Heart Don't Lie - Split Decision
Graue Dämonen. Silberne Augen. Der im Traum schwebende Talisman leuchtete auf der vorderen Veranda. Ihr Bauch schwoll an und wuchs.....
Spikes drängende Stimme: Wach auf, Love. Da ist etwas, was du sehen musst.....
Buffy zwang ihre Augen auf, sich direkt umdrehend, um ihn anzusehen - als klar wurde, dass a) er nicht da war und b) etwas in dem ansonsten dunklen Raum leuchtete.
Kein Traum. Von dem Beutel strömte eine Art von magischem Licht aus, das von ihrem Bauch aufgenommen wurde - von ihrem langsam anwachsenden Bauch.
Mit einem Keuchen riss sie den Beutel von ihrem Nacken und unterbrach damit das Leuchten und das Wachsen. Sie drehte das Teil in der Hand, hüpfte dann aus ihrem Bett, öffnete ihr Fenster und schmiss das Objekt über die Regenrinne......
Dann hörte sie ein entferntes "Au."
Ihre Stirn runzelnd bemerkte Buffy den Zigarettenrauch, der von unten zu ihr hoch wehte und flüsterte:
"Spike?"
"Uh..."
Vorsichtig kroch sie aus dem Fenster, kletterte das Spalier hinunter und ließ sich von ihm auf den Boden helfen. Sie strich sich ihre Pyjamahose und ihr Oberteil glatt und sah ihn an.
"Was machst du denn hier?"
"Nichts. Ich habe gerade eine Runde gedreht und....." Er rollte mit den Augen. "Oh, zur Hölle. Du weißt warum ich hier bin. Ich kann einfach nicht von dir wegbleiben. Das ist verdammt lästig."
Sie lächelte halbherzig.
"Wem sagst du das."
"Besonders, wenn ich mit Traumfängern beworfen werde." Er hielt den Beutel hoch. "Er ist schwerer als er aussieht. Und was habe ich überhaupt angestellt, dass ich so etwas verdiene?"
"Mich geschwängert zum einen."
Bevor er überhaupt etwas erwidern konnte, nahm sie seine Hand.
"Fühl mal."
Mit schmollenden Lippen befühlte er ihren Bauch.
"Größer geworden, was?"
"Ja. Dank dem Teil, das du da hältst."
Er starrte den Beutel an.
"Das?"
"Das ist das magische Wunderkind, das während meinem Schlaf wie wild gewachsen ist. Als ich es abgenommen habe, hat es aufgehört."
"Also ist das Baby kein Ungeheuer. Es wurde nur aufgepumpt von...."
"Willow. Und ihren Fehlern."
*****
"Liebes?", rief Joyce von der Diele. "Geht es dir gut?"
"Uh, huh", antwortete Buffy und starrte in die spülende Toilettenschlüssel, während sie sich wünschte, dass sie tot wäre. "Ich habe.....nur ein paar verdorbene Shrimps gegessen, denke ich."
"Oh, du hast doch nicht die Shrimps unten am Hafen gegessen, oder?"
Buffy schloss ihre Augen. "Erwischt."
"Dann solltest du wahrscheinlich besser zu Hause bleiben. Und deinen Unterricht heute ausfallen lassen."
"Das wird schon gehen."
Ziemlich sicher, dass das schlimmste vorbei war, ging sie zum Waschbecken.
"Bist du sicher? Willst du, dass ich dir noch etwas Tee mache, bevor ich gehe?"
"Das musst du doch nicht."
"Liebes, das ist doch kein Problem."
Buffy öffnete die Tür und verdeckte vorsichtig ihre untere Hälfte.
"Okay."
Joyce lächelte.
"Willst du auch etwas Toast? Das hat dir immer geholfen, deinen Magen zu beruhigen."
"Danke Mom", erwiderte Buffy mit einem dünnen Lächeln. "Du weißt immer, wie du mir hilfst."
"Dafür sind Moms ja da", sagte sie und ging nach unten.
Buffy berührte die Erhebung auf ihrem Bauch.
'Dafür bin ich noch nicht bereit.'
*****
Den Beutel an einer Ecke festhaltend - weit von ihrem Körper entfernt - näherte sich Buffy der Tür von Giles. Mit strahlender Mittagssonne in den Augen wurde sie immer zorniger, als sie nach den richtigen Worten suchte, um ihren Wächter über Willows letzten Fehltritt zu informieren.
"Oh, hallo....."
'Wo ich schon von Willow spreche.' Da war sie - mit einem Laptop in der Hand und einem breiten glücklichen Lächeln im Gesicht.
"Hey Buffy! Kommst du mit in den Psychologie Unterricht?"
Buffy schob sich durch die Tür und verschwendete keinen Atem.
