenommen’", sagte sie und zitierte ihn wortwörtlich. “Das Überleben des Stärksten, richtig?”

 

“Wenn das wahr ist, dann setzte ich mein Geld auf die Jägerin."

 

Ein Mundwinkel von ihr hob sich.

 

“Welche?”

 

“Was meinst du mit ‚welche’?”

 

 

*****

 

 

Klick.

 

Klick.

 

Klick. Klick. Klick. Klick.

 

“Verfluchte Sicherheitsleute", sagte Faith und beide ließen ihre kugellosen Waffen fallen. “Ich denke, jetzt geht es um dich und mich und was unsere Mommas uns gegeben haben."

 

“Oder", sagte Buffy und sprang zu der Knochensäge.

 

“Schaut mal wer jetzt voll unfair spielt", meinte Faith, als sie um die Säge kämpften. “Hat es Pollyanna auf den dunklen Pfad geschickt, nachdem du mich erstochen und tot liegen gelassen hast?”

 

“Ich schwöre zu Gott, ich wollte nicht, dass dir das passiert--”

 

Der Ellbogen in ihrem Auge unterbrach diesen Gedanken.

 

“Spars dir." Faith griff nach der Säge und drückte die Notfallknopf. Ein Alarmsignal erklang und die Kabine kam knirschend zum Stillstand. “Ich will nichts weiter als eine gute, heftige Rache."

 

“Schön." Als sie aufstand, blickte Buffy an die Decke zum Notausgang und dann zurück zu ihrer Gegnerin. “Zeig mir dein bestes."

 

Buffy schwang sich hoch und hielt sich am Geländer fest. Dann trat sie die Säge auf den Boden. Als Faith danach griff, sprang Buffy huckepack auf deren Schulter und benutzte ihren Schwung und ihre Größe, um den Notausgang aufzuschlagen und dort durchzuspringen.

 

“Oh nein, das machst du nicht!”

 

Buffy schrie auf, als das Sägeblatt der Knochensäge ihre Achillessehne verletzte. Sie zog sich aus dem Gefahrenbereich zurück, hielt sich ihren blutenden Knöchel und sah sich im dunklen Aufzugsschacht nach einem Ausgangsschild um, während sie Faith kichern hörte.

 

“Ich wollte schon immer mal mit dir die Decke abwischen, B. Sieht so aus, als könnte ich es jetzt."

 

Plötzlich schwankte der Aufzug und bewegte sich auf die Decke zu.

 

Buffy ließ sich auf ihren Bauch fallen und kämpfte darum, die Leitersprossen zu erreichen, die sich gerade außerhalb ihrer Reichweite befanden.

 

 

*****

 

 

“Genau in diesem Moment denkt sie, ‚Wenn meine Arme nur länger wären. Mom hat immer zu mir gesagt, dass ich mehr Milch trinken sollte, aber habe ich zugehört? Nein.’”

 

“Woher zur Hölle weißt du das?”

 

“Sie und ich, und du und die anderen, wir sind alle miteinander verbunden", sagte Lamashtu. “Du durch Blut. sie durch ihren Geist. Ich kann ihre Gefühle erfahren, wann immer ich auch will. Ihre Angst, ihre Wut, ihr Schmerz….ihre Lust…”

 

“Tolle Worte für einen gewöhnlichen Spanner." Spike zog sich von ihrer Berührung zurück. “Hast du die andere auch auf diese Art aufgeweckt?”

 

“Glaub es oder nicht, aber es gibt ein paar Dinge. die ich nicht manipulieren muss." Sie toastete ihm mit dem Pokal zu. “Auf glückliche Unfälle."

 

 

*****

 

 

Xander hob einen rumliegenden Seitenspiegel eines Jeeps auf und reichte ihn Joyce, die zum Krankenhaus starrte.

 

“Mrs. Summers?”

 

“Denkt ihr, dass es ihr da drin gut geht?”

 

“Ich bin sicher, dass die Wachleute sich um Faith gekümmert haben. Buffy ist wahrscheinlich schon auf dem Weg…” Willow verstummte, als sie eine seltsam vertraute Melodie hörte, die mitten vom Parkplatz kam. “Ist das….?”

 

“Okay, dieser Abba Dämon beginnt mich wirklich bald zu nerven."

 

“Das muss das Telefon von Dr. Patel sein", sagte Joyce und hob das zerstörte Teil hoch, aus dem eine verzerrte MIDI Version von ‚Take A Chance on Me’ plärrte. “Lasst uns gehen."

 

 

*****

 

 

Die Sprossen flogen zu schnell vorbei. Alles was sie hoffen konnte, war, dass es einen halben Meter Platz zwischen dem Dach des Aufzugs und der Decke gab.

 

Buffy bereitete sich auf den Aufprall vor, und dann --

 

Der Aufzug stoppte. Eine Etage vor dem Ende.

 

Sie hörte ein ‚ding’, gefolgt von den leisen Flüchen von Faith,

 

Eine Schwester, die eine Bahre in den Aufzug schob, bemerkte die verrückte Mitfahrerin nicht, bis diese eine Waffe auf sie angelegte und mit fettigen Haaren über den Augen hängend sagte:

 

“Ich werde nicht aufgeben."

 

Die Schwester schrie und rannte.

 

“Oh das ist wirklich nett", brüllte Faith. “Lass doch deinen toten Patienten zurück!”

 

Buffy griff nach der Leiter und begann den schmerzhaften Weg nach unten. Dabei klapperten ihre Absätze auf jeder Stufe.

