Heart Don't Lie - Open Hearts

 

 

“Lass mich nicht hängen", sagte Spike in der Hoffnung, ihre Aufmerksamkeit abzulenken, als sie sich der Wiege näherte. “Was macht die gute Ärztin so besonders?”

 

“Wenig bekannte Tatsachen", begann Lamashtu, während sie ihre Fingerspitzen in den Kelch tauchte und ein rotes X auf ihre eigene Brust zeichnete. “Vor den Jägerinnen gab es die Drei."

 

Er blickte sie genau an.

 

“Die Drei."

 

“Das Insekt, das Biest und das blinde Mädchen." Während sie sprach, betupfte sie ihr Gesicht und ihre Schultern mit seinem Blut. “Alle sind von einem klugen kleinen Mystiker aus Teilen von mir heraufbeschworen worden, einem Gründungsvater des Wächterrates."

 

“Mädchen mit Augen aus Feuer", erinnerte er sich und ihr überraschter Blick ließ ihn seine Braue provokativ heben. “Habe es auf dem Amulett gesehen."

 

“Das Amulett hat keine Macht über mich." Sie beruhigte sich selbst. “Es ist eher eine….Erinnerung an eine historische Begebenheit."

 

“Geben sie auch die limitierten Ausgaben von Sammlerstücken raus? Wir würden bei ebay ein Vermögen machen." Sie beugte sich nach unten um das Baby zu betupfen, und ein Hauch von Verzweiflung mischte sich in seinen Tonfall. “Erzähl weiter. Wie haben die drei kleinen Schweinchen dein Haus umgepustet?”

 

“Das Insekt schwächte mich mit seinem giftigen Stich. Das Biest zerriss mich in Fetzen und das Mädchen verwischte alle meine Überreste, so dass ich die Erde nie wieder betreten würde in meiner eigenen Haut."

 

“Durch und durch. Aber ich hätte bei ‚würde’ aufgehört."

 

“Sie haben mich unterschätzt", stimmte sie selbstzufrieden zu. “Und sie haben den Preis gezahlt."

 

“Unterschätze niemals deinen Feind."

 

Sie erwiderte seinen bedeutsamen Blick.

 

“Als ich besiegt wurde, habe ich sie alle verflucht. Das Insekt würde mit jedem Stich den Schmerz des Todes erleiden. Das Biest würde durch das Licht und den abnehmenden Mond gejagt werden. Und das Mädchen würde Kinder gebären, die ich für immer in ihren Träumen quälen würde."

 

All die Jammerei begann schließlich Sinn zu machen.

 

“Kinder."

 

“Ja. Du blickst gerade auf die letzte einer sehr langen Linie", sagte sie und fuhr mit ihren Händen verführerisch an Sanvis Körper hinab. “Nicht zu vergessen die beste. Magisch und wissenschaftlich verstärkt, um jede mögliche Inbesitznahme zu überleben. Der Rat dachte, sie könnten mich auf diese Art und Weise überwachen, aber alles was sie am Ende taten, war, mich mit einem perfekten unzerstörbaren Wirt zu versehen."

 

 

*****

 

 

“Exstinguere!", befahl Willow, aber das Feuer, das ihre Freundin umgab, wütete weiter.

 

“Hast du versucht, einen Wasserfall zu verlagern?", schrie Tara.

 

“Das klappt nicht! Nichts klappt!”

 

“Fast drei Finger!” Giles blickte in den Nachthimmel. “Verstärkt eure Magie! Alle nehmen sich an den Händen und konzentrieren sich!”

 

Xander, Anya und Joyce fassten sich mit Willow an den Händen. Nach ein paar weiteren vergeblichen Versuchen, bemerkte Joyce ein seltsames Geräusch und nahm das plärrende Handy aus ihrer Tasche

 

Das Feuer flackerte.

 

Sie hielt das Telefon auf die Flammen und Willow sprach den Befehl erneut aus.

 

Giles hustete und winkte den Rauch weg, den das erloschene Feuer zurückgelassen hatte.

 

“Habt ihr uns gerade mit einer Discomelodie gerettet?”

 

Joyce reichte ihm das Stück Papier.

 

“Die Noten eines Liedes von Abba."

 

“Ich will verdammt sein. Das Lied ist der Schlüssel dazu, ihre Kräfte zu schwächen."

 

“Wir singen das Lied", sagte Xander und drehte den Zettel um. “Wir nehmen einen glänzenden Spiegel, sie verschwindet und sammelt wieder Staub in den Geschichtsbüchern und wir feiern mit Double-Meals im Doublemeat Palace."

 

“Muss ich…” Willow räusperte sich. “Singen?”

 

Xander klopfte ihr auf den Rücken.

 

“Du kannst Lippensynchronisation machen."

 

“Wir haben nicht viel Zeit, wir müssen den Eingang zu ihrem --”

 

“AAAAAAAAAAA!”

 

Der Schrei, der einem das Blut in den Adern gefror, kam von Anya. Eine Fülle von dämonischen Kaninchen kamen von einem nahe gelegenen Felsen und knabberten an ihren offenen Schuhen.

 

“Ich denke, wir haben es gefunden", bemerkte Willow.