"Versuchst du, mein Leben zu ruinieren? Oder ist das nur ganz selbstverständlich?"
Willow trat zurück.
"Was?"
"Buffy?", fragte Giles. "Was meinst du......"
Sie schleuderte die Plastiktüte, in der der Beutel war, auf den Tisch.
"Das ist der Grund, warum Baby Spike so rasant wächst. Ich habe letzte Nacht meine Augen geöffnet und habe gesehen, wie es geleuchtet hat und ich dicker geworden bin."
"Was? Buffy, ich würde nie..."
"Du würdest nie, Will. Du tust es einfach."
"Nein, ich...Das kann nicht stimmen. Auf keinen Fall kann das..." Sie hielt den Beutel mit gerunzelter Stirn in den Händen. "Ich bin gut darin, wirklich...."
"Nein, das bist du wirklich nicht. Pass auf deine Arbeit auf." Buffy berührte ihren Bauch und blaffte: "Ich bin es Leid, dein Versuchskaninchen zu sein."
Sie marschierte an ihr vorbei, ließ sich auf die Couch fallen und legte ihre Stirn in ihre Hände.
Willow flehte Giles an. "Ich habe nicht...."
Er legte eine Hand auf ihre Schulter.
"Ich weiß. Vielleicht sollten wir später darüber sprechen."
Den Tränen nahe, blickte Willow zu Buffy, nahm den Beutel und ging.
*****
"Bist du dir sicher?"
Buffy nickte.
"Ich denke, ich habe es jetzt alles kapiert. Ich war in dieser Über-Verleugnungsphase und habe gehofft, dass es aufhören würde.....dass diese seltsamste und verrückteste Situation der Woche vorbeigehen würde, verstehen Sie?"
"Natürlich." Giles berührte ihr Knie. "Ich denke, du hast die richtige Entscheidung getroffen, Buffy."
Sie atmete heftig ein und aus und verbannte Spike aus ihren Gedanken.
"Ich weiß."
"Ich werde sofort einen Termin mit Sanvi machen. Und du brauchst dich nicht um die Kosten zu kümmern, okay?"
"Danke Giles. Für alles."
"Das ist das wenigste was ich tun kann."
"Oh Gott, wie schlimm war ich, dass ich alles an Willow ausgelassen habe?"
"Nicht schlimm, Buffy. Verängstigt. Ich bin sicher, dass sie es verstehen wird."
Buffy schüttelte ihren Kopf.
"Ich bin total ausgerastet. Sie ist meine beste Freundin und ich habe mich verhalten wie Joan Crawford. Sie hat das nicht verdient." Mit einen Seufzen stand sie auf. "Ich denke, ich werde sie suchen gehen. Und werde dann noch etwas unterwürfige Zeit mit ihr verbringen, bevor ich zum Jagen gehe."
"Bist du sicher, dass du heute nacht jagen willst?"
"Oh ja. Außerdem ist es schon eine Weile her. Die Monster müssen mich schon vermissen."
*****
Spike stellte seinen Becher mit Blut auf den Sarkophag und starrte auf das Kryptfenster. Fast Sonnenuntergang. Fast Zeit, um sie wiederzusehen.
Er stellte sich vor, was sie heute anhatte, und noch wichtiger, wie schnell er es ausziehen könnte. Das war schon eine Herausforderung - mit Joyce im Haus. Aber er wusste, dass sie nachgeben würde. Das tat sie immer.
....Mit der Ausnahme von letzter Nacht. Aber das war erwas anderes..... Sie war ziemlich entgeistert über den anwachsenden Bauch gewesen und ziemlich wütend auf Willow.
Nicht dass er es nicht versucht hatte. Fasziniert von der kleinen Beule, hatte er ihren Bauch immer weiter gerieben, während sie miteinander gesprochen hatten. Was auch immer sie gesagt hatte, hörte auf irgendeinen Sinn zu ergeben, als das Verlangen seine Fähigkeiten zum Zuhören überwältigte. Sie sah anbetungswürdig aus in ihren Pyjamas. Das Make-up aus dem Gesicht geschrubbt. Die Wangen, die im dämmrigen Licht leuchteten. Sie hatte diesen voller-Leben Blick. Und sie war voll mit seinem Leben? Höllisch sexy.
Weniger als fünf Minuten später nahm er seinen Mantel.
*****
Buffy näherte sich dem Hintereingang der Stevenson Halle, als sie durch die Bäume zu ihrer Rechten einen gellenden Schrei hörte.
Sie lief darauf zu, duckte sich unter einem niedrigen Ast und brach einen Zweig ab, um ihn als Pflock zu benutzen. Dann erblickte sie ein Mädchen, das sich auf dem Boden rückwärts bewegte. Eine graue Gestalt ragte über ihr.