 

“Denk nicht, dass ich dich nicht hören kann!”

 

Faith entschuldigte sich schnell bei dem armen Bastard auf der Bahre und hüpfte darauf, um durch den Ausgang zu gelangen. Sie rannte oben über die Aufzugskabine und sprang auf die Leiter und Buffy hinterher.

 

Als Faith sie gegen den Kopf trat, schlug Buffy auf ihre weißen Schuhe. Einer fiel runter und raste zehn Etagen hinab. Der Klang des Aufpralls demonstrierte, wie tief sie fallen würden.

 

Faith erinnerte sich an ihren Sturz vor dem Koma, holte aus und rutschte weg. Sie segelte an Buffy vorbei, die ihren Namen schrie. Sie griff nach dem erstbesten das sie erreichen konnte: das Kabel vom Aufzug.

 

Nach einem Moment rief Buffy:

 

“Faith? Bist du…”

 

“Tot?", schrie diese. Sie hing in der Dunkelheit und war sich nicht sicher, was sie als nächstes machen sollte. “Kein Glück, B. Mehr wie diese Katze auf dem blöden Poster."

 

“Du bist….mit Spaghetti bedeckt?”

 

Faith rollte mit den Augen und sprach langsam:

 

“Nein, die andere Katze."

 

“Oh richtig."

 

Das Kabel stieg an und signalisierte damit, dass die Kabine nach unten kam.

 

Buffy sah wie sie mit baumelnden Beinen vorbeischwirrte. Faith war dabei zerquetscht zu werden.

 

 

*****

 

 

“Also das ist jetzt ein Dilemma", sagte Lamashtu. “Ich weiß, was ich machen würde. Aber würde sie das gleiche machen? Wahrscheinlich nicht."

 

“Wer? Welches Dilemma? Sag mir was passiert!”

 

“Entspann dich." Sie tätschelte seinen Kopf und stand auf. Dann brachte sie ihren Dolch und den Kelch zum Altar. “Du wirst sie schließlich bald sehen."

 

Spike sah sie böse an.

 

“Ich werde sie in ein paar Minuten sehen, wenn sie dich Stück für Stück auseinander nimmt."

 

“Sie würde niemals einen Menschen töten."

 

“Ich denke, bei dir würde sie eine Ausnahme machen."

 

“Trotzdem." Sie zuckte mit den Achseln und wandte sich dem Baby zu. “Es würde ein Bravourstück von epischen Ausmaßen sein."

 

“Der Körper, in dem du drin bist, ist nur aus Fleisch und Knochen."

 

“Nicht während ich drin bin, Liebling. Warum denkst du, habe ich ihn gewählt?”

 

“Weil sie die Gynäkologin der Auserwählten ist", sagte er nüchtern.

 

“Dieser Körper und ich gehen einen Hauch weiter zurück als ihre Karriere in der Medizin. Äonen weiter."

 

“Ist das so?”

 

Sie hielt einen Finger hoch und legte ihren Kopf zur Seite, als würde sie einer Radioübertragung zuhören.

 

“Genau was ich gedacht habe, das sie macht. Tsk, tsk, tsk….Was für eine Närrin."

 

 

*****

 

 

“Willst du wirklich die Theorie über die neun Leben testen?", schrie Buffy und streckte Faith die Hand in den Aufzugsschacht entgegen. “Nimm meine Hand, verdammt!”

 

Als der Aufzug näher kam, verschränkten sich ihre Finger und Buffy benutzte all ihre Kraft, um Faith rüber auf die Leiter zu ziehen. Beide schielten sich von der Seite an und der Aufzug passierte sie auf dem Weg nach unten.

 

Und dann schob Faith Buffy mit einem unerwarteten Schlag von der Leiter.

 

Buffy fiel rückwärts den Schacht hinab, Arme und Beine gespreizt, und krachte heftig auf die Aufzugskabine.

 

Innerhalb von Sekunden war Faith auf ihr drauf, in ihrem Gesicht.

 

“Hast du eine Ahnung, wie sehr ich dich hasse?”

 

Buffy konnte sich kaum bewegen und spuckte raus:

 

“Hast du eine Ahnung, wie egal mir das ist?”

 

“Dir wird es nicht egal sein, wenn ich dir deine Eingeweide rausreiße."

 

“Womit? Mit deinem Koma-Atem?”

 

Mit einem urtümlichen Schrei erhob sich Faith. Die Arme erhoben und beide Hände umklammert, holte sie zu einem Schlag mit ihren Fäusten auf den Magen aus. Buffy krümmte sich reflexartig in eine Fötusposition und hustete Blut.

 

Faith zog sich neugierig zurück.

 

“Du siehst nicht so gut aus, B.."

 

Buffy umklammerte ihren Bauch und sagte durch zusammengebissene Zähne:

 

“Ich habe gerade ein Baby bekommen."

 

Faith sah erschrocken aus.

 

“Wie lange habe ich geschlafen?”

 

Dann erinnerte sie sich an Teile vom Traum, den sie gehabt hatte und wegen dem sie aufgewacht war.

 

Der Aufzug stoppte und schwere Schritte kamen hinein.

 

“Ihr da oben! Hier ist die Polizei! Kommt leise nach unten oder wir schießen!”

 

Widerwillig streckte Faith eine Hand aus. Buffy blickte sie misstrauisch an.

 

Faith seufzte und sagte:

 

“Willst du das Kind nun retten oder was?”

 

 

 

Feedback | Original | weiter