 

“TUT ETWAS!", kreischte Anya und hüpfte von einem Fuß auf den anderen. “TÖTET SIE!”

 

Willow griff nach Taras Hand und sagte eine Beschwörungsformel auf, woraufhin sie alle zu sanftmütigen Haustieren wurden.

 

Nachdem sie sie verscheucht hatte, entschuldigte sich Willow bei Anya mit einem Achselzucken.

 

“Ich habe eine strenge töte-keine-Kaninchen Regel.”

 

Xander tröstete seine Freundin.

 

“Sie hoppeln nur davon, um süße Kaninchenliebe zu machen. Was, wenn wir die Daumen drücken, nicht in weiteren apokalyptischen Babys resultiert."

 

RrrrrrrrrrrrrrRRR

 

“Was war das?”

 

Anya klammerte sich an Xander, der ebenso erschrocken war durch das grummelnde Knurren.

 

“Was auch immer es ist, es klingt größer als ein Kaninchen", vermutete Tara.

 

Sie hatte Recht.

 

“Sind das….”

 

“Löwen im Wald", sagte Buffy hinter ihnen.

 

“Und schon wieder déjà vu", sagte das Mädchen an ihrer Seite.

 

Die Slayerettes waren sprachlos beim Anblick der beiden Jägerinnen in passender Kampfstellung.

 

“Denkst du, die schaffen wir?”

 

“Nachdem wir uns geschafft haben? Fuck ja."

 

“Stimmt", meine Buffy. “Wilde Tiere aus der Hölle sind gar nichts dagegen."

 

 

*****

 

 

“Eure Dunkelheit", sagte WinQuar.

 

“Ich weiß", sagte sie mit geschlossenen Augen. “Ich kann es spüren. Es ist Zeit."

 

“Nein! Nein!” Spike geriet in Panik. “Stopp, warte! Erzähl mir mehr von deinem unglaublichen Körper! Wie hältst du ihn so fest und undurchdringbar und hey, du kannst dich selbst schneiden, wie ich sehe? Wie funktioniert das?”

 

“Würdest du ihn zum Schweigen bringen?”

 

“Ich dachte, Ihr würdet mich nie darum bitten."

 

WinQuar trat ihn ins Gesicht.

 

Es fühlte sich an wie ein Zweitonner, aber er verlor nicht das Bewusstsein. Vielleicht war das Glück endlich auf seiner Seite.

 

Er tat so, als wäre er bewusstlos und bat schweigend die Mächte der Ewigkeit um einen weiteren ‚glücklichen Unfall’.

 

 

*****

 

 

“Das ist einfach unheimlich", sagte Buffy, als das Handy das Portal in den Felsen geöffnet hatte. “Aber nützlich."

 

“Immer und immer neugieriger…", hallte Willows Stimme durch den dunklen Abgrund.

 

Anya blinzelte.

 

“Wir müssen doch nicht dort runter gehen, oder?”

 

“Ich schon. Aber wenn jemand hier oben bleiben will." Buffy drückte ihrer Mutter die Schulter, “kann ich das völlig verstehen. Ich empfehle es sogar."

 

“Ich bin bereits durch den Spiegel getreten, Liebes. Dann kann ich auch sehen, wohin es führt."

 

“Ich hatte schon befürchtet, dass du das sagst."

 

“In die Hölle", sagte Anya nervös. “Dahin führt es. Xander und ich werden hier bleiben."

 

“Tut mir Leid, An, aber das ist, was ich mache."

 

“Ich hasse es, wenn du das machst. Du wirst nicht bezahlt und du wirst ständig verletzt! Sag ihnen, dass sie dir Spikes Geld geben sollen."

 

“Niemand bekommt das Geld von irgendjemand", sagte Buffy und verschwand hinein.

 

“Sicher, du willst es nicht", grummelte Anya. “Aber wenn er tot und verschwunden ist, wird es nur ein irgendeinem Schließfach am Busbahnhof vergammeln--”

 

“Anya!", blaffte Buffy, ließ aber dann davon ab. “Alle die mitkommen, nehmen sich eine Waffe. Schnell."

 

Xander hielt den Rucksack auf, bis Faith hineinblickte.

 

“Soll ich dir mit Werkzeugen des Schmerzes vertrauen."

 

“Soll ich direkt mal ein bisschen Schmerz auslösen?”

 

“Fair genug."

 

Er gab ihr den Rucksack.

 

“Oh mein Gott", sagte Willow und hob einen Gegenstand vom Boden auf. “Das ist Oz’ Glücksstimmgabel. Er würde sie nicht einfach hier liegen lassen, außer er…”

 

“Das ist okay, Will. Wir werden ihn auch retten. Das ist eine vier-für-den-Preis-von-einem Rettungsaktion. Wer ist dabei?"

 

Als einzige ohne Waffe, wählte sich Anya zögerlich einen Dreschflegel aus dem Rucksack.

 

“Ich, denke ich. Woohoo."

 

Alle im Radius des Dreschflegels duckten sich.

 

“Guter Arm, An. Aber du solltest dir das für die Götter aufheben."