Buffy sprang in die Luft, um das Ding wegzutreten.
"Buffy?"
Das Mädchen auf dem Boden war.....
"Willow?"
Als Willow den Atem anhielt, kam der Dämon wieder auf sie zu.
Buffy packte ihn an seinen Schultern.
"Hi? Jägerin direkt hinter dir?"
"Buffy, es ist ein...."
"Winiqua?", beendete Buffy mit geweiteten Augen, als sie sein leeres Starren sah. "Ich dachte, ich hätte euch Blödmännern gesagt, dass ihr...." Sie warf ihn gegen einen Baum. "...verschwinden sollt!"
Die Gestalt rannte davon und Buffy hielt ihrer Freundin eine Hand hin.
"Hey."
"Hey." Willow stand mit Buffys Hilfe auf. "Sie sollten eigentlich verschwunden sein, aber....ich nehme mal an, dass ich es wieder vermasselt habe."
"Nein, Will", sagte Buffy aufrichtig. "Sieh mal, ich....ich war in der letzten Zeit wegen der Hormone etwas verrückt und.....das ist keine Entschuldigung." Sie seufzte. "Ich bin auf deine Kosten ziemlich ausgeflippt. Es tut mir Leid."
Willow lächelte.
"Es tut mir auch Leid."
"Äh, in ein paar Tagen ist alles vorbei."
Sie gingen Seite an Seite in Richtung ihres Zimmers.
"Also lässt du...."
"Es wegmachen. Ja."
Willow runzelte die Stirn. "Es tut mir Leid, dass du das durchmachen musst."
Sie zuckte die Achseln. "Wird nicht so schlimm werden. Ich habe gehört, dass man hinterher Kekse und Saft bekommen soll. "
"Ich würde gerne dabei sein, zur Unterstützung. Ich meine, wenn du es willst."
Buffy lächelte. "Das will ich. Danke."
"Weißt du", gluckste Willow, "für eine Minute hatte ich diese Vorstellung, dass du es behältst und ich und Oz Babysitten, und mit der Riesenrad-Montage - da waren Hüte...."
"Gott, nicht du auch noch!"
"Nur für eine Minute! Ich denke nicht, dass du es behalten sollst. Weil das gruselig ist. Und nicht das, was du zur Zeit brauchst. Aber trotzdem. Die Vorstellung...."
"Ich weiß. Ein Teil von mir....mochte die Idee irgendwie. Vielleicht war es etwas, worauf ich mich freuen konnte." Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen und sie blickte nach unten. "Und es wäre irgendwie lustig, wenn ich einen auf Familie machen könnte mit.... " Sie stoppte sich selbst, Spikes Namen zu äußern. "....dem Kind. Alleine zu Hause, weißt du, nur die Mom zu spielen, wenn die richtige weg ist. Aber....jetzt ist sie zurück und es ist immer noch hier. Und lass uns ehrlich sein, ich bin nicht unbedingt aus dem Stoff, aus dem Mütter sind. Ich muss die Welt retten. Oder bei dem Versuch sterben. Ich kann das nicht mit einem schreienden Baby auf der Hüfte. Oder schlimmer, mit einem bösen blutsaugenden Eddie Munster....."
Sie unterbrach sich.
"Warum war dieser Winiqua hinter dir her?"
"Häh?"
"Tut mir Leid. Hormonverrücktes Mädchen. Da gehen die Gedanken schon mal durcheinander. Was wollte dieser Tontyp von dir? Und warum hat er überhaupt nicht versucht, mich anzugreifen?"
"Ich weiß es nicht. Nun, ich weiß nicht, warum er dich nicht angegriffen hat, aber ich weiß, was er mit mir vorhatte." Sie nickte mutig. "Obwohl er ein Mann weniger Worte ist, machte er das mehr als deutlich. Er wollte mich töten."
*****
"Du hast die Wahl", sagte Joyce.
Mit der Waffentasche über die Schulter gehangen, kam Buffy die Treppe heruntergerast und blickte ins Gesicht ihrer Mutter, die das Haus betreten hatte.
Sie blinzelte. "Was?"
Ihre Mutter hielt eine Tasche hoch.
"Erbsen oder Nudeln? Ich war nicht sicher, was du vertragen kannst, also habe ich beides geholt."
"Du hast mir Suppe mitgebracht? Aber ich fühle mich viel besser. Ich verdiene keine Suppe."
"Liebes, jeder verdient Suppe. Und sieh mal, es sind sogar die runden Suppenlöffel aus Plastik dabei, die du so magst."
Buffy lächelte.
"Danke Mom. Ich werde die Nudeln mit auf Patrouille nehmen."
"Patrouille? Jetzt?"
"Pflichtsache." Sie zuckte mit den Achseln.
"Musst du? Du hast selbst gesagt: Das Böse ist auf dem absteigenden Ast."
"Richtig, aber du kannst nie wissen, wann es...." sich durch deine Magenwände frisst....wollte sie sagen. "....wieder aufschwingt"
"Okay, aber ich will, dass du heute Nacht noch Ruhe bekommst. Eine kranke Jägerin ist eine....nun, ich will einfach nicht, dass du krank bist. Superkräfte oder nicht."
"Höchstens ein paar Stunden und ich bin wieder im Bett. Versprochen."
*****
"Was hast du getan?", flüsterte die Stimme.
"Ich habe alles richtig gemacht! Alles hat zusammengepasst, wie es meine Art ist. Ich mache keine Fehler."
"Ist das richtig?"
"Der Zauber war ein Schlafzauber. Es war nicht beabsichtigt, dass sie aufwacht während der...."
"Aber SIE IST ES!"
Der Nebel wurde zu einer riesigen, schrecklichen Gestalt und dann wieder zu der Gestalt einer sich wiegenden Frau.
"Ich will keine weiteren Fehler. Hast du mich verstanden? Keine. Weiteren. Fehler."
WinQuar knirschte mit seinen Zähnen. Wie konnte sie es wagen, ihn zu beschuldigen, von allen Kreaturen.
"Ja, ihre Dunkelheit."
Winzige silberne Zahlen zogen sich wie eine Spirale durch seine Augen, Sachverhalte und ihre Vorteile spulten sich durch sein Gehirn. WinQuar traf seine Wahl.
Alles oder nichts.
*****
Spike kam rutschend an der Schaukel auf dem Spielplatz zum Stehen und sprach Buffy von hinten an.
"Was glaubst du eigentlich, was du da tust?"
Aus ihrer durchs Schaukeln hervorgerufenen Träumerei gerissen, blickte Buffy hinter sich und antwortete:
"Meinen Job?"
"Nein", sagte Spike, schüttelte seinen Kopf und hob ihre Waffentasche auf.
"Was meinst du mit 'nein'?", höhnte sie.
"Nein, du patrouillierst nichts", erklärte er. "Ich patrouilliere. Du bleibst zu Hause."
"Spike!" Sie stand auf, um ihre Tasche wiederzuerobern. "Das ist meine Aufgabe. Glaubst du, dass ich von jetzt an zu Hause herumsitze, die Füße hochlege, mir Bonbons einwerfe und 'Ricki Lake' anschaue?"
"Nun, ja." Er nahm die Tasche zurück. "Aber ich würde eher 'Passions' vorschlagen."
"Du wirst diese Entscheidungen nicht für mich treffen. Ich lebe mein Leben weiter."
"Das wirst du nicht, wenn es dem Baby schadet. Ein Tritt in den Bauch und er ist weg? Auf keinen verdammten Fall."
"Ich habe nie gesagt, dass ich es behalte", schrie sie frustriert, mit ihren Händen an ihren Seiten.
Fassungslos hielt Spike inne. Sein Kiefer mahlte. Er konnte es in ihren Augen sehen. Sie wollte es loswerden.
Sie wollte es loswerden.
"Schön", höhnte er und warf ihre Waffen zu ihren Füßen auf den Boden. "Überzeug dich selbst, dass es dir nichts ausmacht. Tu so, als hätte sich nichts geändert."
Buffy schloss ihre Augen, als er davonstürmte.
"Spike", rief sie, aber er ignorierte sie. "Spike?"
Innerhalb von Sekunden war er weg.
Toll.
Mit einem tiefen Seufzer hob Buffy ihre Tasche auf und schlurfte den Weg zum Ausgang des Parks. Konnte er denn nicht sehen, wie schwer das für sie war?
Natürlich nicht. Er ist ein Dämon. Alles, an was er denkt, ist er selbst.
Verdammt sei er. Sie musste ihre Entscheidungen nicht vor ihm rechtfertigen. Musste nicht beweisen, dass es nicht einfach war. Egal, wie sehr es ihn verletzte. Dies war ihre Zukunft, ihre Entscheidung.
Und obwohl er in letzter Zeit vollkommen zahm war, was wäre, wenn dies nur vorübergehend wäre? Was wäre, wenn es wirklich ein Bann wäre, wie er am Anfang behauptet hatte? Was wäre, wenn er wieder aufgehoben würde und er wieder komplett böse würde? Das hatte sie schon einmal gehabt und es war schwer genug, für die Sicherheit ihrer Mutter, ihrer Freunde und für ihre eigene zu sorgen. Für die Sicherheit eines Babys zu sorgen.....sie konnte es sich nicht vorstellen.
Und das sollte gut laufen? 'Vampir-Mom' war nicht unbedingt der Titel, den sie für sich selbst vorgesehen hatte, gäbe es überhaupt ein häusliches Leben in den Karten für sie. Was es nicht tat.