 

“Richtig." Anya versuchte etwas von dem Scooby-Enthusiasmus aufzubringen. “Also worauf warten wir? Lasst uns ein paar Legenden in den Hintern treten!”

 

 

*****

 

 

Der dröhnende Gesang der Winiquas erreichte ein fieberhaftes Tempo. Spike öffnete ein Auge und sah Lamashtu, die das Baby aus der Wiege hob.

 

Als sie nach dem Messer griff zerriss Spike ein Kettenglied.

 

Plötzlich segelte ein Körper in Löwenform durch die Luft und krachte neben sie gegen die Wand.

 

“Du solltest dir bessere Wachen suchen", sagte Buffy.

 

Spike schluchzte fast vor Erleichterung. Meine Heldin.

 

Lamashtu zuckte bei Giles Anblick sichtbar zusammen.

 

“Tötet sie alle."

 

Buffy köpfte den ersten Winiqua, der ihr über den Weg lief.

 

“Oooh, war er wichtig bei dem Gesinge? Mein Fehler."

 

“Keiner von ihnen ist wichtig. Ich kann das alleine."

 

“Dann denke ich, werde ich dich töten müssen."

 

“Du bist willkommen, es zu versuchen."

 

Mit der Hilfe ihrer Freunde und einer wirklich scharfen Axt kämpfte sich Buffy ihren Weg in die Mitte des Raumes.

 

“Liebes, pass auf!” Sie kam ins Bild, mit einem Winiqua Arm um ihren Hals. “Sie ist unverwundbar!”

 

Spike. Buffy drehte sich zu seiner Stimme und einen Moment verdunkelte sich die Welt um die beiden. Spike war okay.

 

“Hast du sie gesehen?”

 

“Sie ist mein", sagte er mit funkelnden Augen und weitem Herzen.

 

“Völlig, Baby." Sie schlug mit dem Rücken ihrer Axt auf ihren Gegner ein und eilte mit der Absicht zu Spike, auf seine Ketten einzuhacken. “Du siehst and--”

 

“Oi, hinter dir!”

 

Sie drehte sich um, um sich zu verteidigen und Spike beobachtete sie anbetungsvoll dabei, wie sie das tat, was sie am besten konnte. Oder jedenfalls als zweitbestes. Er fragte sich, nach wie viel Stunden nach einer Geburt eine Jägerin Sex haben konnte.

 

Sie bekämpfte immer noch Winiquas am Fuße des Altars und zog dann ein zerbrochenes Handy aus ihrer Tasche und drückte auf einen Knopf. Eine verzerrte Version von ‚Take A Chance on Me’ begann zu piepsen und verstummte dann völlig.

 

Lamashtu runzelte verwirrt die Stirn. Ebenso Spike.

 

“Frage." Buffy ließ das Telefon und die Axt fallen und hielt Lamashtu einen Spiegel vor das Gesicht. Alle anderen, die dazu fähig waren, folgten. “Wer ist am ehrlichsten?”

 

In diesem Moment stimmte Venus mit dem Neumond überein und die Luft in der Höhle war voll elektrischer Energie geladen.

 

Alle Spiegel im Raum zerbrachen gleichzeitig und eine Zentrifugalkraft schob jeden, der sich nicht an etwas festhielt, gegen die Wände. Alle außer Lamashtu und WinQuar, die irgendwie undurchdringlich waren, und Buffy, die es geschafft hatte, sich an den Altar zu klammern.

 

“Ein interessanter Versuch, Jägerin", sagte Lamashtu. “Aber du bist zu spät."

 

“Sie atmet noch", konterte Buffy. “Das bedeutet, dass ich rechtzeitig bin."

 

“Ja. Um sie sterben zu sehen."

 

Sie schlug mit einer Faust auf den Altar und Buffy wirbelte davon.

 

Die Jägerin flog durch die Luft und landete auf Angel, der langsam wach wurde.

 

“…Buffy?”

 

“Und wenn du dich gerade erst zu uns gesellst", meinte sie. “Dann sind wir aufgeschmissen."

 

“Giles! Plan B!", schrie sie mit einem Blick zum Altar.

 

Giles kämpfte gegen die Schwerkraft an, um das Amulett aus seiner Tasche zu holen, nur um dann zu sehen, dass es aus seinen Händen schoss…..auf WinQuar zu.

 

“Oh Gott."

 

“Buffy, mach etwas!” Spike beobachte, dass seine Tochter weinte, als Lamashtu den Dolch senkte. Er warf sich hin und her und löste noch ein Kettenglied. “Hilf ihr!”

 

“Ich versuch‘s!”

 

Ein umherfliegendes Kettenglied von Spikes Pfosten knallte ihr auf den Kopf. Sie überlegte schnell und griff danach. Sie wickelte es sich um ein Handgelenk und ließ Angel los, um mit der Strömung auf das Amulett zuzukriechen.

 

“Steh nicht nur so da rum", befahl Lamashtu ihrem Lakaien, der bewegungslos im Eingang stand. “Zerstör es!”

 

Mit einem schlauen Grinsen machte WinQuar keine Anstalten, Buffy zu stoppen.

 

“Warum sollte ich das machen?”

 

Lamashtu kniff ihre Augen zusammen.