Plötzlich bekam Buffy eine Gänsehaut der Dämon-entdeckenden Art und hörte ein undeutliches Geraschel in den Büschen neben ihr. Sie warf die Tasche weg, spähte durch die Blätter und flüsterte "Spike?". Sie drehte sich dann um und fand ein Mädchen, das so nahe bei ihr stand, dass sie fast die Regel des persönlichen Bereichs verletzte.
"Hey, Jägerin."
Als die Stirn des Mädchens hügelig wurde, griff eine unbeeindruckte Buffy nach Mr. Pointy.
"Das wird ein Spaziergang durch den Park...."
Plötzlich wurden ihre Arme von hinten von einem stämmigen, männlichen Vampir festgehalten, der ihr ihren Pflock aus der Hand schlug.
"Da bin ich ja mitten drin gelandet."
Sie kämpfte, sah dann auf und zurück zu dem Mädchen. Leuchtend schwarze Locken auf einem beigen Shirt.
Ist sie das Baby-tötende Miststück aus meinem Traum?
"Wir haben gehört, dass du etwas zu verlieren hast."
Das Baby-tötende Miststück täuschte sie mit einem linken Haken, dem leicht auszuweichen war und stieß ihr Knie nach oben, so dass es mit Buffys Bauch zusammenprallte. Hart.
Vor Schmerz gekrümmt traf Buffy ein schneller Aufwärtshaken auf den Kiefer.
"Zu dumm, dass dein Verräter-Freund verschwunden ist und dich und das Baby ganz alleine gelassen hat."
Mit schweren, heftigen Stiefeln, die drei Jahre aus der Mode waren, verpasste sie ihr zwei Tritte in die Seite.
Mit verengten Augen traf Buffy eine Entscheidung. Dieses Miststück kriege ich. Egal wie.
"Aber lass uns den Tatsachen ins Auge sehen", sagte das Mädchen. "Diese Art von Beziehung klappt nie. Richtig, Gino?"
"Traurig aber wahr", entgegnete der Kerl, der Buffys Arme festhielt.
"Ich sage, wie tun allen einen Gefallen....und beenden es direkt"
Ein weiteren Tritt zielte auf ihre Körpermitte. Aber dieses Mal war Buffy vorbereitet. Indem sie die Schwungkraft des Kerl nutzte, der sie festhielt, bäumte sie sich auf. Mit beiden Beinen hoch und gegrätscht, trat sie beiden Vampiren ins Gesicht, fiel in einen Handstand, umklammerte mit ihren Beinen Ginos Nacken und brachte ihn zu Fall. Sie verdrehte seinen dicken Nacken bis nichts mehr zum Verdrehen da war.
Sie umfasste den Stiefel des Mädchens, drehte einmal und hörte ein befriedigendes Knacken. Das Mädchen schrie auf und fiel.
Buffy packte ihren Pflock, grub ihr Knie in den Körper des Mädchens, sagte "Ich treffe die Entscheidungen hier", und durchbohrte ihre Brust.
Das wird dich lehren, in meine Träume einzudringen, du Miststück von.....
Als sie durch den Staub fiel, zog ein stechender Schmerz durch ihren Bauch. Sie ließ den Pflock fallen, krümmte sich nach vorne und umklammerte ihren Bauch, mit einer Hand auf dem Bürgersteig.
Ein metallener Geschmack füllte ihren Mund und sie spuckte Blut.
Ihre Augen weiteten sich.
"Nein....."
*****
Buffy stolperte in die Notaufnahme.
"Darf ich...." Eine Schwester stand hinter dem Tresen auf.
Buffy ignorierte sie und schob sich durch die Schwingtür.
"Hallo? Entschuldigung?", rief ihr die Schwester nach. "Sie müssen sich erst anmelden!"
Buffy rannte den Korridor entlang und ging in einem leeren Untersuchungsraum in Deckung, bevor jemand sie sehen konnte.
"Stethoskop, verdammt", verlangte sie, als sie mit zitternden Händen durch die Schubladen und Schränke wühlte. "Stethoskop!"
Sie fand eins in der letzten Schublade. Es in ihre Ohren einhakend, setzte sie sich auf den Untersuchungstisch und fuhr mit dem kalten Metall über ihren Bauch.
"Komm schon", murmelte sie. "Wo bist du? Komm schon...."
Ihren Atem beruhigend und ganz genau lauschend, hörte sie einen schwachen, schnell-klopfenden Ton. Den gleichen Ton, den sie während der Untersuchung bei Dr. Patel gehört hatte.
Der Herzschlag.
Buffy lachte, rieb über ihren Bauch und weinte.
"Es tut mir Leid, Billy", flüsterte sie durch ihre Tränen. "Es tut mir so Leid."
*****
Als sie nach Hause kam, ging Spike auf der Veranda auf und ab.
Mit einem Lächeln rief sie seinen Namen.
"Buffy." Er eilte zu ihr und überschüttete ihr Gesicht mit Küssen. "Jemand hat gesagt, dass es einen Kampf gegeben hat.......Ich konnte dich nirgendwo finden....."
"Mir geht es gut", versicherte sie ihm und führte seine Hand unter ihr Shirt. "Uns beiden geht es gut."
Er atmete erleichtert aus, fiel auf seine Knie und umarmte sie, während er sein Ohr gegen ihren Bauch presste.
"Stärker als zuvor. Gott, Buffy, bitte tu uns das nicht an...."
Buffy fuhr mit einer Hand durch seine Haare und flüsterte:
"Ich behalte ihn. Oder sie. Oder, du weißt, es."
Als das schließlich zu ihm durchdrang, hob er sein Kinn.
"Aber wenn es beginnt an mir herumzukauen, kommt es ins Reagenzglas," sagte sie. "Und das ist endgültig."
Er stand auf.
"Ist es dir ernst? Meinst du es wirklich?"
Sie nickte.
"Nachdem du gegangen warst, wurde es ziemlich eng. Diese Vampire haben mich eiskalt erwischt und.....ich dachte ich hätte es verloren...." Sie schluckte und ergriff seine Hand. "Mir wurde klar, wie sehr ich will, dass das Baby überlebt. Was auch immer es für ein Baby sein wird."
"Jägerin..."
Ekstatisch riss er sie in seine Arme und wirbelte sie durch die Luft.
Lachend fielen sie auf das Gras.
Über ihm liegend sagte sie:
"Und die Hauptsache ist, dass ich dich liebe. Ich weiß nicht, warum ich dich so sehr liebe. Ich...."
"Es ist mir egal, warum", knurrte er halb und rollte sie auf ihren Rücken. Ihre Arme nach unten drückend, rieb er sein Becken an ihrem und näherte sich ihr zu einem Kuss.....
"Buffy? Bist du das?", ertönte Joyces Stimme über den Rasen.
Buffys Augen flogen auf. Spike erstarrte.
"Spike?", rief Joyce verwirrt.
"Äh..."
Spike wechselte in sein Vampirgesicht und tat so, als wollte er Buffy erwürgen.
"Stirb, Jägerin, stirb!"
Verärgert schleuderte sie ihn von sich und stand auf, als Joyce sich näherte.
Spike erhob sich und wischte das Gras von seiner Kleidung.
"Liebes?", fragte Joyce. "Was ist hier los?"
"Hi, Mom", sagte sie betont fröhlich.
Joyce blickte von Buffy zu Spike und bemerkte ihren schuldigen Gesichtsausdruck.
"Uh, huh", sagte Joyce und verschränkte ihre Arme. "Ich dachte, ich hätte hier draußen etwas gehört. Und scheinbar war es....etwas. Wollt ihr mir sagen, was los ist?"
"Nicht wirklich", sagte Buffy. "Wir hatten nur...."
"Streit gehabt", unterbrach Spike. "Sie kennen uns beide. Immer am Kämpfen."
"Das sah nicht aus wie kämpfen. Eigentlich mehr wie rammeln."
Oh Gott....Buffy atmete tief ein.
"Okay. Mom? Wir müssen miteinander reden."
"Ja, würde ich sagen."
"Ich sage dann gute Nacht", meinte Spike.
Buffy drehte sich zu ihm um und flüsterte lautlos "Später."
Er zwinkerte und wurde ernst, als Joyce seinen Blick auffing.
"Nacht, Joyce. Uh, Mrs....Bye"
*****
"Okay, lass mich das jetzt noch einmal zusammenfassen. Nicht nur, dass du wieder mit einem Vampir Sex hast, dieses Mal einen ohne Seele, bist du auch noch SCHWANGER MIT SEINEM KIND?"
"Äh", sagte Buffy mit winziger Stimme. "So ziemlich."
"Buffy!" Sie schüttelte die Schultern ihrer Tochter. "Was passiert da mit dir? Du wirst mir doch nicht sagen, dass du dieses.....dieses Ding behalten willst?"
"Das ist kein Ding! Das ist ein Baby!"
"Du hast mir gerade gesagt, dass du nicht weißt, was es ist....oder ob es überhaupt sicher ist, es auszutragen. Das ist die lächerlichste Sache, die ich jemals gehört habe! Buffy, ich dachte, du wärst schlauer!"
"Schlauer als wer? Du in meinem Alter?"
"Das ist etwas völlig anderes, Buffy und das weißt du. Ich war einundzwanzig. Dein Vater und ich waren verheiratet und wir haben uns geliebt. Und obwohl da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, bin ich ziemlich sicher, dass Hank hundert Prozent menschlich ist!"