 

“So steht es geschrieben. So ist es in--”

 

“Ich weiß, was die Schrifttafel besagt", sagte WinQuar. “Immerhin bin ich derjenige, der sie geschrieben hat."

 

Buffy krabbelte mit dem Amulett über den Boden.

 

“WinQuar--?” Lamashtu starrte ihn an, als sähe sie ihn zum ersten Mal “Du hast mich betrogen."

 

“Und wie."

 

“Liebst du mich nicht? Willst du nicht die Große Veränderung?”

 

“Die Große Veränderung kommt, meine Liebe, nur nicht auf die Art und Weise, wie du sie erwartest."

 

“Und fängt…” Buffy schlang Spikes Kette um eine Speiche am Altar, stand langsam auf und zeigte mit dem Amulett auf Lamashtu, “…jetzt an."

 

Nichts passierte.

 

Buffy schüttelte das Amulett.

 

“Ich werde das nicht erlauben!” Mit dem weinenden Baby im Arm, trat Lamashtu Buffy ins Gesicht und das Amulett rutschte über den Boden. “Du ignorantes Kind, du bist es nicht wert, mich zu besiegen! Reinheit ist kein Geisteszustand."

 

Wenn Buffy es nicht wert war, wer zu Hölle war es?

 

Kein Geisteszustand.

 

Sie hatte es eine Reinigung genannt…aber dann hatte er als Lamashtus persönliches Liebesmonster vielleicht schon immer das Herz für diesen Job gehabt.

 

Herzförmiges Amulett. Die Lösung traf Spike wie eine Sonnenstrahl auf seiner alten Haut. Die Antwort ist innerhalb.

 

“Buffy!” Als sie sich zu ihm umdrehte, gestikulierte er zu dem Amulett. “Lass uns das zu Ende bringen."

 

“Was? Nein!”

 

Er atmete ein paar Mal ein und aus und sah ihr in die Augen.

 

“Vertrau mir” sagte er.

 

Mit leiser melodiöser Sopranstimme begann ihre Mutter zu singen:

 

"If you change your mind

I'm the first in line..."

 

”Dieses Lied ist bedeutungslos", rief Lamashtu.

 

"Honey I'm still free

Take a chance on me..."

 

Buffy schob ihre Angst, ihre Logik und alles andere, das Sinn machte zur Seite und nutzte die Chance.

 

Das Amulett rutschte davon.

 

"Gonna do my very best

and it ain't no lie,"

 

Giles stimmte mit ein und griff nach Joyces Hand.

 

"If you put me to the test,

if you let me try."

 

Der Rest der Gruppe, sogar Willow, sangen mit - mit der Ausnahme von Faith, die annahm, dass sie alle von The Brady Bunch besessen waren.

 

"Ba-ba ba ba ba..."

 

 

Als Lamashtu etwas abschüttelte, das kurzzeitig wie Verwirrung aussah, durchbrach Spike das letzte Kettenglied, das seinen rechten Arm festhielt. Seine Fingerspitzen berührten das Amulett und er umfasste es sicher in seiner Faust.

 

Er sah auf und erblickte Buffys geschockten Gesichtsausdruck, zwinkerte ihr zu und hielt das Amulett hoch.

 

“Ey, Doktor! Hier ist ein verrückter Patient, den Sie sehen müssen!”

 

In seiner Hand glühte das Amulett orange und öffnete sich wie ein Medaillon. In dem Medaillon war ein schwarzer Spiegel.

 

Lamashtu war sofort wie erstarrt.

 

Das Leuchten strahlte zu Sanvis Augen, dann in und durch Angel und Oz. Das Trio formte ein

helles Lichtdreieck. Mit Spikes Position in der Mitte neigte es sich zu einer simplen Herzform.

 

Buffy starrte erstaunt. Die drei Krieger und der Amulett-Träger mit dem reinen Herzen. Spike.

 

Das ist mein Kerl, dachte sie mit einem Anflug von Stolz. Heiß, mutig und es total wert.

 

Ein wirbelndes, schreiendes Etwas verließ Sanvis steifen Körper, aber der Kampf war noch nicht vorbei, da es durch die Höhle und in WinQuars Mund flog.

 

Endlich mit den Kräften seiner Meisterin erfüllt, brüllte der Halbgott:

 

“Schwachköpfe, ihr alle. Ihr seid alle willige Spielfiguren gewesen in meinem durchdachten Plan, der seit Äonen vorbereitet wurde. Verbeugt euch vor mir, da ich die große Lamashtu besiegt habe. Niemals mehr wird auf mir herumgetrampelt, werde ich unterschätzt und übersehen werden! Seid Zeugen der Dämmerung einer neuen Ära, in der ich regiere--”

 

Eine Granate landete vor seinen Füßen und er sah perplex darauf hinunter.

 

“So soll das nicht geschehen."

 

“Deckung!", schrie Faith und der Eingangsbereich explodierte.

 

WinQuar zerbarst in tausend Teile und Lamashtus Essenz wirbelte zur Mitte der hallenartigen Decke.

 

“Wer hat ihr die Granate gegeben?", fragte Buffy und Xander zuckte schuldbewusst mit den Achseln.

 

Faith sah darin kein Problem.

 

“Was? Wir haben den Bösen erwischt."

 

“Falsch", zischte Lamashtus Essenz. “Ich kann zu jeder von euch werden und euch in Stücke zerreißen!”

 

Buffy winkte als Antwort auf diese Bemerkung mit ihrer Hand.

 

“Oh. Das ist nervig."

 

“Eene…meene…", spottete die Essenz.

 

Alles was Giles vergessen hatte, kam langsam wieder zurück.

 

“Sie kann nur weibliche Menschen in Besitz nehmen! Und…scheinbar große, von sich überzeugte Halbgötter. Haltet euren Mund fest geschlossen!”

 

“Okay, außer mir wird übel", warnte Willow, die gegen die Wand gedrückt war. “Muss wahrscheinlich kotzen."

 

“Ah Erinnerungen", schrie Xander. “Irgendeine Chance, dass wir sie von der magischen Strömung wegkommen, bevor hier alles zusammenstürzt?”

 

Unfähig, sich gegen die schnelle Strömung zu bewegen, sah Buffy zu ihrem Baby, das dankenswerterweise zufrieden in Sanvis Armen lag. Sanvi, Spike, Oz und Angel waren immer noch wie erstarrt und Lichterstrahlen filterten durch ihren Körper. Warum hatte die Laser Show noch nicht aufgehört?

 

“Sanvi!” Das letzte Puzzlestück in Giles Kopf machte Klick. “Sieh nach oben! Du musst nach oben sehen!”

 

Sie streckte ihren Hals und das Licht schoss von ihren Augen in die körperlose Ewigkeit.

 

Während Lamashtu schrie, als ihre Seele auf ihre endgültige Rache traf, sprachen Sanvi, Angel und Oz gleichzeitig:

 

“Wir sind die Drei! In dieser Nacht triffst du, Lamashtu, auf dein ewiges Ende. Diese Welt und ihre Parallelen sind von deinem Erbe, deinem Fluch und deinen finsteren Kindern gereinigt worden. Das ist die Große Veränderung."

 

Sofort verbrannte die Legende zu einem Nichts, das Amulett schwang zu, die Zentrifugalkraft stoppte abrupt und die Drei brachen zusammen.

 

Spike riss die Ketten durch und sprang auf sein fallendes Baby zu. Dabei zerstörte er den Pfosten. Aber es war nicht nötig – Buffy schaffte es, sie rechtzeitig zu fangen.

 

Das Baby begrüßte Buffy mit einem “Ga-a!”

 

Buffy drückte sie an sich und küsste sie auf den Kopf.

 

Es war vorbei. Sie hatten gewonnen.

 

 

*****

 

 

Als die Gruppe den Schaden überblickte und den Gefallenen auf die Beine half, blieben Buffy und Spike zufrieden beisammen, wieder in ihrer eigenen Welt verloren. Nur war es jetzt eine Welt mit einer Bevölkerung von Dreien.

 

Sie betrachtete seine baumelnden Ketten und den zerstörten Pfosten.

 

“Weißt du, wenn du das die ganze Zeit schon machen konntest…”

 

“Ja." Er sah zurück, beugte seine Arme, seine Hand. “Ich denke nicht, dass ich es konnte."

 

Er streckte die Hand aus, um das Gesicht des Babys zu berühren, stoppte dann aber unsicher.

 

Mit einem Lächeln legte sie ihm ihre gemeinsame Tochter vorsichtig in die Arme.

 

“Du hast es verdient, Reinherz."

 

Das Baby gurgelte ihm zu und er begann zu schluchzen.

 

“Gott, sie ist so wunderschön."

 

Sie wischte sich ihre eigenen Tränen weg.

 

“Gar nicht narzisstisch, was?”

 

“Ja?” Auf ihr Nicken hin verteidigte er sich. “Ich habe mich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen."

 

Sie schob eine vorwitzige Haarlocke hinter sein Ohr.

 

“Sie sieht so aus wie du."

 

“Och komm schon. Sie hat deine….Zehen." Er hielt den Fuß des Babys hoch. “Siehst du?” Dann meinte er ehrfürchtig: “Sieh sie dir an. So winzig und perfekt rund, wie Beeren."

 

Dabei sahen sich die beiden an.

 

Mit den Fingern immer noch an seinem Ohr sagte Buffy: “Déjà vu."

 

Er blickte zu dem toten Löwen-Dings auf dem Boden.

 

“Löwen in…”

 

“Ist das Schweiß?” Sie berührte seine Stirn. “Hast du Fieber oder so was? Du bist…” Sie brauchte einen Moment, um die kleine Veränderung zu bemerken, “warm."

 

“Oh. Ja. Komische Sache…”

 

Sie berührte seine Brust und keuchte. Ihre Hand flog an ihren Mund. Eine Träne glitt ihre Wange hinunter.

 

“Spike?”

 

Er zuckte verlegen mit den Achseln.

 

“Willst du mich noch?”

 

“Machst du Witze?” Sie presste ihr Ohr an seine Brust, griff dann nach dem Amulett und öffnete es. Dann hielt sie ihm den Spiegel hin. “Oh mein Gott, Spike! Du bist ein Mensch! Du wirst mich jetzt aber sofort heiraten."