"Wir lieben uns auch."
"Seit wann?", schrie Joyce mit wehenden Armen. "Ihr hasst euch beide! Ich war dabei, als ihr euch getroffen habt und er versucht hat, dir den Schädel einzuschlagen! Ich war da, als....als du ihn damit bedroht hast, ihn zu pfählen, wenn er wiederkommen würde! Und als er hier mit dem neuen Chip aufgetaucht ist? Deine Gefühle hatten sich nicht verändert! Was könnte schon zwischen damals und heute passiert sein, dass du dich Hals über Kopf verliebst?"
"Wir....er hilft mir und wir sind...."
"Euch näher gekommen? Oh, erspar es mir."
"Das sind wir!", schrie Buffy. "Gott! Was habe ich mir nur gedacht, dass ich meinte, du würdest es verstehen?"
"Es gibt eine Menge, die ich verstehen kann", sagte Joyce. "Aber ist tut mir Leid, das kann ich nicht verstehen! Ich kann nicht mal anfangen, dies zu verstehen! Wenn mich das zu einer schlechten Mutter macht...."
"Oh, lass uns jetzt nicht mit dem schlechte-Mutter-Unsinn anfangen. Lass uns am besten gar nicht erst diese Unterhaltung weiterführen."
Buffy marschierte die Treppe hinauf. Joyce folgte Buffy nach oben und sah sie packen.
"Oh nein, das machst du nicht! Du rennst mir NICHT ein zweites Mal davon!"
Als sie versuchte sie zu stoppen, schüttelte Buffy sie ab - leicht, aber die Kraft schleuderte sie nach hinten. Es war nicht das erste Mal, dass Buffy ihre Stärke demonstriert hatte, aber es war genauso überraschend.
"Ich werde zu Giles gehen. Wenn du mich brauchst, weißt du wo du mich findest."
Joyce beobachtete in betäubter, ärgerlicher Stille, wie Buffy ihre Tasche verschloss und aus dem Fenster kletterte.
Als Buffy von der Dachrinne sprang und davonlief, fühlte Joyce einen Stich in ihrem Bauch.
"Buffy!", rief sie, aber es war nutzlos. Leise fügte sie hinzu:
"Es tut mir Leid."
*****
"Buffy?"
"Hi.....Äh, ist das eine schlechte Zeit?"
"Überhaupt nicht", sagte Giles und bat sie rein. "Waffen?"
Ihr wurde klar, dass er nach ihrer Tasche fragte und schüttelte den Kopf.
"Verschiedenes."
Er runzelte verblüfft die Stirn.
"Kleidung. Make-up. Zahnbürste."
"Ich fürchte, ich..." Er fing ihren Blick auf und begriff. "Ich verstehe."
"Nur für ein paar Nächte?"
"Natürlich."
Sie lächelte und wusste, dass das Wort 'danke' nicht genug war.
"Tee?"
Auf ihr Nicken ging er in die Küche und füllte ihr ein Tasse.
"Ich nehme an, du hast es deiner Mutter gesagt?"
"Das nehmen Sie richtig an." Sie stellte ihre Tasche ab und setzte sich an den Tresen. "Sie ist groß ausgeflippt. Nicht, dass ich weniger erwartet hätte." Mit einem Achselzucken sah sie in ihre Teetasse. "Aber ich denke, sie kommt darüber hinweg. Ich hoffe es. Ich meine, sie wird es müssen...."
Giles Hand hielt inne, seine eigene Teetasse fast an seinen Lippen.
"Wird sie?"
Einatmend riss sich Buffy zusammen.
"Ich habe beschlossen, es zu behalten. Sie wissen schon, was auch immer.....es ist."
Einen Ausbruch unterdrückend meinte Giles "Ich verstehe."
"Sehen Sie, ich weiß, was sie darüber denken", warf Buffy ein. "Und Sie können mir einen Vortrag halten soviel Sie wollen. Nur....nicht heute Nacht, okay?"
Er nickte.
"Ich versuche mich zu beherrschen."
*****
Buffy zog die Bettdecke von Giles Bett zurück und schlüpfte hinein. Zu ihrem Glück hatte er darauf bestanden, dass sie das Schlafzimmer nehmen sollte und er auf der Couch schlafen würde.
"Mmm. Das mögen mein Baby und ich", murmelte sie, als sie sich ausstreckte und die weichen, kühlen Laken sie umhüllten.....und sie sich fragte, was Spike gerade machte.
Plötzlich war da ein Klopfen an der Vordertür. Sie setzte sich auf, um zu lauschen.
"Spike?", hörte sie Giles sagen.