 

Er riss seinen Blick von seinem faszinierenden Spiegelbild weg.

 

“W--”

 

“Tut mir Leid, aber du hast keine andere Wahl. Das ist beschlossen."

 

Er schloss das Amulett mit einem geringschätzenden Kopfschütteln.

 

“Wie romantisch, Pe--”

 

Bevor er das ‚t’ rausbringen konnte, verschloss sie seinen Mund mit ihrem und sie küssten sich, mit dem Baby zwischen ihnen, bis sich Buffy plötzlich zurückzog.

 

“Warte mal eine Sekunde. Wenn du ein Mensch bist, wie hast du den Pfosten zerbrochen?”

 

“Ich….habe keine Ahnung."

 

Giles, der in der Nähe Sanvi half, blickte hoch.

 

Buffys Augen wurden groß.

 

“Dummes Kaninchen. Jägerträume sind für…”

 

“….Jäger", beendete Spike den Satz aus ihrem geteilten Traum. Dann schüttelte er es mit einem Lachen ab. “Das ist lächerlich. Du weiß, dass ich kein Jäger bin. Das kann ich nicht. Ich bin ein--”

 

“Achtung", sagte Giles.

 

Ohne nachzusehen fing Spike den Dolch einen Zentimeter vor seinem Gesicht. Einen Moment bevor Buffy die Chance hatte.

 

“Ey, passen Sie auf, wo sie das Ding hinschmeißen, Sie Wichser. Hier ist ein Baby!” Alle starrten ihn an. “Was?!”

 

Buffy nahm den Dolch und schnitt eine kurze Linie in seinen Bizeps. Bevor er sich noch weiter beschweren konnte, begann es schon zu heilen.

 

“Du bist kein Jäger, du bist ein Superjäger. Was zur Hölle hat sie mit dir gemacht?” Sie runzelte die Stirn. “Du bist kein Gott, oder?”

 

“Nicht ganz", sagte Sanvi, die auf dem Altar saß. Müde erklärte sie: “Jetzt, da sie weg ist, kann ich mich an alles erinnern, was sie….in meinem Körper getan hat." Sie warf einen schüchternen Blick in Giles Richtung und räusperte sich. “Ihr Ziel war es, ihn zu einem Vampir mit dem reinsten Blut zu machen, so rein wie ihre erste Kreation. WinQuar hat den Prozess gestoppt, und jetzt ist er ein Mensch, der direkt mit ihrer Essenz infiziert wurde. Ungefähr so wie die allererste Jägerin."

 

“Sie hat behauptet, dass kein Mensch die Kraft ihres Geistes überleben würde", sagte Giles.

 

“Ja, aber er hat die Große Veränderung ausgelöst", argumentiere Sanvi. “Er ist der Auslöser, die Schleuse."

 

“Die Ausnahme von der Regel", fügte Angel mit einem Hauch von Bitterkeit hinzu.

 

Spike blickte zu seinem ehemaligen Rivalen, der plötzlich viel kleiner aussah.

 

“Männliche Jägerin." Faith blickte ihn von oben bis unten an. “Heiß."

 

“Zurück, Mädchen." Mit dem Blick auf ihrem Mann zeigte Buffy mit dem Finger hinter sich. “Ab."

 

“Ich hab’s verstanden. Er ist dein, große Schwester." Faith hob nachgebend ihre Arme und wandte ihre Aufmerksamkeit Angel zu. Er sah so aus, als würde er sofort etwas Trost brauchen. “Aber der Ex ist doch okay, richtig?”

 

“Nein", sagte Buffy und erklärte. “Hallo? Der Fluch?”

 

“Ein Seelentod mit jedem ‚Stich’", erinnerte Sanvi. “Das war ihre Handlung. Da ihr Erbe ausgelöscht ist, sollte dieser Aspekt von Angels Fluch nicht länger ein Problem sein."

 

“Häh", sagte Angel, während von Faith “Bonus” kam und Buffy “Oh" sagte.

 

“Buffy." Spike drehte ihr Kinn wieder in seine Richtung und murmelte. “Ich habe dir gesagt, dass wir das nicht mehr machen."

 

Sie hob eine Braue.

 

“Nicht mehr?”

 

“Ähm, niemals. Wie haben niemals, und wenn ich daran denke, ist das kein Thema, das ein Kind--”

 

Buffy brachte ihn mit einem zärtlichen Kuss zum schweigen.

 

“Ich will nur dich. Für den Rest unseres Lebens."

 

Er grinste sie einen Moment an, dann kitzelte er das Baby unter dem Kinn.

 

“Hörst du das, Krümelchen? Die Wetten standen gegen uns, das haben sie, aber wir haben den Pott gewonnen, meine liebe kleine Chance in der Hölle."

 

“Chance", sagte Buffy mit zur Seite gelegtem Kopf. “Ich mag es."

 

Er zuckte mit den Achseln.

 

“Besser als Akbar."

 

Plötzlich erschütterte eine entferne Explosion die Höhle und sie runzelte ihre Stirn

 

Der Klang von Leuchtsignalen und heftigen Schritten kam näher und näher bis…

 

“Shh, zurückbleiben."

 

“Wer ist das?", kam es von Buffy.

 

“STEHENBLEIBEN." Riley kam mit einem enormen Torpedogewehr aus dem finsteren Gang. Als er sah, dass ihm Raum erstaunte Zivilisten und explodierte Dämonenteile waren, senkte er es langsam. “Ich denke, wir sind ein bisschen spät."

 

“Äh…sozusagen", sagte Buffy. “Aber hey, sehr beeindruckender Auftritt."

 

“Danke." Riley winkte Spike zu. “Ich bin froh, dass du okay bist."

 

“Bist du?”

 

Rileys Männer kamen aus dem Schatten und einer sagte:

 

“Das muss eine Party gewesen sein."

 

“Ganz sicher ground zero", bestätigte ein anderer, der einen piepsenden Sensor hochhielt.

 

“Ground zero?", fragte Buffy. “Ist da draußen alles okay?”

 

“Ja und nein", sagte Riley. “Während wir versucht haben, ein Loch in den Fels zu sprengen, habe ich einen Anruf vom Hauptquartier erhalten. Alle Gefangenen haben sich plötzlich……aufgelöst."

 

“Alle? Ich verstehe nicht."

 

“Ihre dunklen Kinder", wurde es Giles klar. “Die Vampire und die Dämonen Arten, die sie erschaffen hat…” Sein Blick traf auf den von Buffy, “…sind von der Erde ausgelöscht worden."

 

“Whoa", sagte Oz.

 

“Ist nicht wahr", meinte Faith. “Einfach so?”

 

“Bloody Hell", sagte Spike.

 

“Aber wenn alle Vampire weg sind, wie kommt es dann, dass Angel--?”

 

Buffy übertönte Xander.

 

“-- nach L.A. zurückgeht? Weil das jetzt sein Zuhause ist, Xander."

 

“Rrrichtig. Verstanden."

 

“Vielleicht haben die Drei alle beschützt, die an dem Ritual beteiligt gewesen sind", sagte Sanvi.

 

“Ausnahme zur Regel", sagte Spike zu Angel.

 

Ein weiteres Rumpeln ließ Riley warnen:

 

“Diese Höhle ist nicht sicher. Wir müssen alle raus, pronto."

 

“Wow. Keine Vampire und Dämonen mehr." Die Idee setzte sich in Willow fest, während sie den Soldaten nach draußen folgten. “Was sollen wir alle jetzt machen?”

 

“Ich weiß nicht. Vielleicht” Xander keuchte, “ein Leben leben."

 

“Ein Leben", probierte Willow den Klang. Ein Leben."

 

“Bist du bereit für ein Leben mit mir?”

 

Buffy stand auf und bot Spike eine Hand.

 

“Ich kann es verdammt noch mal gar nicht erwarten."

 

Er wollte eigentlich nicht, dass es so lusterfüllt klang, wie es das tat. Aber dann konnte er an nichts anderes denken, was er mehr tun wollte.

 

“Mom, kannst du sie für eine Sekunde halten?”

 

“Natürlich. Aber beeilt euch."

 

“Uh-huh." Sie pressten sich aneinander, Hüften und Münder aneinander fixiert. Sie erforschte seinen neuen warmen, unglaublich erregenden Super-Jäger Körper, hielt aber an seinem Oberschenkel inne. “Warum ist deine Hose zerschnitten?”

 

“Äh…” Da seine Stimme heiser war räusperte er sich. “Was?”

 

Sie zog sich zurück.

 

“Hat dieses Sukku-Miststück etwas mit dir gemacht?”

 

“Was? Nein! Ich meine…..nicht im….ich mochte es nicht! Und es ist nicht das, was du denkst! Es war eigentlich gar nichts!” Er blickte zur Unterstützung zu Sanvi. “Oi, helfen Sie mir, Doc."

 

“Ähm….Es wird jetzt ein wenig dunstig."

 

Errötend begab sich Sanvi schnell zum Ausgang.

 

Spike machte sich nicht die Mühe, den unausweichlichen Klapps auf seinen Kopf abzulenken.

 

“Toll. Danke."

 

“Denk an unser Gespräch, Buffy", rief Joyce hinter ihr.

 

“Richtig." Sie blickte zu Spike, atmete tief ein und sagte die Worte, als wenn sie Fremdwörter für sie wären. “Ich vertraue dir, Spike."

 

Er blinzelte und verarbeitete das erst einmal.

 

“Also war der Klapps nur…”

 

Ihre Lippen kräuselten sich in einer Ecke.

 

“Vorspiel."

 

“Oh", sagte er und lehnte sich vor. “Dann sei dir verziehen und ich stimme zu."

 

Als sie die Höhle verließen, tätschelte Joyce ihr auf den Rücken und sagte:

 

“Guter Anfang."

 

Der Raum begann zu beben und hinter ihnen brach die Decke zusammen.

 

“Lauft!", schrie Riley.

 

Joyce stolperte auf ihrem Weg die Treppen hoch und verdrehte sich ihren Knöchel.

 

“Ich bin okay. Nimm sie einfach und renn vor."