Buffy lächelte. Er klopfte natürlich an ihre Tür.....Was sollte er sonst machen?
"Ist sie hier?"
Buffy krabbelte aus dem Bett und ging in Richtung der Treppe. Giles murmelte etwas, dass sie nicht verstehen konnte, aber sie wusste, dass er nicht begeistert war, ihn zu sehen.
"Hi", unterbrach sie.
"Gott hat mich erblinden lassen", sagte Spike bewundernd, als er die Vision von ihr in einem weißen Satinnachthemd in sich aufnahm. "Was ist mit den Pyjamas passiert?"
"Mir war nach ein wenig Luxus." Buffy zuckte mit den Achseln und deutete nach oben. "Nettes Bett."
"Nun, wenn das alles ist, Spike", meinte Giles schnippisch. "Wirst du jetzt gehen?"
Spike sah verärgert aus.
Hinter Giles blickte Buffy die Treppe hinauf und hob eine Braue.
"Ja", sagte Spike, nachdem er ihre Nachricht erhalten hatte. "Ich wollte nur mal reinschauen. Du weißt schon. Sicher gehen, dass deine Mum dich nicht in kleine Stücke zerlegt hat."
"Mir geht es gut. Ganze Buffy, siehst du?"
Sie flüsterte lautlos 'fünfzehn Minuten' und sah nach oben in Richtung des Schlafzimmers.
"Richtig. Ich sehe dich dann morgen. Nacht Rupert."
"Gute Nacht, Spike."
Giles machte die Tür und zu und verschloss sie.
"Tut mir Leid", sagte Buffy. "Er ist irgendwie anhänglich. Wegen dem Baby."
"Keine Vorhaltungen, richtig?", meinte Giles schnell und Buffy nickte. "Dann geh schlafen."
Buffy schluckte und beobachtete, wie er zu seinem notdürftigen Bett zurückkehrte.
"Okay. Gute Nacht, Giles. Schlafen Sie gut! Danke noch mal, dass sie mich hier bleiben lassen....."
"Gute Nacht, Buffy."
"Richtig."
Sie stieg die Treppe hinauf, öffnete die Schlafzimmertür und..... Spike lag in der Mitte des Bettes. Komplett angezogen und mit seinen Armen hinter seinem Kopf verschränkt.
Sie verbiss sich ein Keuchen und schloss die Tür hinter sich. Als sie beim Bett war, flüsterte sie hitzig:
"Was von den fünfzehn Minuten hast du nicht verstanden?"
"Fünfzehn Minuten?" Er packte ihren Arm und zog sie neben sich nach unten. "Ich dachte du hast gesagt 'schnür mich fest'"
"Ich habe bestimmt NICHT gesagt 'schnür mich fest'", flüsterte sie kichernd.
"Jedenfalls war es in bester Absicht, da ich kein Seil habe. Außer dein Wächter hat noch ein paar Sachen, die er mit keinem geteilt hat....."
"Bitte, das will ich gar nicht wissen."
"Gut...." Er zog sie so nahe, dass sich ihre Nasen fast berührten. "Weißt du, ich habe mir schon für eine Minute Sorgen gemacht. Du so ganz aufgeputzt und in seinem Bett?"
"Iih!", keuchte sie und schlug auf seine Brust. " Iih! Iih! Iih!"
"Aber jetzt bin ich hier mit dir in seinem Bett."
Buffy lächelte.
"Wie unanständig."
"Meinst du?"
Sie strich über die Erektion, die sich durch sein Jeans abzeichnete und drückte sie ein wenig.
"Ich denke, dass du es magst, unanständig zu sein."
"Das stimmt", sagte er einatmend.
Sie öffnete flink den Knopf und machte den Reißverschluss auf. Dann glitt sie seinen Körper hinunter, um die Spitze seines Schwanzes zu küssen. Eine Sache, die sie in ihrer kurzen Zeit zusammen gelernt hatte. Sie liebte es, dies zu tun. Liebte das Gefühl, wie er in ihrem Mund pulsierte. Liebte seine hilflose Reaktion. Liebte es, sein Verlangen zu kontrollieren.
Sie fuhr mit ihrer gespitzten Zunge wie eine Spirale um seine Spitze, leckte nach unten, saugte an seinen Hoden, leckte wieder nach oben, nahm seine Schwanz in die Hand, um ihn im richtigen Winkel zu halten und verschloss, darüber hinunterfahrend, ihre Lippen um ihn.
Er zitterte. "Gott, Buffy..."
Sie ließ seinen Schwanz aus ihrem Mund hüpfen.
"Sei. Still."
Mit knirschenden Zähnen rollten seine Augen zurück.
Also mochte er die Beherrschung auch, nicht wahr? Mit einem verschlagenen Grinsen fragte sich Buffy, wo Giles seine Halstücher hatte.