 

“Ich verlasse dich nicht." Buffy traf eine Entscheidung. “Spike? Du bist jetzt wahrscheinlich schneller als ich." Sie küsste Chance und reichte sie rüber. “Bring sie in Sicherheit. Ich kümmere mich um Mom."

 

“Bist du sicher? Ich kann stattdessen deine Mom tragen--”

 

Als der Boden bebte sah sie ihm in die Augen.

 

“Ich werde keinen von euch noch mal verlieren."

 

Er nickte.

 

“Du bist direkt hinter mir?”

 

“Zähl drauf."

 

Er packte sie im Nacken, gab ihr einen Kuss und sprang mit dem Baby davon.

 

Buffy versuchte ihre immer noch schmerzende Knochensägen-Verletzung zu ignorieren und stützte ihre Mutter auf dem Weg die Wendeltreppe hoch.

 

“Buffy…?", sagte Joyce und sie folgte dem verängstigten Blick ihrer Mutter.

 

Der Boden stürzte hinter ihnen zusammen und geriet in Vergessenheit.

 

Buffy hob ihre Mutter auf ihren Rücken und sagte voller Entschlossenheit:

 

“So wird das nicht enden."

 

 

*****

 

 

Als Spike es durch die Öffnung geschafft hatte, begann das Fundament des Portals zusammenzubrechen.

 

“Buffy?” Fassungslos sah er zu, wie der Boden nachgab. “Buffy!”

 

“Keine Sorgen, wir holen sie."

 

Riley zog ein Duroplastseil aus seinem Sicherheitsgürtel und sicherte es an einen Baum. Dann sprang er in den Abgrund.

 

Er rief nach ihr, aber alles was er zur Antwort bekam, war sein Echo.

 

Zehn Sekunden. Zwanzig. Dreißig. Nichts als unheimliches Schweigen.

 

“Das reicht. Ich gehe rein. So wird das verdammt noch mal nicht enden." Spike hörte auf, hin und her zu laufen und reichte Xander das Baby. “Lass sie fallen und du verlierst ein Auge." Er ging zum Rand und deutete auf Forrest. “Gib mir deinen Gürtel."

 

Gerade in dem Moment spürte Forrest einen doppelten Zug.

 

“Zieht!”

 

“Ihr hört ihn, Leute. Zieht!”

 

Spike riss gemeinsam mit Angel, Faith und Rileys Männern an der Kordel.

 

Endlich tauchten Riley, mit Joyce an sein Kabelstrang befestigt und Buffy auf seinem Rücken, aus dem Staub auf.

 

Als sie auf festem Boden waren, fielen sich Spike und Buffy fieberhaft in die Arme.

 

“Sind Sie in Ordnung, Ma’am?", fragte Riley Joyce. “Brauchen Sie Begleitung ins Krankenhaus?”

 

“Gott, nein", sagte Joyce. “Mir geht es gut, dank Ihnen. Und meiner unglaublich mutigen Tochter."

 

Buffy lächelte sie an.

 

“Das liegt in der Familie."

 

“Also", sagte Xander mit einem sanftmütigen Baby im Arm. “Doublemeat?”

 

“Nach Hause", sagten Buffy, Spike und Joyce gleichzeitig.

 

“Ist wahrscheinlich das Beste", meinte Xander und reichte Buffy das Baby. “Da ist jemand bereit für den Großen Windelwechsel." Alle stöhnten. “Was? So bald?”

 

“Ooh. Windeln." Sie reichte das Bündel weiter. “Das ist Spikes Aufgabe."

 

“Ich? Ich weiß nicht wie--”

 

“Das ist keine Last, es ist ein Geschenk!", zitierte sie ihn frech.

 

“Richtig." Mit einem Grinsen sagte er zu Chance: “Lass uns dein Geschenk dann auspacken."

 

Joyce wandte sich an die Gruppe der Leute ohne Ziel in ihrem Gefolge.

 

“Warum kommt ihr nicht alle mit zu uns? Wir können Pizza bestellen. Das geht auf mich."

 

“Ooh", sagte Giles mit erhobener Hand. “Peperoni?”

 

“Alles was Sie wollen."

 

Beiläufige “toll, sicher, okay warum nicht” folgten und alle gingen mit neuem Ziel zum Parkplatz.

 

Alles was hinter ihnen noch von Lamashtus Lager übrig geblieben war, war ein riesiges, zackiges, aber eindeutig herzförmiges Loch auf dem Boden des Waldes.

 

Spike nahm Buffys Hand, ihre Schultern berührten sich und sie tauschten strahlende Blicke aus. Geschichte war geschrieben worden, eine neue Ära hatte begonnen und ihr Leben hatte sich drastisch verändert….und alles, woran sie denken konnten, war, dass sie sich den Verstand herausvögeln wollten.

 

Ihre neue Nemesis, beeindruckender als irgendeine zuvor, schrie und lenkte damit ihre Aufmerksamkeit erfolgreich auf sich.

 

“Hey Süße, was ist los, Liebes?”

 

“Bist du hungrig, Süße? Denkst du, sie ist hungrig?”

 

Chance beruhigte sich. Sie hatte ihr Ziel erreicht.

 

Im Moment.

 

 

 

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